DEEZ NUTS werden - ein wenig erscheckend! - auch nicht jünger. Und mit dem Alter verschieben sich in der Regel die Prioritäten im Leben. Keine Bange, wer bei einer neuen DEEZ NUTS-Scheibe vor allem auf die Party-tauglichen, das Leben feiernden Hits aus ist, wird bei "Binge & Purgatory" bedient. Das Mosh-lastige "Comma & Zeros" und das effektive "Cakewalk" sind feine Songs geworden, bei denen JJ Peters mit seinem Rap-lastigen Gesangsstil die Akzente setzt. In einer Setlist mit "Shot After Shot" und "Band Of Brothers" sind die Nummern gut aufgehoben. Spannender sind die Songs, in denen DEEZ NUTS experimentieren, ohne zu sehr vom eingeschlagenen Weg abzukommen, wie das Nu Metal-beeinflusste "Discord" oder das sehr punkige "Remedy". Dabei sollen die mit TERROR- und HATEBREED-Einsatz aufgepeppten "Antidote" und "Lessons Learned" nicht unter den Tisch fallen, sind sie doch mit die stärksten Songs der Platte. Bei "Binge" und "Purgatory" geht es düster zu, bei "Hedonistic Wasteland" kommt die Selbstreflexion. So wird "Binge & Purgatory" zu einer interessanteren Scheibe als sein Vorgänger "Word Is Bond", ohne dass DEEZ NUTS ihre Fans überfordern oder verschrecken. Ein gelungenes Beispiel für die mit den Jahren - und Lebenserfahrung - einhergehende Veränderung.
Michael Schenkers erfolgreichste Zeit mit M.S.G. waren die späten Siebziger und Achtziger Jahre. Hier veröffentlichte er unsterbliche Klassiker des Hard Rocks. Da der Gute im Moment sehr agil und aktiv ist, gerade auch, was Veröffentlichungen betrifft, beglückt uns der Künstler auch 2017 mit einem weiteren Live-Werk. Das Besondere daran ist aber, dass er gerade die zuvor genannte Epoche seiner Karriere inklusive der damaligen Original-Sänger und Mitmusiker auf die Bühne nach Japan bringt.
Den Beginn markiert chronologisch richtig Gary Barden. Es berührt, den ersten Sänger von M.S.G. wieder vereint mit der weißen Flying V zu hören. Mich überrascht die starke Qualität von Bardens Stimmbändern (das habe ich in jüngster Zeit schon weit schlechter gehört) und generell der echte und klare Live-Sound. Ein Hauch von "One Night at Budokan" weht mir die Härchen an meiner Haut senkrecht. Zu keiner Sekunde hat man das Gefühl, dass hier groß nachbearbeitet wurde; es bleiben kleine Fehlerchen erhalten und hörbar und machen den Live-Mitschnitt authentisch.
Die Songauswahl war schwierig, ist aber wunderbar getroffen. Nach fünf Barden-Songs dient das phantastische "Coast to Coast" als Überleitung zu Graham Bonnet, der drei Titel intonieren darf. Seite Zwei der Doppel-CD eröffnet wieder stimmig mit einem Instrumental. Es folgt Robin McAuley, der die eher American meanstream-geprägte Zeit von M.S.G. abfeiern darf. Zum Finale wird ein Blick auf Schenkers UFO-Zeit geschwenkt und naturgemäß das Konzert mit dem unverzichtbaren "Doctor Doctor", hier mit allen drei Sängern am Micro, beendet.
Dieses Live-Album, das es auch auf DVD gibt, ist wie eingangs erwähnt etwas besonderes. Michael Schenker ist ein überragender Gitarrist, der hier wirklich so etwas wie ein Fest, eine Feier, eine rockige Huldigung seiner Karrierehöhepunkte zelebriert, und das im richtigen Rahmen, mit den richtigen Gästen, leidenschaftlich und in einer bestechenden Form aller Teilnehmer. Für Michael Schenker-Fans unverzichtbar, für Classik Rock-Anhänger essenziell.
Michael Schenker Fest-Live Tokyo International Forum Hall A
Echt verblüffend, dass man immer wieder auf Bands stößt, die man aufgrund von Unkenntnis zuerst einmal in die Newcomer-Schublade steckt, die sich dann aber als langjährige Szeneveteranen zu erkennen geben. So auch MORTA SKULD aus Milwaukee, Wisconsin, die schon seit 1990 aktiv sind und somit eigentlich zu den Pionieren der US-Todesstahl-Industrie gehören müssten. Mit bereits vier Alben auf dem Buckel hat man anscheinend nicht zu erfolgreichen Kollegen wie OBITUARY, MONSTROSITY, AUTOPSY oder DEICIDE aufschließen können, was den Eindruck von Album Nummer Fünf, "Wounds Deeper Than Time", zusätzlich bestätigt: die Scheibe klingt trotz durchweg guter Riffs und fettem Groove blutleer und banal. Das liegt in diesem Fall aber weniger an den Musikern selbst, sondern an der sterilen und drögen Produktion (Dumpf-Gitarren und Papp-Doublebase inklusive), die grundsätzlich gelungenen Stampfern wie dem Opener "Breathe In The Black", "My Weakness", dem teils nach vorne peitschenden, teils schleppenden Titelsong oder dem rabiaten Abschluss "Becoming One Flesh" viel Wumms raubt und das über weite Strecken etwas gleichförmige Songwriting sehr destruktiv flankiert. Mit "Wounds Deeper Than Time" werden MORTA SKULD sicher wieder einen kleinen Achtungserfolg verbuchen , aber für den Sprung in die Oberliga reicht es leider auch dieses Mal nicht ganz.
Aus dem Land, welches gefühlt mehr Bands als Einwohner hat, kommen SCREAMER. Nach dem gelungenen letzten Werk „Phoenix“ hat es so einige Veränderungen bei SCREAMER gegeben. Die maßgeblichste war wohl der Wechsel am Mikro. Für Christoffer Svensson kam Andreas Wikström. Selbiger bewegt sich in ähnlichen Sphären und lässt den Wechsel weniger drastisch ausfallen als befürchtet. Trotzdem muss ich sagen, dass Svensson bei der Ausarbeitung seiner Gesangslinien einen Tacken genialer und zwingender war als es Wikström ist. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn beide Frontmänner bewegen sich durchaus auf Augenhöhe.
SCREAMER spielen melodischen, urtypischen schwedischen Metal, welcher die frühen 80er hochleben lässt. Neben alten Schwedenhappen wie MINDLESS SINNER oder AXEWITCH kommen mir witzigerweise auch ein paar Kanadier neueren Datums wie CAULDRON BORN oder AXXION in den Sinn. Also ihr seht schon: SCREAMER bedienen die etwas entspanntere Schule und verzichten auf hektisches Geballer.
Meinereiner erfreut sich besonders am flotten Titeltrack, der Hymne „Warriors“ und dem stampfenden Rausschmeißer „The Punishment“.
„Hell Machine“ ist ein sehr gutes Heavy Metal Album, welches knapp hinter seinem Vorgänger „Phoenix“ ins Ziel trudelt.
Ach ja…wenn man als klassische Heavy Metal Truppe einen eigenen Song „Denim And Leather“ nennt, dann zeugt das von sehr viel Selbstbewusstsein oder eben ganz viel Ignoranz.
VARG sind mit einer neuen EP, „Götterdämmerung“, am Start. Und wer meine vorherigen Reviews über VARGs Schaffen gelesen hat weiß, dass die Jungs mich immer in einen Zwiespalt treiben. Einerseits bin ich großer Fan ihrer älteren Pagan-Nummern mit klischeehaften Pagan-Texten und bin wohl auch statistisch überpräsent auf Konzerten, andererseits war diese unsägliche, Deutschrock-artige „Wir sind unbesiegt gegen den Rest der Welt“-Rhetorik in den letzten Alben ein absolutes NoGo.
Wer sich nun das Cover von „Götterdämmerung“ zu Augen führt stellt bereits die erste Neuerung fest: Es ist erfrischend simpel und zeigt einen Kampf gegen einen Riesen, dessen Einordnung mich leider etwas überfordert. In der Edda kämpft Freyr gegen Surtr im Ragnarök (was wohl Thema vom Opener „Götterdämmerung“ ist) und Thor gegen Hrungnir, andererseits sehen wir auf dem Cover einen Speer – wenn mich nicht alles täuscht ist jedoch Odin derjenige der den Speer Gungnir führt.
In jedem Falle: Das Cover ist die ideale Vorahnung auf die 16 Minuten Musik die die EP zu bieten hat. Der Opener „Göterdämmerung“ donnert mit VARG typischer Energie voran, lässt es sich aber nicht nehmen einen noch kraftvolleren Chorus („Ich bin Feuer / Herr der Flamme / Ich fresse Eisen und Stahl / Ich bin Krieger / Stolz und unbesiegbar / Dorn im Auge der Götter“) auf die Zuhörer zu werfen. „Hel“ bietet ein paar mehr melodische Passagen und trägt etwas weniger dick auf, „Beißreflex“ eröffnet mit einem militärisch-angehauchten Rhythmus, welcher schnell im Chorus seinen Höhepunkt findet. Der letzte Song, „Knochenpfad“, schließt die EP mit einer weniger aggressiven, dafür sehr auf die Vocals und Lyrics betonten Nummer. Mal wieder verlieren sie mich ein wenig bei selbigen, da mir das Konzept der Fährmann-Taler im Kontext von Hel unbekannt ist – das macht jedoch diese letzte Nummer nicht schlechter.
Fazit: Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich thematisch mit Lyrics und Cover verhauen habe: „Götterdämmerung“ ist absolut back-to-the-roots Pagan Metal, eine Entwicklung die mich ausgesprochen begeistert. Definitive Empfehlung die gespannt auf das kommende Album macht!
Im Camp von CLOVEN HOOF hat es wieder einmal ordentlich gerappelt. Die einschneidendste Veränderung ist da natürlich der erneute Wechsel am Mikro. Aktuell darf sich Ex-OMEN und ASKA Fronter George Call bei den Herren aus Wolverhampton gesangstechnisch beweisen. Dass der Mann eine erstklassige Powerröhre besitzt, dürfte sich herumgesprochen haben, und so brennt hier auch wenig an. Es wäre nur schön, wenn er es mal für längere Zeit irgendwo aushalten würde (ASKA mal ausgenommen, aber das ist ja auch SEIN Baby) um den Bands die Konstanz zu verleihen, die für ein wenig Erfolg wichtig ist und gerade eine Band wie CLOVEN HOOF nach fast 40 Jahren im Business auch durchaus verdient hätte.
Was das neue Album betrifft, so muss ich sagen, dass ich echt überrascht bin. Das letzte Werk „Resist Or Serve“ war eine gute Platte, ohne dass man jetzt in totale Jubelstürme hätte ausbrechen müssen. „Who Mourns For The Morning Star?“ legt da jetzt einige Briketts nach und CLOVEN HOOF liefern eine astreine zeitgemäße Heavy Metal Scheibe ab, die einerseits nicht im Retrowahn versinkt aber andererseits aus der guten alten Zeit ein gesundes Verständnis für Melodie und Hooks in die Jetzt-Zeit transferiert. Best from New- and Old-School sozusagen. Mit dem flotten „Star Rider“ erwischt man schon mal einen formidablen Einstieg. Ob der „Star Rider“ der Bruder des „Astral Rider“ (vom 89er „A Sultans Ransom“) oder eher der Cousin des „Stormrider“ (von der 82er Debut E.P.) ist, werde ich bei Gelegenheit noch in Erfahrung bringen. Zumindest reitet er gut ins Ohr und macht Lust auf das was noch kommt. Mir gefällt die latente Melancholie bei melodischen Groovern wie „Song Of Orpheus“ oder „Neon Angels“. Der Einschlag alter US-Melodic Helden der Marke DOKKEN ist unverkennbar und steht CLOVEN HOOF ausgezeichnet. Beim Titelstück wird es dann noch epischer und bei den Gitarren lugen die eisernen Jungfrauen hervor. CLOVEN HOOF verbinden das mit US-Metal der OMEN Schule und fertig ist ein weiteres Highlight. Dass CLOVEN HOOF aber aus bissiger können, beweisen sie mit dem fiesen „I Talk To The Dead“ und der Speed Nummer „Time To Burn“. Danach folgt der für mich einzige kleine Ausfall: „Mindmaster“ atmet für mich mit seinem groovigen Riffing zu sehr 90er Luft. Nicht schlecht, aber auch kein Glanzstück. Was aber relativ Wurst ist, da nun noch meine beiden absoluten Highlights folgen: zuerst das abwechslungsreiche „Go Tell The Spartans“. Auf eine melodische Strophe folgen eine fast schon kitschige Bridge und ein speediger Chorus mit geilen Screams von George. Ich liebe es. Abgerundet wird das Album dann vom 7-minütigen „Bannockburn“ (wenn ich mich recht erinnere war das eine Schlacht im 14 Jhd., wo die Schotten unter Robert The Bruce den Engländern mächtig einen auf den Sack gehauen haben), welches treibend das Schlachtengetümmel perfekt in Szene setzt und ein extrem starkes Album gelungen abrundet. Den Refrain habe ich schon nach dem ersten Hören nicht mehr aus dem Kopf bekommen.
Ob Mastermind Lee Payne das beste CLOVEN HOOF Album ever aufgenommen hat, muss die Zeit zeigen, was man jedoch jetzt schon sagen kann: Es ist auf jeden Fall das Beste seit „A Sultan’s Ransom“.
Ich gestehe: Ich bin SINNER Fan und kann allen Phasen der schwäbischen Hard Rocker etwas abgewinnen, egal ob sie jetzt soften AOR spielen oder die Power Metal Kelle auspacken. Beides gab es in den letzten Jahren eher nicht zu hören und da macht auch „Tequila Suicide“ keine Ausnahme. Mit den letzten Alben scheinen Herr Sinner und seine Mannen beim finalen SINNER Sound angekommen zu sein und der heißt: kerniger Hard Rock mit THIN LIZZY Kante und ohne Anbiederung an aktuelle Sounds. SINNER sind gestandene Musiker, die sich niemandem mehr beweisen müssen und einfach frei von der Leber weg (wie groß diese auch immer sein mag) entspannt rocken können.
„Tequila Suicide“ führt im Endeffekt den Weg von „One Bullet Left“ konsequent fort. Die Veränderungen finden im Detail statt. So gibt es noch weniger Metal und noch mehr Hard Rock, was aber SINNER gerade in der Abgrenzung zu Mat Sinner’s zweiter Band PRIMAL FEAR noch mehr eigene Kontur und damit Daseinsberechtigung verleiht.
Das Anfangsriff von „Road To Hell“ klingt zwar ziemlich nach „Strange Wings“ von SAVATAGE, da der Song aber danach eine gänzlich andere Wendung nimmt, tippe ich einfach mal auf Gevatter Zufall. Auch wenn beide Bands in den 90ern zusammen auf Tour waren.
Meine Faves sind das melodische „Dragons“, was auch aus „Touch Of Sin“ Tagen stammen könnte, die Gary Moore-Verneigung „Battle Hill“ sowie die unheimlich schöne und erwachsene Ballade „Sinner Blues“. Da auch der Rest nicht wirklich abfällt, kann man SINNER attestieren eine weitere starke Scheibe ihrem 17-Alben langen Backkatalog hinzugefügt zu haben. D’Schwoba kennat halt älles außer Hochdeitsch.
Die Erstauflage im Digi-Pak hält zu dem noch drei Bonus Tracks bereit, die mir noch nicht vorlagen.
Die Damen, die den Japan Girl-Metal Boom erst so richtig ins Rollen brachten, sind ohne Zweifel ALDIOUS. Obwohl man es seit 2010 auf 5 Alben gebracht hat, war das Phänomen ALDIOUS bis jetzt nur auf ihr Heimatland Japan beschränkt. Was sich nun ändern sollte, denn JPU Records bringen das bis dato letzte Album (2015) „Radiant A“ nun auch für den europäischen Markt heraus, was bedeutet, dass man endlich nicht mehr auf die sauteuren Japan-Importe angewiesen ist.
Nach dem etwas schwächeren vierten Album „Dazed And Delight“ markiert „Radiant A“ wieder die Rückkehr zur Bestform von ALDIOUS. Zwar fährt man nicht mehr ganz so die kompromisslose Melo Power Metal Kante wie auf den ersten drei Alben, jedoch bekommen die Ladies einen besseren Mix aus poppigen Nummern und reinrassigen Metal Tracks als noch beim Vorgänger hin. Auch hat sich Sängerin Re: No gesteigert. Sie setzt ihr poppiges Organ variabler und teils auch aggressiver ein als zuvor. Dennoch leben viele ALDIOUS Nummern nach wie vor von dem Kontrast der harten und oft auch recht flotten Musik und des soften Gesangs. Ist sicher nicht jedermanns Sache, hebt ALDIOUS aber von vielen anderen Bands ab. Musikalisch haben ALDIOUS nämlich nichts mit diversen NIGHTWISH oder DELAIN Kopien gemein. Vielmehr wird hier der Euro Power Metal durch den J-Pop Fleischwolf gedreht und so was Eigenständiges erschaffen. Gerade instrumental haben die Mädels einiges drauf. Toki und Yoshi haben knallige Riffs und pfeilschnelle Soli auf der Pfanne, Sawa’s Bassspiel ist virtuos und Neu-Zugang Marina lehrt viele ihrer männlichen Kollegen am Schlagzeug das Fürchten. Selbige ist übrigens die Stieftochter von Schlagzeuggott Terry Bozzio…kommt also alles nicht von ungefähr.
Los geht’s mit der reinrassigen Power Metal Nummer „Re: Fire“.
Beim dritten Track „Die For You“ musste ich beim ersten Hören dann erstmal schlucken: Ein zuckersüßes, lupenreines Pop-Punk Liedchen à la AVRIL LAVIGNE. Nach über einem Jahr habe ich mich daran gewöhnt und akzeptiert, dass „Die For You“ sowohl einen neuen Farbtupfer in den ALDIOUS Sound bringt und auch bei Konzerten wohl ein Highlight darstellt. Hoffen wir mal, dass es in Zukunft bei so einmaligen Experimenten bleibt.
Weitere Highlights neben dem speedigen Opener sind das düstere „Sweet Temptation“, das HELLOWEEN-lastige „Believe Myself“, das mit einem genialen Chorus ausgestattete „胡蝶ノ夢” und der Vollgas-Rauschmeißer „Dearly“.
„Radiant A“ ist ein starkes Power Metal-Album mit einigen exotischen Farbtupfern und sollte auch trotz Sprachbarriere den Damen einiges an Aufmerksamkeit auch außerhalb Japans bescheren. Vielleicht gibt’s ja doch irgendwann eine Tour in good ol’ Europe. Genossinnen wie BRIDEAR oder GALMET haben schließlich vorgemacht, dass das geht.
Die Euroversion kommt übrigens mit den Livebonustracks „Dominator“ & „White Crow“, welche mir allerdings nicht vor lagen.
Was lange währt wird endlich gut. Da releasen HELION PRIME ihr Debut in kleiner Auflage erst als Eigenpressung, dann spendiert das US Label Divebomb Records einen offiziellen Release…allerdings ohne offiziellen Eurovertrieb und in auch eher überschaubaren Stückzahlen, und nun erbarmen sich AFM Records und bringen „Helion Prime“ auch noch offiziell in die Läden. Zum Glück mag man da sagen, denn HELION PRIME hauen einem ein modernes Stück Metal um die Ohren, welches immer wieder an z.B. TRIOSPHERE erinnert. Der musikalisch klischeefreie Power Metal ist eingängig, ohne zu platt zu sein. Wem BATTLE BEAST zu sehr Party und Ballermann sind, der könnte mit HELION PRIME glücklich werden. Grandios ist auch das an diverse alte B-Science Fiction Filme angelehnte Cover-Artwork. Ne Gruppe Starship Troopers beschießen einen T-Rex mit Raumanzug und Kinnbärtchen und im Hintergrund dümpeln klassische fliegende Untertassen durchs Bild. Geiler Scheiß.
Musikalisch bieten HELION PRIME zeitlosen US Power Metal, der neben den genannten TRIOSPHERE auch an KollegInnen wie z.B. A SOUND OF THUNDER (die man auch grüßt) oder KOBRA AND THE LOTUS erinnert und perfekt zum Sci-Fi Konzept passt. Egal ob mit Bleifuß wie in „Into The Black Hole“ oder eher episch wie bei „Moon-Watcher“ HELION PRIME beweisen über Albumlänge, dass der erneute Release ihres Erstlingswerks mehr als gerechtfertigt war. Starkes Teil.
Dass man das Ganze dann auch noch Leonard Nimoy widmet, macht die Sache dann noch besser als ohnehin schon.