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Imago

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Slowenien macht dem Metal-Fan in den letzten Jahren viel Freude. Tolle Bands wie ERUPTION, PANIKK oder NEGLIGENCE verschafften dem kleinen Land zu Recht einen guten Ruf in Sachen harter Mucke. Waren diese Bands eher im klassischen (Thrash) Metal unterwegs, sind HEI`AN im modernen Prog Metal beheimatet - oder “Post Progressive Metal” wie es die Band selbst formuliert.

“Imago” ist veredelt mit einem extrem geschmackvollen Artwork und damit kommt direkt eine Verbindung zu Genre-Größen wie ALCEST, LEPROUS oder TESSERACT auf. Genau wie die letztgenannten, englischen Modern Prog-Pioniere sind auch HEI`AN ursprünglich als Ein-Mann-Projekt gestartet. Bei den Slowenen ist nach wie vor Matic Blagonic Herz und Hirn der Sache, hat aber HEI`AN mittlerweile zu einem Quartett mit fester Besetzung erweitert. Auf ihrem Debütalbum wildert die junge Band auch ziemlich genau im Dreieck der oben genannten Platzhirsche, erweitert um das eine oder andere Shredding-Solo und dreamtheatereske Passagen. Eine extrem große stilistische Spanne also, die beim Hören entsprechende Offenheit und Aufmerksamkeit erfordert - von sphärisch-akustischen Klängen, über episch-symphonische Passagen bis zu Blastbeats mit schwarzmetallischen Gekeife ist hier alles vertreten.

Dabei sind HEI`AN an ihren Instrumenten absolut kompetent, auch die Produktion ist state-of-the-art. Was (noch) fehlt sind wirklich griffige Melodien bei den cleanen Passagen, aber ein zweiter Daniel Tompkins fällt auch mal nicht eben so vom Himmel. Wer sich für das Genre generell begeistert, macht mit “Imago” sicher keinen Fehlgriff, auch wenn die Scheibe mit zwölf Songs und über 69 Minuten Laufzeit einfach zu lang ausgefallen ist. Man sollte HEI`AN jedoch im Auge behalten. Hier ist alles vorhanden, was zur Grundlage wirklich genialer Musik gehört, es fehlt nur die letzte Konsequenz und Kompaktheit im Songwriting. Dem Hörer werden auch jetzt schon Gänsehautmomente geboten und das bekommen auch weitaus erfahrenere Bands nicht immer zustande. Bands wie HEI`AN gehört die Zukunft!

Anspieltipps: “Embers”, das mächtige “Escape” und der abschließende Titeltrack.

 

Imago


Cover - Imago Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 59:7 ()
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We Are The Chosen

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Natürlich wünscht man sich zu Leather Leones (CHASTAIN) kerniger Reibeisen-Stimme das vertraute, beseelte und kraftvolle Gitarrenspiel von David T. Chastain. Aber ein Nachbilden verbietet sich, und das weiß auch die gute LEATHER. Somit bietet die Künstlerin eine selbstbewusste und ganz eigene Vorstellung auf ihrem dritten Solowerk "We Are The Chosen". Dem Genre - kraftvoller Power Metal amerikanischer Prägung - bleibt sie indes treu. Den Job an der Gitarre übernimmt, wie auf dem Solo-Vorgänger "II", der Brasilianer Vinnie Teixeira "Tex", mit dem sie auch alle Songs komponiert hat. 

"We Take Back Control" ist inhaltlich der Corona-Zeit gewidmet, dem Gefühl des Ausgeliefertseins und der Machtlosigkeit, dem sie hier lautstark die Stirn bietet. Die Nummer wird Doppelbass-angetrieben mit Leather Leones unnachahmlicher, kraftstrotzender Stimme und ist US Metal in Reinkultur. "Always Been Evil" schlägt in eine ähnliche Kerbe, überrascht dabei aber mit einem gefühlvollen Mittelteil, der mit symphonisch anmutender Keybord-Arbeit punktet. Diese "symphonischen" Elemente ("Hallowed Ground") tauchen immer wieder, in unterschiedlicher Dosierung, auf und münden gar beim Titelsong in ein spannendes und packendes, nach Bläsern klingendes Intermezzo. Gitarrist "Tex" überzeugt mit coolem, mal dynamischem Riffing, aber auch mit filigranen und mitreißenden Soli. Beide Hauptprotagonisten scheinen sich wechselseitig inspiriert zu haben; man merkt dem Album die kreative Schaffenskraft und Freude am Gestalten an.

LEATHERs neues Solowerk ist auf der einen Seite knallhart und traditionell, auf der anderen überraschend graziös und zuweilen gar barockartig "verziert." Das ist neu und hebt sich von dem bis dato Gebotenen ab, ohne dabei zu weit zu gehen. Das "Vermissen" von David T. Chastain verschwindet von Hördurchgang zu Hördurchgang. Starkes Album!

 

We Are The Chosen


Cover - We Are The Chosen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:54 ()
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Under A Winter´s Moon - A Concert Of Carols And Tales

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Die Tage werden kürzer, dunkler und nasser, es droht der nächste Coronawinter und heizen kann man auch nur noch mit schlechtem Gewissen. Wer fürchtet, jegliche Weihnachtsstimmung einmal mehr völlig in die Tonne treten zu können, für den gibt es nun vielleicht einen kleinen Silberstreifen am Horizont: die Grande Dame des sphärischen Folk, LOREENA McKENNITT, hüllt ihre Klänge in ein jahreszeitlich passendes Gewand und veröffentlich kurz vor Beginn des Advents ein Weihnachtsalbum.

Im Dezember letzten Jahres gab die kanadische Musikerin mehrere Konzerte im historischen Gebäude der Knox Church in Stratford, Ontario. Diese wurden aufgezeichnet und werden nun zu einem Doppelalbum zusammengefasst, dass auch im heimischen Wohnzimmer etwas besinnliche Stimmung aufkommen lassen soll. Das fertige Werk ist kein reines Musikalbum, sondern wie einst die eine oder andere alte Weihnachtskassette oder -CD eine Mischung aus Musik und Erzählungen, letztere gesprochen von Tom Jackson und Cedric Smith. Eher ungewöhnlich für ein handelsübliches Weihnachtsalbum und eine interessante Abwechslung ist dagegen, dass hier neben dem „klassischen“ europäisch-westlich geprägten Material auch Einflüssen anderer Kulturen Raum gegeben wird. So beginnt die erste CD mit einer Lesung der indigenen Erzählung „The Sky Woman Story“ und der „Huron Carol“ stammt zwar aus der Feder eines Jesuitenpaters, wurde aber in der Sprache der Huron-Wendat verfasst. Aber auch ein literarisches Schwergewicht ist mit von der Partie, denn auf der der zweiten CD wird, im Wechsel mit verschiedenen Weihnachtsliedern, „A Child´s Christmas in Wales“ von Dylan Thomas erzählt.LOREENA McKENNITTs Stimme schwebt wie immer glockenklar über allem, ruhig, stimmungsvoll und sphärisch wird hier eine Atmosphäre aufgebaut, die die Bezeichnung „besinnlich“ tatsächlich verdient. Für die feuchtfröhliche Weihnachtsfeier ist das nichts, für einen gemütlich-besinnlichen Abend vor dem Kamin dagegen schon – man kann den Winter und den Schneefall draußen bei McKENNITTs Klängen geradezu hören.

Under A Winter´s Moon - A Concert Of Carols And Tales


Cover - Under A Winter´s Moon - A Concert Of Carols And Tales Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 85:0 ()
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The Miracle (Collector's Edition)

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QUEEN gehörten zu den abwechslungsreichsten und innovativsten Rockbands aller Zeiten - und waren live wie auf Platte extrem erfolgreich. Das 1989 veröffentlichte Album "The Miracle" stellt da keine Ausnahme dar - und hat doch etwas Besonderes. Unabhängig von den Charterfolgen des 13. Albums und den Singles ("I Want It All", "Breakthru", "The Invisible Man", "Scandal" und "The Miracle") war es ein Album, das dem Bandgefüge in schweren Zeiten mehr als nur gut tat. Das symbolträchtige Cover mit den vereinten Köpfen der Bandmitglieder ist dabei nur eines des äußeren Zeichen. Dass man, unabhängig von der Grundidee, zum ersten Mal alle Credits an den Songs allen vier Bandmitgliedern zuschrieb, ein weiteres. Brian May dazu: "Dieses Aufteilen der Credits war eine echt wichtige Entscheidung für uns, weil wir so unsere Egos an der Studiotür abgeben konnten. Wir arbeiteten wirklich geschlossen als Band zusammen - was davor nicht immer der Fall gewesen war. Ich wünschte, wir hätten schon 15 Jahre früher diesen Entschluss gefasst." Und Roger Dean ergänzte seinerzeit in einem Interview: "So werden alle Entscheidungen allein nach künstlerischen Gesichtspunkten gefällt - also ist dieses "Jeder hat alles verfasst" genau die entscheidende Zeile, damit kein Ego und nichts anderes dazwischenkommen kann. Unsere Zusammenarbeit funktioniert heute offensichtlich besser als je zuvor. Bei uns geht das immer so auf und ab. Unsere Geschmäcker sind auch sehr unterschiedlich. Früher haben wir uns daher oft im Studio gestritten, aber jetzt fassten wir den Entschluss, die ganzen Songwriting-Credits zu teilen, was ich für eine sehr demokratische und einfach für eine gute Idee halte."

Und Songs wie die noch heute in Rotation zu hörenden Hymnen "I Want It All" sowie "Breakthru" oder das unterschätze "Was It All Worth It" sind zeitlose Rockmusik trotz typischem 80er-Synth- und Drumsound und zeigen, dass QUEEN trotz der ersten Anzeichen von Freddy Mercurys Aids-Erkrankung eine Band war, die in der Lage war, Formidables abzuliefern. Mit diesem Album ist jedweder Rockfan, der etwas mit QUEEN anzufangen weiß, mehr als gut bedient.

Für die eingefleischten unter ihnen liegen die wahren Schätze dieser "The Miracle Collector's Edition" auf CD Nummer zwei. Diese gewährt Einblicke in den kreativen Prozess der Band - inklusive Originaltakes, Demos und frühen Versionen der Songs, darunter die neue Single "Face It Alone" - einem von insgesamt sechs bislang unveröffentlichten Tracks (zwei davon mit Gesang von Brian May; "When Love Breaks Up", "You Know You Belong To Me", "I Guess We're Falling Out", "Dog With A Bone", "Water" und das bereits genannte "Face It Alone"). Für QUEEN-Maniacs noch besser sind die Gesprächsmitschnitte der vier Bandmitglieder, aufgezeichnet zwischen den eigentlichen Takes im Studio: Audio-Schnappschüsse und Momentaufnahmen von der damaligen Chemie und der wiedererstarkten Freundschaft zwischen den Bandmembers. Schöne Sache.
P.S. 1: Dass man die damaligen regulären Single-B-Sides und die CD-Extra-Tracks aus 1989 nicht mit auf die 2-CD-Version gepackt hat, finde ich nicht toll.
P.S. 2: Die Deluxe-Ausgabe für einige Euros mehr macht natürlich noch viel mehr her, dürfte aber als Weihnachtspräsent vor allem für eingefleischte QUEEN-Fan(atiker) von Interesse sein.

 

Tracklist:

CD 1: 2011 Bob Ludwig Master

01. Party

02. Khashoggi's Ship

03. The Miracle

04. I Want It All

05. The Invisible Man

06. Breakthru

07. Rain Must Fall

08. Scandal

09. My Baby Does Me

10. Was It All Worth It

CD 2: The Miracle Sessions

01. Party (Original Take)

02. Khashoggi’s Ship (Original Take)

03. The Miracle (Original Take with John's Ending)

04. I Want It All (Original Take)

05. The Invisible Man (Early Version with Guide Vocal)

06. When Love Breaks Up (Demo)

07. Breakthru (Real Drums And Bass)

08. Rain Must Fall (Demo)

09. Scandal (Original Rough Mix)

10. My Baby Loves Me

11. Was It All Worth It (Original Take)

12. You Know You Belong To Me

13. I Guess We're Falling Out (Demo)

14. Dog With A Bone

15. Water (Demo)

16. Face It Alone

 

The Miracle (Collector's Edition)


Cover - The Miracle (Collector's Edition) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10 + 16
Länge: 102:0 ()
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Elevate

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LEE AARON hat heuer, erfolgreich, einige Festivals als HEADLINER, gerade in Europa, absolviert. Zwei davon findet ihr auch bei unseren Konzertberichten. Und quasi als Tour-Abschluss, zu ihrer willkommenen Präsenz auf unserem Kontinent, veröffentlicht die kanadische Rockröhre ein neues Album. Das nenne ich mal fleißig und auch geschäftstüchtig.
 
"Elevate" erscheint am 25.11.2022, und die Songwriterin, Produzentin und Sängerin zeigt sich, wie schon zuvor, mehr als Hard Rock-Königin denn als Metal-Queen. "Rock Bottom Revolution" begrüßt den Hörer groovend, im L.A. Hairmetal Style, inklusive der typischen Chöre. LEE AARON singt mit viel Feeling; Screams oder gar stimmliche Grenzgänge gibt es nicht. "Trouble Maker" ist gediegener Radio Rock, wie ihn Landsmann BRYAN ADAMS im Angebot hat. Bei mancher Nummer wünscht man sich aber ein wenig mehr Aufregung in den Stimmbändern ("The Devil U Know"). Zuweilen gibt sich die Künstlerin auf "Elevate" etwas zu zahm und lieblich, dass selbst der Begriff Hard Rock kaum noch passend erscheint. Auch die Produktion vermittelt ein Gefühl von angezogener Handbremse, was zusätzlich das Album dämpft. Das untypische, an eine 80er Jahre PAT BENATAR mahnende "Heaven's Where We Are" ist dann auch, neben dem Opener, die stärkste Nummer auf dem Longplayer. Nur leider passt es nicht so recht zur ehemaligen Metal-Queen und dem, was man, auch jetzt in der Neuzeit, von ihr gewohnt ist. So kann sie den Schwung ihrer Live-Performance nicht mit einem kernigen und überzeugenden Longplayer nutzen, bzw. bestätigen.
 
"Gesanglich zeigt die Künstlerin durchaus Können und Emotion - hier muss insbesondere das zarte und persönliche "Red Dress" noch genannt werden - aber unterm Strich wirkt "Elevate" zu bieder und gezügelt.
 
 

Elevate


Cover - Elevate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:59 ()
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Untamed

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Die Franzosen von BLACKRAIN frönen dem Sleaze Rock amerikanischer Ausprägung, und das machen sie nun schon seit über 20 Jahren. Zu ihrem sechsten Longplayer "Untamed" holten sie sich Unterstützung von Hannes Braun, seines Zeichens Frontmann von KISSIN' DYNAMITE. Und dass der Gute nicht nur dort eine tollen Job macht, hört man dem Album durchaus an.
 
BLACKRAIN gelingt es, eine ausgewogene Balance zwischen gesunder Härte und einnehmenden Melodien herzustellen, und das alles in einem rauhen, aber gleichzeitig transparenten und druckvollen Sound. "Kiss The Sky" beginnt erst überraschend poppig, ehe die Nummer doch ordentlich Gas gibt und in einem hymnischen Refrain mündet. Sänger Swan Hellion erinnert ein ums andere Mal, stimmlich, an eine schmuddelige Version von BON JOVI. Und wenn dann auch noch die Melodieführung wie bei "Dawn Of Hell" an die Band aus New Jersey erinnert, müsste sich doch ein größeres Publikum finden lassen. Den Nummern, so scheint es, wurde viel Aufmerksamkeit gewidmet, sie wirken ausgearbeitet und detailliert in Szene gesetzt. Auf dem Longplayer paaren sich deutsche Gründlichkeit von Seiten des Produzenten mit französischer Lässigkeit von BLACKRAIN.
 
"Untamed" ist clever inszenierter Sleaze Rock mit einer gehörigen Portion BON JOVI. Es gibt schlechtere Ingredienzen für ein Album.
 
 
 

Untamed


Cover - Untamed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:48 ()
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Beneath The Mold

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VANANIDR sind mit Album Nummer vier am Start, "Beneath The Mold" wurde am 28.10.2022 veröffentlicht.

Wollt Ihr was Neues, etwas wirklich Innovatives Hören?

Dann hört Euch etwas anderes als VANANIDR an. Aber wenn Ihr melodischen skandinavischen Black Metal mögt, seid Ihr bei der Truppe um Anders Erikson goldrichtig!

Draußen wird es gerade kälter und vor allem dunkler. Der Herbst bläst uns eisigen Wind wie kalten Atem ins Gesicht, die Blätter fallen und lassen die Bäume wie Gerippe stehen, man verliert sich in dichtem Nebel. Und wenn Ihr nicht raus ins Nass wollt, dann könnt Ihr Euch mit der neuen VANANIDR eine Portion kühle Dunkelheit ins muckelige Heim holen! Ein durchaus lohnenswertes Unterfangen, die Band spielt Black Metal im Stile der 90er, melodisch-melancholisch und manchmal beschwörend. Die Produktion ihrer neuen Scheibe ist nicht glattbügelnd, aber auch keinesfalls Low Fidelity; der Sound kann am ehesten als organisch bezeichnet werden. Die düstere Stimmung, die "Beneath The Mold" innewohnt, wird auch auf dem Cover auf mystische Art eingefangen.

Ihre Spezialität sind tolle Gitarrenmelodien; Freunde von Kapellen wie WINTERFYLLETH, ULTHA, mitunter auch von SATYRICON und IMMORTAL dürften ihre Freude haben.

VANANIDR gibt es seit 2018, und für die Dauer der ersten beiden Alben war die Band eine reine One-Man-Show von Anders Eriksson (HYDRA). Dieser Tage wird er von Per Lindström und Fredrik Andersson (ex-AMON AMARTH) ergänzt. Ursprünglich hieß das Musikprojekt SYNODUS HORRENDA und wurde später in VANANIDR umbenannt, der Name geht auf eine Figur in der nordischen Mythologie zurück.

Der Opener "Dominion" baut sich Schritt für Schritt auf, die repetitiven Gitarrenparts haben etwas Hypnotisches, der raue Gesang ist mit Hall versehen. Es folgt "Awake" mit frostigen Gitarren-Leads und rasenden Drums. Der Songaufbau ist gut, die Melodie wird vor allem durch die Gitarre getragen, und der Track endet mit einem schönen atmosphärischen Gitarrenspiel. "The Watcher" ist in großen Teilen im Midtempo gehalten und kommt kraftvoll daher. Aber Achtung: zu enthusiastisches Headbangen kann laut australischen Medizinern zu kleinen Hirntraumata führen. Weiter geht es mit dem Titelsong "Beneath The Mold" samt intensivem Start mit garstig-leidenschaftlichem Gekeife und gutem Tremolo-Sound. Das Lied ist knapp über zehn Minuten lang, in der Mitte wurde ein Klavierzwischenspiel platziert, und zum Ende baut sich eine gehörige Riff-Wand auf. "Dressed In Pain" stellt ein Highlight der Platte dar: dynamisches Death Metal-Riffing, apokalyptisch-majestätische Melodien und nahtlose Tempoübergänge. "Dressed In Pain" ist ein zumeist schneller Song mit ordentlich Blastbeat-Action, die Katharsis liefert. Musik ist gut für die Seele, und das hier ist der Sound der Anspannungen lösen und die Seele reinigen kann. Der Rausschmeißer "Sea Of Lies" ist von melodischen Tremolos und kalter Dissonanz geprägt.

 

Beneath The Mold


Cover - Beneath The Mold Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 43:51 ()
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Rook Road

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Werte Classic Rock-Anhängerschaft, heuer habe ich mal wieder ein Schmankerl anzupreisen, und zwar die deutsche Band ROOK ROAD, die am 11.11.2022 ihr selbstbetiteltes Debüt veröffentlicht. Und jeder, der auf handgemachten, beseelten Classic Rock der alten Schule steht, sollte hier aktiv werden.

Die erste Single und Album Opener "Talk too much" ist "nur" ein solider Hard Rocker, der sich gekonnt zwischen WHITESNAKE und alten MSG platziert. Aber schnell merkt man, dass auf Albumlänge weit mehr als Durchschnitt geboten wird. Das darauf folgende "Sick to the Bone" setzt ein erstes Ausrufezeichen und erhöht die Aufmerksamkeit. Der Song bietet noch deutlichere MSG Vibes, inklusive eines klasse Refrains und einer mitreißenden Gesangsleistung von Patrik Jost, die an frühen Gary Barden mahnt. Das dramatisch schöne, mit viel Orgel- und Gitarren-Pomp verzierte "Sometimes" macht quasi dann schon den Deckel auf den Tipp. Großartig, was das Saarländer Kollektiv hier an Spielfreude, handwerklicher Versiertheit und songwriterischer Güte anbietet. Natürlich klingen die großen Legenden immer durch; bei "Romeo" sind es die bluesigen WHITESNAKE und die orgelverliebten DEEP PURPLE, bei "Deny" sind es die so stark in den 70ern verwurzelten URIAH HEEP.

Das alles macht ROOK ROAD zwar in tiefer Verneigung, aber dennoch mit autonomem Charakter und eigenen Ideen. Sie interpretieren und kombinieren gewissermaßen alte Rezepte neu - und das mit viel Herzblut und großem Können. Also Freunde, ich wiederhole mich hier gerne: das Debüt von ROOK ROAD gehört auf die Menükarte eines jeden Classic Rock-Gourmets.

 



Rook Road


Cover - Rook Road Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:49 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

ROOK ROAD

KEINE BIO! www
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Danse Macabre (Box-Set)

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CELTIC FROST waren schon immer eine unglaublich fesselnde Schweizer Extrem-Metal-Band. Die Band hat in den Jahren 1984 - 1987 wegweisende Songs veröffentlicht, die in diesem schönen Box-Set in neuem Glanz erstrahlen. Bevor man sich auf die Musik konzentriert, wird man von dem Inhalt der Box überwältigt. Ein atemberaubendes 40-seitiges Buch voller Fotos und Linernotes etc. ist das Kernstück der Box. Das doppelseitige Poster kann eine gewisse Wertigkeit vorweisen und ist somit nicht als billige Beilage anzusehen. Auch das mitgelieferte Fanclub-Abzeichen ist von hervorragender Qualität, ebenso wie ein gewebter Aufnäher, der ebenfalls enthalten ist. Die CDs befinden sich in einer Papphülle mit dem Originalmotiv und einem eigenen Booklet. Sie sehen nicht nur gut aus, sie klingen auch verdammt gut. Besonders der Sound macht das Wiederendecken der Songs extrem spannend, und man kann sogar Feinheiten entdecken, die früher nicht wirklich hörbar waren.

"Emperors Return" ist in diesem Set zum ersten Mal auf CD mit Bonustracks enthalten, zusammen mit ein paar anderen Bonustracks, die in der Box verteilt wurden. CELTIC FROST Fans werden die "Grave Hill Bunker Rehearsals"-CD lieben. Sie enthält vier Songs und bietet Proberaumqualität, aber die CD ist ein Zeitdokument, welches einen Fan zum Heulen bringen kann. Die Box ist unglaublich hochwertig und wird der Band mehr als gerecht. Ich habe selten ein so wertiges Zeitdokument in der Hand gehabt, und um ehrlich zu sein, habe ich CELTIC FROST noch heftiger in mein Herz geschlossen. Die Entdeckungsreise in die Vergangenheit ist einfach unglaublich schön. Auch als Weihnachtsgeschenk ist das Box-Set definitiv zu empfehlen, da der Preis leider etwas höher ausfällt, was aber der hohen Wertigkeit geschuldet ist.

 

Inhalt "Danse Macabre":

  • "Morbid Tales" (komplettes Album, remastered)
  • "To Mega Therion" (komplettes Album plus Bonustracks von "Tragic Serenades", remastered)
  • "Into The Pandemonium" (komplettes Album plus Bonustracks von "I Won't Dance", remastered)
  • "Emperor's Return" (vollständige EP plus Bonustracks, remastered)
  • "Grave Hill Bunker Rehearsals" (1984 Probetracks)

 

Danse Macabre (Box-Set)


Cover - Danse Macabre (Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 45
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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