Band:

NOSFERATU

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Review:

Love, Death & In Between

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Zählen wir die Debüt-EP mit, so veröffentlichen DEWOLFF mit "Love, Death & In Between" ihr zehntes Album. Und ich prognostiziere, dass spätestens ab jetzt die drei Niederländer ein weitaus größeres Publikum erreichen werden. Es ist einfach nur großartig, wie authentisch, liebevoll und detailliert das Trio seine Melange aus Soul, Blues und psychedelischem Rock präsentiert. Und nicht nur die Präsentation, sondern auch der Inhalt, sprich das Songwriting, das Handwerkliche und zu guter Letzt der unfassbar transparente Sound tragen zu dem beeindruckenden Ergebnis bei. Wenn ich etwas kritisieren müsste, so würde ich das Überangebot, d.h. den fast schon inflationären Gebrauch von Inspiration bemängeln. Denn mit 12 Songs und einer Spielzeit von weit über einer Stunde ist es fast zu viel des Guten. Im speziellen ist die 16:30 Minuten lange "Rosita" etwas üppig geworden. Aber das ist jammern auf hohem Niveau.
 
"Night Train" beginnt JAMES BROWN-würdig; wie ein langsam laufender Schweißtropfen auf erhitzter Haut, rollt sich die Nummer ihren warmen, souligen Weg hinunter in die Beckengegend. Das Gitarrensolo im Songfinale, das zusätzlich mit Bläsern und  Gospelchor zum "Höhepunkt" kommt, schließt die perfekt erzählte Nummer stimmig ab. Um hier für Klarheit zu sorgen, mit Hard- oder Stoner-Rock haben die Musiker nichts im Sinn - also nicht vom Artwork verführen lassen. Blues und Soul sind die vorherrschenden Ingredienzen. "Will o'the Wisp" ist stimmungsvoll dargebotener Blues, reduziert und atmosphärisch. Es ist schwer zu glauben, dass sich die doch relativ jungen Künstler diese in den 60er, Anfang der 70er "spielende" Nummer allein erdacht haben. Wem das Genre und die musikalische Zeit zusagen, der kann, nein, der muss dieses Album erwerben. Es verdient nahezu jeder Song, vorgestellt zu werden. Kommen wir noch zum chronologisch gesehen letzten Track des Albums. "Queen of Space & Time" vereint THE DOORS mit CREAM und dazu eine sanfte JETHRO TULL-Flöte. Hört sich komisch an? Ist aber so und dazu richtig gut.
 
DEWOLFF kommen im Februar d.J. auf Tour. Dazu dieses Album und die gebotene Qualität werden die Band auf die nächste Erfolgsstufe hieven - und das völlig zu Recht!
 
 
 

Love, Death & In Between


Cover - Love, Death & In Between Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:45 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

DeWolff

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Kingmaker

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Viele Kulturschaffende, im Besonderen Künstler, die vor Publikum spielen, litten unter Corona. Klar ist, dass diese Krise eine Band wie IRON MAIDEN weit weniger bedroht als eben eine Kapelle wie SCREAMER. So mussten die Musiker zum Teil ihren früheren Jobs wieder nachgehen und verloren in dieser Zeit auch einen Kollegen, den Gitarristen Anton Fingal. Aber Ersatz wurde gefunden und ein neues Album eingespielt. Jedoch ganz spurlos blieb diese Zeit nicht. So zeigt sich der Schweden-Fünfer textlich nachdenklicher und auch musikalisch zum Teil verändert.
 
SCREAMER servieren ihren Metal frisch und hart, aber mit genügend Griffigkeit, um beim ersten Durchlauf bereits Gefallen daran zu finden. Sänger Andreas Wikström performt solide, hat aber keine Stimme, an der ich mich berauschen könnte. "Rise Above" gelingt es, sich gekonnt zwischen Hard Rock und Metal zu platzieren, was in der Definition NWoBHM Vibes offenbart. DEMON, TOKYO BLADE und IRON MAIDEN kommen mir immer mal wieder in den Sinn. "The Traveler" markiert dann mit seinem "schillernden" Keybord einen Grenzgang hin zum Rock; ich möchte hier fast Vergleiche zu TEN ziehen. Ich mag die melancholische Nummer, kann aber verstehen, dass alteingesessene Fans hier die Nase rümpfen. "Chasing The Rainbow" punktet mit Dynamik und überraschendem Classic Rock-Anteil. "Ashes And Fire" ist dann Power Metal mit leicht epischem Anstrich.
 
"Kingmaker" zeigt SCREAMER etwas breiter und variabler aufgestellt; neben Spaß und Volldampf-Metal werden heuer auch neue und ungewohnte Töne angeschlagen. Ich, für meinen Teil, empfinde das als Bereicherung und Entwicklung im Bandsound.
 

Kingmaker


Cover - Kingmaker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ave Goddes

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Das atmosphärische und starke Artwork schaut nach Doom Metal oder einer noch extremeren Version Schwermetalls aus. Doch weit gefehlt, die Essener Band WOLFSKULL bietet eine recht ausgefallene, mit dunkler Note versehene Version von Hard Rock an. Gerade Sänger Pete 9 ist mit seinem abgeklärten, fast chortauglichen Gesang maßgeblich an diesem Eindruck beteiligt. "Ave Goddes" ist der erste Longplayer des Kollektivs, das aus erfahrenen und bereits in anderen Bands agierenden Musikern besteht.
 
Es lassen sich Spuren von frühen THE CULT, DANZIG und TYPE O NEGATIVE finden. Die präsente Gitarrenarbeit punktet mit kernigen Riffs sowie emotionalen und mitreißenden Soli. WOLFSKULL zeigen ein eigenes und klares Profil, das vom Bandkern nach außen strahlt. Der Fokus liegt auf tragenden Melodien, die oft im dunklen, leicht sakralen Umfeld platziert werden. "Ember Falls" ist 80er Jahre Dark Rock, der erhaben und melancholisch zum Höhepunkt marschiert. Das hymnische "Black Winged Angels", das gar etwas Blues in sich trägt, darf getrost als Hit bezeichnet werden - oder hat zumindest das Potenzial dazu. Und die Herzschmerz-Ballade "Sea Sangre" überzeugt mit Schwermut und Sanftheit und dem Wissen: weniger kann mehr sein. Applaus nach Essen für diese gefühlvolle, markante und gleichwohl geschmeidige Vorstellung!
 

Ave Goddes


Cover - Ave Goddes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:45 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

WOLFSKULL

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History's Hand

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“History's Hand“ ist sage und schreibe die 100. Veröffentlichung von Johnny Gioeli. Er ist seit 1998 bei AXEL RUDI PELL eine feste Größe, gründete 1991 zusammen mit seinem Bruder HARDLINE, deren Debüt “Double Eclipse“ getrost als Klassiker bezeichnet werden kann und vertont mit CRUSH 40 seit 1998 regelmäßig Videospiele. Nebenbei wirkte er bei unzähligen Projekten mit, ebenso wie sein Buddy Alessandro Del Vecchio (Bass, Keyboard), der Haus- und Hof-Produzent von Frontiers Records. "ENEMY EYES ist das Endprodukt einer Vision, die ich seit vielen Jahren habe, Old School Rock mit einem europäischen Metal-Feeling zu kombinieren“, sagt Johnny über das neue Projekt. Er selbst bezeichnet es allerdings als Lebenswerk.

Der Einstieg mit “Here We Are“ gibt schon recht deutlich die Marschrichtung vor. Der Song strotzt vor Kraft, lebt aber von der Melodie. Im Anschluss folgt sogleich das erste Highlight in Form des Titeltracks. Eine vielschichtige Nummer, die sich vor allem durch ihren progressiven Touch vom Rest signifikant abhebt. “Peace And Glory“ schickt einen dann unwillkürlich zurück in die NWoBHM-Zeit. Beim stampfende “The Chase“ wiederum kommt Mr. Gioeli's Königsdisziplin zum Tragen, der eingängige Refrain, hier gleichwohl mit einem mystischen Unterton. Beim “Hey, Hey, Hey“ sehe ich zudem förmlich die Hände mit den Pommesgabeln rhythmisch in die Luft gestreckt vor mir. Die Platte hat eigentlich alles, was das Metalherz begehrt. Einerseits sind da wunderbare Melodiebögen, die nicht überzuckert sind. Gitarren, die hier und da richtig zupacken, um im nächsten Moment mit den dramatischen Keys zu harmonieren, andererseits temporär treibende Doublebasspassagen, die sich songdienlich dann aber auch zurücknehmen. Und nicht zuletzt ist da die charismatische Stimme von Johnny, die in nahezu jeder Spielart eine gute Figur abgibt. Eine richtig ruhige Nummer hat die Scheibe zwar nicht, aber “What I Believe“ ist eine gelungene Powerballade mit leidenschaftlich schmachtendem Vortrag, eingebettet in das Pianospiel zu Beginn und zum Ende.

Ob es nun das Album ist, das sich Johnny Gioeli vorgestellt hat, ist schwer zu sagen. Es ist ein Werk mit viel Abwechslung, bei dem die Protagonisten nachrangig Wert darauf gelegt haben, nicht nur auf alt Bewährtes zurückzugreifen, sondern auch dezent moderne Elemente einfließen zu lassen. Bei einigen Songs ist das recht gut gelungen, wobei man an der ein oder anderen Stelle mit weniger womöglich noch mehr erreicht hätte. Insgesamt ist es eine solide CD die sich von den diversen Frontiers Projekten ein wenig nach oben abgrenzt. Ob es nun mehr ist, als eben nur ein Projekt wird sich zeigen.

 



 

History's Hand


Cover - History's Hand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

About Us

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ABOUT US kommen aus Nagaland, das liegt in Indien, und somit darf die Band, zumindest, was die Herkunft betrifft, durchaus als exotisch bezeichnet werden. Das Genre indes, was sie überwiegend anbieten, ist weit weniger ausgefallen und liegt zwischen AOR und Hard Rock. Das passt wunderbar ins Beuteschema von Frontiers Records. Deshalb bemühte sich das italienische Label, das Kollektiv unter Vertrag zu nehmen, und veröffentlicht nun das bereits 2021 begrenzt erschienene Debüt-Album der Band erstmalig international.
 
Der Opener "Right Now" ist, bis auf die nervös wirkende Schlagzeug-Arbeit, AOR wie aus dem Lehrbuch, der Gesang von Sochan Kikon ist gefällig und beruhigend typisch bei der Nummer. Das stimmungsvolle "Gimme Gimme" ist kerniger Hard Rock mit einem etwas zu "flauschigen" Refrain. Im weiteren Verlauf kommt die Darbietung zuweilen eine Spur zu übermotiviert rüber; gerade bei "Lead my Heart" oder auch "Our Fairyland" wirkt der Gesang ausgereitzt und unnatürlich. "Loaded Love" ist beschaulicher, mit bluesiger Note versehener Radio Rock, der stimmig und gut performt wird und ebenso unterhält. "Rock on Top" ist eine vorhersehbare Nachbildung, die sowohl vom Titel als auch musikalisch ein pures Klischee des 80er Jahre Rocks darstellt. Das sich an der Grenze zum Hardcore bewegende "Golden Troops" passt nicht auf den Longplayer und wirkt wie ein Fremdkörper. Die darauffolgende und gelungene Ballade "Open your Heart" versöhnt und mildert den negativen Eindruck der zuvor "gehörten" Nummer.
 
In der Gesamtschau überraschen ABOUT US - wenn man das Artwork wie auch die Herkunft betrachtet - mit solidem und vertraut klingendem Melodic Rock. Ein eigenes Profil ist noch nicht zu erkennen, das Songwriting schwankt zwischen blass und gelungen. Hin und wieder wäre etwas weniger mehr gewesen. Das Debüt ist, statt exotisch, an mancher Stelle zu vorhersehbar, schablonenhaft und bleibt, letztendlich an der Durchschnittslinie kleben.
 
 
 

About Us


Cover - About Us Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:15 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

ABOUT US

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Trouble Is ... 25

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Wer auf zeitgemäßen rockigeren Blues steht kommt seit den End-Neunzigern an KENNY WAYNE SHEPHERD kaum vorbei. Der mittlerweile 45-jährige US-Amerikaner aus Shreveport, Lousiana veredelt mit seinem genialen Gitarrenspiel Balladen genauso wie manch flotte Nummer und hat über die Jahre einiges an guten Scheiben abgeliefert. Sein Meisterstück machte er allerdings bereits vor 25 Jahren; mit seinem zweiten Album „Trouble Is …“ und Hits wie „Blue On Black“ und „(Long) Gone“. Zum Jubiläum fühlte sich SHEPHERD bemüht, der an sich zeitlosen Platte ein (teilweise) neues Soundgewand zu geben. „Trouble Is …“ wurde als „Trouble Is … 25“ neu eingespielt.

Kenny dazu im O-Ton: „Eines der coolsten Dinge bei der Neuaufnahme von „Trouble Is...“ war es, herauszufinden - oder zu bestätigen - wie zeitlos dieses Album wirklich ist. Ich bin so stolz auf das, was wir erreicht haben, und auch auf die Tatsache, dass ich gerade mal 18 Jahre alt war, als ich es gemacht habe. Ich meine, ich habe mit diesem Album eine Erfahrung gemacht, von der die meisten Musiker nur träumen können. "Trouble Is..." hat sich millionenfach verkauft. Das bestätigt mich natürlich in meinem Tun."

Zusammen mit Sänger Noah Hunt, Bassist Kevin McCormick, Keyboarder Reese Wynans und Schlagzeuger Chris Layton wurden die Songs neu eingespielt und zum Teil auch mehr oder weniger deutlich umarrangiert. Den eh‘ zeitlosen Blues-Songs tut das keinerlei Abbruch; gesangstechnisch nimmt man da schon wohl mehr Unterschiede wahr. Natürlich sind „Blue On Black“ und „(Long) Gone“ weiter die Highlights. Aber auch der ruppige Opener „Slow Ride“ oder der bluesige Gitarrenorgasmus „Somehow, Somewhere, Someway“ haben es einfach drauf. Die Veränderungen haben „Trouble Is …“ 25 Jahre später nicht geschadet. Selbst das Cover wurde angepasst, ohne sich vollends vom Original zu lösen. Der Bonustrack „Ballad Of A Thin Man“ weis als unter die Haut gehende Ballade mit tollem Intro und Lyrics zu überzeugen. Lohnende Sache das.

Ach ja – und die Bonus DVD kommt mit einem 97-minütigen Konzert daher, bei welchem das Jubiläumsalbum gebührend abgefeiert wird („Trouble Is … 25th Anniversary Concert – Live At The Strand Theatre“) und einer75-minütigen Dokumentation über KENNY WAYNE SHEPHERD. Auch das ein echter Mehrwert.
 

1.             Slow Ride

2.             True Lies

3.             Blue on Black

4.             Everything Is Broken

5.             I Don't Live Today

6.             (Long) Gone

7.             Somehow, Somewhere, Someway

8.             I Found Love (When I Found You)

9.             King's Highway

10.           Nothing to Do with Love

11.           Chase the Rainbow

12.           Trouble Is...

13.           Ballad Of a Thin Man

 

 

Trouble Is ... 25


Cover - Trouble Is ... 25 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 63:48 ()
Label:
Vertrieb:

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