Review:

Volcán

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Die aus den Niederlanden stammenden PENDEJO sind sicher nach vier Alben (davon eine EP) kein Geheimtipp mehr. "Volcán" ist somit das fünfte Werk, und die Kombi aus feurigen lateinamerikanischen Rythmen, inklusive Trompeten-Salven und angepisstem Stoner Rock, bleibt uns erhalten. Wobei man konstatieren muss, dass allein das ausgefallene, innovative musikalische Angebot einen von Anfang an zum Applaus animiert hat. Jetzt, nach einigen Longplayern, erwartet man auch mehr Input und Entwicklung. Und das ist die Herausforderung, der PENDEJO sich stellen muss.

"Volcán" startet wie gewohnt wütend wie ein Stier, sich fast überschlagend stürmt "Tu Hermana" aus dem Startblock. Das Trompeten-Intermezzo darin ist packend und heiß. Den Groove, den PENDEJO bei "Revolutión" anbietet, ist mitreißend und typisch für die Niederländer. "No Te Vayas" nimmt dann gekonnt das Tempo raus und zeigt bewölkte Stimmung. Der Song ist trotz seiner Kompaktheit recht vollmundig. Mit "Hasta El Final" sorgt eine im AC/DC-Rythmus langsam getragene Nummer für ein kleines Ausrufezeichen. Es schleichen sich nach wie vor nur vom aufgekratzten Rythmus getragene, dennoch recht eintönige Nummern auf den Longplayer, aber weit weniger als sonst. So hat PENDEJO auf "Volcán" zwei bis drei neue Moves im Angebot, die ihren heißblütigen, zuweilen unaufgeräumten Groove mit einem Mehr an Input und Variabilität anreichern. In diesem Kontext muss das klagende, komplett nur mit Gitarre begleitete "La Vieja" noch Erwähnung finden. 

PENDEJO ist ohne Frage etwas besonderes und sticht mit ihrer ungwöhnlichen Mixtur heraus. Richtig ist, dass die Band frische Zutaten unterrührt und sich etwas abwechslungsreicher zeigt. Und genau das gelingt ihnen, steigert den Unterhaltungswert und macht "Volcán" zu einem der besten Alben der Band. Aplaŭdo, Herausvorderung bestanden!

 

 

 

Volcán


Cover - Volcán Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:44 ()
Label:
Vertrieb:
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"Back Street Symphony" & "LOJD" & "BCD" VINYL

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Da werden sich einige Vinyl- und Fans des klassischen Hard Rocks freuen. BMG spendiert den ersten drei THUNDER-Alben ein feines Re-Release. Diese Werke sind als original Vinyl kaum zu finden (geringe Auflage, zum Teil nur in UK erschienen), hier zusätzlich angereichert mit einer Handvoll Live-Songs. Die Longplayer werden allesamt als Doppelalben veröffentlicht, drei Seiten enthalten das Originalwerk, die vierte hat dann die Live-Songs in den Rillen. Das Gatefold Cover und die partiell bedruckten, ungefütterten Inner Sleeves werten die LPs auf. Jedes Album ist auf zwei Vinylfarben gepresst. Hier gefällt die stimmige und zum jeweiligen Artwork passende Farbwahl. Die Pressung ist ordentlich, das Label in der Mitte hat zuweilen einige Einrisse, die aber nicht weiter stören. Das 180g Vinyl ist plan und auch die Farben sind sauber und makellos; gerade bei weißem Vinyl fallen "Unreinheiten" noch mehr ins Gewicht. Aber das absolut Beste an diesem Release ist der feine, transparente Sound. Der Klang, den das Vinyl hier entfaltet, ist warm und druckvoll und so fein ausbalanciert, dass er einen echten Mehrwert darstellt. Gerade das Debüt klingt im Vergleich zur CD detaillierter, um nicht zu sagen verzierter.

THUNDERs Debütalbum "Back Street Symphony" erschien 1990. Das war keine gute Zeit für Hard Rock, eroberte doch gerade der Grunge die Musikwelt. Umso mehr darf man die Qualität und Frische der jungen Band aus UK würdigen. Sie schaffte es, mit ihrer Mischung aus alten WHITESNAKE und BAD COMPANY mehr als wahrgenommen zu werden. THUNDER erreichten in UK gar Goldstatus und spielte sich in die Herzen der europäischen Hard Rock-Fans. Das Album brachte fünf Hit-Singles auf den Markt, wovon das kernige und dynamische "Dirty Love" und die atmosphärische Ballade "Love Walked In" auch heute noch zu den Konzert-Hightlights zählen.

Zwei Jahre nach dem beachtlichen Erfolg des Debüts schafften es THUNDER mit "Laughing On Jugdement Day", diesen sogar noch mal zu toppen, und erreichten in UK Platz 2 der Verkaufscharts. Das Zweitwerk bietet zu der gewohnten Qualität auch eine Menge Quantität - 14 Songs mit einer Spielzeit von fast 70 Minuten ist gehörig Value for Money. Schon bei der Erstveröffentlichung war das Werk als Doppelalbum erschienen. Ihrem Stil blieb das Kollektiv treu; bei dem schnittigen "Everybody Wants Her" überraschten THUNDER mit opulentem Bläsereinsatz in einem Hard Rock-Song. Ansonsten punkten hier die starke Ballade "Low Life in High Places", das melancholisch-bluesige "Empty City" und das spärlich instrumentierte, atmosphärische "A Better Man".

1995 veröffentlichten THUNDER mit "Behind Closed Doors"  ihr drittes, und im Vergleich zu den zwei Vorgängern, dunkelstes Album. Schon der wuchtige Opener "Moth To The Flame" groovt ernst und bedrohlich aus dem Startblock. Mit "I'll Be Waiting" ist eine weitere gelungene Ballade an Bord, und das kraftvolle "River Of Pain" punktet mit seiner Kompaktheit und Energie."Too Scared To Live" ist eine soulige Funk-Nummer, die mit ihrem feurigen Gitarrenspiel begeistert und sicher den ein oder anderen Hörer in Erstaunen versetzt.

THUNDER ist heute einer der herausragendsten Vertreter des klassischen Hard Rocks, ganz sicher bildeten diese drei Alben die Basis für den Erfolg der Briten. Darüber hinaus zählt THUNDER zu den besten Live-Bands, und ich kann jedem nur empfehlen, sich die Herren live mal zu Gemüte zu führen, so lange das noch möglich ist. Hierzu haben wir auch einen schönen Konzertbericht von 2015 im Angebot.

 

 

 

 

"Back Street Symphony" & "LOJD" & "BCD" VINYL


Cover - "Back Street Symphony" & "LOJD" & "BCD" VINYL Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13/17/16
Länge: 190:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Satanism

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Die schwedische Band SATAN TAKES A HOLIDAY hat sich punkigen Garagen- und schrammeligen Alternative Rock auf die Fahne geschrieben. Dazu kredenzt das Trio aber noch eine gehörige Portion poppige, elektronische, süße und leicht klebrige Caramelsoße. Die Band ist seit 2009 aktiv, und "Satanism" ist Album Numero 6.

"Follow Me To The Desert" strahlt bis zum synthetischen und knallig bunten Mittelteil rotzige Punk-Attitüde aus. Die Nummer punktet mit ihrer quirligen Vitalität und ihrem positiven Esprit. Der elektronische Grundton aus dem Mittelteil indes bleibt uns erhalten, mehr noch, er wird im Verlauf massiveren Einsatz finden. "All Nighter" wippt poppig auf die Tanzfläche, ehe erst beim Refrain Gitarren- und Rockelemente die Nummer etwas aushärten. SATAN TAKES A HOLIDAY gelingt es, starke und mitreißende Grooves und Melodien zu präsentieren, die allesamt radio- und tanzflächentauglich sind. "You You You You" ist ein cool performter Rock Song mit Hitqualität, der trotz seiner zuweilen kühlen musikalischen Untermalung Wärme ausstrahlt.

"Satanism" ist eine unterhaltsame Spaßveranstaltung, die Modernität vermittelt und kaum Zeit benötigt, um sich im Gehörgang einzunisten. Rock-, Punk- oder auch Metal-Affinität benötigt der Hörer nicht zwingend, um das Album gut zu finden.

Die Griffigkeit, Frische und die Performance der Songs an sich verdienen Anerkennung und Applaus; deren poppige Anschmiegsamkeit und generell tanzfähige Ausrichtung ist Geschmackssache.

 

 

 

Satanism


Cover - Satanism Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:40 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Texas Hippie Coalition

KEINE BIO! www
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The Name Lives On

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Bandname und Cover von “The Name Lives On“ legen den Schluss nahe, dass es sich bei dieser Combo um eine Southern-Rock-Band handelt. Die Wurzeln findet man sicherlich genau dort, das Endergebnis liegt aber irgendwo zwischen bretthartem Rock und Metal...also Southern-Metal? Fragt man diesen verschworenen Haufen aus Bikern, Outlaws und Troubadouren in welcher Schublade sie sich gerne sehen würden, bekommt man zur Antwort: “Red Dirt Metal , wer solch einen eigenständigen Sound hat, braucht auch ein eigenes Genre!“

Die fünfköpfige Truppe aus Denison (Texas), gründete sich bereits 2004 und veröffentlichte seitdem immerhin schon sechs Platten. Das aktuelle Werk steht den bisherigen Veröffentlichungen in Härte und Kompromisslosigkeit in nichts nach und mit Produzent Bob Marlette (BLACK STONE CHERRY, ROB ZOMBIE) arbeiten die Jungs nun bereits das dritte Mal zusammen.

Der Opener befördert einen dann unversehens mit einem kräftigen Gitarrenbrett rein ins Vergnügen. Der brachiale, gröhlend-röchelnde Gesang von BIG DAD RITCH (einziges Gründungsmitglied) fungiert hierbei als zentrales Element der Verwüstung. Es riecht augenblicklich nach Benzin und verbranntem Gummi auf Asphalt. Beim folgenden Titel “It Came From The Dirt“ dominiert der Groove mit geschwenkter Südstaatenflagge, bevor eine echte klassische Southernhymne in Form von “Built For The Road“ angestimmt wird. Spätestens jetzt kann man sich dem Rock/Metal-Cocktail der Texaner mit ihrem südlichen Charme nicht mehr entziehen. Wenn man denkt, jetzt kommt aber nichts Neues mehr, da wird man jäh von “Believe“ in die Zeit des dreckigen Sleazerocks versetzt und die Krawallbrüder haben sogar Ballade drauf, die auf den Namen “I Teach Angels How To Fly“ hört.

Jeder einzelne Song bringt etwas anderes mit, allen gemeinsam sind aber fette Riffs und große Hooks. Jetzt fehlen nur noch die lauten Partys in kleinen stickigen Clubs.

 

 

The Name Lives On


Cover - The Name Lives On Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Relentless

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EMPYRE stammen aus England und sind dort schon wesentlich bekannter als bei uns. Das liegt mitunter auch daran, dass die Band in unseren Breiten noch nie tourmäßig in Erscheinung getreten ist. "Relentless" ist das nach dem Debüt (2019), wenn wir das reine Akustik-Werk "The Other Side" außen vor lassen, zweite Album der Band. Heuer mit einem neuen Label im Rücken (Kscope) bekommen die Briten doch ein Mehr an Beachtung. Und das völlig zu Recht!

EMPYRE bieten eine ansprechende Melange an griffigem Stadion-Rock mit leicht progressiver Anmutung. Dazu gesellt sich eine gehörige Portion Theatralik, die den Output eigen und interessant macht. Sänger Henrik Steenholdt, mit seiner klaren, für Rockmusik eigenen Stimme, ist ein weiteres Charaktermerkmal. Der Titelsong und Album Opener ist eine modern anmutende Rocknummer mit etwas Wehmut im Blick. "Waking Light" wandelt mit viel Dramatik auf den Spuren von GLASVEGAS und auch diesem Song haftet eine gewisse Melancholie an. Das facettenreiche, ausdrucksvolle "Parasites" erinnert gar ein wenig an die wunderbaren SAVIOUR MACHINE. Gegen Mitte des Albums verliert sich die Band ein ums andere Mal mehr in einer etwas zu klagenden Monotonie ("Forget Me", "Hit And Run"). Dennoch kann ich mir vorstellen, dass diese ruhigen Nummern auch ihre Hörer finden. Das liegt an der immer großen Emotionalität, die EMPYRE abliefern.

Mir gefällt zum einen, dass EMPYRE nicht so recht kategorisierbar sind, und zum anderen die hohe Intensität, der ausdrucksstarke Gesang und die spürbare Leidenschaft der Musiker. Das Songwriting indes könnte an mancher Stelle noch etwas mehr Explosivität vertragen. Gutes zweites Album.

 

 

 

Relentless


Cover - Relentless Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:48 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

EMPYRE

KEINE BIO! www
Review:

Jericho

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LAST IN LINE, Vivian Campbells (nach DEF LEPPARD) zweites Betätigungsfeld, hat ein neues Album im Angebot. Die Band ist stabil; "Jericho", das dritte Album, ist mit der gleichen Besetzung wie der Vorgänger eingespielt, und auch ansonsten bleibt sich das Kollektiv treu. Man wandelt weiter auf den Spuren der ersten DIO-Besetzung, platziert sich zwischen Power Metal und Klassischem Hard Rock, ohne dabei auf ein Eigenleben zu verzichten.

"Not Today Satan" ist ein kerniger Opener, der trotz seiner enormen Athletik - hier sei das treibende Schlagzeug-Spiel von Vinny Appice erwähnt - pure Hard Rock Vibes versprüht. Das düstere "Ghost Town" punktet mit akzentuiertem Gitarrenspiel, bluesigem Grundton und dem starken, variablen Gesang von Andrew Freeman, ein Garant und Qualitätssiegel der Unternehmung LAST IN LINE. Wobei natürlich die Band in jedem Bereich top besetzt ist und auch "Neu"-Mitglied Phil Soussan ein Ass am Bass ist und seine Spuren auf dem Album hinterlässt. Das Songwriting biedert sich nicht an, sondern erwartet mehrere Durchläufe. Kommt man dem nach, wächst das Teil und offenbart eine rohe Anschmiegsamkeit und erdige Wärme. Das schwermütige "Burning Bridges" hat mit seiner epischen, sich immer weiter aufrichtenden Intensität Hitqualität. "We Don't Run" schlägt in eine ähnliche Kerbe, offenbart dabei aber mehr Kampfeswille. "House Party at the End of The World" beendet den Reigen dann mit einem DIO-Gedächtnis-Riff bzw. Song, der als passender Deckel den starken Longplayer schließt.

Das Album strahlt eine gewisse Düsternis und Ernsthaftigkeit aus, was der Band aber tatsächlich irgendwie steht. Wobei diese Entwicklung gerade im hard rockenden Genre häufiger zu beobachten ist und sicher den letzten zwei bis drei Jahren, die gerade auch Musiker im Besonderen betroffen haben, geschuldet ist.

LAST IN LINE funktioniert als Band und ist gewachsen. Sie entwickelt sich zur festen Größe im Genre, "Jericho" unterstreicht dies eindrucksvoll.

 

 

Jericho


Cover - Jericho Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Seven Keys to the Discomfort of Being

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Räuberische Leere kann so voll klingen! PREDATORY VOID kommen mit Mitgliedern von AMENRA aus Belgien zu Century Media und setzen mit Schreihälsin Lina R. (auch Teil der russischen Spiritual-Black-Metal-Band CROSS BRINGER) auf bewährte Rezepte: Langsam-hypnotische Parts wechseln mit hysterischen Krach-Attacken, wofür der zweite Song „*(struggling..)“ ein hervorragendes, richtig gelungenes Beispiel bringt. Nur: Der Opener „Grovel“ zerrt vorher so sehr an den Nerven, dass ungeübte Menschen die CD (also wenn sie dieses Medium noch benutzen) gegebenenfalls nicht nur aus dem Schacht nehmen, sondern gleich aus dem Fenster werfen. Wer den ersten Song aber übersteht, den belohnt ein vielschichtiges Album, das gewöhnlich mit dem Bastard-Prädikat „Mischung aus Blackened Sludge und Doom“ versehen ist. Die schnellen Parts aber gehen durchaus in eine kompromisslose Modern-Metal-Hardcore-Richtung – und das kann eben wirklich schmerzen. PREDATORY VOID gehen regelmäßig dorthin, wo es weh tut, aber richtig geil sind sie, wenn sie behäbiger werkeln. Die ruhigen, atmosphärischen Abschnitte mutieren dann zur postrockigen Horror-Story, zur unheimlichen Geschichte in musikalischer Form – wie „Endless Return to the Kingdom of Sleep“. Keine Ahnung, ob Century Media die Formation auch gesignt hätte ohne die Amenra-Vergangenheit. Die Story geht nämlich so: PREDATORY VOID entstand, als Lennart Bossu (AMENRA, OATHBREAKER) feststellte, dass geschriebenes Material nicht für Amenra geeignet war und seine zweite Bande Oathbreaker eine längere Pause einlegte. Also versammelte er Gleichgesinnte aus der Nähe von Gent, darunter Sängerin und Tattoo-Künstlerin Lina R. und so weiter... Jünger-Volk aus der Sekte Church of Ra dürfte neugierig sein.

 

 

 

Seven Keys to the Discomfort of Being


Cover - Seven Keys to the Discomfort of Being Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 42:57 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

ERIDU

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