Review:

Kingdoms Disdained

()

Ähnlich wie bei ihren einstigen Kollegen DEATH oder BOLT THROWER ist es bei MORBID ANGEL unmöglich, die Band auf das eine, große Album zu reduzieren, denn im Backkatalog wimmelt es von Meisterwerken und Meilensteinen. Und egal, was die Truppe um Gitarrist und Mastermind Trey Azagthoth auf einem neuen Album ausheckt, es hat immer Hand und Fuß, auch wenn die eine oder andere Experimentierwut bei manchem Fan nicht sonderlich gut ankommt - das letzte, 2011 veröffentlichte "Illud Divinum Insanus" war musikalisch erstklassig, heimste aber auch viel Kritik ein. Deutlich basischer zeigen sich MORBID ANGEL auf "Kingdom Disdained", ihrem inzwischen zehnten Album in knapp 35 Jahren. Nachdem das komplette Line-Up inklusive David Vincent ausgetauscht worden ist (neben Mr. Azagthoth sind Rückkehrer Steve Tucker am Bass und Scott Fuller am Schlagzeug zu hören, die zumindest in dem geilen Stampfer "Declaring New Law (Secret Hell)" von Daniel Vadim Von an der Gitarre unterstützt werden), hat sich auch der Stil der Band wieder hin zu basischeren, weniger verspielten Klängen gewandt, wie man sie zuletzt vornehmlich auf "Formulas Fatal To The Flesh" und "Gateways To Annihilation" zu hören bekam. Das Songmaterial auf "Kingdoms Disdained" zündet erfahrungsgemäß nicht sofort; mit etwa dem Massaker "D.E.A.D.", dem unbändig nach vorne peitschenden "The Righteous Voice", dem Midtempo-Monster "Paradigms Warped" oder dem Rausschmeißer "The Fall Of Idols" befinden sich ebenso erfahrungsgemäß durchweg herausragende Songs auf dem Album, das lediglich in Sachen Produktion Luft nach oben lässt. Speziell im Bereich der Double Bass tönt das Schlagzeug mächtig steril, und auch die Gitarren hätten einen organischeren Sound verdient gehabt - leider ein Problem vieler hochtechnischer Death Metal-Alben. Trotzdem ist "Kingdoms Disdained" eine Abrissbirne erster Liga, die der mächtigen Historie dieser Legende einmal mehr absolut gerecht wird!

Kingdoms Disdained


Cover - Kingdoms Disdained Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Leftoverture Live & Beyond

()

Konnte die Reinkarnation von KANSAS nach langer Pause mit dem überraschend starken "The Prelude Implicit" 2016 punkten, so beweisen die sieben Herren heuer, dass sie es auch live können. "Leftoverture Live & Beyond" heißt der neue Doppelschlag und bietet uns 19 Live-Songs inklusive ihres hierauf komplett gespielten Magnum Opus "Leftoverture". Die Band zeigt sich in einer fantastischen Verfassung, Geige, Keybord, Gitarren und Rythmus-Fraktion kredenzen uns den typischen KANSAS Prog Rock in einem unglaublich transparenten und kraftvollen Live Sound. Neu-Sänger Ronnie Platt beweist ein weiteres Mal, dass er Steve Walsh ersetzen kann, ja vielleicht sogar die nötige Entscheidung für die Zukunft der Band war. Die Songs stammen allesamt aus ihrer erfolgreichsten 70er Jahre-Phase, plus drei Titel aus dem neuen Studiowerk, die sich wunderbar in das Gesamtbild einfügen und erneut zeigen, welche Qualität ihr Comback-Album hat. KANSAS verbindet mit "Leftoverture Live & Beyond" die Vergangenheit mit der Zukunft und bietet ein intensives, handwerklich nahezu makelloses und klanglich beeindruckendes Live-Album. In dieser Vitalität ist die Band eine Bereicherung, erneute Inspirationsquelle und zählt ohne Zweifel wieder zu den ganz Großen des Classic- und Prog Rocks.
 
Die zwei Silberlinge gibt es in einem schönen Digipack, aber auch als edle Vinyl-Version, mit vier LPs und 2CDs in einem schicken Schuber (Vinyl-Veröffentlichung am 5. Januar 2018).

Leftoverture Live & Beyond


Cover - Leftoverture Live & Beyond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 111:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

HIS MASTERS VOICE - THE DEVILS BLUES

()

HIS MASTERS VOICE - THE DEVILS BLUES ist der komplette Name der Band - klingt komisch, ist aber so. Der selbstbetitelte Longplayer ist das Debüt und beinhaltet, um die Verwirrung weiter anzuheizen, Teile von bereits veröffentlichten EPs. Und obendrauf, um das Chaos perfekt zu machen, gab es die EP "Possession" mit demselben Artwork schon 2014 zu erwerben. Könnt ihr mir noch folgen?
 
Kommen wir zum wesentlichen, der Musik, welche die aus Neuseeland stammende Formation hier eingetütet hat. Und die ist wirklich extrem cool und ansprechend, wie ich finde. Blues ist die Grundzutat, angereichert mit Heavy- und Stoner Rock-Elementen. Mir gefällt besonders der relaxte und raue Gesang von Jesse Sorensen, der den sechs Nummern eine ganz eigene Note verpasst. Die Songs strahlen Ruhe und Gelassenheit aus und bieten dennoch den Gitarren genug Platz, um sich darzustellen. Wer auf CREAM, BLIND FAITH und frühen FLEETWOOD MAC mit einer Prise BLACK SABBATH steht, dem kann ich uneingeschränkt zu der Platte raten. Das Teil entschleunigt und erwärmt gerade jetzt in der hektischen, kalten Vorweihnachtszeit, insbesondere wenn man sich das Album auf Vinyl zu Gemüte führt.
 

HIS MASTERS VOICE - THE DEVILS BLUES


Cover - HIS MASTERS VOICE - THE DEVILS BLUES Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 35:36 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

HIS MASTERS VOICE - THE DEVILS BLUES

KEINE BIO! www
Review:

Blues And Beyond

()

An den GARY MOORE der 80er mit seinen Hard Rock Platten erinnern sich heute vor allem seine Fans, GARY MOORE bei THIN LIZZY ist sicherlich ein Teil der Musikgeschichte. Jener GARY MOORE der sich ab 1990 dem Blues verschrieben hat, ist derjenige, welcher auch heute noch -  sechs Jahre nach seinem Tod – immer wieder gespielt und veröffentlicht wird. Mit „Blues And Beyond” gibt es jetzt für den vorweihnachtlich gestimmten Hard Rock Blues Fan eine Art „Best Of“ von GARY MOORE ohne die üblichen im Radio laufenden Hits (wie zum Beispiel „Walking By Myself“, „Separate Ways“ oder „Still Got The Blues“) – aber mit richtig guten Blues Songs der Gitarren-Ikone. Dabei zeigt es sich mal wieder recht deutlich, das MOORE trotz seiner Entwicklung vom Hard Rock zum Blues nie seine durchaus räudigen, harten Wurzeln gänzlich hinter sich ließ. Was den Doppeldecker „Blues And Beyond“ nämlich so spannend macht, sind die härteren Momente in seinen Songs, gepaart mit dem gefühlvollen Passagen des Blues und seiner dreckig, intensiv-emotionalen Stimme. Da stört es auch nicht, dass die von ihm live oft dargebrachten, ausufernden Gitarren-Soli hier etwas unterrepräsentiert sind. Die 28 Tracks funktionieren so einwandfrei.
Das Ganze gibt es auch als 4-LP-Collection oder CD-Box-Set mit zwei weiteren CDs und einigen Fan-Gimmicks die sich aber meines Erachtens eher an Sammler richten als an Musikfans.
 

CD1

1. Enough Of The Blues

2. Tell Me Woman

3. Stormy Monday

4. That's Why I Play The Blues

5. Power Of The Blues

6. Ball And Chain

7. Looking Back

8. Surrender

9. Cold Black Night

10. There's A Hole

11. Getaway Blues

12. We Want Love

13. Memory Pain

14. The Prophet

 

CD2

1. You Upset Me Baby

2. Bring My Baby Back

3. I Can't Quit You Baby

4. World Of Confusion

5. Picture Of The Moon

6. Can't Find My Baby

7. Drowning In Tears

8. Evil

9. My Baby (She's So Good To Me)

10. Ain't Got You

11. Just Can't Let You Go

12. How Many Lies

13. Torn Inside

14. Parisienne Walkways (Live)

Blues And Beyond


Cover - Blues And Beyond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 151:53 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Razz

KEINE BIO! www
Band:

Infected Chaos

www
Band:

Hailstone

(Underdog)
Underdog
Kontakt
Anschrift
www
Review:

Eremittens Dal

()

Hierbei handelt es sich um das Ein-Mann-Projekt des Norwegers Thomas Eriksen, das bei Bedarf jedoch um drei Live-Musiker verstärkt wird. Seit 2004 existent, handelt es sich bei "Eremittens Dal" um das bislang dritte Album von MORK nebst zwei EPs und zwei Splits. Musikalisch geht die Reise zurück in die norwegische Heimat der (frühen) 1990er Jahre, als solche Genre-Meilensteine wie "Under A Funeral Moon" (DARKTHRONE), "Pentagram" (GORGOROTH), "Dark Medieval Times" (SATYRICON) oder "Pure Holocaust" (IMMORTAL) entstanden sind. Und hier liegt auch das größte Problem von "Eremittens Dal", denn das songschreiberische Niveau seiner offensichtlichen Helden erreicht Herr Eriksen - wenn überhaupt - nur in den allerseltensten Fällen, etwa beim saustarken, sehr atmosphärischen Titelsong, dem Midtempo-Stampfer "Likfølget" oder dem abschließenden, treibenden "Gravøl". Damit bleibt "Eremittens Dal" trotz eines gewissen, hörenswerten Grundniveaus allerhöchstens für eingefleischte Black Metaller interessant, die auch zigmal Aufgewärmtes und woanders schon in besserer Form Vernommenes (und sogar Gesehenes - das Cover-Artwork erinnert deutlich an frühere DARKTHRONE-Werke, erreicht deren optische Qualitäten jedoch ebenso wenig) unbedingt sammeln müssen. Nicht wirklich schlecht, aber auch irgendwie banal!

Eremittens Dal


Cover - Eremittens Dal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The White Death

()

Hört man sich vorliegendes Album des Duos Svein Egil Hatlevik (Drums, Percussion, Synthis, Gesang) und Alexander Nordgaren (Gitarre) ohne jegliche Vorkenntnisse an, dann würde man nicht spontan darauf kommen, dass FLEURETY bereits seit 1991 ihr Unwesen treiben und somit zum Urschleim des norwegischen Schwarzmetalls gehören. "The White Death", das bislang erst dritte Album der zwei Herren (nebst zahlreicher EPs wohlgemerkt), liefert Black Metal lediglich als Grundgerüst für allerlei avantgardistische und progressive Experimente, die der gemeine Szenegänger in der Regel weder erwartet noch schätzt. Aber genau das macht den Reiz dieser zudem äußerst abwechslungsreichen Angelegenheit aus: mit Czral-Michael Elde (Bass, Gesang), Lyn Nystadnes (Gesang - weiblich), Filip Roshauw (Hintergrundgesang), Krizla (Flöte) und Karl Kristen Risan Sandas (Keyboards) haben sich FLEURETY gleich eine Handvoll Gastmusiker ins Studio gehört, die ebenso gewöhnungsbedürftige wie originelle Kompositionen wie den Titelsong, "The Ballad Of Copernicus", "Lament Of The Optimist", "Future Day" oder das abschließende "Ritual Of Light And Taxidermy" mit fast schon verrückten musikalischen Kabinettstücken veredeln. Da verwundert es auch nicht weiter, dass man für die Aufnahmen ganze zwei Jahre im Studio zugebracht hat, obwohl die Produktion von "The White Death" ruhig etwas fetter hätte ausfallen dürfen. Black Metaller, deren stilistische Offenheit gerade so eben von "De Mysteriis Dom Sathanas" bis "Transilvanian Hunger" reicht, werden sich beim Anhören des Album richtig gruseln, während offenere Naturen, die auch gerne mal MANES, späte ULVER, IHSAHN oder die völlig verspulten LUGUBRUM einwerfen, hier eine echte Perle vorfinden könnten. Daher ergeht von mir eine sehr eingeschränkte Empfehlung!

The White Death


Cover - The White Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:15 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch