Band:

Nerd School

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Knights Call

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Wäre das durchaus spannungsaufbauende Intro mit Flöte oder gar mittelalterlicher Schalmei gespielt, statt mit Keybord, so wäre der Einstieg in die neue AXEL RUDI PELL wertiger und atmosphärischer geworden. Aber das ist auch schon der einzige Kritikpunkt, den ich an "Knights Call" anbringen will. Klar ist, dass der Wattenscheider Saitenkünstler auch auf Album Nr. 17 sich und seinem Stil treu bleibt.
 
Die 10 Nummern bestechen durch Dynamik und ein wie schon lange nicht mehr gehörtes, inspiriertes Spiel. Mir scheint, auch die Mitmusiker, insbesondere Sänger Johnny Gioeli, werden von der neugewonnenen Güte des Songwritings angespornt und legen noch eine Schippe Enthusiasmus und Emotion obendrauf.
 
"The Wild And The Young" eröffnet hart und schnell; hier sorgt der exzellente, packende Solopart des Namensgebers für Aufsehen und freudige Erwartung auf das Kommende. Das wuchtige "Long Live Rock" vereint auf wunderbare Weise klassischen Hard Rock mit teutonisch-geprägtem Groove à la ACCEPT. Die darauffolgende Nummer "The Crusaders Of Doom" füllt die acht Minuten, wie schon der Titel verheißt, mit Pathos sowie doomigem Hard Rock, und bei "Beyond The Light" hat Herr Pell gar sein eigenes kleines "Catch The Rainbow" geschaffen.
 
Pell-Alben sind immer ein wenig wie McDonald's-Filialen: es mundet überall gleich, egal wo man isst bzw. welches man hört. Nur heuer sind die Tomaten frischer, um im Bild zu bleiben, die Pommes sind vom Bio-Bauernhof und das Fleisch vom Land-Metzger. Mich hat schon lange kein A.R.P.-Album so gepackt wie "Knights Call" - das Teil ist kein 08/15 Fast Food, sondern durchaus auch für Hard Rock-Gourmets geeignet.

Knights Call


Cover - Knights Call Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:18 ()
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The Desire For Revenge

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Mit „The Desire For Revenge“ hieven die Münsteraner Folk-Punker MR. IRISH BASTARD ihr viertes Studioalbum in die einschlägigen Pubs und Locations. Dabei gibt es wieder die genreüblichen Trinkhymnen, Mitsingsongs und Gute-Laune-Party-Mucke. „Black Eye Friday“ eröffnet dabei den spaßigen Reigen mit Tempo und eingängigen Parts, „Oliver Cromwell’s Head“ drosselt das Tempo, hat zum Thema passen dein eher nebelig-dunkle Atmosphäre und läßt mit Akustik-Parts und Violine aufhorchen. Zum Lauschangriff kann man auch noch den flotten Pogo-Track „Pirates Of The Irish Sea“, das gefiedelte „Mike Malloy” oder die angesoffen Semi-Ballade „I Only Like You When I`m Drunk“ anempfehlen. Derart gestaltet spielen sich Sänger/Gitarrist „The Irish Bastard“ & Co. durch die dreiviertel Stunde und lassen Sehnsucht nach der grünen Insel und einem rustikalen Pub zu später Stunde erwachen. Und zu gut letzt - mit dem schnellen, folkig-punkigen Cover von „Time After Time“ (Cindy Lauper) hat man noch einen live-haftigen Hit mit (Repeat-Sucht) für die Bühne mit an Bord.
Dabei hört man den 12 Songs die gewachsene Professionalität der Combo an, die in den letzten Jahren mit Bands wie THE LEVELLERS, THE POGUES, FLOGGING MOLLY oder DROPKICK MURPHYS unterwegs war, sowie zahlreiche Auftritte auch außerhalb Deutschlands (bis hin nach Japan und China) hatten. Das man dabei etwas glattgebügelter klingt als früher, manch einer schon die Mainstream-Keule rausholt sei geschenkt. Denn dadurch kommt „The Desire For Revenge“ mit Schmackes aus des Boxen und MR. IRISH BASTARD stehen ein weiteres Mal für Spaß und Party.

The Desire For Revenge


Cover - The Desire For Revenge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Kult Der Krähe

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Zehn Jahre sind SCHWARZER ENGEL jetzt schon im Geschäft. Mit „Kult der Krähe“ präsentieren die Herren um Dave Jason (die restliche Besetzung wechselt) jetzt ihr mittlerweile sechstes Studioalbum, das erneut auf die bewährte Mischung aus Dark Metal und Neuer Deutscher Härte setzt. Der Opener „Krähen An Die Macht“ eröffnet mir harten Gitarren und symphonischen Elementen, der Text kommt allerdings etwas arg platt daher. Auf „Gott Ist Im Regen“ überwiegt mit hübschem Keyboard und Depri-Lyrics das Gothic-Flair, „Futter Für Die See“ geht mit seiner Mischung aus Melodie und Härte recht gut ins Ohr. „Requiem“ präsentiert sich titelgemäß düster und getragen, bei „Unheil“ überwiegt wieder die Neue Deutsche Härte. „Ein Kurzer Augenblick“ kommt ziemlich pathetisch daher, „Meerflucht“ und „Sinnflut“ dagegen flirten überdeutlich mit dem Kollegen von RAMMSTEIN, deren Einfluss generell über große Teile des Albums deutlich zu hören ist. In lyrischer Hinsicht werden SCHWARZER ENGEL eher keinen Preis gewinnen, musikalisch bietet „Kult Der Krähe“ aber solide Genre-Kost.Zehn Jahre sind SCHWARZER ENGEL jetzt schon im Geschäft. Mit „Kult der Krähe“ präsentieren die Herren um Dave Jason (die restliche Besetzung wechselt) jetzt ihr mittlerweile sechstes Studioalbum, das erneut auf die bewährte Mischung aus Dark Metal und Neuer Deutscher Härte setzt. Der Opener „Krähen An Die Macht“ eröffnet mir harten Gitarren und symphonischen Elementen, der Text kommt allerdings etwas arg platt daher. Auf „Gott Ist Im Regen“ überwiegt mit hübschem Keyboard und Depri-Lyrics das Gothic-Flair, „Futter Für Die See“ geht mit seiner Mischung aus Melodie und Härte recht gut ins Ohr. „Requiem“ präsentiert sich titelgemäß düster und getragen, bei „Unheil“ überwiegt wieder die Neue Deutsche Härte. „Ein Kurzer Augenblick“ kommt ziemlich pathetisch daher, „Meerflucht“ und „Sinnflut“ dagegen flirten überdeutlich mit dem Kollegen von RAMMSTEIN, deren Einfluss generell über große Teile des Albums deutlich zu hören ist. In lyrischer Hinsicht werden SCHWARZER ENGEL eher keinen Preis gewinnen, musikalisch bietet „Kult Der Krähe“ aber solide Genre-Kost.

Kult Der Krähe


Cover - Kult Der Krähe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:47 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

We Sell The Dead

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Interview

Das Album basiert auf einer von Jack The Ripper inspirierten Thematik. Die offensichtlich naheliegende Frage lautet also: wie seid ihr auf den Gedanken gekommen, Jack The Ripper könnte in einer Band spielen und wie entstand daraus letztendlich auf das gesamte Album?

Gas: Das lag daran, dass die Umgebung im Video dem 19. Jahrhundert entlehnt ist, und uns das auf Jack The Ripper brachte. Er ist schließlich eine sehr mystische und berühmte Figur.

Das Viktorianische Zeitalter ist eine große Inspirationsquelle der Populärkultur, insbesondere wenn man sich die Gothic-Szene oder Steampunk anschaut. Warum glaubt ihr fasziniert diese Ära die Menschen immer wieder aufs Neue? Was (mal abgesehen von Jack The Ripper) daran war es, dass euer persönliches Interesse erregt hat?

Gas: Ich denke das liegt daran, dass das 19. Jahrhundert eine Art Übergangszeit zwischen der alten, präindustriellen Ära und der neuen industrialisierten Welt war. Es ist der Treffpunkt, an dem die neue Welt auf die alte trifft. Es war ein sehr interessantes Jahrhundert.

Wie seid ihr auf die Idee mit den animierten Musikvideos gekommen und was ist die dahintersteckende Geschichte? Ihr scheint da mit mehreren Ideen und Einflüssen zu spielen. Wer von euch ist der Animationsfan?

Dan: Der animierte Teil des Projekts geht ursprünglich auf eine Diskussion zwischen Niclas und mir zurück. Niclas hat gefragt, ob es möglich wäre, etwas zu machen, das auf den Illustrationen von Claudio basiert, die sich auch im Booklet befinden. Da fing ich an, mir ein paar Sachen zu überlegen und sie gefielen Niclas, das war sozusagen der zündende Funke und danach kam uns eine Idee nach der anderen. Die Grundidee, die hinter allen Videos steckt und sie miteinander verbindet ist der Verfall des kleinen Dorfes, der Verfall von sowohl Moral als auch menschlichem Wert. Die einzelnen Videos verweisen auf verschiedene Themen und Strömungen in unserer heutigen Welt – von abnehmendem Respekt gegenüber den Armen und von der Gesellschaft ausgeschlossenen Menschen bis zum mangelnden ökonomischen Verantwortungsgefühl – alle wollen immer nur mehr und mehr, ohne dabei an die Konsequenzen oder an irgendjemand anderes zu denken. Das sind ein paar dem Ganzen zugrundeliegende Gedanken, gekleidet in ein hoffentlich unterhaltsames Chaos aus Zerstörung und Gore.

(Anmerkung der Band: Dan ist der Animator und er hofft, dass wir nach diesem Projekt dann alle Animationsfans sind).

Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen?

Gas: Niclas, Jonas und Dan spielen Leichendiebe im Video, was bedeutet sie graben auf Friedhöfen Leichen aus und verkaufen deren Körperteile an böse Menschen. Der Name kommt ganz einfach daher.

Wie kam es dazu, dass ihr die Band gegründet habt und inwieweit beeinflussen die Bands, in denen ihr vorher gespielt habt oder auch immer noch spielt, was ihr jetzt macht?

Gas: Angefangen hat alles, als Niclas und Jonas bei Niclas zuhause rumhingen. Sie haben auf ihren Akustikgitarren gejammt und dabei kamen direkt ein paar tolle Sachen heraus. Niclas hat angefangen, dazu Gesangsmelodien zu schreiben. Dann haben sie sich an Apollo erinnert, mit dem sie schon einmal bei einem anderen Projekt zu tun hatten, und haben ihm ein paar Songs geschickt. Er hat dann seinen Gesang zu aufgenommen und sie bekamen so langsam das Gefühl, dass aus dem Projekt eine Band werden könnte. Ich selbst bin folgendermaßen dazugekommen: ich hatte mich um die Position des Schlagzeugers bei In Flames beworben, als die einen neuen brauchten. Den Job habe ich nicht bekommen, aber Niclas hat mich kontaktiert, weil ihm die Aufnahmen, die ich ihnen geschickt hatte, gefielen und fragte mich, ob ich stattdessen in seiner anderen Band spielen wollte. Der Rest ist Geschichte.

Könntet ihr uns einen Song-by-Song-Guide geben?

Jonas: „Echoes Of An Ugly Past“ war der erste Song, den wir für das Album geschrieben haben und auch der erste, der fertig war. Er hat ein extrem heavy Riff, wahrscheinlich ein Kandidat für „heaviest riff“ in der gesamten Riff-Geschichte.

„Leave Me Alone“ and „Imagine“ sind die beiden Songs, die nicht in der der „Video-Saga“ enthalten sind. Es sind auch die beiden neusten Songs und inhaltlich beschäftigen sie sich mit anderen Themen als der Rest des Albums. Irgendwie passen sie aber trotzdem dazu.

„Turn It Over“ ist eines der schnellsten Lieder des Albums, und außerdem hat es einen Refrain mit echtem Hitpotenzial! Und es ist auch ziemlich cool, weil man da hören kann, wie Jonas sich mit Apollo den Leadgesang teilt. Das gibt es übrigens auch bei „Too Cold To Touch“, der schönen Ballade des Albums. Und „Too Cold To Touch“ und „Pale And Perfect“ haben ein gemeinsames Thema, nämlich das Nachdenken über eine verstorbene Person. „Pale And Perfect“ hat aber eher einen morbiden Twist, wohingegen „Too Cold“ einfach nur traurig ist.

„Trust“ ist vielleicht der doomigste Song von allen, langsam, aber heavy wie eine Tonne Backsteine.

„Silent Scream“ schließt das Album. Es ist ein Statement der animierten Charaktere der Band in den Videos: „Die Gesellschaft ist uns fremd, wir sind für alle Fremde“. Eigentlich ein bisschen so, als würde man in einer Band spielen.

Ihr lebt nicht alle am selben Ort oder auch nur in der Nähe. Wie macht ihr das mit solchen Alltagsdingen wie Bandproben etc.?

Gas: Ja, das ist natürlich ein bisschen problematisch, weil ich in Helsinki wohne. Aber andererseits ist das auch nur einen anderthalbstündigen Flug von den anderen entfernt, also ist es jetzt auch nicht so schlimm.

Seht ihr We Sell The Dead als einmaliges Projekt oder habt ihr vor, als Band weiterzumachen?

Gas: Nein, WSTD ist eine richtige Band, nicht bloß ein Projekt. Wir haben vor, auf Tour zu gehen und ein neues Album zu schreiben und aufzunehmen. Wir haben schon damit angefangen, ein paar tolle neue Sachen zu schreiben. Und ich kann es kaum erwarten, ins Studio zu gehen und sie aufzunehmen!

Im Zeitalter von Streaming-Diensten und Co.: inwieweit hat sich die Rolle und die Ausgangslage für Musiker eurer Meinung nach verändert? Findet ihr, dass es jetzt einfacher oder schwieriger ist als vor dem Siegeszug von Online-Marketing und Downloading? Findet ihr, dass der Wandel im Musikbusiness die Rolle von Musik und den Wert, den die Leute ihr beimessen, verändert hat? Viele Leute kaufen ja keine CDs mehr, sondern streamen einfach das, worauf sie gerade Lust haben oder laden es herunter, da alles sofort und jederzeit verfügbar ist.

Gas: Seit ich so um ca. 1993 herum angefangen habe, hat sich das gesamte Musikbusiness komplett verändert. Wie du gesagt hast, hören die Leute jetzt scheinbar vermehrt einzelne Songs und keine kompletten Alben mehr. In den 80ern war das unvorstellbar. Nichtsdestotrotz habe ich das Gefühl, dass die Fans in der Metal-Szene dem Albumkonzept treu bleiben und das ist toll. Ich glaube nicht, dass das völlig verschwinden wird. Es ist heutzutage natürlich einfacher, seine Musik an den Mann zu bringen, wegen der Möglichkeiten, die soziale Medien einem da bieten. Bands können sich selbst dadurch relativ einfach promoten und direkt eine Anhängerschaft gewinnen. Als wir vor Urzeiten anfingen, drehte sich noch alles ums Tauschen von Tonbändern. Man hat seine Demos mit Leuten überall auf der Welt getauscht und dafür deren Demos bekommen. So hat man das früher gemacht. So haben zum Beispiel Metallica angefangen.

Vielen Dank für das Interview!

 



Review:

The Deeper Cut

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Die so amerikanisch klingenden Briten von THE TEMPERANCE MOVEMENT hatten den Verlust von zwei Bandmitgliedern zu verkraften, was sich doch ein wenig im Bandsound niederschlägt. "The Deeper Cut" klingt zu Beginn gewohnt bissig und energisch, wird allerdings im weiteren Verlauf etwas verhaltener und nachdenklicher, was dem Album aber wunderbar steht. Waren zuvor Einflüsse der THE BLACK CROWES und BLACK STONE CHERRY vorherrschend, zähle ich nun die wunderbaren THIRD DAY und frühen LIFEHOUSE mit dazu. Der Titelsong ist ein akustisch vorgetragenes, melancholisches Vergissmeinnicht mit Tiefgang und gegen Ende greifbarer, aufbäumender Leidenschaft. Das darauffolgende "Backwater Zoo" unterstreicht eindrucksvoll die Sonderstellung, die Sänger Phil Campbell nach wie vor in dem Kollektiv hat. Herausragend ist die Performance des Vocalist, der mit seiner Stimme sowohl flirrende Energie als auch nachdenkliche Melancholie transportiert, wie es nur wenige können. Zuguterletzt muss noch das großartige, sich auf "Sendeplatz" elf drehende "There´s Still Time" Erwähnung finden; ein gefühlvoller mit einer zum niederknien schönen Melodie garnierter Song der zu den Highlights auf der Platte zählt.
 
Facettenreicher, bunter, geschmeidiger und auch eindringlicher als zuvor rocken bzw. kuscheln sich die fünf Inselbewohner heuer an den Hörer. Gerade die Mischung von fetzigem Rock und ruhigen Balladen punktet mit Kurzweile und langer Freude an dem Longplayer. Trotz oder gerade wegen der Probleme in der Band ist "The Deeper Cut" ein bemerkenswertes und erstklassiges Album geworden, dass man nahzu jedem, der irgendwie etwas mit Rock anfangen kann, ohne Zweifel empfehlen kann.
 

The Deeper Cut


Cover - The Deeper Cut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:11 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

THE TEMPERANCE MOVEMENT

KEINE BIO! www
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Arson

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Bereits mit seinem erstklassigen, selbstbetitelten 2012er Debütalbum qualifizierte sich das österreichische Duo M. S. (alle Instrumente, Songwriting) und J. J. (Gesang, Texte) für höhere Weihen und legte mit dem ebenfalls starken "Aokigahara" (2014) und dem doch etwas langatmigen, schwächeren "III: Trauma" (2016) weitere hörenswerte bis sehr gute Werke vor. Und wie es der selbstauferlegte Zwei-Jahres-Rhythmus verlangt, steht mit "Arson" nun Album Nummer Vier in den Regalen, mit dem die Jungs - so viel sei an dieser Stelle schon ausgeplaudert - ihr bislang bestes und reifstes Geschoss abfeuern. Hatte man auf den Vorgängern zumindest noch vereinzelt das Gefühl, es werde noch an Stil und songschreiberischer Richtung gefeilt, so klingt "Arson" wie auf einem Guss, nimmt den Hörer gleich zu Beginn mit dem treibenden Opener "Fire, Walk With Me" gefangen und lässt ihn bis zum abschließenden "Voidgazer" (Käufer des Boxsets und der Deluxe-Vinyl-Edition bekommen zusätzlich das unter Anderem mit weiblichem Gastgesang aus dem Rahmen fallende "Manifesto" ans Ende gehängt) nicht mehr los. Und trotz der wieder einmal nicht gerade geizigen Spielzeit von deutlich über einer Stunde finden sich hier keine gefühlten Längen, sondern eine durchgehend getragene Atmosphäre mit weiteren Perlen wie "The Grave We´ve Dug" (klasse!), "You Are The Scars" oder "Tomb Omnia", die zwar vier bis fünf Durchläufe benötigen, bis sie ihre Wirkung entfalten, dann aber immer mächtiger werden. HARAKIRI FOR THE SKY haben depressive, abgründige Eintönigkeit in eine schmerzend schöne Form gegossen und mit "Arson" eines der bislang besten Post Black Metal-Werke überhaupt abgeliefert!

 

Arson


Cover - Arson Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 71:34 ()
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Review:

Live At The Isle Of Wight

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THE DOORS gehören zur Ursuppe der Rockmusik – ihre Auftritte und Exzesse in den 60ern und Anfang der 70er waren legendär. Auch die damaligen Festivals auf der Isle Of Wight (englische Insel im Ärmelkanal vor Southampton) hatten ihren Ruf als europäische Antwort auf Woodstock weg. Bei der dritten und letzten Auflage des Festivals im Jahre 1970 spricht man von 600.000 bis 700.000 Zuschauern und chaotischen Zuständen. Anyway - musikalisch war es damals eines der Besten. THE DOORS mussten am 30. August morgens um 2 Uhr zwischen EMRSON, LAKE & PALMER und THE WHO auf die Bühne welche kaum ausgeleuchtet war, da Jim Morrison sich weigerte unter Film-Spotlights zu spielen. Das gab dem ganzen Auftritt wohl noch eine zusätzliche Note und sorgte (ungewollt) für eine recht einzigartige Atmosphäre. In der unvergessenen Besetzung Jim Morrison am Mikro, Robby Krieger an der Gitarre, Keyboarder (Orgel) Ray Manzarek und Schlagzeuger John Densmore lieferte man dabei einen der - nach DOORS-Maßstäben bemessen – richtig guten Auftritte ab.
Das Besondere daran – es war der letzter gefilmte Auftritt von Jim Morrison. Den 10 Monate später verstarb der Rock-Ikone einer Generation als Folge seines selbstzerstörenden Lebensstiles. Auch die Vorrausetzungen für eine gute Show waren nicht gerade gegeben: dunkel, regnerisch und ein Sänger am Ende. Was man Jim Morrison aber Live nicht anhört. Den man hat mit viel Aufwand das Bild- und Tonmaterial verbessert und zeigt so THE DOORS in musikalisch guter Form. Allerdings ist THE DOORS „Live At The Isle Of Wight” wieder mal eine Veröffentlichung, bei der die Musik gerade mal 66 Minuten spielt (die restlichen 18 Minuten gehören dem Bonusmaterial) – an sich dünn – auch wenn die damalige Spielzeit beim Festival keine andere Setlist und mehr Zeit zuließ (u.a. die Hits „Break On Through (To The Other Side)“, „Ship Of Fools“ und „Light My Fire“ in zum Teil überlangen Versionen). Darüber hinaus – und dafür kann niemand was – liegt „Roadhouse Blues“ nur als Tonmitschnitt vor und dient mit Bildern untermalt als Einstieg.
Das Bonusmaterial „This Is The End” umfasst eine Dokumentation mit Bandmitgliedern und dem damaligen Manager der Band und beschäftigt sich mit den Zuständen des Festivals, den Umständen des Auftrittes und Jims damaliger „ruhigen“ Performance. Interessante Sache das.

Tracklist:

1. Roadhouse Blues

2. Introduction

3. Back Door Man

4. Break On Through (To The Other Side)

5. When The Music’s Over

6. Ship Of Fools

7. Light My Fire

8. The End (Medley: Across The Sea / Away In India / Crossroad Blues / Wake Up)

DVD: Dokufilm: Featurette „This Is The End“

Live At The Isle Of Wight


Cover - Live At The Isle Of Wight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8 + 2
Länge: 84:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Hot Boogie Chillun

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