InterviewHallo Max, herzlichen Glückwunsch zum Sieg der schwedischen Nationalelf!
Bitte wozu?
Na, zum 5:0 der schwedischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Bulgarien.
Um ehrlich zu sein interessiere ich mich nicht für Fußball. Aber trotzdem danke. Du hättest mit unserem Gitarristen Mattias Ljung sprechen sollen, er ist ein richtiger Fußball-Fanatiker.
Und was ist mit Johan?
Ich habe keine Ahnung, ob der sich für Fußball interessiert. Ehrlich gesagt, glaube ich es nicht.
"Armageddon Mon Amour" ist schon euer zweites Album. Aber wie seid ihr zusammen gekommen, nachdem Johan bei ARCH ENEMY draußen war?
Ich habe die Band im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Ich hatte damals einen Haufen Songs geschrieben. Ich war zwar damals bereits in einer anderen Band, aber ich war dort immer "nur der Schlagzeuger", und es gibt Leute, die Schlagzeugern nicht viel zutrauen. Die anderen in dieser Band haben mich als Schlagzeuger keine Songs machen lassen, und ich wollte damals unbedingt Lieder schreiben. Fünfzehn Songs hatte ich fertig, also dachte ich, es sei an Zeit, eine neue Band zu starten. Also habe ich Johan angerufen. Johan und ich kennen uns schon mindestens 15 Jahre, also seit unserer Schulzeit. Etwa zehn Jahre davon haben wir zusammen in Bands gespielt, es war einfach an der Zeit, wieder zusammen eine Band zu machen. An der Schule, an der ich gearbeitet habe, habe ich einen Freund, der sehr gut Gitarre spielt, also habe ich ihn auch gefragt, ob er nicht in meiner Band spielen will. Im wesentlichen ist das die Geschichte der Band.
Lebt ihr alle in derselben Gegend?
Mattias, der Gitarrist und ich wohnen beide in derselben Gegend, aber Johan lebt weit entfernt, bestimmt sieben Stunden mit dem Auto. Also fliegt er nach Stockholm, wenn wir proben wollen. Natürlich wäre das alles viel einfacher, wenn er hier in der Nähe wohnen würde, aber all er hat sich entschlossen, in Südschweden wohnen zu bleiben, weil all seine Verwandten dort wohnen.
Das hört sich nicht ganz einfach an. Wie sieht denn inzwischen euer Songwriting-Prozess aus? Schreibst du alles allein, oder gibt es einen Punkt, an dem ihr das zusammenfügt?
Normaler Weise schreibe ich das Grundgerüst der Songs, mit allen Riffs und dem Kram. Dann gebe ich ab an Mattias, und er schreibt die Solos und Gitarren-Leads. Wir schicken das Band dann zu Johann, und sagen ihm ungefähr "Hier solltest du dir eine Gesangslinie überlegen, hier sollte Gesang sein, und hier", und dann schreit er alles auf Band und schickt es zurück zu uns. So entsteht unsere Musik.
Schreibt Johan auch die Texte?
Ja. Ich finde das eine spannende Art, Songs zu schreiben, weil man nie weiß, wie sich der Song bis zum Ende noch entwickelt.
Ihr seid nur zu dritt, wer spielt denn den Bass? Besonders, wenn ihr live auftretet?
Bei den Aufnahmen habe ich den Bass gespielt. Für die Bühne haben wir uns einen Session-Bassisten hier aus Stockholm engagiert. Wir proben mit vollem Line-Up, mit dem Aushilfs-Bassisten, unserem Gitarristen und mir am Schlagzeug. Da gibt es also keine Probleme.
Wie könnt ihr euch das leisten? Das kostet doch schon allein eine Menge Geld, Johan ab und zu einzufliegen.
Wir verdienen einfach ein kleines Vermögen mit unserer Kunst (Max räuspert sich hörbar - laetti).
Is´ klar!
Nein, glaub mir kein Wort. Wir stecken wirklich eine Menge Geld in die Band, und natürlich ist es nicht billig, Johan bei Bedarf nach Stockholm einzufliegen. Aber ich finde, dass es sich am Ende lohnt. Wir leben für unsere Musik und dafür, sie spielen zu können, das ist wirklich das beste, was man mit seiner Freizeit anfangen kann. Ich könnte ohne die Musik nicht überleben. Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Jedes Hobby kostet Geld, das eine mehr, das andere weniger. Im Moment studiere ich wieder, und verdiene im Moment kein Geld dazu. Aber das bisschen, das ich habe, stecke ich in die Band. Es kostet Geld, wenn man sich amüsieren möchte, und ich verstehe das.
Außerdem macht ihr andere Menschen damit glücklich. Welcher Song ist dein Lieblingssong auf "Armageddon Mon Amour"?
"Crops of Waste", würde ich sagen, das ist der dritte Song auf dem Album. (Ja! Der Gänsehaut-Song - laetti). Außerdem ist "Ticket To Devastation" mein Favorit, ein Instrumental, das auf nur einem Riff besteht. Dieses Riff zieht sich durch den ganzen Song, ich glaube, das ist ziemlich heavy und intensiv geworden. Ich habe den Song im Studio geschrieben, nur zehn Minuten, bevor wir ihn aufgenommen haben. Gerade dafür ist er super geworden. Hast du einen Favoriten?
Ja klar. Mein Lieblingssong ist "Turncoat".
Aha. Der scheint seht beliebt zu sein. Cool.
Der Song wirkt wie der böse Zwilling eines Songs, den Johan vor vier Jahren mit einer gewissen früheren Band von ihm aufgenommen hat…
Welchen Song meinst du?
ARCH ENEMY hatten einen Songs namens "Silverwing" auf dem Album "Burning Bridges".
Oh ja! Das ist einer meiner absoluten Lieblingssongs von ARCH ENEMY. Aber ich hatte den nicht bewusst im Hinterkopf, als ich "Turncoat" geschrieben habe. Das ist eher zufällig passiert. "Silverwing" ist wirklich großartig, und "Burning Bridges" ist mein Lieblingsalbum von ARCH ENEMY. Was für eine großartige Scheibe!
Es scheint, als würdet ihr mit "Armageddon Mon Amour" ungefähr in die Richtung gehen, die ARCH ENEMY nach Johans Abgang vor vier Jahren hinter sich gelassen haben. Euer erstes Album als HEARSE war viel schroffer und auf eine bestimmte Art eher rockig.
Mag sein. Ich setze mich aber nicht hin und plane ein Album, bevor ich Songs schreibe. Ich schreibe die Musik einfach drauf los und ich weiß vorher nicht, was am Ende dabei raus kommt. Ich kann nicht in Kategorien denken, nach dem Motto: Heute schreibe ich einen Song, der sich genau so oder so anhört. Ich mache einfach Musik, und das entwickelt sich dann.
Habt ihr viel live gespielt, seitdem "Dominian Reptilian" draußen ist?
Um ehrlich zu sein: Wir haben noch nie zusammen auf der Bühne gestanden. Aber wir werden im September in Holland und Belgien unsere ersten Shows spielen. Das wird witzig. Das scheint verrückt zu sein, wir scheinen die einzige Metal-Band der Welt zu sein, die zwei Alben draußen hat und noch nie live gespielt hat. Das ist schon schräg.
Noch komischer finde ich, dass diese ersten Shows ausgerechnet in Benelux stattfinden und nicht in Schweden.
Klar, aber es ist definitiv besser, sich vor wildfremden Leuten in einem anderen Land zum Horst zu machen. Wenn es schief geht, brauchen wir da nicht wieder hingehen.
Mag sein. Aber eure Plattenfirma hat ihren Sitz in Holland.
Ja, natürlich. Wie konnte ich das nur vergessen. Nein, das wird ein großer Spaß.
Warum seid ihr zum Beispiel noch nie in Stockholm aufgetreten?
Nun ja, so viel haben wir auch noch nicht geprobt. Direkt vor den Aufnahmen haben wir das letzte Mal zusammen gespielt, also müssen wir vor den Gigs noch kräftig üben. Da Johan in Südschweden wohnt, hatten wir bisher noch keine Zeit dazu. Unsere mangelnde Praxis ist meiner Meinung nach der Hauptgrund. So sehr habe ich da noch nicht drüber nachgedacht. Nach der Veröffentlichung von "Dominion Reptilian" hatten wir das Angebot, mit DISMEMBER einen Monat lang auf Tour zu gehen. Aber Johan hat einen festen Job, unser Gitarrist ist fest angestellt, und es ist schwer, bei einem festen Job einen Monat Urlaub am Stück zu bekommen. Ich bin Student, aber wenn ich einen ganzen Monat in der Uni fehle, verpasse ich auch zu viel. Außerdem lässt man in den meisten Fällen eine Menge Geld auf einer Tour. Hm. Mir fällt immer noch keine Antwort darauf ein, warum wir nicht hier und da mal ein paar kleinere Konzerte gegeben haben. Vielleicht kann ich es ja beantworten, nachdem wir aus Holland wieder da sind.
Wie sieht es mit Shows außerhalb der Niederlande aus?
Da sind erst einmal noch keine Shows geplant. Hoffentlich können wir mal nach Deutschland kommen. Das wäre super, dann könnte ich mein deutsch ein bisschen auffrischen. Ich habe in der Schule deutsch gelernt, aber das war vor ungefähr 15 Jahren, ich habe leider ziemlich viel vergessen. Aber es macht mir viel Spaß, deutsch zu sprechen.
Und er spricht übrigens ganz gut deutsch und war hier auch schon mal auf Tour:
Johan und ich waren mit FURBOWL in Deutschland, 1993 muss das gewesen sein, also vor elf Jahren. Wir haben damals eine Tour mit THERION gespielt. Hamburg ist sehr schön, auch Berlin.
Habt ihr von eurem Label Informationen darüber, in welchem Land ihr bisher ganz gut verkauft? Oder schon eine gewisse Fanbase in irgendeinem Land? Hier in Deutschland kam die Platte erst über einen Monat nach dem übrigen Europa raus.
Und dann hat es wohl noch einen Monat gedauert, bis die Promo-Exemplare verteilt waren, das war natürlich ein bisschen chaotisch. In den USA läuft es anscheinend ganz gut. Wir haben viele gute Kritiken bekommen, außerdem bekommen wir regelmäßig Mails von der Frau, die dort bei der Plattenfirma für uns verantwortlich ist, und sie scheint mit der Situation außerordentlich zufrieden zu sein. Wir sind auch im Radio gespielt worden, in den USA läuft es also momentan für uns am besten.
Warum habt ihr ausgerechnet einen Vertrag bei Karmageddon Media? Johan hat doch sogar eine Zeit lang bei Wez und New Haven Records gearbeitet.
Karmageddon Media waren die ersten, die ernsthaftes Interesse gezeigt haben. Von Anfang an haben sie an uns geglaubt, darum haben wir bei ihnen unterschrieben. Mit New Haven haben wir auch gesprochen, aber das ist ein ziemlich kleiner Laden. New Haven sind nicht so finanzkräftig und bringen immer nur genau eine Platte zur Zeit raus. Aber wir sind mit Karmageddon sehr zufrieden, der Promoter macht einen guten Job und der Vertrieb bekommt das Album in die Läden. Dank Karmageddon ist das Album in den USA und Europa erschienen, in zwei Wochen wird es in Japan erscheinen, außerdem ist es in Russland und den ehemaligen Ostblock-Staaten draußen. Wir können uns wirklich nicht beschweren.
Nur so aus Interesse: Was studierst du?
Ich studiere Pädagogik auf Lehramt. Ich habe schon einige Jahre als Lehrer gearbeitet, nur hatte ich etwas ganz anderes studiert. Es wurde langsam Zeit, eine echte Ausbildung als Lehrer zu bekommen, jetzt bin ich also wieder Student. Nach einigen Jahren in der Schule ist es komisch, selbst noch mal pauken zu müssen. Aber es lässt einem die Zeit, nebenbei Musik zu machen. Auf dem Papier ist es zwar ein Vollzeit-Studium, aber man hat immer mal wieder ein paar Tage, an denen man kein Programm hat und guten Gewissens tun kann, was einen interessiert. Es ist wunderbar. Ich vermisse meine Arbeit momentan nicht sonderlich.
Ich habe mir eure Grüße im Booklet von "Armageddon Mon Amour" durchgelesen, Michael Amott wird allein dreimal gegrüßt. Ihr scheint ein gutes Verhältnis zu Michael zu haben.
Klar, ich kenne Michael schon seit 1987. Ein paar Jahre lang haben wir in derselben Stadt gewohnt. Damals haben wir viel zusammen abgehangen, und Johan hat jahrelang mit ihm in einer Band gespielt.
Das ist bekannt. Aber wenn es mehr oder weniger richtig ist, was in der Metal-Presse stand, haben die beiden nicht unbedingt Komplimente übereinander verloren, nachdem Johan bei ARCH ENEMY vor die Tür gesetzt wurde.
Stimmt. Aber das ist inzwischen auch schon wieder vier Jahre her, inzwischen verstehen Johan und Michael sich wieder gut, sie sind sogar wieder ganz gute Freunde geworden. Ich hatte sowieso nie ein Problem mit Michael, er ist immer einer meiner besten Freunde gewesen.
Du bist auch nie bei ARCH ENEMY gewesen.
Nein. Und ich habe auch nie ernsthaft mit ihm in einer Band zusammen gespielt. Als wir noch jünger waren, haben wir uns ab und zu mal getroffen und zusammen gejammt, aber das war es dann auch. Aber er ist wirklich ein guter Freund von mir. Bevor wir mit dem Album ins Studio gegangen sind, hat er mir viel geholfen. Bei diesen Aufnahmen habe ich nämlich auch Gitarre gespielt und ich war ziemlich ratlos, welchen Gitarrensound ich wählen sollte und habe viel darüber mit im diskutiert. Er hat mir eine Menge geholfen und hatte einige gute Ideen, so dass es sich gut anhört.
Das war also "Michael Amott´s online guitar support"?
Ja. Wir haben uns viele Emails hin und her geschickt.
Das waren mein Fragen, ich habe jetzt noch zehn Minuten, dann kann ich Deutschland-Holland gucken.
Warum??? Fußball macht die Leute verrückt.
Ja. Und setzt Adrenalin frei, ich finde das richtig.
Ich kann da keinen Sinn drin sehen. Ich spiele liebend gerne selbst Fußball, aber ich kann da keinen Sinn drin erkennen, vor dem Fernseher zu sitzen und Leuten dabei zuzugucken. Letzte Woche habe ich die Schule besucht, an der ich als Lehrer gearbeitet habe. Am letzten Tag vor den Sommerferien ist dort immer ein Fußballspiel, die älteste Schulklasse gegen die Lehrer. Ich bin dort jedes Jahr, und habe dieses Jahr mitgespielt, obwohl ich dort nicht mehr arbeite. Ich spiele sehr gerne Fußball, aber anderen dabei zugucken? Kann ich nicht verstehen. Ich wohne in Stockholm nahe bei der großen Arena, in der die Spiele unserer Nationalmannschaft stattfinden und sonst AIK Stockholm spielt. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich heute Fußball hasse. Bevor ich nach Stockholm gezogen bin, dachte ich, Fußball sei ein cooler Sport, aber hier um die laufen bei Spielen so viele verdammte Idioten herum, das ist nicht auszuhalten.
Stimmt. Trotzdem, nur noch 5 Minuten bis zum Anstoß. Und noch etwa 3 Monate bis zum ersten Gig von HEARSE.
InterviewIm April habt Ihr die Punks Vs Psychos-Tour mit TIGER ARMY und einigen anderen Bands begonnen. Wie war´s bis jetzt?
Mikey: Es war eine neue Erfahrung für uns, da wir nie wirklich draußen waren und normalerweise nur lokale Shows spielen. Die anderen Bands wie THE DISASTERS und THE BUSINESS waren verdammt gut drauf.
Mike G.: Es hat tierisch Spaß gemacht, jede Nacht mit den DISASTERS und THE BUSINESS abzuhängen.
Eure Platte "Twenty Bucks And Two Black Eyes" klingt sehr direkt und rau und als ob sie in sehr kurzer Zeit aufgenommen worden wäre. War das so oder hat es im Gegenteil sehr lange gedauert, diesen dreckigen Street-Sound hinzubekommen?
Mike G.: Wir haben das in ein paar Tagen hier in der Stadt durchgezogen. Wir sind da einfach reingegangen und haben das auf unsere Art gemacht - niemand anders war da. Ich denke, so ist das einfach ehrlicher. Einfach direkt auf den Punkt. Kein Schnickschnack.
Eure Platte ist bei Tim Armstrongs Label Hellcat erschienen. Man konnte lesen, dass Ihr ihm einfach Euer Demo geschickt habt, um ihn zu fragen, welches Label zu Euch passen würde und er direkt entschied, eine Platte von Euch auf seinem Label herauszubringen. War das wirklich so einfach?
Mikey: Naja, das ist eine ziemlich verrückte Geschichte, denn eigentlich zielten wir mit einer Wasserpistole auf ihn, die mit Barbecue-Soße gefüllt war, und zwangen ihn, sich unseren Kram anzuhören, bis er sagte: "This shit is real cool and shit!". Dann machten wir alle zusammen ein Barbecue, was damit endete, dass wir ihm seinen Kopf rasierten. Hahaha!
Mike G.: Nein, im Ernst, Tim ist cool. Er war einer der wenigen Motherfucker, die genug an uns glaubten, um uns rauszubringen.
Welche Bands haben Euch hauptsächlich beeinflusst?
Mikey: Unsere Einflüsse erstrecken sich über ein weites Spektrum an Bands, auch wenn man sie bei uns nicht unbedingt heraushört. Ich habe viele Songs gehört, die mich später inspiriert haben, über bestimmte Themen zu schreiben, wie die alten Stücke von LAST RESORT, SHEER TERROR, KRAUT und THIN LIZZY, um nur ein paar zu nennen.
Man hört bei Eurer Musik auch einen deutlichen Rock ´n Roll-Einschlag heraus...
Mike G.: Rock ´n Roll ist unser Leben, zusammen Musik machen, Spaß haben. Wir sind eine Rock ´n Roll-Band.
Mikey: Rock ´n Roll ist alles, was zählt.
Seht Ihr Euch denn mehr als eine Punkrock- oder eine Hardcore-Band?
Mike G.: Punkrock, Hardcore, das ist alles dasselbe für uns. Wir nennen unsere Musik gerne "short haired rock ´n roll". Das kannst Du nehmen, wie Du willst.
Zur Zeit sind verschiedene Arten von Hardcore wie Metal- und Emocore ziemlich "in". Was denkt Ihr über die Entwicklungen im mordernen Hardcore?
Mikey: Zur Zeit gibt es alle möglichen verschiedenen Arten von Hardcore. Auf dieses Emo-Crossover gebe ich einen Scheiß. Ich habe Homies, die mehr Metal-style Shit haben, wie PUNISHMENT FROM PHILLY oder die SACTO HOODS. MANOWAR kills.
Mike G.: Emo habe ich noch nie gemocht. Diesen Metal Crossover gibt es ja schon seit den frühen 80ern. Ich erinnere mich, dass ich diesen Scheiß als Kid gehört habe. Dorthin, wo ich aufgewachsen bin (San Antonio), kamen in den späten 80ern und frühen 90ern nur Metal-Bands, um Konzerte zu spielen. Ich habe Metal immer gemocht. MANOWAR is too much metal for one hand.
Besonders viele Kids scheinen diese neuen Stilrichtungen zu mögen. Ist es heutzutage schwieriger für eine authentische Hardcore-Band, akzeptiert zu werden?
Mikey: Die Leute hören sich ganz einfach das an, was sie wollen. Es kommt immer darauf an, was man in diesem Augenblick gerade fühlt. Wenn jemand unsere Musik nicht akzeptiert, ist das sein Pech.
Viele Eurer Texte handeln von Straßenkämpfen, Ärger mit der Polizei usw. Aber Ihr habt z. T. auch sehr optimistische Texte. Seht Ihr die Zukunft eher negativ oder positiv?
Mikey: Die Zukunft ist ungewiss und das Ende ist immer nah. Aber die Zukunft ist auch so hell, dass Kemal (der zweite Gitarrist - jan) eine Sonnenbrille tragen muss!
Auf dem Cover des Kanada-Imports von "Twenty Bucks And Two Black Eyes" heißt Ihr nur ROUGHNECKS und nicht U.S. ROUGHNECKS. Was hat das für einen Grund?
Mikey: Der Name ROUGHNECKS wurde in letzter Minute aus rechtlichen Gründen geändert. Also haben sie in Kanada die Original-Platten. Cool für sie!
Euer Bassist Big Jay Bastard hat auch noch eine andere Band: LARS FREDERIKSEN AND THE BASTARDS. Gibt es da keine zeitlichen Probleme?
Mike G.: Meistens nicht. Wenn er mit er anderen Band unterwegs ist, spielt Kevin Wickersham von ORIGINAL SWINGIN UTTERS als Ersatz bei uns.
Mikey: Das sind die besten Erfahrungen. Besonders, wenn Du zerrissen wirst. Haha... Das ist alles, was zählt.
Wird man Euch auch in Deutschland live sehen können?
Mike G.: Wir versuchen zur Zeit, das irgendwie an den Start zu bekommen. Wir wollen wirklich unbedingt in Europa touren! Hoffentlich bald - und viel.
Mikey: Sobald wir kommen können. Seid bereit für den ROUGHNECK-Tornado, der für einen Gig in Eure Nähe kommt. Oi!