Interview:

Nominon

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InterviewHi Perra! Die offensichtlichste Frage zu erst: Was ist los mit NOMINON?


Im Moment suchen wir einen neuen Basser, da Lenny vor einigen Wochen verlassen hat. Und wie es aussieht, wird auch Jonas NOMINON verlassen, da er sich ohne Lenny nicht mehr wohl fühlt. Aber wir können nur abwarten, was passieren wird. Es gibt einige viel versprechende Kandidaten, die wir testen werden, wenn ich mit In Aeternum wieder zurück bin von der Deicide-Tour.
Juha und ich haben bereits einige Songs in Arbeit die wir für unser Album nehmen werden, welches wir im Herbst aufnehmen wollen. Fünf Songs sind bereits fertig und auf dem Album werden wohl 8 oder 9 Songs sein. Es wird Ende 2004 oder Anfang 2005 rauskommen.


Warum verlässt Jonas euch denn, er ist doch mittlerweile seit fast zehn Jahren Mitglied der Band! Scheint so, als wäre NOMINON eine der Bands, die immer Probleme mit dem Line-Up haben. Beeinträchtigt euch das beim Songwriting? Oder ist Juha als einziges Originalmitglied der alleinige Songschreiber?


Yeah, es klingt komisch, ich weiß. Und Jonas hat uns vor einigen Monaten noch gesagt, dass NOMINON immer höchste Priorität für ihn hätten, mehr noch als die anderen Bands, in denen er spielt. Aber Dinge im Leben ändern sich und wir müssen seine Entscheidung akzeptieren. Wenn jemand nicht mit dem Herzen dabei ist und alles gibt, merkt man das seiner Arbeit an - und wir sind keine Band, die über so was lange diskutiert. Entweder ist man in NOMINON oder nicht! Jonas hat anscheinend bereits einigen Leuten gesagt, dass er NOMINON bereits verlassen hätte, wir erwarten also nicht mehr viel von ihm. Er hat nur weder mir noch Juha jemals gesagt, dass er aus der Band raus ist, wir haben es erst über Dritte erfahren. Komisch ist nur, dass die Leute jetzt abhauen, wo wir ein neues Album veröffentlichen werden und eine Tour-Zusage haben. Die Zukunft sieht so gut aus für uns wie schon lange nicht mehr. Ich denke, einigen Leuten bedeuten die vielen Jahre einfach einen Scheiß!
Ich denke das Songwriting wird sich in der Zukunft anders gestalten, aber die kranken Arrangements werden die gleichen bleiben. Auf dem neuen Album wird ein Song von Jonas drauf sein und ein paar Texte von Lenny, aber auf lange Sicht sieht es so aus, dass Juha und ich die meisten Sachen für die Scheibe schreiben werden. Ich bin kein wirklicher Songschreiber, aber zusammen mit Juha geht das. Der Mann hört einfach zu, pickt einige kranke Ideen von mir auf und bastelt daraus einen Song, obwohl ich ihm das nicht mal auf der Gitarre zeigen kann, da ich neben Drums nicht anderes spielen kann. Vielleicht können einige der neuen Mitglieder was zu diesem Prozess zusteuern, aber darauf würde ich momentan nicht wetten. Das neue NOMINON-Material wird old school und grotesk sein.


Was hat die lange Pause nach "Diabolical Bloodshed” verursacht?


NOMINON hatte eine Menge Probleme mit X-Treme Records, ihrem ersten Label, da es wenig Kommunikation und Missverständnisse gab. Aber das größte Problem war der Weggang von Drummer Emil, der sich Anfang 2001 auf seine andere Band konzentrieren wollte. Da Juha mich kannte und wir früher schon mal zusammengespielt hatten, fragte er mich, ob ich nicht einsteigen wollte. Was ich einen Monat später, im Oktober 2001, auch tat. Mit mir in der Band nahmen wir einige Tracks im Dezember auf, die als 7" EP rauskommen sollten - was bis heute aber leider nicht passiert ist. Kurz darauf haben wir mit Relapse Records einen Deal unterzeichnet und alles sah wunderbar aus! Der Deal ging über mehre Alben, perfekt und wir hatten sogar schon im Sunlight mit Tomas Skogsberg gebucht, einem alten Freund von uns. Aber kurz vor den Aufnahmen hatten wir eine Menge Probleme, von mir verursacht. Ich wurde schwer krank und bekam Probleme mit meinen Nieren, was die Band natürlich eine ganze Weile verlangsamt hat.


Wie hat denn die Krankheit dein Leben als Metalhead und Musiker beeinflusst? Hattest du damit gerechnet, dass NOMINON in deiner Abwesenheit mit einem Session-Drummer weitermachen, um z.B. einige Shows spielen zu können?


Ich habe ja vorhin bereits gesagt, dass man entweder voll in NOMINON ist oder gar nicht! Deshalb haben NOMINON auch nie Session-Musiker genutzt. Ich persönlich habe damit gerechnet, dass die anderen mich rausschmeißen, als meine Nierenerkrankung diagnostiziert wurde. Aber NEIN! Sie haben diese Zeit mit mir durchgestanden, immerhin fast zwei Jahre voller Krankheit und beschissener Situation. Ich meine, wenn ich in ihrer Situation gewesen wäre hätte ich mir einen neuen Drummer gesucht, aber das ist nur meine Einstellung.
Es war eine wirklich ernsthafte Erkrankung.


Das nenn’ ich mal Loyalität zu Mitgliedern, sehr geil. Wie ging’s dann mit NOMINON weiter?


Nicke Holstenson hat zu der Zeit dazu noch NOMINON verlassen, warum auch immer! Deshalb hat einer der Gitarristen, Jonas Mattsson, den Gesang übernommen und wir waren bereit, das neue Album aufzunehmen und zu veröffentlichen. Aber schon wieder gab es neue Probleme! Relapse Records haben uns gedroppt, warum auch immer - sie haben uns nie die Gründe dafür genannt. Kurz darauf wurden wir von Nuclear Winter Records kontaktiert, die eine 7" EP rausbringen wollten, mit dem Titel "Blaspheming The Dead" (die kam 2003 raus, aber nur auf Tape). Auf Vinyl ist das Teil leider immer noch nicht raus, da es mit dem Presswerk irgendwelche Probleme gibt. Wir wollten diese Verzögerungen natürlich nicht, aber wir sind machtlos! Wir hatten einfach viele Probleme mit Mitgliedern der Band, Labels und verschiedenen anderen Sachen. Von daher dauerte es einfach ein paar Jahre, bis wir einen neuen Release machen konnten. That´s all I can say, really.


Ihr habt dann ja endlich die neue MLP im letzten Jahr aufgenommen. Ist die Scheibe endlich released worden? Ist die Vinyl-Version limitiert?


Yeah, wir haben fünf Songs im letzten Sommer aufgenommen. Und obwohl Nuclear Winter mit der 7” solche Probleme hatten, sind sie bereit, den harten Weg zu nehmen und haben die fünf Songs als MCD im März veröffentlicht. Die limitierte 12" Gatefold-Version wird von TPL Records Ende Mai veröffentlicht und ist auf 500 Stück begrenzt.


Steht ihr momentan in Kontakt mit einigen Labels?


Hell yeah! Wir haben kürzlich einen Deal über ein Album mit Konquerer Records aus Singapur unterzeichnet. Das Album wird im Herbst eingespielt und Anfang 2005 veröffentlicht werden. Mit einigen Labels, mit denen wir in der Vergangenheit gearbeitet haben, stehen wir auch immer noch in Kontakt. Bisher hat NOMINON noch nie länger als für ein Album unterzeichnet, da wir wissen wie das Musikbusiness läuft, nach mehr als 10 Jahren. Wir versuchen daher immer, neue Kontakte im Underground zu knüpfen, mit Bands, Fans und Labels. So anyone who likes us are welcome to drop us a line or two at nominon@lycos.com and of course, check the website: www.nominon.com for the latest news and further information.


Wo werdet ihr das neue Album aufnehmen? Kannst du schon etwas über die neuen Songs sagen? Die sind doch hoffentlich noch immer straighter Death Metal…


ich komme grade von einer Probe zurück, die aus mir und Juha bestand. Wir proben momentan sehr viel, da ich nächste Woche mit In Aeternum auf Tour gehe. Das neue Material klingt stark nach dem alten NOMINON-Sound, das wir mit mir an den Drums veröffentlicht haben. Intensiver und aggressiver Death Metal mit einigen Thrash-Elementen. Einige der Sachen sind brutaler als jemals zuvor. Wir werden im Necromorbus in Stockholm aufnehmen und ich kann es kaum erwarten. Wer NOMINON und Death Metal im Allgemeinen mag wird von unserer Scheibe nicht enttäuscht werden.


Du bist 2001 zur Band gestoßen. Hast sie vorher schon gekannt?


Sicher! Ich war ein großer Fan ihrer 97er Promo. Damals habe ich auch ein Festival mitorganisiert, für dass wir sie gebucht haben. Mit Juha habe ich 1995 in einer Band zusammengespielt, Dion Fortune, aber nur für eine Weile. In Wacken 2001 habe ich dann Juha und den damaligen Sänger Nicke Holstenson getroffen. Wir haben uns eine Weile unterhalten und als Emil zwei Monate später NOMINON verließ hat Juha mich sofort angerufen und gefragt, ob ich einsteigen möchte. Nach einigen gemeinsamen Proben habe ich dann zugesagt.


Wenn man sich deine Recording-History anschaut, scheinst du ein vielbeschäftigter Drummer zu sein. Jetzt bist du dazu noch Mitglied bei IN AETERNUM. Hast du soviel Freizeit und Langeweile oder arbeitest du einfach nicht?


Das ist eine lange Geschichte. In den frühen 90er Jahren war ich meistens arbeitslos oder hing in der Schule ab und spielte Schlagzeug in einer Band, Suffer. 1995 zog ich nach Stockholm, um bei SERPENT anzufangen. Da habe ich auch gleich einen Plattenladen aufgemacht, den ich bis 1999 hatte. Neben SERPENT spielte ich da noch bei den Prog-Thrashern T.A.R. Es gab dann aber einige Probleme und ich ließ das Mucke machen für beinahe ein Jahr seien. Anfang 2000 begann ich als Busfahrer in Stockholm zu arbeiten, nachdem ich kurze Zeit in meiner Heimatstadt Kumla war. Bis Anfang 2002 habe ich Vollzeit gearbeitet und hatte in der Zeit nur einige kleinere Projekte, die es nicht wert sind, hier genannt zu werden - außer NOMINON. Anfang 2002 hat sich mein Leben dann drastisch verändert, da wurde bei mir eine Nierenerkrankung diagnostiziert, weswegen ich einige Wochen ins Krankenhaus musste und danach an die Dialyse für eineinhalb Jahre. Deswegen lag NOMINON auch so lange auf Eis und wir spielten nur wenige Shows. Wir konnten einfach nicht länger touren, da ich zur Dialyse musste. Dazu kam, dass ich damals 41 schwedische Meilen vom Rest der Band entfernt lebte, wodurch wir nur ein- oder zweimal im Monat probten. Letztes Jahr im Juli habe ich dann eine neue Niere bekommen, seitdem geht es mit meiner Gesundheit bergauf und wir hoffen auf mehr Shows im Laufe der Zeit. Ich habe natürlich seitdem auch nicht mehr gearbeitet, das ging durch meine Krankheit nicht. Aber da ich krankenversichert war, habe ich dadurch Geld bekommen. Ich werde den Job aber im Juli kündigen und wieder arbeitslos sein. Von daher werden wir sicher mehr live spielen können, solange meine Gesundheit weiter mitspielt.
Seit 2003 spiele ich auch bei IN AETERNUM. David bat mich, ihnen bei den Aufnahmen einiger neuer Tracks zu helfen, darunter einem Grotesque-Cover für ein ATG-Tribute, im Abyss. Ich habe es als Test angesehen, ob ich zur Band komme. Eigentlich sollten diese Tracks als 7” EP von Agonia Records rausgebracht werden, aber dann bekamen IN AETERNUM die Chance, die death metal maestros DEICIDE auf ihrer 2004er-Tour zu supporten [die von Glen und Konsorten ja bekanntlich nach wenigen Dates abgebrochen wurde... - Anm. d. Verf.]. Da haben Agonia Records entschieden, die Vinyl zu kippen und das Ganze als Digipack-MCD rauszubringen. Wie auch immer. David und die anderen waren von meinem Drumming sehr beeindruckt und ich wurde Full-Time-Member bei IN AETERNUM.


Mit NOMINON hast du gerade eine kleine Tour mit MASTER gespielt. Wie war die? Was hältst du von Paule/ MASTER?


Paul Speckmann ist einfach unglaublich! He is fucking true to death metal! Wir hatten eine großartige Zeit mit ihm und dem Rest der Crew, nicht zu vergessen den Support-Act PLEURISY. Es war hier in Schweden nicht sonderlich viel Andrang bei den Konzerten, aber das lag wohl an der schlechten Promotion, die für die Tour gemacht wurde. Aber wir hatten jeden Tag viel Spaß, von daher können wir uns echt nicht beschweren. We would like to thank the guys from Master, Pleurisy and the rest of the crew as well as Jörg and Falko of Bruchstein tours agency and Carlos of CNM agency.


ihr werdet ungefähr einen Monat unterwegs sein. Ist das deine erste längere Tour? Was erhoffst du dir?


Nun, es ist sicher die längste Tour die ich bisher gemacht habe, von daher hoffe ich, dass alles gut laufen wird. Ich habe früher mal einige Gigs mit NASUM auf Tour gespielt, damals 1995. Bisher habe ich fast nur in Schweden getourt, von daher ist diese Tour eine große Erfahrung für mich. Ich erwarte eine großartige Zeit und hoffe, dass die Leute uns so behandeln, wie wir sie auch behandeln, mit Respekt. Das ist alles, was ich dazu sagen kann. We will go on stage and fucking crush some skulls! That´s for sure.


Ist eine weitere Tour bei euch in Planung?


Ja, uns wurden zwei weitere Touren in diesem Herbst angeboten, aber da das neue Album bisher noch nicht veröffentlicht wurde ist bisher noch nichts sicher. Wir werden sehen. Wir arbeiten mit einer Booking Agentur aus Deutschland zusammen, Bruchstein Records und in Skandinavien mit CNM, von daher denke ich, dass wir einiges an Touren spielen werden, wenn das neue Album auf Konquerer raus ist!


Bruchstein sind auch die Typen, die das Fuck The Commerce organisieren. Vielleicht seit ihr ja nächstes Jahr dort zu sehen? Welche Bands sind denn im Gespräch mit euch zusammen zu touren?


Ja, hoffentlich. Dieses Jahr war es leider zu spät für uns um auf das Billing zu kommen, da sie uns zu spät sahen und hörten. Aber wir hoffen wirklich, dass wir beim Fuck The Commerce 2005 die Möglichkeit haben werden zu spielen. Die Touren, die für den Herbst angeboten bekommen haben, sind noch nicht spruchreif, deswegen möchte ich dazu noch nichts sagen. Aber wenn es alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, werden wir in Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Österreich touren. Geil wäre eine Tour mit KAAMOS oder INSISION.


Würdest Du bei einer Split-EP mitmachen? Ich würde so eine mit einer anderen old school-Band wie PAGANIZER, FACEBREAKER oder CHAOSBREED sehr cool finden, das würde gut passen.


Auf jeden Fall, das wäre super! Aber bisher wurde uns leider noch kein Platz auf einer Split angeboten. Ich mag den old school fashion Charme von Underground Splits. Komisch dass du PAGANIZER erwähnst, ich stehe mit denen in letzter Zeit in regem Kontakt.


Rogga ist halt ein supernetter Kerl und PAGANIZER einfach eine geile Band, purer Death Metal. Also los, kriegt eure Ärsche hoch! Hast du das neue DISMEMBER-Album schon gehört? Was hältst du davon? Waren DISMEMBER für dich jemals ein Einfluss?


Bisher habe ich die neue Scheibe noch nicht gehört, aber ein paar Kumpel meinten, dass sie ziemlich gut wäre. Ich hoffe, dass ich bald mal reinhören kann. Für mich ist DISMEMBER immer noch "Reborn In Blasphemy" [das Demo von 1990 - Anm. d. Verf.], das hatte großen Einfluss auf mich. Ich halte es für außergewöhnlichen Kram! Das erste Album war natürlich auch ok, aber "Reborn…" hatte diese spezielle Atmosphäre der Dunkelheit und purer Bösartigkeit, was ich so sehr mag! Killer stuff indeed!
Wir wollen mal sehen, was mit PAGANIZER passiert. Ich meine, wir sind nicht sonderlich interessiert, selbst eine EP zu veröffentlichen, aber wenn ein Label Interesse zeigt, warum nicht?


Wo genau in Schweden lebt ihr eigentlich? Und wie steht es um die dortige Metal-Szene?


Wir leben sehr weit im Süden Schwedens und es gibt hier nicht sonderlich viele Gigs, traurig aber wahr. Ich habe zusammen mit einigen Freunden hier im Januar eine Show auf die Beine gestellt, NOMINON und LEGION haben da gespielt, als Headliner waren INSISION da, mit denen ich 99 mal eine MCD released habe. Mittlerweile gibt es hier auch einen kleinen MC, der hin und wieder Konzerte machen will, er nennt sich "Submit To Death Club". Außer uns gibt es hier nur einige wenig brutale Bands wie LEGION, INCINERATOR und OBSCENE. Aber das ändert sich hoffentlich bald.


Ja, von Carl (INSISION) habe ich auch deine aktuelle E-mail-Adresse. Ok, soweit erstmal. Ich denke, du wirst noch eine Menge zu organisieren haben, bevor es mit IN AETERNUM losgeht. Einfach noch deine aktuellen Top 5 und wir sind fertig.


Ja, du hast total recht, ich habe noch Tonnen von Sachen zu packen und organisieren. Meine aktuellen Top 5? Momentan:

ZZ Top - "Eliminator"

Malevolent Creation - "The Ten Commandments"

Slayer - "Divine Intervention"

Brides Of Destruction - "Here Come The Brides"

Atheist - "Piece Of Time".


Thanks a lot for this awesome interview. Keep up the brilliant work and interest of pure fucking Death metal! Stay sick and all bastards must check the website: www.nominon.com for merchandise and the latest news.

Band:

Sylvan

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Art Bleeds

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DEATH! Ganz einfache Sache. GORY BLISTER klingen wie DEATH, obwohl ich bei dem Bandnamen mit (mehr oder weniger stumpfen) Goregrind gerechnet hätte. Sobald aber Sänger Adry den Mund aufmacht kommt einem Chuck in den Sinn. Genau, aber wirklich ganz genau, die gleiche Stimme wie der viel zu früh verblichene DEATH-Mastermind. Nicht nur Adry hat sich an DEATH orientiert, auch der Rest der GORY BLISTER-Bande hat eine hörbare Vorliebe für technischen Death Metal, der frappierend an "Individual Thought Patterns" oder "Human" erinnert. Die Songs sind dabei einen Tick brutaler, glänzen durch … interessante… Breaks, einen Haufen technischer Spielereien ("A Gout From The Scar") und den Wechsel zwischen rasend schnellen brutalen und gemäßigten Parts, der immer flüssig und ohne aufgesetzt zu wirken vonstatten geht. GORY BLISTER haben sicher nicht den Anspruch im Death Metal völlig neue Wege zu gehen - jedenfalls hoffe ich das hehe, denn dazu ist "Art Bleeds" viel zu dich am großen Vorbild. Da aber von DEATH nix Neues mehr zu erwarten ist und man gut gemachten technischen Death Metal heute nicht mehr all zu oft hört, sollten DEATH-Fans GORY BLISTER eine faire Chance geben. Die Platte ist einfach der Hammer - wären noch ein, zwei Stücke mehr drauf (und sie damit länger als die durchschnittliche Deicide-Scheibe), wäre "Art Bleeds" ein echter Knaller, so bleibt ein mehr als gutes Lebenszeichen der Italiener und das Herz des DEATH-Fans lacht. Was ist eigentlich mit der neuen ILLOGICIST-Scheibe?

Art Bleeds


Cover - Art Bleeds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 29:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Exploder

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Album des Jahres. Von dieser vollmundigen Ankündigung gibt es drei Arten: Die Katergorie "Ohrenkaugummi" springt einen beim ersten Anhören förmlich an, aber nach spätestens zwei Wochen hinterläßt das Hörfutter einen abgelutschten Nachgeschmack und man kann sehen, wo man mit der teuren Neuanschaffung bleibt. Und mit der Peinlichkeit, andere dazu verleitet zu haben... Die Alben der zweiten Art gehen zunächst unter und landen erst Monate später in ewigen Bestenlisten, nachdem die Band sich längst aufgelöst hat, REFUSED können davon ein Lied singen. Und dann gibt es diese seltenen Exemplare, auf die man sich schon vorher freut, die einen nicht enttäuschen, trotzdem überraschen - und deren Genuß anhält. Dieses seltene Glück hält mit jedem Hören neue Facetten bereit und wirkt doch wie ein lange bekannter Freund. Beim ersten Durchlauf machen solche Platten Spaß und nach der 1000. Drehung freut man sich immer noch drüber.

So eine Nadel im Heuhaufen ist "The Exploder" von MANNHAI. Knuffig zum Autofahren ("Two Roads", "Heads Against The Stones") und zum Gas geben wie der "Highway Star" von Deep Purple ("Mr Out Of Sight"), Melodien, die die Herzen zum Schmelzen bringen ("Lonesome"), Blues-Nights in White Satin - äh, mitten auf der Bühne bei den Doors und The Cult, die Spiegelkugel anheulen ("Broken Chains", "Behind The Trees"). Glamrock! ("Rock To The Top")! Auf dem Cover kämpft ein Tiger mit einer Schlange, aber MANNHAI sind mit ihrem Debüt "The Sons Of Yesterday´s Black Grouse" nicht als (Stonerrock-) Tiger losgesprungen, um als Bettvorleger zu landen. Stoner sind sie definitiv nicht mehr, aber sie wissen wo sie herkommen, und das macht den Blues ("TNT Mountain") interessant, das würzt den Soul. So hört sich eine Band an, die sich um nichts mehr schert, nicht darum, wie "in" retro gerade ist, nicht um die zulässige Höchtbeladung an Pathos, MANNHAI kümmern sich um nichts anders mehr als um den perfekten Song - und kommen ihm auf "The Exploder" ein paar Mal gefährlich nahe. Wer solche Melodien aus der Gitarre schüttelt, an den habe ich fast keine Fragen mehr. Und dann diese Stimme. Joãnitor Muurinen singt und schreit, wimmert und gröhlt, röhrt und beschwört. Ein derart variantenreiches Organ hat außer ihm nur noch THE CULT-Fronter Ian Astbury. All deren Fans sei gesagt: Kauft euch dieses Album, ihr werdet es nicht bereuen!

The Exploder


Cover - The Exploder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Skiend Hans Lik

()

Nattefrost is ja nu "El Cheffe" von den Karpaten-Strolchen aus dem hohen Norden. Und soll ja unglaublich witzig und fleißig sein. Sein Witz erschließt sich meiner auch angesichts des "Polen-Skandals" nur bedingt und der Fleiß-Preis gebührt in diesem Veröffentlichungsfall eher der Plattenfirma. Denn die nämlich packte leicht veränderte Songs, ein besseres Intro, einen vorproduzierten Song, bisschen watt live und ein altes Demo auf die Scheibe, obendrauf noch einen (zugegebenermaßen professionellen) Live-Track für den PC, fertig ist der Lack. Sicherlich lohnenswert für absolute Maniacs, die das "Bloodlust And Perversion"-Demo von 92 nicht haben/ kennen. Alle anderen werden sich aber vor allem ob des unerträglichen Sounds des ersten Demos grausen. Riecht insgesamt nach Geldschneiderei.



Skjend Hans Lik (Alternate Mix)

Humilation Chant (Unreleased)

Spill The Blood Of The Lamb (Pre-Production)

Martyr / Sacrificulum (Drunken And Alive)

Through The Black Veil Of The Bergo Pass

Bloodlust And Perversion

Return Of The Freezing Winds

The Woods Of Wallachia

Wings Over The Mountain Of Sighisoara


Skiend Hans Lik


Cover - Skiend Hans Lik Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dark Matter

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Nach gut drei Jahren beehrt uns die britische Neo Progressive Rock Legende IQ, die mittlerweile, gegründet bereits Anfang der 80er Jahre, mehr oder weniger als einzigste Vorzeigeband an der Spitze des Genres übrig geblieben ist, mit einem neuen Album "Dark Matter". Vergleichbare Formationen wie u.a. die "alten" MARILLION machen heutzutage musikalisch etwas völlig anderes. Betont düsterer so lautete das Credo vorab, soll es zugehen auf "Dark Matter" Titel sowie Artwork sind daher gleichermaßen Programm - aber keine Angst die Jungs mutieren nicht zur schwarzbekittelten Depricombo mit Weltschmerzattitüde sondern ich würde das Ganze nur als etwas dunkler wie gewohnt einordnen wollen. Denn die Scheibe bietet nachwievor alles was die Fans an dieser Band so lieben, nur die Gesamtausrichtung wirkt durch die Verwendung etwas verstärkt in Moll geprägter Harmonien etwas ungewohnt "schwarz" und noch melancholischer als auf vorherigen Alben. Insgesamt fünf Tracks gibt’s hier zu hören, die übrigends in keinem größeren konzeptionellen Zusammenhang zueinander stehen, wobei vor allem das überlange fast 25-minütige "Harvest Of Souls" das eigentliche Kernstück der CD ist. Wie schon gesagt auch "Dark Matter" beinhaltet nachwievor die typischen etwas verspielten Bombastrockversatzstücke mit vielen Retroelementen nur innerhalb dieses Grundgerüst bzw. als so eine Art Mantel ist die jeweilige Ausprägung der Songs soundmäßig etwas anders ausgefallen. Dies fängt schon an bei den äußerst variantenreichen Keyboards von Martin Orford (durfte ja auch beim aktuellen AYREON Meisterwerk "The Human " einige Soli beisteuern) die verstärkt mit mächtigen Hammond Orgelsounds äußerst wohlklingend daherkommen und so der CD einen wesentlich volleres Tiefenklangbild verleihen. Auch die Gitarrenarbeit von Michael Holmes bietet neben den gewohnt virtuosen melodischen Soli diesmal beinahe schon frickelige sowie recht ungestüme Parts. Das Schlagzeug addiert sich mit viel Power zusammen mit einem individuell klingenden Bass zu einem perfekten Zusammenspiel. Wie gewohnt sorgt Peter Nicholls als "die Stimme" mit seinen einfühlsamen Geschichten, bei denen er diesmal seine Texte alle irgendwie um das Grundthema Angst u.a. vor der Zukunft bzw. wie sich (Um-) Welt um uns herum entwickelt, aufgebaut hat. Mit seinem charismatischen Organ, das diesmal sogar mal mit modernen Samples verfremdet wurde, betont er immer sehr emotional sämtliche Stimmungslagen, inmitten der stets reizvollen Kontraste zwischen zunächst leise introvertierten sowie aggressiv dynamischer Songs, in perfekter Symbiose mit den Instrumenten. Schon der gelungene Opener "Sacred Sound" mit seinem düsteren Orgelintro am Anfang bietet mit einem schönen Hookgrundthema, mitreißenden Instrumentalparts sowie dem spannungsgeladenen Aufbau IQ-Prog as it's best. Was man beim zweiten Track nicht mehr so ganz behaupten kann, dem mir schlicht etwas zu ruhigen akustisch gehaltenen "Red Dust Shadows" fehlt schlicht der Pepp. "You Never Will" kann dann aber mit einem rasanten Keyboard und Gitarrenduell wieder voll überzeugen. Für mich dass stärkste Stück aber ist zweifellos "Born Brilliant" eine Art wuchtiger Space Rock Song in bester STAR ONE Manier mit diesen flirrenden sowie sphärischen Keyboardsounds - super gemacht und dann kommt noch ein absolut abgefahrenes Gitarrensolo am Schluß. Klar, das eigentliche Grundstück des Albums bildet "Harvest Of Souls" musikalisch als eine Art Quersumme der vorangegangen Songs (mit stärkerer "Subterranea" und ganz leichterer "Nomzamo" Schlagseite) alle Komponenten miteinander verbindet und trotz längerer melancholischer Passagen am Anfang, dann doch in einen kompakt frischen klingenden Progressive Rock Song mündet. "Dark Matter" ist zusammenfassend eine wirklich starke Scheibe geworden und braucht sich vor den hochklassigen Alben der Vergangenheit nicht zu verstecken - ganz im Gegenteil IQ haben sich erfolgreich neu definiert.

Dark Matter


Cover - Dark Matter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 53:18 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Ritchie Scarlet

KEINE BIO! www
Band:

Velvet Revolver

KEINE BIO!
Review:

Faces

()

Nicht nur durch ihre thrashige Musik sind PERZONAL WAR schon unzählige Male mit METALLICA verglichen worden, sondern auch aufgrund des Gesanges von Gitarrist / Sänger Matthias Zimmer, der nicht nur wie James Hetfield tönt (manchmal ist es fast schon unheimlich…), sondern (zumindest on stage) auch optisch wie dessen kleinerer Bruder wirkt. Mit seinem vierten Album "Faces" versucht das Quartett nun, dieses Image abzuschütteln, was ihm aber nur teilweise gelingt, denn oftmals scheinen die Vorbilder einfach noch zu sehr durch. Das Witzige ist aber, dass die "Kopie" auf Konserve anno 2004 um ein Vielfaches besser tönt als das Original und zumindest ich hätte mir gewünscht, dass "St. Ärger" wenigstens halb so gut ist wie "Faces". Zuerst noch etwas bieder anmutende Stücke wie der hymnische Opener "Devil In My Neck", das melodische "Burning Symbols", der lupenreine, radiokompatible Hit "My Secret", der geniale, melancholische Stampfer "From Within Through Time", der Uptempo - Banger "Into The Fire", das balladesk beginnende "Tears", der schleppende Titelsong oder die abschließende, überragende Speedgranate "Just Some Pain" zünden spätestens nach dem dritten Durchlauf und offenbaren trotz aller Eingängigkeit (besonders im Gitarrenbereich) genug Widerhaken, die das Album nicht langweilig werden lassen. Ich bin mir sicher, würde jemand auf dieses Album ein METALLICA - Label kleben, ginge "Faces" wie geschnitten Brot über die Ladentheken, nicht nur in Deutschland. Zusätzlich zu den zwölf regulären Tracks der Scheibe gesellen sich in der Erstauflage noch zwei Bonustracks ("The Sleeper" und "What We Call Progressive") hinzu, die zwar das hohe Level der "Hauptsongs" nicht ganz halten, aber auch nicht sonderlich abfallen und zumindest beim zweitgenannten Song die Experimentierfreude der Jungs hervorkehren. Des Weiteren kann man noch das sehr professionelle und gelungene Video zu "My Secret" bewundern, das aber bei den einschlägigen Sendern mit Sicherheit nicht auf Gegenliebe stoßen wird. Denn dafür ist die Band zu sehr METAL! Screen Saver und Wallpapers gibt’s obendrein auch noch, so dass das Fazit nur lauten kann: vergesst die… ähm… Originale und lasst die Nachzügler ran. Supi!

Faces


Cover - Faces Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 62:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Old Scars Fresh Wound

()

Achtung: Dies ist eine CD plus DVD, das nur am Rande!

Zum Thema: Schon vor der Wende rammelten sich diese Pommes-Saucen-Heroen nen Wolf, seit 1989 gibt’s belgischen Death Metal wie er auf keiner Grill-Liste des kleinen Landes steht. Echt fiese, old-school-brachial, gern mal mit kleinen Grind-Anflügen und niemals originell. Aber im Gegensatz zu den österreichischen Schwatzwutz-Labelkollegen "Key of Mythras" rocken die altgedienten Flamen und Wallonen wie die ein Leichenwagen bei einer Plastik-Anbauteile-Show in Essen-Kupferdreh. Dabei orientieren sich die Bier-Sorten-Weltmeister an amerikanischen Gründungsmitgliedern des Death-Metals und würzen den Krach mit einem ordentlichem Schuss schwedischer Melodie. Und so grooven sie und grooven sie und grooven sie. Und wenn sie nicht am Brechreiz der gelb-grünen Pommes-Sauce in ihrem geflavourten Bier gestorben sind, dann grooven sie noch heute. Echt, ein Song wie "Sudden Death" macht den guten alten Massacre alle Ehre. Fein, alt, prima. Und als kleinen Service und Kaufanreiz legt das italienische Label der CD eine DVD bei - SUHRIM: Live At Lugburz Festival Part 5. Ich muss sagen, ich schätze diese Aufwertung einer CD sehr. Und ich mag auch diese Bootleg-Atmosphäre mit einer fest-installierten Kamera, mäßigen Bild und noch schlechterem Sound. Nicht eben zeitgemäß, ich weiß, und professionell schon gar nicht. Aber als kleines Extra allemal nett und für Fans auch cool. Aber eben nur für die. Egal: Die CD rechtfertigt schon allein den Kauf, Alt-Schul-Tod auf seinem Allerbest!

Old Scars Fresh Wound


Cover - Old Scars Fresh Wound Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 73:26 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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