Review:

WithoutEnd

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Australien scheint sich ja zu mausern, denn neben tollen Bands wie BLACK MAJESTY oder EYEFEAR tritt jetzt noch ein gänzlich unbekanntes Trio namens WITHOUTEND auf den Plan, das mit seinem gleichnamigen Debüt für eine plötzliche Glückshormonausschüttung sorgt. Mal ganz ehrlich: stellenweise erinnern mich WITHOUTEND an ihre leider nicht mehr existenten Landsleute von VAUXDVIHL, was den vertrackten, aber jederzeit nachvollziehbaren Stil und auch den klaren, hochemotionalen Gesang betrifft. Das gesamte Album wird einer schwer zu beschreibenden, schwermütigen, dabei aber nicht depressiven Grundstimmung durchzogen. Die Stücke sind meist sehr sanft, aber auch hymnisch aufgebaut; Radiotauglichkeit vermischt sich mit hohem Anspruch. Der Hörer benötigt drei, vier Durchläufe, bis sich das Material völlig erschließt, aber dann wird man mit einem Album belohnt, das man sich ständig anhören kann, das bei jedem Durchlauf erneut Spaß bereitet und sich nicht abnutzt. Sogar drei Gastmusiker hat man dem Werk gegönnt: zwei Keyboarder und eine Operndiva (nicht unbedingt nötig…) unterstützen die Band, was die Stücke noch mit etwas getragenem Bombast würzt. Wie bereits erwähnt, ist es nicht einfach, den mal flott - simplen und im nächsten Moment wieder sehr anspruchsvollen, aber immer songdienlichen und dynamischen Stil von WITHOUTEND zu beschreiben. Aber Stücke wie der obergeile, überlange Opener "Again", der sehr eingängigen Hit "Analyse", die (gerade beim Gesang) etwas an METALLICA erinnernde Ballade "I Still Remember", das dramatische "Descend" oder das mitreißende "Comfort Zone" sprechen Bände und können nur im Selbsttest richtig ausgelotet werden. Wer gerne eine Scheibe hören möchte, die auf der einen Seite schön vertrackt, progressiv und anspruchsvoll ist, auf der anderen Seite aber mit einer mit HIM oder REAMONN vergleichbaren Eingängigkeit und Hitverdächtigkeit aufwartet, wird hier reichlich belohnt werden. Ein klasse Album eines klasse Newcomers!

WithoutEnd


Cover - WithoutEnd Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:2 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Trioxia

www
Band:

Angelzoom

KEINE BIO!
Review:

Plague Angel

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Die lauten Schweden melden sich zurück. Und wie! Nach den fetten Longplayern "La Grande Danse Macabre" und "World Funeral" können MARDUK noch einmal nachlegen und brettern uns ein Hassinferno par excellence um die Ohren, dass zu keiner Sekunde erkennen lässt, dass kürzlich die Hälfte der Band ausgewechselt wurde. Statt B. War greift nun Devo Andersson in den Bass und Kult - Grunzer Legion wurde gegen Altmitglied Mortuus ausgetauscht. Wer allerdings glaubt, dass der zurückgekehrte Fronter nicht an seinen Vorgänger heranreicht, sieht sich schwer getäuscht. Mortuus keift, kotzt und kreischt, dass es eine Wonne ist und wirkt dabei zumindest auf mich sehr "Göteborg - orientiert". Das ist auch einer der Hauptgründe, warum man die Band weder dem tiefer gelegten Death Metal, noch dem eher höhenlastigen Black Metal exakt zuordnen kann. Herr Pobereit würde jetzt sagen: "Und das ist auch gut so!", denn so sichern sich die Schweden ihre eigene kleine Nische und können mit alles zerschmetternden, meist pfeilschnellen Donnerbalken wie dem räudigen Opener "The Hangman Of Prague", dem abwechselungsreichen "Throne Of Rats", der Dampframme "Steel Inferno", dem schweren Midtempo - Stampfer "Perish In Flames" oder der Wahnsinnshymne "Warschau" ohne Ende Punkte einfahren. Egal, welchen Song man anspielt (das Intermezzo "Deathmarch" ausgenommen - Morgan kokettiert gerne und öfter mit Nazi - Klischees, - und Geschichten…), es tobt das Donnerwetter, die fräsenden Riffs knallen im Sekundentakt in die Rübe und die schiere Überschallpower lässt einen nicht mehr los. Der gute Emil Dragutinovic massiert sein Drumkit ähnlich sanft wie sein Landsmann Matte Modin von DARK FUNERAL und knüppelt sich um Kopf und Kragen. Abgerundet von einer Hammerproduktion (für die die Band diesmal wieder selbst verantwortlich war, kein namhafter Producer) und einem morbide - geschmackvollen Cover, ergibt "Plague Angel" eine der besten, professionellsten und schlichtweg geilsten Extrem - Metal - Platten des Jahres. Immer schön auffe Zwölf!

Plague Angel


Cover - Plague Angel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tervetuloa Kioskiin Vol. 2

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Es gibt Sampler, über die freut man sich auch dann, wenn gar kein überragender Track drauf ist. "Tervetuloa Kioskiin Vol. 2" ist der zweite Label-Sampler des ELÄKELÄISET-Heimathafens Humppa Records. Deren Tug-Mailorder - beziehungsweise der Plattenladen Kioski in Nürnberg - bereichert unsere Lauschlappen schon seit geraumer Zeit mit aussergewöhnlichen und abgedrehten Pretiosen aus dem Land der tausend Seen, 6 Millionen Nokia-Handys und der Sprache mit den angehängten Wortbedeutungen. "Tervetuloa... 2" ist schon im Hochsommer erschienen, uns aber leider durch die Lappen gegangen. Zu dumm, denn der Trip in den mückenverseuchten Sommer beginnt schon auf dem Cover und geht weiter mit dem Bild vom Bratfisch auf der CD selbst. War der erste Teil der Label-Umschau noch einladend mit dampfend heißem Kaffee bebildert, geht es auf Teil 2 auch der Mahlzeit entsprechend ruppiger und direkter zur Sache, Rock und Experimentelles sind Trumpf: Der gemeine Finnland-Fan weiß wohl, worauf er sich einläßt, gesungen wird vorwiegend finnisch. Unter den bekannteren sind ELÄKELÄISET (hört sich an, als würden sie Blackmetal covern) und ihr metallischeres Side-Projekt KUMIKAMELI; THE NIGHTINGALES und BOOMHAUER haben erst kürzlich zusammen die Republik betourt, KOTITEOLLISUUS konnte unsere Anordnung auf dem Tuska-Festival beobachten, und endlich, endlich sind Helsinkis Skandal-Punker APULANTA via Kioski auch in Deutschland zu bekommen. Fazit: Über eine Stunde Urlaub für alle Finnland-Fanatiker. Und wahrscheinlich der preiswerte Start in einen kostspieligen Einkaufsbummel...

Tervetuloa Kioskiin Vol. 2


Cover - Tervetuloa Kioskiin Vol. 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 71:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Samurai

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Eigentlich hat sich nicht viel verändert. Zum 5. Studioalbum hat man als Rezensentin noch genauso große Probleme, DIE APOKALYPTISCHEN REITER mit Worten angemessen zu umschreiben wie beim allerersten "Softer And Stronger". Und das ist gut so. Denn obwohl sich viel verändert hat - gleich ist geblieben, dass die REITER nach wie vor in kein Schema passen, überraschen und durch Vielseitigkeit, nein sogar Unberechenbarkeit bezirzen. Zum ersten Mal haben die REITER mit dem süßen, mitsingkompatiblen Chorus und dem griffigen Gitarrenhook von "Eruption" echtes Hitpotential dabei, das auch Mama, Papa und kleiner Bruder lieb haben und aus voller Seele mitsingen können, selbst das Video ist witzig. Allerdings passt der Song trotzdem in kaum ein mir bekanntes Radio-Format. Auf dem Album folgt mit "Rock’n’Roll" ein dreckiger Bastard von Song auf dem Fuße, gewürzt mit kreischenden Gitarren und viel Gegrowle. Und ab dieser Stelle ist "Samurai" unpopbar: Jeder Song kann genauso schnell von Death Metal zur Hymne umschlagen und wieder zurück wie "Silence Of Sorrow", "Der Teufel" kommt standesgemäß mit Black Metal-Mantel daher, so dass selbst Dani von CRADLE und Shagrath von DIMMU Pest als Keyboarder für das nächste Bandkarussell im Hinterkopf behalten müssen. Die überraschenden Winkelzüge lassen schlagartig die Türen in WGs ins Schloß knallen und scheiden die Spreu von den "Reitermaniacs". Die gleichnamige Ode an die Fans ist ein bisserl zu pathetisch, aber da kann man drüber hinwegsehen. Die wichtigste strukturelle Änderung bekommt der Laie erst beim bewussten Hinhören heraus: Denn obwohl DIE APOKALYPTISCHEN REITER zum Aufnehmen bei Tue Madsen in den Antfarm Studios in Dänemark waren, ist "Samurai" keine typische Antfarm-Produktion geworden. Klar, der Sound ist fett - und "Eruption" hat kleine und feine Effektspielereien, aber einen loungigen Reggae-Song wie "Lazy Day" hätte man am wenigsten aus der derzeit angesagtesten Metalcore-Schmiede erwartet. Vielseitiger Produzent, vielseitige Band, geiles Album.

Samurai


Cover - Samurai Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:26 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Timo Rautiainen & Trio Niskalaukaus

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Interview"Hartes Land" ist euer zweites deutsches Album. In Finnland seid ihr inzwischen mehr als nur bekannt, aber ich fürchte, ihr solltet für eure deutschen Fans besser alles von A-Z erklären. Fangen wir mit dem Namen an: Timo Rautiainen ist eure Sänger, so weit ist das klar, aber ihr seid mehr als nur drei, also warum TRIO NISKALAUKAUS?


Allgemeines Gelächter: Hahahahahahahaha!

Jarkko: Das werden wir wirklich jedes Mal gefragt.

Nils: Also zunächst einmal hört sich TRIO NISKALAUKAUS viel besser an als zum Beispiel "Quartett Trio Niskalaukaus" - äh - "Quartet Niskalaukaus" oder sowas. Aber es gibt da keinen wirklichen Grund.

Jari: Es hört sich eben einfach besser an.


Also habt ihr nicht als Trio angefangen?


Alle: Nein, das waren wir nie.

Jarkko: Wir hatten sogar mal, warte - (er fragt Seppo in der Ecke) - wir hatten sogar mal sechs Mitglieder zur gleichen Zeit. Also, es ist wirklich nur unser Name.


Wie lange gibt es TRIO NISKALAUKAUS jetzt?


Nils: Insgesamt 7 Jahre. Seppo und ich sind die letzten Original-Mitglieder. Aber das kann man uns auch ansehen.


Jari, gestern Abend hast du mir erzählt, die Texte seien sehr wichtig. Eure Texte sind in Deutsch oder Finnisch - spricht denn jemand von euch deutsch?


Alle: (Kopfschütteln in der Runde) Nein, gar keiner von uns.

Jari: Timo hat fünf Jahre lang deutsch studiert. Aber für eine echte Unterhaltung reichen seine Kenntnisse wohl nicht.

Nils: Er kann Bier in einem Restaurant bestellen, aber...

Jari: Seine Aussprache beruht einzig auf Imitation.


Das ist immerhin besser als mein Finnisch.


Jari: Ja, es steckt eine Menge harter Arbeit in diesem Album.



"In frostigen Tälern" hatte euch damals Teemu Kautonen von Eternal Tears Of Sorrow/Wizzard ins Deutsche übersetzt. Was macht der heute?


Nils: Wir haben jetzt seit ungefähr eineinhalb Jahren nichts von ihm gehört. Keine Ahnung, was er macht.

Jarkko: Hoffentlich lebt er noch. Sollte er das hier lesen: Schöne Grüße!



Wer hat euch dieses Mal die Texte ins Deutsche übersetzt?


Nils: Die Übersetzungen sind allesamt von dem Germanistik-Professor Pekka Kujamäki. Im Studio hatte Timo eine Aussprache-Trainerin, die Deutschlehrerin Nina Nieminen.


Wie kam es, dass ihr ein zweites deutsches Album herausgebracht habt?


Nils: Martin Purr von Cyclone Empire wollte unbedingt, dass wir noch eins aufnehmen.
Jari: Und wir dachten uns: "Warum nicht?"

Jarkko: Wir haben damals "In frostigen Tälern" rausgebracht und gedacht, damit wäre es erledigt. Aber nun hat Martin uns gebeten, und wir haben zugestimmt.

Nils: Eben. Warum nicht.

Jari: Und wir hatten gerade nichts besseres zu tun.



Zurück zu den Texten: Einige davon werden von Menschen außerhalb der Band geschrieben. Was für Leute sind das, die Texte für euch schreiben?


Nils: Wir haben viele Autoren. Zum Beispiel Jarkko Martikainen...

Jari: ... der ist außerdem unser Produzent...

Nils: Reidar Palmgren ist ein finnischer Schauspieler. Der ist zum Beispiel ein guter Freund von uns.


Warum schreiben diese Leute Texte für euch?


(Großes, allgemeines Gelächter, eine Menge finnischer Wörter und noch mehr Gelächter bricht über mir herein)

Nils: Weil sie gute Autoren sind.


Die Themen sind schräg und schwer verständlich, auch wenn sie ins deutsche übersetzt sind. Ich glaube, man muss tief in der finnischen Mentalität buddeln, um sie in etwa zu verstehen, könnt ihr dazu was sagen? Einige eurer Songs sind über Einsamkeit, wohnt ihr mitten in der Einöde?


Jarkko: Nein, wir leben in Zentral-Finnland, in der Kleinstadt Jyväskylä mit etwa...

Nils: ... mit etwa 80.000 Einwohnern.

Jarkko: Also, damit hat es nichts zu tun. Aber vielleicht, weil wir sonst so einsam und traurig sind.

Jari (täuscht einen Heulkrampf vor): Buuhuuhuuhuu!

Jarkko: Es geht tatsächlich um die finnische Mentalität, um finnische Männer und ihre Gefühle. Stop! Ok. Es wäre wohl Bullshit, wenn du denkst, wir wären so traurig wegen dem kalten Winter oder etwas ähnlichem. Ich weiß es nicht genau. Irgendwoher wird es kommen.


Es gibt einige andere Bands aus Finnland wie SENTENCED, die ironisch mit der finnischen Mentalität spielen. Eure Songs wirken dagegen sehr geradlinig - oder habe ich die versteckte Ironie nur nicht gefunden?


Jarkko: Doch, einige unserer Texte sind ironisch. Die Leute bekommen das nur oft nicht mit, weil wir so ernst gucken. Einige unserer Stories haben ein ironisches Moment, andere nicht.


Wie verläuft euer Songwriting-Prozess - bekommt ihr erst die Texte von euren Bekannten, oder schreibt ihr erst die Songs und gebt die dann weiter in der Hoffnung auf einen guten Text?


Nils: Wenn Timo die erste Idee von einem Song hat, legt er fest, ob er den Text selbst schreibt oder jemanden anders darum bittet. Er legt das Kernthema der Songs fest.


Was bedeutet "Nyt on Mies"?


Jari: Jetzt, ein Mann.
Alle lachen, bekräftigen: Jetzt ist (er) ein Mann.
Nils: So richtig kann man es nicht übersetzen, es ist ein erstaunter Ausruf. Wenn jemand etwas überragendes getan hat, würden alle Finnen im Umkreis "Nyt on Mies" rufen, ungefähr "Wow, du bist unser Mann."


Es gibt noch etwas an der finnischen Mentalität, das ich unübersetzbar finde: Was ist "Sisu"?


Jari: Es gibt auch Süßigkeiten, die so heißen (alle lachen)

Jarkko: Stärke oder Standhaftigkeit für etwas, das... das...

Nils: Sisu ist, wenn du durch eine Wand hindurch willst, und keine Werkzeuge oder Hilfsmittel hast außer deinem eigenen Willen, und einfach immer weiter machst. Das ist Sisu.


Könnte man sagen, einige eurer Texte handeln von "Sisu"?


Nils: Vielleicht. Einige wenige.

Alle: Gemurmel... Nein, nein...

Nils: Vielleicht "Nyt On Mies". Ja, das passt. Aber es sind weniger Songs, als man meinen könnte.


Das hier ist eure zweite Tour in Deutschland, was erwartet ihr davon? Ich kann mich noch gut an eure Tour mit HIM erinnern, die kleinen Mädchen konnten mit euch noch weniger anfangen als mit The Mission - und die hatten schon das schlechteste Publikum ihrer Karriere.


Nils: Wir haben zum Glück keine großartigen Erwartungen an diese Tour. Wir erwarten einfach eine Menge Spaß.

Jarkko: Diese Tour ist für uns wie ein Urlaub. Urlaub und ein bisschen Arbeit in Deutschland und an unserem deutsch.


Das hört sich an, als sei es kein Urlaub, in Finnland zu touren?


Alle: Nein!!!

Nils: Eine Tour in Finnland ist wirklich harte Arbeit.

Jari: Das hier ist unsere dritte Tour in diesem Jahr. Wenn du uns in die Gesichter guckst...

Nils: ...kannst du sehen, was das bedeutet. In den Furchen kann man jeden einzelnen Kilometer sehen.


Also habt ihr in Finnland an jeder Milchkanne gespielt?


Jari: So gut wie...

Jarkko: Finnland ist ein kleines Land, und es gibt ein paar wenige, tolle Läden mit toller Bühne und Technik, und dann gibt es viele andere. Auf finnisch würde ich dazu Nakiputka sagen.

Nils: Wurstladen.

Jarkko: Also nur eine kleine Bar. Nun ja. Und wir haben viel getourt.


Das hört sich ja nach abertausenden von Kilometern an. Und viel Einsamkeit.


Gelächter.

Nils: Meilen über Meilen und eine Menge leere Flaschen.


Für einen Augenblick hat eben Tuomas Holopainen von NIGHTWISH um die Ecke gelinst. Welche Rolle spielen er oder Eicca Toppinen von APOCALYPTICA, die auf eurem Album mitgespielt haben?


Nils: Das sind Freunde, die uns netter Weise unterstützen. Aber musikalischen Einfluss auf uns haben sie nicht. Wir haben sie gefragt, ob sie zum Album etwas beisteuern wollen, und sie haben sofort zugesagt.


Dazu kommen die Bekannten von euch, die in Deutschland berühmt sind und hier für lau Promotion für euch machen, wie etwa Ville Valo, der gern auch mal ein T-Shirt von euch trägt.


Nils: Wie nett von ihm.

Jarkko: Bla, bla.


Vor ein paar Jahren hat Ville die Werbetrommel für die damals fast vergessenen IMPALED NAZARENE gerührt. Am Ende durfte er noch nicht einmal Background-Gesang zum Album beisteuern. Würdet ihr euch auch so rüde bedanken?


Jarkko: Ach quatsch, nein.


Und wenn er unbedingt eine Bassspur zum nächsten Album beisteuern will?


(Gelächter)

Nils: Wenn er uns so kommt... Vielleicht schmeißen mich die anderen nach dieser Tour raus.

Jarkko: Und wir hätten jeden Grund, betrunken wie du bist.

Jarkko fährt in erstem Ton fort: Wir müssen Tuomas wirklich danken, auf dieser Tour sind wir nur wegen ihm. Wenn er nicht wäre... Er ist wirklich ein guter Freund von uns, und er hat uns die Möglichkeit gegeben, hier mitzufahren.

Alle (reden auf Finnisch durcheinander, mehrfach fällt der Name Tuomas, und noch mehr wird gelacht. Weitere Liebesschwüre auf Finnisch und Englisch schwirren durch die Luft.)

Jarkko: I love Tuomas so much!

Nils: Wir alle lieben Tuomas. Und Tuomas liebt uns. Ok., das war eben extrem schwul.


Aber ein schöner Schlusssatz.


Nils: Das ist wahr. Wir lieben Tuomas wirklich. Und die anderen Jungs und das Mädel in der Band. Äh, die Frau.




Interview:

Anthrax

Band anzeigen
InterviewNach der Live - CD/DVD "Music Of Mass Destruction” beschert Ihr den Fans jetzt diese Compilation mit Neueinspielungen alter Songs. Warum habt Ihr kein reguläres, neues Studioalbum gemacht?



Das neue Werk ist eine Scheibe für die Fans. Sie wollten dieses Album haben und es ist ja auch unser 20ster Geburtstag. Darum haben wir uns dazu entschlossen, das jetzt zu machen. Die Fans hatten eine Liste mit allen Songs und konnten daraus die Stücke auswählen, die wir neu einspielen sollten und das haben wir dann getan.



Welche Versionen gefallen Dir denn persönlich am Besten? Die neuen oder die alten?



Oh, ich mag sie beide. Die alten Versionen sind die alten Versionen und sie besitzen für uns einen speziellen Stellenwert und die neuen ebenso. Sie wurden nicht aufgenommen um die alten Versionen zu ersetzen, sondern um sie auszubauen. Die neuen Versionen sind so gesehen die Begleitaufnahmen zu den alten Versionen.



Man kann also sagen, dass die neuen Aufnahmen die Entwicklung der Stücke von früher bis heute zeigen?!



Korrekt, genau das ist es!



Und welche Version welches Songs ist Deiner Meinung nach diejenige, die am Besten konvertiert wurde? Also, neue Version gegenüber alter.



Ich mag die Art und Weise, in der "Death Rider" neu eingespielt wurde. Das ist schon einer meiner Favoriten, weil es ein wenig anders geworden ist; wir haben es etwas verändert. Den Song mag ich sehr!



Vor ein paar Monaten habt Ihr auf dem "Wacken Open Air" richtig aufgerockt. Seid Ihr bei der großen Hitze auf der Bühne nicht wahnsinnig geworden?



Große Hitze???



Ja, es war an diesem Tag schweineheiß!



Oh Mann, wenn es unten im Publikum schon warm war, wie wird es dann erst auf der Bühne gewesen sein?! Es gab kein Problem damit, wir mochten die Hitze und fühlten sie in uns.



Haben Euch der Gig und das Publikum denn gefallen?



Oh ja, das war schon sehr gut!



Viele Leute haben in den letzten Jahren kritisiert, dass Ihr mittlerweile zu "groovy" und modern klingt. Und nicht wenige wollen Euren guten, alten Thrash Metal wieder haben…



Nun, aus diesem Grund haben wir die neue Platte aufgenommen. Wie wäre es denn damit?!



Ist Joey Vera denn nun ein festes Bandmitglied bei Euch oder hat er, zum Beispiel in Wacken, nur ausgeholfen?



Nein, er half uns nur auf der letzten Tour aus. Er ist eine sehr außergewöhnliche Person und ein exzellenter Bassist. Von unserem alten Bassisten Frank Bello haben wir uns ja getrennt.



Habt Ihr denn schon Material für das nächste Studioalbum geschrieben?



Nein, nein, wir haben diesbezüglich noch gar nichts weiter gemacht. Wir haben so viele Shows gespielt, dass wir dafür keine Zeit hatten, aber demnächst werden wir uns an das Schreiben neuer Songs machen.



Wann können wir denn ungefähr mit einem neuen Album rechnen?



Vermutlich irgendwann im nächsten Jahr.



Planst Du denn, Euer S.O.D. - Projekt weiterzuführen? Wie sieht es denn damit aus?



Im Moment bin ich sehr beschäftigt, weil ANTHRAX so viel Zeit in Anspruch nehmen. S.O.D. waren auch niemals dafür gedacht, eine Zukunft zu haben. Es war eine spontane Sache, die wir durchgezogen haben, als uns der Sinn danach stand.



Wie stehst Du denn, in dem Zuge einmal gefragt, dem M.O.D. - Projekt von Eurem Gefährten Billy Milano gegenüber? Er hat mit seiner Band ja ein paar sehr merkwürdige, sinnbefreite Statements abgelassen.



Oh, keine Ahnung. Ich weiß nicht, was dort passiert ist und habe auch das neue Album nicht gehört. Billy mag es, die Leute zu provozieren und er tut es mit einem Sinn für Humor. Vielleicht verstehen die Leute seinen Sinn für Humor nicht.



Bist Du denn zur Präsidentschaftswahl gegangen?



Ja, bin ich… aber wie auch immer…, haha! Sehr glücklich war ich nicht, aber so ist es nun einmal gelaufen. Ich hoffe aber trotzdem, dass die Leute sehen, dass nicht alle Amerikaner so denken wie manche Amerikaner. Ich werde sehr ärgerlich, wenn die Leute sagen: "Die Amis unterstützen George Bush!" und so weiter. Das stimmt einfach nicht! Nicht alle Amerikaner unterstützen diese Person, ok?! Wir haben verloren und nun müssen wir uns vier weitere Jahre mit diesem Sack ´rumärgern. Ich komme aus den USA und bin sehr stolz darauf, aber nun muss ich damit leben. Ich bin absolut nicht glücklich, aber so ist es eben.



Gerade in den letzten Jahren kam diese Sache mit dem Kampfstoff "Anthrax" auf. Habt Ihr dadurch jemals Probleme mit dem Bandnamen bekommen?



Nein, so schlimm wurde es nie. Es war zeitweise schon ein wenig seltsam, aber zum Glück ist nichts überaus Schlimmes passiert. Leider sind einige Leute daran gestorben, aber die große, große Epidemie ist ausgeblieben. Darüber war ich am Ende schon glücklich, aber es war eine sehr schlechte, Angst einflößende Zeit.



Habt Ihr denn, mit John Bush und Joey Vera in der Band, schon einmal an eine Doppeltour mit ARMORED SAINT gedacht?



Nein, diese Idee kam nie auf. Ich denke auch nicht, dass John das gerne machen würde. Er muss so viele Shows nacheinander abreißen und wenn er dann immer zwei Shows nacheinander singen müsste… ohoh. Er würde es nicht mögen.



Welche Musik hörst Du Dir denn im Moment an?



Ich mag verschiedene Arten von Musik. Zum Beispiel mag ich das neue HELMET - Album oder die neue von den BEASTIE BOYS. Ich mag auch die letzte MAYHEM - Scheibe… also alles querbeet.



Und was ist Deine absolute Lieblingsplatte?



Oh mein Gott! Ich mag Musik viel zu sehr, als dass ich mich auf einen Liebling festlegen könnte. Dazu liebe ich einfach zu viel!



Was waren denn der beste und der schlechteste Gig, an den Du Dich erinnerst?



An den schlechtesten erinnere ich mich noch genau. Ich war da krank und hatte eine richtig miese Show mit hohem Fieber und es war schrecklich! Aber ich habe mich durchgekämpft. Aber den besten Gig kann ich nicht nennen, da es einfach zu viele waren. Daraus einen hervorzuheben, ist unmöglich, sie waren alle einzigartig. Aber warte… das letzte Mal haben wir bei "Rock Am Ring" gespielt und es war unglaublich.



Siehst Du bei Live - Gigs eigentlich Unterschiede im Verhalten der Fans, wenn Du die Fans in Europa, den USA oder zum Beispiel in Asien miteinander vergleichst?



Es gibt, was das betrifft, gewaltige Unterschiede. Allein der Unterschied zwischen europäischen und amerikanischen Fans ist groß, sie haben ganz unterschiedliche Einstellungen. Die Europäer schätzen die Musik einfach mehr, was daran liegen könnte, dass es in Amerika so viele Bands gibt und einfach alles untergeht. Und in Europa lieben sie speziell die amerikanischen Bands, die zu ihnen kommen. Dort weiß man die Musik mehr zu würdigen.



Wird es zu "The Greater Of Two Evils" eine Tour geben?



Nein, nicht für dieses Album. Wir haben eine Menge getourt und nun müssen wir zuerst einmal ein reguläres, neues Studiowerk fertig stellen. Bevor wir etwas Anderes machen, stehen erst einmal neue Songs im Vordergrund.




Review:

Break The Line

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Niels Ruf hätte sicherlich auch zu "Break The Line” einen bösen Kommentar auf den Lippen gehabt. Und sei es nur deswegen, weil die GUANO APES genau das tun, was sie immer taten. "Break The Line" ist eine ihrer Rocknummern aus dem Lehrbuch: Moderner Sound, kräftiger Gesang, eine Melodie die nach einmal Hören im Ohr ist, durchschnittliche Jedermannshärte. "Break The Line" ist kein Song über den man über die Maße reden wird, er ist eine nette Nummer mit bekanntem musikalischen Inhalt ihrer bisherigen Hits und nicht viel mehr. Anhand dieses einen Songs eine Weiterentwicklung der Band zu postulieren wäre gewagt, bisher höre ich sie aber nicht. Die Maxi erscheint als limited Digipack mit drei weiteren Tracks und einem Remix des Titelsongs.

Break The Line


Cover - Break The Line Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Violet

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"Violet" sieht nicht nur genauso aus wie es heißt, es klingt auch so. Die Mischung aus goldig und blutig manifestiert sich bereits im Cover. Sängerin Chibi sieht süß aus, singt nicht weniger unschuldig und stellt ihren Gesang ganz klar in den Mittelpunkt der Songs. Die namensgebende Bandhymne "Happy Birthday" bringt textliche Bissigkeit ins Spiel, der Sound zeigt sich vom älteren Wave inspiriert. Die kanadischen THE BIRTHDAY MASSACRE nutzen durchweg nachvollziehbare Melodien bei eher gemäßigtem Tempo: bisweilen sehr simpel ("Violet"), manchmal auch etwas härter ("Blue"). Diese Farbenlehre zieht sich als Minikonzept durchs Album, tanzbar zeigen sich grade die mit härteren Gitarren kokettierenden Tracks wie der Chorus von erwähntem "Blue. Nostalgischen Gefühlen kann man sich bei Songs wie "Video Kid" kaum erwehren, die exzessiv eingesetzten 80er Rythmen und zum Lächeln animierenden Claps und Simpelkeybaords wissen durchaus zu gefallen. THE BIRTHDAY MASSACRE spielen gekonnt mit Klischees, sehen gut aus, rocken phasenweise ordentlich. Abgesehen vom wirklich (ver)liebenswerten Gesang ist "Violet" manchmal zu flach geraten, Spaß machen die Songs für den modebewussten Plastikgoth aber sehr.

Violet


Cover - Violet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:

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