Review:

A Brand New Cause To Fuel The Fire

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Dass die Engländer TRIBUTE TO NOTHING trotz ihrer bereits 13jährigen Bandvergangenheit hierzulande nahezu unbekannt sind, dürfte daran liegen, dass erst ihr fünftes Album "Act Without Words" im Jahr 2003 in Deutschland richtig vertrieben und promotet wurde. Nach einer Split-CD mit THREE MINUTE POETRY von Ende 2003 wird jetzt eine DVD nachgeschoben, die einen kompletten Live-Gig sowie 5 Videoclips enthält. Die Musik von TTN ist eine Art ungeschliffener und roher Emopunk und klingt ein bisschen wie eine Mischung aus FUGAZI und HOT WATER MUSIC - besonders an letztere erinnert auch der raue Gesang - ist dabei aber noch eine ganze Ecke noisiger und dissonanter und dadurch auch schwerer zugänglich. Hat man sich aber erst einmal in den Sound reingehört, erweist sich diese Mischung als äußerst faszinierend und druckvoll. Das in Wuppertal aufgenommene Konzert zeigt sehr eindrücklich die schier unermessliche Energie der Musiker: Der Schweiß fließt in Strömen, die Gitarren wirbeln durch die Luft und der Sänger wälzt sich immer wieder am Boden. Musikalisch begeistert vor allem der Drummer, der tight nach vorne treibt, in den ruhigen Passagen aber auch feinste Nuancen setzt. Das Publikum sieht man leider kaum, was aber insofern gerechtfertigt scheint, als dort offensichtlich nicht viel passiert. Das erklärt sich aber wiederum dadurch, dass der Sound von TTN wirklich ungewohnt und zunächst auch etwas verstörend wirken mag, also eher zum Zusehen bzw. –hören und Staunen einlädt als zum unvermittelten Abgehen. Der Sound der DVD ist sehr klar und fast schon zu brillant und könnte noch ein Portion mehr Dreck vertragen. Die Schnitte sind meist schnell, z. T. geradezu hektisch, aber immer passend zur Musik. Auch wenn das Stageacting teilweise etwas übertrieben wirkt und sich der Verdacht aufdrängt, dass die Band hier speziell für die Aufnahmen noch mal ordentlich zugelegt hat, dürfte schon die Hälfte davon für ein äußerst intensives Konzerterlebnis ausreichen. Zum Reinhören seien "Quicksand Mindset" und "Cover Story" empfohlen, die wohl noch am ehesten als einigermaßen eingängig zu bezeichnen sind. Als Bonus gibt es dann noch fünf Videoclips, die zwischen 1995 und 2004 entstanden sind und daher sehr anschaulich den musikalischen Werdegang der Band zeigen, von den Grunge-Anfängen, über Crossover, bis hin zum heutigen Sound. Besonders witzig ist dabei das älteste Video, "Think You Should", bei dem die Band noch richtig jung ist - der Gitarrist sieht nicht älter aus als 12 - und das entsprechend trashig produziert ist. Bei einem lobenswert niedrigen Ladenpreis von um die 12 Euro bietet diese DVD eine gute Gelegenheit, diese Ausnahmeband kennenzulernen.

A Brand New Cause To Fuel The Fire


Cover - A Brand New Cause To Fuel The Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 70:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Take It Back, Take It On, Take It Over

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7 SECONDS - das stand in den frühen Achtzigern auf jeder coolen Schultasche. War nämlich cooler Punk. Oder Hardcore. Oder eine Mischung aus beiden. Umso überraschender kommen die Herrschaften jetzt mit einer niegel-nagel-neuen Scheibe auf den früher ach-so-verpönten Markt. Kein wirklicher Longplayer, weil es die 7 Songs nicht mal auf eine halbe Stunde bringen. Aber auch egal, denn die vermeintlich alten Knacker haben noch gehörig Dampf unterm Furzkissen, zeigen eher glatt-gebügelten Jungs von heute, wie man’s auch machen kann. Und selbst Bad Religion verblassen mit ihren doch recht glatt gebügelten Produktionen hinter dieser pfiiffigen Pladde. Pfiffig weil: Schnell, mit vielen schönen Melodien und dennoch rotzig, hart und trotzdem mit schönen Mitsing-Parts versehen, rüpelig im Sound und dennoch nicht dünn. Dabei schimmern bisweilen Black Flag und andere alte Heroen durch, macht aber nix, im Gegenteil. Nette Scheibe, die man auch ohne Rucksack oder Marken-Schlüsselband tragen kann. Letztlich nennt sich heutzutage vieles Hardcore oder Punk, wer aber auf jeden Fall den Namen zu recht besetzt, das sind 7 SECONDS.

Take It Back, Take It On, Take It Over


Cover - Take It Back, Take It On, Take It Over Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 28:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Demo 2004

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Marco Aro hat nach seinem Ausstieg/ Rausschmiß bei THE HAUNTED nicht lange ohne Band bleiben können (wäre um einen so guten Shouter auch schade gewesen) und seine alte Truppe FACE DOWN reaktiviert. Mit leicht verändertem Line-Up als beim Split 1999: neuer Drummer ist der von TERROR 2000 bekannte Erik Thyselius, sont blieb aber alles beim Alten. Anno 2004 klingen FACE DOWN leicht brutaler als erwartet, da ist mehr Death und weniger Thrash als beim letzten Lebenszeichen, dem "The Twisted Rule The Wicked"-Album (bei dem noch ENTOMBED-Drummer Peter Stjärnvind die Stöcke schwang) - THE HAUNTED haben ihre Spuren hinterlassen. Marco shoutet wie in besten Zeiten, man spürt förmlich seine Wut über seinen Weggang von THE HAUNTED. Die drei Songs des Demos ballern in feiner, momentan angesagter, Death/ Thrash-Manier und sind gleichzeitig eingängig wie brutal. FACE DOWN haben einige echt nette Riffs am Start, besonders "My Sacrifice" kann mit einem echte Killerriff aufwarten und geht richtig gut ins Ohr. FACE DOWN machen mit den drei Songs klar, dass mit ihnen wieder zu rechnen ist und Black Lodge einen echt dicken Brummer am Haken haben. Welcome Back!

Demo 2004


Cover - Demo 2004 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 9:58 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Vreid

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InterviewNeue Band, neues Glück? Was ist denn die Tage so passiert?

Unser erstes Album "Kraft” ist gerade draußen, die Reaktionen sind sehr gut. Und wir haben eine Norwegen-Tour mit Enslaved hinter uns gebracht, auf der wir mit dem fantastischen Publikum gefeiert haben. Wir waren jede Nacht fürchterlich besoffen. Wie ihr seht, es war ein Erfolg auf ganzer Linie.



Es war sicherlich keine leichte Entscheidung, ohne Valfar weiter zu machen…

Windir starb mit Valfar. Ich brauchte allerdings ein Ventil, eine neue Band, wo ich meine musikalischen Output los werden konnte, Also gründete ich VREID - mit den Musikern, die ich wollte. Tja - und hier sind wir!



Was gibt es zu den Gerüchten, die hinter VALFARs Tod stehen, zu sagen?

Alles, was man wissen muss, steht auf der Windir-Homepage www.windir.no .



Und wie findest du die letzte Windir-Doppel-CD. Ausverkauf oder Tribute?

Natürlich mag ich die Scheibe, natürlich ist es keine Geldschneiderei, sonst hätten wir es ja nicht herausgebracht. Wir mussten unseren gefallenen Soldaten ehren.



Nun aber zu VREID: Wo liegt denn eigentlich der Unterschied zu Windir?

VREID sind viel direkter als Windir und lange nicht so symphonisch. Es ist dreckiger norwegischer Metal. Große Einfluß-Quellen sind natürlich Windir, Immortal, Death, alte
Metallica und Oddvar Torsheim.



Warum habt ihr eigentlich ein deutsches Wort als Titel eures ersten Albums gewählt?

"Kraft" hat im Norwegischen die gleiche Bedeutung wie auf Deutsch. Es ist eben ein kraftvoller Name für ein kraftvolles Album. Und es geht in den Texten auch um Power, um Hass, um Sehnsucht und Verlangen. Die Menschheit ist zerstörerisch, die dunkle Seite wird siegen über unsere guten Eigenschaften. Von Herzen sind Menschen Abfall.



Dann ist es ja schlimmer, dass VALFAR als Schreiber wegfällt….

Auf den beiden ersten Windir-Alben hat Valfar alles geschrieben, auf den beiden folgenden haben wir uns den Kram geteilt. Ich habe jetzt alles für "Kraft" verfasst, bis auf den letzen Song, den hat Ese geschrieben.



Wie ist die Arbeit denn überhaupt vor sich gegangen.


Wir haben mit Tabu einen vertrag über drei Alben unterzeichnet.
Unser Debut haben wir aufgenommen in meinem eigenen Studio, das ich "Studio 1184" genannt habe. Gemixt haben wir im Subsonic Society Studio, wo auch schon Susperia, Windir, Red Harvest und Darkthrone gearbeitet haben. Es war recht unproblematisch, schließlich kenne ich Steingrim und Sture schon von Windir, neu dazu gekommen ist lediglich Gitarrist Ese, mit dem wir aber schon lange Zeit befreundet sind.



Das Album ist ja nun schon draußen. Schon Reaktionen vernommen?

Schwer zu sagen, bislang waren die paar Feed-Backs geil, und unser Label scheint auch gute Arbeit zu machen, Außerdem arbeiten wir nach unserer Norwegen-Reise an einer Europa-Tour, vielleicht schon im Winter. Im Januar wird "Kraft" auch in Übersee erhältlich sein, so dass wir auch da touren könnten - wenn’s passt.



Ihr fühlt euch aber auch in eurer Heimat ganz wohl, oder?

Ich bin ein stolzer Norweger, und ich fühle mich vor allem in meiner Heimatstadt Sogndal wirklich wohl. Wenn Leute deswegen denken, ihr sei ein National-Sozialist, dann ist das ihr verficktes Problem.



Ich eurer Heimat befindet sich auch "Wolfs Liar”, dessen Schriftzug auf den netten kleinen Fotos auf eurer Homepage zu finden ist. Was hat es damit auf sich?

Ooch, das ist nur ein Laden, der Merchandise von und für uns verkauft. A great fucking metal shop. Hail Nissefar.



Valfar berichtete mir in einem Interview, dass ihr fleißige Brauerei-Bienchen seid und ihr euch Dunder und Moonshine macht, wie die Weltmeister.

In der Tat: Produktion und Genuss sind sehr konstant. Das Rezept bleibt allerdings unser absolutes Geheimnis. Dunder ist die Basis, bevor das Gesöff zum Moonshine gebrannt wird. Es stinkt wie ein alter Furz und schmeckt wie eine abgewrackte Hafennutte im Schritt. Wie gesagt: Das Rezept bekommt niemand aber der Effekt ist die totale Selbstzerstörung.




Review:

´Tage Mahal

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Kaum zu glauben: nachdem man von SAVATAGE jetzt über drei Jahre lang nichts mehr gehört hat, melden sich deren (ehemalige) Bandmitglieder nach und nach mit Hammeralben zurück, die aneinandergereiht erst aufzeigen, welch unglaubliches Potential in der Band steckt(e). Nach Zak Stevens ("Watching In Silence" - geil und zum Teil von Oliva geschrieben) und Chris Caffery ("Faces" - sehr geil!) erscheint nun auch Power Metal, - und Scheidbrennerstimmen - Gott Jon Oliva mit seiner neuen Band PAIN auf der Bildfläche. Bei der Formation handelt es sich, genauer gesagt, um die alte CIRCLE II CIRCLE - Band, die der gute Jon für seine Zwecke einspannen konnte. Das herausragendste Merkmal von "’Tage Mahal" ist die Tatsache, dass Mr. Oliva auf einmal wieder singen kann wie in alten Tagen. Die schwache, elektronisch gedoppelte Stimme von "Poets And Madmen" ist komplett verschwunden und man hat den Eindruck, "Sirens", "Streets" oder "Doctor Butcher" seien gerade erst drei Wochen alt. Super!!! Mal bluesig, mal hardrockig, mal metallisch und immer begleitet von seinem herrlichen, rauen, diabolischen Röhren lässt es Jon in ach so geliebter Manier krachen. Beim Opener "The Dark" läuft jedem Altfan eine Gänsehaut den Rücken herunter, das geniale "People Say - Gimme Some Hell" spielt gekonnt - witzig mit allen möglichen SAVATAGE - Songtiteln, während Songs wie "Guardian Of Forever" (überlang und komplex), "Walk Alone" oder "Fly Away" die gefühlvolle, balladeske Seite des Meisters zeigen und straighten Rockern wie "All The Time" (klasse!), "Nowhere To Run" oder "Pain" gegenüberstehen. Insgesamt ist "’Tage Mahal" ein Pflichtprogramm für jeden SAVATAGE - Fan, auch wenn der Härtegrad über weite Teile nicht am oberen Ende der Skala angesiedelt ist. Im Gegensatz zu "Watching In Silence" und "Faces" geht Jon Oliva eher den Weg des getragenen Songwriters und setzt kaum auf knallende Riff - Infernos oder stampfende Bangorgien, wobei man jedoch auf die seit zig Jahren typischen Chöre und mehrstimmigen Gesänge nicht verzichten muss. Aber auch ohne aufgesetzte SAVATAGE - Brille ist "’Tage Mahal" ein hervorragendes Album geworden, das den Titel "Power Metal" zwar nicht ganz verdient, aber trotzdem genug Feuer im Allerwertesten hat, die "Konkurrenz" (als ob es die für Jon Oliva je gegeben hätte…) einmal mehr blass aussehen zu lassen - verdammt blass!!!

´Tage Mahal


Cover - ´Tage Mahal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 62:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No Divine Rapture

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Alle Jahre wieder kommen PAGANIZER mit einem vorzüglichen Album um die Ecke, so auch dieses Jahr. Angeblich soll’s das letzte Scheibchen sein, Bandkopf Rogga will sich mehr auf RIBSPREADER konzentrieren, da ihm mit PAGANIZER die Anerkennung immer verwehrt blieb. Was nur an mangelnder Unterstützung durch die Plattenfirmen gelegen haben kann, als an der Mucke, denn die war und ist erstklassig. Old School Death Metal, wie er Anfang der Neunziger in Stockholm gezockt wurde und momentan ein Revival erlebt, man denke nur an CHAOSBREED oder BLOODBATH. Kann man den Allstar-Projekten Trendreiterei vorwerfen, sind PAGANIZER über solche Vorwürfe erhaben - die zocken den rohen Schwedentod schon seit Ewigkeiten, ganz einfach. Roh, brutal, flott, schwedisch. Hier wird der Death Metal nicht neu erfunden, hier werden keine neuen Einflüsse auf Krampf mit Death Metal verbunden (remember IN FLAMES?): "No Divine Rapture" ist eine klassische Schweden Death-Scheibe - und das macht sie so verdammt gut!

No Divine Rapture


Cover - No Divine Rapture Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Volume One

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Manchmal bin ich über meine Kollegen hier nur verwundert. Da ist so eine Perle wie "Volume One" schon seit langer Zeit erhältlich und hier wird es in keiner Weise gewürdigt. Umso erstaunlicher, da die Scheibe sicherlich nicht nur mir gefällt, sondern auch bei einigen anderen Leuten hier auf offene Ohren stoßen würde, klingt sie doch wie eine Hommage an BLACK SABBAT - was schon mal nicht die schlechteste Referenz ist. Sänger Andy wird sich wohl zeitlebens mit dem Vorwurf rumschlagen müssen, wie der junge Ozzy zu klingen, während sich die Gitarren so dermaßen nach Zakk Wylde anhören, dass man sich fragt, ob der gute Mann einen schwedischen Sohn hat. Vielleicht auf einer Tour in Stockholm gezeugt, mit einem schwedischen blonden Groupie… Die elf Songs auf "Volume One" rocken derweil so unverschämt gut und eingängig, dass HELLFUELED alle Plagiatsvorwürfe egal sein dürften. Wer so coole Rocksongs schreibt, dem kann das Gewäsch anderer Leute egal sein. Die Nummern sind eingängig, klauen bei allen Größen des amerikanischen Rocks (selbst KISS werden zitiert) und machen einfach Spaß. BLACK SABBATH waren ja nicht nur für Doombands ein Vorbild, sondern auch für die ganze Schweinerockband, angefangen bei KYUSS bis zu den HELLACOPTERS. Und in der rockigen Tradition stehen auch HELLFUELED - "Volume One" ist purer Rock’n’Roll!

Volume One


Cover - Volume One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:32 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

George Thorogood And The Destroyers

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InterviewHey George, die meisten Metal - Fans hier in Deutschland haben mit Sicherheit noch nicht allzu viel von Dir gehört. Wie würdest Du ihnen also Deine neue CD / DVD schmackhaft machen?



Super, fantastisch, das Größte, das Beste, das sie jemals gehört haben.



Bist Du denn mit der Aufnahme zufrieden?



Ja, sehr! Das heißt, sie könnte ein wenig besser aussehen. Besser anhören könnte sie sich jedoch nicht.



Das Publikum klingt meiner Meinung nach ein wenig leise und zu weit im Hintergrund.



Gewalttätig??? In England??? (George hatte statt "silent" "violent" verstanden… - Anm. d. Verf.) Nein, ich denke nicht. Die waren nicht gewalttätig, die waren einfach nur wunderbar. Denkst Du wirklich, dass die Leute dort gewalttätig waren?



Nein, nein! Zu leise, nicht gewalttätig.



Ach so! Nun, die Engländer sind eben ein wenig mehr reserviert als die Fans in Deutschland, den Vereinigten Staaten oder Kanada. Es ist eben ihre eigene Art und Weise, jemandem gegenüber ihren Gefallen auszudrücken. Es sind alles andere Kulturen und in England waren die Leute sehr zurückhaltend und reserviert. Nun, dass sie leise waren, zeigt eben auch eine Menge Respekt.



Ich bin mehr davon ausgegangen, dass sie beim Mix der CD / DVD etwas weit in den Hintergrund geraten sind.



Nein, die waren wirklich so! Natürlich wurde das Livematerial noch etwas bearbeitet, aber es ist insgesamt schon gut gelungen.



Auf dem Backcover der DVD steht, Du seiest ein Teil der amerikanischen Kultur. Würdest Du dem zustimmen?



Hahahahaha!!!!! Das ist die Plattenfirma, die schreibt immer solche Sachen. Ich denke nicht, dass ich Teil irgendeiner Kultur bin. Sie schreiben solche Sachen, weil sie gedruckt gut aussehen.



Wirst Du die amerikanische Kultur am 2. November unterstützen? Gehst Du wählen? (Das Interview wurde vor der Wahl aufgezeichnet - Anm. d. Verf.)



Ja, ich gehe zur Wahl. Aber hier geht man nicht zur Wahl, wie man es bei Euch ausdrückt. Man geht "voten", also "seine Stimme abgeben".



Auf Deiner DVD präsentierst Du Deine Songs mit jeder Menge Humor, wie zum Beispiel in "One Bourbon, One Scotch, One Beer". Am Ende des Songs heißt es immer wieder: "Don’t drink and drive!"; hast Du diesbezüglich schon Erfahrungen in irgendeiner Art gesammelt?



Nein, was das angeht, habe ich bisher Glück gehabt. Also, ich will damit sagen, dass ich keine tragischen Geschichten darüber erzählen kann. Ich mag lieber die sichere Variante.



Siehst Du Dich denn selber eher als ernstzunehmender Künstler oder mehr als heiterer Entertainer, dem es hauptsächlich darum geht, bei den Leuten gute Stimmung zu erzeugen?



Nun, ich bin ein ernstzunehmender Entertainer, kein Künstler in dem Sinne. Mir geht es hauptsächlich darum, die Leute gut zu unterhalten. Aber meiner Meinung nach kommt es darauf gar nicht so an. Man kann auch einen ernsten Künstler sehen und trotzdem sagen: "Boah, das war doch was!!!". Das bedeutet ja auch, dass derjenige gut unterhalten wurde. Mir, und jedem Anderen auch, kommt es darauf an, dass es den Leuten gefallen hat. Ich arbeite hart und bin bestrebt, dass die Leute nicht sagen: "Mann, war das schlecht!", hahaha.



Magst Du denn Heavy Metal?



Ich weiß nicht so genau, was man darunter versteht und ob ich jemals so etwas gehört habe. Für uns waren LED ZEPPELIN schon ziemlich hart. Die waren großartig und für mich persönlich schon recht "heavy". Alles, was darüber hinausgeht, ist mir ein wenig zu heavy.



Habt Ihr eigentlich schon einmal in Deutschland gespielt?



Ja, vor ein paar Jahren mit ERIC BURDON AND THE NEW ANIMALS. Wir haben auch vor, wiederzukommen, wenn wir bezahlt werden, haha.



Kannst Du Dich an den schlechtesten Gig erinnern, den Ihr jemals gespielt habt?



Ja, davon gibt es einige, aber ich versuche, mich nicht daran zu erinnern. Ich spreche lieber über die besten Gigs, als über die schlechten. Die Show mit Eric Burdon zum Beispiel, die wir in Deutschland gespielt haben, war einer davon. Alles an das ich mich erinnere, ist, dass es eine großartige Nacht war.



Was sind denn Deine Lieblingsmusiker?



Ich mag eine Menge Leute und kann sie nicht auf eine oder zwei Personen reduzieren. Dazu gehören Chuck Berry, die frühen ROLLING STONES und auch die Musik von Marty Robins. Ich mag eher die Musik der Leute im Ganzen, nicht unbedingt einen einzelnen Musiker. Es ist hart für mich, mich da auf eine Person festzulegen. Ach ja, Jim Suhler finde ich großartig, er spielt in meiner Band und hat noch eine eigene Band, die sich MONKEY BEAT nennt. Er ist ein toller Musiker.



Liegen Deine musikalischen Wurzeln irgendwo in den 50er Jahren, der guten, alten Rock’n’Roll - Zeit?



Nein, sie gehen noch weiter zurück, bis in die 30er Jahre. Ich gehe beim Hören von Musik gerne so weit zurück wie möglich, nicht nur bis in die 50er Jahre. Ich höre zum Beispiel Woody Guthrie, Robert Johnson, Skip James, Elmore James, Homesick James, Jesse James,… hahaha! Man kann mich nicht nur auf die 50er reduzieren, das wäre nicht fair. Diese Zeit ist wirklich nur die Spitze des Eisbergs von der Musik, die ich verinnerlicht habe. Es hört sich vielleicht manchmal so an, wenn ich spiele, ist aber nicht korrekt.



Gibt es denn einen Künstler, der jünger ist als Du, den Du bewunderst?



Jünger als ich??? Ich bin der Jüngste von allen. Nimm doch nur Van Morrison, Santana, John Hammond, Keith Richards,… die sind alle älter als ich. Der Einzige, der jünger ist als ich, ist Jim Suhler.



Wie stehst Du denn zu dem ganzen "Copy kills music" - Problem, also dem Kopieren von Tonträgern, der Download - Problematik, etc.?



Jede Generation hat Probleme. Ich würde der Sache nicht allzuviel Aufmerksam widmen. Man hat den Computer erfunden, um die Dinge einfacher zu machen. Nun kaufen ihn die Leute zum illegalen Kopieren von Musik. Immer, wenn eine neue Erfindung herauskommt, kann man sie genauso gut für illegale Zwecke benutzen, wie auch das Telefon, das Automobil oder natürlich eine Schusswaffe. Mit allen neuen Sachen gibt es Komplikationen, aber das berührt mich nicht so sehr.



Was würdest Du einem jungen Musiker für seine eigene Karriere mit auf den Weg geben?



Ich würde sagen: "Bleib weg vom Tabak und von italienischen Autos!".



Was hast Du denn gegen italienische Autos???



Na, jedes Mal, wenn man einen Unfall sieht, ist ein italienisches Auto um einen Telefonmasten gewickelt, sei es nun ein Maserati oder ein Ferrari. Daher mein Rat, sich von Tabak und italienischen Autos fernzuhalten. Die Deutschen wissen, wie man richtige Autos baut! Ich selber fahre einen BMW 540i. Ich besitze den Allerersten, der überhaupt in die Vereinigten Staaten kam. Meine Frau hat auch einen und meine Tochter wird auch einen bekommen, wenn sie soweit ist. Safety first!!! Die Amerikaner wissen dafür, wie man richtige Gitarren herstellt, haha.



Hast Du denn in den 60ern oder 70ern jemals diesen "Sex, Drugs and Rock’n’Roll" - Traum gelebt?



Nun, Musik zu machen, ist besser als alles Andere. Ich werde high, wenn ich mich irgendwann zurückziehe. Im Moment bin ich dafür zu beschäftigt, hahaha!!!



Gibt es irgendetwas, das Du den Leuten dort draußen mitteilen möchtest?



Ja, legt immer Euren Sicherheitsgurt an und fahrt nur einen BMW!




Review:

The World Will Fall Soon And We All Will Die

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Dreimal ordentlich was auf die Fresse kommt da aus Polen auf uns zu. Nix VADER, nix BEHEMOTH - wer auf den mittlerweile mainstreamigen Death Metal solcher Bands steht, braucht hier nicht weiter zu lesen. ANTIGAMA, THIRD DEGREE und HERMAN RAREBELL (Kult!) zocken fiesen, ganz fiesen Grind mit teilweiser Crust-Schlagseite. Ne halbe Stunde hält man ein solches Inferno schon aus, von daher hat die Split schon mal eine vernünftige Spielzeit. Länger wäre es ungefähr so, wie ein Pfund Zucker zu essen: am Anfang ganz nett, aber irgendwann tun einem die Zähne weh und es macht keinen Spass mehr… die drei Bands verstehen ihr Handwerk und sind merklich um Abwechslung bemüht, da wird öfter mal das Tempo rausgenommen, mal ein zackiger groovender Crust-Song hingelegt und mal gnadenlos geballert. Eine solide Grind-Split, die einem drei Bands nahe bringt, die bisher noch nicht so für Aufsehen gesorgt haben, mit dieser Split aber sicher einige Leute erreichen können. Feine Sache.

The World Will Fall Soon And We All Will Die


Cover - The World Will Fall Soon And We All Will Die Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 26:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Patterns Of Liquid Red

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Wat, schon wieder ne neue Band? Nix da, THE ANTI-DOCTRINE sind mittlerweile alte Bekannte und konnten unter dem Namen STRAIGHT schon für einiges Aufsehen sorgen. Warum der Namenswechsel stattfand, kann ich nicht sagen, der alte war auch schon sehr cool. THE ANTI-DOCTRINE klingt auf jeden Fall intellektueller hehe. Wie schon auf der Vorgänger-EP "From The Heart" (noch unter altem Namen eingespielt), mischt der Haufen aus Düsseldorf auch auf "Patterns Of Liquid Red" alles, was böse, brutal und heftig ist. Hardcore, Grind, Death Metal, fiese New Metal-Versatzstücke. Mag ein wenig überfrachtet klingen, wenn man sich das so vorstellt, aber THE ANTI-DOCTRINE haben es fertig gebracht, aus den ganzen Zutaten eine einfach geil-brutale Platte zu mischen, die einerseits ordentlich Arsch tritt, andererseits aber auch eingängig ohne Ende ist. Man kann diese Scheibe schlecht mit anderen Platten vergleichen, was mir meinen Job nicht gerade einfacher macht. Aber über Musik zu schreiben ist ja eh so, wie einem Blinden Farben erklären zu wollen. Belassen wir es dabei, dass "Patterns Of Liquid Red" jedem Freund heftig-brutalen Metals gefallen dürfte und sich jeder einfach selbst ein Bild machen sollte. Gebt der Platte, gebt der Band eine Chance und ihr werdet es sicher nicht bereuen! Sicher eine der besten Scheiben des Jahres!

Patterns Of Liquid Red


Cover - Patterns Of Liquid Red Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 39:37 ()
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