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The Lair Of The White Worm

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Ehrlich gesagt hatte ich nach den Änderungen im Line-Up von GOD DETHRONED ein wenig Angst, die Kapelle könne zum schnöden Solo-Projekt Henri Sattlers werden. Doch nach einer überzeugenden Live-Performance in Hamburg waren die leisen Zweifel wie weggeblasen, Henri und Gefolge (die beiden Neuen Henk am Bass und Isaac Delahaye an der Gitarre sowie Arien van Weesenbeek an den Drums) überzeugten auf ganzer Linie. Das lag sicherlich an der Frische des neuen Line-Ups - was sich auch auf die neuen Songs ausgewirkt hat. Nicht, dass meine Lieblingsholländer den Death Metal in eine neue Umlaufbahn schießen, aber sie perfektionieren ihren Stil: Einfach, aber wirkungsvoll, hart und schneller als auf dem höllischen Lungen-Album. Da gibt es schlichte Hits ("Rusty Nails" und "Sigma Enigma"), haufenweise kompromisslose Death-Knaller mit genialen Gitarren-Parts, und einen angegrunzten Gesang, der endlich mal wieder nicht langweilig Tiefenrekorde zu brechen versucht und sich auch nicht anhört, als sitze der Shouter unter einer Käseglocke. Einen Anspieltip neben den beiden genannten Hymnen herauszuheben, fällt schwer, denn die ganze Scheibe bewegt sich auch gleichbleibend hohem Niveau. Irgendwie wirken GOD DETHRONED, als seien sie erwachsen geworden, aber jung geblieben. Diese Band muss niemanden etwas beweisen, da gibt es keine Instrumenten-Vergewaltigung zum Zwecke der Selbstbeweihräucherung - was zählt, das sind die Songs und deren verheerenden Wirkung auf die Fans. Und die hat es in sich. Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss - und ich bezweifle, das es ähnlich leistungsfähige Rösser gibt wie dieses aus Holland. Der Mut zur neuen einfach- und Direktheit hat diese CD zu einer Super-Scheibe gemacht. Danke Holland, Hup GOD DETHRONED Hup!

The Lair Of The White Worm


Cover - The Lair Of The White Worm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:10 ()
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Rumble In Brixton

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Was kann schöner sein, als Brian Setzer Gitarre spielen zu hören? Richtig: Ihn dabei auch noch zu sehen! Deshalb kommt jetzt eine STRAY CATS-Live-DVD auf den Markt, aufgenommen im Rahmen der diesjährigen Europa-Tournee. Und zwar in der Londoner Brixton-Academy - also dort, wo alles begann, denn bevor das Trio in den USA zu Ruhm gelangte, wurden die ersten Erfolge in England gefeiert. Alle, die eins der fantastischen Konzerte der STRAY CATS gesehen haben, brauchen jetzt gar nicht weiterzulesen, sondern sollten auf der Stelle dafür sorgen, dass sie diese DVD möglichst schnell in die Finger bekommen. Allen anderen soll gesagt sein, dass dringend Nachholbedarf besteht, was die folgenden Zeilen veranschaulichen mögen.

Alleine schon der Beginn der Show ist purer Rock ´n Roll: Minimale Bühnendekoration, wenig, dafür wunderschönes, altmodisches Equipment, und dann kommen die drei einfach auf die Bühne und Brian Setzer ruft ins Mikro: "Hello London! Got one question: You´re ready to rock?" Und los geht´s mit "Rumble in Brighton". Was folgt, ist die genialste Rockabilly-Show auf Erden. Ihr Alter - immerhin feiern die STRAY CATS dieses Jahr ihr 25jähriges Bestehen - merkt man ihnen wirklich nicht an. Durchgehend bewegen sie sich auf der Bühne, mal wild abrockend, mal "katzenhaft" geschmeidig, aber immer leidenschaftlich und mit schier unendlicher Energie und Spielfreude. Slim Jim Phantom swingt hinter seinen Drums, Lee Rocker bearbeitet seinen Kontrabass und Brian Setzer singt und spielt wie immer gottgleich: Gefühlvoll beim Instrumental "Sleepwalk" - komplett in blaues Licht getaucht - dann wieder dreckig nach vorne, wie bei den beiden sensationellen Soli von "Rock This Town". Die Songauswahl dürfte das Herz eines jeden STRAY CATS-Fans höher schlagen lassen: Außer den bereits genannten Stücken gibt es u. a. "Stray Cat Strut", "Runaway Boys", "Sexy & 17", "Fishnet Stockings", "Double Talkin´ Baby" etc. Auch die Soundqualität ist exzellent: Alles ist sehr klar zu hören, der Bass wummert und klappert, die Drums treiben und Brian Setzers Gitarre rockt dreckig. Es gibt relativ lange Schnitte und ruhige Kamerafahrten - im Mittelpunkt des Geschehens stehen immer die Musiker. Ab und zu kann man auch das Publikum sehen, wie es tanzt und johlt und seine Helden feiert.

Auch das Bonus-Material ist lohnenswert. Zum einen gibt es zu "Stray Cat Strut" Bilder von den ersten Live- und Fernsehauftritten der Band, die wirklich witzig sind, weil die Musiker damals noch richtig jung waren und vor allem ein unmögliches Outfit besaßen. Anfang 80er-Rockabillies eben... Dann gibt es noch einen Blick hinter die Kulissen der Tour mit vielen O-Tönen und auch einigen schönen Szenen aus Berlin und Hamburg, und Lee Rocker gibt einen Schnellkurs im Slappen. Schließlich gibt es noch Bilder von den Aufnahmen zu einem neuen Song zu sehen - der ersten Studioaufnahme seit 1992 (!). Und "Mystery Train Kept A Rollin´" kann sich auch durchaus hören lassen: Ein Country-lastiger, swingender Ohrwurm, bei dem es den STRAY CATS gelingt, zugleich traditioneller und moderner als je zuvor zu klingen, und in dem sie ihren Idolen huldigen, u. a. Carl Perkins, Johnny Cash und natürlich Elvis. Das macht Lust auf ein neues Studioalbum...

Für alle STRAY CATS-Fans ist diese DVD ein absolutes Muss - für alle, die sie auf der Tour verpasst haben, sowieso, aber auch für alle, die nicht genug von dieser Band bekommen können und diese fantastische Band immer wieder erleben wollen.


Passend dazu kommt auch eine Live-CD mit denselben Songs heraus. Da es bereits zu jedem Konzert eine separate CD zu kaufen gibt, scheint die zunächst relativ überflüssig zu sein. Aber da es sich um eine Doppel-CD handelt, enthält sie mehr Songs und so findet man hier vielleicht diejenigen, die einem auf der CD vom "eigenen" Konzert fehlen. Der Sound ist leicht bearbeitet worden, alles hat etwas mehr Bässe und das Publikum ist lauter zu hören. Aber obwohl man hier nicht den ungeschliffenen, rauen Bühnensound hat - wie auf den anderen Live-CDs - klingt immer noch alles sehr authentisch, so dass die wahre Live-Atmosphäre erhalten bleibt. Außerdem ist als letzter Track auch das neu eingespielte Stück enthalten. Wer sich noch keinen der Konzertmitschnitte geholt hat, sollte hier ebenfalls zugreifen.

Rumble In Brixton


Cover - Rumble In Brixton Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 86:13 ()
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Band:

The Mars Volta

KEINE BIO! www
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A Brand New Cause To Fuel The Fire

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Dass die Engländer TRIBUTE TO NOTHING trotz ihrer bereits 13jährigen Bandvergangenheit hierzulande nahezu unbekannt sind, dürfte daran liegen, dass erst ihr fünftes Album "Act Without Words" im Jahr 2003 in Deutschland richtig vertrieben und promotet wurde. Nach einer Split-CD mit THREE MINUTE POETRY von Ende 2003 wird jetzt eine DVD nachgeschoben, die einen kompletten Live-Gig sowie 5 Videoclips enthält. Die Musik von TTN ist eine Art ungeschliffener und roher Emopunk und klingt ein bisschen wie eine Mischung aus FUGAZI und HOT WATER MUSIC - besonders an letztere erinnert auch der raue Gesang - ist dabei aber noch eine ganze Ecke noisiger und dissonanter und dadurch auch schwerer zugänglich. Hat man sich aber erst einmal in den Sound reingehört, erweist sich diese Mischung als äußerst faszinierend und druckvoll. Das in Wuppertal aufgenommene Konzert zeigt sehr eindrücklich die schier unermessliche Energie der Musiker: Der Schweiß fließt in Strömen, die Gitarren wirbeln durch die Luft und der Sänger wälzt sich immer wieder am Boden. Musikalisch begeistert vor allem der Drummer, der tight nach vorne treibt, in den ruhigen Passagen aber auch feinste Nuancen setzt. Das Publikum sieht man leider kaum, was aber insofern gerechtfertigt scheint, als dort offensichtlich nicht viel passiert. Das erklärt sich aber wiederum dadurch, dass der Sound von TTN wirklich ungewohnt und zunächst auch etwas verstörend wirken mag, also eher zum Zusehen bzw. –hören und Staunen einlädt als zum unvermittelten Abgehen. Der Sound der DVD ist sehr klar und fast schon zu brillant und könnte noch ein Portion mehr Dreck vertragen. Die Schnitte sind meist schnell, z. T. geradezu hektisch, aber immer passend zur Musik. Auch wenn das Stageacting teilweise etwas übertrieben wirkt und sich der Verdacht aufdrängt, dass die Band hier speziell für die Aufnahmen noch mal ordentlich zugelegt hat, dürfte schon die Hälfte davon für ein äußerst intensives Konzerterlebnis ausreichen. Zum Reinhören seien "Quicksand Mindset" und "Cover Story" empfohlen, die wohl noch am ehesten als einigermaßen eingängig zu bezeichnen sind. Als Bonus gibt es dann noch fünf Videoclips, die zwischen 1995 und 2004 entstanden sind und daher sehr anschaulich den musikalischen Werdegang der Band zeigen, von den Grunge-Anfängen, über Crossover, bis hin zum heutigen Sound. Besonders witzig ist dabei das älteste Video, "Think You Should", bei dem die Band noch richtig jung ist - der Gitarrist sieht nicht älter aus als 12 - und das entsprechend trashig produziert ist. Bei einem lobenswert niedrigen Ladenpreis von um die 12 Euro bietet diese DVD eine gute Gelegenheit, diese Ausnahmeband kennenzulernen.

A Brand New Cause To Fuel The Fire


Cover - A Brand New Cause To Fuel The Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 70:0 ()
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Take It Back, Take It On, Take It Over

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7 SECONDS - das stand in den frühen Achtzigern auf jeder coolen Schultasche. War nämlich cooler Punk. Oder Hardcore. Oder eine Mischung aus beiden. Umso überraschender kommen die Herrschaften jetzt mit einer niegel-nagel-neuen Scheibe auf den früher ach-so-verpönten Markt. Kein wirklicher Longplayer, weil es die 7 Songs nicht mal auf eine halbe Stunde bringen. Aber auch egal, denn die vermeintlich alten Knacker haben noch gehörig Dampf unterm Furzkissen, zeigen eher glatt-gebügelten Jungs von heute, wie man’s auch machen kann. Und selbst Bad Religion verblassen mit ihren doch recht glatt gebügelten Produktionen hinter dieser pfiiffigen Pladde. Pfiffig weil: Schnell, mit vielen schönen Melodien und dennoch rotzig, hart und trotzdem mit schönen Mitsing-Parts versehen, rüpelig im Sound und dennoch nicht dünn. Dabei schimmern bisweilen Black Flag und andere alte Heroen durch, macht aber nix, im Gegenteil. Nette Scheibe, die man auch ohne Rucksack oder Marken-Schlüsselband tragen kann. Letztlich nennt sich heutzutage vieles Hardcore oder Punk, wer aber auf jeden Fall den Namen zu recht besetzt, das sind 7 SECONDS.

Take It Back, Take It On, Take It Over


Cover - Take It Back, Take It On, Take It Over Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 28:22 ()
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Demo 2004

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Marco Aro hat nach seinem Ausstieg/ Rausschmiß bei THE HAUNTED nicht lange ohne Band bleiben können (wäre um einen so guten Shouter auch schade gewesen) und seine alte Truppe FACE DOWN reaktiviert. Mit leicht verändertem Line-Up als beim Split 1999: neuer Drummer ist der von TERROR 2000 bekannte Erik Thyselius, sont blieb aber alles beim Alten. Anno 2004 klingen FACE DOWN leicht brutaler als erwartet, da ist mehr Death und weniger Thrash als beim letzten Lebenszeichen, dem "The Twisted Rule The Wicked"-Album (bei dem noch ENTOMBED-Drummer Peter Stjärnvind die Stöcke schwang) - THE HAUNTED haben ihre Spuren hinterlassen. Marco shoutet wie in besten Zeiten, man spürt förmlich seine Wut über seinen Weggang von THE HAUNTED. Die drei Songs des Demos ballern in feiner, momentan angesagter, Death/ Thrash-Manier und sind gleichzeitig eingängig wie brutal. FACE DOWN haben einige echt nette Riffs am Start, besonders "My Sacrifice" kann mit einem echte Killerriff aufwarten und geht richtig gut ins Ohr. FACE DOWN machen mit den drei Songs klar, dass mit ihnen wieder zu rechnen ist und Black Lodge einen echt dicken Brummer am Haken haben. Welcome Back!

Demo 2004


Cover - Demo 2004 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 9:58 ()
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Interview:

Vreid

Band anzeigen
InterviewNeue Band, neues Glück? Was ist denn die Tage so passiert?

Unser erstes Album "Kraft” ist gerade draußen, die Reaktionen sind sehr gut. Und wir haben eine Norwegen-Tour mit Enslaved hinter uns gebracht, auf der wir mit dem fantastischen Publikum gefeiert haben. Wir waren jede Nacht fürchterlich besoffen. Wie ihr seht, es war ein Erfolg auf ganzer Linie.



Es war sicherlich keine leichte Entscheidung, ohne Valfar weiter zu machen…

Windir starb mit Valfar. Ich brauchte allerdings ein Ventil, eine neue Band, wo ich meine musikalischen Output los werden konnte, Also gründete ich VREID - mit den Musikern, die ich wollte. Tja - und hier sind wir!



Was gibt es zu den Gerüchten, die hinter VALFARs Tod stehen, zu sagen?

Alles, was man wissen muss, steht auf der Windir-Homepage www.windir.no .



Und wie findest du die letzte Windir-Doppel-CD. Ausverkauf oder Tribute?

Natürlich mag ich die Scheibe, natürlich ist es keine Geldschneiderei, sonst hätten wir es ja nicht herausgebracht. Wir mussten unseren gefallenen Soldaten ehren.



Nun aber zu VREID: Wo liegt denn eigentlich der Unterschied zu Windir?

VREID sind viel direkter als Windir und lange nicht so symphonisch. Es ist dreckiger norwegischer Metal. Große Einfluß-Quellen sind natürlich Windir, Immortal, Death, alte
Metallica und Oddvar Torsheim.



Warum habt ihr eigentlich ein deutsches Wort als Titel eures ersten Albums gewählt?

"Kraft" hat im Norwegischen die gleiche Bedeutung wie auf Deutsch. Es ist eben ein kraftvoller Name für ein kraftvolles Album. Und es geht in den Texten auch um Power, um Hass, um Sehnsucht und Verlangen. Die Menschheit ist zerstörerisch, die dunkle Seite wird siegen über unsere guten Eigenschaften. Von Herzen sind Menschen Abfall.



Dann ist es ja schlimmer, dass VALFAR als Schreiber wegfällt….

Auf den beiden ersten Windir-Alben hat Valfar alles geschrieben, auf den beiden folgenden haben wir uns den Kram geteilt. Ich habe jetzt alles für "Kraft" verfasst, bis auf den letzen Song, den hat Ese geschrieben.



Wie ist die Arbeit denn überhaupt vor sich gegangen.


Wir haben mit Tabu einen vertrag über drei Alben unterzeichnet.
Unser Debut haben wir aufgenommen in meinem eigenen Studio, das ich "Studio 1184" genannt habe. Gemixt haben wir im Subsonic Society Studio, wo auch schon Susperia, Windir, Red Harvest und Darkthrone gearbeitet haben. Es war recht unproblematisch, schließlich kenne ich Steingrim und Sture schon von Windir, neu dazu gekommen ist lediglich Gitarrist Ese, mit dem wir aber schon lange Zeit befreundet sind.



Das Album ist ja nun schon draußen. Schon Reaktionen vernommen?

Schwer zu sagen, bislang waren die paar Feed-Backs geil, und unser Label scheint auch gute Arbeit zu machen, Außerdem arbeiten wir nach unserer Norwegen-Reise an einer Europa-Tour, vielleicht schon im Winter. Im Januar wird "Kraft" auch in Übersee erhältlich sein, so dass wir auch da touren könnten - wenn’s passt.



Ihr fühlt euch aber auch in eurer Heimat ganz wohl, oder?

Ich bin ein stolzer Norweger, und ich fühle mich vor allem in meiner Heimatstadt Sogndal wirklich wohl. Wenn Leute deswegen denken, ihr sei ein National-Sozialist, dann ist das ihr verficktes Problem.



Ich eurer Heimat befindet sich auch "Wolfs Liar”, dessen Schriftzug auf den netten kleinen Fotos auf eurer Homepage zu finden ist. Was hat es damit auf sich?

Ooch, das ist nur ein Laden, der Merchandise von und für uns verkauft. A great fucking metal shop. Hail Nissefar.



Valfar berichtete mir in einem Interview, dass ihr fleißige Brauerei-Bienchen seid und ihr euch Dunder und Moonshine macht, wie die Weltmeister.

In der Tat: Produktion und Genuss sind sehr konstant. Das Rezept bleibt allerdings unser absolutes Geheimnis. Dunder ist die Basis, bevor das Gesöff zum Moonshine gebrannt wird. Es stinkt wie ein alter Furz und schmeckt wie eine abgewrackte Hafennutte im Schritt. Wie gesagt: Das Rezept bekommt niemand aber der Effekt ist die totale Selbstzerstörung.




Review:

´Tage Mahal

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Kaum zu glauben: nachdem man von SAVATAGE jetzt über drei Jahre lang nichts mehr gehört hat, melden sich deren (ehemalige) Bandmitglieder nach und nach mit Hammeralben zurück, die aneinandergereiht erst aufzeigen, welch unglaubliches Potential in der Band steckt(e). Nach Zak Stevens ("Watching In Silence" - geil und zum Teil von Oliva geschrieben) und Chris Caffery ("Faces" - sehr geil!) erscheint nun auch Power Metal, - und Scheidbrennerstimmen - Gott Jon Oliva mit seiner neuen Band PAIN auf der Bildfläche. Bei der Formation handelt es sich, genauer gesagt, um die alte CIRCLE II CIRCLE - Band, die der gute Jon für seine Zwecke einspannen konnte. Das herausragendste Merkmal von "’Tage Mahal" ist die Tatsache, dass Mr. Oliva auf einmal wieder singen kann wie in alten Tagen. Die schwache, elektronisch gedoppelte Stimme von "Poets And Madmen" ist komplett verschwunden und man hat den Eindruck, "Sirens", "Streets" oder "Doctor Butcher" seien gerade erst drei Wochen alt. Super!!! Mal bluesig, mal hardrockig, mal metallisch und immer begleitet von seinem herrlichen, rauen, diabolischen Röhren lässt es Jon in ach so geliebter Manier krachen. Beim Opener "The Dark" läuft jedem Altfan eine Gänsehaut den Rücken herunter, das geniale "People Say - Gimme Some Hell" spielt gekonnt - witzig mit allen möglichen SAVATAGE - Songtiteln, während Songs wie "Guardian Of Forever" (überlang und komplex), "Walk Alone" oder "Fly Away" die gefühlvolle, balladeske Seite des Meisters zeigen und straighten Rockern wie "All The Time" (klasse!), "Nowhere To Run" oder "Pain" gegenüberstehen. Insgesamt ist "’Tage Mahal" ein Pflichtprogramm für jeden SAVATAGE - Fan, auch wenn der Härtegrad über weite Teile nicht am oberen Ende der Skala angesiedelt ist. Im Gegensatz zu "Watching In Silence" und "Faces" geht Jon Oliva eher den Weg des getragenen Songwriters und setzt kaum auf knallende Riff - Infernos oder stampfende Bangorgien, wobei man jedoch auf die seit zig Jahren typischen Chöre und mehrstimmigen Gesänge nicht verzichten muss. Aber auch ohne aufgesetzte SAVATAGE - Brille ist "’Tage Mahal" ein hervorragendes Album geworden, das den Titel "Power Metal" zwar nicht ganz verdient, aber trotzdem genug Feuer im Allerwertesten hat, die "Konkurrenz" (als ob es die für Jon Oliva je gegeben hätte…) einmal mehr blass aussehen zu lassen - verdammt blass!!!

´Tage Mahal


Cover - ´Tage Mahal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 62:39 ()
Label:
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Review:

No Divine Rapture

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Alle Jahre wieder kommen PAGANIZER mit einem vorzüglichen Album um die Ecke, so auch dieses Jahr. Angeblich soll’s das letzte Scheibchen sein, Bandkopf Rogga will sich mehr auf RIBSPREADER konzentrieren, da ihm mit PAGANIZER die Anerkennung immer verwehrt blieb. Was nur an mangelnder Unterstützung durch die Plattenfirmen gelegen haben kann, als an der Mucke, denn die war und ist erstklassig. Old School Death Metal, wie er Anfang der Neunziger in Stockholm gezockt wurde und momentan ein Revival erlebt, man denke nur an CHAOSBREED oder BLOODBATH. Kann man den Allstar-Projekten Trendreiterei vorwerfen, sind PAGANIZER über solche Vorwürfe erhaben - die zocken den rohen Schwedentod schon seit Ewigkeiten, ganz einfach. Roh, brutal, flott, schwedisch. Hier wird der Death Metal nicht neu erfunden, hier werden keine neuen Einflüsse auf Krampf mit Death Metal verbunden (remember IN FLAMES?): "No Divine Rapture" ist eine klassische Schweden Death-Scheibe - und das macht sie so verdammt gut!

No Divine Rapture


Cover - No Divine Rapture Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:41 ()
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Volume One

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Manchmal bin ich über meine Kollegen hier nur verwundert. Da ist so eine Perle wie "Volume One" schon seit langer Zeit erhältlich und hier wird es in keiner Weise gewürdigt. Umso erstaunlicher, da die Scheibe sicherlich nicht nur mir gefällt, sondern auch bei einigen anderen Leuten hier auf offene Ohren stoßen würde, klingt sie doch wie eine Hommage an BLACK SABBAT - was schon mal nicht die schlechteste Referenz ist. Sänger Andy wird sich wohl zeitlebens mit dem Vorwurf rumschlagen müssen, wie der junge Ozzy zu klingen, während sich die Gitarren so dermaßen nach Zakk Wylde anhören, dass man sich fragt, ob der gute Mann einen schwedischen Sohn hat. Vielleicht auf einer Tour in Stockholm gezeugt, mit einem schwedischen blonden Groupie… Die elf Songs auf "Volume One" rocken derweil so unverschämt gut und eingängig, dass HELLFUELED alle Plagiatsvorwürfe egal sein dürften. Wer so coole Rocksongs schreibt, dem kann das Gewäsch anderer Leute egal sein. Die Nummern sind eingängig, klauen bei allen Größen des amerikanischen Rocks (selbst KISS werden zitiert) und machen einfach Spaß. BLACK SABBATH waren ja nicht nur für Doombands ein Vorbild, sondern auch für die ganze Schweinerockband, angefangen bei KYUSS bis zu den HELLACOPTERS. Und in der rockigen Tradition stehen auch HELLFUELED - "Volume One" ist purer Rock’n’Roll!

Volume One


Cover - Volume One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:32 ()
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