Wer vom FLESHLESS-Sänger für dessen Label gesignt wird, macht Death Metal, da gibbet nix zu rütteln. Selbst wenn der Bandname an Black Metal-Combos erinnert. NOCTURNAL DEVOTION haben so manches Schwarzwurzel-Riff, sind aber hauptsächlich im amerikanischen Death Metal unterwegs und würden auf einer Tour mit FLESHLESS perfekter Opener sein. Die Songs sind alle zusammen ziemlich flott unterwegs und dadurch leider auch ein wenig eintönig, da ändern auch Mid Tempo-Parts wie bei "Feels Like Suicide" nicht viel dran. Sänger Mato growlt sich anständig durch die Songs, einzig Drummer Pleky hat hin und wieder leichte Schwankungen und gerade bei den Blast-Parts ordentlich zu ackern. Insgesamt eine durchschnittliche Scheibe.
Da hat der Torben mich glatt in die Irre geführt und eine neue ENTOMBED-Scheibe angepriesen. Hä, was nicht mitbekommen? War auch mein erster Gedanke. Und siehe da, bei "Unreal Estate" handelt es sich mitnichten um den "Inferno"-Nachfolger, sondern um ein Tondokument, dass eine ENTOMBED-Show aus dem Jahre 2002 für die Nachwelt festgehalten hat. Und nicht irgendeine, laut Band die beste Show, die sie jemals gespielt haben (gut, dass müssen sie sagen), es waren auch 30 Balletttänzerinnen anwesend, die zum Sound der Schweden durch die Gegend gehüpft sind. Is klar. Davon kriegt man auf der CD natürlich nicht sooo viel mit, da die guten Damen ja nur tanzen und nicht singen. Generell fehlt dieser Live-Scheibe ein wenig das "Live": kaum mal hört man das Publikum und Ansagen schon mal gar nicht. Warum ENTOMBED nur 11 Songs auf die Scheibe gepackt haben, wollte mir anfangs auch nicht den Kopf - die Jungs haben mittlerweile locker Material für eine Triple-Scheibe. Es macht aber schon Sinn, da die ganze Scheibe sehr düster ist (und sich sehr stark auf "Uprising" konzentriert) und eine wahllose Aneinanderreihung von Songs die Atmosphäre kaputtgemacht hätte. Die obligatorische Version von "Night Of The Vampire" klingt mal hammercool und das zum Outro geänderte "Left Hand Path" sind echte Highlights und "Chief Rebel Angel" ballert fett aus den Boxen. Aber es fehlt einfach der Live-Spirit und so ohne visuelle Untermalung (sprich: DVD), macht das Ballet nicht viel Sinn. So bleibt "Unreal Estate" was für beinharte ENTOMBED-Fans, der Rest wartet auf eine "echte" Live-Scheibe oder die DVD.
Was waren das für Zeiten. Als vor über 10 Jahren die H-BLOCKX auf keiner Fete fehlen durften. Als Hits wie "Move", "Rising´High" oder "Revolution" jeder mitgröhlen und mithüpfen konnte. Als es hier endlich eine eigene Alternative to RATM und Konsorten gab, als selbst alle, die nicht zu NIRVANA jammern wollten mit "Little Girl" eine schöne Ballade hatten, als die alternative Jugend ihre Konsenspartymusik gefunden hatten. Die Songs waren simpel, aber sie waren am Puls der Zeit. "More Than A Decade" ist nach ihrem Debut "Time To Move" sozusagen das zweite Best Of Album. Denn seit den Zeiten, in denen sie den Crossover in Deutschland erfanden, passierte musikalisch bei den Herren wenig. Ihre Fans wurden scheinbar schneller älter als sie selber, viel mehr als feiern konnte man zu H-BLOCKX nicht, ihr späterer moderner Rock bot wenig wegweisendes. Raggae und HipHop infiziert mit Dr. Ring Ding und seit ihrem Debut der Zeit immer einen Schritt hinterher. Aber will man denn eigentlich mehr als feiern? "More Than A Decade" hat viel Inhalt fürs Geld, über 70min Musik, bei 19 Tracks so ziemliche alle Maxis und bekannte Songs, ich persönlich vermisse nur den Smasher "This Is Not America" von ihrem Zweitling. Mit "True Faith" und "Stop Talking To Me" hält die CD auch für Fans zwei bisher unbekannte, neue Studiosongs bereit. Und da die H-BLOCKX vor allem live immer noch ordentlich unterhalten, ist diese Best Of auch als DVD erschienen, die neben allen Videos der Band insbesondere auch Eindrücke von zahlreichen Auftritten der wohl bekanntesten Band aus Münster bereithält.
Auf gerade mal drei Alben in 19 Jahren hat es diese bombastische Epic Power Metal - Combo aus Griechenland bisher gebracht, das letzte davon erschien vor zehn Jahren. Nach einer Reunion ohne den alten Sänger im Jahre 1999 ist "Masters Of Sins" das neue Lebenszeichen der Band. Die Presseinfo, SARISSA seien die am Meisten respektierte Epic Metal - Band Griechenlands, ist meiner Ansicht nach zweifelhaft, da SARISSA zwar sehr angenehm melodischen, aber nicht unbedingt zwingenden traditionellen Metal mit symphonischen Elementen spielen. Besonders schade ist dabei, dass die Herren ihre durchaus sehr guten Ideen in weitgehend lieblos wirkenden, eintönigen Midtempo - Songs entladen, die zwar gute Riffs und nette Melodielinien enthalten, aber kaum Eindruck hinterlassen. Dabei könnten die Jungs bei Weitem mehr, wie "Starvation" oder das geile "Envious Critics", der mit Abstand beste Song des Albums, unter Beweise stellt. Darüber hinaus erscheinen die ewigen Stakkato - Riffs in Kombination mit der omnipotenten Doublebase, den überzogenen Keyboardsounds und den seltsam künstlich klingenden Soli (die meiner Meinung nach als "Platzhalter" eingefügt wurden) reichlich uninspiriert und zeigen einmal mehr das schwächelde Songwriting auf. Eine grundsätzlich gut gemeinte, aber nicht mehr als durchschnittlich umgesetzte Angelegenheit.