Review:

Make Noise (The Revolution Sleeps)

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Omas und Opas, das ist es was sich eure Enkel zu Weihnachten wünschen! Ein halbes Jahrzehnt F**K CHRISTMAS und F**K EASTER Festivals in Hamburg hat nun endlich auch für die lange Zeit zwischen den beiden Festivals hörbares Hervorgebracht. "Make Noise - The Revolution Sleeps" versteht sich als offizieller Sampler zur Festivalinstitution für modernen Metal und Rock in der Hansestadt. Mit CATARACT, HEAVEN SHALL BURN, EKTOMORF oder HATESPHERE ballern die Headliner dieses Jahres am Anfang der CD los und kanalisieren auch auf CD bewährte Power. Legt man mit den ersten Songs alles in Schutt und Asche - einzig die EMIL BULLS ergießen sich im Chorus von "The Coolness Of Being Wretched" in recht schmalzigen Gefilden - geht es im folgenden etwas gemäßigter zur Sache. Neben etlichen Pferden aus dem Tiefdruck Labelstall, von denen insbesondere die Industrialrocker LIMBOGOTT einen erstaunlich schmissigen Track beigesteuert haben, kommen auch drei der etwas bekannteren Hamburger Bands zu Wort: TAPEs "Yeeha" ist genauso eingängig wie der einzig hörbare 4LYN Song "Kisses Of A Strobelight" des letzten Albums oder COSMOTRONs "Pieces Of Me". Geheimtipps, die auch in diesem Winter beim F**K CHRISTMAS zu sehen sein werden, stellen die Sampler Namensgeber DAYS IN GRIEF oder KORODED mit "Taboba" zur Verfügung. Von den 21 Songs fallen nur wenige qualitativ leicht ab, etwas ungünstig wirkt einzig die Reihenfolge der Songs. Denn nach dem überaus brachialen Anfang wirkt es, als ginge im hinteren Teil des Samplers die Puste aus. Die chilenischen Death Metaller UNDERCROFT als Rausschmeißer des Samplers gehören aber wieder fast zum Inventar eines jeden Hamburger Metalevents. METAL-INSIDE.de verlost im Rahmen seiner Weihnachtsverlosung 3x den "Make Noise (The Revolution Sleeps) Sampler.

Make Noise (The Revolution Sleeps)


Cover - Make Noise (The Revolution Sleeps) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 74:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Maha Kali

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Wurde er also erleuchtet der Herr Nödtveidt. Hatte ja auch lange Zeit zum nachdenken. Ich weiß nicht, welche Spiritualität ihm auf das Haupt gemacht hat, was rausgekommen ist aber so ziemlich das uninspirierteste und liebloseste was man hat erwarten können., wenn nicht noch weniger. "Maha Kali" eiert sich mit banal plattem Rhythmus und langweiligen Gitarren durch die Landschaft, der fade Gesang ist ein müdes Abbild dessen was einst passierte. Der Song ist weder hart noch von irgendeinem spürbaren Gefühl durchsetzt - vorhersehbar melodisch, tendenziell stümperhaft modern, im Mittelteil gar female Vocals um wenigstens einen hilflosen und doch verpuffenden Kontrast zu setzen. Die eigentlich Ironie an der Sache ist leicht geänderte Remix des fast zehn Jahre alten, großartigen "Unhallowed", der noch Salz in die von "Maha Kali" gerissene Wunde streut. Einzig beruhigend: Wer ohnehin nichts mehr mit DISSECTION zu tun haben will, verpasst musikalisch nichts, rein gar nichts, bei "Maha Kali". Um von der Frechheit nur zwei Tracks auf eine Maxi zu packen zu sprechen, fehlt mir nach diesem Song schlicht die Spucke.

Maha Kali


Cover - Maha Kali Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 12:7 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Bethlehem

www
Review:

Around The Sun

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Die Zeit der ganz großen Experimente scheint im Hause R.E.M zum glück endgültig vorbei zu sein, denn mit dem aktuellen "Around The Sun" Album schließt sich ein wenig der Kreis angefangen vom legendären 92er Werk "Automatic For The People", dem bisher sicherlich besten und auch erfolgreichsten in der Bandgeschichte, bis heute ins Jahr 2004. Als Indie-College Rock Pioniere sind die Jungs um Michael Stipe irgendwann Anfang der 80er Jahren mal losgezogen und haben sich bis hin zu AFTP mit wunderbarem (Alternative) Rock inklusive latent vorhandenen aber zunehmend schwindenden Folktrademarks hochgearbeitet. Danach mußte es auch vielleicht so einen kleinen Bruch geben, denn R.E.M. haben mehr oder weniger 10 Jahre damit verbracht sich weiterzuentwickeln, neu zu erfinden oder schlicht sich nicht fortwährend zu wiederholen. Dabei gab es für meinen Geschmack beinahe zwangsläufig einige musikalische Albenausfälle wie u.a. das relativ unmelodisch-krachige "Monster" oder auch das viel zu experimentell geratene "Up". Dann mit dem 2001er "Reveal" Release befanden sich R.E.M. bereits etwas mehr zurück im vertrauteren Fahrwasser. Mit der ersten Singleauskoppelung aus "Around The Sun" dem etwas verträumt eingängigen "Leaving New York" landete man seit langer Zeit mal wieder einen richtigen Hit aber sind noch einige weitere Songperlen auf dem Album vertreten. Als besonders gelungen muß hierbei das fast schon düster aber wunderbar packende "Final Straw" erwähnt werden. Ansonsten finden sich diese typisch fließenden mit Streichern sowie Klavierakkorden dominierten Balladen wie u.a. das etwas zerbrechlich wirkende "I Want It To Be Wrong" oder auch "Wanderlust". Der Dreier aus Georgia scheint nach sieben Jahren endlich auch den Abgang von Schlagzeuger Bill Berry menschlich verdaut zu haben und geht jetzt quasi back to the Roots mit brisanten politischen Texten (11. September, Irak Krieg), gelungenen Instrumentalpassagen und sogar Mandolinenklänge gibt’s wieder zuhören. Die nächste Auskoppelung müßte eigentlich das geradlinig, rockige "Aftermath" werden, bei dem mit ungewöhlich aber passenden Drumsamples angereicherten "Electron Blue" sowie dem mit einer toll spacigen Gitarre versehenen "The Outsiders" inkl. einer kleiner Rappassage von Ex-A Tribe Called Quester Q-Tip dürften sich so manche (Fan) Geister sicher wieder scheiden. Insgesamt aber ist "Around The Sun" zwar kein weiterer Meilenstein aber ein absolut unterhaltsames Album geworden. Für Liebhaber von zurückhaltendem Alternative Rock (Pop) mit leichten Folkeinschlag lohnt es sich auf jeden Fall mal reinzuhören. Auf die kommende Deutschland-Tour kann man sich somit ebenfalls freuen.

Around The Sun


Cover - Around The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 51:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mein Weg

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Ich habe Avantgarde noch nie darüber definiert, Sätze in möglichst kruder Grammatik zu formulieren. Die oft etwas gestelzt klingenden Texte der deutschen BETHLEHEM haben diesen Anspruch aber ja selber auch nie genannt. Und "Mein Weg" ist nicht die Musik die bei jedem Stammtisch gut ankommt. Die Gründe dafür sind vielseitig, erwähnte Texte sind sicherlich nur einer. Die Mischung aus Black Metal als eines Extrem und gehäuft eingesetzten fast, choral intonierten, cleanen Passagen mit hohem männlichen Gesang als anderes, fordert genauso wie die in sich sehr abwechslungsreichen Songs. Generell scheinen BETHLEHEM aber eingängiger geworden zu sein als je zuvor. Die beiden ersten Tracks kommen recht gradlinig rüber und sind zumindest musikalisch durchaus nachvollziehbar. Noch klarer wird nur die Folkpop –Ballade mit "Nothing Else Matters" Flair: "Felbel Fittich". So normal waren BETHLEHEM definitiv noch nie. Gewöhnungsbedürftig sind Songs wie "Im Sog" aber geblieben, insbesondere an den stets unorthodox und nicht selten überzeichnet pointierten Vocals auf dem Album werden aber sicherlich weiter die Geister scheiden. Die Mischung aus EISREGEN mit Hirn im Kopf und GOETHES ERBEN mit Arsch in der Hose, dazu eine recht fette Produktion mit durchaus auch mal bratenden Gitarren und die enorme Vielseitigkeit räumen BETHLEHEM zumindest eine Exotenrolle im Vorweihnachtsgeschäft ein. Und machen "Mein Weg" damit zu einer Sache, die der experimentierfreudige Metaller durchaus antesten sollte.

Mein Weg


Cover - Mein Weg Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 73:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Subjected

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Manchmal gibt es doch noch Gerechtigkeit in der Metal-Welt. ILLOGICST haben in den letzten Jahren zwei sehr geile MCDs eingespielt und sich als eine der technisch anspruchsvollsten Metalbands, die zur Zeit im Underground rumkrebsen, einen Namen gemacht. Crash Music wurde auf sie aufmerksam und nahm die Jungs unter ihre Fittiche, so dass "Subjected" nun weltweit zu haben sein wir. ILLOGICIST zeigen auf "Subjected" wieder einmal, wo der Hammer beim technischen Death Metal hängt - noch mehr Gefrickel, noch mehr Jazz-Parts (gerade bei den Drums), noch mehr Breaks gehen einfach nicht. Sänger Luca klingt immer noch wie eine Mischung aus Jeff Walker und evil Chuck und passt damit 100% zur Mucke, denn Namen wie DEATH oder CARCASS fallen fünf Sekunden, nachdem man die Scheibe angemacht hat. "Subjected" braucht zwar einige Durchläufe, was bei dem komplexen Material aber auch nicht anders zu erwarten war, zündet aber mit jedem Mal ein klein wenig mehr. Das ist technischer Death Metal vom Feinsten, vorgetragen von vier Muckern, die absolute Könner ihrer Instrumente sind und die bei allem Gefrickel und technischen Anspruch nie die Eingängigkeit ihrer Songs vergessen, so dass "Subjected" auch für den durchschnittlichen Metalhead interessant bleibt. Ganz, ganz große Scheibe! ILLOGICIST stehen ab sofort als würdiger DEATH-Nachfolger ganz oben bei mir!

Subjected


Cover - Subjected Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:48 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Mindstab

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InterviewMindstabsucks.com ist eine recht unorthodoxe Internetadresse…



Damals als wir uns den Namen MINDSTAB ausgesucht haben, waren wir alle begeisterte "Magic - The Gathering" Spieler. Und "Mindstabb Thrull" war eine bestimmte Karte aus dem Spiel mit besonderen Kräften… Das muss so 1995 gewesen sein. Und als wir dann eine Website in Angriff nehmen wollten, war mindstab.com bereits von einer amerikanischen Band in Besitz genommen, die so hieß wie wir. Wir mussten also eine andere nehmen und fanden die jetzige ziemlich cool… Die amerikanischen MINDSTABD existieren übrigens nicht mehr.



Generell ist dir das Internet als wichtig?



Ich denke schon, dass es ne positive Sache ist. Viele Grenzen sind damit gefallen. Es ist heute viel leichter für Bands ihre Musik und ihre Aussage über die ganze Welt zu verbreiten. Man lernt überall neue Menschen kennen von Magazinen, anderen Bands, Booker… Auf der anderen Seite ist die ganze Sache mittlerweile so groß geworden - ein ganzer Haufen Scheiße passiert da. Und manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht.



Ähnlich unübersichtlich sind sozusagen eure ganzen verschiedenen Vocals. Wer hat denn den Überblick was die angeht?



Francis aka Cpt. Cisko, unser anderer Gitarrist, schreibt die ganze Music und auch alle Vocals alleine. Er kommt mit seinen Ideen zur Probe und wir machen dann zusammen komplette Songs draus. Er macht aber definitiv die meiste Arbeit daran. Als wir anfingen, war Francis auch unser einziger Sänger und es war unmöglich unsere ganzen Ideen umzusetzen. Also kam irgendwann Björn, ein Nachbar von Cisko, dazu und half uns. Wir hörten ihn irgendwann mal auf einer Saufparty Songs von FAITH NO MORE und SEPULTURA trällern. Und dann zwangen wir ihn körperlich bei uns mitzumachen... Er hatte nicht wirklich eine Chance nein zu sagen. Mit zwei festen Sängern legen wir jetzt viel mehr Wert auf die Vocals und versuchen uns so auch von anderen Bands abzuheben. Cisco ist eher für die melodischen Parts zuständig und Bjornsky (Anm. des Verf.: Er nennt ihn so….) für den ganzen heavy shit!



Nicht nur bei den Vocals, auch bei der Musik ist bei euch Abwechslung angesagt. Habt ihr nen Überblick was in der Szene euch rum passiert?


Wir haben am Anfang keine Wahl getroffen welche Musik wir spielen wollen. Wir haben allen möglichen Metal und Hardcore gehört, aber wollten etwas anderes machen. New Metal war 1995 grade erst am entstehen, wirklich beeinflusst haben uns am Anfang keine Bands. Wir haben da aber auch heute noch auch einen hohen Anspruch an unsere eigenen Songs. Wenn wir einen Song fertig haben und er irgendwie so klingt als können er von einer anderen Band sein, kommt er in die Tonne. Wir wollen niemals eine andere Band einfach kopieren - weder gewollt noch unbewusst. Wir machen uns also selber das Leben schwer und wir folgen keinen Hypes. Death Metaller wollen guten Death Metal hören, Hardcorekids stehen auf Hardcore. Wenn man Musik macht, die nicht genau in so ein Schema passt, hört man oft: "Das ist nicht genug Metal"… oder Hardcore, Industrial usw. Wir folgen nicht der New Metal Szene wenn es so eine Szene überhaupt gibt. Als ich das neue SLIPKNOT Album gehört habe, habe ich viele ANTHRAX Einflüsse bemerkt und ich liebe ANTHRAX. Aber was ich nicht mag, sind die Sachen abseits der Musik bei vielen Bands: Masken, nerviges Image.. spooky shit! We´re just simple working class guys, who love to make the music we love to make. Scheiß auf den Rest!



In eurer Bandbio sprecht ihr von "Say Anything" als dem logischen nächsten Schritt…



Unser erstes Minialbum aus dem Jahre ‚96 ging noch sehr in die Hardcore/Industrial Richtung. Um im Studio Geld zu sparen, haben wir einen Drumcomputer benutzt - kein Hardcore, aber hey… Es klang total beschissen, aber wir spielen noch heute Songs von damals. "Boderline" war unser erstes richtiges Album und wir haben es bei "Goodlife Recordings - THE H8000 HC label" rausgebracht obwohl "Borderline kein Hardcore war. Der Name sollte shcoin damals darauf hinweisen, dass wir verschiedene Stile mischen wollten. Crossing Borders eben… Auf "Say Anything" haben wir das noch weiter getrieben und Wert auf vielseitige Vocals gelegt. Wir haben außerdem ein neues Mitglied, das sich um die ganzen Keyboardsounds gekümmert hat und auch live das Programming und die Samples übernimmt. Wer laute und harte Musik mag, findet in unserer Musik sicherlich etwas, das er mag. Just be open-minded. Die einen mögen die Vocals nicht, die anderen finden grade dass sie es sind die etwas Besonderes in die Musik bringen. Hört auf alle Facetten eines Songs, nicht nur darauf wie schnell ein Drummer trommelt und wie viele Noten ein Gitarrist pro Sekunde spielen kann!



Der Titelsong ist ausgerechnet eine Ballade. Wenig repräsentativ, oder?



Nicht nur in den einzelnen Songs benutzen wie Extreme, das ganze Album ist eine Mischung aus allem. Es ist ein einziges Stück. Nicht 13 einzelne Songs. Einer unserer Songs kann niemals für das ganze Album stehen. "Say anything...” sollte bedeuten: Hör dir unsere Musik an, bilde dir deine eigene Meinung. Hör nicht immer drauf was die anderen sagen, sondern sprich laut das aus, was du denkst! Behalte nicht alles für dich bis es in dir explodiert. Sag was!



Ist während der Aufnahmen was unterhaltsames passiert?


Eigentlich ist so ziemlich alles schief gelaufen, was schief laufen konnte: Computercrash, Nervenzusammen, "homoerotische Annäherungen" (Anm. des Verf.: Der O-Ton ist nicht jugendfrei…) - das Übliche also würde ich sagen.



Ihr ward unterwegs mit PRO PAIN… wie wars?


Es war ein großartiges Erlebnis! Im Bus mit den coolen Leuten von PRO PAIn, den ganzen Tag schlafen, die ganze Nacht saufen… Wir haben Länder gesehen, in denen wir vorher nie waren. Wir hatten jede Nacht ne super Show - in riesigen Hallen und kleinen Hütten. Wir hatten alles. Die Leute haben gefeiert, einige fanden uns klasse, andere nicht. Wir haben nicht perfekt zu PRO PAIN gepasst, den meisten war das aber wohl egal… Und Respekt für PRO PAIN! Für alles was sie tun und dafür, dass sie so eine unbekannte Band wie uns mit auf Tour nehmen.



Und was kommt als nächstes?



Wir machen uns an das nächste Album und können hoffentlich 2005 mit den Aufnahmen beginnen. Und vielleicht eine kleine Tour in Europa?



Be open-minded and play loud!

Interview:

Jag Panzer

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InterviewZuerst einmal wüsste ich gerne, was die Idee dahinter war, auf Eurem neuen Album "Casting The Stones" progressiver zu werden. Die Songs, mit Ausnahme von vielleicht "The Mission (1943)" oder "Achilles", sind sehr komplex ausgefallen und der Hörer benötigt mehr Zeit als üblich, die Stücke ins Ohr zu bekommen. Wolltet Ihr Euren gewohnten Stil ein wenig ändern?



Wir versuchen, jedem Album seinen eigenen Stil und Sound zu bescheren. Für das neue Album hatten wir uns dazu entschlossen, ein paar progressive Elemente einzufügen. Aber wir versuchen dabei immer noch, den klassischen Sound von JAG PANZER aufrecht zu erhalten.



Wird die Band diesen komplexeren musikalischen Stil in der Zukunft beibehalten? Oder werdet Ihr zu Eurem straighteren Stil, wie etwa auf "Ample Destruction" oder "Mechanized Warfare", zurückkehren?



Jedes Album wird anders sein. Das nächste Album wird wieder anders sein als "Casting The Stones", genau wie "Casting The Stones" anders ist als "Mechanized Warfare". Ich habe sogar schon ein paar Ideen für neues Material.



Warum hat Jim Morris das neue Album nur gemixt und gemastert? So weit ich informiert bin, habt Ihr das Album in Denver und in Colorado Springs aufgenommen. Was war der Grund dafür, nicht alles komplett in den "Morrisound Studios" in Florida aufzunehmen?



Jim hat das Album produziert, genau wie unsere letzten Studioalben. Es gibt bei "Casting The Stones" keinerlei Änderung; wir haben noch nie ein komplettes Album in den "Morrisound Studios" aufgenommen. "The Fourth Judgement", "The Age Of Mastery", "Thane To The Throne" und "Mechanized Warfare" wurden alle von Jim Morris produziert, aber außerhalb vom "Morrisound” aufgenommen. Beim neuen Album verhält es sich genau so, es wurde von Jim produziert, aber woanders eingespielt. Wir haben die Drums von "Casting The Stones" im "Morrisound" eingespielt und darum haben dort dieses Mal mehr Zeit verbracht als bei jedem anderen Album vorher.



Ihr habt gerade erst Euren alten Klassiker "Chain Of Command" wiederveröffentlicht, der die Songs des Bootlegs von 1991 enthält plus einen Bonustrack. Aber es existiert ein Bootleg von dem Album aus dem Jahr 1988, auf dem noch mehr Songs enthalten sind als auf der späteren Version. Warum habt Ihr denn nicht die ältere, längere Fassung wiederveröffentlicht?



Die längere Bootleg - Version beinhaltet das Gitarrenspiel von Joey Tafolla. Joey hat uns rechtlich nicht gestattet, sein Spiel auf irgendeinem Re - Release zu verwenden. Darum sind wir rechtlich nicht in der Lage, diese Songs zu veröffentlichen.



Werdet Ihr "Casting The Stones" denn in Deutschland präsentieren? Plant Ihr noch mehr Veranstaltungen als den Auftritt beim "Bang Your Head" - Festival? Die Fans hier nehmen traurigerweise zur Kenntnis, dass die "Tour" - Seite auf Eurer Homepage leerer als leer ist…




Wir stehen im Moment mit einem europäischen Promoter in Kontakt, eine Tour zu organisieren. Unsere letzten zwei Touren fanden in Nordamerika statt und darum genießt Europa für die nächste Tour Priorität!



Ist denn mittlerweile irgendeine Live - Dokumentation von JAG PANZER geplant? Eine Live - CD/DVD wäre aufgrund Eurer leider nur wenigen Gigs für die Fans eine echte Bereicherung, speziell in Europa. Ich habe Dich im letzten Interview schon einmal darauf angesprochen, aber es wäre gut, den neuesten Stand in dieser Sache zu erfahren.



Wir würden sehr gerne ein Live - Album und eine DVD aufnehmen, aber das liegt an Century Media. Von uns aus könnte es sofort losgehen.



Wie sehen die Pläne der Band für die nahe Zukunft aus? Mit welcher Art von Release werdet Ihr Eure Fans als Nächstes überraschen?



Wir werden demnächst eine spezielle Single herausbringen, aber ich kann leider nicht mehr Details darüber verraten, sorry! Haltet außerdem Ausschau nach einem neuen Christmas Carol, das innerhalb der nächsten Wochen auf unserer Homepage zu finden sein wird.




Review:

Schmutzige Hände

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Es gibt nicht viele Bands in Deutschland, die Wörter wie "Kakerlakenaugen" in ihre Texte einbauen oder die Songs mit "My Private Puff" betiteln. Die lyrische Grenzerfahrung ist bei teils scharfer Alltagsbetrachtung und teils verquerer Aneinanderreihung gut klingender Phrasen vorprogrammiert. STENDAL BLAST kalkulieren definitiv nicht damit, jedem zu gefallen. Und es ist grade die Ambivalenz ihrer Songs, die den Hörer stets auf dem Grad zwischen Nonsens und zweideutiger Tiefgründigkeit führt. Knallen tanzbare Tracks wie "Die Totale Disco" oder die Egoshooterhymne "Headshot" ohne größere Umwege direkt ins Hirn, zeugt nicht nur "My Private Puff" bei aller textlicher Klarheit von einem scharf beobachtenden Auge, die ohne pathetische Lautmalerei auskommt. Musikalisch reagiert man dagegen auf innovativer Sparflamme. Gelänge es der Band um den sympathischen dicken Mann an diesem Punkt manchmal den gleichen Scharfsinn an den Tag zu legen, mit er einfache Worte und Alltag zu einem ganz und gar nicht banalen Cocktail mischt, stünden STENDAL BLAST mehr Türen offen. Keiner anderen Band würde ich einen Song abnehmen, bei dem der Papa des Protagonisten im Studio anruft ("Im Monsun") und der Song sogar unterhaltsam ist. Das letzte Album "Fette Beute" bot in meinen Augen musikalisch etwas mehr, insbesondere die gemeinsamen Songs mit VELJANOV hatten doch mehr spannende Parts in petto als die totgehörten BLUTENGEL Harmonien auf "Schmutzige Hände". Nichtsdestotrotz ist "Schmutzige Hände" typisch STENDAL BLAST geworden, die Fans werden es lieben, die meisten anderen hassen bis lächerlich finden und einige BLUTENGEL Fans erschreckt aus dem Fenster springen. Die CD ist auch als limitierte 2-CD mit Kurzgeschichte von Kaaja Hoyda erschienen.

Schmutzige Hände


Cover - Schmutzige Hände Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Marduk

Band anzeigen
InterviewWas ist denn nun genau mit dem Line - Up passiert? Das hat sich ja seit dem letzten Album stark verändert.



Ja, wir haben in diesem Jahr den Bassisten und den Sänger ausgetauscht. Unser alter Gitarrist Devo, der bei uns zwischen 1992 und 1994 gespielt hat, ist nun als Bassist zurückgekehrt. Und wir haben einen brandneuen Sänger namens Mortuus. Es gibt schon einige Änderungen, aber wir sind jetzt stärker als jemals zuvor!



Also bist Du jetzt mit dem neuen Line - Up zufrieden?!



Da bin ich mir sicher. Mit dem neuen Line - Up und dem neuen Album in der Hinterhand sind wir tödlicher als je zuvor. Ich bin damit sehr zufrieden.



Siehst Du MARDUK denn mehr als eine Death, - oder mehr als eine Black Metal - Band?



Das ist schwer zu kategorisieren, aber ich würde sagen, dass wir eine Black Metal - Band sind, deren Themen sich mit "Black Death" umschreiben lassen. Unsere Songs handeln ja nicht nur von Satan, sondern auch sehr oft vom Tod. Darum ist es, so gesehen, eine Kombination, aber aus dem Herzen und der Seele heraus sind wir schon eine Black Metal - Band.



Das neue Album habt Ihr ja wieder selbst produziert und kein "berühmter" Producer, wie es bei den letzten Alben der Fall war…



Richtig, aber unsere Alben zuvor sind von niemandem wirklich "produziert" worden, weil wir sie immer selbst produzieren. Wir hatten lediglich jeweils jemanden, der für den Mix zuständig war. Peter Tägtgren etwa hat den Mix übernommen, als wir im "Abyss" - Studio aufgenommen hatten. Jetzt sind wir eben in das lokale Studio gewechselt, aber wir produzieren unsere Alben immer selbst.



Gehörst Du eigentlich, unabhängig von Euren eigenen Alben, zu den Leuten, die, wie zum Beispiel DARKTHRONE, davon ausgehen, dass guter Black Metal wie ein schlecht produziertes Demo klingen muss?



Nein, nicht generell, aber meine Meinung ist, dass der Sound die Musik widerspiegeln soll. Das finde ich wichtig, und nicht, dass es schlecht klingen muss. Für mich zählt, dass sich die Musik powergeladen und packend anhört. Der Geist der Musik und der Texte muss dabei reflektiert werden. Ich denke auch nicht, dass schlechter Sound automatisch böser Sound ist. DARKTHRONE zum Beispiel haben einen Sound, der sehr gut zu ihnen passt, genauso wie wir einen Sound haben, der ausgezeichnet zu uns passt. Da wir unterschiedliche Arten von Musik spielen, ist es klar, dass wir auch unterschiedliche Arten der Produktion haben. Falls wir etwa eine Produktion wie DARKTHRONE hätten, könnte man gar nicht mehr hören, was in der Musik vor sich geht, weil wir so schnell spielen.



Mir ist aufgefallen, dass Ihr sehr gerne deutschsprachige Titel benutzt, oft kombiniert mit Kriegsthemen. Wie kommt das?



Es ist schon komisch, dass die Leute dieses Thema immer wieder ansprechen. Auf dem "Nightwing" - Album hatten wir einen türkischen Titel und einen rumänischen Titel hatten wir auch bereits. Und das gesamte "La Grande Danse Macabre" - Album hat einen französischen Titel. Wir machen einfach das, von dem wir meinen, dass wir es jetzt einfach benutzen müssen. Manchmal taucht ein Begriff im Kopf auf, der einfach gut in die Thematik passt und dann benutzen wir eben eine Fremdsprache. Das ist alles, eine tiefere Bedeutung hat es nicht.



Wovon handelt dann etwa der Song "Warschau"?



Er handelt vom Aufstand in Warschau gegen die Deutschen im Sommer 1944. Die vorab versprochene Hilfe der Russen blieb jedoch aus und die Deutschen machten die Stadt daraufhin dem Erdboden gleich und zerstörten sie zu etwa 85%. Ich habe über diese Vergeltung eine Dokumentation gesehen und sie hat mich so sehr fasziniert, dass ich einen Song darüber geschrieben habe. Der Song ist eine historische Abhandlung über ein wahres Ereignis.



Auf dem neuen Album finden sich jedoch noch mehr Songs über das Dritte Reich, wie zum Beispiel der Opener "The Hangman Of Prague".



Dieser Song handelt vom Attentat auf den Statthalter des Bezirks "Böhmen und Mähren", von seinem Tod und wie er getötet wurde. Das sind Sachen, die uns interessieren und inspirieren, Musik darüber zu schreiben. Ich schreibe eben gerne über historische Begebenheiten, die mich faszinieren.



Seid Ihr aus diesem Grund schon einmal als rechts orientierte Band betrachtet worden?



Manche Leute kommen auf diese Idee, ich habe jedoch keine Ahnung, woher sie das nehmen. Es sind alles nur historische Geschichten über reale Ereignisse und keine Stellungnahmen, in wie fern diese Leute mit ihren Taten Recht hatten oder nicht.



Nun, aber auf Eurer Homepage etwa gibt es einen Link mit dem Titel "Propaganda Ministerium". Na ja…



Ja, das bedeutet, dass sich dieser Teil der Homepage mit Promotion befasst. In der schwedischen Sprache ist es dasselbe Wort. Das ist einfach ein Wort, das benutzt wird und es ist mir egal, was die Leute darüber denken. Es verhält sich wie mit unserer Musik. Ich schreibe Songs über Dinge, die mich interessieren und es ist lediglich eine objektive Beschreibung derer. Wie bei Bildern handelt es sich dabei um eine Form von Kunst.



Seht Ihr Euch dann als provokante Band, wie es SLAYER in der Vergangenheit waren?



Nein, ich denke nicht, dass wir irgendetwas oder jemanden provozieren. Es sind, wie gesagt, nur historische Ereignisse und falls wir über die Pest oder den Dreißigjährigen Krieg schreiben würden, wäre es auch nicht provokant. Nur, weil es jemand, aus was für Gründen auch immer, provokant findet,… dann könnten wir ja auch Bücher, Dokumentationen oder sonst etwas schreiben und es würde sich immer jemand finden, dem es übel aufstößt. Es ist dumm, wenn Leute so reagieren, aber es zeigt, wie schwach sie im Kopf sind.



Auch auf dem neuen Album habt Ihr Euch wieder zumeist sehr schnellen Songs verschrieben. Schreibst Du generell lieber Hochgeschwindigkeit als langsamere, schwere Sachen?



Persönlich spiele ich genauso gerne schnelle Sachen, wie auch Heavyness, aber Schnelligkeit, Aggressivität und Brutalität sind für mich in der Musik sehr attraktiv, weil ich mich auf diese Art nicht hinsetzen und planen muss, ob ein Song auf diese oder jene Weise klingt. Ich schreibe nur für meine eigene Kreativität und lasse sie durch meine Adern fließen und genau das spiele ich auch. Dabei springen eben aggressive, schnelle Songs heraus und das ist für uns eine natürlich Sache.



Ihr habt auf Eurer "Glorification" - EP zwei Songs der Kanadier PILEDRIVER gecovert. Plant Ihr denn für die Zukunft noch mehr derartige Coverversionen?



Nein, aber falls wir in der Zukunft doch noch einmal eine Coverversion aufnehmen, dann wird sie von einer sehr obskuren Band stammen, die kaum jemand kennt. Es soll dann etwas völlig Anderes werden und nichts nach bekanntem Muster.



Werdet Ihr denn mit dem neuen Album eine komplette Worldtour absolvieren?



Ja, wir werden im Dezember in Paris loslegen, dann drei Wochen in Europa touren und danach wieder nach Hause kommen. Im Frühjahr werden wir dann eine weitere Europatour machen und die Orte abdecken, die wir im Dezember nicht erreichen konnten. Danach werden wir nach Südamerika und Japan reisen. Was dann passiert, kann ich jetzt noch nicht sagen.



Habt Ihr eigentlich keine Angst, dass Ihr mit dem Frontcover Eures neuen Albums Ärger bekommen könntet? Immerhin haben nicht nur wir hier in Deutschland sehr strenge Jugendschutzgesetze und eine wachsame Zensur.



Warum sollten wir mit dem Cover ein Problem haben? Das Bild zeigt eine Statue und wenn die Leute mit einer Statue Probleme haben, dann haben sie wirklich einen an der Waffel!



Was sind denn die direkten musikalischen Einflüsse der Band MARDUK?



Ich werde nicht von irgendwelchen anderen Bands beeinflusst, sondern mehr von aktuellen oder historischen Ereignissen. Ich meine auch Bilder wie Pieter Bruegels "The Triumph Of Death" oder die alten Holzstiche aus dem Mittelalter, wie etwa von dem deutschen Künstler Albrecht Dürer. Außerdem inspirieren mich Filme wie "The Seventh Seal"; düstere Kunst eben, keine anderen Bands.



Wie jetzt? Du schaust Dir zum Beispiel ein Gemälde oder eine Skulptur an und schreibst einen Song darüber?!



Yeah! Dinge wie diese oder historische Dokumentationen erzeugen Musik in meinem Kopf. Keine anderen Bands tun das.



Nicht einmal die alten Death, - und Black Metal - Bands???



Ok, einige davon kommen schon in Frage, aber nicht sehr stark. Ich mag eine Menge Bands, aber ich sehe in ihnen keine Inspiration, obwohl mich die alten BATHORY oder POSSESSED schon sehr beeindruckt haben. Aber heutzutage sind sie für mich kein Einfluss, wenn es um das Schreiben neuer Musik geht.



Was hörst Du denn zurzeit selbst für Musik?



Ich höre mir eine Menge unterschiedlicher Musik an, dazu gehört das für mich Beste in Sachen Black, - und Death Metal, aber auch klassische Musik oder Industrial. Ich höre auch eher gewöhnliche Musik wie 16 HORSEPOWER, eben sehr düstere Sachen. Wo immer ich Düsternis in Musik entdecke, mag ich sie und ich mag originelle und gute Bands, die mich persönlich beeindrucken.




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