Die Pop-Punks MXPX dürften hierzulande relativ unbekannt sein, zählen in den USA aber immerhin zu den mittelgroßen Punkrock-Bands. Ihr viertes Album "Slowly Going The Way Of Buffalo" erreichte dort sogar Gold-Status. Mit "B-Movie" erscheint jetzt ein Package, das - wie es das zur Zeit ja häufiger gibt - eine DVD mit einer CD vereint, in diesem Fall eine Unplugged-EP. Der gut 45-minütige Film besteht größtenteils aus Interview-Sequenzen, Backstage- und Privatszenen sowie leider nur fünf Live-Tracks, als Specials gibt es u. a. ein Making Of zur Akustik-EP, diverse Tourberichte und eine Fotogalerie. Im Mittelpunkt steht hier also keineswegs die Musik der Band, was sich auch in nahezu sämtlichen Szenen um die Konzertausschnitte herum zeigt: Offensichtlich soll hier lediglich vorgeführt werden, wie unglaublich cool und witzig die Typen sind. Tatsächlich trifft weder das eine noch das andere zu... Mit "The A/C EP" gibt es dann als Bonus noch 5 akustische Songs, von denen zwei komplett neu sind und einer noch nie vorher aufgenommen wurde. Das mag für Fans der Band sehr aufregend sein, aber seien wir ehrlich: Dieses Rumgeklimper ist im Grunde totlangweilig und komplett überflüssig. Für MXPX-Fans ist "B-Movie" sicherlich ein Muss, noch dazu, weil das Teil für 10 bis 11 Euro zu haben ist. Alle anderen werden weder mit der DVD noch mit der EP viel anfangen können. Aber wer auf gut gemachten, melodischen Pop-Punk à la PULLEY oder GOOD CHARLOTTE steht, sollte mal in eines der Alben reinhören.
Ich hatte mich ja schon fast damit abgefunden, dass der New Metal weitestgehend ausgestorben ist - weichgespült oder von der Bildfläche verschwunden. Aber AMERICAN HEADCHARGE sind noch da. Beim Einstieg in das Album fragt man sich noch, warum. Frontpsycho, verbreakten Slap-Bass und technoides Schlagzeug, dazu "KORN’sche" Gitarren - umgerührt, fertig - bäh, nein danke. Zu sehr hört man die ersten beiden Songs lang die mehr als deutlichen Vorbilder heraus, dazu noch zu viel STATIC X und eine Prise DEFTONES. Wenn AMERICAN HEAD CHARGE sich nicht im Verlauf der Platte als veritable Songwriter herausstellen würden, bräuchte man "The Feeding" nicht. Tun sie aber: "Dirty" ist ein Tanzflächenfeger, der garantiert auf den nächsten Hörsturz-Sampler drauf gehört, "Walk Away" ist ein Ohrwurm mit Hookline, bei der Sänger Martin Cook endlich zeigt, dass er nicht nur schreien kann. Weitere Anspieltipps: "Ridicule" und "Take What I´ve Taken".
Melodischer Black-Metal mit dem keyboard-typischen Bombast lässt aus Südtirol grüßen. Doch nicht nur aufgrund geographischer Nähe sind Vergleiche mit Graveworm angebracht, denn VOD-Gitarrist Lukas gehört zum Line-Up der Vorzeige-Italiener. So ist die zweifelsohne vorhandene stilistische Verwandschaft nicht von der Hand zu weisen, obwohl VOICES OF DECAY nicht den Härtegrad der aktuellen Graveworm erreichen. VOD mischen genannte Band mit leichten COF-Anleihen und erinnern mich insgesamt an die wohl inzwischen von uns gegangenen Enslavement Of Beauty - nur, dass VOD deren Klasse nicht erreichen. Die Songs sind nicht eben schlecht, aber auch nicht weltbewegend, zudem meinen die Südtiroler es mit dem beinahe ununterbrochenen Keyboard-Geleier ein wenig zu gut - also zu bombastisch. Sänger Menz grunzt beinahe death-metallig tief (in Richtung frustigen Disblief), die Gitarren stimmen, dafür scheint mir vor allem der Schlagzeug-Sound ein wenig blechern. Zudem wirken VOICES OF DECAY nicht eben selten, als ob sie den durchaus vorhandenen Tiger nicht aus dem Tank lassen. Was beim zweiten Song "Shivering Blackness" (woher kommt mir der Anfang bloß so bekannt vor?) noch klappt, macht bei den anderen Titeln ein wenig ungeduldig. Insgesamt nicht wirklich übel, aber auch keineswegs eine unbedingte Referenz-Scheibe.
Die Schnellsten sind CIANIDE wahrlich nicht; seit dem letzten Album "Divide And Conquer” sind schlappe fünf Jahre vergangen. "Hell’s Rebirth" heiß das neue Studiowerk und bietet rohen old schooligen Deaht Metal, der sich auf einem Mixtape mit USURPER gut schlagen würde. CIANIDE setzen die alten Tage des Death Metal, was ihnen angesichts der Tatsache, dass sie sich 1988 gründeten, auch nicht schwer fallen dürfte, und haben recht simple Riffs und Melodien geschrieben, die "Hell’s Rebirth" zu einem wahren Groovemonster machen, dessen Charme man sich nicht so leicht entziehen kann. Hier zeigen drei Typen, das simpler Death Metal nicht langweilig sein muss, sondern rocken kann wie Hölle. Wenn sie dann mal einen Break setzen und sich in schleppenden Parts ergehen ("Fires That Consume"), wird es endgeil. Vokiller prägt durch sein heiseres Bellen und sein effektives Baßspiel den Sound des Trios, unterstützt vom derbe tief gestimmten Klampfer und dem guten Schlagzeugspiel. Wer auf die alten UNLEASHED ("Where No Life Dwells" ist und bleibt ein Hammer) und RUNEMAGICK steht, kann hier nicht viel falsch machen. Authentisch, ehrlich, cool.
SUFFOCATE FASTER sind eine Edger-Truppe aus Cincinnati, die seit 2001 zusammen Musik macht und sich HATEBREED-ähnlichen Metalcore auf die Fahnen geschrieben hat. Ähnlich wie die kommerziell erfolgreichen Corler um Jamey Jasta verbinden SUFFOCATE FASTER fette Metal-Gitarren mit HC-Songwriting und einem Sänger, der in beiden Lagern Freunde finden wird. Dabei fällt nach kurzer Zeit bereits auf, dass SUFFOCATE FASTER auf ein synchrones Spiel der Gitarristen achten, was den Sound richtig fett macht, aber auch ein wenig eintönig. Man hat sich zu sehr an die kleinen Spielereien und Soli gewöhnt, die man bei zwei Saitenzupfern erwartet, da kommt ein synchrones Spiel streckenweise eintönig vor. Das gleiche Problem hab ich mit Sänger Chris, der ging mir mit seinem eintönigem Gegrowle manchmal ziemlich auf den Geist. Sehr cool sind dagegen die dezent eingetreuten Chöre, die manchmal an coole BIOHAZARD-Zeiten (wißt schon, gaaaaanz früher) erinnern, da könnte ich glatt sentimental werden. Insgesamt ist "Only Time Will Tell" eine flotte Metalcore-Platte, die recht brutal daherkommt, aber den großen Bands aus der Ecke nicht das Wasser reichen kann und in der heimischen Anlage mit Längen daherkommt. Live sieht die Sache bestimmt anders aus, aber ich hab nun mal keinen Club hier, sondern nur ne Anlage und auf Silberling sind SUFFOCATE FASTER solide, aber eben nicht mehr. Die Zeit wird zeigen, was aus den Jungs wird.