Die aus dem schwedischen Kaff Katrineholm stammenden DIAMOND DOGS gibt es schon eine ganze Weile. Anfang der 90er gegründet, kommt jetzt mit "Black River Road" bereits die elfte CD in die Läden. Und dafür konnte man einiges an prominenten Gastmusikern gewinnen, so hatten hier u. a. Nicke Andersson von den HELLACOPTERS und Mattias Bärjed von THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES ihre Finger mit im Spiel, und Randy Bachmann von BACHMAN TURNER OVERDRIVE und GUESS WHO hat an einem Song mitgeschrieben. Alleine schon durch diese Namen dürfte die Marschrichtung klar sein: Hier geht es um nichts anderes als Rock ´n Roll der alten Schule. Im Falle der DIAMOND DOGS klingt dieser stark boogie- und leicht glam-lastig, im Hintergrund klimpern Bar-Piano oder Orgel und einige Stücke sind mit Bläsersätzen unterlegt. Ein Song wie "Hand On Heart" bringt dann noch eine ordentliche Portion Soul mit ins Spiel, und mit "Rush For Comfort" erklingt eine bluesige Western-Ballade. Insgesamt ist das alles nichts Aufregendes, aber hier gibt es gute, straighte, handgemachte und angenehm altmodische Rockmusik zu hören, die großen Spaß macht und nach Sommer und amerikanischen Kabrios klingt.
Käpt’n Kirk und sein Doom - Orchester haben wieder zugeschlagen! Und wer die (leider zu oft wechselnde) langsame, aber qualitativ konstante Truppe kennt, der weiß, was er von ihr erwarten darf. Es ist depressiv, traurig und düster… und dabei schweinisch heavy. Jeder Anflug von Heiterkeit wird mit gnadenlosen, schleppenden Riffsalven niedergemäht. BLACK SABBATH? Na immer doch! Die Wurzeln verleugnen wollen wir ja schließlich nicht. "A new dawn gives me all I need!" brüllt Mr. Windstein im Opener "New Dawn" und die erwähnte Dämmerung setzt beim Doomer schon nach wenigen Sekunden ein. Dämmerung von Weltschmerz, fies rockend in Szene gesetzt, wie stets gewohnt. Zwischen die tollen "Slave No More" und "Coming Down" hat sich mit "Angels Wings" ein nicht weniger gelungener, schnellerer Song gesetzt, der neben dem Doom noch die Hardcore - Vibes der Band erkennen lässt, die ihr auch die Stilbezeichnung "Doomcore" einbrachten. Das atmosphärische "Fall Back To Zero", "Underworld", das fast schon hymnische "Dead Man", "Holding Something", das aggressive, stellenweise etwas an TYPE O NEGATIVE erinnernde "Moon", das abermals recht fixe "The Violent Reaction" und das abschließende, akustisch - psychedelische "Life’s Blood" (klasse!) sind vertonte Seelenqual und in ihrem Genre kaum zu toppen. Der einzige Kritikpunkt meinerseits richtet sich gegen die über die gesamte Spielzeit doch etwas mangelnde Abwechselung, da die Riffgeschosse, in Kombination mit Kirks monotonen Vocals, unabhängig von ihrer Geschwindigkeit, recht gleichförmig tönen. Aber dieses Manko, wenn man es als Manko sehen will, herrscht auf allen Platten der Krähenfüße vor. Es ist der typische Sound der Band, den man als Fan hören möchte und der deswegen nicht zwingend störend wirken muss. Hoffen wir, dass Kirk mit BEE GEES - Sprössling Steve Gibb, Tommy Buckley und Pat Bruders ein nunmehr konstantes Line - Up gefunden hat. Das Album wurde trotzdem, aufgrund Zeitmangels der regulären Mitglieder, von Rex Brown (PANTERA, DOWN), Craig Nunenmacher (BLACK LABEL SOCIETY) und Warren Riker (DOWN) eingespielt, die aber auf "Lifesblood For The Downtrodden" nur eine Gastrolle übernahmen. Unterm Strich ist das Werk ein fieser Brocken der Marke CROWBAR, der im Doom und allen verwandten Genres erneut ein Ausrufezeichen setzt und das "Lebensblut" in Wallung bringt. Weiter so!
Die Bostoner DROPKICK MURPHYS sind mit ihrer Mischung aus Streetpunk und Irish Folk längst eine Institution. Nach der ersten Singles Collection aus dem Jahr 2000 erscheint jetzt der zweite Teil mit Material aus den Jahren 1998 bis 2004. Der Titel ist aber eigentlich nicht ganz passend, vielmehr verrät der Untertitel, worum es hier wirklich geht, nämlich um "B-Sides, Covers, Comps & Other Crap", sprich: Songs, die es nicht auf die Alben geschafft haben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf reinem Punkrock, die typischen Dudelsäcke und andere irische Tröten bekommt man kaum zu hören. So richtig schlecht ist das alles nicht, der absolute Bringer aber auch nicht. Stücke wie "On The Attack" und "Soundtrack To A Killing Spree" gehen extrem gut ab, Covers wie "Rock ´n Roll" oder "It´s A Long Way To The Top" fallen aber weder besonders originell aus, noch muss man sie unbedingt haben. Hinzu kommt noch, dass die Soundqualität der Stücke stark variiert. Interessant ist die Scheibe daher nur für Fans, die der Vollständigkeit halber wirklich alles besitzen wollen, was ihre Helden aufgenommen haben. Einsteigern sei dagegen das großartige Live-Album "Live On St. Patrick´s Day" empfohlen, das randvoll ist mit den wirklichen Hits und die Atmosphäre eines DROPKICK MURHPYS-Konzert perfekt rüberbringt.