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Divine New Horrors

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Der HEXENHAMMER hängt in Paderborn - in doppelter Hinsicht. Zum einen trat hier ein Schiri den Bestechungsskandal in der Fußball-Bundesliga - zum anderen trümmert hier eine wirklich talentierte Death-Metal-Band. Harten und mit jeder Menge Ami-Einfluss knüppeln die Westfalen mittels ihrer ersten ganzen Scheibe auf den geniegten Zuhörern herum. Dabei beweisen die Jungens Herz und Hirn - sie driften nie zu sehr in die "Ich-kann-ganz-dolle-kompliziert-Ecke", sondern verkleiden Einflüsse von Band wie Cannibal Corpse oder niederländischer Arbeitsgruppen-Kollegen gekonnt und bringen es so zu wirklichen Death-Metal-Crackern - man nehme Less Than Nothing’ oder das ungeheuer eingängige ,Exhumded And Consumed’, das auch auf der 2003er-MiniCD für Spektakel sorgte. Gegenüber 2003 haut der HEXENHAMMER wesentlich präziser ins Mett, die Jungs wirken wesentlich ausgereifter. Es gibt interessante Tempowechsel ohne, dass der Zuhörer zu sehr hin-und her gerissen wird. Textlich geht es genre-typisch um Phobien, Kötzerchen und Gewalt, Soundtechnisch hat das Westwood-Studio ebenfalls keinen Anlass zu Klagen gegeben. Insgesamt erneuern HEXENHAMMER den Death Metal nicht wie die Weltmeister, aber sie sorgen für viel Schwung. Und das ohne Schummeln - besser als der Fußballverein in ihrer Stadt - und eben wesentlich frischer als die neue Six Feet Under.

Divine New Horrors


Cover - Divine New Horrors Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 35:53 ()
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Slaughter Of The Soul

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"Terminal Spirit Disease" wird von den Björler-Brüdern favorisiert, "The Red In The Sky Is Ours" hatte den geileren Titel - dennoch war und ist "Slaughter Of The Soul" DAS Album von AT THE GATES - nämlich das, mit dem sie ihren legendären Ruf das erste Mal einigermaßen kommerziell abbilden konnten. Ach was - "Slaughter Of The Soul" ist das geilste Album von AT THE GATES. Dieses Album hat in Wahrheit den Göteborg-Stil definiert: Tompas heiseres und tiefes Death-Metal-Gebrüll, Adrian Erlandsson trommelt wie eine Maschine, Jonas Björler hält am Bass mit - und Martin Larsson und Anders Björler liefern sich an den Gitarren wahnsinnige Melodieläufe mitten in dieser brutalen Orgie. Als ich den Opener "Blinded By Fear" das erste Mal gehört habe, musste ich mich erst einmal hinsetzen. Runde neuneinhalb Jahre später muss ich immer noch in den absurdesten Situationen mitbangen, es geht nicht anders. Und, man kann zwar viel dran rumdeuteln, aber "Slaughter" ist strenggenommen unerreicht - IN FLAMES waren nie so konsequent hart und trotzdem swingend wie AT THE GATES beim Break vom Titelsong. Hart und verzweifelt - ja, das ist dieses Jahrhundertwerk trotzdem. Wenn man sich im Nachhinein Bios und Interviews anguckt, war der Band schon deutlich klar, dass sie sich auflösen würde - ein gewisser nihilistischer Charme ist den Songs nicht abzusprechen. Mit Liebe gemacht ist der Spannungsaufbau in dieser Spätphase des Vinyls - 1995 hatten die CD-Verkäufe die der LPs längst überrundet, trotzdem gibt es mit "Into The Dead Sky" und "The Flames Of The End" zwei ruhige Schlusssongs. Und mit "Suicide Nation" wird auch noch mal genauso zackig in die virtuelle B-Seite eingestiegen wie mit dem Opener "Blinded By Fear" von vornherein auf die 12 gehauen wird. 9 ½ Jahre - das Album feiert im November sein Zehnjähriges. 2002 hat Earache mal eine limitierte Digi mit Liner-Notes von Tompa und sechs Bonus-Tracks ("Legion", "The Dying", "Captor Of Sin", "Unto Other (demo 95)", Suicide Nation (demo 95)", Bister Verklighet") herausgebracht, die ist inzwischen vergriffen. Vielleicht wird sie ja zum 10. Jubiläum neu aufgelegt? Zu hoffen wäre es. Und jetzt: Praise the twins!

Slaughter Of The Soul


Cover - Slaughter Of The Soul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:13 ()
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High Quality Girls

KEINE BIO! www
Band:

Let Me Dream

KEINE BIO! www
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Mafia

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Es gibt Traditionen welche durchaus Sinn machen. Eine davon ist sicherlich jene, vor dem Einlegen eines Albums von BLACK LABEL SOCIETY die heimischen Whiskyvorräte zu sichten. Zakk Wylde, seines Zeichens Leadgitarrist von Ozzy Osbourne und bekennender Liebhaber des edlen Gesöffs liefert nämlich den perfekten musikalischen Rahmen zum Genuss eben jenes Lebenssaftes. Mit neuem Label im Rücken bewegt sich BLACK LABEL SOCIETY nach dem Southern Rock lastigen Vorgänger nun mit "Mafia" wieder in härterer Umgebung. Dabei steht auch der Metal-Anzug BLACK LABEL SOCIETY ausgezeichnet, obgleich "Mafia" dem melodischen, fast akustisch anmutenden Southern Happen namens "Hangover Music Volume VI" nicht ganz das Wasser reichen kann. Der sofort ins Ohr gehende furiose Opener "Fire It Up", die in bester Siebzigermanier stampfende, radiotaugliche Single "Sucide Messiah" sowie der das Album abschließende ruhige Track "Dirt On The Grave" sorgen für eine wohlige, dunkel angehauchte Atmosphäre. Mit dem treibenden "You Must Be Blind" ist BLACK LABEL SOCIETY sogar einer der Beste Ozzy Osbourne Songs seit Jahren gelungen; und auch die vorangestellte Ballade "In This River" würde dem Altmeister Ozzy mehr als gut zu Gesicht stehen. Allerdings bezieht sie einen Teil ihres Charmes durch Wylde’s Gesangsvorstellung - seine raue, whiskygetränkte, zu den tiefergestimmten Gitarrenspiel exzellent passende Stimme zieht sich durch das komplette Album. Riffmäßig macht Mr. Zakk Wylde ja eh niemand groß was vor und unzweifelhaft gehört er mit seinem markanten Sound zu den großen Gitarristen unserer Zeit - mit einem Händchen für eigene Songs. Trotz einiger Längen im zweiten Teil des Albums schenke ich mir jetzt noch einen Black Label Whisky ein, drücke die Repeat-Taste und lasse es mir mit "Mafia" einfach mal gut gehen.

Mafia


Cover - Mafia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 47:52 ()
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Superbitch

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Drei Jahre hätten doch eigentlich genug sein müssen um ein Album ohne gravierende Kinderkrankheiten zu schaffen. Warum "Superbitch" dann aber doch an so vielen Stellen nicht überzeugen kann, bleibt ein Rätsel. Warum der Band niemand gesagt hat, dass die seltsam hölzernen nach New Metal gierenden Tracks "Much Deeper" und "Shoot Song" vom Gesang her nicht passen und vom Songwriting dürftig und bekannt klingen, erschließt sich mir nicht. Sicherlicht hagelt es auf "Superbitch" schöne Melodien, die elektronisch modernen Parts in Kombination mit Gothic Metal Anleihen ist zwar keine Revolution aber lässt nicht selten den Fuß wippen. Und doch gibt es kaum einen Song der vollends überzeugt, auch bei wenig pedantischer Betrachtungsweise hakt es fast immer irgendwo. Mal klingt der Gesang als wäre er zwischen Tür und Angel eingesungen worden, dann gibt es Loops die jegliche Originalität missen lassen und ruhigere Passagen die nicht konsequent genug wirkliche Tiefe aufbauen. Das wirklich tragische daran ist aber, dass man darüber manchmal kaum wahrnimmt wie beispielsweise der Opener "7 Seconds" sich in großartiger Balance aus Gothrock im Chorus und elektronischer Melodiearmut in den Strophen durch den Song hangelt, der letzte Song "Until I´ve Been Forgotten" wirklich Abwechslung bringt oder das Cover "Coming Up Roses" zuckersüß im Ohr hängen bleibt. Nach zwölf Songs WILL DAS gemischte Gefühl aber nicht weichen wenn man zum wiederholten Male die Songs hört und doch keine neuen Details entdecken kann. Ich hatte definitiv mehr erwartet von DAS SCHEIT, zu viele nette Ansätze ersticken an sich selbst.

Superbitch


Cover - Superbitch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:50 ()
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Yellow Sunshine Explosion

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Die gute Nachricht: Man kann sich "Yellow Sunshine Explosion" schön hören. Die zweite gute Nachricht: Der Titel trifft auch in gewissem Sinne zu - JELLY PLANET haben sich in den buntesten "Strawberry Fields" der BEATLES verlaufen - da mixen sich die buntesten Tage von LED ZEPPELIN mit den wilden Instrumentierungs-Ideen von HAWKWIND oder PIIRPAUKE - genau, die finnischen Folker mit dem Hang zu komischen Flöten. Blumenkind-Fantasien galore. Leider ist das "verlaufen" ein bißchen zu wörtlich zu nehmen - in den schlechten Momenten ist das Album so belanglos wie ein Spätsiebziger-Sampler und so anstrengend wie ein Tag im antiautoritären Kindergarten. Die Finnen KINGSTON WALL haben eine ähnliche Melange zu Beginn der 90er schon mal besser hinbekommen. Sänger Stephan Hendricks hat eine Stimme wie der junge Robert Plant, und genauso polarisierend kann man die wahrscheinlich nur lieben oder in bestimmten Momenten... Und ich liebe sie nicht. Dei erste Single "Where Do We Go?" ist im gemessen an der Durchschnittsgeschwindigkeit des Albums Uptempo und catchy - von der zweiten geplanten Auskopplung "Running Away" kann man das schon nicht mehr behaupten. JELLY PLANET geht es ein wenig wie der FlowerPower-Spacerock-Party im Kult-Club Molotow auf dem Kiez - man hat recht hohe Erwartungen, aber letztendlich ist das Ergebnis so wenig sexy wie das Rudel enthemmter Pädagogik-Studentinnen im mittleren Semester mit Henna-Tattoo.

Yellow Sunshine Explosion


Cover - Yellow Sunshine Explosion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:37 ()
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From Companionship To Competition

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Während der Metalcore boomt wie nie zuvor und man als Fan beinahe täglich mit neuen Platten überschüttet wurde, ist der klassische Hardcore ein wenig ins Hintertreffen geraten. KILL YOUR IDOLS verkörpern den old schooligen NYHC-Sound und haben sich durch harte Arbeit und eine Menge Veröffentlichungen eine treue Fanbasis erarbeitet, die nach langer Zeit mal wieder einen Longplayer serviert bekommt und nicht eine weitere Split, wie zuletzt mit 7 SECONDS. "From Companionship To Competition” heißt das gute Stück und schon im Titel wird die Einstellung der Band zum modernen Hardcore deutlich, jedenfalls würde ich das mal so interpretieren. Bester Songtitel ist aber immer noch "Only Dicks Don´t Like Black Flag" hehe. Obwohl sich hin und wieder mal ein kleines Solo in den Sound von KILL YOUR IDOLS verirrt ("Don´t Call Me, I Won´t Call You") braten die Jungs die meiste Zeit einfach nur straight nach vorne los und haben dadurch einen definitiven Punk-Einschlag. Auf Breaks oder Moshparts verzichtet die Band komplett und hält so das Energie- und Aggressionslevel konstant hoch, was mir sehr gefallen hat. Das ist einfach arschtretender Hardcore, der ohne Gnade losballert, sich einen Dreck um Trends oder Modernität schert und durch und durch authentisch wirkt. Ein Fest für alle, denen BWL-Studenten mit Gitarren, die Hardcore sein wollen, suspekt sind.

From Companionship To Competition


Cover - From Companionship To Competition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 28:48 ()
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Seen Between The Lines

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Die großen TESTAMENT machen alten Kram zu Kohle. Nicht nur, dass sie auf ihrer Homepage "Bootleg-DVDs" verticken, nein sie machen aus ihren 1991-Videobändchen auch noch ein digitalisiertes Datenträgerlein. Der (remasterte) Sound ist trotzdem nicht doll, der Inhalt so lala. Live-Zusammenschnitte von der 91er-Tour wechseln mit Interviews und Backstage-Szenen, manches ganz nett, manches gestelzt. Auf jeden Fall ist es ganz schön, die Kollegen Alex Skolnick (inzwischen zum Jazzer mutiert) und Greg Christian (inzwischen ?) mal wieder im klassischen Line-Up in Aktion zu erleben und lange nicht gehörte Songs um die Lauscher zu bekommen. Es gibt unter anderem deutsche Untertitel, Video-Clips zu den Songs Nobody´s Fault, Practise What You Preach, Souls Of Black und The Legacy extra dazu. Biographie, Discographie und eine Image-Gallery sowie ein beiliegendes Poster werten das Scheibchen ein wenig auf. Insgesamt wäre für mehr Material Platz gewesen - aber das hätte ja auch mehr Aufwand gekostet. Die lieblos wirkende Veröffentlichung lohnt nur für Berufs-Historiker, Legacy-Fanatiker und absolute Sammler.
Hier die Songs:

Recorded live in 1991:

Eerie Inhabitants

Face In The Sky

Greenhouse Effect

Souls Of Black

Sins Of Omission

Disciples Of The Watch

Music videos:


Nobody´s Fault

Practice What You Preach

Souls Of Black

The Legacy

Seen Between The Lines


Cover - Seen Between The Lines Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 72:35 ()
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Living And Dying

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Ja, sind denn schon wieder die Achtziger? DARK SKY machen Hard Rock, wie er optimal ins Breakout oder auch auf’s BYH passt. Sie bewegen sich irgendwo in der Schnittmenge aus Europe, Whitesnake und Co., machen dabei sogar wenig falsch. Die Süddeutschen haben gute Instrumentalisten, einen starken Sänger, die Songs rocken angenehm durch die Boxen und weisen wirklich einen guten, für diese Art von Musik sogar fetten Sound auf. Und weder das Keyboard noch die Melodien an sich sorgen für allzu großen Schmalz- und Schnulzenfaktor. Okay "You Are My Life" ist hart an der Grenze zum Alt-Herren-Rock, und der "Back Again"-Refrain schlagert ganz schön rum. Und für die ganz Harten ist Vorsicht geboten: Manchmal verläßt die Band die Hard-Rock-Pfade in leicht seichtere AOR-Gefilde.. Aber im Großen und Ganzen rocken DARK SKY schon mal ganz tüchtig. Für ältere Metal-Fans gleicht die Scheibe einer kleinen Zeitreise, und jüngere Härtner können sich mal anhören, wie sich Rock an der Schwelle zum Metal mal angehört hat. Fazit: Wer auf genannte Bands oder auch softere Pretty Maids oder so steht, der wird hier solide bedient.

Living And Dying


Cover - Living And Dying Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:54 ()
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Vertrieb:

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