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Quoth The Raven Nevermore

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Mit "Quoth The Raven Nevermore" verneigen sich SHADOWTHRONE vor Edgar Allan Poe: abgesehen von einer Coverversion von "Those Were The Days", an dem sich neben diversen anderen auch bereits die LENINGRAD COWBOYS austobten, sind alle Songs des Albums Vertonungen von Poes Gedichten und das Artwork besteht aus Illustrationen Gustave Dorés zu Poes wohl bekanntestem lyrischen Werk "The Raven", dem auch das Titelzitat entnommen ist. Poe selbst, so darf man annehmen, wäre von einer musikalischen Vertonung seiner Werke tendenziell wohl angetan gewesen, sah er doch die Musik als höchste aller Kunstformen an und die Lyrik lediglich als die ihr am nächsten kommende, da ihr aufgrund von Metrik und Satzmelodie noch am verwandtesten. Und genau das ist der Punkt, wo sich auf "Quoth The Raven Nevermore" leider ein Problem einzuschleichen beginnt: die Melodie. Wohin gegen den instrumentellen Background grundsätzlich erst einmal nichts einzuwenden ist, beginnt das Ganze dann zu leiden, wenn der Gesang einsetzt. Gedichte grunzt, knurrt und schreit man einfach nicht. Auch nicht dann, wenn es sich um solche von Edgar Allan Poe mit ja nun für gewöhnlich zugegebenermaßen düsterer Grundstimmung handelt. Somit bleibt Poe, dem hier ja eigentlich die Ehre erwiesen werden soll, mitsamt seiner Lyrik, seinen Reimschemata und seiner Wortgewalt leider ziemlich auf der Strecke- was ausgesprochen schade ist, denn die Idee, seine Gedichte in ein düstermusikalisches Gewandt zu kleiden, ist an und für sich wirklich gut. Wer ein Faible für Richtung Death Metal tendierenden Gesang hat und gleichzeitig gehobene Texte schätzt, dürfte also an "Quoth The Raven Nevermore" seine helle Freude haben, allen anderen sei aber besser zur Vorsicht geraten, da das Ganze in dieser Umsetzung doch sehr geschmacksspezifisch ist.

Quoth The Raven Nevermore


Cover - Quoth The Raven Nevermore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 52:32 ()
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Shadowthrone

(Underdog)
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Day Before The End

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Das polnische Label “Metal Mind Productions” hat sich in den letzten paar Jahren nicht nur als Garant für erstklassige Re-Releases aller Art hervorgetan, sondern auch als Schmiede ganz interessanter Newcomer, zu denen auch das Sextett TOTEM zählt, das sich einer gekonnten Mischung aus Melodic Death Metal, Thrash und einer Prise Metalcore verschrieben hat. Die Band aus der Nähe von Krakau überzeugt auf ihrem zweiten Album „Day Before The End“ mit einer sehr hörenswerten Mischung aus Härte und Melodie, die von zwei Sängern, bzw. einem Sänger und einer Sängerin, gleichzeitig befeuert wird, was besonders bei den vereinzelt clean gesungenen Refrains zur Geltung kommt. Obwohl TOTEM noch das letzte I-Tüpfelchen an Eigenständigkeit fehlt, das sie aus der großen Masse ähnlich gearteter Combos hervorhebt, macht die Band (besonders im Gitarrenbereich) einen sehr guten Job und überzeugt mit anspruchsvollen, kraftvoll produzierten Nackenbrechern wie dem ohrwurmartigen Opener und Titelsong, dem dynamischen „Taste Of Life“ oder der Abrissbirne „Lost Dimension“, die allesamt Böcke auf mehr machen. Somit geht „Day Before The End“ als wirklich gelungene Sache durch, der lediglich der kleine Beigeschmack des Trendreitens anhaftet.

Day Before The End


Cover - Day Before The End Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 37:44 ()
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Niedergang

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Aus Nordrhein-Westfalen stammt diese Band, die 2004 von Gitarrist und Sänger Kain als Ein-Mann-Projekt unter dem Namen KÄLTETOD gegründet wurde, doch bereits 2005 aufgrund von Verwechselungsgefahr den Namen THYRGRIM bekam. Zwischenzeitlich als Trio (das auch den ersten Longplayer „Winterhall“ eingespielt hat) unterwegs, sind nur noch Kain und Drummer Sturmgeist übrig geblieben, die auch für den neuesten Streich „Niedergang“ verantwortlich zeichnen. Das in Eigenregie produzierte Werk bietet von vorn bis hinten puren, unverfälschten und sehr rohen, aggressiven Black Metal der alten Schule. Keyboards, weibliche Hochdrehzahl-Heulsusen oder gotisches Rotwein- und Rasierklingenambiente sucht man hier zum Glück vergebens. THYRGRIM sind auch keine Freunde von BPM-Orgien und rasendem Blastspeed, sondern braten uns ihre räudigen Riffs und das minimalistische Drumming zumeist mit angezogener Handbremse (selbst bei den schnelleren Parts, die allerdings flottes Midtempo nicht überschreiten) um die Ohren, was ihnen fast schon einen doomigen Anstrich verpasst. Dabei kommen allerdings geschickt platzierte Breaks und das trotz der aufs Allernötigste reduzierten Instrumentierung durchdachte, bisweilen sogar progressive Songwriting nicht zu kurz, was Songs wie der vertrackte, lässig nach vorne peitschende Opener „Mit Blut Geschrieben“, das düster-schleppende „Aus Ruinen“ oder der sehr geile Achtminüter „Dorthin Wo Alles Begann“ eindrucksvoll unter Beweis stellen. Wer die essentiellen Bestandteile des Schwarzmetalls zu schätzen weiß und Bands wie DARKTHRONE, BURZUM (rein musikalisch, versteht sich!), aber auch alte VENOM oder SODOM gerade wegen ihrer fiesen Sound-Grundgerüste und ruppigen Produktionen liebt, sollte sich diesen Underground-Brocken reinziehen und einen der stärksten Newcomer seit Langem in diesem Genre für sich entdecken!

Niedergang


Cover - Niedergang Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:49 ()
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Snake Wine

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LIGHT PUPIL DILATE sind ein weiterer Beweis für die These, dass Bandnamen nicht wirklich oft Sinn machen. Das US-Trio hat sich aber insofern einen passenden Namen gegeben, als dass ihre Musik ähnlich verwirrend ist. Genregrenzen fröhlich ignorierend, wursteln sich die Herren durch neun Songs und alles, was in Sachen Stromgitarrenmusik so zu finden ist – klassischer Metal, Grunge, Hardcore, moderner Metal, Noise. You name it, we play it. Manchesmal wirkt das Ergebnis wenig nachvollziehbar und noch weniger durchdacht, aber oft genug ergibt sich aus dem wilden Mix ein ganz eigener Stil, der etwas an charmantere (weil weniger brutal) MASTODON erinnert („Selfless“). Beim Gesang wird selten aggressiv vorgegangen, meistens gibt es eine recht hohe Stimme, wie sie IGNITE auch haben. „Snake Wine“ (auch Plattentitel sind viel zu oft herrlich bescheuert) ist kein einfach zu beschreibendes Album, aber für aufgeschlossene Musikfreunde einen Probedurchlauf wert.

Snake Wine


Cover - Snake Wine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:47 ()
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Tysk Arkaisk

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Der Titel der Debütscheibe GARSTIGs entstammt der Stil-Selbstbeschreibung der Band – „Tysk Arkaisk Dreck Metal“. Die Bonner spielten bereits im Vorprogramm Negura Bungets, haben aber stilistisch so rein gar nichts mit den Rumänen gemein – da half vielleicht eher die rumänische Abstammung des Sängers Dark. GARSTIG mischen Doom, Hardcore, Sludge – whatever - und erinnern atmosphärisch ein wenig an Totenmond, ohne deren totale Hemmungslosigkeit, Brutalität und Unverdaulichkeit zu erreichen. Dabei erreichen die Jungs ihren allgegenwärtigen Groove durch stete Wiederholung und fast monotonen Grunzgesang – was Ignoranten sicherlich alsbald langweilen, stresserprobte Extremler dafür sofort in GARSTIGs Bann ziehen dürfte. Der Sound dieser überaus professionellen Veröffentlichung würde Label-Ansprüchen ohne weiteres gerecht, was auch für die Aufmachung der CD sowie des Infos zutrifft: Farbiges Cover inklusive Texte, das Info auf Pergament-ähnlichen mit einer gehörigen Portion Humor (die „Tanzkapelle Garstig“ beschreibt sich hier im altmodischen Stile) – so schön können Demos sein. Wer Totenmond oder Pro-Pain mag, der sollte hier mal weitere Informationen einholen oder das Scheibchen einfach kaufen. Und der Band ist nur noch viel Glück bei der Musikersuche (Schlagzeug und Gitarre) zu wünschen.

Tysk Arkaisk


Cover - Tysk Arkaisk Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 26:40 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Heaven Shall Burn

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Interview"Iconoclast" ist ein Titel, der sich nicht auf den ersten Blick erschließt - was hat es damit auf sich und warum habt ihr das Wort als Titel gewählt?


Ikonoklasten zerstören Heiligenbilder und religiöse Symbole. Im weiteren Sinne sind es also auch Menschen, die falsche Idole oder Anführer angreifen. Im HSB-Kontext passte das ganz gut, weil wir uns ja auch schon auf den vorhergehenden Platten mit Freiheitskämpfern und Menschen, die gegen Ungerechtigkeiten angehen, befasst haben. Man sollte das alles aber auch symbolisch sehen und nicht so auf dem Begriff an sich herumreiten. Es geht nicht nur um Religion und blindes Anbeten von Götzen oder “Ersatzreligionen”, sondern auch um einfaches Hinterfragen von ganz alltäglichen Dingen. Den Titel “Iconoclast” haben wir aber auch gewählt, weil er irgendwo einen kraftvollen Klang hat und auch genügend Fragen aufwirft, da er im alltäglichen Sprachgebrauch eher weniger bis gar nicht auftaucht.


Wie hängt das mit dem Untertitel "The Final Resistance Pt. 1"
zusammen?


“Final Resistance” ist eigentlich so etwas wie eine Zustandsbeschreibung unserer Generation. Viele wollen es immer noch nicht wahr haben, aber die Welt steht nun mal am Abgrund. Wir sind vielleicht eine der letzten Generationen, die das Ruder evtl. noch mal herumreißen könnte.

Es handelt sich um ein Konzeptalbum.


Wie wichtig sind die Texte für dich? Ihr habt ja auf euren bisherigen Alben mehr zu erzählen gehabt als Geschichten über "Sex, Drugs & Rock'n'Roll".


Die Texte sind bei HSB eben so wichtig, wie die Musik. Darüber versuchen wir uns genauso auszudrücken und mitzuteilen. Das ist also wirklich eine 50/ 50-Geschichte.


. Wer ist für die Texte verantwortlich? Wie lange arbeitet er an ihnen?


Unser Gitarrist Maik schreibt bei uns alle Texte. Wie lange er daran arbeitet, kann ich dir aber nicht sagen. Meist stehen die Ideen für ein Album schon lange im Raum, bevor die ersten songs überhaupt geschrieben sind. Ihre Endfassung bekommen die Lyrics aber oft auch erst im Studio. Man kann also keinen genauen Anfangs- und keinen genauen Endpunkt dieses Prozesses ausmachen.


Wie lange habt ihr für das Songwriting zur Platte gebraucht? Wart ihr fertig, als ihr die Aufnahmen begonnen habt oder habt ihr noch on the fly was geändert?


Das ist auch so eine Sache ohne wirklichen Beginn. Wir versuchen eigentlich ständig, neue Sachen im Proberaum zu probieren, ohne wirkliche konzentriert an Songs zu schreiben. Dieser Prozess beginnt dann erst wenn der Studiotermin schon abzusehen ist. Die „heiße Phase“ dauert dann zwischen 2 und 4 Wochen. Das ist immer ganz unterschiedlich, aber da bekommen die Songs dann wirklich ihre endgültige Form. Meistens nehmen wir alles auch noch als Demo am PC auf und bereiten uns dann einzeln auf das Studio vor. Die Songs sind eigentlich schon komplett fertig, wenn wir das Studio entern, aber kleine Änderungen kann es hier und da natürlich geben. Manche Dinge bemerkt man eben erst während der Aufnahmen.


Wie lange haben die Aufnahmen gedauert? Macht dir persönlich die Studioarbeit Spass?


Wir haben Anfang August begonnen und Ende September war dann schon alles gemixt und gemastert. Wir waren aber bei weitem nicht jeden Tag im Studio, sondern haben einfach so gearbeitet, wie es uns die Zeit erlaubt hat. Also es gab auch des Öfteren ein paar Tage frei und wir waren beispielsweise auch zwischendurch mal in Japan und haben dort ein paar Konzerte gespielt. Uns liegt die Arbeitsweise so einfach am besten und anders erlauben es auch die Jobs von einigen Bandmitgliedern gar nicht.


Alex hat ja mittlerweile ein eigenes Studio - nutzt ihr das? Wie ausgelastet ist er, mit welchen Bands hat er zuletzt gearbeitet?


Das ist so nicht ganz richtig. Alex hat kein eigenes Studio, er ist eigentlich „nur“ Angestellter im Rape Of Harmonies, wo wir alle unseren bisherigen Sachen aufgenommen haben. Er macht zwar mittlerweile auch viel selbst zuhause mit seinem Equipment, aber ein eigenes Studio hat er nicht. Ich weiß nur, dass er zuletzt mit BURNING SKIESgearbeitet hat und auch Alben von MAROON und NARZISS wurden mit Alex aufgenommen.

Mir persönlich hat Studio früher nie so wirklich Spaß gemacht und es war immer mehr so ein notwendiges Übel, wenn man eine CD aufnehmen wollte, aber mittlerweile ist wohl auch etwas mehr Ruhe, Routine und Gelassenheit dazu gekommen und es wird auch durchaus mal gelacht…*lacht*


. Wer ist für das Coverartwork von "Iconoclast" verantwortlich? Habt ihr
eng mit dem Künstler zusammengearbeitet?


Das Artwork hat Basti von Callejon erstellt und wir denken, das ser einen wahnsinnig guten Job gemacht hat.
Basti hat seinen eigenen Stil und das sieht man auch, aber die Sachen sind schon mit uns besprochen worden. Da bestand eigentlich die ganze Zeit enger Kontakt und es wurde rückgefragt und auch Ideen wurden ausgetauscht. Anders kann so etwas ja nur schlecht funktionieren.


Gibt es schon einen Zeitplan, wann Pt.2 veröffentlicht werden soll?
Arbeitet ihr bereits an den Songs dafür?


Nee, da haben wir noch keine Termine im Auge. Für uns ist jetzt erst einmal dieses Album hier fertiggestellt worden und alles andere werden wir sehen. Das Grundgerüst und die Ideen für die gesamte Reihe stehen, aber an Feinheiten muss noch gearbeitet werden. Wir wissen auch noch nicht, ob das nächste Album dann schon der 2. Teil wird, oder ob eher etwas anderes kommt.


Läuft euch das Songschreiben mittlerweile leicht von der Hand?


Da hat sich eigentlich in den letzten jahren nicht viel verändert. Früher war es auch schon so, dass es super läuft, wenn man einmal dabei ist und dass es dann auch mal ins Stocken geraten kann, wenn der Wurm einmal drin ist. Ich glaube, dass man sich beim Songwriting auch gar nicht zuviel Routine erlauben sollte, wenn man die Sachen für sich selbst interessant gestalten will und möchte, dass sie frisch klingen.


Werdet ihr auch weiterhin HSB als Hobby sehen und euch auf einige wenige Touren beschränken oder wollt ihr den Schritt machen, den MAROON getätigt haben und versuchen, euren Lebensunterhalt mit der Band zu verdienen?


Das wird bei uns wohl alles so weiter gehen. Vielleicht wird mal etwas mehr getourt, aber halt alles noch im Rahmen und ohne, das wirkliche Leben aus dem Auge zu lassen.



Was steht dieses Jahr denn an Touren an?


Wir werden 2 Wochen in Europa mit ABORTED und MISERY SPEAKS unterwegs sein und dann im Anschluss gleich noch 2 Wochen USA und Kanada dranhängen. Nordamerika hatten wir schon lange im Visier, aber irgendwie hat es nie geklappt. Nun ist auf jeden Fall die Zeit mehr als reif.


Wie waren X-Mas-Touren, die ihr 2006 und 2007 um Weihnachten herum bestritten habt? Was sind deine bleibenden Eindrücke der Tour?


Die 2006er Tour ist richtig gut gelaufen und auch mit den anderen Bands war es sehr angenehm unterwegs zu sein. Über die 2007er Tour kann man auch exakt das Gleiche sagen und vielleicht noch anfügen, dass wir einigermaßen überrascht waren, dass alles noch besser als im Jahr zuvor geklappt hat. Das war wohl wieder so was wie eine perfekte Tour, wo die Konzerte alle super sind und niemand Stress macht. Muss wohl an der Weihnachtszeit liegen…*lacht*


Ihr habt beim WOA gespielt, dass bis vor wenigen Jahren noch als Core-freie Zone bekannt war - und ihr habt gut abgeräumt. Hättest du mit einer so guten Resonanz gerechnet? Ist es ein Zeichen, dass die Metal/HC-Szene zusammenwächst und Genregrenzen unwichtiger werden?


Wir haben ja 2003 schon auf dem Wacken gespielt und wussten schon, dass das Festival weitaus offener ist, als der Ruf, der ihm als DER Metalevent voraus eilt. Da hat niemand Berührungsängste und die Leute sind auch da, um ein cooles Wochenende zu haben und ein paar gute Bands zu sehen. Über fehlende Zuschauerresonanzen konnte sich dort wohl noch keine Band beschweren, ganz egal, ob sie nun reinen Metal gespielt hat oder halt auch mal ein bisschen anders war.


Ein paar letzte Worte?


Vielen Dank für das Interview und noch alles Gute für 2008!!!

Wir hoffen, dass euch “Iconoclast” gefällt und dass alle, die uns nicht kennen, zumindest mal ein Ohr riskieren.

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Perseverance

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Sie hören auf mit dem Headbangen, wenn sie tot sind. Soso, das schreiben die Koreaner (nein, keine Inder) also. Da wollen wir doch alle mal die Daumen drücken, dass sie noch fleißig mit der Rübe rotieren …. Was auch ein bisschen an der Musik liegt. Vielleicht sind die Jungs mittels Exotenbonus an ihren Vertrag gekommen, schlecht sind die Asiaten aber keineswegs. Allenfalls ein wenig hektisch in ihrem Bemühen um einigermaßen eigenständigen Thrash Metal. Letztlich klappt es auch nicht, irgendwie scheint in diesem Metier alles gesagt. Dennoch handelt es sich bei „Perseverance“ um ein professionelles Album der bereits seit 1993 existenten Kapelle, wobei die Musiker weitestgehend auf zu stumpfe Anbiederung an die 80er-Jahre auskommen. Das äußert sich dann in einem modernen, trockenen Sound und in immer wieder zitierbaren Ähnlichkeiten mit Genregrößen wie Slayer oder Death Angel. Und dann gehen MAHATMA einen anderen Weg als LOTD und nehmen gelegentlich auch mal die Füsschen vom Gaspedälchen. So gibt es pureren Metal der stampfenden Variante und sogar einen ruhigen, balladesken Rausschmeißer. Nicht zu vergessen: Das Cover von Priests „Painkiller“ – weder ein sonderlich spektakulärer Song zum Nachspielen, noch sonderlich spannend umgesetzt. Alles in allem stimmt hier vieles in Einzelteilen, nur spannend, das sind MAHATMA in der Gesamtheit irgendwie nicht. Trotzdem: Weitermachen mit Kopfschütteln, abgemacht?

Perseverance


Cover - Perseverance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:43 ()
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Rest In Morbid Darkness

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Die schwedische PEST. Machen old-school Black Metal ohne Weibergesang und Keyboards. Soweit so gut? Naja. In der Tat machen Necro und Equimanthorn das ziemlich kompromisslos aber eben auch recht beliebig. Seit elf Jahren krawallt sich das Duo durch mal verkackte, jetzt wieder angesehenere Labels, immer mit dem Mut zur Musik von gestern und vorgestern. Auch die Songtitel sind mächtig alte Schule, das ist viel „possessed“, es gibt viele „Beasts“, „Hellfire“ und vieles mehr, Hauptsache gegen den blöden Jesus. Das ist einerseits ganz charmant, andererseits aber auch ein bisschen ausgenudelt. Was auch für die Musik selbst zutrifft. Nicht, dass PESTs neue Scheibe nervt, aber „Rest In Morbid Darkness“ macht es eben wie Darkthrone und viele andere: Metal wird zu Thrash, wird zu Black Metal…. Es poltert an allen Ecken und Enden, manchmal doomen sie auch noch herum vieles riecht nach frühen Bathory, manches stinkt nach Burzum, vor allem der mehr als 14-minütige Rausschmeisser „The Lust For Cruelty“. Kutten und Spikes im Schrank? Dann braucht ihr diese Scheibe auch noch, ist ja auch besser als Cholera. Sonst allerdings wohl eher nicht.

Rest In Morbid Darkness


Cover - Rest In Morbid Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:18 ()
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Eyes Unfold

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Aus Thamuz entstand 2004 TERHEN, eine finnische Doom-Band, melancholisch selbstverständlich. Doom meint hier nicht nur Melancholie, sondern auch Brutalität, was dann häufig zum Begriff Doom-Death führt. Allerdings scheuen sich die Soumis nicht vor einem gerüttelt Maß an Keyboard-Einsatz, schaffen es dabei aber dennoch, ihre Emotionen nicht zu verwässern. Herausgekommen sind fünf lange Epen, zwei davon mehr als 13 Minuten lang. Vergleiche mit Bands wie Swallow The Sun keimen beinahe automatisch auf, gegen ihre Landsmänner haben TERHEN auch nicht den hauch einer Chance – was dennoch nicht an einem mehr als gelungenen Debüt-Album ändert. Ein Unterschied ist der gelegentlich eingesetzte Frauengesang, mit dem die Skandinavier mal wieder auf die „Gut gegen Böse“-Strategie setzen und damit streckenweise ein bisschen langweilen. Aber selbst diese Abstriche verhindern weder die beinahe schon depressiven Stimmung noch die gelungen-düstere Atmosphäre, die das bisweilen fast hypnotische Scheibchen transportiert.

Eyes Unfold


Cover - Eyes Unfold Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 53:48 ()
Label:
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