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EMPERORS LAIR

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Das Frankfurter Trio EMPERORS LAIR donnert rein instrumentalen, zuweilen psychedelisch angehauchten Stoner Rock in die Umlaufbahn, wie das vor ihnen die wunderbaren MY SLEEPING KARMA, MONKEY3 und nicht zuletzt die aus Argentinien stammenden IAH in ähnlicher Form bereits über Jahre machen. Somit hat die Band das Rad nicht neu erfunden. Gleichwohl ist ihre Debüt-EP (4 Songs, 22 Min.) nicht schlecht gemacht. Der Opener "Satanic Cyanide" ist mit Spoken Words-Passagen untermalt, was dem Song durchaus Profil gibt. "The 4th Kind" groovt simpel, aber gefällig aus der zweiten Album-Position; auch hier sind wieder Spoken Words-Passagen eingebaut. Diese Idee scheint den Dreien zu gefallen, wobei sich der Effekt abnutzt, wenn man ihn zu häufig oder massiv verwendet. Es gelingt, "The 4th Kind" kontrastreicher und atmosphärischer zu gestalten und ihn so zum Highlight des Werkes zu machen. Wer auf die oben genannten Bands steht, sollte den drei Hessen mal ein Chance geben.
 
Die Produktion, sprich der Klang, könnte differenzierter, klarer und kraftvoller sein. Wobei wir hier nicht vergessen dürfen, das Ding haben EMPERORS LAIR, die erst seit 2018 bestehen, selbst eingetütet. Ich bin gespannt, was da noch kommt, und bleibe mit der Band in Kontakt.
 

EMPERORS LAIR


Cover - EMPERORS LAIR Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 22:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

EMPERORS LAIR

KEINE BIO! www
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This Lonely Ark

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MAJORVOICE ist gelernter Opernsänger, der sich geschickt zwischen symphonisch anmutendem Rock, Gothic und Pop positioniert. Um ihn herum sind mehr oder weniger bekannte Namen der Gothic/Dark Rock-Szene wie das Produzententeam Chris Harms, Benjamin Lawrenz (LORD OF THE LOST) oder Songwriter Martin Engler (MONO INC). Somit hat die Platte durchaus Hand und Fuß. Gefällige Melodien, mit tiefer Stimme intoniert, symphonisch untermalt, präsentes Schlagzeug und Gitarren sorgen für Rockappeal; so weit so gut. Nur geht das Ding doch manches Mal gefährlich nahe an ZDF Fernsehgarten-Niveau. UNHEILIG in englisch, fällt mir als nächstes ein. Somit, liebe Leser, wisst ihr jetzt, was euch auf "This Lonely Ark" erwartet. Pop Rock in einer wuchtigen, sehr guten Produktion, anschmeichelnde Melodien, oppulent inszeniert, nur leider alles eine Spur zu beliebig und zu kalkuliert.
 

This Lonely Ark


Cover - This Lonely Ark Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:21 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

MAJORVOICE

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MICHAEL SCHENKER FEST- Revelation

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Ich finde das Artwork der neuen, zweiten MICHAEL SCHENKER FEST-Studioplatte "Revelation" etwas anmaßend, infantil und selbstherrlich. Das wurde beim Vorgänger "Ressurection" viel indirekter, dezenter und mit Interpretationsraum umgesetzt. Aber natürlich geht es hier primär nicht um bildende Kunst, sprich das Cover-Artwork, sondern um die Musik der neuen Schenker.

Hier ist der Unterschied zum Vorgänger weder gravierend noch abfallend. Der Opener "Rock Steady" ist ein gemächlicher Classic Rock Song. Wenn auch textlich ein ähnliches Niveau wie beim Artwork erreicht wird, punktet die Nummer mit typischen Schenker-Vibes und gesamter Sängerriege. Das stürmische "Silent Again", leidenschaftlich von Robin McAuley intoniert, wird beim Refrain geschmeidiger, nur um kurz darauf wieder von Michaels wilder Gitarre angetrieben zu werden. Einzig das monotone Schlagzeug-Spiel stört hierbei etwas. Bei "We Are The Voice" darf Everybody's Darling Ronnie Romero (RAINBOW, Ex-LORDS OF BLACK u.v.a.) ans Mikro und macht wie immer einen phantastischen Job. Hier wird der Kontrast zu MICHAEL SCHENKER FESTs gealterter Sängerriege deutlich. Romeros Stimmbänder sind doch um einiges unverbrauchter und elastischer unterwegs, was eindeutig ein Mehr an Frische und zusätzlicher Kraft in die Komposition einbringt.

Gleichwohl ist diese Band unter diesem Banner eben undenkbar ohne die Legenden am Gesang. 13 Songs, über 50 Minuten Spielzeit, 5 Sänger, ein Instrumental-Stück, eine hochklassige Produktion - was will Hard Rock Fan-Herz mehr? Das schwächt jetzt auch kein streitbares Artwork ab. MICHAEL SCHENKER FEST ist ein gealterter Silberrücken, der immer noch beeindruckt und seine Führerschaft im traditionellen Hard Rock zu behaupten weiß. Das hat Deutschlands bester und schillerndster Gitarrist meiner Ansicht nach auch mit seinem ca. 40sten Album seiner Karriere wieder unter Beweis gestellt.

 

 

MICHAEL SCHENKER FEST- Revelation


Cover - MICHAEL SCHENKER FEST- Revelation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:28 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Russ Bergquist Project

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"The Psychoustic Sessions III"

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Nach dem durchaus gelungenen Album "Mountains" (Review zu Mountains) gibt es, wie mittlerweile bei RADIO HAZE zur Tradition geworden, eine limitierte EP mit akustischen Neuinterpretationen der Songs des aktuellen Studioalbums als Vinyl (10 Zoll) hinterher. Also bei dem süddeutschen Trio ist nach der LP vor der EP, um das mal verkürzt auf den Punkt zu bringen.
 
Klar ist, da unplugged, dass es kein Stoner-, Blues- oder anders gearteter, flirrender Gitarren-Rock ist. Weicher, stiller, auf Keybordschwaden gebettet lädt der Opener "Have Mercy On Me" zum chillen ein. "The Weight of Love" bekommt im neuen Akustik-Gewand einen Singer-/Songwriter-Touch. Die Stimme von Philipp Janoske liegt etwas im Hintergrund, was zusätzlich eine spährische, vergeistigte Atmosphäre hinterlässt. Das wird bei der folgenden Nummer "Mountains" noch eine Spur intensiver betrieben; hier punktet sowohl die starke Performance des Sängers als auch die instrumental spannende und kontrastierende Ausgestaltung des Songs. Zum Abschluss gibt es eine neue Nummer ("You Just Ain't Got No Soul"), die psychedelisch mit an THE DOORS mahnenden Keybord-Klängen eingeleitet wird. Diese bleibt aber etwas eindimensional und blass im Vergleich zum davor gebotenen.
 
Musikalisch ist der Release ein interessantes Angebot von RADIO HAZE. Aber erst die Platte als wertige 10 Zoll Vinyl-Variante (die es in mehreren Farben zu erwerben gibt) im schönen, liebevoll gestalteten Artwork, inklusive des mit ansprechenden Illustrationen versehenen Bookletts machen aus "The Psychoustic Sessions III" eine rundum gelungene und wie ich finde überaus schmucke Perle für die Sammlung.
 

"The Psychoustic Sessions III"


Cover - "The Psychoustic Sessions III" Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Under Your Bed

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Der rote Luftballon auf dem Artwork des neuen Albums von MORAN MAGAL lässt Parallelen zu "Es" (der zweite Teil des Stephen King-Klassikers gruselt sich gerade durch deutsche Kinosäle) zu. Pflegt doch der Horror-Clown Pennywise sich oft mit eben einem roten Luftballon anzukündigen. Die israelische Pianistin und Sängerin spielt auch im Titelsong des aktuellen Werkes "Under Your Bed" eben mit Beklemmungen und Kindheitsängsten. Und auch ihr Video ("Take Your Money ft.Drums Over Knives" ) positioniert sich mit eher verstörenden und dunklen Bildern im Gothic Rock. Doch eindeutig und unmissverständlich ist das alles nicht. Auch die Musik, die uns die Künstlerin anbietet, bettet sich zwischen Folk, Rock, symphonischen und klassisch anmutenden Momenten, ohne dabei, und das ist die Kunst, zerrissen und unentschieden zu wirken. Der Hörer bekommt eine stimmige Melange geboten, die Charakter ausstrahlt und Wiedererkennung hat. Hinzu kommt die leicht dunkel gefärbte Stimme von MORAN MAGAL, die wenig typischen Träller-Elsen-Gothic-Sound in sich trägt. 
 
Der Opener "Always Something" kommt heraufziehend und dramatisch mit einer dominierenden Piano-Melodie aus dem Startblock, lässt aber auch die Gitarren beißen und schließt am Ende atmosphärisch still. Geige, Harfe und Piano, aber eben auch typische Rockinstrumente wie Gitarre, Bass und Schlagzeug sind zu hören und das oft im Verbund. Dem beschwingten, folkisch anmutenden "Win Me Over" gelingt es, sowohl leicht und feierlich zu klingen als auch eine gewisse Melancholie auszustrahlen. Als Ganzes ist das Album, das MORAN MAGAL komplett allein komponiert und produziert hat, eher düster und nachdenklich, ohne langweilig oder eindimensional zu sein. Damit ist das Release-Datum durchaus richtig gewählt. Eine Platte, die in die bevorstehende, eher dunkle Jahreszeit zu passen scheint.
 

Under Your Bed


Cover - Under Your Bed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:9 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Moran Magal

KEINE BIO! www
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Bitter

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"5 Gramm tun ihren Zweck, und der Abend ist perfekt, meine Nachbarn haben Sex, ich penn vor der Glotze weg." - mit dieser einen Textzeile aus dem coolen Titelsong könnte man dieses Album schon sehr gut umschreiben, aber so einfach wollen wir es uns ja auch nicht machen. Die brandenburgische Provinz macht dieser Tage eher durch ihre blaue Einwohnerschaft von sich reden, leider nicht aufgrund von Alkoholismus, so dass ein von dort stammendes Quintett wie KORA WINTER gleich doppelt frisch anmutet. Hier wird kein Metal gespielt, sondern sehr melodischer und über weite Strecken positiv ausstrahlender (Post-) Hardcore, der in dieser Form gerne als "Hipsterkram" oder "Emokacke" (gerne auch umgekehrt) abgetan wird. Was "Bitter" allerdings eine große Anziehungskraft verleiht, ist das abwechslungsreiche und gut durchdachte Songwriting, das sehr geschickt durchdrehende Aggro-Parts mit verträumten Passagen verknüpft und darüber hinaus noch intelligente Texte offenbart, idealerweise nachzuhören im Herzen des Albums, dem zweiteiligen, saustarken "Coriolis". Aber auch "Deine Freunde (Kommen Alle In Die Hölle)", die erste Single-Auskopplung "Eifer" oder "Das Was Dich Nicht Frisst" wissen zu überzeugen, vorausgesetzt man legt als beinharter Metaller die Scheuklappen auch mal zur Seite. KORA WINTER verbindet am Ende musikalisch deutlich mehr mit Bands wie SYSTEM OF A DOWN oder BILLY TALENT als mit den unzähligen veganen Wollmützen-Studenten-"Hardcore"-Bands, die man leider vielerorts ertragen muss, so dass man "Bitter" allen aufgeschlossenen härteren Naturen problemlos empfehlen kann. Und da ich mir sicher bin, dass die Jungs hier im nächsten Anlauf locker noch einen draufsetzen können, vergebe ich heute ganz knapp noch nicht unseren "Tipp". Auf ewig Winter!

 

Bitter


Cover - Bitter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:6 ()
Label:
Vertrieb:

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