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Odious Descent Into Decay

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Zeitreise galore: „Odious Descent Into Decay” ist zwar das erste Album der Amis, aber es könnte auch das letzte sein. Weil die Kollegen Zach Nehl, Drew O’Bryant, Ian Schwab und Clyle Lindstrom nämlich nicht stinken wie die Schweine, sondern wie die Pest auf Latschen. Noch stärker müffeln die Songs wegen des vermoderten Gitarren-Sounds, der pappschimmeligen Drums, der zombiefizierten Vocals und wegen des Absolut-Ober-Stinkbombensounds. Man könnte jetzt sicherlich olle CARCASS, AUTOPSY oder POSSESSED als Vergleich heranziehen – aber dann muss man auch anmerken, dass POSSESSED es mit ihrer freilich nicht schlechten neuen Scheibe eben nicht schaffen, den Geist der Vergangenheit so authentisch wiederzubeleben (sic!) wie diese toten Eulen. Nicht auszumalen, wie das bei den Typen in den Proberäumen mockern muss... Neun Songs lang halten sie diesen unerträglichen Gammelfurz am Laufen, ein geiler Song jagt den nächsten – mit phantastischen Leads und wahnsinnig retardierten Melodien. Dazu dieser Sound von der Atom-Müllkippe! Nur gut, dass CELEBRAL ROT mit „Primordial Soup Of Radioactive Sewage“ auch einen Titel dabei haben, der alles zum Strahlen bringt. Das alles ist viel geiler als Recycling.

Odious Descent Into Decay


Cover - Odious Descent Into Decay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:28 ()
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Spiraled Beyond The Reach

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Es gibt wohl kein passenderes Genre im Rockbereich, in dem eine reine Instrumentalplatte so viel Akzeptanz findet wie beim Stoner Rock. Eben darum gibt es auch so viele Bands (u.a. MY SLEEPING KARMA, IAH) in dieser Gattung, die diese gesanglose Form des Rocks zelebrieren. METEOR VORTEX gehören auch dazu und veröffentlichen mit "Spiral Beyound The Reach" ihren ersten Longplayer. Das Trio kommt aus der finnischen Stadt Kouvola, besteht seit 2016 und hat bis zu dieser Veröffentlichung bereits zwei EPs vorgelegt.
 
Mir gefällt die Aufmachung, sprich das grafische, reduzierte und doch ansprechende Artwork im aufklappbaren Cover, in dessen Innenseite das Motiv ebenso kunstvoll "weiter erzählt" wird. Die Musik ist erwartungsgemäß und passend dazu verstrahlt psychedelisch, jedoch weit weniger spacig als man das zu Beginn vermutet. "Ceres Highway" lässt durchaus BLACK SABBATH-Vergleiche zu und ist sowohl bluesig als auch heavy. Dem Trio gelingt es, die meist überlangen Songs mit gut plazierten Rythmuswechseln, veränderter Dynamik und Intensität spannend zu halten. Den Instrumental Songs glückt es in den besten Momenten, wie in dem gehaltvollen "Breathing Space", gleichermaßen hypnotisch und gelöst auf den Hörer zu wirken. Genre-Anhänger und Rock-Fans, die gerne mal über den Tellerrand herkömmlicher Rockmusik hinaus blicken, dürften Gefallen an dem Debüt von METEOR VORTEX finden.

Spiraled Beyond The Reach


Cover - Spiraled Beyond The Reach Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 51:25 ()
Label:
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Band:

METEOR VORTEX

KEINE BIO! www
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Coat of Arms

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Der Album-Opener "We Stand As One" ist so herrlich aus der Zeit gefallen und lässt Vergleiche zu WISHBONE ASHs Referenzwerk "Argus" zu, dass bei dem wunderbaren "The King Will Come" eine ebenso auffällige und präsente Gitarrenmelodie zeigt. Und die Wünschelrutengänger bleiben weiter auf ihren ureigenen Spuren. Der folgende Titelsong startet zerfahren, um im Kern um so gebundener zu wirken. Die Doppelgitarren geben die Leitplanken und Richtung vor; nicht heavy, sondern federleicht und 70er verstrahlt tönen die Saiteninstrumente. Ein Song, der in seinen fast 8 Minuten Spielzeit mindestens zu 6 Minuten rein instrumental ist. Ein großartiger Einstieg in das 14. Studioalbum von Andy Powells WISHBONE ASH. Bereichernd hierbei ist der Neuzugang Mark Abrahams an der Gitarre, der sein Können bereits bei der aktuellen Tour mit NAZARETH und URIAH HEEP live zeigen konnte und auch hier vollkommen überzeugt hat.
 
Die Songs dürfen sich entfalten, zuweilen muten sie jam-session-artig und improvisiert an. "Coat of Arms" ist somit ein mutiges, von der Spielfreude aller Beteiligten getragenes und harmonieverliebtes Classic Rock-Album geworden. Mit 11 Songs und einer Stunde Spielzeit meldet sich hier eine markante Band aus der Vergangenheit glaubhaft und ungekünstelt zurück in die Gegenwart mit einem Sound, der seinen Ursprung in den Anfangstagen der Rockmusik hat. Chapeau!
 

Coat of Arms


Cover - Coat of Arms Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 58:99 ()
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Band:

Driver

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Demon Solar Totem

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Fünf Jahre hat sich die Band um THINE-Gitarrist Paul Groundwell (Host) für ihr zweites Album Zeit gelassen, aber das sei dem Chef von Peaceville Records verziehen, da THE DEATHTRIP in ihrer Arbeitsweise zumindest für Außenstehende eher einem Projekt ähneln. Der superbe Erstling “Deep Drone Master” wurde seinerzeit noch von THORNS/ex-DODHEIMSGARD-Fronter Bjørn Dencker (Aldrahn) eingesungen; auf “Demon Solar Totem” ist wiederum THE DEATHTRIP-Urmitglied Mathew McNerney am Mikro zu hören, der ja auch bei GRAVE PLEASURES (ex-BEASTMILK) oder HEXVESSEL äußerst aktiv ist. Bevor es zu verwirrend wird, sei gesagt, dass hier stets äußerst fähige Musiker am Werk waren und sind, nachzuhören auf vorliegendem Album, das sehr geschickt rohen, unverfälschten Black Metal mit zahlreichen progressiven und bombastischen Elementen kombiniert, dabei jedoch erstaunlich eingängig ausfällt. Mit dem eröffnenden Titelsong, dem rasenden „Angel Fossils“, dem melodisch-treibenden „Surrender To A Higher Power“ oder dem abschließenden Elfeinhalbminüter „Awaiting A New Maker“ haben die beiden Herren ein paar mächtige Hymnen an den Start gebracht, die Freunden von erwähnten DODHEIMSGARD und THORNS, aber auch von ISENGARD, CODE (bei denen Mr. McNerney ebenfalls mal das Mikro schwang) oder EMPEROR zu „Anthems To The Welkin At Dusk“-Zeiten mit großer Sicherheit mühelos gefallen werden. Noch ausgereifter als der Vorgänger, ist “Demon Solar Totem” eine der stärksten Schwarzmetall-Veröffentlichungen der letzten Zeit.

Demon Solar Totem


Cover - Demon Solar Totem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:19 ()
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Illuminati

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Es gibt Bands, die machen immer genau die gleichen Alben und freuen sich genau deswegen großer Beliebtheit, zum Beispiel MOTÖRHEAD. Dann sind da Gruppen, die feiern Fans wegen ihrem Mut, etwas Neues zu machen. Wie zum Beispiel BARONESS. Und dann gibt es Kapellen, die entwickeln sich immer weiter, schweifen aber auch hie und da ab. Aber: Wenn sie ein neues Album machen, dann ist das für Fans als kämen sie nach Hause. Und genau zu dieser Kategorie zählen die Groninger Recken GOD DETHRONED um Sattler-Meister Henri. Allein für die drei absoluten Über-Ober-Super-Hits „Book of Lies“, „Gabriel“ und „Eyes Of Horus“ gebührt den Niederländern ganz großes Lob. „Spirit Of Beelzebub“ steht exemplarisch für die Besinnung auf den antichristlichen Ansatz aus den Tagen, bevor sich die Band der Weltkriegs-Trilogie widmete. Überhaupt zog neuer Mut ein in die tatsächlich aber auch nie muffig gewesenen holländischen Laken, denn es gibt unterschwellig vorhandene Keyboards, gute Klar- und Chor-Vocals und verständliches Grunzen – also mehr Variabilität im Gesang. Wer aber nun denkt, dass die Band nun ausgewimpt sei, dem sei klar gemacht: Es gibt überall superviele messerscharfe Riffs und mehr als genug blitzschnelle, krachende und blastende Parts wie zum Beispiel in „Satan Spawn“. Aber vor allem dominieren und über allem stehen ausschweifende, großartige, fabulöse Melodien, die auch aus der elften Full-Length von GOD DETHRONED wieder eine ganz, ganz besondere machen. Komt goed! Dankuwel.

Illuminati


Cover - Illuminati Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:37 ()
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Dixie Highway

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Die Band OUTLAWS habe ich jetzt nicht wirklich auf dem Schirm, und ich denke, dass ich da nicht der einzige bin. Zumindest in Europa ist das US-amerikanische Septett, das dem Southern Rock frönt, doch eher unbekannt, jedenfalls im Vergleich zu seinen Landsmännern von z.B. LYNYRD SKYNYRD oder MOLLY HATCHET. Obwohl die Band, wie die soeben Genannten, seit den 70ern aktiv ist und mit "Dixie Highway" immerhin Album Nummer 13 serviert.

Enthalten ist, wie schon erwähnt, Southern Rock der eher geschmeidigen Sorte. 38 SPECIAL und späte BLACKFOOT fallen mir hier als Vergleiche ein. Der Opener des neuen Longplayers ist dann auch eher eine Lightversion des Südstaaten-Rock. Mehrstimmige Chöre, melodie-beseeltes Gitarrenspiel, klischeebehafteter Text, aber doch gefällig und dynamisch. "Heavenly Blues" geht da noch eine Spur weiter und bewegt sich gefährlich nahe an TRUCK STOP Schlager Country Vibes. Der darauffolgende hymnische, mit rauer Stimme intonierte Titelsong rückt das Bild dann zum Wohlwollen des Rezensenten doch wieder gerade. In Gänze betrachtet ist den OUTLAWS mit "Dixie Highway" ein unterhaltsames und kurzweiliges Rock-Werk gelungen, das an der Grenze zum Pop und Country steht. Die in den Songfinalen oft ausufernden und für das Genre typischen Gitarrenduelle halten die Songs überwiegend im (Southern) Rock und würzen manches vor sich hin köchelndes, laues Süppchen hinten heraus - zum Glück!

 

 

Dixie Highway


Cover - Dixie Highway Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:48 ()
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OUTLAWS

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Traktat

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Fast auf den Tag genau zwei Jahre alt ist das letzte Werk der Österreicher HARAKIRI FOR THE SKY, “Arson”, das den bisherigen Höhepunkt der Band-Diskografie darstellt. Deren Haupttexter- und Sänger K.K. betreibt jedoch schon seit 2006 das Ein-Mann-Projekt KARG, das es im Vorfeld bereits auf sechs Alben gebracht hat. An Kreativität mangelt es dem Wiener offenbar nicht, denn auch “Traktat” kommt auf eine Spielzeit von deutlich über einer Stunde und – man mag es kaum glauben – schafft es, diese Zeit, wie oben erwähntes Letztwerk seiner “Band”, zu keiner Sekunde in stupide Langatmigkeit verfallen zu lassen. “Traktat” lebt von seinen langen, monotonen Verzweifelungsorgien, von dauerhafter Tristesse und von einer konsequenten musikalischen Radikalität, die absichtlich polarisiert. Oder anders: HARAKIRI FOR THE SKY agieren ganz subjektiv einen Tick abwechselungsreicher, gar einen Hauch “lebensbejahender”  und lassen gerne auch gefühlt mehr Ruhepole einfließen, während KARG – auch gefühlt – noch stärker eine höllisch intensive Abwärtsspirale aufzieht. Klar, das ist ebenfalls kein Black Metal im taditionellen Sinn, und es ist mir bewusst, dass es sehr viele Hörer gibt, denen sich beim Begriff “Post” die Nackenhaare in die Senkrechte begeben, solange es nicht um Briefträger geht. Aber legt man sämtliche Begrifflichkeiten ab und lässt einfach die Musik auf sich wirken, dann nehmen einen depressive Wut-Hymnen wie “Jahr Ohne Sommer”, “Alaska” oder “Grabcholerik” sehr schnell gefangen. Fast noch mehr als “Arson” ist “Traktat” ein Meisterwerk für die einfach nur noch beschissenen Momente im Leben!

 

Traktat


Cover - Traktat Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 76:20 ()
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