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Free The Witch

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Das feine Label Kozmik Artifactz hat nun, neben dem gefeierten "Woodland Rites", auch den eigentlichen Einstand der Südlondoner Band GREEN LUNG im Programm. Ursprünglich gab es die vier Songs umfassende EP "Free The Witch" nur digital und als Kassette. Jetzt kann man sich dieses Teil, inklusive zusätzlichem Bonustrack, neben der nur noch schwer zu bekommenden Kassette auch als CD und in Vinyl in die heimische Stube stellen.
 
"Free The Witch" vereint traditionellen Heavy Doom mit Folk-Horror-Psychedelic Rock. BLACK SABBATH sind auch hier präsent, wobei eine gehörige Portion MERCYFUL FATE untergemengt ist. Die düstere Atmosphäre und der okkulte Flair der Songs unterhalten. Die EP wirkt dabei eine Spur dynamischer, aber nicht weniger wuchtig als "Woodland Rites". Indes sind die Songs nicht ganz so nachhaltig und profiliert wie beim Nachfolger. Schön ist die "Woodland Rites" ähnelnde Aufmachung, inklusive Gatefold-Ummantelung und Texte. Uns liegt das Album in 180g in transparent-grünem Vinyl vor, weitere Vinyl-Versionen sind limitiert erhältlich.
 

Free The Witch


Cover - Free The Witch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 29:17 ()
Label:
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Carnal Confessions

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Wer FVNERAL FVKK sagt, muss avch Bandnamendiskvssionen führen. Dabei haben die vier norddevtschen Priester Cantor Cinaedicus (Lügen und Verführungen), Decanus Obsceanus (Gurte und Riemen), Vicarius Vespillo (Seile und Schlingen) sowie Frater Flagellum (Peitschen und Flegel), also Mitglieder von FÄULNIS, OPHIS und CRIMSON SWAN, billige Effekthascherei überhavpt nicht nötig. Vnd „Carnal Confessions“ ist avch keine gehaltlose Großmävligkeit. Denn FVNERAL FVKK vnd ihre Roben sind Teil eines erstavnlich schlüssigen vnd so ekligen Konzeptes, das billig-blvtige Death-Metal-Schlachterei erscheinen lässt wie eine Kindereinschlafgeschichte von der kleinen Fee. Denn in den Texten geht es vm die inzwischen zahlreich bekannt gewordenen, realen Verfehlvngen von ach so anständigen Kirchenmännern. Übergriffigkeit vnd (Kindes)-Missbravch sind da nvr zwei Stichworte (oh), Vergewaltigvng von Messdienern, Kindesmisshandlvngen von Nonnen oder Selbstbefriedigvng mit dem Christenkrevz weitere... FVNERAL FVKK klagen also an, indem sie Gott vnd seine Geistlichen entblößen, in dem sie wvnderschöne Melodien vnd tolle Songs mit schrecklichen Inhalten verbinden – vnd so eine der besten Doom-Platten des letzten Jahres abgeliefert haben. Das tvn sie mit wvnderbarem Klargesang, der aber selbst engstirnige Doom-Deather nicht enttäuschen wird. Mvsikalisch sind die Fvkker ehedem über jeden Zweifel erhaben vnd mischen CANDLEMASS mit MY DYING BRIDE, PROCESSION, OPHIS und einer Prise SATVRNVS. Vielleicht ist die Scheibe manchem sovndmäßig sogar zu glatt, aber das macht der dreckige lyrische Ansatz allemal wett. Anspieltipps: Keine, weil alles! Verfickt gvte Scheibe.

Carnal Confessions


Cover - Carnal Confessions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 48:12 ()
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Perpetual Creeping Horrors (12" Vinyl)

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Also. Wer „Corpse Grinder“ covert, kann eigentlich nur einen Stein im Brett bei Old-Schoolern haben. Oder nicht alle Latten am Zaun. Aber ONE PAST ZERO machen eh, was sie wollen - und wie sie es wollen. Seit 2006 haben die Ulmer tatsächlich elf Dinge herausgebracht, gern als Demo, gern als Vinyl. Und wenn dann der Opener „Attack“ auch noch mit VENOM-Zitaten garniert ist, kann doch eigentlich nix mehr schiefgehen. Indes muss der geneigte Hörer schon eine Portion Wahnsinn mitbringen, denn selbigem scheinen die Ex-Mitglieder der deutschen POISON und R.U.DEAD anheimgefallen zu sein. Da wechselt verrückter Sprechgesang mit disloziertem Ozzy-Gequieke, dazu gesellen sich ein Schlagzeug mit Dosenwurfbuden-Charme und ein Gitarrensound, der auch aus dem Elektrorasierer kommen könnte. Bass? Keine Ahnung, hör ich nich´. Song zwei heißt „From The Very Depths Of Hell“ und klingt wie ein Kinderschlaflied, das eine irre Hexe seinen kleinen Bastarden vorliest. Und Oppa Satan musiziert dazu. Und zwar im Proberaum des versoffenen Sozialarbeiters, der im Delirium von der großen Karriere träumte, aber weder übte, noch aufräumte. Und wenn dann sogar der Schäferhund des Rezensenten bellend vor dem Schallplattenspieler steht, dann ist klar, dass man es hier mit einem ganz besonderen Stück der Musikgeschichte zu tun hat. Und damit der Bello nicht komplett durchdreht, mach ich lieber aus. Allerdings: Die Scheibe drehte sich nicht zum letzten Mal. Und wenn es nur eine Art Katastrophenvorführung wird. Ein interessantes und vor allem anderes Album mit unterirdischem Rehearsal-Flair ist es allemal. Und, wie gesagt, mit einer riesigen Portion Wahnsinn ausgestattet.

Mehr Infos bei Bandcamp oder Facebook.

Perpetual Creeping Horrors (12" Vinyl)


Cover - Perpetual Creeping Horrors (12" Vinyl) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 27:40 ()
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Angry Machines / Master of The Moon

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Ronnie James Dio war eine der bedeutendsten und schillerndsten Figuren des klassischen Hard Rocks und des Heavy Metal. Der kleine Mann mit der großen Stimme ist Teil der DNA des harten Rocks und ist mit unzähligen Klassikern (RAINBOW, BLACK SABBATH, HEAVEN AND HELL, DIO) an der Entwicklung des Heavy Metal beteiligt. Darüber hinaus hat er mutmaßlich DAS SYMBOL des Metal kreiert, die “Pommesgabel“ (Metalhand/Mano Cornuta).

BMG hat nun in Zusammenarbeit mit Niji Entertainment Group Inc. DIOs letzte Studioalben von 1996 bis 2004 neu aufgelegt. Man hat das vorhandene Material  neu gemastert und jedem Album ein schön gestaltetes Digibook mit allen Texten und diversen Grafiken sowie jeweils eine Bonus Live-CD spendiert.

Chronologisch das erste Album der vier ist "Angry Machines" (1996). Dieses Werk ist das untypischste im Vierer-Kollektiv und sticht deswegen etwas hervor. Gitarrist Tracy G. (Grijalva), der schon beim Vorgänger "Strange Highways" die Sechssaiten malträtierte, ist hier letztmalig an einer Studioproduktion von DIO beteiligt. Sein dunkler, ruppiger, oft mit Soundeffekten verfeinerter Stil passt wunderbar in den 90er - durch Grunge und beginnenden New Metal - geprägten Zeitgeist, aber nicht wirklich zu Ronnies doch eher konservativen Gesangsmelodien. So fehlt hier einfach zuweilen Bindung, Ergänzung und Inspirationkraft beider zueinander, wobei die Songs durchaus ihre Güte besitzen. Das ist zu hören bei dem an BLACK SABBATH mahnenden "Black" und am getragenen, epischen und von einer starken Gitarrenmelodie geprägten "Stay Out Of my Mind". Erwähnung muss auch noch die herzzerreißende Piano-Ballade "This Is Your Life" finden.

Generell orientiert sich DIO in den 90er bis 00er Jahren eher an seiner düster groovenden BLACK SABBATH Vergangenheit als an den Keybord verliebten Hard Rock von RAINBOW.

"Master of The Moon" (2004) schlägt musikalisch in eine ähnliche Kerbe, wirkt aber lebhafter und irgendwie typischer für Ronald James Padavona. Hier ist (wieder) Craig Goldy an der Gitarre und Simon Writh (AC/DC) am Schlagzeug. Der Titelsong wankt wuchtig wie in Zeitlupe aus dem Startblock und punktet mit starkem Refrain. Auf dem Longplayer gibt es mehr Melodien zu entdecken ("The Man Who Would Be King", "I Am"), und DIO agiert stimmlich elastischer durch die Songs. "The Eye" unterhält mit allerhand Soundspielereien, die auch auf "Angry Machines" gepasst hätten, hat aber, typisch für "Master of The Moon", im richtigen Moment auch griffige Harmonien zu bieten.

Alles in allem sind die vier Alben wunderbar aufbereitet, und es war mir eine große Freude, diese oft übersehenen DIO-Werke neu zu entdecken. Ich kann jedem Metal und Hard Rock-Fan empfehlen, es mir/uns gleich zu tun und dieses Quartett mal wieder rauszuholen oder eben jetzt die Gelegenheit zu nutzen und sie in die Sammlung einzufügen.

Angry Machines / Master of The Moon


Cover - Angry Machines / Master of The Moon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10/10
Länge: 120:0 ()
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Spontaneous Combution

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Unter dem Motto Gelegenheit macht Aufnahme entstand das neue Werk des US-amerikanischen Hard Rock- und Stoner-Trios MOS GENERATOR. Ein durch Zufall zur freien Verfügung überlassener und kostenfreier Proberaum veranlasste die Band kurzerhand dazu, die hier kreierten Aufnahmen als Album zu veröffentlichen. Dabei handelt es sich um teilweise spontan aus Jams entstandenen Songs, die mit einem einfachen 8-Spur-Gerät aufgenommen und ohne große Nachbearbeitung nun als Longplayer unter dem passenden Titel " Spontaneous Combution" veröffentlicht werden.

Dementsprechend haben die 4 Album-Songs, jeder ist etwa 10 Minuten lang, etwas impulsives, freies und direktes, wirken dabei aber überraschend gebunden und strukturiert. Was sicher auch daran liegt, dass die Band schon 20 Jahre besteht (ein Personalwechsel am Schlagzeug) und sich so ein hohes Maß an Verständnis für die Mitmusiker und Eingespieltheit ergibt.

"Bonehenge (Parts 1 & 2)" eröffnet rein instrumental; hier steht die Gitarre klar im Zentrum. Der Song strahlt Live-Atmosphäre aus, und er unterhält mit seinen funkigen, bluesigen und hardrockenden Wechselspielen. Das darauf folgende, bedrohlich groovende "Things To Unremember" ist eine klassische Hard Rock Nummer im 70er Stil und gehört für mich zu den Highlights der Platte. Die Frage "Who Goes There" wird zu Beginn entspannt und psychedelisch gestellt, erst gegen Ende wird Druck und Heavyness beigemengt.
 
Das Album strahlt Ruhe aus, gleichwohl besitzt es Kraft und zeigt Muskeln. Die Ausgewogenheit und Spannung dazwischen unterhält. Die Idee von MOS GENERATOR zu diesem Longplayer zeugt von Kreativität und Vertrauen auf die Improvisationskraft der Band. Der Versuch ist geglückt. Uns liegt das Album in blau transparentem Vinyl in Gatefoldcover vor; weitere Versionen sind erhältlich.

Spontaneous Combution


Cover - Spontaneous Combution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 40:3 ()
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Pride

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Der Schlusspunkt meiner Rezension zum Vorgängeralbum von THE UNITY - "Rise" (2018) würde wieder genauso zum neuen Werk passen: "Die Band muss keine Vergleiche mit W.E.T., PRETTY MAIDS oder ECLIPSE fürchten. THE UNITY haben - dieses Mal mit - "Pride" ein überaus unterhaltsames, zwischen klassischem Hard Rock, Melodic Rock und Metal pendelndes Werk geschaffen, das trotz der Wandlungsfähigkeit funktioniert und in sich geschlossen und stimmig ist. Ein starkes Album!"
 
Und damit wäre eigentlich auch schon wieder alles gesagt, und ich treffe abermals rezensorisch den Nagel auf den Kopf. Genauso zielsicher trifft das sechsköpfige deutsch-italienischen Kollektiv den musikalischen Nerv der Zuhörerschaft. Zwei großartige Nummern mit Hitqualität wie "Line And Sinker" oder "Damn Nation" schüttelt man nicht einfach mal so aus den Ärmel. Hier aber stehen diese "Schmankerl" in Reih und Glied mit nahezu gleichwertig starken Songs. Qualitative Abfälle sucht man auf "Pride" vergeblich. Die Musiker bleiben immer variabel in Tempo und Härte, niemals hat man das Gefühl, hier B-Ware oder "Füller" zu hören. Die starke und akzentuierte Keybordarbeit von Sascha Onnen ist eingebettet in hartes und zuweilen virtuoses Gitarrenspiel der beiden GAMMA RAY-Recken und wirkt dabei immer bereichernd und niemals deplaziert oder poppig.  Alle 12 Albumtracks sind songwriterisch makellos und handwerklich perfekt in Szene gesetzt. Natürlich darf dabei Sänger Gianbattista Manenti mit seiner wandelbaren, melodiösen und warmen Stimme nicht unerwähnt bleiben.
 
THE UNITY haben auch mit Album Nr. 3 bewiesen, dass sie es verdammt nochmal drauf haben und längst geeignet sind für die großen Hallen der Republik. Zu recht darf das Sextett auf dieses Werk "Pride" sein. Ich wiederhole mich hier gerne: ein bockstarkes Album!
 

Pride


Cover - Pride Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:57 ()
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Morbid Realms

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Gruppengründer Matt Moliti behauptet, während des Schreibens des zweiten Albums „Morbid Realms“ gemerkt zu haben, das Album sei ernsthafter, wütender, erwachsener und mit einem aggressiveren Sound ausgerüstet. Er will damit nämlich an die unerwarteten Songarrangements und komplizierteren Strukturen des klassischen Death Metal der frühen 90er-Alben erinnern. Naja. Die erste Hälfte des Statements sagt ja jeder Musiker guten Gewissens, und in der zweiten Hälfte wollen wir doch mal kräftig widersprechen. Denn zum Glück ist hier wenig unerwartet oder wirklich kompliziert. Dafür erinnert das Album andauernd an die ersten beiden DEATH-Scheiben. Okay, mit besserem Sound. Mit viel besserem Sound. Und der ist auch deswegen so gut, weil er warm klingt, nicht klinisch, sondern einfach richtig dick und fett und deswegen auch geil zur altmodischen Death-Metal-Fraktion passt. Kein Wunder, kommt ja auch von Dan Swanö (Unisound Studios). SENTIENT HORROR gleisen auf die DEATH-Schiene auch noch ein paar skandinavische Waggons auf, so dass der morbide Scheiß klingt wie ein hundert Meter langer D-Zug mit mehreren amerikanischen und schwedischen Loks. Und die Schaffner knipsen ordentlich ab, während sie sich die Klamotten vom Leib bangen und am Ende nur noch mit ihrer roten Schärpe im Bordbistro rumstehen. Pfeife noch im Mund. Aber der Abpfiff kommt nicht, angesichts so guter mittelschneller, schneller und sehr schneller Songs. Beispiele: Der brillante Opener „Call Of Ancient Gods“, das hittige „Sworn To The Dead“ oder das mächtig düstere Titelstück, das „Pull The Plug“ der schwedisch-amerikanischen Truppe.

 

Morbid Realms


Cover - Morbid Realms Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:33 ()
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The Deep

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Weder Bier noch psychedelisch angehauchten Stoner Rock assoziiert man mit Italien. Und doch bietet das Trio aus dem norditalienischen Bergamo genau das an. HUMULUS, so heißt die Band; es ist aber auch das lateinische Wort for Hopfen, und richtig, Bier brauen ist neben der Musik die zweite Leidenschaft der Musiker. Den dunklen, selbstgebrauten "Stoner IPA"-Gerstensaft gibt es dann auf Tour neben Tonträgern und Shirts am Merchstand zu kaufen. Ob die Drei das Brauhandwerk verstehen, kann ich, da ich leider nicht kulinarisch bemustert wurde, nicht beurteilen. Aber ob sie als Songwriter und Musiker taugen, zu dieser Einschätzung sehe ich mich durchaus in der Lage.

"The Deep" ist ihr viertes Album, und das punktet vorweg visuell mit schön illustrierten und zum Titel passenden Tiefsee-Wesen. Der Opener "Into The Heart of the Vocano Sun" schleicht gechillt und mega relaxt aus den Speakern. Tatsächlich kann man sich zu den Klängen eine blauschimmernde Unterwasserwelt (korrespondierend zum Titel/Artwork) vorstellen. Die Band lässt sich viel Zeit, ihre Songs zu offenbaren. So gibt es in diesen ersten 15 Minuten einige Stimmungswechsel, großartige Melodien und interessante Soli zu entdecken. Das spannend beginnende "Gone Again" macht es dem Zuhörer danach etwas leichter, präsentiert es sich für HUMULUS-Verhältnisse recht kompakt und direkt. Das Album bietet drei Longtracks, dazwischen tummeln sich wie Putzerfische an einem Wal die kürzeren Songs. Wuchtige Fuzz-Gitarren, klar gezeichnete Kontraste und hypnotische Stoner Jams einen die Songs. Das rein akustische, spärlich instrumentierte, leicht an PINK FLOYD mahnende "Lunar Queen" bildet hier die Ausnahme. "Deep" überzeugt mit potentem Songwriting, seinem flirrend kraftvollen Sound und der Performance. Wenn die Drei nur halb so gut brauen, wie sie musizieren, müssen sich die hiesigen Brauereien Sorgen machen.

 

 

The Deep


Cover - The Deep Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 51:18 ()
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Odious Descent Into Decay

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Zeitreise galore: „Odious Descent Into Decay” ist zwar das erste Album der Amis, aber es könnte auch das letzte sein. Weil die Kollegen Zach Nehl, Drew O’Bryant, Ian Schwab und Clyle Lindstrom nämlich nicht stinken wie die Schweine, sondern wie die Pest auf Latschen. Noch stärker müffeln die Songs wegen des vermoderten Gitarren-Sounds, der pappschimmeligen Drums, der zombiefizierten Vocals und wegen des Absolut-Ober-Stinkbombensounds. Man könnte jetzt sicherlich olle CARCASS, AUTOPSY oder POSSESSED als Vergleich heranziehen – aber dann muss man auch anmerken, dass POSSESSED es mit ihrer freilich nicht schlechten neuen Scheibe eben nicht schaffen, den Geist der Vergangenheit so authentisch wiederzubeleben (sic!) wie diese toten Eulen. Nicht auszumalen, wie das bei den Typen in den Proberäumen mockern muss... Neun Songs lang halten sie diesen unerträglichen Gammelfurz am Laufen, ein geiler Song jagt den nächsten – mit phantastischen Leads und wahnsinnig retardierten Melodien. Dazu dieser Sound von der Atom-Müllkippe! Nur gut, dass CELEBRAL ROT mit „Primordial Soup Of Radioactive Sewage“ auch einen Titel dabei haben, der alles zum Strahlen bringt. Das alles ist viel geiler als Recycling.

Odious Descent Into Decay


Cover - Odious Descent Into Decay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:28 ()
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Spiraled Beyond The Reach

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Es gibt wohl kein passenderes Genre im Rockbereich, in dem eine reine Instrumentalplatte so viel Akzeptanz findet wie beim Stoner Rock. Eben darum gibt es auch so viele Bands (u.a. MY SLEEPING KARMA, IAH) in dieser Gattung, die diese gesanglose Form des Rocks zelebrieren. METEOR VORTEX gehören auch dazu und veröffentlichen mit "Spiral Beyound The Reach" ihren ersten Longplayer. Das Trio kommt aus der finnischen Stadt Kouvola, besteht seit 2016 und hat bis zu dieser Veröffentlichung bereits zwei EPs vorgelegt.
 
Mir gefällt die Aufmachung, sprich das grafische, reduzierte und doch ansprechende Artwork im aufklappbaren Cover, in dessen Innenseite das Motiv ebenso kunstvoll "weiter erzählt" wird. Die Musik ist erwartungsgemäß und passend dazu verstrahlt psychedelisch, jedoch weit weniger spacig als man das zu Beginn vermutet. "Ceres Highway" lässt durchaus BLACK SABBATH-Vergleiche zu und ist sowohl bluesig als auch heavy. Dem Trio gelingt es, die meist überlangen Songs mit gut plazierten Rythmuswechseln, veränderter Dynamik und Intensität spannend zu halten. Den Instrumental Songs glückt es in den besten Momenten, wie in dem gehaltvollen "Breathing Space", gleichermaßen hypnotisch und gelöst auf den Hörer zu wirken. Genre-Anhänger und Rock-Fans, die gerne mal über den Tellerrand herkömmlicher Rockmusik hinaus blicken, dürften Gefallen an dem Debüt von METEOR VORTEX finden.

Spiraled Beyond The Reach


Cover - Spiraled Beyond The Reach Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 51:25 ()
Label:
Vertrieb:

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