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Vnitas Pvritas Existentia

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Man könnte so sagen: NEGATOR bieten beinahe perfekten, nordisch geprägten Black Metal. Der ist vielleicht eine klitzekleine Spur zu gut produziert, erinnert in Phasen an ernste IMMORTAL und ein paar andere, nicht unbedeutende Formationen. Nachtgarm ist der perfekte Frontmann, Nechtan ein wahnwitziger Drummer, Finnskald ein geiler Gitarrist. Die Songs sind Mega. All das könnte man erwähnen. Oder man hält sich an die Band, die ihre Scheibe als Abschluss eines Zyklus, der 2003 begann, beschreibt. Und diesen mit okkulten und rituellen Themen abschließen will, um einen neuen Turnus einzuleiten. Das vorliegende Album setzt nämlich da an, wo „Gates To The Pantheon“ aufhörte. Genanntes Werk stand für die Tore auf dem Weg zum Pantheon, „Vnitas Pvritas Existentia“ ist eigentliche Eintritt in das Pantheon! All das zusammengenommen trifft sicherlich zu, will aber auch einfach nicht reichen, um dieses Meisterwerk zu beschreiben. Denn NEGATOR bieten so unglaublich viele Facetten des Black Metal, verbinden diese mit lauter Elementen aus den Nachbarstilen und fügen sie auch noch zu einer 100 Prozent stimmigen Orgie der musikalischen Gewalt zusammen. 55 Minuten lang gibt es hier unendlich viel zu entdecken, und der Nachteil der Mega-Produktion verkehrt sich ins Gegenteil. NEGATOR begehen ihr Ritual, ohne sich vorher im Dreck zu suhlen, bleiben sich stur treu, ohne irgendwelchen Trends hinterherzulaufen. Sei es, wie es sei: Das ganze Neun-Song-Konzept stimmt, von der ersten Silbe bis zum letzten Takt. Wer bei „Prophets Of Fire“ nicht die Faust durch das geschlossene Fenster rammen will, ist ein emotionsloser Feigling. Der Quasi-Bonus-Song „Der Ruf der See“ lässt nicht nur des Nordlichts Herz aus dem Hals schlagen. „Pyroleophis“ ist so gut, dass einem die Tränen kommen. Und das passiert doch eigentlich nur bei Bands aus dem Zirkel des „Metal Noir Quebecois“... Viel besser geht Black Metal nicht.

Vnitas Pvritas Existentia


Cover - Vnitas Pvritas Existentia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:58 ()
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Play That Rock 'n' Roll

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SUPERSUCKERS neues Album lässt es optisch im Vergleich zu dem starken Vorgänger-Artwork eher zurückhaltend angehen. Und auch der Titel "Play That Rock 'n' Roll" kommt humorloser und unverblümt auf den Punkt. Und damit haben die drei Herren aus Tucson (Arizona) eigentlich auch schon alles zum Album verraten. Rock 'n' Roll - genau darum geht es nämlich überwiegend in den 37 Minuten und 12 Nummern des Rundlings. Es wird innovationsfreier und vertraut bluesiger, sleaziger Hard Rock der Marke THE DOGS D'AMOUR, THE QUIREBOYS oder AC/DC geboten. Das Album ist kompakt und harmonisch, aber eben auch berechenbarer und überraschungsarm. "Getting Into Each Other's Pants" blitzt unter den Songs mit seinen funkigen Zwischentönen verschmitzt hervor, und  "Bringing It Back" erreicht eindringlich und dynamisch mit seinem punkigen, an die RAMONES mahnenden Garagenrock die Aufmerksamkeit des Hörers. Wie schon eingangs erwähnt, alles Rock'n' Roll - meist laut, mal langsam, mal schnell. Handwerklich rotzig und authentisch dargeboten, aber in der Art eben auch schon häufig gehört.
 

Play That Rock 'n' Roll


Cover - Play That Rock 'n' Roll Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 37:30 ()
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The Harvest

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Die Norddeutschen kamen ein bisschen wie Kai aus der Kiste – doch sie blieben mit ihren Köpfen oben, seit sie das erste Mal herausgeguckt haben. Anfangs als gecastetes Projekt mit Coverbandcharakter verspottet, haben sie inzwischen allen Kritiker die hässliche Fresse zwischen den tauben Ohren weggeschossen. Soviel steht fest: auch Nicht-Schweden dürfen sich dem HM2-Sound mit Haut und Haar verschreiben und klingen glaubwürdig; FLESHCRAWL haben es vorgemacht, ENDSEEKER haben das vielleicht sogar perfektioniert. Dazu stellen die Hamburger mit Lenny einen charismatischen Psychopathen an der Front, der noch dazu grunzen kann, als wenn Hulk ins Didgeridoo bläst. Dass die interessanten Texte aus dem Leben eines total Bekloppten (und einer kranken Welt) sogar verständlich sind, macht die Chose nur noch interessanter. Die spannende Gitarrenwissenschaft von HM2-Grandmaster Jury und GHOST-Fan Ben, Eggerts fette Basslinien, das auffällig-ausgeklügelte Kummer-Drumming, all das mündet in ausnahmslos tollen Songs. Vielleicht ragt das hittige „Spriritual Euphoria“ heraus. Oder das gleich anschließende, groovige „Whores of War“. Oder der fiese „Vicious Devourer“? Keine Ahnung, es fällt schwer, einen der zehn Songs herauszugreifen, wobei der zehnte das spannende MEGADETH-Cover „Symphony Of Destruction“ ist. Egal, denn ENDSEEKER haben reiche Ernte eingefahren: „The Harvest“ klingt ausgereifter, facettenreicher als alles, was die Hamburger je zuvor gemacht haben – und dennoch bleiben sie sich treu. Hoffentlich bleibt das noch lange so. Uuuuäääh!

The Harvest


Cover - The Harvest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:23 ()
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Venenare

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“Ich glaube, das menschliche Bewusstsein ist ein tragischer Fehltritt der Evolution, wir sind uns unserer selbst zu sehr bewusst geworden.” – mit einer von mehreren Spoken-Word-Passagen aus der großartigen ersten Staffel der amerikansichen Krimiserie “True Detective” schließen die Nürnberger ihr viertes und neuestes Werk “Venenare”, das bis zu diesem Zeitpunkt ein schwer zu greifendes, forderndes Feuerwerk abgebrannt hat. Stilistisch eindeutig der dritten Black-Metal-Generation zuzuordnen, bedienen sie sich zwar nicht direkt heraushörbar, doch in Atmosphäre und Songwriting indirekt stets präsent, bei Vätern im Geiste wie NAGELFAR, LUNAR AURORA oder PAYSAGE D´HIVER und sind damit in guter Gesellschaft zwischen anderen wegweisenden Bands aus heimischen Gefilden wie ASCENSION, DYSANGELIUM oder CHAOS INVOCATION. Einzelne Songs hervorzuheben, macht hier wenig Sinn, da “Venenare” seine Tiefe und seinen Sog bevorzugt am Stück genossen entfaltet, gipfelnd im monumentalen, über zehnminütigen “Darvaza Breeds”. Falls es doch eines “Hits” als Anspieltipp bedarf, so kommt diesem das mit bombastischen Chören gespickte “Stellar Sparks” noch am Nächsten. KRATER setzen auch im siebzehnten Jahr ihres Bestehens auf großes Schwarzmetall-Theater mit ausladenden Melodien und nur, wenn überhaupt, sehr wenigen Genre-Klischees. Oder anders gesagt: wer ranzige Demo-Schrammeleien aus der ewigen DARKTHRONE-Möchtegern-Klamottenkiste sucht, wird hier nicht glücklich – Black-Metaller, denen Inhalt wichtiger ist als Fassade, hingegen definitiv. “Venenare” erfordert Einarbeitung… die aber nach einigen Hördurchläufen zu nur einem Ergebnis führt: herausragendes Werk!  

Venenare


Cover - Venenare Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 49:10 ()
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Killing Time

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Hinter VERITATES verbergen sich der Gitarrist Tom Winter (Songwriter) und der Sänger Andreas Lipinski (Texte), seines Zeichens auch Sänger der Band WOLFEN.  Ergänzt werden sie von GRAVE DIGGER-Schlagzeuger Marcus Kniep und Bassmann Jörg Belstler. Ein Plätzchen, um ihre Musik unters Volk zu bringen, fanden sie bei Andreas Stammlabel Pure Steel Records. Und besser könnte der Label-Name auch nicht passen. Reinen, puren Metal kredenzt uns das Quartett. Das liegt nicht zuletzt an dem Kölner Vokalist, der mit seiner scharfen und genretypischen Stimme hier die Tonart vorgibt.
 
Handwerklich ist das Ding meist sauber und routiniert eingespielt, aufgehübscht mit ein paar Solobeiträgen von befreundeten Musikern (u.a. POLTERGEIST, AGAINST EVIL) - alles fein, alles gut so weit. Es sind die Songs und deren Qualität, die VERITATES Debüt eindeutig und ein ganzes Stück über die Durchschnittslinie hinaus hieven. "The Past Is Dead" ist düster, gleichsam dynamisch und bietet in seiner gesamten Spielzeit unterhaltsame Kurzweile. Der Titelsong schlägt in eine ähnliche Kerbe, ehe er sich im Mittelteil eine Ruhepause gönnt und damit die songschreiberische Cleverness und Kreativität der beteiligten Musiker zeigt. "Jerusalem Syndrome" läutet die epische, pathetische und ein wenig verhaltenere Phase von "Killing Time" ein."Hangmen Also Die" kann über 11 Minuten den Hörer binden; der Song lässt mich in seiner ganzen Komplexität an IRON MAIDEN zu "Powerslaves"-Zeiten denken. Allein dieser sagen wir mal "Vergleich" zeigt, welche Güte in den Kompositionen teilweise ruht. Mit dem energischen "The Wild Hunt" beginnt das Schlussdrittel des Albums. Die Nummer wird diesmal überzeugend intoniert von Logan Lexi (RAINFORCER). Darauf folgt eine verzichtbare Coverversion von MIKE OLDFIELDs "Discovery" und eine wilde, an OVERKILL mahnende Thrash-Nummer, welche den Longplayer beschließt.
 
"Killing Time" ist ein starkes, unterhaltsames Metal-Album mit zuweilen kühnen Kompositionen, das gut unterhält und nur hinten heraus etwas die Puste verliert. Ein Daumen nach oben, die andere Hand macht die Pommesgabel (Mano Cornuta)!
 

Killing Time


Cover - Killing Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 47:56 ()
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Veritates

KEINE BIO! www
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Secret Ambrosian Fire

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MOSAIC ist vielleicht der ungewöhnlichste, aber gleichzeitig auch der passendste Name für dieses musikalische Patchwork aus allerlei stilistischen Einflüssen. Natürlich sind hie und da typischere Black-Metal-Parts zu finden („Cloven Fires“), aber insgesamt verbietet es sich, einzelne Versatzstücke aus diesem Gesamtwerk herauszufiltern. Denn „Secret Ambrosian Fire” funktioniert nur ganzheitlich. Hier wechseln akustische Abschnitte mit reduzierten Ambient-Abschnitten und knallharter Black-Metal-Kälte. Und daraus webt Martin van Valkenstijn einen weichen Teppich – und der liegt außerordentlich gut! Dennoch hat jeder Song gleichzeitig auch seine ganz eigene Wirkung. So stößt „Brimstone Blossoms“ in primordialische Klagesong-Gebiete vor. „She-Water“ ist bedrohlich-betörend und hat mit Metal im weitesten Sinne überhaupt nichts zu tun. „Secret Ambrosian Fire“ ist experimentell und traditionell gleichzeitig, das Album bezaubert und stößt ab. Das Projekt MOSAIC ist wirklich unnachahmlich und eigen. Und beweist durch eigene Interpretationen von Werken der Dichter Georg Trakl, Else Lasker-Schüler und Paul Celan sowie regional bekannteren Künstlern wie Hanns Cibulka zusätzliche seine Tiefe. Zahlreiche Gastmusiker wie Schwadorf veredelten das Werk zusätzlich, so dass es die selbst gewählte Stilbeschreibung durchaus zu Recht trägt: Supreme Thuringian Folklore. Worte können indes nicht wirklich erkären, wie sehr dieses Album fasziniert. Wer allerdings „echten“ (Black) Metal erwartet, der ist hier falsch.

Secret Ambrosian Fire


Cover - Secret Ambrosian Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:47 ()
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Into The Catacombs Of Flesh

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Es gibt Bands, da sind wenige Dinge wichtig. FLESHCRAWL sind so eine. Kritiker sagen, die machen immer die gleiche Scheibe. Na und? Natürlich waren, sind und werden die Süddeutschen immer die schwedischste aller nicht-schwedischsten Bands sein. Und ja, sie sind stilistisch total eindimensional. Natürlich stinkt es hier an allen Ecken nach DISMEMBER, natürlich sucht hier ein Jeder jegliche Innovation vergeblich. Nun könnte man was vom walzenden „Ossuary Rituals“, dem schleppenderen „Grave Monger“ oder sehr flotten „Of Frozen Bloody Grounds“, von der großen Stimme Svens, vom perfekten HM2-Sound, vom schicken Spiel des neuen Gitarristen Slobo Stupar schreiben. Kann man machen, stimmt ja auch. Aber, viel wichtiger ist hier das einmalige Gefühl, dass FLESHCRAWL auslösen. Es gibt nun mal wenige Bands, die es in so kurzer Zeit schaffen, dass der Hörer total ausflippt, nur noch „FLESH“-irgendwas brüllt und die Faust in die Luft reckt und bangt und bangt und bangt und alles. Und das können FLESHCRAWL auch zwölf Jahre nach ihrem bis dato letzten Longplayer „Structures Of Death“ immer noch. Himmel, was wird das für eine Festivalsaison, wenn DISMEMBER und FLESHCRAWL auch live in Hochform sind? Geiler geht kaum.

Into The Catacombs Of Flesh


Cover - Into The Catacombs Of Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:14 ()
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Interview:

ROCK MEETS CLASSIC 2020 mit Robin Zander von Cheap Trick

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Interview

Hallo Robin, wer oder was hat Dich bewogen, bei Rock meets Classic aufzutreten?

Robin Zander:  Das war Alice Cooper. Er war ja schon 2014 mit dabei und sagte mir, ich solle in diesem Jahr unbedingt mit ihm mitkommen.

Alice Cooper und Du kennt euch also gut?

R.Z.: Ja, Alice und ich sind befreundet. Er ist ein toller Typ, nicht nur auf der Bühne. Abseits des Showgeschäfts kümmert er sich schon seit Jahren um unterprivilegierte Jugendliche. Alice ist mein Held.“

Zusammen mit ihm kommst Du im März also nach Deutschland und in die Schweiz. Wann waren Cheap Trick eigentlich hier zuletzt auf Tour?

R.Z.: Oh, das ist schon eine ganze Weile her, sicherlich zehn, zwölf Jahre. So genau weiß ich das gerade gar nicht. Woran ich mich aber sehr gut erinnere, sind unsere Anfänge in Deutschland mit Touren Ende der 70er Jahre und den Auftritten beim „Rockpalast“.

Was sind Deine Erinnerungen an Deutschland?

R.Z.: Deutschland erinnert mich immer an meine Kindheit in Wisconsin. Dorthin sind ja viele Deutsche ausgewandert. Unter anderem auch mein Ur-Urgroßvater, der ursprünglich aus der Nähe von Wiesbaden stammt. Wie man unschwer an meinem Nachnamen erkennt habe ich deutsche Wurzeln. In Wisconsin haben damals viele Menschen deutsch gesprochen und wir sind oft in eines der vielen deutschen Restaurants gegangen.

Hast Du Erfahrung in der Zusammenarbeit mit einem Orchester?

Ja, einige. Wir haben mit Cheap Trick schon des Öfteren mit Orchestern gespielt. Es ist immer ein wenig kompliziert bei den Proben aber am Ende klingt es großartig!

Was ist bei Cheap Trick nach der RmC-Tour für 2020 noch alles geplant?

R.Z.: Oh, eine ganze Menge. Wir gehen erst mit ZZ Top und später dann mit Rod Stewart auf US-Tournee. Im Mai oder Juni erscheint ein neues Cheap Trick Album. Der Titel steht noch nicht fest. Vielleicht kommt mir ja auf der RmC-Tour eine zündende Idee.”

 

ROCK MEETS CLASSIC  Tour 2020 

mit Alice Cooper, Robin Zander (Cheap Trick), „Baby Jean“ Kennedy (Mother´s Finest), Danny Bowes & Luke Morley (Thunder) und Special Guest Robert Hart (Manfred Mann´s Earth Band) 

03.03.2020                 Passau                        Dreiländerhalle

05.03.2020                 Kempten                     bigBOX Allgäu

06.03.2020                 Zürich (CH)               Hallenstadion

07.03.2020                 Nürnberg                    Arena Nürnberger Versicherung

08.03.2020                 München                    Olympiahalle

10.03.2020                 Berlin                         Tempodrom

11.03.2020                 Bamberg                     brose Arena

13.03.2020                 Würzburg                   s. Oliver Arena

14.03.2020                 Frankfurt                    Jahrhunderthalle

15.03.2020                 Regensburg                Donau-Arena

17.03.2020                 Neu-Ulm                    ratiopharm arena

19.03.2020                 Ludwigsburg               MHPArena

20.03.2020                 Dresden                      Messe Halle 1

21.03.2020                 Ingolstadt                   Saturn Arena

Tickets für die Konzerte 2020 sind unter www.ticketmaster.dewww.eventim.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie unter www.tourneen.com erhältlich

 

 

 



Review:

Dream in Motion

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Die Aufnahme des ersten Soloalbums von CROWBAR-Frontmann und Mastermind Kirk Windstein zog sich über zwei Jahre hin, so kann man von einem übereilten oder gar hastig produzierten Album bei weitem nicht sprechen. Und ähnlich verhält es sich mit dem Inhalt von "Dream in Motion", der beschwörend, ruhend, manches Mal fast meditativ, aber dennoch gewaltig und bewegend ist. 

 
Der Titelsong und Album-Opener unterscheidet sich marginal von seiner Stammband; er ist düster, schroff, heavy und doomig zäh. Das darauffolgende "Hollow Dying Man" gibt eher die Richtung des Werks vor: Verzweiflung, klagende Bitterkeit, gebettet auf weichem Untergrund, eher balladesk, mit gelegentlich hart riffenden Ausbrüchen. Die Melodien und die damit transportierte Traurigkeit sind berührend und zum Sterben schön ("Once Again"). Man möchte die Fensterläden schließen und das Licht löschen, damit kein Sonnenstrahl oder Kerzenschein einem die Dunkelheit und Melancholie der Komposition erhellt und damit verdirbt. Auch wenn dem Album auf Länge gesehen etwas die Abwechslung fehlt, so macht es dennoch großen Spaß, sich Song um Song im musikalischen Selbstmitleid zu sulen. "Dream in Motion" ist Serotonin und Dopamin raubende Klangkunst. Das Album könnte einen Warnhinweis vertragen, dass Menschen, die zu Verstimmungen und Depressionen neigen, von diesem Tonträger abzuraten ist.
 
Zum Schluss kredenzt uns der Sludge-Pionier noch eine handfeste Überraschung. Mit JETHRO TULLs "Aqualung" ist Kirk Windstein eine klasse Cover-Version geglückt, die ein intensives, sehr dunkles und atmosphärisch dichtes Meisterwerk gebührend beendet.
 

 

 

Dream in Motion


Cover - Dream in Motion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:51 ()
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