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Fistful Of Fire

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Nachdem die Herren von BONFIRE um Hans Ziller mit ihrer Kapelle seit ein paar Jahren einen erfolgreichen zweiten Frühling in ihrer 35 jährigen Bandgeschichte erleben, erscheint nun das dritte Album mit Sänger Alexx Stahl. Das Album beginnt, und bereits im ersten Track erwarten den geneigten Hörer überraschende Soundelemente. Machen die jetzt Pagan Metal? Nein, da haben BONFIRE mit "The Joker" nur ein Späßle gemacht. Richtig los geht es mit "Gotta Get Away" und einer typischen Hardrock-Nummer. Den Refrain finde ich einprägsam, angenehm zu hören. Die Gesamtstruktur des Songs ist mir jedoch zu kompliziert und wirkt zusammengestückelt. "The Devil Made Me Do It" hat einen Wohoohoo-Refrain, damit kann ich gar nichts anfangen, und der Rest des Liedes plätschert auch nur vor sich hin. Das soll die zweite Singleauskopplung werden. Skip. In einem Interview spricht Ziller von der Tour mit JUDAS PRIEST und deren Einfluss auf ihn. Hört man jetzt bei "Run The Blade" - die Gitarrenmelodie im Intro hat man sich nämlich vom PRIEST-Album „Firepower“ geliehen" ("Never The Hereos"), obwohl dies überhaupt nicht in den Song passt. Eine Nähe zu JUDAS PRIEST kann man höchstens stilistisch feststellen, ansonsten kommen BONFIRE nicht mal ansatzweise dahin. "When An Old Man Cries" ist die obligatorische Ballade des Albums, bei welcher der deutsche Akzent des Herrn Stahl eine Spur zu deutlich wird, gefolgt von der ersten "Single" des Albums, "Rock 'n' Roll Surviviors", die konzeptionell sicher Passagen zum Mitsingen für die Live-Auftritte enthält. Ich bin bei der Nummer allerdings nicht wirklich ausgeflippt. Weiter geht es wieder mit Stückwerk, "Fire And Ice", und dem belanglosem "Warrior". "Breaking Out" trifft auch nicht meinen Geschmack, ist aber für mich der beste Song auf der Platte. Das Songwriting ist schlüssig, die Melodien gefällig und gute dazu passende solistische Gitarrenarbeit. Da stimmt eigentlich alles. Im Anschluss daran der Titelsong des Albums, "Fistful Of Fire", ein auch musikalisch dramatischer Appell an die Menschheit, nicht so verschwenderisch mit den Ressourcen der Umwelt umzugehen. Das Album wird dann mit "Gloryland" nach einer knappen Stunde wieder belanglos beendet. Qualitativ sicher anständig produziert, entwickelt die Band für mich dennoch keinen eigenständigen Sound; Gitarren, die alle nach Kemper klingen, sind einfach nicht mein Ding und haben über das gesamten Album keinen Druck. Warum dieses Album als das bislang härteste der Band proklamiert wird, erschließt sich mir nicht, es ist schließlich nicht so, als würden die jetzt Speed Metal spielen. Da gibt es BON JOVI-Alben, die härter sind. Fazit: Durchschnitt. Ich hätte dieses Album nicht gebraucht.

Fistful Of Fire


Cover - Fistful Of Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 53:5 ()
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Virtute E Canoscenza

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Schon mal jemand was von PLEONEXIA gehört? Nicht? Gut, ich auch nicht. Aber umso größer ist die Überraschung nachdem man sich „Virtute E Canoscenza“ zu Gemüte geführt hat. Mit ihrem absolut eigenständigen Sound schaffen sich PLEONEXIA ihre eigene Nische, die manchmal so klingt als seien ANACRUSIS im Italo Power Metal der 90er aufgeschlagen. Harte Riffs, dominante Keys und der teils mit Effekten belegte Gesang von Michele Da Pila schaffen eine ganz eigene Atmosphäre. So gesehen erinnert man schon an die im Info zitierten ADRAMELCH, DARK QUARTERER oder DEATH SS. Denn auch diese Band klangen zu jedem Zeitpunkt ihres Schaffens nur nach sich selbst. PLEONEXIAs Kompositionen eint eine mythische Grundstimmung und die niemals platten, aber dennoch eingängigen Melodien. Manchmal schimmert auch der Wahnsinn eines Danny Elfman durch. Selbst Fanfaren Keys (die ich eh liebe) -wie in „Selfish Gene“- klingen bei den Jungs auch objektiv geil. Und eine abgedrehte Uptempo Nummer wie „Time To Fight“ ist schon ein richtiger Kauzhit.

So viel zum Thema im Heavy Metal klingt alles nur noch gleich: PLEONEXIA sind der lebende Gegenbeweis.

 

 

Virtute E Canoscenza


Cover - Virtute E Canoscenza Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 59:7 ()
Label:
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Machine

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Mit „Machine“ läuten THEN COMES SILENCE ihr fünftes Album ein. Gegründet 2012, brachten die Stockholmer bislang vier Full-Length-Alben heraus, wobei man sehr viel Hoffnung auf die Veröffentlichung von „Blood“ im Jahre 2016 beim Branchenriesen Nuclear Blast legte. Dieser Wechsel von der Indie-Plattenfirma Novoton ins Profilager von Nuclear Blast ging für Band und Label scheinbar einfach zu schnell. „Das war schon eine unglaubliche Zeit“, blickt Bandgründer Alex Svenson zurück. „Als wir bei Blast unterschrieben, hatten wir urplötzlich alle Hände voll zu tun. Du denkst Dir, es wird leichter, wenn Du bei einem großen Label bist. Doch das wird es nicht.“ Folglich kommt das Album Nummer fünf mit dem Titel „Machine“ bei der neuen Label-Konstellation Oblivion/SPV heraus und bringt durch zwei Besetzungswechsel an den Gitarren gleich frischen Wind ins Bandgeschehen. Am Stil von THEN COMES SILENCE hat sich zum Glück nicht viel geändert. Geboten wird auch auf „Machine“ feinster Gothic/Post Punk, der Einflüsse von Götterbands wie SISTERS OF MERCY oder FIELDS OF THE NEPHILIM nicht leugnen kann. Der Hitfaktor auf der Scheibe ist verdächtig hoch. Man merkt, dass die Band Spaß daran hat, möglichst jeden Song mit einem schwarzen Sahnehäubchen zu veredeln. Mal gibt es tolle,  aber verdammt böse Synthesizer-Parts, mal geflüsterte Backing-Vocals, Disco-Beat-Einlagen und immer melancholische Hymnen wie „We Lose The Night“ oder „Dark End“. Im Endeffekt hat die Band das gleiche Songkonzept wie TYPE O NEGATIVE (R.I.P.). Man nehme sehr viel Traurigkeit, rühre langsam einen Suppenlöffel Hitpotential hinein, schärfe ihn mit schlagkräftigen Gitarren und würze mit dominanten Synthesizer-Sounds nach. Durch das Umrühren mit der Stimme von Alex Svenson wird fein abgeschmeckt und fertig ist ein Album, welches THEN COMES SILENCE hoffentlich den Erfolg bringen wird, den sich die Band erhofft und definitiv auch verdient hat. Veredelt wird das gute Stück von Stefan Glaumann, der schon für den Mix von Bands wie RAMMSTEIN, KILLING JOKE, etc. verantwortlich war und auch bei THEN COMES SILENCE die Finger genau an den richtigen Mischreglern hatte und der Band einen modernen und eigenständigen Sound beschert hat. Insgesamt hat der Labelwechsel der Band hörbar gut getan. „Machine“ klingt wie aus einem Guss – zwar düster und traurig, aber irgendwie hört man doch immer wieder ein wenig Hoffnung aus den Songs heraus. Um in den Worten von Sänger Alex zu sprechen: „Ich denke jeden Tag über den Tod nach und bin ziemlich sicher, dass er mich zu einem besseren Menschen macht.“ Und für bessere Menschen spreche ich für dieses Meisterwerk eine deutliche Kaufempfehlung aus - und für alle anderen natürlich auch!

 

Machine


Cover - Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:7 ()
Label:
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Unholy Trinity Madness

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Die Holländer fahren die ganz tiefe Furche. Der Bass eröffnet in beeindruckender Weise – und wenn Du die Lautstärkeregler ganz aufgerissen hättest, stündest Du schon nach ein paar Sekunden ohne Unterhose da. Und die Wände Deiner Wohnung wären auch eingerissen, logisch. Sähe also jeder, wenn du MASSIVE ASSAULT hörst. Also nicht übertreiben! Denn die A-Seite, gleichzeitig auch das Titelstück, gleicht einer geflissentlichen Reise mit dem Vorschlaghammer des OSDM - durch Deine Schädeldecke. Langsam, schnell, groovy, blasty, alles egal. MASSIVE ASSAULT besorgen es Deiner Hirse gut dreieinhalb Minuten lang wie eine Schrottpresse einem Seat Ibiza. „Auf Wiedersehen“ sagste. Nach diesem Lehrstück in Sachen Drenthe-Tod-Metall wird es ein wenig D-beatiger, crusty - lecker, lecker Herr Antje aus Holland! Die B-Seite „Stumpers“ massiert Dir Deine malträtierte Schädeldecke (also die von eben) mit rasenden Rhythmen und kehligen OBITUARY-Vocals. Auch richtig fein, das alles. MASSIVE ASSAULT waren schon immer gut, aber dieser schlanke Zweier tut‘s wirklich richtig tüchtig. Noch dazu eine „Putin.reitet.halbnackt.Pferd“-Parodie auf dem Cover, schwarzes Vinyl und eine mit Informationen angereicherte Cover-Innenseite. Hat was Massives, dieser Angriff. Echt jetzt. Mehr Wissen gibt es hier. Und Investitions-Möglichkeiten.

Unholy Trinity Madness


Cover - Unholy Trinity Madness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 7:26 ()
Label:
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Bloem

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Klar: holländische Black Metal-Band mit Blumen auf dem Cover-Artwork, dazu noch zu einem nicht geringen Teil psychedelischen Klängen inklusive ellenlanger Kompositionen verschrieben – Klischee, komm raus, Du bist umzingelt! Das Duo B. Mollema (Gesang) und M. Koops (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Klavier) hat bereits mit seinen ersten beiden Alben „Dromers“ und „Luwte“ auf sich aufmerksam machen können und serviert uns auf seinem Drittwerk „Bloem“ etwas knackigere Kost mit Songs immerhin unter acht Minuten Spielzeit. Aber auch bei diesen etwas kompakteren Kompositionen wirken FLUISTERAARS (was auf Deutsch so viel wie „Flüsterer“ bedeutet) schwerfällig, kaum greifbar und sperrig. Der stark von Psychedelic Folk- und Rock und Künstlern wie THE ELECTRIC PRUNES oder Lee Hazlewood inspirierte sowie mit spirituellen Themen wie Geburt und Regeneration (zu diesem Konzept gehören auch die Blumen auf dem Cover) jonglierende Black Metal des Duos will trotz mitunter einschmeichelnder Melodien kaum zünden, was auch an dem matten, stark reduzierten Sound liegt, der weder sehr räudig noch voluminös tönt, sondern einschläfernd. Mit Songs wie „Nasleep“ oder „Vlek“ beweisen FLUISTERAARS, dass sie richtig gute Ideen haben, diese jedoch in der Mixtur aus überambitioniertem Songwriting und dumpf-pappiger klanglicher Umsetzung schlichtweg verpuffen. Und das ist bei dem interessanten Grundkonzept sehr schade.

 

Bloem


Cover - Bloem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 33:39 ()
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Age of Steel

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CLOVEN HOOF, ein Name, dessen Klang immer noch nachwirkt, auch wenn dieser vermeintliche Status aus einer Zeit herrührt (Debüt 1984), die lange vergangen ist und nur eine kurze Episode bildete. Doch nicht zuletzt dem KEEP IT TRUE sei Dank erfahren die alten Recken immer mal wieder neue Wertschätzung und werden erweckt wie alte Geister, um erneut in den Wohnstuben und Konzerthallen ihr Unwesen zu treiben. So geschehen mit den einstigen Helden der NWoBHM CLOVEN HOOF.

Heuer kommt mit "Age Of Steel" Album Numero 7 in die Läden, und einziges Originalmitglied, jedoch auch prägender Songwriter, ist Lee Payne am Bass. Mit NWoBHM haben die fünf Briten nicht mehr allzu viel am Hut. Metal pur mit leichter Tendenz zum Thrash ist mein Eindruck, zumindest bei dem mit Doppelbass angetriebenen forschen Opener "Bathory". Wer bei der Gesangslinie des hymnischen Nachfolgers "Alderley Edge" nicht an Bruce Dickinson, sprich IRON MAIDEN denkt, hat sich beim Internetsurfen auf unsere Seite verirrt. Stark ist die Detailarbeit der Album-Performance, atmosphärische Zwischenspiele bereichern die Songs, ob Chöre, düster eingebaute Spoken Word-Passagen oder eine begleitende weibliche Gesangstimme. Die dynamische Gitarrenarbeit, zwischen treibendem Groove und leidenschaftlicher Melodie, des Duos Chris Cross und Ash Baker ist überragend und zum Zunge schnalzen. Sänger George Call intoniert kraftvoll und leicht angepisst; gleichwohl mengt er im richtigen Moment belebende Melodien in den brodelnd heißen Sud und führt selbstbewusst durch die 10 Nummern umfassende Vorstellung. "Age of Steel" ist Heavy Metal, klassisch, true, aber mit einer zeitgemäßen und hingebungsvollen Produktion ausgestattet. Die Songs besitzen allesamt eine Güte, die sich mit den Größen des Genres messen lassen kann, mehr noch, hier sogar teilweise Maßstäbe ("Victim Of The Furies") setzt. Ein Album, das 2020 zur Pflichtlektüre eines jeden Metal Fans gehören sollte: großartig, brilliant, einfach wunderbar!

 

 

Age of Steel


Cover - Age of Steel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:15 ()
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Through A Warren Of Shadow

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Erstmal eine Warnung an alle Power- und Fantasy Metaller. Auf dem Erstlingswerk der Band AZATH, mit dem Titel „Through A Warren Of Shadow“, thront zwar ein majestätischer Drache, aber Harnisch und Schwert können in der Heldenschublade bleiben. Hier gilt es, keine bildschöne Königstochter aus den Klauen eines Untiers zu befreien, sondern es regiert gnadenloser Death Metal. Pulverised Records schicken den Newcomer mit einem Cover des in Undergroundkreisen bekannten Künstlers Mark Riddick in die Schlacht, der sich schon durch Kunstwerke bei Bands wie LIK, GATECREEPER, ARSIS usw. einen guten Namen machen konnte. Nicht nur das Schwarz/Weiß-Drachencover ist für eine Death Metal-Band ungewöhnlich gewählt, auch ein Fantasy-Konzept findet man bei einer extremen Metalband selten. Die Texte basieren auf dem 10-Bände-Fantasy-Epos „Malazan Book Of The Fallen“, welches in Deutschland einen bemerkenswerten Achtungserfolg verbuchen konnte. Passend zur Musik von AZATH wird in den Fantasy-Texten nicht mit der Darstellung von explizierter und schonungsloser Gewalt gespart. Weniger ungewöhnlich ist die Musik auf „Through A Warren Of Shadow“. Hier regiert Death Metal in seiner reinsten Form. Ein düsteres Intro stimmt den Hörer auf den nachfolgenden Orkan ein. Die elf Stücke (inklusive Intro, Midpart und Outro) werden allesamt in einem sehr hohen Tempo durchgezogen und machen keine Gefangenen. Passend dazu ist der Sound der Platte sehr rau und bodenständig gehalten, was den Songs ein Plus an Brutalität verleiht. Leider sind mir die Vocals von Derek zu gleichförmig gehalten. Das Gegrowle bleibt zumeist in ein und derselben tiefen Tonlage und macht auf Dauer die Platte ein wenig abwechslungsarm. Der Wiedererkennungswert der einzelnen Songs tendiert daher eher in den unteren Bereich, zumal sich auch an der Gitarrenfront nichts Spektakuläres tut. Klar, wir haben es hier nicht mit einem Technical-Death Metal-Album zu tun, und das war auch nicht die Intension von AZATH, aber ein wenig Auflockerung hätte dieser Veröffentlichung gut getan. Nur Gebolze ist auf Dauer doch ein wenig eintönig. Besonderes enttäuscht hat mich das 1:38-minütige „The Whirlwind“. Was hat sich die Band hierbei gedacht? Dieser Song besteht aus Kindergartenriffs, welche eine Band niemals ernsthaft veröffentlichen sollte. Eindeutig unter dem Niveau von AZATH. Hier bleibt nur ein großes Fragezeichen. Zusammengefasst haben wir hier eine Scheibe, welche ihren Zweck erfüllt. Sie ist brutal und biedert sich nirgendwo an. Kommerz kann man AZATH in keinster Weise vorwerfen, und live könnte ich mir die Chose bestimmt gut geben. Underground-Death Metal-Fans können hier ein Ohr riskieren und eventuell ihren Spaß haben. Für mich ist das Album glatter Durchschnitt und wird daher bei mir eher selten laufen.

 

Through A Warren Of Shadow


Cover - Through A Warren Of Shadow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:41 ()
Label:
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#13

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Zugegebenermaßen hatte ich GOTTHARD schon sehr lange nicht mehr auf dem Schirm. Daher war ich umso gespannter, wie sich die Schweizer im Jahre 2020 wohl anhören würden. Mit dem Opener "Bad News" fühle ich mich umgehend wieder in die 80er/90er Jahre zurück versetzt. Glam, Poser, Sleaze Metal? Textlich nicht wirklich tiefergehend als STEEL PANTHER. Hier wird solider Rock präsentiert, aber leider auch nicht mehr. "Every Time I Die" ist Song Nummer zwei, reißt mich leider auch nicht vom Hocker. Ohohohohoooo im Refrain und total uninspiriertes  Gitarrensolo reichen leider nicht. Track Nummer drei, "Missteria",  mit Elementen wie seinerzeit Ofra Haza bei den SISTERS OF MERCY, leider nur nicht so gut. "10.000 Faces" ist der erste Song, bei dem ich wenigstens die Vocals in der Strophe mit ein bisschen Verzerrung ganz interessant produziert finde, bis zur ersten Bridge. Dann flacht auch dieser Song ab. Jetzt covern GOTTHARD ABBA mit "S. O. S.". An der Stelle bin ich raus. Vielleicht mag das ja jemand, ich nicht. Mit "Another Last Time" geht es dann wieder mit Rock mit einem bluesigen Intro weiter; poppiger Refrain, ganz nett und wohl mein Favorit auf dem Album. "Marry You" ist eine Akustikballade, es scheint im Budget allerdings kein Geld für echte Streicher oder wenigstens eine anständige Software übrig gewesen zu sein. So geht das mal gar nicht. Unterirdisch. Der Rest der Platte kann mich auch nicht mehr überzeugen. Von der Produktion bin ich relativ enttäuscht, die Gitarren klingen digital, ohne Röhrensound. Das Schlagzeug könnte auch viel fetter sein und der Gesang teilweise viel weiter vorne und etwas lauter. Das Album ist für mich auch nach mehrfachem Hören leider lediglich mit der Schulnote mangelhaft zu bewerten. Für mich bleibt nichts hängen. Es kommt einfach nichts rüber. Möglicherweise gefällt es ja eingefleischten GOTTHARD-Fans. Neue Anhänger dürften sich so allerdings nur schwer finden lassen, obwohl Musik ja Geschmackssache ist...

#13


Cover - #13 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:24 ()
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Infidel

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Die 2014er Single „Natural Born Killers“ der schwedischen Truppe hat mich seinerzeit nicht unbedingt vom Hocker gehauen, aber seitdem ist bei dem Quintett ja auch Einiges passiert. Nach „Firestorm“ (ebenfalls 2014) und „Desecrator“ (2015) erscheint dieser Tage mit „Infidel“ das Drittwerk, das man als sehr gelungen bezeichnen darf, vorausgesetzt, man steht auf diese Art von „jungem“, schwedischem traditionellen Metal der Marke AIR RAID, STEELWING, SCREAMER oder ENFORCER. Zwar erfinden auch AMBUSH das Genre nicht gerade neu und kennen ihre Plattensammlung von JUDAS PRIEST über IRON MAIDEN und RIOT bis hin zu alten HELLOWEEN in- und auswendig, aber wenn dabei erfrischende, immer melodische (und von Oscar Jacobsson hervorragend gesungene), hauptsächlich flotte, gerne mal stampfende und mit gelegentlichen Gang-Shouts garnierte Nummern wie der Opener und Titelsong, „Leave Them To Die“, „Hellbiter“, „The Demon Within“ (mein persönliches Highlight), „Iron Helm Of War“ oder „Heart Of Stone“ herauskommen, verzeiht man den Jungs auch gerne mal einen gewissen Glamrock-Faktor, für den dieser kleine lokale Zweig der Szene aber auch nicht gerade unbekannt ist. „Infidel“ ist ein durchgehend sehr starkes Album, dem am Ende nur die eine oder andere große Überhymne fehlt um richtig zu zünden – und einen „Tipp“ zu bekommen.

 

Infidel


Cover - Infidel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:59 ()
Label:
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Destination Hell

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Als sich Anfang der 80er Jahre der Heavy Metal in Europa immer größerer Beliebtheit erfreute, sprossen natürlich auch erste zarte Knospen in Deutschland.
Bands wie RUNNING WILD, HELLOWEEN, GRAVE DIGGER, GRAVESTONE, IRON ANGEL, AVENGER (umbenannt in RAGE) u.a. fingen an, die Metalheads zu begeistern. Hierbei entwickelte sich ein ureigener Stil. Man konnte quasi hören, wenn eine Band aus Deutschland stammte und das nicht nur am englischen Gesang mit deutschem Akzent.
Gerade in dieser Zeit gründete sich auch die Kombo BLACK HAWK. Von 1981 bis 1987 wurden jedoch lediglich ein paar Demos produziert und es sollte bis zum Jahre 2006 dauern, bis man endlich einen Plattendeal unterschrieb.
Für eine Band, die lange Zeit unter dem Radar flog, erscheint nun mit “Destination Hell“ schon das neunte Album, rechnet man die selbstproduzierten Scheiben mit ein. Orientierten sich die Jungs aus Mölln zu Beginn noch stark an der NWoBHM, so klingt das neue Werk durch und durch klassisch nach Teutonenmetal der ersten Stunde (siehe o.g.)....und das ist auch gut so.
Mit “Hate“ gelingt der Einstieg mit viel Tempo und Wucht, “Destination Hell“ und “Voices From The Dark“ hauen in die gleiche Kerbe. Der Rest ist reinster Metal ohne Schnick Schnack und mit “The Eyes Of The Beast“, der längsten Nummer, betritt man sogar ansatzweise epische Pfade. Diesen Track stelle ich mir vor allem live performt herrlich vor, wenn das versammelte Volk aus voller Kehle mitsingt. Das “Oooohoo“ im Mittelteil lädt förmlich dazu ein.

Hier sind beileibe keine Virtuosen am Werk, aber das braucht es auch nicht. Mit ehrlicher Metalarbeit hat BLACK HAWK eine wunderbare Oldschoolscheibe kreiert, die alles hat, was man braucht. Mal schnell, mal melodisch, mal stampfend...von allem etwas und sogar der obligatorischen Ballade “Bleeding Heart“ kann ich was abgewinnen. An dieser ausgesprochen abwechslungsreichen CD wird jeder Truemetalfan seine wahre Freude haben.

 

 

Destination Hell


Cover - Destination Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:59 ()
Label:
Vertrieb:

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