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Mnemesis

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Auch MNEMIC gehört zu den Bands, bei denen Wechsel im Line-Up die einzige Konstante zu sein scheint. 2011 wurden beide Gitarristen und der Drummer ausgewechselt, so dass „Mnemesis“ das erste Album in der aktuellen Formation ist. Sofort auffällig ist der Gesang, der viel an Aggressivität verloren hat und durch die starke Betonung der melodischen Parts beinahe zu zahm für MNEMIC klingt (die ja immerhin mal in einem Atemzug mit SOILWORK und IN FLAMES genannt wurden). Gleichzeitig gelingt den Gitarren der Wechsel zwischen aggressiven und eingängig-melodischen Parts ganz gut, hier finden MNEMIC oft den richtigen Kompromiss in Hinblikc auf die Poppigkeit – ein Thema, mit dem sie sich ja schon immer rumgeschlagen haben. Leider ist die Produktion nicht das Gelbe vom Ei, gerade die Drums klingen sehr steril und zu sehr nachbearbeitet, was nicht ganz zum Album passen will. Größtes Manko von „Mnemesis” ist aber die sehr unterschiedliche Qualität der Songs: während einige wie „Transcend“ oder „I’ve Been You“ machen Spaß und haben diesen catchy Groove, der einen guten MNEMIC-Song ausmacht, aber viel zu viele Songs sind nur belanglose Modern Metal-Nummern geworden, die aus dem 08/15-Schema nicht ausbrechen können und gegen alte MNEMIC-Nummern ebenso abstinken wie gegen 90% aller IN FLAMES-Songs. So bleibt „Mnemesis“ ein annehmbares Album, das MNEMIC in der Findungsphase zeigt. Vielleicht sind es auch ein paar Line Up-Änderungen zu viel gewesen? Wer weiß. Falls es ein weiteres Album in der jetzigen Besetzung geben wird, werden wir alle schlauer sein.

Mnemesis


Cover - Mnemesis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:6 ()
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Blood Of Saints

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ENGEL, die Band des neuen IN FLAMES-Gitarristen Niclas Engelin hatte sich mit ihren ersten beiden Alben ein gutes Standing in der Melodic Death-Ecke erspielt. Mit „Blood Of Saints“ sollte jetzt der nächste Schritt erfolgen, und der geht in Richtung keyboardlastigen Modern Metal, mit starken Riffs, tanzbaren als Metal verkleidete Beats und Ohrwurmrefrains, welche manchesmal fast schon zuviel sind („Drama Queen“). Also raus aus der Melodic Death-Ecke und rein ins angesagte Metal-Pop-Segment. Das ist so gewollt - und für die Zielgruppe hat man sicherlich einen Soundtrack fürs sommerliche Gelage geliefert. Die unbestritten guten Musiker bieten dabei mit dem clean gesungenen „Frontline“ und dem schnellen Riffgewitter „Cash King“ starkes Material. Aber davon abgesehen zielt man weit deutlicher als früher auf die SONIC SYNDICATE & Co. Fanschar und vernachlässigt die durchaus beachtenswerten eigenen Trademarks, welche den beiden Vorgängern so gut standen. Beim Songwriting scheinen die reihenweise eingängigen Parts manch fehlende Idee ersetzt zu haben. Nein, das dritte ENGEL-Album kann die hohen Erwartungen der bisherigen Fans eher nicht erfüllen – „Blood Of Saints“ ist ein Rückschritt. Schlussendlich zu gewöhnlich, zu bieder und zu brav das Ganze. Was soll's! ENGEL dürften mit „Blood Of Saints“ durchaus ein breiteres Publikum ansprechen, aber ob die Breite von Bestand sein wird, ist fraglich.

Blood Of Saints


Cover - Blood Of Saints Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:26 ()
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Omertà

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„Undaunted“ eröffnet das Debüt-Album von ADRENALINE MOB auf kräftig, treibende und nicht besonders eingängige Art – und das klingt dabei verdammt nach DISTURBED. Auch im weiteren Verlauf halten sich Modern Metal Tracks im Stile genannter Band oder auch GODSMACK und SHINEDOWN die Waage mit Hard Rock Sound, wie ihn zum Beispiel Zakk Wylde mit seinen BLACK LABEL SOCIETY bietet. Nicht das, was man bei dem Line-up erwartet. Denn Sänger Russell Allen (SYMPHONY X), Drummer Mike Portnoy (ex-DREAM THEATER, ex-AVENGED SEVENFOLD, FLYING COLORS) sowie Gitarrist und Shreddermeister Mike Orlando (SONIC STOMP) sind Hochkaräter, bei denen man eher auf eine progressive Ausrichtung tippt. Und dies bieten ADRENALINE MOB definitiv nicht. Das der ursprüngliche Bassist Paul Di Leo nach den Aufnahmen zum Debüt durch DISTURBED Tieftöner John Moyer ersetzt wurde, gibt schon eher Aufschluss über die musikalische Ausrichtung. ADRENALINE MOB liefern mit „Omertà” ein gutes Modern Metal/ Rock Album ab, welches aber deutlich weg ist vom Überfliegerstatus, der solch einer Besetzung anhaftet. Dem drückend fetten Sound und tollen Tracks wie die hervorragend eingesungenen Halbballade „All On The Line”, dem deftigen Kracher „Hit The Wall“ (endlich Portnoy in Aktion), dem DURAN DURAN Cover „Come Undone“ (mit Gastsängerin Lzzy Hale, HALESTORM), dass trotz druckvollem Re-Arrangement seinen urspünglich melancholischen Grundton behält und der zweiten Ballade „Angel Sky“ (Russell Allen in Bestform) auf der einen Seite, steht ein teilweise nur solides Songwriting und damit einige Filler auf der andere Seite gegenüber. Der Wiedererkennungswert hält sich doch zu oft in Grenzen. Ein „must have“-Album hört sich anders an. Aber vielleicht richtet es ja das ADRENALINE MOB Album Nr. 2 - sie könnens ja.

Omertà


Cover - Omertà Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:38 ()
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Doradus

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Das Auffälligste an BEAR sind das Coverartwork, für das mit Anouck Lepere keine Unbekannte verpflichtet wurde, und der Titel ihrer MySpace-Seite. Das war es aber auch schon. Musikalisch bemühen sich die Belgier um eine Mischung aus modernem Metal (der in guten Momenten an THE HAUNTED erinnert) und Metalcore, was zu einer ansprechend brutalen Chose wird, aber nur selten im Ohr hängen bleibt. Beim Songwriting offenbaren sich die Schwächen der Band, die kaum einen Song (oder auch nur einen Part) interessant und mit Wiedererkennungswert ausstatten kann. So wird sich hektisch durch die elf Songs geprügelt und dabei viele Zutaten verwurstet, ohne dass das Endergebnis auch nur annähernd interessant wird. Wer modernen Metal sucht, findet mit MNEMIC, THE HAUNTED und tausend anderen Bands besseren Stoff.

Doradus


Cover - Doradus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:8 ()
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Illusion

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TAINA aus Bremen sind als Projekt entstanden und wurden im Jahre 2010 zur Band. Nun hat man eine Vier-Track EP namens "Illusion", druckvoll produziert von Andy Classen, in den Startlöchern. Musikalisch beschreibt man sich als Mischung aus Industrial-, Elektro-, Rock- und Metal-Elementen, was schon recht treffend ist, da man von allem was in dem Sound der Combo finden kann. Auffallend ist hierbei der stark im Vordergrund stehende Synthesizer, der mit den Gitarrenriffs den prägenden Sound der Combo ausmacht. Manchmal nerven jedoch die teils skurrilen und abgedrehten Sounds, die man mit dem Teil produziert. Weniger wäre vielleicht hier mehr gewesen. Überzeugt hat mich die Scheibe jedoch immer dann, wenn ein wirkliches Zusammenspiel zwischen der brettharten Gitarre und dem Synthi zu erkennen ist, so dass sich brutale aber auch melodische Songs ergeben, die immer wieder industrialtypische Elemente besitzen. Musikalisch klingen die Tracks insgesamt ausgereift, allerdings so richtig begeistern können mich lediglich zwei Songs der vier Tracks. "I Feel Rage" und "Like A God", wobei das letztere eine sehr treibende und brutale Synthesizermelodie hat, die den Song klar auf der EP herausstechen lässt. Man darf gespannt sein, was das Quartett demnächst noch auf die Beine stellen wird.

Illusion


Cover - Illusion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 18:56 ()
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Music For Animals

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SUPERBUTT aus Budapest sind nach EKTOMORF die zweite Moderne Metal Formation, die außerhalb Ungarns schon einige Ausrufezeichen setzen konnte. So hatten SUPERBUTT bereits Supportslots für IN FLAMES, PRONG, MUCKY PUP oder CLAWFINGER und auch auf dem WFF konnte man sich bereits vorstellen. 2011 sind SUPERBUTT zudem mit einem runderneuertem Line-Up am Start.
Ob „Music For Animals“ das hält was es verspricht mag ich nicht zu beurteilen, zumindest reagieren meine Katzen recht gelassen um nicht zu sagen desinteressiert auf des neue Werk der Ungarn. Ich als Humanoide vernehme dicken Eier Gesang, fette Midtempo Grooves und ein überraschend melodisches Riffing. Und obwohl sich SUPERBUTT einen recht engen stilistischen Rahmen gewählt haben, schaffen sie es die einzelnen Stücke abwechslungsreich genug zu gestalten um nicht zu langweilen. Auch sind Stücke wie das flotte „Of This Gloom“ bei aller Härte sehr catchy ausgefallen. SUPERBUTT haben eine gute, moderne Metal Scheibe eingetütet die der U-30 Fraktion gut reinlaufen sollte.

Music For Animals


Cover - Music For Animals Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:5 ()
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Awaken The Tides

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MALEFICE können mit „Awaken The Tides“ einen besseren Eindruck hinterlassen, als ihnen das mit dem Vorgängeralbum gelungen ist. Die Band gehört zwar noch immer nicht zu den innovativsten und muss auch beim Songwriting ordentlich ackern, aber das Endergebnis ist solider moderner Metal, fröhlich von tausend Bands inspiriert. Von MACHINE HEAD über DARKEST HOUR bis THE HAUNTED reichen die Einflüsse und Dejá-vu-Momente, was sich in mal richtig guten Songs („The Haunted“), mal in belanglosem Einerlei („Dead In The Water“). Handwerklich solide und gut produziert, bietet das Album hier keine Angriffsfläche, die findet sich eben ausschließlich beim Songwriting, das zu viel Füllermaterial, zu viel austauschbare Songs hervorgebracht hat. „Awaken The Tides“ ist nicht wirklich schlecht, aber nicht wirklich gut (von ein, zwei Songs mal abgesehen), was MALEFICE weiter im Mittelmaß der aktuellen Metal-Szene verhaften bleiben lässt. (lh)

Awaken The Tides


Cover - Awaken The Tides Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:1 ()
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Gears Of Life

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Erstaunlich fett für eine Eigenpressung klingt die Debut-EP der Wiener ENEERA. Da gibt es einige Profiprodukte, die um einiges schwächer klingen. Respekt. Musikalisch bewegen sich ENEERA zwischen MACHINE HEAD, FEAR FACTORY und diversen Metalcore-Kandidaten. Obwohl Oberbrüllwürfel Pujan recht rabiat zu Werke geht, schleichen sich immer wieder Melodien ein, die man oberflächlich betrachtet gar nicht vermuten würde. Meist im kraftvollen Midtempo agierend, entwickeln ENEERA eine ziemliche Durchschlagskraft. Allerdings ist dies auch gleichzeitig die Krux an der Geschichte: So fehlt es den Songs von ENEERA noch ein wenig an Abwechslung. Für die EP ist es Ok, auf Albumlänge täten sicher noch ein paar tempotechnische Variationen gut. Ein solider Einstand ist mit „Gears Of Life“ aber geglückt. Würde mich nicht wundern, wenn der erste Full-Length Output von ENEERA kein Eigengewächs mehr ist.

Gears Of Life


Cover - Gears Of Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 17:32 ()
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Oceanic

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Dass die EMIL BULLS mit den beiden letzten Alben „The Black Path“ (2008) und „Phoenix“ (2009) ihrer Mixtur aus Alternative und Nu Metal nicht nur neue Facetten hinzugefügt haben, sondern darüber hinaus qualitativ Hochwertiges lieferten dürfte mittlerweile Konsens sein. Das achte Studioalbum „Oceanic“ setzt da konsequent nach und liefert von deftigen Metal mit hartem Gesang, über melodieverliebten Rock bis zu emotionalen Balladen das ganze Programm – zum Teil gekonnt gemischt in einem Song. Mit „Epiphany“ startet das Album nach einem düster, melancholischen Intro schonungslos roh und stark Metalcore-lastig, „Battle Royal“ mit seinem geilen Riffs und kontrastierenden Refrain und das nur auf die Fresse gehende „We Don't Believe In Ifs” (der Song zeigt die Band von ihrer kompromisslosesten Seite) sind die herausragenden Banger. Die großen Momente haben sich EMIL BULLS aber für ihr Stadionhymnen aufgehoben. Das hitverdächtige „Between The Devil And The Deep Blue Sea” (die Singleauskopplung), der im Midtempo angesiedelte Rocksong „The Jaws Of Oblivion” und der Ohrwurm „Not Tonight Josephine“ (harter Speed mit Überrefrain). Von den für die BULLS üblichen ruhigen Stücke kommt „The Saddest Man On Earth Is The Boy Who Never Weeps” am Besten rüber (wenn auch fast schon zu süßlich), aber auch die beiden anderen Balladen, das semiakustische „I Bow To You” und das epische „Dancing On The Moon” kratzen die Kitschgrenze, kriegen dabei aber den Bogen, um zur richtigen Stelle des Albums Dampf abzulassen. Ergo: „Oceanic“ ist mit Sicherheit das eingängigste und radiotauglichste Wert der bayrischen Combo – und das ohne sich anzubiedern. Denn die 14 Kompositionen klingen unverkennbar nach den EMIL BULLS und Sänger Christoph von Freydorf. Da darf man getrost zugreifen.

Oceanic


Cover - Oceanic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 55:12 ()
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Evanescence

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Ganze fünf Jahre ist es her, dass EVANESCENCE das letzte Mal musikalisch von sich hören machten. Die Lebenszeichen waren spärlich, die Besetzungswechsel dafür zahlreich. Mehr oder minder totgesagt wurden sie seitdem schon, aber Totgesagte leben länger, wie es so schön heißt, und hier sind sie schließlich wieder, wenn auch außer Amy Lee von der ursprünglichen Originalbesetzung inzwischen niemand mehr übrig geblieben ist. Dem Grundkonzept ist man auf dem selbstbetitelten Album treu geblieben, klingt aber gereifter, nicht zuletzt was den Gesang angeht. Der Auftakt ist vielversprechend, die erste Single-Auskopplung „What You Want“ erinnert vom Background her zunächst schon fast etwas an DEPECHE MODE und groovt sich schnell ins Ohr. „Made Of Stone“ eröffnet mit fetten Gitarrenriffs, „The Change“ ruft mit seiner Bridge Erinnerungen an das Debütalbum „Fallen“ wach, „My Heart Is Broken“ unterlegt die Gitarren mit einem klasse Piano und „Oceans“ rockt relativ geradlinig nach vorne. Ein klassischer Klavier-und-Streicher-Schmachtfetzen darf natürlich nicht fehlen und findet sich denn auch mit „Lost In Paradise“. Zum Abschluss konnte man sich dann aber doch nicht verkneifen, etwas mehr zu experimentieren und so kommt „Swimming Home“ ungewohnt elektronisch und ambient-mäßig daher. Die ausgeprägten orchestralen Einlagen, die „The Open Door“ auszeichneten, sind auf dem neuen Silberling deutlich zurückgefahren, die Songs wirken weniger theatralisch. Schade ist, dass trotz aller musikalischer Versiertheit die richtigen Killermelodien wie zu „Fallen“-Zeiten eher in der Minderheit sind, die wenigstens Lieder besitzen die gnadenlose Ohrwurmqualität, sich sofort im Ohr festzusetzen. Dennoch sind EVANESCENCE mit ihrem neuen Album erfolgreich von den Scheintoten auferstanden und verstecken muss sich das neue Baby ganz sicher nicht.

Evanescence


Cover - Evanescence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:31 ()
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