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Goldkinder

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WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER sind beim dritten Album angekommen, dem gemeinhin als „make it or break it“ bekannten Punkt in der Karriere einer Band. Auf ihren ersten beiden Werken hat die Band mit ihrer Mixtur aus Metalcore, leichtem Elektroeinschlag und vor allem viel (schrägem) Humor für viel Aufmerksamkeit gesorgt, allerdings auch sehr polarisiert. Wer mit einer ähnlichen Erwartung an „Goldkinder“ herangeht, wird schon mit dem Opener „Alles was ich will“ völlig überrascht werden: WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER legen mit einem brachialem, stampfenden Song los, der viel wütender und direkter als erwartet ist. Es geht dann in ähnlicher Weise weiter, sei es beim RAMMSTEIN-lastigen „Pyromant und Astronaut“ oder dem düsteren „Ohne Herz“. Die Songs sind viel direkter, kommen auf den Punkt und sind sehr eingängig. In Verbindung mit den deutschen Texten und dem wuchtig stampfenden Riffing werden natürlich schnell Vergleiche zu RAMMSTEIN gezogen, aber das wird „Goldkinder“ nicht gerecht, dafür ist das Album zu abwechslungsreich, auch wenn nicht alle Ideen (wie der Sprechgesang bei „Krieg aus Gold“) zünden wollen. Problematisch an der Scheibe ist die nachlassende Qualität der Songs: wo die ersten fünf, sechs Nummern überzeugen, wird es in der zweiten Hälfte schwächer und nicht jeder Song kommt über den Mittelmaß hinaus. Da „Goldkinder“ gleichzeitig viele alte Anhänger vor den Kopf stoßen dürfte und wird, ist das im Ergebnis natürlich schwierig, denn neue Hörer werden die nachlassende Qualitätt der Songs ja registrieren. Es bleibt abzuwarten, wie „Goldkinder“ ankommt. WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER überraschen mit einem düsteren, brachialen Werk, das so von ihnen nicht zu erwarten war und das seine starken Momente hat.

Goldkinder


Cover - Goldkinder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:3 ()
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The Evil Inside

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„The Evil Inside“ ist das sechste Album der ursprünglich aus Gibraltar stammenden, jetzt in London beheimateten Band BREED 77. Moderner Metal - fett, stampfend, mit Tempowechsel und recht melodiös – dazu ein etwas ungewöhnlicher Gesang. Soweit so gut. Oder? Nee. BREED 77 haben ihre südeuropäischen Einflüsse weiter zurück gefahren als nötig, so dass das Album in Gänze dann etwas zu gleichförmig und gen DISTURBED ausgerichtet erscheint. Da wurde Potential verschenkt. Nicht das diese Einflüsse gänzlich verschwunden sind. Aber Songs wie der Opener „Drown“ haben eher einen Affinität zu PANTERA und New Orleans als zu Flamenco und Andalusien - und ist aber an sich schon mit der Beste Song von „The Evil Inside“. Auch „Looking For Myself“ (fast schon Alternative mit atmosphärischen Instrumentalpart) macht Laune, „Low“ und der Titeltrack „The Evil Inside“ nehmen mal den Fuss vom Gas und haben ansatzweise den erwarteten südeuropäischen Flair. Ergo - gute Modern Metal Scheibe für die Zielgruppe, die aber die alten Fans etwas zurück läßt.

The Evil Inside


Cover - The Evil Inside Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:12 ()
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Vertrieb:
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Device

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David Drainman, seines Zeichens Sänger der Modern Metaller von DISTURBED nutzt die Pause seiner Stammband um mit DEVICE seine neue Spielwiese vorzustellen. Unterstützt wird er dabei von Gitarrist Geno Lenardo (Ex-FILTER), Drummer Will Hunt (EVANSCENCE) und Gitarrist Virus (DOPE) sowie diversen Gästen. Drainman, Leonardo & Co. sind bemüht Abstand zu ihren Bands, bzw. ex-Bands zu halten. Aber den Vergleich mit DISTURBED muss man ziehen, auch wenn Drainman mehr als einmal ein darauf hinwies, dass er was völlig anderes als bisher machen möchte. Dem ist nicht so. Zwar legen DEVICE trotz auf den Gesang beruhender DISTURBED-Affinität ein Mehr auf Industrial Einflüssen, elektronischen Spielereien und Samples; man kommt dabei auch gewollt kühl und hart daher, so dass der Veröffentlichung durchaus der Stempel des Industrial Metals aufgedrückt werden könnte. Vollends verschwunden sind die Modern Metal und Alternative Einflüsse aber nicht. Und das ist gut so. Denn das Opener Trio „You Think You Know“, „Penance“ und der Single „Vilify“ verströmen genau jene DISTURBED meets FILTER auf Industrial-Floor Feeling. Danach besteht das OZZY OSBOURNE / LITA FORD Schmacht-Cover „Close My Eyes Forever“ als Duett mit Lzzy Hale (Halestorm) den Modern Touch Test; „Out Of Line“ (Duett mit Serj Tankian, Geezer Butler, BLACK SABBATH doomt fett) und „Haze“ (klasse Refrain mit M. Shadows, AVENGED SEVENFOLD) sind weitere Hinhörer. Die abschließende Ballade „Through It All“ überzeugt vor allem durch den Gesangbeitrag von Glenn Hughes (DEEP PURPLE), Tom Morellos (RAGE AGAINST THE MACHINE) Gitarrenbeitrag („Opinion“) geht ein wenig unter. „Device“ ist für DISTURBED Fans und jene welche auf Drainmans Stimme stehen eine Empfehlung wert, auch wenn das Album nicht durchgehend das hohe Niveau der ersten Titel hält. Meinereiner würde sich über einen zweiten DEVICE-Longplayer freuen.

Device


Cover - Device Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:34 ()
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Temper, Temper

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Wie man BULLET FOR MY VALENTINE gegenübersteht ist natürlich reine Geschmackssache: Die einen verschmähen
den kommerziell erfolgreichen und Hitlastigen Modern Metal, der auf den ersten drei Alben durch eine Mischung aus traditionellen Metal Elementen, eine Prise Metalcore sowie aggressiven und cleanen Vocals im Wechsel durchaus schnell ins Ohr geht. Viele Andere - und dazu zähle ich mich - sehen auf diese Art von Mucke und sieht daran sogar eine Chance eben gerade auch junge Menschen an den Metal heranzuführen. Das Vorgängerwerk "Fever" hatte schon etwas seichtere Anleihen und insgesamt etwas weniger Potential als die ersten beiden Alben der Waliser und so kann man als "Fan" gespannt sein, was "Temper, Temper" so zu bieten hat. Grundsätzlich sei gesagt - man hört zu jedem Zeitpunkt um welche Kapelle es sich handelt. Die eingängige Gitarrenarbeit steht von Beginn des ersten Songs "Breaking Point“ im Vordergrund ebenso wie Gesangslinien und der altbekannte Albumsound. Auch "Truth Hurts“ geht genau in diese Richtung mit ersten Midtempo Anleihen. Der Titelsong "Temper. Temper" hat einen treibenden Groove und ist nach mehrmaligem Durchhören gut einprägbar, ohne sich jedoch einer typischen BFMV Hitmelodie zu bedienen. Mit „P.O.W.“ und „Dirty Little Secret“ bewegen sich BFMV eher im Midtempobereich, jedoch kommen auch hier viele klassische Metal Riffs zum Einsatz. „Leech“ und „Riot“ bestechen durch einen äußerst rockigen Charakter. Immer wieder tauchen Gitarrensoli auf, die genauso gut auf einem guten Thrash Album zu finden sein könnten. „Tears Don´t Fall Pt.2“ ist letztendlich ein einfacher Abklatsch der fast genauso klingt wie das Original, dem jedoch die Spritzigkeit und das Hitvolumen fehlt. Eben jedes Hitvolumen kommt insgesamt auf dem Album etwas zu kurz und wird dafür durch mehr Härte ersetzt. Eine Radio taugliche Ballade fehlt komplett so das ich geneigt bin zu sagen, das Album ist ein Schritt weg vom Heavy Metal Massentourismus.

Temper, Temper


Cover - Temper, Temper Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:44 ()
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You

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EMERCENCY GATE aus den bayrischen Landen sind bereits seit 1995 in wechselnder Besetzung am Start und durften in 2006 ihr Label-Debüt geben („Nightly Ray“). Früher durchaus in der Nähe des melodischen Death-Metal angesiedelt, zieht es die Band seit dem Einstieg von Matthias Kupka (2008, ex-SUIDAKRA) gen Modern Metal mit Wechselgesang und Einflüssen von Power bis Nu-Metal. „You“ ist ihr nunmehr viertes Album und bietet dementsprechend 12 Tracks die fett und groovend aus den Boxen schallen. So weit, so gut. Akzente sollen allerdings auch durch die die Keyboards gesetzt werden, welche aber manches Mal doch recht cheesy klingen und sich zwischen Techno und CREMATORY einnorden lassen müssen – das dürfte nicht jedermanns Sache sein. Ansonten machen Songs wie das fulminante Eröffnungstrio „Mindfuck“ (klasse Refrain), das in der Härte weiter zulegende „Force United“ und das durchaus mit Genre-Hitpotential ausgestattet „Moshpit“ Spaß; mit der an Düster-Gothic erinnernden Nummer „Back From The Grave“ hat man gar noch einen zweiten Hit an Bord. Das Songwriting passt, man hat Ideen und gestaltet „You“ abwechlungsreich – hat aber auch noch etwas Luft nach oben. EMERGENCY GATE liefern somit ein Album mit Licht und (Synthie-) Schatten – was entscheidend an der Erwartungshaltung des Hörers liegt.

You


Cover - You Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:52 ()
Label:
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The Five Elements

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CALDERAH offerieren uns auf ihrem ersten Lebenszeichen „The Five Elements“ laut eigenem verfasstem Info „Space-Metal-Rock“. Nunja, Space ist da wenig, Rock auch nicht soviel, dafür aber ein amtliches, sehr modernes Metal Brett mit Core-Schlagseite. Textlich behandelt jeder der 5 Songs eines der 5 Elemente. Da alle 5 Songs das volle Groove Metal Brett auffahren, bleibt mir persönlich der Unterschied der 5 Elemente musikalisch etwas auf der Strecke. Ist natürlich doof, da ohne das Konzept das Ganze als homogene Geschichte passen würde, so fehlt da ein bisschen was. Nur auf die musikalische Qualität bezogen ist das ganze Elementkonzept natürlich wurscht und so findet der Anhänger moderner Metalkänge einen gepflegten Schlag in die Fresse vor. Handwerklich ist alles top, Sound stimmt auch und die CD macht auch optisch einen mehr als professionellen Eindruck (hier wurde die Sache mit den 5 Elementen super umgesetzt). Wer zwischen SOULFLY und PANTERA auch dem Nachwuchs eine Chance geben möchte, dem sei CALDERAH ans Herz gelegt.

The Five Elements


Cover - The Five Elements Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 18:26 ()
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Life & Death

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Zwei Jahre nach dem letzten Rundumschlag haben BLOWSIGHT nun den Nachfolger von „Dystopia Lane“ veröffentlicht. Geboten wird weiterhin ein Mix aus Metal- und Alternative-Elementen, aber der ganz große Wurf ist den Schweden mit „Life & Death“ nicht gelungen, dazu ist das Albummaterial zu durchwachsen geraten. Die von vielen Kritikern bemängelte Zugetanheit zu poppigem Sound / kommerziell potentiell erfolgreichen Melodien muss beileibe nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein, aber auf „Life & Death“ wirken BLOWSIGHT manchmal schlicht etwas unentschlossen, in welche Richtung sie sich denn nun eigentlich bewegen wollen. Oder wie soll man den Sprechgesang beim sonst ziemlich balladesken „Through These Eyes“ oder das mit befremdlichen Elektro-Einsprengseln durchsetzte, klebrig-süßliche „Hit On The Radio“ erklären? Dabei hat die Band durchaus was auf dem Kasten, wenn sie nur will, wie zum Beispiel das gelungene „Sun Behind The Rain“ zeigt; auch der Opener „It´s Me Your Looking For“ und „Back Where We Belong“ können sich sehen lassen. Bei „This Pain“ zeigen sich BLOWSIGHT erfolgreich von ihrer durchaus vorhandenen härteren Seite, ebenso beim Hidden Track „Dirt“, der entgegen der sonstigen Gewohnheit auf jeglichen Pop-Schnickschnack verzichtet und als knallhartes Metal-Brett daherkommt. Fazit: Keine Meisterleistung, aber da ist noch einiges an auszuschöpfendem Potenzial.

Life & Death


Cover - Life & Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 62:55 ()
Label:
Vertrieb:
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Eyes World Shut

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Wer in Finnland keine Band am Start hat, muss doch mittlerweile als Außenseiter gelten – anders lässt sich die nicht abebbende Schwemme an neuen Bands aus dem Land der tausend Seen nicht erklären. CODE FOR SILENCE kommen aus einem finnischen Kaff und haben sich modernem Metal verschrieben, der nach einer Mischung aus US-Kraftmeiern Marke LAMB OF GOD und skandinavischem Death/ Thrash im Stile von THE HAUNTED klingt. Damit geben sich die Finnen aber nicht zufrieden, sondern bauen immer wieder rockige Passagen und Refrains ein („Flashbacking One Night Stand“), was ihnen überraschend gut gelingt. Dazu gesellt sich ein immer wieder dominantes Keyboard („Death Bringer“), das für modernen Anstrich sorgt und gleichzeitig nie unangenehm penetrant orgelt. Viele Ideen also, die von der Band umgesetzt werden wollen. Und siehe da, es gelingt ihnen. Die Songs klingen wie aus einem Guss und vermischen brutalen Metal mit ruhigen, rockigen Abschnitten zu einem homogenen Ganzen, hier klingt kein Teil aufgesetzt oder unpassend rangetackert. Dazu kommt ein knackiger Groove, der die Songs direkt ins Blut gehen lässt. Handwerklich ist sowieso alles im grünen Bereich (gibt es Finnen, bei denen das anders ist?) und die Produktion ist klar und druckvoll, so dass aufgeschlossene Metaller um ein Anhören von „Eyes World Shut“ nicht herumkommen.

Eyes World Shut


Cover - Eyes World Shut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:59 ()
Label:
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Lean Back, Relax And Watch The World Burn

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Vier Stockholmer, die im Booklet aussehen, als seien sie gerade einer Modenschau für Emo-Karnevalisten entwichen, probieren sich an modernem, glatt gebügeltem, pseudo-coolem Nichtsrock der Marke ENGEL oder SONIC SYNDICATE – so weit, so schlecht. MAN.MACHINE.INDUSTRY sind optisch wie akustisch eine dieser Bands, die einfach Erfolg haben wollen, wie ein BWL-Student im zweiten Semester, der sich schon als Vorstandsmitglied eines DAX-Konzerns sieht. Dabei kann das Quartett rein gar nichts und zockt sich gesichts- und wiedererkennungsfrei durch ein Album, dessen zugegebenermaßen ganz witziger Titel immerhin noch Hoffnung gemacht hatte, dass es dieser Paradiesvogelhaufen nicht so ganz ernst meint. Neben pappigem Gitarren- und Drumsound nerven die teilweise eingestreuten Pieps-Samples sowie der auf „psycho“ getunte, verzerrte Gesang von Gitarrist und Bandgründer J. Bergman. Nebenbei erinnert die Melodie des gruseligen „Vivite Et Sinite Mori (Live & Let Die)“ verdächtig an BRONSKI BEATs Hit „Smalltown Boy“, und die Coverversion von KILLING JOKEs „Eighties“ (für die man sich CORRODED-Sänger Jens Westin ins Studio geholt hat) ist ein Schenkelklopfer, der im Vergleich nicht mal ansatzweise an DISBELIEFs geniale Version von „Democracy“ heranreicht. So weit, so unnötig!

Lean Back, Relax And Watch The World Burn


Cover - Lean Back, Relax And Watch The World Burn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:44 ()
Label:
Vertrieb:
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Speak The Truth Or Die Alone

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LIVE ELEPHANT gehören nicht zu den Bands, die viele Veröffentlichungen vorweisen können, vorsichtig gesagt. „Speak The Truth Or Die Alone” ist erst das dritte Album der Schweden, die immerhin schon 1992 zusammen Musik machen. Immerhin ist den Jungs die über zwei Dekaden gewonnene Routine anzumerken, dank der die Scheibe einen guten Groove hat und im Fahrwasser von PANTERA und LAMB OF GOD bestehen kann, ohne an die beiden Bands wirklich ranzukommen. Zwar ist mit dem Opener „Hellyeah!“ oder dem knackigen „End Of The Line“ gutes Songmaterial da, aber wirkliche Hits sind sie nicht. Alles bewegt sich im soliden Bereich, vom Songwriting über die Leistung der Musiker bis zur Produktion. Hier ist eine Band am Werk, die weiß, was für Musik sie spielen will (auch wenn das vertrackte „Hurt“ aus dem Rahmen fällt), es aber nicht zu mehr als einen Platz im gehobenen Mittelfeld bringt. Ist ja ok, viele andere Combos schaffen ja nicht mal das. Von daher ist „Speak The Truth Or Die Alone” eine Scheibe, die allen Freunden gepflegt heftigen Metals an’s Herz gelegt werden kann, solange keine Wunderdinge erwartet werden.

Speak The Truth Or Die Alone


Cover - Speak The Truth Or Die Alone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:22 ()
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