Ich finde es ganz und gar nicht übel, dass die Italiener sich auch mal in anderen Bereichen probieren als nur im… äh… "melodiösen Power Metal". Aber genug der Unkerei! ASHENT gehören zu den besten Underdogs, die ich seit Langem gehört habe, denn die seit 2001 existente Band veröffentlicht mit ihrem Viertracker ein tolles Progressive Power Metal - Feuerwerk, das Freunden von Bands wie SIEGES EVEN, ANACRUSIS, WATCHTOWER oder auch FORCES@WORK (sehr guter Vergleich) ausnahmslos gefallen sollte. Dabei verliert sich das Sextett zum Glück nur sehr selten in hoffnungslosen Frickelorgien und weiß seine Fähigkeiten in mitreißende, eingängige Songs voller Details und packender Refrains (besonders beim genialen "Fallen Angel") zu verwandeln. Aber auch der Opener "Eden", "Anaemic Ardency" und "Awakened´s Transitions" überzeugen voll und ganz und sind frei von herausgreifbaren Höhepunkten, da sich hier alles auf einem sehr hohen Level bewegt. Dazu haben ASHENT mit Max Zhena einen starken Shouter in ihren Reihen, der mitnichten eunuchisch hoch singt, sondern in mittleren Tonlagen sehr kraftvoll zu Werke geht und die tollen Gitarrenduelle der Herren Onofrio und Thomas hervorragend ergänzt. Falls ein Longplayer auf diesem Niveau folgen sollte, dann steht uns demnächst sicher ein progressiver Volltreffer ins Haus. Ein erstklassiges Demo!
Nach seiner Gründung 2002 hat sich dieses italienische Sextett im letzten Jahr daran gemacht, seine erste Promo - CD fertig zu stellen, die ihrem Arbeitstitel zum Glück nicht gerecht wird. "Versagt" haben die Buben nicht, sondern einen interessanten Viertracker an den Start gebracht, dessen Stücke hörenswerten, melodischen Heavy Rock auffahren, der mit allerlei technischen Feinheiten bedacht wurde. Vor ausschweifenden Soli drückt man sich ebenso wenig wie vor langen, avantgardistischen Parts, die fast schon (70´s -) Artrock - Niveau erreichen. Selbst fette, tiefe Chöre gibt es beim Herzstück der Scheibe, dem gut neunminütigen "Crimson Night", zu bestaunen und einige (vermutlich unfreiwillige) epische, progressive Ausflüge in die Landschaft des US Metal, Marke WARLORD, baut die Band außerdem geschickt ein. Man mag denken, dass diese Mischung (die außerdem noch ein paar Klassik - Zitate im Song "Turkish" beinhaltet) viel zu wirr und unausgegoren klingt, aber Gianluca Di Marino, dessen gemäßigte Stimme sehr gut mit den Instrumenten harmoniert, und seine Mannen ziehen sich beachtlich aus der Affäre. Alle vier Songs wissen zu überzeugen, lediglich die dünne Produktion wird dem anspruchsvollen Sound nicht ganz gerecht, aber es handelt sich schließlich um ein Demo. Wer sich eine Mixtur der oben genannten Stile vorstellen kann, viele Details zu schätzen weiß und sich nicht unbedingt schnell flutschende Ohrwürmer erhofft, ist hier sicher nicht schlecht beraten. Ein interessanter Einstand!
Thrash aus Bayerns Hauptstadt - das ist DYING DISCIPLEs erstes Demo. Thrash, der sich zuvorderst an Althergebrachtem orientiert, manchmal erinnert’s an Sacred Reich ("Rethink"), seltener an die neueren Auswüchse dieser neuen, zur Mega-Welle "aufgepimpten" Stilart…. Die Songs an sich sind okay, die (durchaus interessanten) Breaks allerdings manches Mal ein wenig holprig. Da der Sound durch einen auffälligen Bass gekennzeichnet ist, fällt es dann besonders ins Gewicht, wenn der Vier-Saiter mal Ruhe gibt - es entstehen regelrechte Soundlöcher. Die Stimme klingt recht abwechslungsreich, sie thrasht und deatht und versucht sich sogar klar –sorgt aber bei keiner dieser Versuche für absolute Entzückung - enttäuscht aber auch nicht auf ganzer Linie. Der Sound ist ansonsten für ein Demo durchaus okay - Thrasher, die auf Hundertpro-Produktionen nicht allzu großen Wert legen und auf eindeutige Riff-Orientierung stehen, können reinhören. Ausbaufähig, und vier Euro plus Porto sind auch nicht teuer.
Mit "Dreams Of Escape" stellt SYLENT GREEN ihr erstes unter professionellen Bedingungen aufgenommenes Album vor - und das gut produzierte Demo kann sich hören lassen. Der Sound der seit 1998 aktiven Band (damals noch als "Sad 14th") aus dem östlichen Niedersachsen lässt sich am Besten als Dark Alternative Metal beschreiben - mischen die zwischen 19 und 23 Jahren alten Musiker doch recht respektlos harten Alternative Rock mit melodischen Death-Metal. Das Ganze dann noch mit einem melancholischem Touch versehen. Die Kompositionen besitzen allesamt eingängige Melodien und binden gekonnt den rauen Gesang, der auch mal recht deftig wird ("Cover Me") ein. Luft nach oben ist zwar noch da, den einen oder anderen Einfall um sich abzuheben brauchen die Jungs noch. Vieles geht recht schnell ins Ohr, bleibt aber nicht alles hängen - Spaß machen tut das Album trotzdem. Der Härtegrad ist auf Grund der Alternative-Einflüsse eher im unteren Bereich angesiedelt. Auffallen tut sofort der nach vorne gehende Opener "Disease" mit seinen Wechselpart zwischen cleanen Vocals und Grunts. Die nachfolgenden "One Day" und das fast balladeske "Something Like Home" zeigen dann die düstere Seite von SYLENT GREEN auf. Dazu das flotte "Fading Slowly" (sollte ein Livekiller sein) und der starke, äußerst abwechslungsreiche Titeltrack "Dreams Of Escape" (samt Akustik-Passagen). "Without A Name" spielt mit dem bekannten Wechselspiel zwischen langsamen und schnellen Parts - im Gegensatz zu den Alternativebands aus den Staaten kommt hier aber zu den akustischen ruhigen Parts ein eher traditionell metallisches Brett. Bei "Unborn" experimentiert man mit weiblichen Co-Vocals was bei SYLENT GREEN sympathisch unaufdringlich bleibt - das Midtempostück dürfte zusammen mit "Dreams Of Escape" die Highlights des Demos sein. Ach ja, einen spaßigen Hidden-Track mit NDH-Schlagseite, kräftig Elektronik und deutschen Lyrics hat man dann auch noch drauf gepackt. Die Songs "Disease" und den Titeltrack "Dreams Of Escape" stehen auf der aufgeführten Bandhomepage zum Download, dort gibt es für Euro 9,99 auch das Teil käuflich zu erwerben. Das Demo macht Hoffnung auf mehr und sollte SYLENT GREEN positiv in die Zukunft blicken lassen - warten wir mal was da von der jungen Band noch zu hören sein wird.
Warum sich manche Bands auf Krampf eine eigene Schublade zurecthzimmern, in die sie gesteckt werden wollen, will mir nicht in den Kopf. Wenn ein Infozettel-Schreiber irgendwelche Worthülsen gebraucht, die absolut unpassend sind, ist das eine Sache - die ignoriert man eh’ immer. Wenn aber eine Undergroundband wie INAMABILIS ihren Sound mit "Fast Melancholic Black/ Thrash Metal" beschreibt, bin ich immer ein wenig ratlos. Warum sagen die Jungs (plus die Bass-Dame) nicht einfach Black Metal und fertich? Denn genau das bekommt man auf "Dark Scenario" geboten: roher, schneller Black Metal, wie er seit Anfang der 90er Synonym für Underground ist und ehrlicher nicht sein kann. Die Produktion ist zwar etwas bassarm, aber was solls? Das ist das erste Demo von INAMABILIS und dafür geht das voll in Ordnung, außerdem passt das zu rohem Black Metal wie Arsch auf Eimer. Die Songs sind durchgehend schnell, haben einige coole Riffs (neben den üblichen Bienenschwarmgitarren) und transportieren einfach dieses "Anfang-90er-Jahre"-Gefühl, als Black Metal noch cool war. INAMABILIS verzichten konsequent auf neumodischen Kram wie Keyboards, Frauengesang oder clean gesungene Passagen, was ich sehr begrüße, klingt "Dark Scenario" dadurch viel bösartiger und kann seine Atmosphäre aufbauen, ohne durch irgendwelche Mätzchen gestört zu werden. Klar ist diese Art von Black Metal nicht wirklich innovativ, aber was soll’s? Ordentlich runtergezockt, mit Herz dabei und auf Trends scheißen (und ohne Schminke…). So will ich Black Metal - und so sind INAMABILIS.
Irgendwie kommt mir der Titel ein wenig spanisch vor - oder besser gesagt, nicht richtig englisch. Na, egal. REAP sind mit ihrer neuen EP am Start, um durch Mucke zu beeindrucken, was ihnen auch gelingt, allen Unsicherheiten beim Titel zum Trotz. Eine feine Mischung aus Death Metal und SOULFLY/ SEPULTURA verwursten die Ösis in den sechs Songs (plus Intro) und das Ergebnis kann sich durchaus sehen/ hören lassen. Selbst kurze Ausflüge ins HC-Lager (Moshpart bei "Liar") und der anschließende fast schon FEAR FACTORY-artige Gesang werden ohne Probleme gemeistert. Die Song grooven durchgehend, sind sauber produziert und runtergezockt, das hat einfach Hand und Fuss. REAP sind Hoffnungsschimmer im modernen heftigen Metal, die mit dieser EP hoffentlich auf sich aufmerksam machen können und nicht nur die Freunde in den Alpen live beackern werden.
Schönen abwechslungsreichen Gitarrenrock der oberen Güteklasse bieten uns auf ihrem Zweitwerk die Jungs von SKAPEGOAT. Auf "Allabouttheway" bewegen sich die jungen Schwäbisch Gmünder mit leichten Abstrichen in ähnlich vielschichtigen und abwechslungsreichen Sphären wie ich es zuletzt auf dem formidablen AEON SPOKE Album gehört habe. In kompletter Eigenregie aufgenommen ist am Sound an sich im Großen und Ganzen nicht viel zu kritisieren, einzig das manchmal etwas nervige Schepper bzw. Rumpelschlagzeug, ob gewollt oder nicht, ist auf jeden Fall schon noch verbesserungswürdig. "Allaboutaway" ist neben der recht ungewöhnliche Schreibweise auch ansonsten inhaltlich ein wirklich originelles Album. Mit den vielen instrumentalen Passagen und der variabel eingesetzten "Laut-Leise" Dynamik sowie den vielen episch, fast schon leicht progig ausgefeilt daherkommenden Tracks, operiert die Band sehr positiv jenseits aller derzeit gängigen Trends. Sogar die dezent eingesetzten elektronischen Spielereien u.a. sind auch einige wohlige Streichersounds eingesampelt worden, passen wunderbar zu dieser höchst emotional-erdigen Musik. Alleine schon deshalb hätten SKAPEGOAT eine intensive und noch stärkere Beachtung verdient. Egal ob es zunächst mal eher etwas dezent ruhig beginnt und sich dann in ein Inferno aus ruppig-fetten Riffs hineinsteigert, man merkt den teilweise etwas improvisiert klingenden Songs einfach ihre Seele an, hier wirkt nichts aufgesetzt oder kühl berechnend. Nein, diese Band will sich vielfältig ausdrücken und nutzt hierzu die eigenen durchaus beachtlichen musikalischen Fähigkeiten sehr gut aus. Songwriting von der Stange oder auf Sicherheit getrimmte Hooks sind ihre Sache nicht, es macht einfach Spaß (obwohl ich selbst auch mindestens drei Durchgänge gebraucht habe) hier länger zuzuhören. Sicher die ein oder andere Ungereimtheit ist schon noch zu orten aber alle beteiligten Musiker überzeugen auf ihre ganz besondere Weise. Akustische oder (wut) verzerrte Gitarren stehen gleichberechtigt nebeneinander. Trotz des manchmal etwas stark experimentell anmutenden Sounds haben Skapegoat auch viele schöne Melodien miteingebaut, wobei der Gesang dabei ebenfalls sehr variabel mal fast zerbrechlich, dann wieder mehrstimmig hoch und dann dass genaue Gegenteil, also aggressiv brüllend eingesetzt wird. Das passt alles auch mit diesen Extremen und Stimmungsschwankungen irgendwie gut zusammen, so dass "Allabouttheway" insgesamt einen recht interessanten Klangkosmos bietet, den es näher zu entdecken absolut lohnt. Auf der noch etwas aufgeräumten Homepage der Jungs gibt es einige mp3’s zum Vorfühlen sowie natürlich auch die CD. Ist zwar nicht gerade ganz billig für 10€ aber was hochwertig ist, darf ruhig auch was kosten oder?!
Daß es in Italien, genauer gesagt in Südtirol, doch noch etwas mehr gibt als äußerst gute Skifahrer, die mittlerweile "rockenden" Zillertaler oder sonstige Volksmusikantenpopmutanten, beweist uns hier mit ihrem ersten Demo die Formation BROKEN HEARTED. Bei dieser Band, die ursprünglich bereits in 2002 gegründet wurde und deren Schlagzeuge Mirko sogar schon mal auf dem WAVE GOTHIC Treffen gespielt hat, wurde mittlerweile neben dem zweiten Hauptprotagonisten Roberto Sief (Guit.) als stimmliches Aushängeschild die bekannte ex-EVENFALL Vokalistin Roberta Staccuneddu fest mit ins Boot dazu geholt. Damit dürfte die musikalische Grundausrichtung eigentlich schon ziemlich klar sein - Broken Hearted geben eine sehr betont atmosphärisch angelegte Version von mehr oder weniger düsterem Melodic (Metal) mit vielen typischen und oftmals etwas arg klischeehaft eingestreuten Gothicelementen. Als weitere ganz eigene Betonung will die Band ihren besonders ausgeprägten Keyboardsound verstanden wissen. Na ja insgesamt ist dies aber in der Realität dann doch nicht ganz so lasch geworden, wie es sich anhört und die Gitarren braten dann ab und an schon mal ganz ordentlich zwischen all den wohligen Tastenflächen. Allerdings kommt mir manchmal die sicherlich nicht schlechte Stimme von Roberta etwas zu "schwummrig" bzw. nicht voluminös genug aus den Boxen (Demo hin/Demo her) und die Lady agiert nicht immer so überzeugend wie bei "For You". Dies kann aber auch am eher unspektakulären Songwriting sowie der insgesamt sehr holzigen Produktion liegen. Auch die etwas zu künstlich im Hintergrund dümpelnden Drums sind nicht wirklich der Bringer. Die Tracks sind zwar handwerklich ganz o.k. wenn auch nicht wirklich originell, keiner der fünf Titel haut mich so recht vom Hocker. Zwar nicht schlecht aber auch ohne große eigene Linie bzw. Wiedererkennungsfaktor - alles klingt irgendwie ähnlich. Broken Hearted stehen orientierungsmäßig ganz grob irgendwo zwischen EPICA und LEAVE’S EYES wobei man keinesfalls viel schlechter als die Erstgenannten aber doch eine ganze Ecke weniger packend als das LIV KRISTINE Ensemble agiert. Was der aber der leider völlig daneben gegangene Black/Deathmetal Einschub mit dem Gekeife von GRAVEWORM-Frontman Stefan Pisoni gegen Ende des Schmachtfetzens von "For You" bedeuten soll, ist schon etwas schleierhaft. Wirkt irgendwie anbiedernd an das härtere Genre, so nach dem Motto "Seht her wir können auch einen auf Böse machen". Wenn hier bei BROKEN HEARTED aber tatsächlich mal ein Plattenvertrag rausspringen soll, müssen sich sowieso alle Beteiligten ganz erheblich steigern. Denn mittelmäßige Gothicbands gibt es wirklich schon zu Genüge. Wer sich ein paar MP3’s hierzu anhören möchte, kann sich gerne auf der offiziellen HP mal umsehen.
AGAMENDON haben mal Göteborg in Castrop- Rauxel eingebürgert, denn AGAMENDON haben sich dem traditionellen Göteborger Melodic Death Metal verschrieben. Mit ihrem Debüt waren sie in den "Sounds Of Steel"- Studios und haben sich dort einen soliden Sound verpassen lassen. Mit diesem prasseln einem Songs der Marke alte IN FLAMES und AMON AMARTH entgegen. Positiv dabei auch die oft verwandten akustischen Passagen wie sie z.B. auf "Toxic Zombie" zu finden sind, gerade dort klingt Sänger Dugi auch wie ein denkbar unschwedischer Chris Barnes. Schade nur, dass das gute Stück mit einem Fade-out enden muss. Desweiteren finden sich böse Riffs und ein variabler Gesang bis hin zu gutturalem Sprechgesang("Outbreak"), auch wenn beim Gesang etwas zu viel experimentiert wird, da wäre weniger mehr. Vor allem die blackmetallischen Anleihen, wie sie auch bei "Outbreak" vorkommen, sind ausbaufähig. Weiterhin wünscht man sich mehr solcher Soli wie bei "Anger" oder "Revenke" statt des eher schrägen auf "Selected Dead". Amüsantes Highlight ist die auf dem Album versteckte Death- Humppa Attacke. Insgesamt also ein vielseitiges Output an Göteborger Melodic Death Metal, dass bei öfterem Hören auch in´s Ohr geht und auf mehr hoffen lässt.Inklusive gibt es bei diesem Output auch ein ansprechendes Cover und Booklet in typischer Death Metal Ästhetik. Für Genrefans empfehlenswert, weniger Eingefleischte sollten eher auf das nächste Output warten.
Das Konterfei ihrer Sängerin Stefanie haben INTO EXIT ganz allein vorne auf ihr helles Cover von "With Angels High" gepackt und auch die Musik des Fünfers aus dem Sauerland wird weitestgehend durch diese charismatische Stimme geprägt. Manchmal hätte ich mir allerdings gewünscht, die Vocalistin wäre noch etwas mehr aus sich herausgehen und hätte an der ein oder anderen schnelleren Stelle mit stärker ungezügelterem Temperament gesungen. So entsteht manchmal der Eindruck von doch etwas zu wimmrigen und leicht undeutlichen Texten. Aber es soll auch kein falscher oder zu kritischer Eindruck entstehen - diese Lady hat große Potential und kann sicherlich noch einen Zahn zulegen. Die absolute Höchstnote verdient ohne Frage die Leistung u.a. bei dem gefühlvollen und mit tollen akustischen Gitarren versehenen "Subway" oder dem recht relaxten aber wunderbar fließenden "Options" - meinen Respekt! Wären die Gitarren insgesamt etwas fetter und volumiger produziert (obwohl die Riffs trotzdem eher metallisch denn nach Rock klingen) und die Keyboardteppiche noch etwas opulenter - man könnte Into Exit doch glatt in die Gothic Ecke einordnen. Auch stimmungsmäßig dominieren hier vielfach die Molltonarten sowie viele wunderbar melancholische Momente, die Band bietet einiges an gekonnter Abwechslung, kein Song klingt wie der andere und auch in Punkto Songwriting mit eingängigen Hooks beweißen die Musiker ein gutes Händchen. Into Exit gibt’s es jetzt schon seit Herbst 2000 wobei man stilistisch bereits einige gravierende Wechsel hinter sich gebracht hat. Auch mit diesem Nachfolger des rund drei Jahre zurückliegende "Backside Of The Night", auf dem man sich vornehmlich dem Art-Rock verpflichtet sah, stellt sich die Band nun wieder einer neuen Herausforderung. Jetzt soll die Betonung lt. eigenem Bekunden verstärkt auf "Prog-Rock" liegen. Ein Paradebeispiel hierfür dürfte besonders das über 11-minütige "Alea" sein, denn bei diesem Track in all seiner epischen Breite gibt es gleich reihenweise gelungene Breaks, unterschiedliche Liedthemen, viele Tempo-Wechsel, opulente Passagen aber immer einen gut erkennbaren roten Faden der alles zusammenhält. Komischerweise ist hier alles rein instrumental gehalten, warum die Sängerin bei diesem elementaren Song der CD überhaupt nicht mitsingt, ist mir aber etwas schleierhaft. Egal, ich wage die Behauptung, dass die musikalische Selbstfindung der Band aber auch mit diesem Werk noch nicht abgeschlossen sein wird. Über die Produktion läßt sich, gerade für einen nicht aus den Vollen schöpfen könnenden Underdog, ebenfalls keine größeren Schwachstellen ausmachen, gerade der Schlagzeugsound kommt sehr überzeugend rüber.
Über die sehr lohneswerte Homepage von Into Exit (mit wirklich originellen Animationen und auch mp3’s) kann dieser Silberling mit seinen üppigen 63 Minuten Spielzeit für recht annehmbare 8 € käuflich erworben werden.