PARK LANE 7 - das war mich ganz klar einer der (wenigen) positiven Überraschungen und ein absolutes Highlight beim diesjährigen 10. TAUBERTAL OPEN AIR 2005. Mit ihrem beherzten New Alternative Rock, der auch bei den etwas atmosphärisch angehauchten Midtemposongs oder Balladen gänzlich ohne irgendwelchen Popschmalz oder sonstige Weltschmerzattitüden auskommt haben die Jungs auf der "Sounds For Nature" Bühne mehr ordentlich abgerockt und schnell ihr Publikum gefunden. Auch auf dieser ersten schon etws älteren eigenen CD "Good Times" sind einige tolle Kracher zu finden, die eines immer wieder zeigen - diese wirklich talentierten vier Musiker verstehen was von guten Hooks, fetten bzw. bratenden Gitarren und genügend Abwechslung. Dies ist bei vielen Nachwuchsformationen diess Genres leider oftmals nicht so ausgewogen der Fall. Die Band stammt aus Bad Mergentheim (BaWü) und ist derzeit in der Besetzung Daniel Striffler (Vocals & Gitarre), Christian Heigl (Drums), Wolfgang Bürckert (Bass) und Neal Murphy (Gitarre) aktiv. Das eigentliche Gründungsdatum war schon 1998, aber da firmierte man noch unter "Nevermind" (bis 2002). Der Gesang von Daniel ist bereits recht charakteristisch ausgeprägt, er kann dabei sowohl einfühlsam "Like A Rose" singen aber auch wie ein Shouter agieren, bei dem Thrasher "Beeing You" röhrt er jedenfalls in bester Hettfield Manier. Die harten Gitarren stehen, egal ob in gelungener Laut/Leise Dynamik, akzentuiert oder auch mit leichtem Crossovereinschlag stets im Vordergrund aller sieben Songs und sorgen für ordentlich Schub. Mit "Losing Myself" befindet sich sogar schon ein richtiger Clubhit unter dem Material von "Good Times", diese Aufnahmen wurden übrigends schon 2002 bis 2004 aufgenommen. PARK LANE 7 sind auf jeden Fall eine Band von der wir sicher noch einiges positives hören werden und die über kurz oder lang, wenn sie so konsequent weitermacht, einen Deal bekommen sollte.
Eine Rune, die für’s Verderben steht, das ist HAGAL. Und natürliche eine norddeutsche Black-Metal-Band. Allerdings beschränken sich die Nordlichter keineswegs auf den schmalen Schwarz-Wurst-Darm, sondern scheuen sich überhaupt nicht vor längeren Akustikpassagen und auch folkig-paganistische Elemente kommen voll zum Tragen. Das macht insgesamt eine ziemlich detailverliebte Scheibe, die auch nach mehrmaligem Hören immer noch kleine und überraschende Nettigkeiten bereithält. Die Schönheit dieser ruhigen Parts kommt durch immer wieder knüppelige Anflüge dark-inthronisierter Einflüsse noch besser zum Tragen. Derartige Gegensätze ziehen sich an und machen eine CD interessant, genau wie das schick-professionelle Layout des Booklet, das edel aussieht, obwohl man auf den Bildern vor lauter braun nicht wirklich viel erkennt. Zu lesbar sind dafür die (deutschen) Texte, die weit trotz muttersprachlicher Zunge nie peinlich daherkommen und mythologisch inspiriert sind. Nicht ganz so gelungen ist der Sound, der doch recht undergroundig daherkommt. Und die Stimme wird vielen zu denken geben, denn der oft sehr kreischige Charakter des Organs zieht viel Aufmerksamkeit auf sich, verleiht seiner ganzen Verzweiflung eindrucksvoll Ausdruck - steht aber von Zeit zu Zeit auch an der Grenze zur Überlastung des Hörknöchelchens. Fazit: Viele gute Ideen machen diese Eigenproduktion zu einer wirklich interessanten Angelegenheit mit kleinen Abstrichen. Vom Verderben ist HAGAL auf jeden Fall weit entfernt.
Nachdem ich vor ca. drei Jahren bereits das durchaus solide Debüt der Heilbronner Metalformation THE PAST ALIVE besprechen durfte, haben die Jungs nun auf ihrem aktuellen zweiten Full-Length Album "What You Need" einen weiteren großen Schritt in Richtung ernstzunehmender deutscher Newcomeract gemacht. Die recht positiven Liveeindrücke, die dieser Fünfer u.a. zuletzt beim 5. METAL INSIDE Festival hinterlassen hat, bestätigen sich auch auf diesem Silberling, der zwar sicher nicht der Überhammer geworden ist, aber insgesamt eine grundweg solide Sache (inkl. sehr gelungenem Cover) darstellt. Die Produktion de Platte ist insbesondere für einen mehr oder weniger "nur" in Eigenbau erstelltes Projekt darüber hinaus fast schon als bundesligareif einzustufen, denn was die Band mit Produzent Steffen Burkhardt hier für einen satten Sound hingezaubert hat, kann sich hören lassen. Stilistisch wollen sich THE PAST ALIVE zwar nicht gerne in Schubladen stecken lassen und firmieren am liebsten schlicht unter "Heavy Metal" aber nichtsdestotrotz lassen sich die mehr oder weniger stark vorherrschend thrashigen Tendenzen nicht verleugnen. Die deutlichen Anleihen zu METALLICA waren auf dem Vorgänger noch etwas präsenter, was allerdings auch größtenteils, am bereits damals von mir eher als bescheiden eingestuften Gesang von Nik Gledic lag - dieser hat sich aber nun tatsächlich erheblich verbessern können und ist gerade dann, wenn er sich mal (leider noch zu selten) vom Hetfield’schen Timbre etwas stärker entfernt (z.B. bei der starken Ballade "No Choice"), seine besten Momente hat. Gerade bei dem für diese Band eher untypischen und recht agressiven "Obscurity" klingt er sogar mal so richtig böse. Auch bei den Arrangements sowie dem Songwriting hat sich die Band enorm weiterentwickelt insbesondere die gelungenen Akustik-Parts sind recht vielseitig wobei die beiden Parts von "The Edge Of Time" (sind für mich die absoluten Highlights der CD) von hohem Melodiengespür zeugen und auch die diversen originellen, schnellen Soli kommen hier (besonders bei Part II) absolut packend rüber. So gesehen sind die musikalischen Grundfertigkeiten für höhere Aufgaben jedenfalls vorhanden und wenn jetzt noch eine songwriterische Steigerung bei den etwas schnelleren Powerwracks (hier fehlt manchmal nur der letzte Tick) erfolgt, könnte durchaus noch mehr gehen bei THE PAST ALIVE.
(maio)
"WHAT YOU NEED" heisst das neueste Schaffwerk der Süddeutschen Combo THE PAST ALIVE. Das zweite Studioalbum ist mit dem Debütalbum "Deepest Inner" von 2002 kaum noch zu vergleichen. Schon alleine der Sound und die Qualität der Songs spricht Bände: aufgenommen und produziert wurde die Scheibe in den SCB Music Studios in Bretzfeld. Das Master erstellte die Nr. 1 Adresse in Deutschland - das House Of Audio in Karlsdorf. Der Opener "Lies" rotzt dann richtig los - ein fettes Riff brät hier alles weg und die aggressiven Vocals von Sänger Nik Gledic errinnern ab und an an James Hetfield. Im Mittelpart des Songs sorgt dann ein fies gespieltes Lead Guitar Solo für die nötige Härte. Das Album weisst jedoch noch wesentlich mehr auf. Ob anspruchsvolle modern klingende Metal Nummern wie "Now Or Never" oder "Addicted" oder Songs die bereits beim ersten Durchlauf im Ohr kleben bleiben wie "All Of The Night" - einer Metal Hymne wie sie Iron Maiden wohl nicht besser hätten hinkriegen können - zumindest nicht anno 2005. Der Titelträck "What You Need" hält was der Name verspricht: ein treibendes Riff und orientalisch klingende Gitarren leiten die Abgehnummer ein. Der Refrain kling sehr eingängig und der Bridge Part nach dem zweiten Refrain lebt durch harten Sprechgesang der in ein verspieltes Soli übergeht. Etwas ruhiger geht es da bei der Halbballade "No Choice" zur Sache. Mit ruhigem Beginn steigert sich der Song bis hin zu mehrstimmigem Chorus und erinnert stelleweise an Nickelback oder Creed. Noch viel softer wird es dann bei der Kuschelballade "The Edge Of Time Pt.1". Eine cleane Akustik Klampfe unterstützt den glasklaren Gesang. Das Solo - ebenfalls akustisch gespielt sorgt für Gänsehaut bevor mit einsetzter E-Gitarre und dezenten Streichern das Finale perfekt ist. Das wirkliche Finale folgt jedoch mit der instrumentalen Nummer "The Edge Of Time Pt.2" - der Oberhammer, der Hit, dem möglichen Soundtrack für einen Jahrhundert Fantasy Film oder einfach das Feuerwerk an instrumentaler Vollkommenheit, hier ist alles dabei - fette Riffs die an ICED EARTH erinnern, eine durch den Song führende Melodie die man nie wieder aus dem Kopf bekommt und ein bombastisches Finale, wie es besser fast nicht sein kann. (repeat, repeat, repeat!). Zwischen all den Stildefinitionen die es mittlerweile gibt, bezeichnen THE PAST ALIVE ihre Musik schlicht und einfach als METAL. Dem ist auch nichts hinzu zu fügen. Wer bestellen will tut dies auf der Homepage www.ThePastAlive.de.
CUMULO NIMBUS habe sich einem etwas anderen Ansatz verschworen als die meist sich am Mittelalter orientierende Konkurrenz aus deutschen Landen. CUMULO NIMBUS sehen sich selbst eher in der Tradition der Renaissance und mischen Einflüssen des 16. und 17. Jahrhunderts auch auf "Nachtwache" mit Rock und Metal. Dabei bleiben die folkigen Töne melodisch führend - harte Gitarren und Schlagzeug schaffen dazu das Fundament; aber "Flammentanz" (gelungen starker Opener, welcher die Ausrichtung der Band auf "Nachtwache" am Besten zur Geltung bringt), "Wirtshaus" (wohl eine anvisierte Mitgrölhymne, Textzeile: "Auf ihr Zecher hebt die Becher") und "Mondsucht" kommen schon recht metallisch aus den Boxen. Das schnelle und harte Instrumentalstück "Mondsuchtpolka" hat Pogoqualitäten und überführt in das eher bedächtige, aber hart stampfende "Herbst" und in die obligatorische Herz-Schmerz-Ballade "Nachtlied" (lässt nicht nur wegen den Gesang leicht an Lacrimosa denken). Die zwei Damen und vier Herren lassen neben Gitarre, Bass und Schlagzeug noch Laute, Flöte, Geige, Djemben, Krumm- und Bockshorn u.a. Tonwerkzeuge erklingen - und dies mit gekonnt instrumentaler Fertigkeit. Der Gesang ist wie meist bei den Folk- und Mittelalterbands reine Geschmackssache - Sänger Mathis Mondjolin wird dabei von allen anderen gesanglich unterstützt, von mehrstimmigen Gesang ("Mondsucht") bis zu dem weiblichen Gegenpart in "Nachtlied". Die allesamt in deutscher Sprache gehaltenen Texte lohnen das genauere Hinhören ohne das sie schwer verdaulich sind. Dazu tönt die Scheibe noch recht fett aus den Boxen - ein nicht geringer Teil des metallenen Sounds dürfte wohl der Produktion von Alex Krull (Atrocity, Leaves’ Eyes) zu verdanken sein. Erinnert, im positiven Sinne, doch etwas an die Anfangstage von bekannten Szenegrößen. Fans mittelalterliche Klänge sollten sich den Namen CUMULO NIMBUS mal vormerken - auf der genannten Bandhomepage gibt es einiges zu hören und die Scheibe dann auch für 10,- Euro zu erwerben.
Das letzte Demo von NEVER COMES SILENCE hatte ich hoch gelobt: Es hat mit einigen Zusatzrunde im CD-Schacht trübe Tage versüßt und schöne Erinnerungen an die frühen Experimentier-Phasen von ANATHEMA oder MY DYING BRIDE wieder gebracht. NEVER COMES SILENCE waren nicht homogen, aber das war das charmante, einiges knarzte und die Richtung war nicht klar, es steckte aber eine Menge Entwicklungspotential drin - und das war ihre Stärke. Die Aufnahme des letzten Demos ist jetzt 3 Jahre her, in der Zeit fließt selbst im Datteln-Hamm-Kanal eine Menge Wasser und die Band hat ihre Richtung gefunden. Leider, muss man sagen. Natürlich ist der Sound auf "One Second Eternity" sehr viel besser auf dem Erstling, die Arrangements und das Timing stimmen, kleine Details sind nett eingewoben - aber die Richtung stimmt eben nicht mehr. Weniger Death und Doom, mehr Gothic und mehr Langeweile. Statt doppelter Gitarreneinsätze bleibt Platz für Keyboardteppiche und darauf darf der Gitarrist dann ein Solo spielen. Die Violine fidelt nicht fröhlich im Hintergrund, sondern darf episch leiden. Sängerin Tanja klagt meist wie eine Nebelkrähe (obwohl sie ganz offensichtlich singen KANN), Sänger Tom ist der böse grunzende Gegenpart und macht das ganze nicht besser. Schlimm ist nur: Ohne die Ecken und Kanten ist das Spannende bei NEVER COMES SILENCE flöten gegangen, die Songs sind einschläfernder als eine Krankenhauspackung Valium. Jedenfalls, wenn man auf den eher keltisch inspirierten Metal des Debüts gehofft hat. Zusätzlich erzwingt die Cover-Version von CANDLEMASS´ "At The Gallows End" einen ganzen Punkt Abzug in der B-Note - mit Frauenstimme und Geige und in diesem Arrangement geht das gar nicht.
Es ist mir persönlich egal, ob CORPSEPAIN an den Nibelungen-Festspielen in ihrer Wormser Heimat teilgenommen haben oder nicht. Freut mich für die Band. Aber nicht nur die Zuschauer, wenn man mal das vorliegende Produkt als Maßstab nimmt. Nach dem Intro - ein unter schweren Atemzügen verlesener Nibelungen-Text ("Das Nibelungen-Lied")– beginnt plumper Metal im marschierenden Midtempo, lang und weilig. Die Jungens orientieren sich sicherlich an Größen wie In Extremo oder bekannten Deutsch-Metall-Bands, hier rollt das "R", da riffen stumpf die Gitarren. Hier ein wenig Folk-Mittelalter-Elemente, da ein bisschen Pagan. Alles wie gewollt und nicht wirklich gekonnt. Es gibt deutschen Gesang - und englischen (was beim Titel "Siegfried" besonders bitter kommt, da sie den Refrain auf englisch singen und das "r" ausgerechnet hier englisch aussprechen - grausam - dafür ist das englische "th" zumeist nicht vorhanden…). Neben höchst langweiliger Mucke und peinlichem Gesang gibt es auch noch zwei Instrumentals - die sind zum Teil akustisch und dann auch nicht ganz so schlimm. Tut mir leid, auch, wenn sich Christian und Markus viel Mühe gemacht haben. Sorry, aber mir gefällt’s null, rien, zero, gar nicht. Oder, um im Sprachgebraucht zu bleiben: "Oh, Odin sie waren dir immer treu . nimm CORPSEPAIN zu dir" - aber schnell."
Cool, DRYROT haben vor Jahren mal "Daylight” von den NO ANGELS gecovert, da haben die Bayern gleich einen Stein im Brett bei mir, ich alter NO ANGELS-Fan, ich. Leider sehen die Jungs bei weitem nicht so gut aus wie die gecasteten Damen, dafür macht ihre Mucke mehr Dampf. Moderner Thrash, der in Richtung SOULFLY und SEPULTURA geht und mit Einflüssen von KORN, MACHINE HEAD und HATEBREED gespickt wurde, gibt es auf "God(s)Eyze" zu hören. Das ist nicht sonderlich originell, aber in diesem Falle so gut gemacht, dass mir das egal ist. Sänger Volker klingt original wie Max Cavalera, hat aber auch mal cleane Einsätze, die richtig gelungen sind ("Agonized") und der Mucke Tiefe verleihen. Mit einer druckvollen Produktion im Rücken hämmert die Scheibe anständig aus den Boxen und braucht Vergleiche mit Label-Bands nicht scheuen. Die zwölf fahren allesamt ein anständiges Aggressionslevel, haben einige sehr coole Riffs und sind schlicht besser als alles, was SEPULTURA in den letzten Jahren gemacht haben. Ich lege DRYROT jedem ans Herz, der auf die oben genannten Bands steht, da kann man nix falsch machen. In dieser Form sollte es DRYROT leicht fallen, einen Vertrieb für diese Scheibe zu ergattern, zu gönnen ist es ihnen.
Eine ziemlich direkte Angelegenheit ist das Debüt der Essener NOIZSQUAD geworden. "Amok" haut uns acht Hardcore-Songs um die Ohren, die hörbar von der alten Schule des Genres beeinflusst sind und auf neumodische Spielereien verzichten. Hier gibt es fast durchgehendes Geballer, recht typisches (und gutes) Riffing und einen fies bellenden Sänger. Hin und wieder mal das Tempo variieren und ein paar Moshparts reinnehmen ist etwas, auf das NOIZSQUAD offensichtlich keinen Bock haben, wodurch "Amok" einen sehr punkigen Grundcharakter hat. Schnörkelloser, handwerklich gut gemachter HC, der die Viertelstunde Spielzeit durchaus Bock macht.
Seit der "Phantoms" EP ist bei den norddeutschen NAYLED viel passiert: Sänger und Basser haben ihren Hut genommen und sind durch neue Leute ersetzt worden. Neu-Sänger Ron hört man auf der "Antibody" EP bereits, Neu-Basser Michael kam erst nach den Aufnahmen zur Band dazu, konnte also auf den Silberling keinen Einfluss nehmen. Er muss sich aber nicht grämen, haben NAYLED doch auch ohne ihn (und mit Gavin am Bass) vier hervorragende moderne Metalsongs aufgenommen, die NAYLED an die Spitze dieses Genres katapultieren sollten. Emotional, abwechslungsreich und mit der nötigen Härte, um nicht in weinerliche Emo-Gewässer zu paddeln, präsentieren sich NAYLED hier. Von der Black Metal-Vergangenheit einiger Mitglieder (MEPHISTOPHELES) ist nicht mehr viel zu hören, viel mehr wird die Vorliebe für die amerikanische neue Schule deutlich. Es wird viel Wert auf Eingängigkeit gelegt, die durch die wirklich gelungenen Refrains problemlos erreicht wird. Sänge Ron kann auf ganzer Linie überzeugen und mit Fug und Recht als neues Aushängeschild der Band bezeichnet werden. Besonders gut hat mir sein cleaner Gesang gefallen, der einem Gänsehaut um Gänsehaut den Rücken runterlaufen läßt. Neben ihm ist die Gitarrenarbeit bemerkenswert, die zwischen Brachialität und Zerbrechlichkeit pendelt, sich aber auch im richtigen Moment zurücknehmen kann. Drummer Kummer ist wie gewohnt ein solider Rückhalt und zeigt sein ganzes Können, treibt die Band mal an, nimmt mal das Tempo raus und hat Zeit für viele kleine technisch anspruchsvolle Spielereien. Die Songs insgesamt sind eingängig, abwechslungsreich und allesamt potentielle Tanzflächenfeger. Hoffentlich werden NAYLED mit dieser EP ein Label auf sich aufmerksam machen können und uns in Bälde ein komplettes Album vorlegen können. Im Bereich modernen Metals gehören sie spätestens seit dieser EP zu den ganz Großen in Deutschland!
Als besonderen Service gibt es alle vier Songs für lau auf der Homepage der Band. Wer NAYLED unterstützen will und auf eine schicke Verpackung der EP steht, ist mit 5€ dabei.
Das dritte Demo (nur zwei Euro!) der Sachsen enthält zwei Neuaufnahmen bereits eingespielter NITROLYT-Songs, zwei neue und was "ganz Besonderes für langjährige Fans der Band". So sagt es das Info und meint die Hymne der Kapelle namens "Commando Metal". Diesem Credo widerspricht allerdings besonders "Incredible Georg", das einem benachbarten Rapper Einsatzmöglichkeit gibt. Aber auch der erste Song, ("just another angry….") vermengt die reinen Metal-Masse mit viel Rock und Roll und bei "Strange Way" treffen sich unter anderem Alternative und NuMetal. Insgesamt ist die Scheibe aber dennoch gelungen - auch, wenn man wie ich die Band nicht kennt. Denn: Ersten rockt der Sound tüchtig und, vor allen Dingen: "Commando Metal" ist ein echt flotter Thrasher mit sehr "angenehmen" Gesang, ein Song, wie ihn die deutsche Szene zwar schon oft geschrieben hat, aber auch nicht noch oft genug tun kann. Der letzte Streich der Leipziger ist mit Abstand der effektivste. Warum der allerdings unbedingt "versteckt" werden musste, sei mal dahingestellt….