VENATIC sind fünf Jungs aus Hamburg welche seit 2002 ihre von Metallica und Pantera bis Soil und Creed reichenden Einflüsse musikalisch unter einem gemeinsamen Dach bündeln. Ergebnis ist das 3-Track-Demo "Evidence" auf welchem man sehen kann, dass eine solcherart gelagerter Mixtur aus 90er-Heavy Metal-Klängen und Alternative Rock-Anleihen durchaus gut funktionieren kann. Selbst bezeichnen VENATIC ihren alternativen Metal als Post-Heavy Rock - auch gut. Mit "In Between" beginnt es metallisch anspruchsvoll und schön gitarrenlastig, aber auch etwas sperrig. Die beiden darauf folgenden Songs sind etwas leichter Instrumentalisiert, "Charyou-Tree" (mit klasse Refrain) und das schon fast epische "The Art of Lifeless Truth" (gutes Beispiel für moderne harte Rockmusik) gehören aber zur Sorte Ohrwurm. Auf "Evidence" sind jedenfalls drei ausgezeichnete Tracks enthalten, welche auch aufzeigen, dass das Quintett komponieren und arrangieren kann. Da VENATIC nicht den Fehler machen ihre eingängigen Melodien mit zu wenig Härte auf Radiotauglichkeit zu trimmen sollte das Konzept nicht nur Live aufgehen, sondern auch locker zu einem qualitativ guten Album reichen. Und da die Jungs neben einem fetten Sound auch einen Sänger haben der ihren Post-Heavy Rock glaubwürdig rüberbringt stimmen die Startbedingungen allemal. Auf das Album würde ich mich schon mal freuen.
Seit August 2004 sind die jungen Pforzheimer unterwegs, die Welt von ihrem traditionellen, bisweilen progressiven Heavy Metal zu überzeugen. Und diese Aufgabe gelingt ihnen auch ganz gut, denn auf "Heavy Metal Breakthrough" finden sich fünf Songs, die besonders im Gitarrenbereich (das Duo Daniel Peter und Fabio Valvano geizt nicht mit technischen Kabinettstücken - was auch der instrumentale "Hidden Track" am Ende der CD beweist) positiv auffallen. Nicht ganz so überzeugend kommt der Gesang von Bassist und Sänger Fred Hilke herüber, dessen raue Tonlage zwar gut zur Musik passt, der aber stellenweise noch etwas kraftvoller und mit mehr Wumms zur Sache gehen könnte. Nicht ganz unschuldig ist daran auch die Produktion, die ihr Demo - Dasein nicht verleugnen kann und die aus dem coolen, hymnischen Opener "Code Yellowfin", dem Stampfer "Killers On Your Back", dem treibenden "CRM - 114", dem leicht proggigen "Round - Trip Hell" und dem Banger "Hungry Hearts" ohne Frage längst nicht alles herausholt. Besonders kultig ist das selbst gezeichnete, trashige Cover - Artwork, das der Band gleich noch mal ein paar zusätzliche Sympathiepunkte verleiht. "Heavy Metal Breakthrough" ist zwar kein Oberhammer geworden, aber ein wirklich gutes Demo, das eine Band zeigt, die sicher noch viel mehr aus sich herausholen kann. Daumen hoch!
Die CD ist für vier Euro (plus 1,50 Euro für Porto) über die Homepage der Band zu beziehen.
Aus England kommen DEADPAD und bringen als Beschreibung eine Mischung aus Kraftwerk, Sister of Mercy und Napalm Death. Schön ausgedacht, vielmehr erinnert die Chose aber an "Waltari trifft Faith No More". Auch nicht die schlechtesten Referenzen, oder? Jedenfalls verquicken die Inselbewohner elektronische Klänge mit härteren Metal, Alternative und vielem mehr. Der Sound ist gut, der inhumane Drummer stört nicht und die Ausgewogenheit zwischen Electro-Funken und hartem Stoff stimmt vollends. Vor allem der Opener "Rat Race" besticht durch genauso kalt-düstere wie eingängige Melodieführung und dürfte Fans von Bands wie Fear Factory sicher gefallen. Und selbst, wenn der dritte Song "Face The Day" nicht ganz das Niveau der beiden anderen Titel hält, so hat auch dieser seine guten Momente. Kurz, aber interessant, zumal die EP auf http://www.deadpad.com herunterladbar ist. Und jetzt gleich noch mal "Rat Race" hören.
SWAY erschienen 1997 auf der Bildfläche und haben seitdem zwei Vier - Tracker unter´s Volk gebracht, die beide sehr positive Reaktionen einfahren konnten. Nach dem leichten Umkrempeln des Line - Ups im Jahr 2003 folgt nun das nächste, wiederum in Eigenregie entstandene Werk, ein Sechs - Tracker namens "Speed Of Life". Ich kenne zwar die beiden Vorgänger nicht, aber deren Achtungserfolge kann man nach dem Anhören dieses neuen Erzeugnisses durchaus nachvollziehen. SWAY spielen sehr fetten, Riff - orientierten Hardrock, der nicht selten in Power Metal - Regionen abdampft. Dabei erinnert das Sextett nicht selten an BRAINSTORM, auch was den Gesang von Thomas Gruhlke betrifft, der kraftvoll und voluminös shoutet. Die sehr gute Produktion, die die Gitarren herrlich sägen lässt, kann für eine "Do it yourself" - Arbeit vollends überzeugen und untermauert den guten Ruf, den SWAY im Underground bereits haben. Lediglich bei den Stücken selbst fehlt mir persönlich der allerletzte Feinschliff, der sie noch ohrwurmtauglicher und "hittiger" hätte werden lassen können. Aber auch so können leicht bombastische Hämmer wie "Tonight", "Time" oder der halbballadeske Stampfer "Witch" überzeugen und ergeben eine Scheibe, die ihre acht Euro inklusive Porto und Verpackung (beziehbar über die angegebene Kontaktadresse) ohne Frage absolut wert ist!
Echte Hamburger Jungs sind bei ILL-FATED am Werke, die auch artig Astra grüßen. Obwohl die Combo schon seit 1997 aktiv ist, hat sie sich meiner Aufmerksamkeit bisher erfolgreich entzogen. Vor drei Jahren gab’s schon mal ein Demo, dessen vier Songs sich remastert auch auf der aktuellen Scheibe "Last Decision" finden und die EP so auf beinahe Albumlänge bringen. Das ist auch gut so, denn die vier Hamburger verstehen es, Meolide und Brutalität genau richtig zu mischen und haben acht arschgeile Death Metal-Songs eingetrümmert, die sich in erstklassigem Soundgewand aus den Boxen schälen. Im ewigen Streit Schweden oder Amerika haben ILL-FATED sich eher auf die Seite von God’s Own Country geschlagen, aber auch verdammt viel Schwedentod und jede Menge Melodien eingebaut, also quasi das beste aller Welten vereint. Die Gitarrenarbeit ist sehr gut und geht oft hochmleodisch zu Werke, während der Drummer sein Kit in bester MALEVOLENT CREATION-Manier verprügelt und der Gesang arschbrutal ist. ILL-FATED geben dem Hörer keine Gelegenheit zum Luftholen, sondern drücken im Gegenteil selbst in den melodischen Parts ordentlich auf die Tube. Live geht das sicher ab wie Hölle. Langweilig werden sie Songs nicht, dafür sorgen die vielen Breaks und das permant hohe Aggressionslevel. Wenn ILL-FATED auch nach dieser Scheibe eine unbekannte Combo bleiben, machen sie was Essentielles falsch! "Last Decision" ist einfach zu geil, um sang- und klanglos unterzugehen. Also unterstützt den Hamburg Death Metal!
Mhhh, Flesh im Titel und Death Metal auf der Verpackung, das verspricht Gutes. Ich bin da FLESHCRAWL-geschädigt. Bei der Scheibe von SOIL OF DECAY lag ich mit meiner Vermutung aber nicht ganz richtig - die Ruhrpottler sind vom US-Death Metal beeinflusst und gemahnen in ihren guten Momenten an die üblichen Florida-Verdächtigen, besonders der Hang zum grooven und die gute Gitarrenarbeit tragen viel dazu bei. Und Shouter Sascha kann wie Chris Barnes klingen, wenn er wie in "Soul Raping Machine" herzhaft grunzt. Nur seine aggressiveren Einsätze klingen sehr gezwungen und irgendwie unpassend, wodurch die Parts immer recht rumpelig wirken. Insgesamt überwiegen aber die positiven Eindrücke, sowohl von ihm als auch vom Rest der Combo, da kann ich nur empfehlen, SOIL OF DECAY im Auge zu behalten, verkehrt macht man das als Deather nix!
Die Niedersachsen kommen und bringen uns eine explosive Mischung mit. Eine Mischung ais Pantera, MH und Kollegen mit einem (nicht zu) modernen Spritzer. Die professionelle Digi-Pack-Aufmachung wird durch den erstaunlich dicken Sound noch getoppt. Und die Songs stimmen auch: Traditioneller Thrash und moderner Metal-Core vereinigen sich zu einer aggressiven Muschpoke, die zum Mitbangen und Fäusterecken animiert - tatsächlich. Zudem gibt es sogar nette, melodische Ausflüge - all das dürfte live eine große Hüpf- und Mosh-Party auslösen. Falls es das Wort Mosh überhaupt noch gibt. Positiv bleibt außerdem zu bemerken, dass Meister Hempel - also Moritz - nicht nur monoton shoutet (wie das Sänger aus dem Metalcore-Bereich viel zu häufig tun), sondern auch mal wütend thrash-sprech-singt oder sogar einigermaßen verträglich klar singt. Es gibt Groove, es gibt Druck, es gibt Abwechslung, es gibt Melodie und Geschwindigkeit, es gibt Historisches und Neues, sogar eine charismatische Semi-Ballade ("In The End") - und mit "High Octance" einen dicken Ausstand. Die Oktanzahl von Ottokraftstoff steht für Klopffestigkeit des Treibstoffes. 100 ist voll optimal - soweit sind die Celler (mit zwei Ex-Banished-Reality-Mitgliedern) noch nicht (ganz). Aber mehr als Normal-Benzin haben die Jungs durchaus getankt. DRONE, Alter. Und gut.
Die Wolfsburger Band versucht sich an einer Mischung doomigen Metal-Versatzstücken und fast poppige Melodien - Doom-Pop sozusagen. Das haut manches Mal hin, vor allem der Opener klingt gut und nach einer - ja "kommerzielleren" - Version älterer Undertow-Songs. Gut auch der Paradise-Lost-Beginn von "Fallen Angel" und das isngesamt sehr stimmige "Still Depressed". Oft aber klingt die Scheibe zu seicht (Titelstück), der Sound besitzt kaum Durchschlagskraft –der Doom doomt nicht genug, der Metal brät nicht fett und die Melodien zünden nicht immer. Die Gitarren scheinen zahm, die Drums zu kontrolliert, die Stimme fast schon zu sauber. Irgendwie klingt die Produktion nach gebremstem Schaum - schade, denn interessante Ansätze sind zweifelsohne jede Menge vorhanden. Könnte gut sein, dass die Niedersachsen-Rocker live gut abgehen, auf Tonkonserve fehlt aber der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen könnte. Für sieben Euro bekommt ihr die Scheibe inklusive Versand, Adresse findet ihr hr in der Underdog-Sektion.
Schon über zehn Jahre gibt es KOBOLD aus Munster, die seinerzeit mit melodischem Death Metal gestartet sind, diesen Stil jedoch im Laufe der Jahre zunehmend mit traditionellem Todesblei vermischt haben. Auf ihrem neuen Demo "Scherbengeschöpfe" dominiert dann auch die Keule, wobei die Band sehr variabel und dynamisch zu Werke geht. Die Mischung aus heftigem Midtempo der Marke BOLT THROWER oder SIX FEET UNDER, Highspeed - Gebolze in CANNIBAL CORPSE, - oder KRISIUN - Manier und langsamen, fast schon doomigen Parts klingt anspruchsvoll und jongliert mit melodischen Abschnitten, die die Stücke nicht zu platten Ballerorgien verkommen lassen. Allerdings verstehen es die Jungs nicht immer, dieses progressive Soundkonstrukt durchgehend schlüssig klingen zu lassen, was "Scherbengeschöpfe" Einiges an Eingängigkeit nimmt und stellenweise eher verwirrt. Bei den zahlreichen Breaks wäre weniger vielleicht mehr gewesen, aber auch so dürfte dieses Demo anspruchsvollen Death Metallern ohne Probleme zusagen! Stücke wie "Setting To Die" oder das stark an die oben genannten, englischen Panzerfahrer erinnernde (Gegrowle und Melodien) "Lost" benötigen einige Durchläufe, bieten Knüppelfreunden aber auch längeren Gehörknobelspaß. Alles in Allem eine runde Sache, die aber noch ein wenig Luft nach oben lässt!
Belgien hat, wie schon öfter erwähnt, eine quicklebendige Musikszene, die besonders im Hardcore und Death Metal sehr vielfältig ist. Zu letzterer rechen sich HERFST, die mit "Life’s Enddesign" ihre zweite Scheibe an den Mann bringen wollen. Atmosphärischen Death Metal haben sich die fünf auf die Fahnen geschrieben und geben zu Beginn mächtig Gas. Leider rumpelt im ersten Song das Schlagzeug recht arg und auch die Gitarren klingen merkwürdig neben der Spur. Als Opener ist der Track auf jeden Fall unglücklihc. Die Beüfchtungen bestätigen sich aber nicht, nach und nach gewinnen HERFST an Sicherheit und Routine und werden mit jedem Song besser. Man sollte keine großen Neuerungen erwarten, aber HERFST liefern eine solides Stück Death Metal ab, das durch den garstigen Gesang oftmals in Black Metal-Gefilde kommt und auch da seine Liebhaber finden könnte. Die Porduktion ist für Underground-Verhältnisse ok, wenn auch etwas dumpf. Aber durch das Mastern bei Jacob Hansen hat die Scheibe genug Punch, um das Manko auszugleichen.