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Reign Supreme

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DYING FETUS haben es mit „Reign Supreme” endlich wieder geschafft, an die guten alten Netherton-Zeiten anzuknüpfen, um das Fazit gleich mal vorwegzunehmen. Auch wenn die beiden Vorgängeralben nicht schlecht waren, fehlte doch der letzte Kick, um sie mit „Destroy The Opposition“ auf ein Level zu bringen – mit „Reign Supreme“ ist das dem Trio endlich gelungen. Es ist dabei gar nicht offensichtlich, woran dieser Eindruck festzumachen ist, denn technisch anspruchsvollen Death Metal in Verbindung mit mächtigen Groove-Parts haben DYING FETUS schon immer geschrieben, aber auf diesem Album zünden die Songs endlich wieder richtig und kommen aus der „sind ja ganz nett“-Ecke weg. „From Womb To Waste“ beispielsweise entpuppt sich als wahnsinniger Orkan, während „In The Trenches“ den Mörder-Groove von „Destroy The Opposition“ aufnimmt. Großes Tennis. Handwerklich gab und gibt es nichts zu meckern, von der Gitarrenarbeit über das Drumming bis zum gewohnt heftigen Gesang ist das hier gewohnt erstklassig; dazu kommt eine etwas bessere Produktion als bei „Descend Into Depravity“, die die Drums organischer, natürlicher klingen lässt, ohne ihnen Punch zu nehmen. DYING FETUS strotzen auf „Reign Supreme“ vor Energie genauso wie vor guten Ideen, was in Kombination eine fulminante Death Metal-Platte ergibt. Endlich, endlich nicht mehr nur gut, sondern sehr gut!

Reign Supreme


Cover - Reign Supreme Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 37:35 ()
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The Giant

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Geil, wer auch immer auf die Genre-Bezeichnung „Nautik Doom Metal“ gekommen, hat ganz große Arbeit abgeliefert. Klar, Ahab und so. Weißer Wal, Meer, da passt auch Nautik. Egal. Kollege Dennis hat sich bei den Besprechungen der ersten beiden AHAB-Werke nicht davon beeindrucken lassen, das soll auch dieses Mal so sein. „The Giant“ steht ganz in der Tradition der beiden Vorgänger, allerdings ist es AHAB gelungen, die auf „The Divinity Of Oceans“ zu findenden Längen in den Songs zu vermeiden; „The Giant“ entpuppt sich als kompakter. Natürlich geht es auch in den sieben neuen Songs schleppend, majestätisch und unaufhaltsam zu wie gehabt, quasi die Vertonung eines sich langsam aufbauenden Sturms in den Weiten des Ozeans. Das Ende, wenn die Welle hereinbricht, ist nicht so verstörend wie bei SUNNO))) (die ja der Soundtrack für den Moment sind, in dem man in einem Rettungsboots im Eismeer treibt und feststellt, dass das Ding ein Leck hat…), aber fröhlich ist auch hier nichts. Da kann die verstärkt eingesetzte klare Stimme auch nichts ändern, die sich im Sound-Kontext aber gut macht und eine willkommene Erweiterung des AHAB-Sounds darstellt. „The Giant“ zeigt die Band facettenreicher, ohne die Grundstimmung und die Grundausrichtung ihres Sounds zu sehr zu verändern, die Platte ist somit uneingeschränkt empfehlenswert für alle AHAB-Fans, Doomster und Freunde früher englischer Doom/ Death-Werke.

The Giant


Cover - The Giant Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 62:2 ()
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New Hate Order

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Auch das Bielefelder Label Grind Attack bringt dieser Tage mal wieder ein richtig geiles Album an den Start. UNCHALLENGED HATE aus´m Pott haben nach vier Jahren Abstinenz endlich einen neuen Karton für euch gebastelt und diesen mit dem Titel „New Hate Order“ versehen. Die Herren prügeln sich durch zwölf unheimlich starke Nummern, die mit ihrer Gradlinigkeit und Verfrickeltheit gleichermaßen in die Vollen gehen. Stücke wie dem Übersong „Laid To Waste“, „Of Thousand Fires“ oder dem völlig aus dem Rahmen fallenden, aber ebenfalls sehr sehr starkem Adagio (im musikalischen Sinne)-Werk „The Three Beasts“ offenbaren, wie erfahren die Kapelle während ihrer 15 jährigen Karriere geworden ist und gleichzeitig, wie perfekt das aktuelle Line-Up harmoniert. Die seit eh und je extrem intelligente Gitarrenarbeit von Robert und die höchst präzise Schlagwerk Präsenz Carstens auf der einen Seite, dazu die, fehlende zweite Gitarre wettmachende, Bassarbeit von Patrick auf der anderen, gepaart mit dem immer intensivem Organ von Tobias, in den extrem tiefen Grunz Regionen ebenso, wie in den hohen Fauchgeschrei Teilen, zeigen UNCHALLENGED HATE wo die Messlatte im deutschem Grind zur Zeit hängt. Wenn man überhaupt vergleichen muss, erinnert „New Hate Order“ an modern produzierte, alte DYING FETUS-Geschichten, kombiniert mit teilweise an ORIGIN erinnernden Hyper-Technische-Gitarrenriffs. Natürlich darf der Vergleich mit NAPALM DEATH nicht fehlen, die immerhin mit ihrem Song „Unchallenged Hate“ die Band namensgebend beeinflusst haben. UNCHALLENGED HATE sind aber nie anbiedernd oder Guttenbergerisch auf ihrem sechsten Album. Dazu hat die Mannschaft aus dem Pott einfach zuviel auf dem Kasten, als das so was in irgendeiner Weise nötig gewesen wäre. Soundtechnisch überzeugt das Vinyl auf alle Fälle. Nicht zu dick und nicht zu dünn, wie es so schön heißt, hat die CKB Recording Crew alles angerichtet.

Textlich sehr politisch, sehr kritisch, auf jeden Fall mit viel Aussage und stimmlich wie gesagt, höchst variabel, was der ganzen Platte unheimlich gut steht.

Das Album erscheint als schickes Vinyl mit Download-Code. Auf der digitalen Version bekommt man sogar noch drei Bonussongs auf die Ohren. UNCHALLENGED HATE gehen ihren Weg. Hoffentlich führt dieser in diesem Jahr auch noch auf diverse Bühnen des Landes! Auf unchallengedhate.de gibt es die ersten drei Alben für Umme und die neue Platte für einen vernünftigen Preis. Bei grindattack.de gibbet ebenso Platte! Angesurft, bestellt und wohl bekommts! UHHH

New Hate Order


Cover - New Hate Order Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 44:53 ()
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The Magic Circus

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Wer ohne jegliches Hintergrundwissen nur den Bandnamen liest, könnte möglicherweise auf die Idee kommen, dass es sich bei 18 SUMMERS um eine rechte Band handelt, was natürlich völliger Blödsinn ist. Die „18“ steht für den 18. August 1988, an dem die erst 18 Jahre alte Silke Bischoff beim Geiseldrama von Gladbeck getötet wurde. Gitarrist und Sänger Felix Flaucher benannte seine frühere Band nach dem Namen dieses Mädchens, da er nicht Effekthascherei betreiben wollte, sondern weil der Fall wie kein zweiter in der Geschichte der Nachkriegszeit für die Unfähigkeit des Staates steht, seine Bürger zu beschützen. Es gab Zeiten, da hatte Gothic noch eine anspruchsvolleren politischen Anstrich, aber diese Zeiten sind wohl vorbei. 18 SUMMERS führen das Erbe der Vorgänger weiter und spielen weitestgehend ruhigen, angenehm Elektronik-befeuerten Gothic Rock, der Metallern aber nach wie vor abgehen dürfte. Man kann der Band auch einen Hang zum Gotenschlager nachsagen („Deep In Your Heart“ oder der Titelsong – furchtbar!), aber unterm Strich gewinnt die Atmosphäre über das arg poppige, schmalzige Songwriting. Gegenüber dem ultimativen Kommerz-Techno-Rotz, der heutzutage in gängigen Gothic-Schuppen runtergenudelt wird, besitzen Stücke wie „Underworld“, „The Strange Fruit“, „Radio S.A.T.A.N.“ oder „Secretly“ viel von der ursprünglichen Melancholie, die die Szene früher gebrandmarkt hat. Man kann „The Magic Circus“ als Headbanger ganz schnell in die Kitsch-Tonne treten, aber wenn man sich ein wenig mit dem Werk beschäftigt, kann man ihm auch als Nicht-Goth einige Momente abgewinnen. Szenegänger, die SILKE BISCHOFF bereits in den 90ern mochten, werden hier sicher nicht enttäuscht!

The Magic Circus


Cover - The Magic Circus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:1 ()
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The Go Set

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Nennt mir spontan eine Band aus Australien. AC/DC? Nein, nicht ganz: THE GO SET haben mit ihrem selbst-betitelten Album das mittlerweile siebte Album auf dem Markt geworfen – seit 2002 wohlbemerkt. Die Jungs machen irgendetwas das man zwar noch „Punkrock“ nennen kann, nicht aber ohne irgendwie unweigerlich an eher durch Folk-Rock geprägte Bands wie DROPKICK MURPHYS oder vielleicht auch FLOGGING MOLLY zu denken – was unter Umständen dem auftretenden Dudelsack und seinen Konsorten zuzuschreiben ist. Das Ganze geht gut ins Ohr, hat meist pro Song aber nicht so massiv Zeit da zu verbleiben: Gerade mal einer der insgesamt 11 Songs erreicht die 3:30 Minuten, der Rest ist drunter: Das sorgt für kurze, teilweise eher deftigere Nummern („Drums Of Chelsea“, übrigens DER Song der Scheibe oder „Speakers Distort“), teilweise (wenn nicht überwiegend) eher etwas poppig-getragene Titel („Liberty Bell“). „Getragen“ heißt hier übrigens eher niedrigeres Tempo und weniger harte Riffs und Vocals, nicht „langweilig“. Den Unterschied zu kennen ist wichtig – das kann euch im Moshpit nämlich mal das Leben retten!

Was dieser Scheibe aber irgendwie fehlt ist mehr Inhalt und mehr Songs wie erwähnte „Drums Of Chelsea“. Die Laufzeit der CD und der einzelnen Songs ist mir nämlich einfach zu kurz, was drauf ist macht dafür Freude – wer dann noch auf Texte mit Inhalt steht, der wird mit THE GO SETs aktueller Pressung wohl gut beraten sein. Auf jeden Fall eine Band wo man, wenn „The Go Set“ das Erste ist was man von ihnen hört, sich auf die vorherige Diskografie stürzen kann.

Release ist am 08.06., in Deutschland und Umgebung trieben sich THE GO SET im Mai rum – falls sie mal wer durch Zufall traf, das ist die CD dazu!

The Go Set


Cover - The Go Set Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:12 ()
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Metaphor

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BANGALORE CHOIR bieten auch auf ihrem zweiten Werk nach der Wiederbelebung („Cadence“, 2010) melodischen Hard Rock im Stile der End-80er mit leichten Blues-Touch – womit die Zielgruppe der Veröffentlichung schon angerissen sein dürfte. Mit David Reece hat man dabei einen richtig tollen Sänger am Start, musikalisch machen Andy Susemihl & Co. alles richtig, die Ausrichtung ist (noch) melodischer und weniger sleazig als zuvor – aber fast schon zu glatt. Darüber hinaus ist im Vergleich zum Vorgänger das Songwriting weniger zwingend ausgefallen, so dass das Album zwar schön anzuhören ist, aber keine Hits aufweist. „Metaphor“ liefert meist nur Hard Rock Standardware – nicht schlecht, aber zu wenig um den Test of Time bestehen zu können. Im Wiedererstarken Hard Rock Genre liefern BANGALORE CHOIR damit zu wenig um ausreichend punkten zu können.

Metaphor


Cover - Metaphor Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:33 ()
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Prisoners

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THE AGONIST haben mit ihrem Zweitwerk „Lullabies For The Dormant Mind“ durchwachsene Reviews eingefahren, mir sagte das Album nicht sonderlich zu. Auf „Prisoners“ haben sich die Herren und die Dame Mühe gegeben, vom Standard-Metalcore der ersten beiden Alben etwas wegzukommen und sich daher stärker am Death Metal orientiert. Das steht ihnen durchaus gut zu Gesicht, gerade in der Gitarrenarbeit gibt es viel mehr Melodien und Riffs, die beim Hörer tatsächlich hängen bleiben („Everybody Wants You (Dead)“). Shouterin Alissa hat sich stimmlich kräftig gesteigert, ist aber dem Wechselspiel aus Growls und Cleangesang treu geblieben, was in guten Momenten funktioniert, in schlechten wie eine weitere IWRESTLEDABEARONCE-Kopie klingt. Da wäre mehr drin gewesen, wenn sich THE AGONIST von dem berechenbaren Schema gelöst hätten. Insgesamt ist „Prisoners“ qualitativ besser und hat einige Songs, die sowohl in der Metalcore- wie in der Death Metal-Community ankommen werden, aber als Album hat es zu viele Füller, um wirklich im oberen Dritten mithalten zu können. Solide, mehr aber auch nicht.

Prisoners


Cover - Prisoners Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 58:37 ()
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Awoken Broken

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Hinter der Firmierung PRIMAL ROCK REBELLION stehen IRON MAIDEN-Gitarrist Adrian Smith und der ex-SIKTH-Frontman Mikee Goodman, wobei letzterer mit seiner auf abgefahrenen Prog und Mathcore stehenden Band eher weniger bekannt sein dürfte. Für Smith ist es nach ASAP und PSYCHO MOTEL der dritte Soloausflug. Und den darf man durchaus als gelungen bezeichnen. Zwar ist „Awoken Broken” ein Album das zuerst vom Interesse an den Protagonisten als an den Songs leben dürfte. Wer aber dem PRIMAL ROCK REBELLION-Debüt mehr als einen Durchlauf gönnt, wird feststellen, das Smith tief in seine kompositorische Trickkiste gegriffen hat und dabei manch melodische Wundertüte entfaltet, aber auch voller Spielfreude experimentiert. Der SIKTH-Anteil der Briten scheint hierbei für ordentlich Groove zuständig zu sein und stimmlich von clean bis scream und spoken words die Songs kraftvoll zu interpretieren. Dabei kommen die Tracks überraschend düster und härter daher als der Name Smith vermuten lässt; Eingängigkeit stellt sich erst mit der Zeit ein, die Soli sind allerdings unverkennbar. „Awoken Broken” ist trotz Adrian Smith also kein Album, das man als IRON MAIDEN-Fan haben muss, den Hit gibt es hier nicht. PRIMAL ROCK REBELLION liefern eine Scheibe für jene neugierig, aufgeschlossenen Hörer, die auch mal abseits hitverdächtiger Metalpfade harte Mucke vertragen.

Awoken Broken


Cover - Awoken Broken Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:59 ()
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Your Stigmata

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DEATHBREED legen mit der “Your Stigmata”-EP ihre erste Label-Veröffentlichung vor. Die EP hat nach einem nicht weiter erwähnenswerten Intro vier knackige Death Metal-Songs, die dank leichter Thrash-Kante und der Growls an mittelalte MALEVOLENT CREATION erinnern („Stigmata“); generell ist der Anteil an US-Death höher als der Schwedeneinfluss. Über EP-Länge haben die Jungs kein Problem, den Hörer bei der Stange zu halten und geben ihm eine Viertelstunde lang mächtig einen auf die Nuss. Handwerklich ist ebenso alles Zucker wie bei der Produktion, Freunde gepflegten Death Metals können hier also bedenkenlos zugreifen und danach gespannt auf das erste DEATHBREED-Album warten.

Your Stigmata


Cover - Your Stigmata Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 17:39 ()
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Common Destiny

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Mit „Common Destiny“ bescheren uns JADED HEART ihr mittlerweile zehntes reguläres Album, welches weiterhin auf melodische Songs setzt, aber bei welchem der deutsche Hard Rock der Anfangstage (noch mit Sänger Michael Bormann) fast gänzlich dem deutsch-schwedischen Melodic Metal gewichen ist. Unumgänglich ist trotzdem, dass sich Sänger Johan Fahlberg trotz einer wieder mehr als guten Leistung den Vergleichen mit seinem o.g. Vorgänger stellen muss – und diesen Vergleich problemlos besteht. Denn Fahlbergs einprägsame, voluminöse Stimme ist ein großes Plus der Band; setzt man doch mit den fetten Chören, den eingängigen Refrains und vom Songaufbau her eher auf konventionellen Melodic Metal und so die musikalische Ausrichtung gen härterem Sound fort. Dabei lassen JADED HEART eher die Gitarre statt die Keyboards wirken. Neben starken Hymnen wie die Single „With You“ (hier doch noch viel Keyboard) oder auch den Ohrwurm „Run And Hide“ finden sich aber auch weniger starke Kompositionen unter den 12 Tracks („No More Lies“, „Buried Alive“). Bereits mit dem Vorgängerwerk „Perfect Insanity“ (2009) bedienten JADED HEART in erster Linie ihre eingeschworene Fans und die Melodic Metal Gemeinde – und die hat in der Masse der Genreveröffentlichungen die Qual der Wahl. JADED HEART werden auch mit dem nicht so starken „Common Destiny“ kaum an den Platzhirschen vorbeiziehen.

Common Destiny


Cover - Common Destiny Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:43 ()
Label:
Vertrieb:

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