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British Lion

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Wenn man auf ein Soloalbum von einem IRON MAIDEN Musiker wartet stellt man gewisse Erwartungen an Selbiges. Nicht nur, das alle Mitglieder der britischen Metal-Götter musikalisch mehr als genug Erfahrung haben; BRUCE DICKINSON, seines Zeichens seit über 12 Jahren wieder Frontsänger der Band, hat mit einer nicht kleinen Diskografie bewiesen wie es geht. Wenn es nun auch noch gerade Bassist STEVE HARRIS ist der sich solo versucht sind die Ansprüche noch ein wenig höher – immerhin ist der Mann sowohl Gründungsmitglied als auch definitiv einer primären Einflüsse der Band.

Umso schlimmer wenn dieser Solo-Versuch so massiv daneben geht wie „British Lion“. Die Scheibe bricht nicht nur jegliche stilistische Erwartungen (in Form von softem Rock anstatt irgendeine Abart des Themas „Heavy Metal“), nein, der Stil ist - abseits persönlicher Präferenzen betrachtet - nicht einmal gut umgesetzt. Lasch plätschert die CD vor sich hin, Highlights oder Songs die einem im Gedächtnis bleiben sucht man vergeblich. Nachdem man die ersten 60 Sekunden vom Opener „This Is My God“ bei der Wah-Wah Orgie vielleicht noch Hoffnungen hatte die Scheibe könnte doch etwas sein, stellt sich denkbar schnell Ernüchterung ein. Bereits bei diesem Song wird nach rund einem Drittel das so erst das nette Riffing durch langweiligen und kraftlosen Gesang von Richard Taylor ersetzt. Und das auch noch unterstützt von einem langweiligen Drum-Sound. Das gleiche Schema zieht sich durch alle Songs: Oft durchaus vielversprechende Parts werden von absolut schnarchigen Gesangsparts mit generischen Drumsounds unterlegt abgelöst, grundsätzlich ohne Highlights oder sich einbrennende Stellen.

Tut mir leid, Herr Harris – das war kein britischer Löwe, das war eine maximal eine französische Hauskatze. Der prominente Name rettet da auch nichts, daher bitte lieber wieder auf die nächste Maiden Tour & CD konzentrieren. Danke im Voraus.

British Lion


Cover - British Lion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:1 ()
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Hata La Muerte

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XIBALBA haben mit Dan Seagrave den großen Namen des Death Metal verpflichtet, wenn es um Covergestaltung geht, immerhin hat der gute Mann neben „Haste La Muerte“ Werke von SUFFOCATION, MORBID ANGEL, DISMEMBER und ENTOMBED veredelt. So ist dann das Artwork der neuen Scheibe der Kalifornier ein echter Hingucker und ein Hinweis, dass sich die Band nicht allein im Hardcore verortet. Hardcore-Attitüde haben die jungs sicher im Blut, daneben kommt aber auch die Vorliebe für druckvollen Death Metal der US-Schule zum Vorschein, gerade OBITUARY klingen immer wieder durch. Auch dem Sludge und Doom stehen XIBALBA offen gegenüber, was „Hasta La Muerte“ zu einer extrem bösartigen Platte werden lässt, die dem Hörer immer wieder die Faust in’s Gesicht donnert. Wenn dann noch ein SUNNO)))-Mitglied bei einigen Songs Gitarrensachen beisteuert (z.B. bei „Cold“) kann es nur gut werden. Und höre da, ist es auch. „Hasta La Muerte“ ist bei aller Bösartigkeit abwechslungsreich genug, um nicht in Monotonie zu verfallen, wie „Senteced“ oder das nach vorne gehende „Stoneheart“ zeigen. „Hasta La Muerte“ ist eine Vollbedienung für alle Krachmaten, die auf bösen Sound stehen. Und gleichzeitig eine gelungenes Beispiel für musikalische Offenheit.

Hata La Muerte


Cover - Hata La Muerte Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:34 ()
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Pushing Forward

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SUFFER THE SETBACK legen relative fix nach ihrer Bandgründung 2010 und einer EP mit “Pushing Forward” ihr erstes Album vor. Der erste Eindruck ist dabei ein guter, gerade die Produktion ist klar und druckvoll und muss sich hinter den Studioarbeiten etablierter Bands nicht verstecken – andererseits wird das mittlerweile auch erwartet, kaum eine Underground-Band bringt noch wirklich schlecht produzierte Alben raus. Musikalisch sind SUFFER THE SETBACK fest im melodischen Metalcore verortet, wer große Vergleiche ziehen will, nennt an dieser Stelle AS I LAY DYING oder KILLSWITCH ENGAGE. An die reichen die Jungs aber noch nicht heran, dafür fehlt ihren Songs der letzte Kick. Was sie abliefern klingt gut und dürfte gerade bei Live-Shows gut funktionieren, aber noch fehlt ihnen die Eigenständigkeit ebenso wie beim Songwriting das Gespür für im Ohr hängen bleibende Songs. „Pushing Forward“ ist so ein solider Einstand, mit dem sich SUFFER THE SETBACK bemerkbar machen, der aber auch zeigt, wo noch Arbeit auf sie wartet.

Pushing Forward


Cover - Pushing Forward Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:46 ()
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This Is The Six

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WHILE SHE SLEEPS haben für den Opener von „This Is The Six” gleich den stärksten Song des Albums aufgefahren, „Dead Behind The Eyes” knallt ohne Ende und entpuppt sich als rasante Metalcore-Nummer, mit der sich das Album fulminant ankündigt. Fulminant geht es dann aber nicht weiter, können die folgenden Songs zwar ein hohes Level aufweisen, aber nicht an den Opener heranreichen. Nummern wie das episch-progressive „Love At War“ oder das an Postcore erinnernde „Our Courage, Our Cancer“ zeigen, dass sich die Band zwar auch außerhalb der typischen Metalcore-Geschichten gut bewegt, aber in Sachen Hitpotential noch eine Schippe drauflegen sollte. Der Titelsong entpuppt sich dann neben „Dead Behind The Eyes“ als weiteres Highlight des Albums, hier geben WHILE SHE SLEEPS wieder richtig Gas, setzen gute Breaks und haben jede Menge Groove. Die druckvolle Produktion trägt ihr Übriges dazu bei, dass die zwölf Songs zu gefallen wissen, auch wenn sie den Gitarren einen etwas klareren Sound hätte geben können. „This Is The Six“ ist ein anständiges Metalcorealbum, das vor Kraft und Dynamik strotzt, gleichzeitig mit überraschend variablem Songwriting daherkommt. Ein guter Einstand, mit dem sich die Briten nicht nur in der einschlägigen Szene einen Namen machen, sondern auch bei Scheuklappenfreien Hörer ankommen dürften.

This Is The Six


Cover - This Is The Six Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:34 ()
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Freak Puke

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Die Chaostruppe MELVINS ist mal wieder am Start und öffnet dem Hörer das Tor in eine wohlig kakophonische, anarchische und immer bezaubernde Vorhölle. Ihr neuestes Schaffenswerk „Freak Puke“ benötigte erstmal einen neuen Zusatz am Namen: THE MELVINS LITE. Wahrscheinlich um der Tatsache gerecht zu werden, dass Basser Jared Warden durch Trevor Dunn von FANTOMAS ausgewechselt wurde und Zweit-Drummer Coady Willis gleich ganz beurlaubt wurde. Die Verbindung zu FANTOMAS ist ja hinlänglich bekannt. „Freak Puke“ ist eine Free-Jazz-Hippie-Doom-Mix-Platte. Standbass, Besen am Schlagzeug, hin und wieder Geigen und andere eher klassische Instrumente werden aufgefahren. MELVINS sind einfach Kunstschaffende, frei von allen Konventionen. „Freak Puke“ besticht vor allem durch einen wohligen Wechsel von extrem schrägen Free-Jazz-Einlagen und den langsam dahin plätschernenden erdigen Rocknummern. MELVINS-Jünger werden auch hier ihre Freude finden, alle anderen sollten, wie bei allen Platten der Band, erstmal reinhören, ob die vier Herren zur Zeit des jeweiligen Albums auch auf derselben Welle geschwommen sind, wie man selbst. In ihren gefühlten hundert veröffentlichen Platten, wird man auf alle Fälle irgendwo fündig.

Freak Puke


Cover - Freak Puke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:8 ()
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Bluffs, Lies And Alibis

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Die sympathischen Working Class/ HC-Veteranen von KNUCKLEDUST bringen mit ihrem vierten Album “Bluffs, Lies And Alibis” mal wieder ordentlich Leben in die Bude. Freunde des schnellen Rundlaufs kennen und lieben die Herren eh schon längst für ihren absolut ehrlichen, schnörkellosen aber ordentlich arschtretenden Stil. Die vier Briten sind der Szene seit 1996 bekannt. Schönes Detail am Rande, dass die Herren der Besetzung immer treu geblieben sind; ich möchte behaupten, dass man das auch hört. KNUCKLEDUST machen auch auf “Bluffs, Lies And Alibis” das, was sie seit eh und je am besten können: Spaß haben und damit andere anstecken. Klar ist das alles schon x mal gehört und gespielt worden, aber bei KNUCKLEDUST hört man eben auch, was man bei vielen Bands heutzutage vermisst: Blut, Schweiß und Tränen. Und wer die Kapelle schon mal live gesehen hat, wird zustimmen, dass die Gefühle dazu nicht aufgesetzt sind, sondern gelebt werden. Bleibt zu hoffen, dass die Truppe bald wieder in die Nähe kommt und uns nen schönen Abend beschert. Cheerz!

Bluffs, Lies And Alibis


Cover - Bluffs, Lies And Alibis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 33:57 ()
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Expandable Humans

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VISE MASSACRE fühlen sich dem guten alten Thrash Metal verpflichtet, der nicht umsonst als Punk des Metals galt. Entsprechend konsequent wird auf „Expandable Humans“ Punk und old schooliger Hardcore in den Thrash Metal der New Yorker eingebaut, was ein extrem aggressiv klingendes Ergebnis liefert. Leider ist das auch schon alles, was der Band gelungen ist, denn die Songs bleiben auch nach dem x-ten Durchlauf nicht im Ohr hängen, da weitgehend auf Melodien und prägnante Riffs verzichtet wurde. Einfach stumpf und schnell nach vorne spielen macht bestimmt Spaß und sorgt für einen großen Mohspit, aber auf Platte kann das dann weniger überzeugen.

Expandable Humans


Cover - Expandable Humans Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 30:58 ()
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Sources

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VIRTUE CONCEPT legen mit „Sources“ gerade mal ein Jahr nach Bandgründung ihr Debütalbum vor. Das kann klappen, muss aber nicht. Der erste Durchlauf lässt schon mal einen positiven Eindruck zurück, die Bayern wissen hörbar, wie moderner Metalcore klingen muss und haben den Songs eine solide Produktion gegeben. Dazu noch Gäste von DEADLOCK und MISERY SIGNALS und ein schickes Artwork, das lässt hoffen. Im Großen und Ganzen ist das Ergebnis dann auch in Ordnung, ganz besonders angesichts des Alters der Band. Skandinavien wird gehuldigt, der Gesang klingt in guten Momenten nach PARKWAY DRIVE und beim Songwriting wird die Balance zwischen hart und melodisch gehalten- Stellenweise klingt das Ganze noch sehr bemüht, da hakt es bei den Ideen an der Gitarre und könnte der Gesang noch kraftvoller sein („Grey Days“), während Sachen wie das zwischen knackig nach vorne gehend und verspielt agierende „Awake“ zeigen, dass in dieser Band ordentlich Potential steckt. Das thrashige „The Law Of The Jungle“ ist ebenfalls ein gelungener Song, mit dem VIRTUE CONCEPT Live ordentlich abräumen werden. Für ein erstes Lebenszeichen vollkommen ok, was die Bayern hier in Form von „Sources“ abgeliefert haben. Wenn sie beim Folgewerk offen für neue Ideen sind und ihren Sound variieren, kann das was werden – falls nicht, bleibt immerhin eine weitere solide Metalcorekapelle, die Live Spaß machen wird.

Sources


Cover - Sources Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:8 ()
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The Shadow Gallery

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PRIMITIVE WEAPONS bewegen sich auf „The Shadow Gallery” in HC-Gefilden, was die Albumlänge angeht. Ok, SLAYER dürfen da nicht vergessen werden. Fakt ist, dass die Scheibe mit knapp 25 Minuten viel zu kurz ist angesichts der erstklassigen Songs, die die Jungs da draufgepackt haben. Immerhin schaffen sie es, komplexe Strukturen mit der Eingängigkeit zu kombinieren, die KYLESA so schön haben. An denen wurde sich wohl auch bei der Produktion orientiert, genau wie beim Groove. Kurzum, „The Shadow Gallery“ ist ein knackiges Metalalbum geworden, das sich neben KYLESA bei der New Orleans-Sludge-Chose, Mathcore und selbst Postcore-Geschichten bedient. Das Ergebnis kann überzeugen, vom abgefahrenen „Oath“ bis zum heftigen Einstieg in die Scheibe. Schöner Krach mit Niveau, der aber angesichts der Spielzeit nur anfixt. Da muss schnell mehr Stoff nachgeliefert werden.

The Shadow Gallery


Cover - The Shadow Gallery Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 24:47 ()
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Bitter Clarity, Uncommon Grace

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Integrität, Credibility, DIY sind Begriffe, die im Punk/ HC-Kontext hochgehalten werden; schnell ist der Ruf nach Ausverkauf und Verrat der Ideale da. Wenn eine Band wie VERSE nach relativ kurzer Zeit ihre Rückkehr verkündet und die Comeback/ Reunion-Platte mit einer Tour promotet, wird gleich wieder gewettert. Aber ehrlich, reich werden VERSE mit dem Scheiß nicht. Zwar wird für sie sicher mehr bei rumkommen als mit Burgerbraterjobs und Aushilfsgeschichten, aber auch dann sind sie immer noch weit weg von MTV „Crips“. Wie dem auch sei, jeder wird seine eigene Meinung zu VERSE und der neuen Scheibe haben. „Bitter Clarity, Uncommon Grace” hat es aber verdient, davon unabhängig betrachtet zu werden.

Der Einstieg mit „The Selfish Of The Earth“ und „The Selfless Of The Earth” als thematisch verbundene Songs ist gelungen, VERSE können auch 2011/ 2012 noch komplexe Songs schrieben, die zwischen Hardcore und Singer/ Songwriter pendeln (was bei „The End Of All Light” spatter noch deutlicher wird). Wütend können sie auch sein, wie „The Silver Spoon And The Empty Plate” beweist, das knackig startet, um dann in VERSE-typische Songwriter-Gefilde zu münden. Überhaupt ist die Scheibe stark an die von LA DISPUTE und DEFATER geprägte Verschmelzung von Hardcore und dem Geschichtenerzählen der US-Folk-Bewegung orientiert, was für VERSE aber ja nichts neues ist, hier beißt sich die Schlange quasi in den Schwanz. Die Richtung steht also, mit dem Ergebnis wissen VERSE auch zu überzeugen – wer die bisherigen Werke der Band mochte, wird auch „Bitter Clarity, Uncommon Grace”. Die Songs sind komplex und emotional, ohne die catchyness vermissen zu lassen, die viele Bridge9-Bands auszeichnet. Zwar hätte die Produktion etwas druckvoller sein können, so ist die Platte etwas roher ausgefallen. VERSE ist ein mit „Bitter Clarity, Uncommon Grace” ein schickes Album gelungen, mit dem sie noch nicht ganz an ihre Glanztaten vergangener Jahre anknüpfen können, das aber trotzdem auf hohem Niveau agiert und mit dem VERSE auf Augenhöhe mit der Konkurrenz agieren können.

Bitter Clarity, Uncommon Grace


Cover - Bitter Clarity, Uncommon Grace Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 31:31 ()
Label:
Vertrieb:

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