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Season I: The Seeming And The Real

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Nachdem vor einiger Zeit ja schon der erste Vorgeschmack geboten wurde, steht mit “Season I: The Seeming And The Real” nun das erste Album von DIE KAMMER in den Regalen. Matthias Ambré (Ex-ASP) und Marcus Testory (CHAMBER) warten mit runder Akustikkost auf, die zum großen Teil recht düster und melancholisch daherkommt, vereinzelt aber auch etwas hellere Momente zulässt („Singing: Surrender“, „Final Days (Of Mankind)“). Es dominieren Akustikgitarren und der dunkle Gesang von Marcus Testory, aber auch Streicher und Percussions kommen zum Einsatz. Die düsteren Songs erinnern in ihrer Intensität und Melancholie an manchen Stellen ein wenig an Werke von NICK CAVE. Die Melodien gehen nicht alle gleichermaßen ins Ohr, wirken aber durchweg ungekünstelt und taugen durchaus zur Erholung von dröhnenden E-Gitarren- oder Elektroklängen oder einen ruhigen, weingeschwängerten Abend. In diesem Sinne: Cheers!

Season I: The Seeming And The Real


Cover - Season I: The Seeming And The Real Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:28 ()
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Firestorm Apocalypse/ Tomorrow Shall Know The Blackest Dawn (Re-Release)

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Hierbei handelt es sich nicht um ein neues Album der holländischen Schwarzheimer, sondern um eine Wiederveröffentlichung ihres sehr hörenswerten, wenn auch nicht überragenden 2004er Albums, das seinerzeit auch schon über Ketzer Records veröffentlicht wurde. Wer als Fan neu zu der Band gekommen ist und „Firestorm Apocalypse“ bisher nicht im Regal stehen hat (soweit ich weiß, ist die Original-Pressung auch vergriffen), sollte jetzt zuschlagen, denn dieser Re-Release im Digipak beinhaltet nicht nur das Album in remasterter, klanglich fetter Form, sondern zusätzlich eine Bonus-CD mit acht weiteren Songs. Darunter befinden sich mit „The Devil´s Ancient Disciples“ ein flottes und sehr gutes unveröffentlichtes Stück, mit „Total Annihilation“, „The Black Hordes“ und „Warcry Of The Southern Lands“ drei Nummern vom selbst betitelten 2007er Werk mit anderem „Gesang“ (die Originale hatte Drummer Levithmong eingesungen, da der vorherige und aktuelle Fronter Nimroth zu jener Zeit nicht in der Band war) sowie mit „Arcane Illusion“, „Firestorm Apocalypse“, „Eternal Damnation“ und „Infinite Consecration“ die vier Songs der „Demonic Incarnation“-Promo von 2002, die bisher nicht offiziell erhältlich war. So ist dieser Re-Release eine berechtigte und in Sachen Aufmachung hochwertige Angelegenheit (bei der sogar Besitzer der alten Version schwach werden könnten), auch wenn musikalisch nicht ganz in der Oberliga gespielt wird. Unterm Strich aber gut!

Firestorm Apocalypse/ Tomorrow Shall Know The Blackest Dawn (Re-Release)


Cover - Firestorm Apocalypse/ Tomorrow Shall Know The Blackest Dawn (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 112:40 ()
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New World Chaos

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Der ein oder andere Leser erinnert sich vielleicht an ein Review aus dem Mai 2011 - die EP einer kleinen, sehr spielstarken Band fand damals ihren Weg zu mir: NAILGUN aus Deutschland haben damals mit „Paindustry“ doch sehr punkten können. Nun liegt hier das Debut „New World Chaos“ – steigt es die Fußstapfen der EP?

Zuerst fällt auf: Irgendwie haben die Jungs was die vorher stellenweise recht kernige Geschwindigkeit der Musik angeht wohl einen Gang runtergeschaltet – zu einem Stil der teilweise an ein kraftvolles ICED EARTH erinnert gesellt sich etwas das ich automatisch mit TÝR assoziieren musste : Düster, langsamer, episch – aber eben weniger kantiger Heavy Metal („Abbys Of Shadows“). Das Schema „mid- bis slow-Tempo“ mit entsprechender musikalischer Untermalung setzt sich über die Scheibe fort – mal spannend, mal (womit mal wieder an TÝR denken muss), ziemlich schnarchig.

Was einfach fehlt ist so der richtige Kracher unter den 10 Songs. Einige Titel können zwar definitiv mehr als andere, insgesamt fehlt aber diesmal etwas der Biss. So ruft „Change Of Season“ (mächtiger Chorus, fettes Riffing) oder “Darkest Hour” (epische Metal-Nummer) gegen Baldrian in Form von „You Are Everything“ bei mir definitiv andere Formen an Begeisterung hervor.

Leute, was soll ich sagen – NAILGUN sind technisch und kompositorisch definitiv genauso gut (und besser) wie noch zu EP-Zeiten, die Songs die was hermachen sind wirklich gute, erwachsene Metal-Nummern. Trotzdem fehlt „New World Chaos“ aber leider stellenweise der Biss – zu unterstützen ist die Band aber trotzdem. Da geht nämlich noch was, da bin ich sicher; der Anfang ist ja bereits gemacht.

New World Chaos


Cover - New World Chaos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:8 ()
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Dead Silence

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Nummer One in den Deutschen Charts sind sie mit „Dead Silence“ schon mal. Das bei den Kanadiern BILLY TALENT die US-Kollegen von GREEN DAY und ihr „American Idiot“ weiter in den Köpfen rumspukt, darf man dabei durchaus unterstellen. Dadurch ist die selbst in Gespräch gebrachte Rückkehr zu „ihrem“ Sound aber eher hinfällig. Standen BILLY TALENT zu Anfang ihrer Karriere für Reihenweise hitverdächtige Einzelsongs, so hat „Dead Silence“ mit „Viking Death March“ (ein Song über die Occupy-Bewegung), der etwas arg vordergründigen Single „Surprise Surprise“ (trotzdem überragender Ohrwurm) und der tollen Acherbahnfahrt „Crooked Minds“ zwar starke Songs am Start, aber die richtige Stärke des Albums offenbart sich erst nach mehrmaligen Durchhören als Ganzes. Denn auch wenn Album Nummer vier nicht an die Hämmer „I“ und „II“ rankommt, BILLY TALENT haben in 2012 eine verdammt gute, ernstzunehmende Rockplatte am Start, welche (eben) mühelos gekonnt den Spagat zwischen Punk, Rock und Pop schafft. Unübliche Gesangslinien und schräge Melodien setzen Ohrwürmern die Krone auf, trotz Airplayhang („Stand Up And Run", „Swallowed Up by the Ocean”) hält man das Tempo unterm Strich hoch, gelinde Ausflüge gen Metalcore sorgen für Aha-Momente. Wer von „III“ auf Grund der „poppigeren“ Ausrichtung enttäuscht war, wird wohl auch mit „Dead Silence“ trotz härtetechnischer Zunahme nicht warm werden – obwohl dieses Album das Versprechen einer „Erwachsenen-Platte“ einlöst. Ansonsten ist das eine richtig tolle Scheibe, welche in dem Genre erst mal zu toppen wäre.

Dead Silence


Cover - Dead Silence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:3 ()
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Live in Texas ’75

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THE WHO galten zu Anbeginn ihrer Karriere als Radaubrüder. Einen Ruf, den die britische Band pflegte (und hegte) und welche zu ihren zum Teil recht aggressiven Auftritten einschließlich abschließender (legendärer) Zerstörung des Equipments und oft auch noch von Teilen der Bühne führte. Das am 20. November 1975 in Houston, Texas mitgeschnittene Konzert zeigt eine Band auf den Höhepunkt ihrer Karriere. Die meisten Singlehits waren durch, die Alben „A Quick One“ (1966), „The Who Sell Out“ (1967), „Tommy“ (1969), „Who’s Next“ (1971) und „Quadrophenia“ (1973) veröffentlicht. Roger Daltrey (Gesang, Mundharmonika), Pete Townshend (Gitarre, Gesang), John Entwistle (Bass, Gesang) und Keith Moon (Schlagzeug, Gesang) boten an diesem Abend einen Best-of Set der, wäre er besser eingefangen, zu einer absoluten Kaufempfehlung führen würde. So können Hits wie „Substitute“, „I Can’t Explain”, „Behind Blue Eyes“, „Pinball Wizard“, „I’m Free“, „Summertime Blues“ und natürlich „My Generation“ – insgesamt 25 Songs mit rockhistorischen Background das Manko einer schlechten Aufnahme nicht ausgleichen. Soundtechnisch hat man trotz Dolby Digital Stereo Bootleg-Niveau (wenn das remixt ist, müssen die Originalaufnahmen grauenhaft sein) – die Performance ist nicht nur rau (was ja für THE WHO Live durchaus Standard war), sondern kommt arg dünn, das gerieselte Bild in Format 4:3 hat den Standard von 1975 (kann man ja noch akzeptieren), aber das ganze Konzert scheint nur von einer Kameraposition aus eingefangen worden zu sein, Zuschauer sieht man fast gar keine. Eagel Vision/Edel haben ja schon einige Schätze auf DVD/BluRay gehoben. THE WHO „Live in Texas ‘75“ gehört da nicht dazu – viel ZU authentisch das Ganze.




1) Substitute

2) I Can’t Explain

3) Squeeze Box

4) Baba O’Riley

5) Boris The Spider

6) Drowned

7) However Much I Booze

8) Dreaming From The Waist

9) Behind Blue Eyes

10) Amazing Journey

11) Sparks

12) Acid Queen

13) Fiddle About

14) Pinball Wizard

15) I’m Free

16) Tommy’s Holiday Camp

17) We’re Not Going To Take It / See Me, Feel Me / Listening To You

18) Summertime Blues

19) My Generation

20) Join Together

21) Naked Eye

22) Roadrunner

23) Won’t Get Fooled Again

24) Magic Bus

25) My Generation Blues

Live in Texas ’75


Cover - Live in Texas ’75 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 25
Länge: 117:0 ()
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Sons Of Malice

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Es gibt Formationen, die einfach nicht tot zu kriegen sind. SAVAGE gehören defintiv zu dieser Sorte Bands. 1979 gegründet, debütierten sie 1983 mit dem zu Recht als Klassiker geltenden „Loose 'n Lethal“. Selbiges Album bzw. die Demos davor hinterließen auf Hetfield, Ulrich und Co. einen ähnlich bleibenden Eindruck, wie die ersten Gehversuche von ANGEL WITCH, BLITZKRIEG und DIAMOND HEAD. Auch ich kann mich der Faszination für das rohe Frühwerk von SAVAGE nicht erwehren. Allerdings muss ich gestehen, dass ich SAVAGE nach eben „Loose 'N Lethal“ aus den Augen verloren habe. Anno 2012 stehen die alten Herren dann tatsächlich mit ihrem 6ten Werk auf der Matte. Mit „The Rage Within“ geht es dann auch ganz schmissig los und man hört sofort, dass es SAVAGE geschafft haben, sich ihren ureigenen Gitarrensound zu konservieren und ihn in die Gegenwart zu transferrieren. Zwar tönt alles bedeutend fetter, aber der typische Klang ist noch wahrnehmbar. Leider wird mit dem bluesigen „Black 'n Blue“ gleich im Anschluß etwas Schwung herausgenommen. Auch das Titelstück klingt etwas brav. Und so geht es munter weiter: Schmissige Hard Rock Songs an der Grenze zum Heavy Metal („The Hanging Tree“, Waking The Dead“, „Now“, Fallen Idol“) wechseln sich mit etwas kraftlosem, angestaubtem Material ab („Monkey On My Back“, „Junkyard Dogs“ oder „Masters Of War“). Das an THIN LIZZY erinnernde „Choose Revolution“ ist dann nochmal ein richtiges Highlight. SAVAGE haben 2012 keinen Meilenstein an den Start gebracht, aber ein gutes Hard Rock Album , welches besonders Verehrern der frühen NWoBHM gut 'reinlaufen müsste.

Sons Of Malice


Cover - Sons Of Malice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:58 ()
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God Whispers

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Die Ruhrpöttler SOLEMN STATEMENT prügeln einem auf ihrem ersten Lebenszeichen einen derben Bastard aus harschem Thrash Metal und melodischem Death Metal um die Lauscher. Die Vocals von Sven Sommler sind schön rau und aggressiv. Die meist recht flotten Songs werden immer wieder durch Tempowechsel aufgelockert. Bei „Empty Space“ gibt es sogar fast balladeske Klänge zu vernehmen. Aber keine Angst: kitschig wird es nie. Das Einzige, was ich SOLEMN STATEMENT ans Herz legen möchte: sucht euch nen lebenden Drummer. Ansonsten ist „God Whispers“ eine gelungene erste Duftmarke.

God Whispers


Cover - God Whispers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 18:21 ()
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The Carnage Ending

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Adrie Kloosterwaard hat das gleiche Problem wie DEW-SCENTED-Cheffe Leif: ihm hauen dauernd die Musiker ab. So gab es vor den Aufnahmen zu „The Carnage Ending“ mal wieder ein komplett neues Line-Up, wobei die aktuelle Besetzung ja kaum eine langweiligere Platte als „Legacy Of Ashes“ einspielen kann. Und höre da, nach dem Intro startet der Longplayer richtig gut mit einem stark nach US-Death klingenden „Unheavenly Domain“. Schön mit fettem Groove und einem sehr gut klingenden Bandchef am Mikro. Geht da noch was, kommen SINISTER vielleicht sogar aus der zweiten Reihe raus? Jo, zumindest wenn Songs wie das knackige und technisch anspruchsvolle „Regarding The Imagery“ herangezogen werden, auf dem SINISTER alle Register ziehen. Auf einem ähnlich hohem Niveau bewegt sich das ganze Album, was so nach dem Vorgänger nicht zu erwarten war – da hat die neue Mannschaft die Songs gut umgesetzt und vielleicht ja sogar beim Songwriting frischen Wind reingebracht. In der aktuellen Besetzung kann Adrie Kloosterwaard mit seiner Lebensaufgabe SINISTER nicht viel falsch machen, „The Carnage Ending“ ist dafür ein gutes Indiz – und ein starkes Death Metal-Album. Chapeau!

The Carnage Ending


Cover - The Carnage Ending Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:9 ()
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Lights Out

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Die Norweger POSTHUM sind in ihrer Szene anscheinend ein kleines Phänomen: laut meines Infos ist keiner der drei Musiker (Jon Kristian Skare, Martin Wasa Olsen und Morten Edseth) in irgendeiner anderen Band oder einem Projekt aktiv, was für das heimische Kollegium alles andere als selbstverständlich ist. Der Grund ist, dass man sich bewusst von anderen Einflüssen fern halten und lieber einen eigenen, „unverbrauchten“ Sound kreieren will. Die Idee hat was, nur keinen allzu großen Erfolg. POSTHUM können sich auf ihrem zweiten Album „Lights Out“ klanglich nicht allzu sehr absetzen; originell klingen sie nicht gerade, und auch das (zugegebenermaßen ordentliche!) Songwriting habe ich in ähnlicher Form von anderen Bands schon eine Ecke stärker vernommen. Irgendwo in nicht allzu großer Ferne läuten alte SATYRICON (mit denen POSTHUM sogar mal auf Tour waren), EMPEROR oder TAAKE, denen sich auch dieses Trio nicht entziehen kann. Am Ende steht eine gute und angenehm roh und nicht allzu rotzig produzierte Black Metal-Scheibe, die besonders im Mittelteil mit Stücken wie dem hymnischen „Scarecrow“, dem sehr gelungen zwischen Uptempo und stampfendem Midtempo schwankenden „Red“ oder dem melodischen „Absence“ punkten kann. Eine Enttäuschung ist „Lights Out“ nicht, aber ihre Enthaltsamkeit kann die Band ruhig aufgeben. Fremdgehen kann auch befreiend sein…

Lights Out


Cover - Lights Out Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:33 ()
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NettleCarrier

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NETTLECARRIER aus Oslo gibt es schon seit 2004, jedoch war die Band, nicht zuletzt durch diverse andere Aktivitäten der Musiker, für einige Jahre inaktiv; lediglich eine EP aus dem Jahr 2007 existiert auf Konserve. Man kann hier sogar fast von einer „All-Star-Band“ sprechen, denn mit Mannevond, T. Ciekals und Dirge Rep bestehen NETTLECARRIER aus drei umtriebigen Black Metallern der norwegischen Szene, die unter Anderem bei URGEHAL, KOLDBRANN, DJEVEL, LJA, ENSLAVED, NEETZACH und AURA NOIR aktiv sind oder waren. Auf vorliegendem Debütalbum wird auch nicht um den heißen Brei herumexperimentiert, sondern zielstrebig Gas gegeben. Gleich der Opener „The Boiling Blood“ macht seinem Titel alle Ehre und überzeugt mit einer Mischung aus Uptempo (mehr) und flottem Midtempo (weniger), was in dieser Kombination über das gesamte Album beibehalten wird, worin aber auch der Knackpunkt liegt. Das Trio wirkt damit über die gesamte Spielzeit arg monoton und wenig variabel, zudem gehen die zwar gelungenen, aber beileibe nicht Bahn brechenden Songs nicht gerade als Meisterwerke durch. Oder anders: von derart gestandenen Musikern der Osloer Szene erwartet man einfach ein wenig mehr als „nur“ ein hörenswertes Werk. Unterm Strich ist „NettleCarrier“ eine solide, schnelle Black Metal-Platte, nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.

NettleCarrier


Cover - NettleCarrier Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 39:33 ()
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