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Aftermath Of The Lowdown

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RICHIE SAMBORA dürfte dem geneigten Rockfan als Bandmitglied der Megaseller von BON JOVI ein Begriff sein. Auch Solo ist der Gitarrist unterwegs und liefert mit „Aftermath Of The Lowdown” sein drittes Album ab („Stranger in This Town“ 1991 und „Undiscovered Soul“ 1998), auf welchem es nicht ganz so verschmust wie bei seiner Stammband zugeht, er aber seine musikalische Heimat nicht verleugnen kann. So kommen einem insbesondere bei den langsameren Songs wie zum Beispiel „You Can Only Get So High“ eine Mixtur aus eben BON JOVI und BRUCE SPRINGSTEEN in den Sinn. Mit „Burn That Candle Down“ startet man laut, gar rau, mit verzerrtem Gesang und 70er Gitarrensolo – anders, und sicher nicht jedermann Sache – ähnlich, aber irgendwie nicht auf den Punkt kommend: „Sugar Daddy“. Zum Antesten darf man sich mal das im Midtempo angesiedelte BON JOVI Schmankerl „Every Road Leads Home To You“ (auch die Single), das eingängige, flotte „Nowadays“ und der Mid-Western Rocksong „Learning How To Fly With A Broken Wing“ notieren. Ansonsten ist „Aftermath Of The Lowdown” ein Album, welches sich nach einigen Durchläufen im Auto gut nebenbei hören läßt, aber den großen Wurf trotz vermissen läßt. Die Aufarbeitung des schlagzeilenträchtigen Lebens von SAMBORA (Scheidung, Sucht, Alleinerziehender) bietet von den obigen Highlights abgesehen eher gute Durchschnittsware furs AOR-Radio und Futter für die BON JOVI Fans.

Aftermath Of The Lowdown


Cover - Aftermath Of The Lowdown Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:25 ()
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Atavist Of Mann

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Nachdem unsere französischen Nachbarn bereits eine höchst kreative und originelle Black Metal-Szene etabliert haben, schickt sich mit HUATA eine Truppe aus der Bretagne an, den Doom Metal zu bereichern. Seit 2006 befindet sich das psychedelisch-okkulte Quartett bereits auf Hexenjagd (die Bedeutung des Bandnamens) und nennt Bands wie CHURCH OF MISERY, ELECTRIC WIZARD, die in diesem Genre unvermeidlichen BLACK SABBATH sowie den Occult Rock-Urschleim COVEN als Inspiration, was man nach dem Genuss von ATAVIST OF MANN problemlos unterschreiben kann. Sehr gelungen sind bei HUATA die Wechsel zwischen typisch harten, schrammeligen Passagen, bei denen die mächtigen Breitwandriffs den Ton angeben und ruhigen, teilweise mystischen Parts, bei denen die Hammond-Orgel einen vorderen Platz einnimmt und auch Spoken Word-Passagen für fast schon gruselige Stimmung sorgen. Dort liegen auch die Stärken dieser wirklich tollen Band, bei der lediglich der raue, im Gegensatz zur Musik recht uncharismatische Gesang von Bandgründer Ronan noch verbesserungswürdig ist. Und selbst überlange Songs wie „Thee Imperial Wizard“, „Templars Of The Black Sun“ und „Fall Of The 4th“ verkommen bei HUATA nicht zum langweiligen Selbstzweck, sondern verströmen sogar aufgrund ihrer (auch produktionsbedingten) Monotonie eine packende, unheilvolle Atmosphäre. „Atavist Of Mann“ ist kein Konsensprodukt, nur für beinharte Genre-Fans geeignet und ein sehr gelungenes Bindeglied zwischen doomigem Metal und okkultem Rock. Nicht leicht verdaulich, aber eine echte Empfehlung.

Atavist Of Mann


Cover - Atavist Of Mann Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 62:6 ()
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A Tribute To Deep Purple’s Machine Head

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Was Ian Gillan, Ritchie Blackmore, Jon Lord (R.I.P.), Roger Glover und Ian Paice im Dezember1971 im Rolling Stones Studio im schweizerischen Montreux aufnahmen, war ein Album welches die Musikwelt veränderte und ungemein beeinflusste. 1972 – also vor 40 Jahren - veröffentlichten DEEP PURPLE dann ihr sechstes Studioalbum unter dem Titel „Machine Head“. DEEP PURPLE waren damit zusammen mit LED ZEPPELIN („IV“) und BLACK SABBATH („Paranoid“) die Wegbereiter des harten Rock und des Heavy Metal. Zum Jubiläum haben sich jetzt Größen des Musik-Biz dazu aufgemacht, das Album unter dem Titel RE-MACHINED „A Tribute To Deep Purple’s Machine Head” einzuspielen.

Dass man die CARLOS SANTANA & JACOBY SHADDIX (PAPA ROACH) Version des größten DEEP PRUPLE Songs „Smoke On The Water“ an den Anfang setzte, sei der Bekanntheit des Tracks geschuldet. Wobei vor allem SANATANA sich eine gewisse Interpretationsfreiheit nimmt, welche dem Song überraschend gut steht. Danach gibt es das Album in Originalreihenfolge - und zum Schluss die während den Sessions zu „Machine Head“ entstandene B-Seite „When A Blind Man Cries“ – von METALLICA. Highlight aus meiner Sicht dabei dass richtig fett rockende „Highway Star“ von CHICKENFOOT und eine unglaublich geile Version von „Lazy“ von JIMMY BARNES und einem unter Adrenalin stehenden JOE BONAMASSA als Überzeugungstäter. Die anderen Tracks (siehe Trackliste unten) sind aller Ehren wert, können den oben genannten aber in ihrer Tribute-Form nicht das Wasser reichen. METALLICA und IRON MAIDEN machen das eher routiniert, ZAKK WYLDE und seine BLACK LABEL SOCIETY aber auch ex-DEEP PURPLE Sänger GLENN HUGHES & CHAD SMITH (RED HOT CHILI PEPPERS) sowie die ex-G’N’R Jungs DUFF MCKAGAN und MATT SORUM zusammen mit JOE ELLIOT (DEF LEPPARD) und STEVE STEVENS (BILLY IDOL) bleiben in erdig, rotzige Form am Original. Minuspunkt die sehr verfremdete und nicht in den Gesamtkontext passende „Smoke On The Waters“-Version von FLAMING LIPS – darauf hätte man durchaus verzichten können und lieber CARLOS SANTANA & JACOBY SHADDIX an diese Stelle platziert. Dann hätte das Ganze vollends Stil gehabt. Trotzdem macht es Laune die zeitlosen Klassiker (vor allem die beiden oben genannten Tracks) in neuem Gewande zu hören.



Tracks:

1) Smoke On The Water – Carlos Santana & Jacoby Shaddix

2) Highway Star – Chickenfoot

3) Maybe I’m A Leo – Glenn Hughes & Chad Smith

4) Pictures Of Home – Black Label Society

5) Never Before – Kings Of Chaos (Joe Elliott, Steve Stevens, Duff McKagan, Matt Sorum)

6) Smoke On The Water – Flaming Lips

7) Lazy – Jimmy Barnes with Joe Bonamassa

8) Space Truckin’ – Iron Maiden

9) When A Blind Man Cries – Metallica

A Tribute To Deep Purple’s Machine Head


Cover - A Tribute To Deep Purple’s Machine Head Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:25 ()
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Unholy Rites

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Eigentlich ist doch laut Musikindustrie kaum noch Geld zu verdienen mit LPs/CDs. Dann darf man sich schon mal fragen, warum wir jeden Monat eine solche Schwemme an Veröffentlichungen zu besprechen haben. Dazu kommt noch die Tatsache, dass jeder halbwegs bekannte Musiker zig Nebenprojekte oder Solo-Eskapaden unternimmt.

Ähnlich ist es bei dieser Veröffentlichung: der derzeitige FATE-Gitarrist Torben Enevoldsen veröffentlicht mit "Unholy Rites" sein zweites Solowerk. Enthalten ist melodischer Hardrock, der auch gerne mal die Grenze zum Metal übertritt. Sänger ist diesmal Michael Vescera, der einst bei YNGWIE MALMSTEEN das Mikro schwang. So ist alles in allem die handwerkliche Qualität ansprechend, und die 10 Nummern gehen auch songwriterisch so weit in Ordnung. Schlecht ist das gebotene Album nicht, nur richtig gut eben auch nicht. So bleibt unter dem Strich eine Veröffentlichung, welche die Metalwelt ungefähr genauso braucht wie Joey DeMaio ein Ego-Aufbauseminar oder Angelina Jolie eine Lippenunterspritzung. Dennoch - wer nicht genug um die Ohren hat und auf soliden Hardrock/Metal steht, macht hier nichts falsch.

Unholy Rites


Cover - Unholy Rites Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:46 ()
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In The Chapel Of The Black Hand

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Hört man sich “In The Chapel Of The Black Hand” direkt nach dem gelungenen, wenn auch sehr gewöhnungsbedürftigen Vorgänger „The Shadow Over Atlantis“ an, dann meint man fast, zwei unterschiedliche Bands zu hören. Das liegt in erster Linie am Sängerwechsel: Gitarrist George Birch, der auch den Posten am Mikro inne hatte, verließ die Band und machte damit Platz für Sharie Neyland, die THE WOUNDED KINGS jetzt eine zusätzlich eigenständige Note verleiht. Ihr nasaler, epischer Gesang passt bestens zu wieder einmal recht sperrigen, aber im Gegensatz zu früher merklich zugänglicheren, trotzdem überlangen Stücken, wobei lediglich „Return Of The Sorcerer“ als knapp vierminütiges Intermezzo durchgeht, während die restlichen drei Songs allesamt die Zehn-Minuten-Marke knacken. Hier einen Anspieltipp zu nennen, wäre großer Quark, da „In The Chapel Of The Black Hand“ primär als Gesamtkunstwerk taugt, das fraglos zu den besten traditionellen Doom-Werken seit Langem gerechnet werden darf. THE WOUNDED KINGS bewegen sich mit diesem Drittwerk nahezu perfekt in der gemeinsamen Schnittmenge aus melodischem Epic Doom der Marke CANDLEMASS, SOLITUDE AETURNUS oder COUNT RAVEN und kauzigem Obskur-Metal vom Schlage BROCAS HELM oder den allmächtigen MANILLA ROAD. Wer sich geschmacklich irgendwo in diesen Kreisen bewegt, muss „In The Chapel Of The Black Hand“ einfach gehört haben. Basta!

In The Chapel Of The Black Hand


Cover - In The Chapel Of The Black Hand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 41:12 ()
Label:
Vertrieb:
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Revelry And Resilience

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Das Quartett aus Los Angeles, bei dem unter Anderem ehemalige Mitglieder von WHITE WIZZARD und HOLY GRAIL tätig sind, legt hier schon sein zweites Album vor und fährt fett, aber trotzdem noch angenehm authentisch produzierten, stark Rock´n´Roll- und Südstaaten-geschwängerten Hard Rock auf, der zu großen Teilen von den kernigen Grooves und Eric Harris´ rauem, kräftigem Gesang lebt. In den besten Momenten von „Revelry & Resilience“ hört man sogar die göttliche Konföderationskapelle BLACKFOOT läuten, was eindeutig für GYPSYHAWK spricht. Zwar in Sachen Songwriting nicht so versiert und verstaubt wie MOLLY HATCHET und auch nicht ganz so treffsicher wie BLACK STONE CHERRY, können die Jungs mit Stücken wie dem flotten „The Fields“, dem hymnischen „Hedgeking“ (ein definitives Highlights des Albums!), dem Stampfer „Frostwyrm“, dem melodischen „Night Songs From The Desert“ oder dem etwas an frühe IRON MAIDEN erinnernden „State Lines“ trotzdem problemlos punkten. Auch wenn es insgesamt noch nicht für einen „Tipp“ reicht, geht „Revelry & Resilience“ als echt gutes Album durch, bei dem besonders Fans der oben genannten Bands sicher eine positive Überraschung erleben werden. Sehr gelungen.

Revelry And Resilience


Cover - Revelry And Resilience Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:10 ()
Label:
Vertrieb:
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Prog Rocks! Volume 2

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Nun also Teil 2 der EMI-Werkschau über ihr progressives Repertoire. Nachdem das Label letztes Jahr den ersten Doppeldecker mit Progperlen und Geheimtipps der letzten 40 Jahre veröffentlichte und dazu reichlich preisreduzierte Platten auf den Markt warf, gibt es jetzt dazu einen gut durchmischten Nachschlag. Dabei startet die erste CD tief in den 70ern und hörbar „jazzig“ (VAN DER GRAF GENERATOR und THE NICE) und man reibt sich verwundert die Ohren, dass Bands wie ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA und ROXY MUSIC vor ihrer Pop-Phase richtig gute, anspruchsvolle Songs schrieben. Mein Highlight auf Disc 1 ist die Überballade „Galadriel“ von BARCLAY JAMES HARVEST und das Überlange „Mysterious Semblance At The Strand“ von TANGERINE DREAM. DISC 2 widmet sich dann aktuellem Stoff von MARILLION und PALLAS über SPOCK’S BEARD und das DEVIN TOWNSEND PROJECT bis zu IT BITES und AFFECTOR - manches davon erst kürzlich veröffentlicht. Besonders herauszuheben die geniale ARJEN ANTHONY LUCASSEN 70er-Hommage „Pink Beatles In A Purple Zeppelin“. Zweck des Ganzen – klar – dem geneigten Fan (und Käufer) Prog-Künstler aus dem EMI-Umfeld näher zu bringen. Und das dürfte durchaus funktionieren, findet man doch immer wieder Songs welchem einem Lust auf Mehr machen (auch wenn man einen Teil der Künstler und Bands bereits von Teil 1 kennt). Die Liner Notes im Booklet (von Jerry Ewing vom englischen PROG Magazine) helfen da auch mal auf die Sprünge.

Noch eine kleine Info am Rande: nach 40 Jahren Prog werden Anfang September in London erstmals die sogenannten „Progressive Music Awards“ vergeben - wer da nominiert wurde kann man unter http://www.progrockmag.com/news/progressive-music-awards-2012-are-go/ nachschlagen.





Disc 1

1 Van Der Graaf Generator - Theme One

2 The Nice - One Of Those People

3 Electric Light Orchestra - Mr. Radio

4 Barclay James Harvest - Galadriel

5 Roxy Music - Ladytron

6 Jethro Tull - Bungle In The Jungle

7 Be Bop Deluxe - Axe Victim

8 Hawkwind - Lost Johnny

9 Tangerine Dream - Mysterious Semblance At The Strand Of Nightmares

10 Gong - Master Builder

11 Hatfield & The North - Fitter Stoke Has A Bath

12 Kevin Ayers - The Owl

13 Gentle Giant - I’m Turning Around

14 Steve Hillage - The Glorious Om Riff

15 Steve Hackett - Clocks - The Angel Of Mons

16 Soft Machine - Lotus Groves



Disc 2

1 Marillion - The Web

2 Pallas - Eyes In The Night (Arrive Alive)

3 Twelfth Night - Blue Powder Monkey

4 Spock's Beard - Skin

5 Transatlantic - Bridge Across Forever

6 Neal Morse - Mercy Street

7 Devin Townsend Project - Hyperdrive!

8 Pain Of Salvation - Road Salt

9 Karmakanic - Turn It Up

10 Headspace - Fall Of America

11 The Flower Kings - Pandemonium

12 Arjen Anthony Lucassen - Pink Beatles In A Purple Zeppelin

13 It Bites - Wallflower

14 Affector - New Jerusalem

Prog Rocks! Volume 2


Cover - Prog Rocks! Volume 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 158:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

III

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Mein werter Kollege Lars H. hat dem Vorgängerwerk „Tératologie“ der Franzosen um Wechselröhre Candice seinerzeit eine „interessant designte Struktur“ unterstellt, was man eigentlich so stehen lassen kann – vorausgesetzt, man definiert sich vorher „interessant“. Und hier setze ich es gleich mit wirrem, wenig packendem, pseudo-progressivem Songwriting, das zumindest mich auch nach dem siebten Durchlauf nicht hinter dem kalten Ofen hervorlockt. Die Übergänge von ruhigeren Songparts (inklusive zartem Erotikstimmchen von Candice) zu hart rockenden, groovigen Passagen (inklusive fiesem Growl-Gekeife von Candice) wirken konstruiert und lange nicht so originell, wie die Band es sicher gerne gehabt hätte. Zugegeben: ein Stück wie „Adonai“ kommt mit seinem mehrfachen, sich immer wiederholenden Wechsel der Themen zwischen beiden Stilarten sogar fast schon wieder eingängig daher, aber wenn man dann spätestens bei „Sidus“ von drittklassig gemopsten FEAR FACTORY-Riffs (inklusive des kalten, mechanischen Sounds) überfallen wird, ist man sich sicher, dass ETHS außer viel songschreibersicher Blenderei und diversen „Inspirationen“ nicht viel auffahren. Da gibt´s Interessanteres…

III


Cover - III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Screaming For Vengeance 30th Anniversay Special Edition

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Der Classix-Review von Kollege Dennis aus dem Jahre 2003 ist an sich nichts hinzuzufügen. „Screaming For Vengeance” ist eines der Kultalben des Heavy Metal und unverzichtbarer Bestandteil jedweder Metal-Sammlung. 30 Jahre ist das nun schon her, das Rob Halford & Co. dem Metal-Grundstein „British Steel” mit „Screaming For Vangeance” einen Chartstürmer folgen ließen (das Album dazwischen „Point Entry” sei hiermit nicht unterschlagen). JUDAS PRIEST waren damals sicherlich auf den ersten Höhepunkt ihrer Karriere und DAS Synonym für klassichen Heavy Metal. Der Nachfolger „Defenders Of The Faith“ und der Überflieger „Painkiller“ waren dann die weiteren Meilensteine der britischen Band. Zum Einstieg gab es mit dem Doppel „The Hellion“ und „Electric Eye“ gleich einen der Besten Opener der Metal-Geschichte, dem mit „Riding On The Wind“ ein für damalige Verhältnisse schneller Metalklassiker folgte. Über „You've Got Another Thing Comin'“ braucht man keine Worte verlieren, für das ruhige, gefühlvolle und trotzdem mit Power daherkommende „Fever“ breche ich mal eine Lanze (Gänsehaut zum Start); „Bloodstone“, „Devil‘s Child“ – was für ein Album – da reiht sich selbst der starke Titelsong (für den andere Bands töten würden) hinten an. Mit Produzent Tom Allom hatte man auch wieder den Mann an Bord, der bei Klassiker wie „Unleashed In The East“ und „British Steel“ für die damals ungewöhnlich saubere Produktion verantwortlich war – auch dies einer der Gründe warum „Screaming For Vengeance” weltweit, und vor allem auch in den Staaten durchstartete.

Zu den 10 regulären Tracks des Original-Vinyls gibt es dann noch die 5 Livetracks die bei der damaligen Tour aus dem Album gespielt wurden und mit „Prisoner Of Your Eyes“ noch einen Song aus den „Turbo“-Zeiten.

Die Bonus Live-DVD ist cool – wenn auch soundtechnisch gesehen eher dünne. Der gut eingefangene TV-Mitschnitt (Format 4:3 und überraschenderweise nur leicht körnig) stammt vom 29. Mai 1983 aus San Bernadino in Kalifornien und zeigt JUDAS PRIEST bei einer 1-stündigen Show vor damals geschätzten 300.000 Fans (dabei war noch MÖTLEY CRÜE, OZZY OSBOURNE, SCORPION und VAN HALEN). Und das ganze bei vollem Tageslicht in der Wüste. PRIEST waren eben gerade mit „Screaming For Vengeance“ und dem Hit „You've Got Another Thing Comin'“ am Drücker und zeigten eine engagierte Performance aus der aber ein stimmlicher Metal God herausragte. Ganz toll auch die „alten“ Hämmer „Diamonds And Rust“, „Victim Of Changes“ und „The Green Manalishi (With The Two Pronged Crown)“. Optisch ist das Ganze 80er pur – und warum ich da ständig an „brave Bübchen“ denke – sollte man selbst anschauen. Daumen hoch dafür!

Das Booklet hält dem leider nicht ganz stand. Ist die Idee mit dem vergilbten Cover noch gut umgesetzt, gibt es als Inhalt nur ein paar Fotos und eher wenig Linernotes (nicht mal die Songtexte). Da bieten andere Jubiläumsausgaben definitiv mehr.




CD

1. The Hellion

2. Electric Eye

3. Riding On The Wind

4. Bloodstone

5. (Take These) Chains

6. Pain And Pleasure

7. Screaming For Vengeance

8. You've Got Another Thing Comin'

9. Fever

10. Devil's Child

11. Electric Eye (Live From The San Antonio Civic Center)

12. Riding On The Wind (Live From The San Antonio Civic Center)

13. You've Got Another Thing Comin' (Live From The San Antonio Civic Center)

14. Screaming For Vengeance (Live From The San Antonio Civic Center)

15. Devil's Child (Live)

16. Prisoner Of Your Eyes


DVD (Live US Festival Show)

1. Electric Eye

2. Riding On The Wind

3. Heading Out To The Highway

4. Metal Gods

5. Breaking The Law

6. Diamonds And Rust

7. Victim Of Changes

8. Living After Midnight

9. The Green Manalishi (With The Two Pronged Crown)

10. Screaming For Vengeance

11. You've Got Another Thing

12. Hell Bent For Leather

Screaming For Vengeance 30th Anniversay Special Edition


Cover - Screaming For Vengeance 30th Anniversay Special Edition  Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 70:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live At Sweden Rock

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Die drei Herren aus Kanada fanden sich nochmals 2008 zu einer wohl letzten Amerika-Tour zusammen. Und dabei machten sie auch einen einmaligen Abstecher nach Europa. Genauer gesagt, zum Schweden-Rock-Festival. Hierbei wurde - dem Rock-Gott sei Dank - mitgeschnitten. Ich als "alter" TRIUMPH-Fan freue mich ungemein über diese Veröffentlichung und würde mir wünschen, die Band könnte das mit dem Aufhören nochmal überdenken. Denn was wir auf dieser Livescheibe zu hören bekommen, ist reinster Hardrock mit Leidenschaft, Enthusiasmus, Professionalität und enormer Spielfreude vorgetragen. Das Songmaterial dieser Band ist über jeden Zweifel erhaben. Die Frage ist nur, wie bringen es die gealterten Herren, die so lange nicht miteinander sprachen, denn auf die Bühne?

Klasse, um nicht zu sagen atemberaubend, ist die Antwort. Verstärkt mit einem zweiten Gitarristen ist der Sound enorm fett und hat fast schon, was die Gitarrenwand angeht, THIN LIZZY-artige Züge.

"When The Lights Go Down" läutet den Reigen ein. Die Eröffnungs-Nummer wird von Gill Moore gesungen und zeigt TRIUMPH´s harten Kern. Auffällig ist der rohe, authentische Livesound, der einen wirklich nach Schweden ins Publikum beamt und nicht nach allzu viel Studionachbearbeitung klingt. Die hohe, reine und klare Stimme von Rick Emmett (Kontrast zu den zweiten Lead Vocals von Gill Moore) ist nicht mehr vergleichbar mit den Studio Releases, das finde ich aber glaubwürdig und irgendwie erwartbar, nichtsdestotrotz ist sie immer noch erkennbar und kann mich nach wie vor in ihren Bann ziehen.

Leider schaffte das Trio nie den verdienten großen Durchbruch wie ihre Landsmänner von RUSH. Dem geschuldet ist auch die Tatsache, dass wir es hier nicht mit einem Headliner-Gig zu tun haben und die Kanadier nur ca. eine Stunde Spielzeit zur Verfügung hatten. Ob es eine gute Idee ist, diese mit ausufernden Jam Sessions zu füllen und zwei Nummern gar über die 10 Minuten-Grenze zu treiben, muss jeder für sich selbst beantworten. Ich für meinen Teil vermisse schmerzlich ein paar Nummern ihrer jüngeren Alben, wie z.B. "Follow your Heart", "Stranger in a Strange Land", "A World Of Fantasy" oder "Tears In The Rain" - um nur ein paar davon zu nennen. Die Tatsache, dass von "Thunder Seven" keine Nummer gespielt wird, ist fast schon ein Skandal. Dennoch ist es eine Freude, "Never Surrender", "Lay It On The Line" und vor allem "Fight The Good Fight" live, roh und so pur zu genießen.

Natürlich kann ich mit nur einer CD bei einer Live-Veröffentlichung dieser Band, die immerhin seit den 70ern aktiv ist und 10 Studioalben vorzuweisen hat, nicht zufrieden sein. Gerne hätte ich ein Doppelalbum gesehen. Aber eine CD ist immer noch besser als keine.

Live At Sweden Rock


Cover - Live At Sweden Rock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 71:21 ()
Label:
Vertrieb:

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