Mit ihrem letztem Album "Elegies" konnte die finnische Band MACHINE MEN kräftig Punkten und bei den parallel zur Veröffentlichung laufenden Auftritten auch Live überzeugen. Zwei Jahre später steht mit "Circus Of Fools" Album Nummer drei in den Händlerregalen. Was dabei zuerst auffällt - die doch recht frappierenden Maiden-Anleihen der bisherigen Outputs sind geringer ausgefallen und kommen am offensichtlichsten immer noch durch die superbe Gesangsleistung des Mannes am Mikro durch (Anthony, ich sage nur "The Bruce"). Dafür scheint man bei den hymnischen Songs wie bei dem das Album abschließenden überlangen Highlight "The Cardinal Point" den Solowerken des Mr. Dickinson einiges an Beachtung geschenkt zu haben. Die fünf Mitte-Zwanziger treten auch etwas öfters aufs Gaspedal und lassen den Riffs ihren lauf (die eingängige Finnland-Single ?No Talk Without The Giant? und das kurze, heftige ?Tyrannize? seien da mal angeführt). Mit dem bedächtig startenden und sich recht schnell im Ohr festsetzendem Stampfer "Ghost Of The Season" und dem epischen, atmosphärischen "The Shadow Gallery" gibt es dann zwei starke Tracks für die Eisernen Jungrauen Fraktion mit Mittelteil der Scheibe. Neben bereits genannten Vorbild kommen da einen noch andere nordische Bands wie zum Beispiel Firewind, Thunderstone, Dream Evil und Konsorten in den Sinn - wobei MACHINE MEN zusehends einen eigenständigen Stil kultivieren und auch kräftig am Songwriting gefeilt haben. Dazu noch eine dampfhammermäßige Produktion von Mika Jussila (Children Of Bodom, Edguy), das passt. Sehr solide Vorstellung, zwar nicht ganz so stark wie der Vorgänger; aber "Circus Of Fools" sollte für jeden Melodic-Metal-Fan mit NWOBHM-Schlagseite ein genaueres Hinhören Wert sein.
Die altgedienten Szeneveteranen und Industrial/EBM-Vorreiter SKINNY PUPPY haben sich schon auf "The Greater Wrong Of The Right" zu clubbigen Sounds hingezogen gefühlt und lieferten Breakbeat-durchtränkte, gar poppige Sounds ab. Was einerseits modern klang, entzog ihrer Musik zu weiten Teilen die Experimentierfreude. Wer sich daran störte, könnte mit dem gelungeneren "Mythmaker" durchaus wieder glücklich werden. Knapp drei Jahre nach ihrem letzten Album sind SKINNY PUPPY mit einem tollen Album zurück. Tanzbarkeit überlässt man 2007 weitestgehend ganz entspannt den Jüngeren. "Mythmaker" besinnt sich endlich wieder auf die Stärken des kanadischen Dreiers um Ogre, cEvin Key und Mark Walk: Die Überlegene Erfahrung beim Einsatz der Elektronik, ein bis ins Detail durchdachtes Soundgerüst und nicht zuletzt den Willen mit den Sounds zu spielen. "Magnifishit" beginnt mit epischer Dramatik und einer kleinen Melodie, die einfachen Beats kokettieren mit einem militärisch anmutenden Marsch. Und auch wenn sie kein dominierendes Element auf "Mythmaker" darstellt, genießen es SKINNY PUPPY sichtlich, sich im Spannungsfeld aus kraftvoller Breite und sehr sparsam instrumentierten Parts zu bewegen ("Haze"). Die Ballade "Jaher" überraschend im Gegensatz dazu mit einem erstaunlich prägnanten und wenig effektbehafteten Gesang Ogres, der zusammen mit einer Akustikgitarre einen träumerischen Sound erzeugt. Als Hommage an das Vorgängeralbum gerät das fetzige und Single-taugliche "Politikil", das seine Electro-Rock-Härte aus einer Gitarre zieht (die hängt um den Hals von nicht-Gründungsmitglied M. Walk). "Politikil" markiert dennoch für mich die schwächere Seite des Albums, da es abgesehen von einem cool-spacigen Zwischenpart zu langweilig ist - da überrascht es nicht, dass "Politikil" zum Soundtrack eines Computerspiels gehört, denn so klingt es auch. Die Breakbeats integrieren sich harmonischer ins Klangbild als auf dem Vorgänger, prägen aber den Sound bei Songs wie "Ambiantz" - aus dem eine grandios platzierte Kirchenorgel die Quintessenz herausholt. Richtig ätzend werden SKINNY PUPPY aber beim abschließenden Übersong "Ugli". Es ist nicht die brutale Härte die etwa MINISTRY dafür auffahren müssen. Es sind krachige Samples die sich bisweilen ins schmerzhafte Zusammentürmen ohne an sich aggressiv zu sein, ein rasiermesserscharfes Gitarrenriff und eine monotone Wiederholung der "Jesus wants to be ugly"-Textzeile die dem Hörer einiges abfordern - denn neben der musikalischen Peitsche an die man sich gewöhnen könnte, gibt es immer wieder das richtige Maß Zuckerbrot - hier in Form eines durchaus eingängigen Chorus. Bissige Texte mit zeitgenössischen Themen treffen bei SKINNY PUPPY endlich auch wieder auf intelligent gemachte Elektronik. Es gibt nicht viele Bands, die das nach einem Vierteljahrhundert Szeneaktivität von sich sagen können.
Mit ihrem Debüt waren MENDEED dem Metalcore noch sehr nahe und mußten sich mit etablierten Könnern wie DARKEST HOUR messen. Dabei zogen sie deutlich den Kürzeren, zu unspektakulär waren die Songs, zu dpnn die Produktion. Wenigstens an Letzterem haben die Inselheinis gearbeitet und "The Dead Live By Love" kommt fett aus den Boxen, auch wenn das Schlagzeug mehr Wumms vertragen hätte, dann würden die vielen Double Bass-Passagen noch besser klingen. Die gibt es zuhauf, MENDEED setzen bei den Songs sehr auf Geschwindigkeit, was ihnen gut zu Gesicht steht, auch wenn die Chose dann stark nach CHILDREN OF BODOM klingt, wozu die verspielten Gitarren einen großen Teil beitragen. Ja, mit Metalcore ist es nicht mehr weit her, MENDEED haben sich dem eher traditionellen Metal zugewandt. Da wird IRON MAIDEN zitiert, da gibt es ganze CHILDREN OF BODOM-inspirierte Passagen und jede Menge Gitarrenduelle. Fehlt nur noch das Keyboard, dann würden MENDEED kaum noch von den finnischen Jungs vom See unterscheidbar sein. Bestes Beispiel dafür ist "The Fight", das bei einem Blindtest locker als finnischer Export durchgehen würde. Die Scheibe ist gut produziert und technisch anspruchsvoll, aber wie schon beim Vorgänger klingen viele Songs zu ähnlich, dazu noch zu berechenbar. MENDEED zielen auf einen anderen Markt als bisher. Ob sie damit Erfolg haben, wird sich zeigen.
Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn mit DELIGHT nach zehnjährigem Bestehen nicht endlich ein erfolgreiches polnisches Exportprodukt geboren wäre. Aufgenommen bei Shaun Thingvold (u.a. SYL), mit Roadrunner Records ein finanzkräftiges Label im Rücken und mit den göttlichen Rhys Fulber und Greg Reely (beide FRONTLINE ASSEMBLY u.a.) an den Reglern und Keyboards, haben sie eine Auswahl der Oberliga hinter sich stehen - und nicht nur "Your Name" oder "Emotune" profitieren von einigen originellen Sounds aus der Fulberschen Schmiede, die gesamte Produktion ist sauber und gelungen. Um die Szene zu Überraschen ist die junge Band zumindest jenseits ihrer Landesgrenzen ein paar Jährchen zu spät dran, auch das vorsichtige revolutionieren des "pop"ulären Musikgeschmacks haben in diesem Bereich lange EVANESCENCE übernommen. Mit einer ebenfalls nicht nur optisch im Vordergrund stehenden Sängerin setzen auch DELIGHT alles auf Popsongs mit Metaltouch - oder umgekehrt, ganz nach Sichtweise. Unabhängig von der Sichtweise bleiben sie aber weit genug davon entfernt es EVANESCENE und Konsorten zu gleich zu tun. Zu den Höhepunkten zählt sicherlich sofort der Maxi-taugliche Opener "Divided" der mit tanzbarem Rhythmus, sanfter Elektronik, modern klingendem Gesang und einer schönen Bassline (ihr Bassist hat ohnehin einige lichte Momente auf diesem Album) einen leicht nachdenklichen Gothrock Song markiert. Mindestens genauso mitreißend aber weniger düster ist "All Alone", die rockenden Gitarren bringen auch "Sleep With The Lights On" in diesen Kreis der metallastigeren Tracks und bei "More" lässt ihr Bassist ordentlich die Boxen vibrieren. "In Too Deep" ist mir dagegen zu langweilig, die Akustikballde "Fire" zu schnulzig. Wenn die Instrumente aufdrehen, kommt Sängerin Maslanka mit ihrer etwas dünneren Stimme nicht ganz an jemanden wie Amy Lee heran, balladeske Songs wie das wunderschöne "Juliet" funktionieren aber auch hier hervorragend. Es gibt wenig Experimente aber viele durchweg schöne Songs auf "Breaking Ground". Nur für den Durchschnittsmetaller ist das natürlich alles viel zu weich und dem ein oder anderen mag die Musik zu kalkuliert klingen. Objektiv fehlt ihnen in ihrer Nische aber auf jedenfall das, was EVANESCENCE mit "Bring Me To Life" gelang: Der absolut zwingende Übersong unter vielen guten.
Auch wenn sie kommerziell nicht an die Erfolge anderer neueren weiblich gefronteten Gothic Rock/Metal Acts anknüpfen können, gehören TRISTANIA jetzt eigentlich schon so lange zu diesem Genre, dass sie sich um Plagiatsvorwürfe keine Sorgen machen müssen. Von einer ehemals sehr hart agieren Band wuchsen sie zu großen Komponisten mit hymnenhaft bombastischen Arrangements, um jetzt mit "Illumination" die Essenz daraus zu kondensieren. Der Sound ist nach dem - von mir wenig geliebten - "Ashes" wieder klarer geworden, musikalische Details finden sich nun in einem dichten Teppich von ähnlich gewichteten Instrumenten. Die klassischen Arrangements tauchen in sehr homöopathisch dosierter Elektronik zwar wieder auf, spielen aber eine untergeordnete Rolle. Der Gothic Metal auf "Illumination" ist nicht so verpoppt wie man vielleicht hätte befürchten können, aber klingt doch überraschend angepasst. Dieser Eindruck wird wohl vor allem durch das Fehlen von Grunts (nur SAMAELs Vorph darf "The Ravens" etwas aufpeppen), das durchweg langsame Tempo und auch den reduzierten Härtegrad verstärkt (ein Weg, den auch die Halb-TRISTANIA Band SIRENIA beschritten hat). Die Opener "Mercyless" oder das tolle "Sanguine Sky" in springen zwar in die Bresche und rocken recht problemlos und mit soliden Gitarren ins Ohr und gegen Ende des Albums wird mit "Sacrilege" durchaus ihrer epischen Vergangenheit gedacht - bei allen schönen Melodien die "Illumination" innewohnen, fehlt mir aber nach einigen Hördurchgängen die Tiefe. Durch den Weggang ihres männlichen Sängers, steht die Vokalistin Vibeke Stene stark im Vordergrund und gipfelt etwa im Anfang des sehr ruhigen "Destination Departure", das sich dem direkten Vergleich zur von Østen Bergøy gesungenen Balladen "Fate" stellt. Bestenfalls mag man die atmosphärischen Sounds auf "Illumination" und somit das Album, schlimmstenfalls ist einem TRISTANIA jetzt zu langweilig und soft.
Es ist sicherlich richtig, dass die GUANO APES damals der deutschen Rockszene den ein oder anderen Impuls gaben und sicherlich auch einige nette Songs in ihrem Repertoire zu finden sind. Der Veröffentlichungswahn ihrer Plattenfirma GUN steht aber nicht erst mit "Lost (T)apes" in keinem Verhältnis mehr zum Gewicht der Band. Wer nach Best Of, Single Compilation und post-Auflösungs-DVD seinen Schrank weiter füllen möchte, braucht definitiv ein noch dickeres musikalisches Fell. Denn "Lost (T)apes" blickt zurück auf die Anfängen der Göttinger Band. Zurück zu einer Zeit als die großen Studios für sie noch unerschwinglich waren und als Aufnahmemedium eine normale Kassette reichen musste - angesichts dieser Tatsache ist der Sound bisweilen aber erstaunlich gut. Ihre Songs klingen funkiger und auch Bassist Stefan Udes kann seinem Instrument noch deutlich mehr Raum geben als dies auf späteren Veröffentlichungen der Fall ist (man höre sich "Ignaz" oder "Wasserfliege" an). Etliche Tracks wirken verspielter, bisweilen aber auch verfahrener als dies später der Fall war. Es mag sozusagen musikhistorisch für Fans der Band interessant sein, wie sperrig "Open Your Eyes" oder "Maria" ursprünglich klangen, für den normalen Hörer bietet diese CD aber zu wenig Kaufanreize. Auf eine Ende dieser Leichenfledderei.
Laut neuesten Berichten ist wohl die komplette Band von TRAIL OF TEARS während der laufenden Tour stiften gegangen, so dass Sänger Ronny Thorsen nun allein zusehen muss, wie es weitergeht. Auf ihrem neuesten Werk ?Existentia? sind aber noch alle sieben Bandmitglieder zu hören, was den Split doppelt schade macht, denn das Album ist echt sehr hochklassig ausgefallen. Zwar bewegt sich der ?Dark Gothic Metal? der Norweger immer ganz dicht an der Klippe zu überladenem Kitsch, was aber erstens ein generelles Problem des Genres ist, und zweitens bei TRAIL OF TEARS nur selten wirklich stört. Gerade Stilmittel wie der gezielte Einsatz von Breitwand-Synthies, die gemischt gegrowlten und gesungenen Vocals von Ronny Thorsen und Ex-GREEN CARNATION-Mitglied Kjetil Nordhus, sowie die vereinzelten Beiträge von der französischen Sängerin Emmanuelle Zoldan (beim gewöhnungsbedürftigen, teils elektronischen ?Empty Room?-hier gehen die Geschmäcker sicher auseinander, mein Fall ist die Operndiva naturgemäß nicht unbedingt) sorgen für Abwechselung und machen viele der Songs auf ?Existentia? zu kraftvollen, bombastischen Hymnen, die etwa an eine Mischung aus MOONSPELL und einer metallischen Version der SISTERS OF MERCY denken lassen, denn auch die fetten Doppelgitarren kommen bei TRAIL OF TEARS nicht zu kurz. Selbst ausgeprägte Gothic-Muffel könnten hieran Gefallen finden, denn die Band gehört mit flott ins Ohr gehenden Stücken wie ?Deceptive Mirrors?, ?My Comfort?, ?Decadence Becomes Me?, ?As It Penetrates? oder dem lupenreinen Hit ?Venom Inside My Veins? zu den stärksten Vertretern ihrer Zunft, was ?Existentia? zu einem Anchecktipp für die Zielgruppe macht. Hoffentlich kann Ronny und Co. mit einer neuen Mannschaft an diese sehr gute Arbeit anknüpfen.
SOYLVYBE machen schon seit einigen Jahen Musik und haben es mittlerweile fünf Alben veröffentlicht, von denen ?Architecture? das aktuellste ist. Ein wenig verwundert es ja, dass die Band bisher kaum in Erscheinung getreten ist, jedenfalls außerhalb von Bayern. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. An der Qualität vom vorliegenden Longplayer wird aus auf jeden Fall nicht scheitern ? die vier haben ansprechende Songs, die grob als moderner Metal eingeordnet werden können, ohne sich zu sehr an einer Band zu orientieren. Geboten wird stattdessen ein kraftvoller klarer Gesang, der sehr im Mittelpunkt steht und oft von ebenfalls kräftigen Backing Vocals unterstützt wird. Dazu kommen harte Gitarren, die sich aber zurücknehmen können und nie unangenehm in den Vordergrund drängen, sondern sehr songdienlich agieren und gemeinsam mit der Rhythmus-Sektion einen ordentlich Groove aufbauen. Das alles führt zu acht interessanten, hochklassigen Metalsongs, mit denen sich SOYLVYBE sehen lassen können und die die Band hoffentlich im deutschen Raum bekannter machen.
Vor langer, langer Zeit entschloss sich im Lande der Wohnwagen, Coffee-Shops und wässrigen Tomaten eine junge, aufstrebende Death/Thrash Metal-Band namens OCCULT, die Welt mit ihrer coolen Mucke zu beeindrucken. Nur leider stellten die Jungs irgendwann fest, dass sich trotz sehr guter Alben und zahlreicher Touren niemand für sie interessierte. Daraufhin setzten sie sich zusammen, weinten bitterlich und beschlossen einen ultimativen Masterplan. Spielen konnten sie, Erfahrungen hatten sie genug gesammelt, und so kam jemand auf die Idee, den Reset-Knopf zu drücken, die Band komplett umzubenennen und die Karriere bei Null zu starten. Das war die Geburtsstunde von LEGION OF THE DAMNED! Und siehe da: überragende Rezensionen des "Debüts" "Malevolent Rapture", Auftritte auf Festivals zur besten Sendezeit und so etwas wie Verkaufszahlen. Und das Beste daran ist, dass anfangs kaum jemand diesen "Schwindel" bemerkt hat. Aber der Zweck heiligt ja die Mittel, und niemand dürfte es den Holländern missgönnen, zumal sie ihre Qualitäten mit dem neuen Album "Sons Of The Jackal" noch weiter manifestieren. Gerade mal ein Jahr nach dem Debüt aufgenommen, ist die Scheibe wieder eine Abrissbirne der Güteklasse 1A geworden. Natürlich hört man die offensichtlichen Einflüsse wie SLAYER (meiner Meinung nach etwas weniger als auf dem "Debüt"), DESTRUCTION oder SODOM immer noch deutlich heraus, aber zusammen mit Star-Producer Andy Classen zeigt das Quartett, wie Thrash-Metal im Jahr 2007 zu klingen hat; fett, fetter, LEGION OF THE DAMNED! Aber auch das Songmaterial erlaubt sich keine Blöße, denn "Sons Of The Jackal" enthält keinerlei Ausfälle, sondern bis auf das kurze, akustische Intermezzo "Seven Heads They Slumber" ausschließlich Nackenbrecher, über die sich jeder Orthopäde freut. Egal, ob man den Titelsong, "Avanging Archangel", "Death Is My Master (Slay For Kali)", "Infernal Wrath" (Hölle!) oder "Ten Horns Arise" anspielt, man bekommt ein hoch verdichtetes Knüppel-Massaker zu hören, dessen kurze Spielzeit keine Soundlöcher zulässt. Ich persönlich finde "Sons Of The Jackal" sogar noch einen Tick stärker als "Malevolent Rapture", aber echte Thrasher wissen längst, was sie an der Band haben und verhelfen ihr hoffentlich zum längst verdienten zweiten Frühling. Weltklasse!
Spätestens seit "Wicked Scenes From A Memory" sind die Schweden MINORA mein persönlicher Favorit in Sachen New Metal. Mit ihrer neuen EP "A Work Of Fiction" beweisen sie erneut, dass sie zu den ganz großen Hoffnungsträgern des Genres gehören und enttäuschen keinen Fan der beiden vorherigen Eps. Vier Songs haben die Schweden (deren Basser Robert mittlerweile auch bei ONE MAN ARMY AND THE UNDEAD QUARTET spielt) auf den Silberling gepackt, vier Songs, die das volle Spektrum mitreißender, emotionaler und gleichzeitig harter Musik abdecken. Wie gewohnt sehr eingängig, leben die Tracks besonders von Tommies Gänsehautstimme, der die meiste Zeit mit seiner überzeugen klaren Stimme singt, aber auch in aggressiven Tonlagen eine gute Figur macht. Dank des gelungenen Songwritings, das sowohl schnörkellose aggressive Parts und melodische Momente vereint, kommt seine Stimme noch mehr zur Geltung und macht jeden der vier Songs zu einem kleinen Hit. Eine sehr gelungene EP, mit der MINORA dieses Mal hoffentlich mehr Glück bei der Labelsuche haben, zu gönnen ist es ihnen. Bis dahin kann sich jeder geneigte Fan die schick aufgemachte Scheibe entweder bei der Band bestellen oder direkt auf der Homepage runterladen.