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Entfremdet

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Eine recht aufwändig gestaltete CD mit fettem Booklet, ein schickes Presseinfo, die ganze Produktion scheint beschmiert mit ganz viel Herzblut – kein Wunder, dass der Kritiker diese Scheibe an sich gut finden will. Ja, jetzt kommt ein „aber“: Die eh schon dünne Gitarrenarbeit findet in „Dem Alb entronnen, so nah dem Traum“ seinen Nerven zerfetzenden Höhepunkt. Auch der klare Gesang - wenn nicht dilletantisch, dann doch zumindest dürr. Das folgende „Als meine Augen ich aufschlug“ dokumentiert zweierlei: Ein Song muss ein Song sein, um ein Song zu sein – diese Stück wimmelt vor kruden Breaks und Stilbrüchen, dass einem ganz huschig wird im Bregen. Und selbiger überschlägt sich, wenn er auf gehobenen Duktus zielende Unformulierungen wie eben den Titel hört. Was hat das „Ich“ da hinten zu suchen, was soll das? Diese Effekthascherei mit pseudo-hochtrabenden Texten und anspruchsvoll-angepinseltem Art-Black-Metal riecht förmlich nach Anbiederung an Truppen wie Nocte Obducta (und selbst die sind damit schon mal ganz schlecht gefahren) oder wirklich guten Truppen wie Geist. Die Bayern wollen Avantgarde sein und erreichen mit ihrer staksigen Vorgehensweise das genaue Gegenteil. Immerhin: So richtig peinlich sind NEBELKRÄHE trotz ihres unterirdisch originellen Namens nicht – aber dafür einfach nur grenzenlos langweilig. Und ein bisschen peinlich. Aber das ist vielleicht auch dem anfangs erwähnten guten Willen geschuldet…

Entfremdet


Cover - Entfremdet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:54 ()
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Exivious

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Käse verklebt die Hirne, Kiffen auch. Und das hier sind ja schließlich Holländer. Die nehmen ja genau jene Dinge zu sich, beinahe ausschließlich. Außer sie machen abgedrehte Musik, die vielleicht nur die Leute verstehen, die entweder das gleiche inhalieren – oder einfach einen weiten musikalischen Horizont haben. Denn EXIVIOUS machen Prog-Rock der extremen Sorte – Fusion, und Jazz-Metal ausdrücklich inklusive. Dass die Beteiligten wissen, was sie tun, dürfte spätestens dann klar sein, wenn man erfährt, dass Leute von Cynic und Textures mitproggen. Genauso klar ist aber auch, der der geneigte Durchschnittsmetaller/ Durchschnittsrezensent/ Durchschnittshörer maßlos überfordert sein dürfte. Zumal der Metal-Anteil der Scheibe wesentlich geringer als bei Cynic ist. Wer diese Art von Musik mag, der hat für eine gute Dreiviertelstunde schon viel Arbeit fürs Hirn, wer nicht, der wird überlegen, diesen instrumentalen Mega-Hirnfick lebendig und nicht wahnsinnig überstanden zu haben – daran können auch atmosphärischen Parts wie in „All That Surrounds Part 1“ wenig. Das erinnert dann eher an einen Soundtrack für einen Jacques-Cousteau-Film. Aber jetzt wissen wir wenigstens, wie es die Holländern denen besorgen, die auf Käse und Co weniger abfahren. Das selbst veröffentlichte Album sieht aus wie ein echtes Labelprodukt, ist auf 1000 Kopien limitiert und kommt in edler, nummerierter Box inklusive individuellem Mini-Poster.

Exivious


Cover - Exivious Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:27 ()
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The End Of Tomorrow

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This Is Boston – not LA? Es könnte aber auch Hamburg sein, aber auf keinen Fall Seattle. Die Jungs aus Massachussettes kopieren so ziemlich alles, was es mal gab, was gut und teuer war. Der Opener „The Halls of Madness“ sowie das folgende „Reign Fall“ klingen so, wie Rolfi und seine Freunde vielleicht gern beim Abschiedskonzert in Wacken geklungen hätten: Wie Running Wild zu ihren großen Zeiten. Es folgen Reminiszenzen an diesen und jenen, „The Shredder“ hört sich nicht nur wie “Betrayer“. Dann nimmt das dritte Album Maiden, Priest, Helloween, Avenger, Iced Earth, Helstar, Savatage und viele andere mit ins Boot. Schließlich covern sie Britanniens Stahl ganz offiziell mit einer durchaus gelungenen Version von „Nightcrawler“. So weit so gut. Dass die band bereits seit 1995 am Start ist, ist der gut produzierten und tight runtergezockten Scheibe mit gutem Sänger durchaus anzuhören. Ab ob das reicht, das pure Plagiat? Klares Ja! Die Scheibe macht totalen Spaß, sie mischt NWOBHM, mit Speed- und amerikanischen Power Metal, ist herrlich altmodisch aber nie langweilig. Und damit nicht so geil wie die Originale in der Zeit der Ursuppe – aber schon mal viel besser als die vielen inzwischen blutarmen Vorbilder. Boston is Metal as fuck.

The End Of Tomorrow


Cover - The End Of Tomorrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:20 ()
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Blood, Sweat & Beers

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Der rockigste Australien-Export seit AC/DC ist zurück: BUG GIRL haben mit "Blood, Sweat & Beers" eine neue EP am Start. Die Zutaten sind die gleichen geblieben: verdammt dreckiger Rock´n´ Roll, dargeboten vom sich selbst vollkommen genügenden Duo Amber und Clinton Spencer. Schon der treffend benannte Titeltrack "Blood, Sweat & Tears" zeigt wo der Hammer hängt und klingt nach staubigen, heißen australischen Rock-Schuppen, Sängerin Amber zeigt am Mikrophon, was eine Rockröhre ist, und wenn man nicht gerade explizit darauf achtet, käme einem niemals in den Sinn, dass da eventuell gar kein Bassist mit von der Partie sein könnte. "V8 Motor" gibt mit extrem treibender Gitarre Gas, dass einem Angst und Bange werden kann und auch der Rest des Materials lässt sich wohl schlicht am besten mit den folgenden Worten beschreiben, die die Landsmänner der Band vermutlich zu diesem Zweck benutzen würden: "Kicks ass!".

Blood, Sweat & Beers


Cover - Blood, Sweat & Beers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:5 ()
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West Ryder Pauper Lunatic Asylum

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Nachdem „Empire“, das zweite Album von KASABIAN, bis an die Spitze der UK-Charts geklettert ist, dürfte der Druck auf die vier Jungs aus Leicester groß gewesen sein, ein ebenbürtiges Nachfolgewerk aufzunehmen. Dabei haben sie offenbar die Flucht nach vorn ergriffen, denn „West Ryder Pauper Lunatic Asylum“ – so hieß Großbritanniens erste psychiatrische Klinik für Arme – ist zum Bersten voll mit musikalischen Ideen und Spielereien. Beim ersten Hören ist es dann auch noch schwer auszumachen, was die Jungs da eigentlich treiben, aber dann schälen sich die einzelnen Songs mehr und mehr heraus, und immer wieder bleibt man an Stellen hängen, die einem einfach nicht mehr aus dem Ohr wollen. In den Stücken werden u. a. Elemente aus Pop, Rock, TripHop, Elektro und Psychedelic vermischt, und daraus entsteht ein sehr eigener und atmosphärischer Sound. Dass das bestens funktioniert, zeigen Hits wie das treibende „Fast Fuse“ mit seiner Mischung aus Garage-Rock, Surf und Elektro, „Where Did All The Love Go“ mit seinem Retro-Disco-Beat oder der fett groovende Elektro-Rocker „Vlad The Impaler“. Zusätzlich erhält das gesamte Album durch dezent eingesetzte Streicher und Bläser einen gewissen Filmmusik-Charakter. Das ist auch durchaus gewollt: Die Idee zu diesem Album war, einen Soundtrack für einen Film zu schreiben, den es nicht gibt. Produziert wurde die Scheibe von KASABIAN-Gitarrist und -Songschreiber Sergio Pizzorno und Dan Nakamura, der auch schon mit DJ Shadow und den GORILLAZ gearbeitet hat. Und besonders den Einfluss der letzteren hört man hier immer wieder heraus. Mit ihrem dritten Longplayer ist KASABIAN ein wirklich herausragendes, extrem abwechslungsreiches und spannendes Album gelungen, das dazu noch eine ganze Ladung toller Songs bietet.

West Ryder Pauper Lunatic Asylum


Cover - West Ryder Pauper Lunatic Asylum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:6 ()
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Dogz On Dope

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"Dogz On Dope" ist das Debüt-Album von MAXXWELL aus der schönen Schweiz, und die Herren lassen von vorneherein keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie sich dreckigem Hard Rock verschrieben haben. Beim Opener "Locked Up" krachen die Gitarren, was das Zeug hält, "Boogey Man" groovt und geht ins Ohr, der Titelsong "Dogz On Dope" treibt ordentlich nach vorne. Höhepunkt des Albums ist das mit einer Prise Blues und Western/Outlaw-Flair versehene "Acid Train", mit dem MAXXWELL ein klasse Roadmovie- Song gelungen ist, bei dem man sich in die Weiten des amerikanischen Westens auf einen staubigen Highway versetzt fühlt. Mit der Ballade "Tomorrow" zeigt sich die Band schließlich von ihrer ruhigen Seite- bei Konzerten darf also nicht nur dem Headbanging gefrönt, sondern auch das Feuerzeug gezückt werden. Fazit: gelungenes Debüt-Album, dessen Nachfolger mit Aufmerksamkeit verfolgen dürfte.

Dogz On Dope


Cover - Dogz On Dope Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:53 ()
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Vile Vicious Vision (Re-Release)

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Hier also das 93er-Album als Re-Release: Das wutzige Cover mit Arschbeißenden Pferden und der Kifferrückseite versprüht ähnlichen kindlichen Witz wie die Musik. Eine stumpfe Mischung aus Punk, Thrash und Core, bassbetont und mit guten verständlichem Sprechschreigesang (der manchmal ganz entfern an Jello Biafra erinnert) versehen. So oder ähnlich musizieren auch Torment und ähnliche Truppen heute noch. Was aber die sehr erdig klingende von damals nur bedingt interessant macht, trotz durchaus nicht stumpfer Texte (von Sozialkritik bis humoriger Schwachsinn). Und natürlich hat Metal Mind wieder Bonus-Trcks beigepackt („Pizza Driver“ live und als Videoclip sowie chanson-deske „Midnight Visitor“ als Video-Clip). Keine Ahnung, wer sich das alles kaufen soll, aber das Digi-Pack sieht cool aus und als kleiner Trip in die Historie mag das taugen. Für Polen-Fanatiker und Millionäre sicher super…

Vile Vicious Vision (Re-Release)


Cover - Vile Vicious Vision (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 50:0 ()
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Let The Night Roar

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Bei LET THE NIGHT ROAR treibt sich mit Jeff Juszkiewics ein ehemaliger MALEVOLENT CREATION-Recke rum, der mit seinem neuem Projekt ohrenscheinlich seine Vorliebe für fiesen, old schooligen Metal ausleben will. Dementsprechend rumpelig-basslastig geht es in den acht Songs zur Sache, zu finden sind dabei Einflüsse von CELTIC FROST bis D.R.I., von HIGH ON FIRE bis VENOM. Die Hard-Doomster werden „Let The Night Roar“ als zu flott aus den Boxen kommend finden, aber der durchschnittliche Metalhead kriegt hier genug vertonte Schwärze und fiese Riffs, um das Etikett Doom draufzupappen. Die acht Songs entpuppen sich als fiese Bastarde aus oben genannten Bands und verschmelzen zu einer halbstündigen Reise in speckig-dunklen Metal, die nicht langweilig wird und auf der ordentlich Atmosphäre aufgebaut wird. Zwar keine extrem innovative Angelegenheit, aber solide geschrieben und gespielte Songs, die durchweg interessant bleiben und für Fans ehrlich-düsteren Metals einen Durchlauf wert sein sollten.

Let The Night Roar


Cover - Let The Night Roar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:40 ()
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Death Is My Only Friend

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DEATH BY STEREO haben ich für ihr I Scream-Debüt nicht lumpen lassen und mit Jason Freese (GREEN DAY, GOO GOO DOLLS) und Jay Baumgardner (LINKING PARK, EVANESANCE) zwei Leute für Produktion und Mix gesucht, die sicher nicht ganz billig waren, aber einen erstklassigen Job gemacht haben – „Death Is My Only Friend“ hat einen satten, differenzierten Sound verpasst bekommen, der jedem Instrument genug Raum zur Entfaltung gibt. 15 Songs haben DEATH BY STEREO für die Scheibe geschrieben, was ihnen genug Möglichkeiten gibt, ihr ganzes Spektrum aufzuzeigen. Das reicht von melodischem, fast schon poppigem Punkrock („We Sing Today For A Better Tomorrow“) über eine wirklich gelungene Ballade („Forever And A Day“) bis zu knackigen Stücken, in denen die Fahrt gen Hardcore geht („Welcome To The Party“). Trademark der Band war und ist Sänger Efrems Stimme, die kraftvoll und variabel aus den Boxen kommt und zu jeder Sekunde klarmacht, wer hier am Werk ist. Seine Sidekicks liefern ebenfalls einen guten Job ab und halten das Grundtempo der Songs im hohen Bereich und setzen genug Akzente, um zu verhindern, dass sie nur als Statisten wahrgenommen werden. Da die Jungs mittlerweile den Dreh raus haben, wie ein knackiger, eingängiger und bei allen Massentauglichkeit ehrlicher Song zu klingen hat (allen Line Up-Wechseln zum Trotz), ist es keine Überraschung, dass „Death Is My Only Friend“ von Anfang bis Ende auf hohem Niveau spielt und keinen schwachen Song enthält. Mit dieser Scheibe werden DATH BY STEREO einen Haufen Leute glücklich machen, mit etwas Glück und Ellbogenfett können sie sich sogar als eine der Konsensbands etablieren, auf die sich Punker, Rocker, Hardcore Kids und Radiohörer immer einigen können.

Death Is My Only Friend


Cover - Death Is My Only Friend Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 50:13 ()
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Infernal Connection (Re-Release)

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Die ACID DRINKERS waren in Polen sicherlich eine große Nummer und in den Anfangstagen mit ihrem Slapstick-Spaß-Thrash vielleicht sogar ganz witzig. 1994 aber schienen sie das Ganze etwas ernster zu nehmen und klingen wie ein Umbau von Skateboard-Größen wie Suicidal Tendencies mit dem Assi-Faktor von Biohzazard. Das ist heute nett bis langweilig, früher vielleicht fett – und für Fans dieser Sparte vielleicht ein cooler Flashback. Indes: ganz frisch waren sie wohl immer noch nicht. Denn Songs wie das SODige „Track Time 66,6 Sec“ oder „Dancing In The Slaughterhosue“ haben schon Charme. Und das die Polen wirklich einen an der Waffel haben/hatten, beweisen die vier Bonus-Tracks, alles Remixe des Songs „Slow And Stoned/Method Of Yonash“: einer Unterscheidet sich wenig, einer ist fast Trance-Techno, einer Clubby-Smooth und einer eine polnische Drogen-Version mit ewigen Unterbrechungen. Wer das letztlich braucht, sei mal dahingestellt – vielleicht die Sammler der limitierten, goldenen Scheiben aus dem Hause Metal Mind?

Infernal Connection (Re-Release)


Cover - Infernal Connection (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 55:49 ()
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