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The Fallen Host

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BLUENECK haben ich für ihre neue Scheibe ein paar Jahre Zeit gelassen, Hetze oder gar Stress würde dem kreativen Schaffungsprozess der Engländer aber sicher nicht gut tun. Wenn das Ergebnis immer so gut wird wie „The Fallen Host“, nimmt der geneigte Musikfreund das aber gerne in Kauf. BLUENECK laden auf eine melancholisch-verträumte Reise ein, die nicht ganz eine Stunde dauert, die aber in voller Aufmerksamkeit verbracht werden sollte – „The Fallen Host“ entfaltet seine volle Wirkung erst unter Kopfhörern, in einem dunklem Zimmer liegend. Keine Musik zum Nebenbeihören. Irgendwo zwischen RADIOHEAD, Postcore und MY DYING BRIDE erschaffen BLUENECK zerbrechliche Klangwelten, die mit sparsamer Instrumentierung eine melancholische Atmosphäre schaffen, in der selbst der gehauchte, leidende Gesang manchmal wie ein Eindringling wirkt („Revelations“), um im nächsten Moment fast schon überirdisch schön zu klingen. „The Fallen Host“ ist nur schwer zu beschreiben, schwerer noch als das bei Musik sowieso schon der Fall ist. BLUENECK haben Musik für all jene geschrieben, die dem Alltag entfliehen wollen; die träumen und sich verzaubern lassen wollen; für die Musik zart und wuchtig sein darf, sein kann, sein muss; die mit Musik Gefühl verbinden. Wer sich dazu zählt, legt sich dieses Kleinod alternativ-dunkler Musik zu.

The Fallen Host


Cover - The Fallen Host Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 55:20 ()
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Darkness Come Alive

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CONVERGE-Basser Nate hat für die zweite Scheibe seines DOOMRIDERS-Nebenprojekt endlich Nägel mit Köpfen gemacht und bei Mr. Bannons Label unterschrieben und sich Klang-technisch in die Hände von Bandkollege Kurt begeben. Letzteres zahlte sich natürlich aus, auch wenn „Darkness Come Alive“ deutlich anders als der Großteil der letzten Deathwish-Scheiben ist, hat Kurt Ballou seine Klasse bewiesen und der Scheibe einen erdigen, warmen und druckvollen Sound verpasst, der zu dem Riff-basierten Metal wie Arsch auf Eimer passt. Dazu noch ein Artwork von Thomas Hooper, der schon THE HOPE CONSPIRACY visuell veredelte und schon kann nicht mehr viel schief gehen. Ok, die Songs könnten Scheiße sein. Sind sie aber nicht. Gleich mit „Heavy Lies The Crown“ lassen Nate und Co. (u.a. ist noch CAVE IN-Drumtier JR Connors dabei) einen mit fetten Riffs mächtig groovenden Metal-Song auf den Hörer los, der sich dem Charme des Songs plus des catchy Textes nicht entziehen kann. In diesem Stil geht es mit „Bear Witness“ weiter, wo mit jeder Sekunde deutlich wird, dass sich Nate als Sänger enorm verbessert hat und mit seinem kehligen Gesang Akzente setzt. Generell sind die Songs gerade nach vorne raus, mit einer Mischung aus Punk-Attitüde, Metal-Durchschlagskraft und viel Rotzigkeit, und sind atmosphärisch dicht. Schwarz ist die Farbe der Stunde, was in den vereinzelten Doom-Anleihen und schleppenden Songs Marke „Lions“ durchscheint. Aber auch wer sich nicht mit den Texten beschäftigen will, sondern einfach nur zu eingängigen Metal-Songs abschädeln, ist mit „Darkness Come Alive“ richtig. MASTODON, PROBOT, QUEENS OF THE STONE AGE, MOTÖRHEAD und ENTOMBED durch den Mixer gejagt und mit Rotz verfeinert, fertig ist die neue DOOMRIDERS-Scheibe. Grandioses Teil!

Darkness Come Alive


Cover - Darkness Come Alive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 46:19 ()
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Lightslaying Rituals

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2003 machten die Franzosen eine gar schröckliche Scheibe, drei Splits und eine CD weiter kommt jetzt die insgesamt dritte Full-Length. Und siehe da: Im vergleich zum 2003er-Machwerk „Servants of the Beast“ sind TEMPLE OF BAAL richtig gut geworden. Der Sound ist fett, die Gitarren braten, die Stimme klingt dick. Indes: Mit 2003 scheinen die Herren aus ANTAEUS- und GLORI BELLI-Umfeld nüscht mehr zu tun zu haben. Denn statt dumpfem Black Metal fabrizieren die franzacken jetzt eine Mischung aus Black- und Death-Metal. Dabei erinnern sie manches Mal an eine uninspirierte Necrophobic-Kopie. Klingen also, wie die Schweden ohne die großen Melodien. Das muss aber gar nicht schlecht sein, denn der Stilmischmasch (ab und an geht’s sogar ein wenig die Thrash-Luzi ab) kloppt ordentlich den Mörtel aus dem Altbau. Das ist sicherlich alles andere als revolutionär oder gar mit ausgiebiger Langzeitfreude gesegnet, rockt aber für ein Weilchen ganz ordentlich. 666 – bumms. Und aus.

Lightslaying Rituals


Cover - Lightslaying Rituals Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:12 ()
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Universal Language

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Wer, wie der Autor dieser Zeilen, nur verständnislos den Kopf schütteln kann, wenn er an eine ACCEPT-Reunion ohne Udo denkt, sollte sich (sofern alt genug, wie der Autor dieser Zeilen aber auch nicht…) gut 20 Jahre zurück erinnern und daran denken, dass so ein Vorhaben schon mal schief lief. Der damalige Sänger hörte und hört auch heute noch auf den Namen David Reece und veröffentlichte mit Wolf Hoffmann und Co. einst ein wirklich gutes, aber kaum akzeptiertes (man beachte hier das gekonnte Wortspiel!) Album namens „Eat The Heat“. Nach nur einem Jahr im Dienste der Kultformation trieb sich der talentierte Sänger hier und dort herum, konnte aber nichts Großes reißen. Mit „Universal Language“ legt Mr. Reece nun ein neues Solowerk vor, für das er mit Gitarrist Andy Susemihl, Bassist Jochen Fünders und ACCEPT-Drummer Stefan Schwarzmann (der allerdings erst lange nach Reeces Ausstieg dort anheuerte) eine anständige Crew gewinnen konnte. Nur leider weiß das Album nur sehr bedingt zu überzeugen, da es schlicht und ergreifend arg banal ausgefallen ist. Von vorne bis hinten rocken dem Hörer absolute 08/15-Nummern entgegen, von denen bis auf das hymnische „Flying Close To The Flame“ (das eher als der „Einäugige unter den Blinden“ herüberkommt) keine einzige Nummer hängen bleibt. Dabei überzeugt vor Allem David Reeces raue, verrauchte, gemäßigte Stimme, die sogar in ihren besten Momenten an Vorzeigebarde Jorn Lande erinnert. Hard Rocker der alten Schule machen mit „Universal Language“ rein objektiv nichts falsch, doch ein Highlight ist das Album echt nicht, sondern eine Scheibe, die ganz sicher im Wust der Veröffentlichungen untergehen wird, da sie einfach zu nichts sagend ausgefallen ist.

Universal Language


Cover - Universal Language Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:17 ()
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Foulest Semen Of A Sheltered Elite

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Dass hinter THE RUINS OF BEVERAST keine “Band” im eigentlich Sinn steckt, sondern nur ein Einzelner, dürfte sich innerhalb der Szene bereits rumgesprochen haben. Meilenwald, der Vater dieser Wahnsinnskapelle, war seinerzeit Mitbegründer und Drummer der legendären Aachener Referenzband NAGELFAR, was schon Beweis genug dafür sein dürfte, dass es sich hierbei um kein typisches „Selbstverwirklichungsprojekt“ eines pseudointellektuellen Möchtegerneliteschwarzmetallers handelt, sondern um die Umsetzung einer musikalisch abgrundtief düsteren Vision – ähnlich dem Schaffen von Genre-Vorreitern wie (dem frühen) Varg Vikernes oder Quorthon/BATHORY. Meilenwald selbst gibt auch im Zeitalter von „Myspace“ im Gegensatz zu anderen Musikern nicht viel von sich preis, nicht einmal eine offizielle Homepage existiert, braucht es auch nicht. Mit „Unlock The Shrine“ und vor Allem „Rain Upon The Impure“ hat er nebst ein paar Splits bereits diversen Black Metallern das Tor zu extremen Untiefen geöffnet, was auf „Foulest Semen Of A Sheltered Elite“ noch weiter intensiviert wird. Das Album ist ein Monument der Erhabenheit, das sich über weite Strecken sogar in arg doomigen Regionen bewegt. Bisweilen wird das Tempo angezogen, auch Blastspeed-Parts werden nicht gescheut. Immer wieder durchdringen mächtige Chöre und dezenter, fast schon unmerklicher, aber stets präsenter (Keyboard-) Bombast die Szenerie; nie zum Selbstzweck, sondern immer songdienlich und mit Blick auf die durchweg beklemmende Atmosphäre. Wieder mal fast 80 Minuten dauert die Reise durch die Hölle, die am Besten am Stück genossen werden will. „Hits“ findet man hier nicht, aber wer sich, sicher nicht unbegründet, doch langsam herantasten will, sollte die ebenso überragenden wie überlangen Stücke „Kain´s Countenance Fall“ und „Blood Vaults (II – Our Despots Cleanse The Levants)“ ausprobieren, dürfte auf die Schnelle aber hoffnungslos überfordert sein. Egal, wie man es dreht und wendet: das Album ist ein absoluter Meilenstein, der Macher ein Genie, und es ist ein fast schon befreiendes Gefühl zu wissen, dass es noch Extreme gibt, die viele andere Musiker nicht betreten wollen und/oder schlichtweg können.

Foulest Semen Of A Sheltered Elite


Cover - Foulest Semen Of A Sheltered Elite Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 79:50 ()
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Thoughts Of A Secluded Mind

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ONE WITHOUT sind quasi Schwedens Antwort auf DEADLOCK, ohne den sozialkritischen Anspruch. Gut aussehende Typen plus Sängerin machen nicht zu harten Metal, dessen Gitarrenarbeit bei neueren IN FLAMES abgekupfert wurde. Die Sängerin hat eine verdammt gute Stimme und setzt diese gekonnt ein, der männliche Gegenpart darf hin und wieder mit Growls unterbrechen und die restliche Mannschaft rockt und sieht gut aus. So weit, so berechenbar. Das Problem ist, dass ONE WITHOUT einige gute Songs auf „Thoughts Of A Secluded Mind” gepackt haben, die selbst Schwarzwurzlern ein dezentes Mitnicken abringen werden (wenn keiner hinguckt, ist klar). ONE WITHOUT verstehen es, den Hörer mit poppig anmutenden Songs zu fesseln und gleichzeitig eine leicht schwermütige Atmosphäre aufzubauen, die der Musik gut zu Gesicht steht. Für die Fans modernen Metals ist „Thoughts Of A Secluded Mind” durchaus einen Versuch wert, die Underground-Fraktion wird die gut gemachte Scheibe dagegen aus Prinzip in der Luft zerreißen. Aber besser, die Kids fangen mit Weichspüler-Metal Marke ONE WITHOUT an, als gleich zu SIDO überzulaufen, oder?

Thoughts Of A Secluded Mind


Cover - Thoughts Of A Secluded Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:8 ()
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The Mirroring Shadow

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MISERATION stehen mit ihrem Zweitwerk Gewehr bei Fuße, überraschen auf „The Mirroring Shadow“ aber mit gesteigertem Aggressionslevel – im Vergleich zum Debüt geht es in den neun neuen Tracks deutlich brutaler zur Sache, auch wenn die typisch schwedische Vorliebe für Melodien niciht zu kurz kommt. Aber war „Your Demons - Their Angels” noch stark am No Fahsion Records-Sound angelehnt, ist es auf „The Mirroring Shadow“ technischer geworden und mit mehr Einfluss aus der US-Ecke, HATE ETERNAL seien hier genannt. Das steht den Schweden gut zu Gesicht, handwerklich gibt es ja sowieso keine Zweifel und auch beim Songwriting haben sich die Musiker nicht verzettelt: bei aller Komplexität und neu entdeckter Vorliebe für technischen Death Metal sind die Songs nachvollziehbar, kommen auf den Punkt und sind saubrutal. Ganz so, dass die Songs auf Platte zu Hause genauso gut funktionieren wie Live, das ist mal sicher. Wer auf amtlichen Death Metal steht, macht mit dieser Scheibe alles richtig.

The Mirroring Shadow


Cover - The Mirroring Shadow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:3 ()
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Talk Is Cheap

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Cool, endlich mal eine taffe Band, die sich nach einem GENESIS-Song benannt hat! IN THE CAGE gehen aber mitnichten in die Prog-Richtung, sondern haben sich Metalcore alter Schule auf die Fahne geschrieben, also aus der Zeit, als schwedische Gitarren da noch nix zu suchen hatten und es stattdessen fett produzierte Scheiben gab, deren Gitarrenarbeit an alten Ami-Combos orientiert war. Genau das gibt es auf der „Talk Is Cheap“-EP der Ösis zu hören, gleich siebenmal. Das macht Laune, geht ja auch nur eine Viertelstunde, da kann so was kaum schief gehen, zumal die Band ihr Handwerk versteht und einen ziemlich beeindruckenden Shouter ihr Eigen nennt. Songwriting geht auch in Ordnung, die Gitarren sind wie erwähnt wunderbar fett und druckvoll, ebenso die Drums Auf EP-Niveau überzeugen IN THE CAGE, jetzt bleibt abzuwarten, was sie bei einem Album hinbekommen.

Talk Is Cheap


Cover - Talk Is Cheap Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 15:47 ()
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Luxury Of A Doubt

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Der Sänger klingt ein bisschen nach METALLICA, die Band wie DISTURBEDund Co. Studenten machen Rock, aber bloß nich zu asi...? Die Scheibe der Freiburger ist von echt sattem Sound – ein Statement, das über Songs und Ideen leider nicht unbedingt zutrifft: Metal, Rock, Nu Metal, Alternative – alles dufte eingespielt und ohne Beanstandungen produziert, aber von jeglicher Zündung verschont werden. Elf Songs gepflegte Langeweile, ganz vorn ist dabei die Ballade „Breaking Me Down“. Die zweite Veröffentlichung der Süddeutschen ist wahrscheinlich besser bei einem Musikredakteur bei FFN oder einem anderen der anderen Sender mit dem Besten der Dekaden aufgehoben als hier. Hier gilt – professionelles Schlafmittel.

Luxury Of A Doubt


Cover - Luxury Of A Doubt Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:48 ()
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Protophonic

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Ahhhhh. Alternative-Geschwurbel der Marke ALTER BRIDGE – dazu noch eine schmonzige Ballade mit „Every Rose has its Thorne“-Charme – so ist anspruchsvolle und radiotaugliche Rockmusik mit Pop-Appeal schlichtweg nicht zu ertragen. Eine raue, aber eben immer verträgliche nickelig-backige Männerstimme, pseudo-harte Gitarren, eine echt gute Produktion (Benny Schäfer) und eine professionelle CD-Gestaltung – fertig sind Charthüpfer und Radio-Rotierer? Mitnichten - TARGET:BLANK klingt wie tausendmal gegessen, zumindest aber um Jahre zu spät. Bisschen härteres, industriell angehauchtes Zeuch in „Salvation“ trägt ebenfalls nicht zur Steigerung der Street-Credibility bei. Da nutzt es den Braunschweigern auch nichts, dass sie schon beim FFN New Sensation Contest gewonnen haben und (natürlich) echt fit an ihren Instrumenten sind. Aber Professionalität erzeugt eben noch keine Spannung. Schnarch.

Protophonic


Cover - Protophonic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:51 ()
Label:
Vertrieb:

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