Was erwarten die Fans von LORDI wohl nach den ersten beiden Alben der Monster? Richtig, einen fetten Gitarrensound und kleine Hits am Stück. Und seid beruhigt. Denn "The Arockalypse" bietet genau dies! Trotz des Wechsels am Bass und Keyboard bleiben die Skandinavier also ihrem Stil treu und rocken von Beginn an mit "The Deadite Girls Gone Wild" kräftig los. Die Riffs drücken die Melodien gehen sauschnell ins Ohr und die Texte sind einfach eine große Party. Ich meine Titel wie "The Night Of The Loving Dead" oder "Chainsaw Buffet" dürfen einfach nicht zu ernst genommen werden. Es zählt der Spaß und Freude die diese Musik bereitet und sie ist heavier denn je. Von schnelleren Nummern bis hin zu Midtempo Groovern ("Good to Be Bad") ist das ganze Spektrum geboten und auch Gastmusiker fanden den Weg auf "The Arockalypse". Ex-KISS-Gitarrist Bruce Kulick, Udo Dirkschneider und Jay Jay French beteiligen sich musikalisch und Dee Snider vertont sich als Radiomoderator beim Intro "SCG3 Special Report" und berichtet über eine einfallende Monsterinvasion. Mein Favorit unter den bisherigen LORDI Alben bleibt jedoch weiterhin das Debütalbum, da Nummern der Marke "The Devil Is A Looser" einfach nicht getoppt werden können. Außerdem empfinde ich eine Spielzeit von knapp 38 Minuten doch etwas sehr knapp geraten. Trotzdem starkes Album und ich freu mich jetzt erst mal auf eine hoffentlich bald kommende Tour. LORDI rocken und bringen mächtig Spaß.
Mit "Colour Journey" schießt der niederländische Gitarrist Marcel Coenen ein Soloalbum in die Umlaufbahn, nachdem er bereits unter Anderem für Musiker oder Bands wie Hubi Meisel oder SUN CAGED gearbeitet hat. Das Album ist auf der einen Seite zwar ein typisches "Gitarrenalbum", andererseits jedoch nicht allzu selbstverliebt und durchaus songorientiert ausgefallen. Für erhebliche Abwechselung sorgen neben höchst unterschiedlich ausgelegten Kompositionen diverse Gastmusiker wie Mike Anderson (CLOUDSCAPE), Paul Villarreal, Roel Van Helden, Rene Kroon (SUN CAGED), Dennis Schreurs (SEVERE TORTURE), Colleen Gray (PERSEPHONE´S DREAM) oder Maurice Brouwers (ENGINE OF PAIN), die sich wahlweise an Mikro, Bass, Drums oder Keyboards die Klinke in die Hand geben. Zugegeben: leichte Kost ist "Colour Journey" nicht unbedingt, denn neben viel Melodie wurde auch ein gehöriger Schuss Progressivität beigemischt, der nicht immer Eingängigkeit aufkommen lässt. Trotzdem kann man sich gelungene Stücke wie "Waiting", "Patron Saint", das fast schon deathmetallische (der abgesteckte Rahmen wird nicht nur einmal gesprengt…) "Traumatized To The Bone" oder das balladeske "That Moment" ohne Probleme anhören und dürfte von der stilistischen Vielfalt angetan / verwundert / erschlagen werden. Ein gutes Album für anspruchsvolle Metalheads!
MALICE IN WONDERLAND gibt es bereits seit 1997, kommen nach drei Demos aber erst jetzt mit ihrem selbstbetitelten Debüt aus den Startlöchern. Das der Fünfer um Sänger Chri$ Wicked in ihrer norwegischen Heimat als "most decadent band" gehandelt wird muss wohl aber mehr am "weiblichen" Outfit als an der gebotenen Musik liegen. MALICE IN WONDERLAND klingen auf ihrem Debüt nämlich zu glatt und zu berechnend, schielend nach der jungen Kundschaft von HIM, THE RASMUS, NEGATIVE und Co. Denen könnte das Album allerdings durchaus gefallen, sind doch mit dem flotten "Devil Dance" (mit Riffs à la THE 69 EYES und einprägsamen Gesang), das an ein mit rockenden Gitarren durchsetzten Dark-Wave-Song erinnernder "Perfect Drug" und das Billy Idol-Assoziationen weckende "Heartache Boulevard" Tracks am Start die sich hören lassen können und allesamt tanzbar arrangiert sind. Trotzdem, der anvisierte Gothic Rock gleitet oft Richtung Pop, vieles klingt gut - und schon mal gehört. Für genannte Zielgruppe und zum nebenbei hören mag MALICE IN WONDERLAND ein schönes Album gelungen sein - ansonsten ist es recht unspektakulär (trotz Spielereien wie Cello u.ä. und dem fast 9-minütigen bombastischen Schlusssong "I Love To Sin") und wird wohl kaum aus der Masse der gleichgearteten Veröffentlichungen herausragen.
Mit dem Ettiket "Endlich wieder erhältlich" preist das Redfield Label eine Platte Namens "Turn" aus dem Jahr 1995 des Singer/Songwriters Jeff CAUDILL ganz besonders dolle an - dieser Junge hatte damals zusammen mit Michael Bains (der auch auf seinem aktuellen 2005’er Solowerk "Here´s What You Should Do" dabei war), Schlagzeuger Dennis Remsig sowie Basser George Brambilla unter dem Nebenprojekt MARCH eine zwar solide aber bei weitem nicht spektakuläre Scheibe unters Volk gebracht. Die Band des Ex-Frontman der Emo-Formation GAMEFACE hatte damals aber nicht wirklich lange Bestand und nur kurze Zeit später war man schon wieder Geschichte. Jetzt kommt also diese Wiederveröffentlichung (schön mit neuem Booklet) aber es stellt sich hier die Frage, für welche Hörerschaft könnte diese CD heutzutage interessant sein?! Nun ganz bestimmt nicht (wie es in manchen Kritiken zu lesen war) für Grunge-Fans sondern diese eher recht unscheinbare Mischung aus wohldosiertem Indie/College Rock mit leicht folkigen Elementen dürfte viel eher Liebhaber von solchen Gruppen wie natürlich R.E.M., MATCHBOX TWENTY oder COUNTING CROWS ansprechen, die Musik fließt locker & leicht daher ohne mit überladenem Schnickschnack zu nerven, der Rock´n´Roll Faktor ist noch hörbar. Jeff Caudill zeigt sich dabei u.a. als respektabler Sänger, wenn auch teilweise dass Album nur sehr schwer in Gang kommt und dabei immer wieder recht seicht aus den Boxen tönt. Richtig gut wird es erst dann, als er sich dann bei etwas rockigeren Tracks wie z.B. "Decaf Sujmatra" oder "90 Seconds" doch deutlich mehr nach vorne traut sowie etwas mehr aus sich heraus geht und beweist, dass er nicht nur niedliche (Halb) Balladen schreiben kann. Die in einem typisch melancholisch gehaltenen Grundton gehaltenen Songs sowie Texte, umrahmt von einer nur auf´s Wesentliche konzentrierten Instrumentierung, bei der recht häufig die akustische Gitarre ausgepackt wird aber eine eingängige Melodie nie fehlt, können aber insgesamt nie darüber hinwegtäuschen, dass MARCH über solide Durchschnittsware nur selten hinauskommt. Da hätte man schon etwas stärker auf mitreißendere Songs mittels E-Gitarre oder packenderen Rhythmen zurückgreifen müssen und so eignet sich die CD zwar ganz gut zum Nebenbeihören aber die tiefergehenden "Ah-Erlebnisse" bleiben eher die Ausnahme. Mit der Tiefe oder eines gar seelenberührenden Songwritings einer Klasseband wie Michael Stipes R.E.M. können March dann leider doch nie mithalten und so darf man durchaus fragen, warum soll man sich eine ansatzweise zwar ganz gute Kopie kaufen, wenn es die besseren Originale schon längst alle gibt?!
VIOLENT SILENCE sind eine weitere schwedische Progformation, die sich ganz in der aus den 70er Jahren entstanden Tradition eines betont symphonisch angehauchten Retrosounds verstanden wissen wollen. Die doch sehr gewöhnungsbedürftige Musik dürfte aber selbst für eingefleischte Progies nicht so ohne weiteres zu empfehlen sein. Nach dem mir leider nicht bekannten Debütalbum von 2003, hat der Fünfer nach dreieinhalb Jahren mit "Kinetic" endlich einen Nachfolger zusammengebastelt. Sehr auffällig für mich, von Anfang die starke Dominanz der Rhythmusgruppe sowie der Keyboards im allgemeinen und siehe da hier gibt es tatsächlich gleich zwei Tastenmänner aber (leider) keinen Gitarristen. Dies mag zwar vom Ansatz her, gerade für eine Progband, ganz gut "klingen" geht aber mit zunehmender Dauer dieser Musik doch etwas daneben, da es u.a. einfach an Dynamik und gegenläufigen Klangspektren hapert. Obwohl ich mich wirklich auch zu den Keyboardfetischisten zähle, kommen auch nach mehreren Durchläufen, trotz mancher beeindruckend, virtuos vorgetragener Solos sowie diverser üppiger Klangkollagen, beim Anhören dieser CD nur selten wirkliche Begeisterungstürme auf und dies hat gleich mehrere Ursachen. Zum einen nerven die vielen elektronischen Spielereien, eindimensionalen und manchmal sogar recht billig (analog) wirkenden (Bontempi) Sounds mit zunehmender Dauer schon etwas arg aber auch die manchmal völlig aufgeblähten viel zu langen Tracks (bei "Quiet Stalker" hätte die Hälfte der 18 Minuten völlig gereicht!) können nur selten länger fesseln, sind zwischendurch schlichtweg langweilig, vor allem auch die etwas hilflos eingestreuten Intro’s ("Night Lights") oder sonstige Instrumentalfüller bieten nur wenig spannendes oder gar mitreißendes. Zum anderen sind wirklich schöne, hängen bleibende Melodien eher rar gesät (Ausnahmen sind z.B. der beste Song der CD "Torrential Rains") oder gehen oft in etwas spröde gehaltenen Retro-Jazz Arrangements unter, die Vocals sind dabei gar nicht mal so übel können aber nur sehr selten zum Spannungsaufbau beitragen, da sie oftmals zu gleichförmig vorgetragen werden. Der Sänger "eiert" ("Sky Burial") dabei besonders bei den vielen langsamen Passagen viel zu sehr rum, dass Zuhören tut manchmal richtig weh. Ebenfalls nur wenig erbaulich sind die diversen nöligen "Dudelläufe" rauf und runter, mit viel zu viel Frickelkeyboards, da nützen auch die schrägsten oder abgefahrensten Sounds, Effekte oder sonstigen Sperenzchen nicht mehr viel, diese dunklen Orfklänge gehen einem mit der Zeit ebenfalls ziemlich auf den Keks. VIOLENT SILENCE haben für sich betrachtet zweifelfrei ein sehr eigenständiges Klangbild kreiert aber auch zusammen mit einem meistens sehr brummelnd-rumpeligen Bass sowie bei den etwas zu seltenen etwas schnelleren Passagen mit einem fast davon stürmenden Galoppschlagzeug ("Kinetic"), bleibt letztlich nicht viel positives bei mir hängen. Progpuristen mögen mir diese Kritik etwas verzeihen und hier trotzdem ihr Seelenheil finden, für mich überzeugt Violent Silence leider nur in Ansätzen.
Nach dem Ende von The Crown war es klar, dass nicht jeder fünf Beteiligten in Zukunft verstummen würde. Ex-Sänger Johan machte mit seiner One Man Army den Auftrakt, jetzt zieht ex-Gitarrist Marko mit ANGEL BLAKE nach. Vom The Crown-Sound ist in den zehn Songs nicht mehr viel zu hören, Marko geht mit seiner neuen Combo andere Wege. Klarer Gesang, mehr Mid Tempo und eine modernere Gitarrenarbeit lassen "Angel Blake" beim ersten Mal sehr ungewohnt hören, wenn man The Crown kennt. Die Songs sind sehr melodisch und bleiben nach kurzer Zeit im Ohr hängen, besonders "das 6-minütige "Thousand Storms" ist ein echter Hit. Dafür ist die nachfolgende Version von "Paint It Black" nicht mehr als Durchschnitt, was vor allem am irgendwie unpassenden und zu bemüht aggressiv klingendem Gesang liegt. ANGEL BLAKE sollten The Crown-Jünger nicht blind kaufen, sondern einem ausgiebigen Hörtest unterziehen, ein neues "Face Of Destruction" oder "Zombified" sollte niemand erwarten, dafür wird Marko mit seinen Kumpanen bei Fans eher traditioneller Richtung Zuspruch finden. Jedem das seine� (lh)
Das hast du ja noch richtig vorsichtig ausgedrückt, Lars. Ich glaube eher, dass The Crown Fans das selbstbetitelte ANGEL BLAKE Debüt in hohem Bogen in die Tonne kloppen werden. Nicht weil es ein schlechtes Album ist, sondern weil der gute Marko zumindest hier rein gar nichts mehr mit Death Metal am Hut hat - mit schnellem Death Metal schon gar nicht. ANGEL BLAKE kommen mit einem modernen Album, das in moderne Sounds eingebettet ist daher, haben sich dem Midtempo verschrieben und gehen derart melancholisch zu Werke ( "The Forsaken"), dass man sich das ein ums andere Mal an Sentenced erinnert fühlt. Dabei legen Marko, der das Album im Alleingang eingespielt hat und Sänger Tony Jelencovich viel Wert auf Melodie, der Opener "Retaliate" fährt zum Beispiel einen richtig tollen Ohrwurm-Refrain auf, das eben angesprochene "Forsaken" hat ebenfalls einen recht hohen Wiedererkennnungswert und "Thousand Storms" ist in der Tat ein kleiner Hit, der meines Erachtens stilistisch einige Parallelen zu aktuellen Suidakra Songs aufweist. Dass man trotzdem nicht von einem Volltreffer sprechen kann, liegt daran, dass sich auch durchschnittliches Material auf den Silberling geschlichen hat. Mit "Lycanthrope" kann ich gar nichts anfangen, "Solitude My Friend" finde ich langweilig und das Rolling Stones Cover "Paint It Black" ist einfach nur grausam. The Crown Freaks wird das egal sein, weil sie mit ANGEL BLAKE in der momentanen musikalischen Ausrichtung aller Voraussicht nach eh nichts anfangen können. Wer sich doch traut, die Scheuklappen abzulegen, hört mal in die Platte rein.
ASHURA - das hört sich nach einer indischen Massage-Abart für beschäftigungslose Hausfrauen. ASHURA ist aber Death Metal aus dem französischen Amiens, ein bisschen dreckig, ein bisschen holzig, ein bisschen unausgegioren. ASHURA versuchen sich, wie viele Kollegen, an einer Mischung US/Euro-Death, gehen dabei oldschoolig zu Werke und entwickeln allerhand Enthusiasmus. Das aber reicht nicht zu einem richtig guten Drehding: Denn der Sound klingt dünn, die Drums schepprig. Und irgendwie hat Hörer mehr als einmal das Gefühl, dass da der ein oder andere Schlag daneben geht, das Tempo irgendwie nicht richtig stimmt, die Instrumente nicht wirklich aufeinander abgestimmt ist. Der Opener "Able To The Worse" hat trotzdem seine aggressiven und guten Momente, auch, oder gerade das Riffung stellenweise ein wenig an Slayer erinnert. Dann kommt Dismember dazu, und erneut die übergroßen Morbid Angel. Ach: Und Death, ja, Evil Chucks ihm seine Band. Mit "Crystal Mountain" liefern die Franzosen ein allenfalls durchwachsenes Cover (is aber auch ne hohe Messlatte). Und "Shade Of Madness" gleicht einem melancholischen Tuch über einer fiesen Todesscheibe - das anfängliche sehr ruhige Stück steigert sich über ein nerviges Soli-Frickel-Frackel zu einem echten Thrash-Smasher. Wie Sie also lesen, hören Sie eine abwechslungsreiche Compact Disc. Die übrigens mit "Dans Le Cercle" und "L’Enfer Des Âmes Souillées" zwei französisch betitelte Songs liefert - wobei vor allem ersterer eine interessante, fast schwarz-metallische Atmosphäre entwickelt, ohne wirkliche Trademarks dieser Stilrichtung zu nutzen. Fazit: Für Leute mit Underground-Feeling und Vorlieben für Death-Thrash-Gemisch und alte Schule sicherlich lohnenswert, zumal mit langer Spielzeit gesegnet. Auf keine Fall ist ASHURA was für Hausfrauen.
Norwegens MANNGARD sind eine weitere Band aus dem Land der Fjorde, die sich nicht dem Black Metal verschrieben haben, sondern die Freuden des Death Metals für sich entdeckt haben. Angepriesen als Death Metal gepaart mit der Intensität von SLAYER, war ich echt gespannt und legte die Scheibe ein. Aber schon beim ersten Durchlauf war klar, dass ich mit dem Silberling nicht warm werden würde. Das liegt zum einen an dem unsäglichen Gesang, der mich eher an einen Frosch denn an einen akzeptablen Metal-Shouter erinnert und zum anderen am kruden Stilmix, denn die Band bietet. Mir scheint es, als wollten MANNGARD auf Krampf modern klingen, haben sich dabei aber gehörig verzettelt. Die Songs sind Zusammenstückelungen verschiedener Einflüsse (von SLAYER über Death Metal bis zu DEVON TOWNSEND), die einfach nicht zusammenpassen - jedenfalls nicht in der Form, in der sie MANNGARD präsentieren. Da ist es nicht verwunderlich, dass kein Song auch nur ansatzweise bei mir haften blieb und mir selbst die melodischen Parts auf die Nerven gingen. Mag sein, dass ich zu vernagelt bin, aber "Circling Buzzards" ist einfach nix für mich.
Schon zum insgesamt sechsten Mal hauen die Franzosen der Death-Metal-Gemeinde tüchtig brutal auffe Omme. Und das ist gut. Irgendwie scheint der Thrash-Anteil an der neuen Scheibe vergrößert, dennoch ist an sich das Meiste so geblieben, wie es war - und wie es sein soll. Denn immer noch mischen die Jungs aus dem Hexagon europäischen Death mit der amerikanischen Ausrichtung und packen eben Thrash dazu. Das führt dazu, dass manches an die morbiden Engel und andere Ami-Vertreter (wie das Titelstück) erinnert, manches an Schweden - oft aber haben die Jungs eine durchaus vernehmliche Eigenart entwickelt. Die klingt halt einerseits technisch, andererseits stets nachvollziehbar und manchmal sogar wirklich hittig-hymnisch, wie das abschließende "Signs", das wohl nur auf der Limited Edition erscheint. Die Soli passen in die Songs, wie Rotwein zum Baguette. Franzmann Stef growlt sich sämtliche Gauloise aus dem Hals, das Tempo wechselt oft - aber nie hektisch. Weitere Fakten? Textlich dreht sich die Chose um Horror, Fantasy und so weiter - und beim extrem groovigen "Horoor Of The Sea" mischt King-Diamond-Gitarrist Andy LaRocque mit. Der Sound aus dem Hause Hansen ist genauso fett wie das Album reich an Abwechslung - da gönnt die Band dem Hörer per Akustik-Part sogar mal kleine Erholungspausen. Damit diese Oper nicht allzu gesundheitsgefährdend wird. YYRKOON haben ein gutes Album gemacht - und endlich gibt’s mal wieder ein Death-Metal-Album mit Atmosphäre - und Seele.
Viel Blut ist noch kein Garant für einen guten Horrorfilm. Mit dem entsprechenden Setting kommen dann aber so grandiose Titel wie "Saw" bis in die Kinos und bleiben nicht bei den Fantasy Film Tagen stecken oder landen irgendwann in einer Ecke der Lieblingsvideothek. Schon der erste Teil von des "Saw" konnte voll überzeugen, setzte aber definitiv auf härtere Klänge als sein Nachfolger. Fast jeder Horrorfilm der kommerziell in den letzten Jahren auch nur ansatzweise erfolgreich war, bediente sich aber ähnlicher Bands und langsam aber sicher nutzt sich auch das ab. Wie schon im ersten Teil zeichnet sich Charlie Clouser als graue Eminenz für die Filmmusik aus, "Don´t Forget The Rules" als packendster Titel findet sich aber schon gegen Ende von "Saw 1" im Film. Interessant wirkt der Stoner Touch im Mittelteil: QUEENS OF THE STONEAGE und A BAND CALLED PAIN bröseln staubig und kontrastreich im Vergleich zum eher moderner Start des Soundtracks. MARYLIN MASON, PAPA ROACH, MUDVAYNE oder SEVENDUST liefern Bewährtes. Das eigentlich eher im schwarzen Bereich tätige Label Trisol konnte seinen Stempel nur bei den Bonustracks aufdrücken. Das deutsche Label hat noch fünf weitere Songs auf die Scheibe gepackt - wie zu erwarten zwischen Eigenwerbung und lobenswert dickem Gesamtpaket. Wirklich zu den ersten fünfzehn Songs passen sie nicht, weder die deutschen Vocals bei SAMSAS TRAUM noch die sehr ruhige Stimme bei LORE. SAW 2 bleibt dennoch sehens- und die Filmmusik hörenswert!