Review:

Revenge Of The Ayreonauts

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Als Hintergrund zur Entstehung für dieses ungewöhnliche Album "Revenge Of The Ayreonauts - A Tribute To Arjen Anthony Lucassen" sollte man unbedingt vorher wissen, dass sich hier Fans & Freunde des Meisters sowie auch Mitglieder der weltweiten AYREON-Yahoo-Mailingliste zusammen getan haben, um mit diesen Songs ihrem "Meister" eine Art Huldigung zu erweisen. Über die Umsetzung kann man, wie eigentlich immer bei solchen Covergeschichten, wunderbar philosophieren, streiten oder auch mal schimpfen aber am Ende wird es sicherlich so sein, daß es keine einhellige Meinung oder "richtige" Bewertung gibt bzw. geben kann.
Auch bei diesem Tribute verhält es sich so und ehrlich mit so manchem Beitrag tu ich mich als Schreiberling wirklich etwas schwer. Gerade bei solche einem detailverliebten Perfektionisten wie AYREON oder richtigerweise Arjen LUCASSEN sind die Vorgaben noch viel höher als eventuell bei einem vermeintlich "schnöden" Rock’n’Roll Vorbild mit vier Griffen und drei Akkorden - dies nachzuklimpern ist musikalisch nicht besonders herausfordernd. Der Holländer selbst bekam diese Compilation übrigends als ganz Weihnachtsgeschenk überreicht und hat sich insgesamt recht amüsiert gezeigt (insbesondere der letzte Track eine sicher nicht ganz ernst gemeinte schaurig–schräge Wandergitarren Version von "Eyes Of Time" kann man nur mit viel Humor ertragen). Wenn es interessiert, die Originalkommentare von Arjen sind auf der Projekt-HP zu finden. Die Betonung der einzelnen Interpretationen läßt sich noch am besten mit "individuell" beschreiben, manchmal sind die Originale recht entstellt, die 15 Songs stammen aber aus allen Ayreon und STAR ONE Schaffensphasen. Bereits das typisch spacig getrimmte Intrumentalsprechsingsang Sammelsurium gleich zum Start der CD macht zunächst nicht gerade Lust auf dieses Album. Vor allem, die nicht nur bei diesem Track (u.a. auch bei "Ayreonesque") etwas billig klingenden Bontempi Keyboardpiepsounds sind nicht wirklich so der Bringer. Auch an den Gesangleistungen werden sich die Geister scheiden, wobei dies nicht nur an den manchmal stark durchschimmernden Akzenten der Beteiligten von Frankreich bis Südamerika liegt, denn so manche Leadstimme ist einfach zu hölzern oder eindimensional für diese komplexe Musik. Als Beispiele hierfür stehen ein ziemlich blasses "Actual Fantasy" sowie ein recht zähes "Back To Plante Earth" und auch die ziemlich schräg-schepprige leicht psychedellische Version von "The Shooting Company” kann da leider keinen Blumentopf gewinnen. Als absolut positive Beiträge sind ganz klar ein leicht funkiges mit cooler Klarinette verfeinertes "Castle Hall", "Sail AwayTo Babylon" oder "Into The Black Hole" und mit leichten Gesangsabstrichen (was die männlichen Schreiattacken angeht) "The Garden Of Emotions” und das betont klassisch geprägte "Dawn Of A Million Souls" zu nennen.

Abschließend bleibt zu sagen, diese CD ist zwar gut gemeint, stellenweise auch recht liebevoll gemacht (das Material war ja eigentlich nicht für eine breite Veröffentlichung vorgesehen) aber trotz des ein oder anderen Schmankerls ist "Revenge Of The Ayreonauts" eher etwas für Lucassen Hardcorefans. Da hilft es auch nicht mehr viel, dass mit Lori Linstruth, die Leadgitarristin STREAM OF PASSION involviert war. Weitere Info’s zur Scheibe inkl. Soundfiles gibt’s für alle Interessierten auf der HP, wer bestellen möchte kann dies ebenfalls dort machen.



Tracklist:

1. Intro

2. Sail Away To Avalon (Ayreon - The Final Experiment)

3. Dawn Of A Million Souls (Ayreon - Flight Of The Migrator)

4. Actual Fantasy (Ayreon - Actual Fantasy)

5. The Garden Of Emotions (Ayreon - Into The Electric Castle)

6. Back To Planet Earth (Ayreon - Actual Fantasy)

7. The Dream Sequencer - Morpheus´ Birth (Ayreon - The Dream Sequencer)

8. Castle Hall (Star One - Live On Earth)

9. Ayreonesque

10. Into The Black Hole (Ayreon - Flight Of The Migrator)

11. Carried By The Antilope (Ayreon - The Dream Sequencer "Carried By The Wind")

12. The Shooting Company (Ayreon - The Dream Sequencer)

13. Lift Off (Star One - Space Metal)

14. The Dream Sequencer (Reprise) (Ayreon - The Dream Sequencer)

BONUS:

15. Eyes Of Time (Ayreon - The Final Experiment)




Revenge Of The Ayreonauts


Cover - Revenge Of The Ayreonauts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 78:13 ()
Label:
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Life In Ruin

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IF HOPE DIES haben mit ihrem tollen "The Ground Is Rushing To Meet Us” bereits gezeigt, was in ihnen steckt. Leider war das Album nur als Import zu bekommen, aber das ändert sich bei "Life In Ruin", dem neuen Silberling der Jungs. Metalblade hat nicht lange gezögert und sich die Rechte für die Scheibe gesichert - angesichts der Leistung von IF HOPE DIES kann ich dem Label nur zu seinem guten Riecher gratulieren. Da müssen nicht alle hoffnung fahren lassen, sozusagen. "Life In Ruin" mag beim ersten Durchlauf als typische Metalcore-Scheibe abgestempelt werden, hat aber mehr zu bieten und entpuppt sich nach etwas Eingewöhnungszeit als ähnlich hochklassig wie die letzte UNEARTH-Scheibe. Genau wie die Shootingstars haben IF HOPE DIES sehr melodische Gitarren, einen stetig hohes Aggressionslevel und vor allem einen gnadenlos guten Shouter, der nicht nur bei den Growls überzeugen kann, sondern auch die cleanen Parts problemlos meistert ("Anthem For The Unemployable"). Das unterscheidet IF HOPE DIES von UNEARTH, denn durch diese clean gesungenen Refrains werden die Songs zwar etwas langsamer, aber dafür zu echten Ohrwürmern und können ein eigenes Profil entwickeln. Über die gesamte Spielzeit gesehen sind IF HOPE DIES zudem deutlich brutaler als die meisten Metalcore-Acts, was aber in keinem Widerspruch zu meinem vorherigen Satz steht, denn das Wechselspiel zwischen soften, cleanen Parts und beinhartem Metal klappt wunderbar und ingesamt sind die heftigen Attacken einfach häufiger. Für Metalcore-Fan auf jeden Fall lohnenswert!

Life In Ruin


Cover - Life In Ruin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:41 ()
Label:
Vertrieb:
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Time Like Vines

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SHE SAID DESTROY hätte ich vom Namen her in die HC-Schublade gesteckt, aber so kann man sich irren, die Norweger haben damit rein gar nichts zu tun. Stattdessen wird ein extremes Metal-Brett geboten, das in Sachen Intensität und Abgefahrenheit seinesgleichen sucht. Death Metal bildet die Grunldage, darüber werden Thrash Metal und sogar ein paar doomige Sachen geworfen, was zu einer tempomäßigen Achterbahnfahrt führt, bei der es mal rasend schnell und urplötzlich fast schon doomig zugeht. Passagen, bei denen der Gesang keine Rolle spielt wechseln sich ab mit super-eingängigen Death Metal-Abschnitten. Bem Gesang haben mich SHE SAID DESTROY an MASTODON erinnert, freilich ohne gänzlich an die Gütklasse der Amis zu kommen. Und auch beim Songwriting haperts noch zu sehr, um voll und ganz überzeugen zu können. Das Quartett will einfach zu viel und zu sehr auf Krampf zeigen, was sie alles können. Aber statt einfach mal die Musik laufen zu lassen, werden zu viele Breaks und zu stark auf Abwechslung gesetzt. So wird "Time Like Vines" zu oft chaotisch und schlicht anstrengend, um wirklich fesseln zu können. Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander, hier gewinnt noch der Wahnsinn. Aber wer weiß, was die nächste Scheibe bringt?

Time Like Vines


Cover - Time Like Vines Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:19 ()
Label:
Vertrieb:
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Speeder People

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Klischees sind, wie wir alle wissen, oftmals überzogene Ansichten über ein Land, die kaum etwas mit der Realität zu tun haben. Aber die Kombination Holland und kiffen ist einfach zu stimmig, als dass sie nur Klischee sein kann. ASTROSONIQ untermauern das und gehen mit uns auf eine Reise in die Drogengeschwängerten 70er und grüßen auch die 90er Stoner Rock-Bewegung, die nicht ohne Grund so heißt. ASTROSONIQ stehen ganz in der Tradition Mauern einreißender Rockbands, die unsere Eltern beim kiffen gehört haben und verwursten in den 70 Minuten von "Speeder People" so alles, was man in den letzten dreißig Jahren irgendwo mal gehört hat - außer Moshparts. Selbst vor rauchigem Jazz machen die Holländer nicht Halt, wie bei "Lonely Woman" zuhören. Obwohl das der Band ganz gut von der Hand geht, liegen ihre wahren Stärken doch im warmen, erdigen, entspannten Rock, der den deutlichen Schwerpunkt des Albums bildet. Das klingt ein wenig retro, aber was soll’s? Das Ergebnis ist eine entspannte Platte, die seit dem Niedergang der Wüstensöhne viel zu selten in die Zimmer von uns Konsumenten kommt. Einzig die Stimme des Sängers ist gewöhnungsbedürfitg, weil etwas zu quakig stellenweise. Dafür sind die Gitarren allerfeinste Rock-Schule und haben jede Menge fetter Riffs, die durch die baßlasstige Produktion wie in besten KYUSS-Zeiten aus den Lautsprechern kommen. Und alles, was an KYUSS erinnert, hat bei mir einen Stein im Brett. Also weiterrocken!

Speeder People


Cover - Speeder People Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 70:33 ()
Label:
Vertrieb:
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Sound Of The Republic

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RAISED FIST haben sich vier Jahre Zeit gelassen, um ihr neues Album "Sound Of The Republic" aufzunehmen und sogar ein Angebot, dass Ozz-Fest zu spielen abgelehnt. So eigenwillig und kompromisslos wie sie schon immer waren, präsentieren sich die Schweden auch mit ihrem neuen Album. Unter der Regie von Altmeister Daniel Bergstrand (IN FLAMES, MESHUGGAH) aufgenommen, hat "Sound Of The Republic" einen sehr fetten, modernen Sound bekommen, der allerdings etwas zu sehr nach Bergstrand’scher Massenware klingt. Wie weit der gute Mann seine Finger im Spiel hatte und RAISED FIST zu Experimenten geraten hat, kann ich nicht sagen, aber (und das ist die große Überraschung) RAISED FIST haben sich gewandelt. Zwar gibt es noch immer beinharte HC-Attacken wie den Opener "You Ignore Them All" oder das trotz aller Härte melodische "An Then They Run", aber schon beim zweiten Song "Perfectly Broken" kommen erste Synthie-Einsätze, das Aggressionslevel wird zurückgefahren und man fühlt sich an eine etwas härtere Variante von "Reroute To Remain" erinnert. So ungewohnt wie unerwartet. RAISED FIST haben es nicht bei dem einem Experiment gelassen, sondern beinahe jedem der folgenden Songs diese moderne Note gegeben, streckenweise klingen sie sehr stark wie IN FLAMES - und das hat mir persönlich nicht gefallen. Ich mag "Sound Of The Republic" in den brutalen Momenten, die experimentellen Sachen entlocken mir nicht mehr als ein Schulterzucken. Ich bin mir sicher, dass es vielen alten RAISED FIST-Fans ähnlich gehen wird und sie mit der neuen Ausrichtung der Combo nicht viel anfangen können. Aber das ist der Preis für musikalische Veränderung und ich bin sicher, dass sich RAISED FIST dessen bewußt sind. Also viel Glück, Jungs!

Sound Of The Republic


Cover - Sound Of The Republic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 37:21 ()
Label:
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The Mercyless Beauty (Special Edition)

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"The Mercyless Beauty" ist eigentlich schon ein Jahr alt, erscheint nun aber als Re-Release 2- CD und entgint im letzten Jahr einer Besprechung bei uns. Die dann eben jetzt folgt. Die Debut EP der deutschen Rocker FIDGET riss mich seinerzeit doch noch ziemlich vom Hocker. Und gleich vorweg: "The Mercyless Beauty" schafft das nicht mehr ganz. Und dabei ist der Zweitling musikalisch hochwertig, keine Frage. Gleich der Opener "Distance vs. Desire" dient als eine Art musikalisches Warnschild: Deutlich experimentierfreudiger, deutlich softer und auch um einiges gutlauniger rocken die Düsseldorfer im Jahre 2006. Eine Grenze ziehen sie dabei selten, alles zwischen Funk und Rap, Modernem und Progressivem wird verbaut. Und bei erwähntem Opener funktioniert die Mischung in meinen Ohren dann aber gar nicht, denn zu oft müssen Klangspielereien herhalten wo eine einfache Idee einiges Mehr reißen würde. So geschehen dann beispielsweise beim mit grandiosem Chorus versehenen und von Sänger Tom packend vorgetragenen "To Be Beautiful". Auch im Wechsel mit Sängerin Darline klingt der Gesang wirklich gut ("Sri Lanka") und Songs wie "Mojo" überzeugen durch kraftvollen Rock mit Sonnenschein aus den Gitarren und der Hammond-Orgel. Abwechslung schreiben FIDGET größer denn je und "The Mercyless Beauty" zeugt von musikalischem Weitblick bei großartigen Könnern an den Instrumenten. Umso größer jedoch wirkt die Kluft aus hervorragenden Melodien ("Perfect") und schlicht kaputt experimentierten Songteilen. Daran werden sich die Geister dann scheiden: Denn wer mit der Mischung aus guter Laune und Kopfkino klarkommt, findet in FIDGET durchaus geeignetes Futter. Ich brauche noch etwas mehr Sonne für FIDGET. Die zweite CD enthält neben etlichen Live Versionen in Videoform die Maxi "Ride My Track" und Akustikversionen von "The Inevitable" und "Mojo".

The Mercyless Beauty (Special Edition)


Cover - The Mercyless Beauty (Special Edition) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13+7
Länge: -:- ()
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Above The Storm

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Ein guter Songschreiber, gerade auch für viele andere Künstler wie u.a für SAMMY HAGGAR oder 38 SPECIAL, war und ist er ganz zweifellos noch immer, dieser JIM PETERIK. Nach dem es um seine ehemalige Stammcombo SURVIVOR (für die er seinerzeit u.a. den Soundtrack-Hammerhit "Eye Of The Tiger eingeschmettert hat) leider schon seit vielen Jahren ziemlich still geworden ist, zog er sich zunächst ebenfalls etwas zurück. Trotzdem war für andere Bands oftmals im Hintergrund tätig, trat dann aber lediglich seinem "World Stage" Projekt in den 90ern für zwei Alben in den Vordergrund. Als dann eigentlich niemand mehr damit gerechnet hatte, schlug er aus dem Nichts zusammen auch Dank der Ausnahmestimme von Toby Hitchcock mit der PRIDE OF LIONS Formation äußerst erfolgreich zurück und schuf insbesondere mit der Debüt-CD ein absolutes Referenzwerk im AOR Bereich.

Mit Stand 2006 ist Jim natürlich auch etwas älter geworden (ehrlich gesagt auf dem Beipackflyer sieht er mit dieser "künstlich" wirkenden Matte aus wie der Papa von Atze Schröder) aber seine unverkennbare, mittlerweile vielleicht leicht dunkleren Stimme ist auch auf dem aktuellen "Above the Storm" nach wie vor einmalig. Gemessen an den erwähnten Top-Leistungen bzgl. Songwriting ist diese Scheibe leider, und dies wird selbst der größte Peterik-Fan zugeben müssen, nur eher durchschnittlich ausgefallen. Da haben sich bei insgesamt 13 Tracks einfach zu viele Ausfälle mit drauf geschlichen. Nichts gegen Balladen, wenn sie gut gemacht sind und ohne allzu große Schmachtattitiüde daherkommen aber hier übertreibt es der Gute dann doch. Der Titeltrack geht ja gerade noch aber die zu seicht auf westcoast geschwängerten Tracks "A Kiss To Remember You By" oder "A Talent For Loving You" sind einfach nur schmalzig und komplett überflüssig. Wie es viel besser geht zeigt er dann gegen Ende mit dem überzeugenden, weil packend und ohne aufgesetzte Hook auskommenden Track, "Midnight In My Soul". Der Anfang des Albums mit dem rockigen Stampfer "Live life" sowie dem typischen AOR-Knaller "Burning With A Reason" gelingt ganz passabel, dann dauert es wieder eine ganze Weile ehe mit "Stand and Be Counted" endlich ein fast SURVIVOR-compatibler Hitsong aus den Boxen kommt. Insbesondere die gelungenen, immer mal wieder eingestreuten weibliche Backingvocals, schlagen positiv zu Gewicht. Auf dem herausragenden "Secrets Of A Woman", einem coolen leicht bluesigen Song mit schönen Brass Einsätzen und geilem Gitarrensolo frönt der Mastermind mal nebenbei seiner Vergangenheit. Apropos an der ein oder anderen Stelle hätte man sich doch etwas mehr Rockfealing gewünscht, die Sechseiter werden etwas zu zahm im Hintergrund gehalten. Das Albumhighlight kommt dann fast ganz zum Schluß und ist ganz klar der Classik Rock Knaller "Hiding From Yourself" geworden. Wie gesagt ansonsten birgt "Above The Storm" gemessen an den Fähigkeiten seines Protagonisten einfach zuviel Durchschnittsware. Respektlosere Kritiker mögen bei diesem Solowerk sogar von (seichtem) Altherrenrock sprechen, mir gebieten der Respekt sowie die erwähnten doch recht gelungenen Songs, insgesamt von einer soliden Scheibe allerdings nur für seichtere AOR-Anhänger zu sprechen.

Above The Storm


Cover - Above The Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Kailash

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Endlich mal wieder was Neues gibt es jetzt vom Spezialisten für gefühlsbetonten Prog Metal der besonderen Art - HUBI MEISEL mit seiner aktuellen CD "Kailash. Dabei handelt es sich um einen 6.714 Meter hohen Berg im Himalaya (Tibet), wobei dieser im Buddhismus als heiligster Berg bzw. große Pilgerstätte verehrt wird und seine Umrundung verspricht den Gläubigen u.a. spirituelle Reinigung sowie Erlösung. Aufgrund der großen religiösen Bedeutung haben es Bergsteiger aus aller Welt bisher vermieden, dieses Heiligtum zu erklimmen. Der Münchner hat sich jetzt zwei Jahre nach seinem letzten Konzeptwerkt um das sagenumwobene Atlantis "EmOcean" auf diesem neuen Album also thematisch ausführlich mit den Mysterien um diesen Berg sowie den buddhistischen/hinduistischen Kulturen beschäftigt, dass 16-seitige Booklet bietet viele weitere Info’s hierzu, die ausführliche Story gibt’s wie immer auf der HP.

Der Großteil der Songs stammt diesmal aus der Feder des französischen Keyboarders Vivien Lalu, er spielt auch selber mit und hat hier insgesamt eine äußerst atmosphärisch dichte Musik geschaffen, die nicht nur aufgesetzt progressiv daher kommt sondern mit ihren vielen liebenswerten Nuancen sicher einige Durchläufe braucht, um dem Hörer ihren ganzen Reize nachhaltig zu entfalten. Über allem steht natürlich der ausdrucksstarke Gesang von Hubi, der mit seinem weichen Timbre immer wieder prägnante Ausrufezeichen in diese oftmals zerklüftet-üppigen Klangwelten setzten kann. Besonders erfreulich dabei, daß er diesmal mit den Vocals etwas stärker aus sich herausgeht und so auch bei den heftigeren Passagen voll zu überzeugen weiß z.B. bei einem der Highlights des Albums, dem mächtige Stakatoriffer "Shiva’s Dance". Die klar strukturierte Produktion (neben dem Mix vom Meister höchstpersönlich erledigt) läßt allen übrigen Protagonisten (allesamt keine wirklich Unbekannten wie MIND’S EYE Drummer Daniel Flores) noch genügend Raum für die eigene Selbstverwirklichung an ihren Instrumenten. Ein bei anderen Projekten oftmals störender Baukastencharakter, ist hier jedenfalls zu keinem Zeitpunkt auszumachen - ganz im Gegenteil alles klingt homogen wie aus einem Guß. Ausdrücklich noch besonders positiv zu erwähnen ist aus meiner Sicht die diesmal doch deutlich verstärkte Gitarrenpräsenz auf "Kailash", die dem Album wesentlich mehr Dynamik sowie Kontraste verleiht. Letztlich wohl kein Zufall, denn mit Jorge Salán (MAGO DE OZ) wurde neben Marcel Coenen (SUN CAGED) noch ein weiterer virtuoser Saitenhexer mit ins Boot geholt. Es gibt daher gleich Reihenweise geile Solis wie u.a. auf dem schleppend-dramatischen "Kailash - Jewel Of Ice" sowie dem 10-mintuen Epikmonster "Wheel Of Life". Die äußerst abwechslungsreichen Sounds mit ihren typisch fernöstlichen Klanggebilden/Instrumenten sorgen zusammen mit einem ständig präsenten symphonisch-progressiven Kontext hier wirklich für eine von der ersten bis zur letzten Minute packenden CD. Apropos es gibt auch noch zwei recht gelungene Bonustracks gegen Ende, zum einen dass hammermäßigen "The Gentleman Of Great Magic" sowie "Tigers Of Everst", wobei Meisel hier gelungenerweise auf die Dienste des holländischen Ausnahmegitarristen Joop Wolters zurückgegriffen hat.

Ganz klar, mit "Kailash" hat Hubi Meisel ohne Zweifel sein bisheriges Meisterstück abgeliefert.
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Kailash


Cover - Kailash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 63:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Cannibal Anthem

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Die medien- und bühnenscheuen WUMPSCUT sind nicht die ersten, die sich vom Rothenburger Kannibalen inspirieren lassen. "Cannibal Anthem" widmet sich auf voller Länge diesem Abgrund der menschlichen Seele. Und diese Reise beginnt für den Hörer sehr frustrierend: Beim tierisch schlechten Intro "Herzlich Willkommen" vergeht einem bereits fast die Laune. Das folgende "Wir Warten", als einer der besten Songs des Albums, ändert dies. Das tanzbare Lärmcrescendo ab der Songmitte und ein herrlich schräges Pseudotremolo-Sample im Hintergrund - das sind durchaus WUMPSCUT mit denen man Leben kann. "Cannibal Anthem" ist kein neues "Bunkertor 7" und nur leider halten nur wenige Songs das von "Wir Warten" vorgelegte Niveau. Beinahe melodiesüchtig ist Ratzinger in "Die Liebe". Ein Song, ein Loop, wenige Breaks, radiotaugliche Melodien - und zu wenig textliche Substanz um thematisch der an sich absurden Täter-Opfer Beziehung auf den Grund zu gehen. Die melodiöse Basis ist aber keine Ausnahme, bei "Jesus Antichristus" ist sie in einer weniger süßlichen Ausprägung durchaus eher im Stile der "alten" Alben. Musikalisch bietet das neue Album mehr als das sehr oberflächliche "Evoke". Melodien kommen origineller zum Einsatz: In Anlehnung an eine Gitarre überrascht ein Sound im an sich eher schwachen Titeltrack "Cannibal Anthem" (mit englischen Vocals?), mit Streichersynthies beweist er beim Instrumental "Auf Der Jagd", dass durchaus wieder mehr zu finden ist als Distortion und gradlinige Sounds. Indiskutabel fehl am Platze sind aber die weiblichen Vocals von Sängerin Onca bei "Pass Auf" oder "Hunger". Diese Ebene an Abwechslung ist unnötig und lässt die Songs wie künstlich ins Album implantiert wirken. Die unverkennbaren WUMSPCUT Beats und die harschen männlichen Vocals machen allzu große Sprünge zwar generell schwer möglich - die Kälte der frühen Werke findet sich trotz etwas Bunktertorfeeling nicht, die Oberflächlichkeiten der letzten Alben aber auch nicht. Und wenn textlich mehr vom überraschend kritischen "Recht Vor Gnade" da wäre und die Ausrutscher es nur auf ne B-Seite einer Maxi geschafft hätten, wäre "Cannibal Anthem" ein größerer Wurf geworden. Durchschnittlich, härter und mit interessanten Ideen. Ziemlich viel für WUMPSCUT eigentlich - ich jedenfalls war überrascht...

Cannibal Anthem


Cover - Cannibal Anthem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:47 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Christ 0

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VANDEN PLAS hatten sich mit ihrem letzten Album "Beyond Daylight" an die Spitze der deutschen Metalbands gesetzt und ganz nebenbei auch international für gehörig Furore gesorgt. Das ist allerdings schon vier Jahre her, und so war man gespannt was die Pfälzer um Sänger Andy Kuntz ihrer Anhängerschar Anno 2006 zu kredenzen gedenken. Und mit "Christ 0" ("Christ Zero" ausgesprochen) haben es VANDEN PLAS tatsächlich geschafft den Level zu halten und sich dabei zeitgemäß weiter zu entwickeln. Ihre gewohnt genialen, zugleich härte und wärme ausstrahlenden Kompositionen reichern VANDEN PLAS verstärkt mit orchestralen Parts an, welche aber keinen unangenehme kitschigen Bombast verströmen, sondern so geschickt arrangiert sind, dass Orchester und Chor im komplexen Gesamtsound aufgehen und mit den auch für VANDEN PLAS Verhältnisse harten Gitarren und kongenialen Soli geradezu verschmelzen. Die große Stärke vergangener VANDEN PLAS Alben, der dramaturgische Aufbau der einzelnen Songs, aber auch des jeweiligen Albums im Ganzen wurde durch das auf der Geschichte des Grafen von Monte Christo basierenden Konzept ausgebaut und verfeinert. Die Herren benötigten aber für "Christ 0" keine volle vier Jahre. Allesamt sammelten sie Theater- und Musicalerfahrung, Sänger Andy Kuntz bastelte darüber hinaus an seinem ABYDOS-Projekt. Diese Erfahrungen spiegeln sich in den zehn Kompositionen wieder und besonders in der variablen Gesangsleistung - ein gutes Beispiel hierfür ist das melodramatische, semiballadeske "Firehouse Dance". Abwechslung wird auf "Christ 0" sowieso groß geschrieben: so findet sich episches, wie der kraftvoll melodische, von Chören durchsetzte Titeltrack "Christ 0" und den progressiven, instrumental geprägten und eingängigem Longtracks "Wish You Were Here" und "Silently", neben heavy anmutenden Songs (dem druckvollen "Postcard To God" und der Riff-Hymne "Somewhere Alone In The Dark"), dem 10-minütigen orchestralen, alle Elemente der VANDE PLAS-Welt vereinenden "January Sun" und der düster melancholisch anmutenden Ballade "Lost In Silence". Zu guter letzt kommt mit Andrew Lloyd Webber´s "Gethsemane" aus dem Musical "Jesus Christ Superstar" noch eine Interpretation die sich gewaschen hat - insbesondere geprägt durch einen intensiven, unter die Haut gehenden Gesang. "Christ 0" erweist sich damit als absolut würdiger Nachfolger des 2002er Highlights "Beyond Daylight" und sollten VANDEN PLAS wieder an die Spitze katapultieren. Ein feines Stück atmosphärisch progressiven Metal mit Langzeitgarantie - nicht nur für Fans zu empfehlen.

Christ 0


Cover - Christ 0 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 67:23 ()
Label:
Vertrieb:

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