Review:

Supremacy

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2006 scheint das Roadrunner-Jahr zu werden, jedenfalls im Hardcore-Sektor. TERROR und WALLS OF JERICHO haben endgeile Scheiben veröffentlicht, die locker an der Spitze diesjähriger Genre-Scheiben stehen. HATEBREED würden sich anstrengen müssen, um mithalten zu können. Verstärkt um Frank Novinec (TERROR) hat Jamey Jasta nochmal den Dreh gekriegt und - statt die Band auf Eis zu legen - seine ganze Wut in Songs umgemünzt. Schon der Opener "Defeatist" ist eine fette Metalcore-Dampframme, die dank des eingängigen Chorus live jeden Club zerstören wird und keinen Zweifel aufkommen lässt. HATEBREED sind zurück und keinen Millimeter von ihrer Linie abgewichen. Die Songs strotzen vor Groove und sind gleichzeitig brutal ohne Ende. Selbst Mid Tempo-Nummern wie "To The Threshold" taugen nicht zum Verschnaufen. Metalcore in Höchstform. Das daran anschließende "Give Wings To My Triumph" ist ein Kracher in Bester "Life For This"-Tradition, das mit seinem ehrlichen Text den Gemütszustand des Herrn Jasta offenbart.
"Destroy Everything” ist eine gekonnte Verbeugung vor SEPULTURA und Max Cavalera, wie sich überhaupt viele Thrash-Riffs auf der Scheibe finden. Zum Ende hin finden sich auf vielen Scheiben die Füller, nicht so bei "Supremacy". "Spitting Venom" ist zumindest musikalisch eine TERROR-Verneigung, während das abschließende "Supremacy Of Self" noch einmal alle HATEBREED-Trademarks vereinigt und einen leichten NYHC-Touch hinzugibt. HATEBREED zeigen allen Zweiflern, wer der Chef im Ring ist und müssen sich vor ihren Labelkollegen nicht verstecken. Fans können sich die Scheibe blind kaufen, wo HATEBREED drauf steht, ist auch HATEBREED drin. Und das ist auch gut so!

Supremacy


Cover - Supremacy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 36:38 ()
Label:
Vertrieb:
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Crisis

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Wer scih als ALEXISONFIRE-Fan ein Band-Tattoo hat stechen lassen, bekommt auf ewig freien Eintritt zu allen Shows der Band. Ist nur peinlich, wenn die Kanadier in ein paar Jahre irgendwelche Grütze spielen, mit der man sich als tätowierter Fan nicht mehr identifizieren kann. Deswegen: nie Tattoos von Bands, die es noch gibt. DR. ALBAN ist also ok, METALLICA doof. ALEXISONFIRE sind irgendwo in der Mitte - gibt sie ja noch und ihr neues Album "Crisis" wird keinen Fan enttäuschen. Ausgereifte Emo-Songs, die vom Wechselspiel der beiden Sänger leben, eingängig sind und dem Emo im Core gerecht werden. Das todtraurige "Rough Hands" ist ein schönes Beispiel dafür, so voller Bitterkeit, Wut und Zerissenheit, das es eine wahre Pracht ist. ALEXISONFIRE können aber genauso gut knackig rocke, wie "Mailbox Arson" früh beweist. Die Songs sind durchdacht aufgebaut, auch wenn sie beim ersten Durchgang noch sehr überladen wirken. Aber mit jedem Mal bleiben sie besser im Ohr hängen und werden in ihrer ganzen Vielschichtigkeit begreifbar. "Crisis" ist eine sehr schöne Emo-Platte geworden, die erobert werden will, und mit der ALEXISONFIRE kräftig durchstarten werden.

Crisis


Cover - Crisis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:38 ()
Label:
Vertrieb:
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Demo 2005

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Seit gut einem Jahr geistert dieses Demo durch den Traditions - Underground und treibt immer mehr Old School - Headbanger in den Wahnsinn! Gerade mal drei Songs hat die 2004 gegründete Eindhovener Band auf ihren ersten, selbst produzierten Release gepackt, aber das Ergebnis verblüfft dafür umso mehr. Man stelle sich ganz alte Maiden zu DiAnno - Zeiten vor, die mit einer feinen Prise alter Priest garniert werden. Besucher des "Keep It True" oder des diesjährigen "Headbangers Open Air" wissen, wovon ich spreche: kaum eine Band der letzten Jahre (genannt werden müssen hier WOLF und METAL INQUISITOR) hat es geschafft, diese Art von Ur - Heavy Metal - Sound so mitreißend ins neue Jahrtausend zu transportieren. Alle drei Songs katapultieren den Hörer zurück in die frühen 80er Jahre, egal wie alt man heute ist! Dabei besitzen die Stücke eine unglaubliche Magie, was nur dafür sprechen kann, dass POWERVICE diesen Sound einfach leben. Zudem hat die Band mit Rogier Stockbroeks einen famosen Sänger in ihren Reihen, der gekonnt jenen ersten großen Maiden - Sänger mit Halford´schen Kopfschreien verknüpft und mit "The End Is Coming" eine der besten Hymnen der letzten Zeit im Gepäck, obwohl die gesamte Viertelstunde in Mark und Bein geht. Traditionsmetaller müssen dieses Demo einfach besitzen, und laut Aussage der Band selbst steht man bereits mit diversen interessierten Labels in Kontakt, die darauf brennen, die Jungs unter Vertrag zu nehmen. Ein Album ist etwa für den Sommer 2007 bereits angekündigt!!!

Demo 2005


Cover - Demo 2005 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 15:37 ()
Label:
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Waiting For The Tide (Re-Release)

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Was schon wieder ne neue Scheibe von MIND’S EYE nach der wirklich überdurchschnittlich gelungenenen "Walking On H2O" CD am Anfang diesen Jahres? Nein "nur" ein Re-Release ihres zweiten Albums "Waiting For The Tide" aus dem Jahr 2000, wobei die Jungs selbst dieses Album als ihr erstes richtiges Werk betrachtet wissen wollen, da die Leistung des Ur-Sängers auf dem Debüt anscheinend nicht so recht dass gelbe vom Ei war. Auf seinen hier erstmals aktiven Nachfolger Andreas Novak hingegen trifft diese Einschätzung natürlich ganz und gar nicht zu, denn er ist ein wirklich seht ausdruckstarker Vocalist ("Calling"). Er setzt bei diesem bereits zum zweitenmal, jetzt halt auf dem gerade aktuellen Bandlabel Lion, veröffentlichten Teil, durchaus viele positive Akzente und kann sowohl melodisch einfühlsam als etwas aggressiver recht variabel singen. MIND’S EYE machen Progmetal der etwas entspannteren Sorte ohne jetzt gleich dem Weicheistempel aufgedrückt zu bekommen, sie können auch deftiger. Für die Freunde von Bandreferenzen könnte man etw sagen hier wird eine ganz grobe Mischung aus DREAM THEATER (o.k. die Godfathers of Prog als Vergleich ist nicht gerade originell, ich mach’s trotzdem) was u.a. die gelungenen recht volumigen Keys angeht und ENCHANT aufgrund des oftmals etwas spröden Charakters der Songs, gespeilt wird. Was hier noch des öfteren etwas zu kurz kommt sind die ganz großen Melodien oder auch etwas mehr Seele in den vielfach zu technisch geprägten Passagen mit zu vielen Breaks auch an der falschen Stellen. Dass Quartett aus Skandinavien will unbedingt zeigen, wie toll man die Instrumente beherrscht, daher wurde wohl in Punkto Songwriting zu oft per Reissbrett bzw. zu gleichförmig vorgegangen und auch die Gitarrenarbeit ist mir mit zu vielen Spielereien sowie nichtssagenden Läufen durchsetzt. Die Band hatte auf dieser CD noch nicht ihren Stil gefunden, die Vocals quälen sich vielfach gegen zu viele Ideen oder instrumentale Querschläger trotzdem deutet sich dass große Potential der Band schon vielfach an. Wenn mehr so starke Songs wie dass geniale "In My Mind" (hier stimmt in knapp acht Minuten einfach alles) dann wäre der Gesamteindruck aber noch ein wesentlich besserer gewesen. Trotz soliden Zusammenspiels bleibt insgesamt nämlich nur recht wenig bleibendes auch nach mehreren Durchläufen zurück, was aber nicht bedeutet, dass "Waiting For The Tide" etwa ein schlechtes Album wäre sondern es ist halt nur"mittelmäßig" mit gelegentlichen Ausrufezeichen. Da ändert eine solide Produktion auch nicht mehr viel dran (da wurde gegenüber dem Original anscheinend nochmal deutlich nachgebessert!) und die beiden neu draufgepackten Bonustracks (insbesondere der schiefe Gesang eines gewissen Robert Forse) na ja sind auch kein wirkliches "must have" Kaufargument.

Waiting For The Tide (Re-Release)


Cover - Waiting For The Tide (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 63:59 ()
Label:
Vertrieb:
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Riders On The Storm

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Egal, ob man die rauen, härteren Frühwerke oder die bereits stärker Singalong - orientierten, letzten Scheiben der REITER nimmt: ein schwaches Album haben die Thüringer noch nie veröffentlicht, ganz im Gegenteil! Diese Tradition führt "Riders On The Storm" fort, wobei mir auffällt, dass der Anteil der mitsingkompatiblen Stücke noch höher ausgefallen ist als zuletzt. Man kann sogar von einer gewissen "Schlagerlastigkeit" sprechen, der die einstige Härte nach und nach zu weichen scheint. Mit dem erstklassigen "Friede Sei Mit Dir" (einer der besten Reiter - Songs überhaupt!) startet "Riders On The Storm" noch überraschend hart durch, teilweise sogar leicht blackmetallisch, aber bereits beim ebenfalls coolen Titelsong geht es etwas gemächlicher zur Sache, obwohl immer noch Breitwandgitarren dominieren; und auch das mit Streichern versehene "Seemann" steht noch in bewährter Tradition. Doch spätestens mit "Der Adler", einem sehr eingängigen Melodic - Ohrwurm, schleicht sich dieser Schlagerfaktor ein, der zumindest mich trotz aller Qualitäten bis zum Ende des Albums nicht mehr loslässt. "Revolution", "Wenn Ich Träume", "Liebe" (klingt eher nach den Apokalyptischen Flippers…), "Schenk Mir Heut Nacht", "Feuer" oder das völlig überflüssige "MMMH" erinnern oftmals eher an KNORKATOR oder eben an Gäste von Florian Silbereisen. Lediglich bei "Soldaten Dieser Erde" und "Himmelkind" scheint der alte Spirit noch etwas durch. Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin keiner von denen, die aus Prinzip immer nur die alten Sachen toll finden, ganz sicher nicht, aber ich vermisse hier (wie auch teilweise schon auf "Samurai") dieses Unberechenbare, Wilde, Durchgedrehte, Wahnsinnige, das alle Alben bis "Have A Nice Trip" durchzog. Da traf Geknüppel auf Mitsingparts, da wechselte man von Doublebase - Gehämmer zu Fetenhits, da waren die REITER schlichtweg einzigartig! Ok, meine Meinung ist nur eine von vielen, und sicher werden es zehn Tausend andere Fans anders sehen, aber diese Art von "Weiterentwicklung" ist meiner Meinung nach ein Rückschritt oder eben ein Zugeständnis an den - Achtung, Unwort! - Kommerz. "Riders On The Storm" ist beileibe nicht schlecht, sondern sogar ein sehr gutes (Stimmungs -) Album, vertritt aber nicht mehr die REITER, die man früher kannte und liebte!

Riders On The Storm


Cover - Riders On The Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:25 ()
Label:
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Profiled

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286 aus Los Angeles haben eine Mission. Sie lautet: Rock ´n Roll is not dead! Und überzeugendere Missionsarbeit als auf ihrer Debüt-EP könnten sie kaum leisten. Denn das, was die zwei Brüder Martin und Nikee Verry aus Argentinien zusammen mit ihrem Sänger aus Pittsburgh und ihrem Drummer aus New Jersey vom Stapel lassen, ist nichts anderes als purer, dreckiger, authentischer Rock ´n Roll. Von Anfang bis Ende geht es durchgehend nach vorne, schweißtreibend und mit voller Wucht, als würden die Songs von AC/DC mit dem punkigen Sound von MC5 und der Energie von DANKO JONES gespielt. Dabei still sitzen zu bleiben, ist komplett unmöglich, und so mosht und zappelt man sogar in den heimischen vier Wänden aufgedreht auf dem Sofa rum. Yes! Mehr davon! Wo bleibt das Album?!?

Profiled


Cover - Profiled Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 17:40 ()
Label:
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Mystica

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In schöner Regelmäßigkeit liefert Gitarrist AXEL RUDI PELL wertige Melodic Hard Rock Scheiben ab und festigt dabei seine doch recht immense Anhängerschaft. Das dabei in den letzten Jahren die Qualität der Kompositionen sich nicht gesteigert hat kann man durchaus genauso als gegeben hinnehmen wie das Neuerungen des Axel’s Sache nicht sind. Dafür liefert der Meister neben grundsolider Gitarrearbeit aber genau das, was die Zielgruppe von ihm hören will - fett produzierte eingängige Epen, gefühlvolle emotionsgetragene Balladen und schnelle Hard Rock Banger - und das ist ja auch was. Daneben halten weitere Konstanten den Level von "Mystica" angemessen hoch, als da wären Rage-Schlagzeugmonster Mike Terrana und vor allem Ausnahmesänger Johnny Gioeli, welcher mit seinem Organ noch jedem Songs seinen Stempel aufdrückt und selbst Normalkost ihn gehobene Sphären drückt. Zum reinlauschen seien mal das hymnische und gesanglich exzellente "Rock The Nation", die typische Pell-Ballade "No Chance To Live" und das abschließende 10-minütige balladeske Epos "The Curse Of The Damned" empfohlen. Für die Fans angenehmes Futter - und durchaus vergleichbar mit den beiden letzten regulären Outputs "Kings And Queens" und "Shadow Zone". An Großtaten á la "Black Moon Pyramide", "Magic" und "Oceans Of Time" kommt Album Nummer 11 allerdings nicht ran. Aber trotzdem, die Angesprochenen werden schon wissen, was zu tun ist.

Mystica


Cover - Mystica Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

A Landscape Made From Dreams

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Hier haben wir wieder so einen typischen Fall von Selbstherrlichkeit, denn was gibt es Schöneres für einen Gitarristen, als gleich mal ein reines Instrumentalalbum, mit dem eigenen Können im Mittelpunkt, als Debüt zu veröffentlichen?! Daniel Palmqvist aus Schweden spielt auf einer Wellenlänge mit Größen wie Yngwie Malmsteen, und daher bekommt man auf "A Landscape Made From Dreams" im wahrsten Sinne des Wortes eine Landschaft aus klassischem Gitarrenrock geboten, die außerdem noch von sechs anderen (Gast -) Musikern geformt wird. Die Herren Daniel Flores, Johann Niemann, Andreas Olsson, Johannes Stöle, Kaspar Dahlqvist und Andreas Lindahl sind wahlweise an den Drums, am Bass oder am Keyboard zu hören, wobei einige davon nur bei einzelnen Stücken oder sogar nur einzelnen Soli zu hören sind. Wer sehr gut gespielten, traditionellen Instrumental - Rock (der eher softeren Sorte) schätzt, dürfte mit Daniel Palmqvist echt gut bedient werden, aber über die gesamte Spielzeit ist mir diese Art der Selbstdarstellung wirklich zu langweilig. Da wäre das Können meiner Meinung nach in "echten" Songs besser aufgehoben!

A Landscape Made From Dreams


Cover - A Landscape Made From Dreams Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:51 ()
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Window To The Soul

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Eigentlich müsste man Tastenguru Geoff DOWNES schon etwas dankbar sein, denn seine zuletzt stark forcierte ASIA-Reunion mit der Ur-Besetzung aus 1982 hat letztlich zur eigentlichen Gründung einer neuen fformation GPS mit der hier vorliegenden CD "Window To The Soul" geführt. Und diese Scheibe mit dem prägnanten "Jesus"-Cover ist wirklich ohne wenn und aber gut geworden.

Bereits dass letztjährige Sideprojekt WETTON/DOWNES "Icon" dürfte dem anderen ex-ASIA Mastermind Bassist/Sänger John PAYNE schon schwer aufgestoßen sein aber als sich dann ständig die Aufnahmen zum "Silent Nation" Nachfolger aufgrund der Reunion verzögerten war der Bart wohl ganz ab und so gründete er kurzerhand zusammen mit den beiden verbliebenen und zuletzt ebenfalls ASIA-Mitgliedern Guthrie Govan (Guit.), Jay Schellen (Drums) sowie SPOCK’s BEARD-Keyboarder Ryo Okumoto die neue (Super) Gruppe GPS. Bereits nach wenigen Höreindrücken wird ganz deutlich - in in GPS stecken musikalisch nicht gerade wenig ASIA, was aber nicht nur an den prägenden typischen Vocals von Payne liegt (wobei er hier doch deutlich rauer und betonter klingt) sondern die oftmals etwas popigen Anfänge oder Hooks z.B. ""Since You’eve Been Gone" oder "Heaven Can’t Wait" sind klare Anleihen, erinnern an viel Bekanntes ebenso wie die manchmal recht simplen Melodieaufbauten sowie die einheimelnden Harmonien. Andererseits aber bietet "Window To The Soul" doch einige neue Klangaspekte, es geht deutlich rockiger sowie auch instrumentenbetonter als auf vorherigen ASIA-Werken zu, es scheint mir fast so als spiele die Band geradezu befreit auf, jeder durfte sich ausreichend selbst einbringen. Trotz neuer Ausrichtung klingt das Quartett eingespielt, als Einheit und manche Arrangements besitzen meistens hinten raus geradezu Jamcharakter. Ich vermute mal, dass viele Lines/Passagen schon vor der GPS-Gründung fertig waren, dann aber nochmal kräftig verändert bzw. erweitert wurden. Insbesondere die Hinzunahme des "Bärte" Kultkeyboarders Okumoto mit seinen überaus erdigen Stil erwies sich hierbei als absoluter Glücksgriff. Denn was er aus seinen Hammonds, Synthies oder Moogs herausholt ist dass Beste was ich seit langem von einem Tastenmann gehört habe, man nehme nur mal den imposanten Schlussteil des Titeltracks mit diesen spacigen Vibes - fantastisch gemacht. Dass zweite große Plus ist der geradezu aufblühende Gitarrist Guthrie GOVAN, der mit vielen unerwarteten stark proggigen Riffs, abwechslungsreichen Solis sowie stimmigen Breaks für viele interessantere Facetten sorgt als noch bei der ex-Band. Solche Stimmungswechsel oder gar episch mit (leicht) progressiven Ansätze innerhalb eines Songs waren bei Asia nicht erwünscht. GPS sind daher viel abwechslungsreicher, stehen für durchaus anspruchsvollen Melodic Rock mit gelungenen Progeinschüben ("The Objector" mit leicht orientalischen Flair sowie furiosen Gitarrenläufen), Puristen wird es wohl noch zu wenig vertrackt oder einfach zugehen aber für alle ASIA-Fans sind diese 10 Songs eine klare Pflichtveranstaltung. "Window To The Soul" sollte aber mit seinen vielen verspielten sowie manchmal auch komplex "light" geprägten Bombast Stadionrock auch genügend "Normalo" Musikliebhaber ansprechen.

Als weitere Songhöhepunkte wären die folkige Ballade "Written On The Wind", die nach einem fast akustischen Start mit einem leicht schepprigen Bluesfinale schließt und natürlich dass opulente achtminütige "New Jerusalem" zu nennen, da zeigt sich wieder, welch exzellenter Keyboarder hier am Werk ist mit diesen super psychedelischen Sounds. Auch live wollen GPS zukünftig mit Okumoto auftreten, dies soll seiner hauptberuflichen Tätigkeit bei Spock’s Beard nicht im Wege stehen - wir sind daher gespannt auf diese Band, ein hoffnungsvoller Start ist jedenfalls gemacht.

Da "Silent Nation" damals einen schon etwas fanbrillengefärbten Tipp von mir bekommen hat, darf dieses ungleich bessere Werk nicht schlechter bewertet werden!

Window To The Soul


Cover - Window To The Soul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 64:18 ()
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Don´t Look Down

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Die Schweizer VIVIAN sind in den acht Jahren ihres Bestehens schon ganz schön rumgekommen. Wurden sie bereits im Gründungsjahr zum "Newcomer des Jahres" ihrer Heimatstadt Luzern gewählt, spielten sie später auf diversen hochkarätigen Festivals, wie z. B. dem Montreux Jazz Festival und supporteten sie einige große Acts wie Lenny Kravitz oder STATUS QUO. Ihrem dritten Album hört man die lange, musikalische Erfahrung deutlich an. Routiniert und gekonnt spielen sie ihren melodisch-poppigen, angepunkten Rock runter und schütteln dabei auch noch einen Ohrwurm nach dem anderen aus dem Ärmel. Arrangements und Produktion lassen ebenfalls nichts zu wünschen übrig, so dass "Don´t Look Down" ein durchaus gelungenes, rundes Album geworden ist. Man könnte auch sagen: ein perfektes Album. Und das eben ist das Problem mit der Musik des Vierers, denn alles klingt etwas zu perfekt. Sprich: Es gibt weder Ecken noch Kanten und sogar die dreckigen Gitarren klingen glatt. Das ist vielleicht auch der Grund, warum VIVIAN so gerne als Support Act gebucht werden, denn ihre Musik tut wirklich niemandem weh. Dafür klingt sie aber auch ziemlich beliebig und austauschbar. Irgendetwas Eigenes fehlt komplett, dafür wird versucht, auf der Ami-Mainstream-Poppunk-Welle mitzufahren. Schade! Denn spielen und Songs schreiben können die Jungs.

Don´t Look Down


Cover - Don´t Look Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:41 ()
Label:
Vertrieb:

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