WALLS OF JERICHO braucht man nicht mehr groß vorstellen, die Amis um Frontfrau Candice haben sich mit "All Hail The Dead" und zweijährigem Dauer-Touren zu Recht einen festen Platz in der Hardcore-Gemeinde gesichert. "With Devils Amongst Us All" zeigt die Band den Spagat zwischen Neuerungen und Festhalten an Trademarks schaffen - der Opener "A Trigger Full Of Promises" oder das brachiale "Another Day, Another Idiot" sind WALLS OF JERICHO-Brecher in bester Tradition. Sängerin Candice zeigt ihren männlichen Kollegen was eine Harke ist und brüllt sich derart brutal die Seele aus dem tätowierten Leib, dass so mancher Testosteron-Bulle klammheimlich üben dürfte. Das sie auch mit cleanem Gesang überzeugen kann, war schon bei "There’s No I In Fuck You" zu hören und wird durch die Ballade (!) "No Saving Me" eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es spricht für die Band, dass der Song keineswegs kitschig ausgefallen ist und auf das Album passt. Genauso wie die progressiveren Songs Marke "I Know Hollywood And You Ain’t It" (mit tollem Refrain) oder "Try.Fail.Repeat" (mit "Death Or Glory"-Riff), alle Songs wirken aus einem Guss. Alten Fans wird es vertraut vorkommen, während Neueinsteiger durch die eingängigen Songs einen leichten Einstieg haben. WALLS OF JERICHO haben sich weiterentwickelt, ohne ihre Trademarks zu verändern, dafür gebührt ihnen Respekt. Ebenso für eine der besten Platten 2006!
Nach den ersten Gehversuchen mit einem Demo und einem selbst produzierten Album (beide 2004) versuchen sich die Rotenburger SNIPER nun an ihrem ersten "richtigen" Album, das zwar auch in Eigenregie entstanden ist, jedoch wesentlich professioneller anmutet als die beiden Vorgänger. Die Jungs um die beiden Gitarristen Rupert Nieger (auch Gesang) und Sergej Tschernow haben mal eben ihr Erspartes zusammengekratzt und sich zu Andy Classen (!!!) ins Studio begeben, der "Seducer Of Human Souls" soundtechnisch den letzten Schliff verpasst hat, echt klasse! Aber auch beim Songwriting haben sich SNIPER enorm weiterentwickelt; bereits beim Opener "The Haunted" wird nicht mit erstklassigen Breaks gegeizt, die dem etwas an eine deathmetallischere Variante von KREATOR erinnernden Sound ein enormes Facettenreichtum aufs Auge drücken. Verschossen wird das Pulver dort aber noch lange nicht, denn mit "Black Fire", dem sogar ins Schwarzmetallische abdriftenden "Liar", den fiesen Stampfern "Perished On The Cross" und "Hypochrist" oder dem völlig aus dem Rahmen fallenden Bonustrack "Last Goodbye" (atmosphärische, sehr emotionale Hymne mit clean - verzerrten Vocals - super!) hat man weiteres, erstklassiges Material am Start, das sich nicht hinter den Ergüssen "großer" Bands verstecken muss! SNIPER könnten in dieser Form echt Einiges reißen, und immerhin wird "Seducer Of Human Souls" nun nicht mehr eigenhändig vertrieben, sondern die Jungs wurden zumindest erstmal für den Vertrieb dieses Albums von Twilight aufgegriffen - was noch einmal untersteichen sollte, dass hier wirklich auf großer Flamme gekocht wird!!!
Eins gleich vorne weg - für mich ist das aktuelle TOTO Album "Falling In Between" ganz klar das beste Werk, das die Mannen um Ausnahmegitarrist Steve Lukather und ihren stimmgewaltigen Sänger Bobby Kimball seit dem überragenden "The Seventh One" (1988) herausgebracht haben. Was ihre neue Plattenfirma jetzt aber geritten hat, diese insgesamt doch ziemlich unspektakuläre 4 Track EP zur aktuellen sehr erfolgreichen Tour zu veröffentlichen ist mir allerdings ziemlich schleierhaft und riecht doch etwas schal nach zusätzlicher Abschöpfstrategie. Da dass erwähnte Album in zahlreichen europäischen Ländern (völlig zu Recht) locker in die TOP 20 eingestiegen ist, soll hier wohl wahrschienlich noch weiter der Rubel mit den Megasellern aus den 80´ern rollen. Eröffnet wird diese EP mit "Bottom Of Your Soul" in einem Radio Edit d.h. der Song ist drei Minuten kürzer als auf dem Album (wer braucht dass denn?), die volle Version gibt es dann aber auch noch und zwar zum Schluß. Der Song an sich ist nicht schlecht, eine typisch solide TOTO Ballade halt, die aber stilistisch absolut nicht stellvertretend für dass ganze Album steht. Ansonsten gibt es gleich zwei Live-Aufnahmen wobei mir das über siebenminütige "Gypsy Train" vom Gampel Festival 2004 in der Schweiz mit seinem etwas raueren Sound aber extrem klasse-fulminenten Gitarrenspiel wirklich hervorragend gefällt. Weiter gibt es ein todsicheres Oldhits-Medley nach dem Motto "man verbinde neues mit altbekanntem", und so werden hier Klassiker wie "Africa"/"Rosanna" zusammen mit Bottom Of Your Soul", leider aber viel zu kurz, gekonnt miteinander verwurstelt. Diese Version hat man übringens auch schon bei "Wetten Dass" im Fernsehen gesehen. Diese sicher nicht ganz billige Mini-CD wird aufgrund ihres nicht unbedingt absolut lohnenswerten musikalischen Inhalts wohl nur etwas für die ganz harten Fans sein ansonsten rate ich als uneingeschränkten Tipp sich für die hart verdienten Euros lieber die komplette neue CD zuzulegen- rentiert sich wirklich absolut.
Sorry EAT NO FISH aber ich wage schon jetzt die Prophezeihung, dass auch mit diesem dritten Album der Bandkarriere, der ganz große kommerzielle sowie auch künstlerische Durchbruch wieder nicht klappen wird. Die Gründe hierfür liegen sicher nicht unbedingt daran, dass hier etwa untalentierte Musiker am Werk wären, doch anscheinend mußte diese Band, um ihre äußerst wandelfähige Frontfrau Maria, bereits bei den Vorgängerwerken mit (zu) starken Assoziationsvorwürfen vornehmlich von erfolgreicheren Formationen wie den GUANO APES kämpfen und dies wird auch mit der aktuellen CD "Make It Home" leider nicht anderst sein. Entgegen zur vollmundigen selbst verfassten Presseverlautbarung "Der Sound steht (für) eine Band, die gelernt hat, wer sie ist" mag dies die Band vielleicht selbst sogar glauben (zu wollen), bloß im Endergebnis klingt dies größtenteils eher nicht so. Ein eigenes Profil kommt in den seltensten Momenten durch, der Sound klingt in härteren Momenten nach Alternative/Crossover Marke der Apes ("Until You’re Mine") und ansonsten bei den popigeren Sachen eindeutig nach den "härteren" Geschichten von DIE HAPPY ("Go Again"). Wieder wird es also die bekannten Vergleiche geben und die Gewinner des 98’er FFN Local Heroes Nachwuchspreises stehen fünf Jahre nach den gefloppten Zweitwerk "Insane" (2001)und "Greedy For Life" (1999) sowie dem mittlerweile verlorenen Major Deal bei Virgin/EMI mit der aktuellen Scheibe eigentlich wieder am Anfang. ENF müssen sich ernsthaft die Frage gefallen lassen, ob zukünftig nicht viel mehr eigene Stilelemente doch besser wären. Da helfen auch eine neues bandeigenes Management sowie der neue Gitarrist Jan nicht viel weiter.
EAT NO FISH leisten sich bei nur 40 Minuten gleich zwei komplette Ausfälle nämlich den Opener sowie die Schlussnummer und zeigen sich ansonsten mit ihrem recht langweilig-biederen Alternative (Pop) Rock zu selten in überzeugender Verfassung, hat man alles schon oft und auch besser gehört. Richtig gut rocken tut dieses Album in den seltensten Augenblicken. Das es dann doch geht zeigt die für mich eindeutig beste, da jenseits der ausgetretenen Songschemata befindliche, Nummer des Albums "One more Second" hier stimmen Atmosphäre und die eher ungewöhnlichen Arrangements dieses sechsminütigen Epicmonsters. Mit leichten Abstrichen gilt dies auch noch für die Abgehnummer "Some Say" und den durchaus energetischen Titelsong "Make It Home". Aufgenommen wurde zwar in den renommierten Horus Sound Studio Hannover aber unter der Regie von Erfolgsproduzent Frank Bornemann (u.a. Guano Apes, REVOLVERHELD), was aber im nachhinein vielleicht nicht so glücklich war. Insgesamt finde ich es schade für eine Band mit so einer wirklich super Sängerin, der Rest geht nämlich mehr oder weniger unter - vielleicht hat man auch nur dass Pech des späteren Debüts gegenüber DIE HAPPY und den APES aber die waren einfach schon vorher da, haben/hatten ihre Fans für sich gewonnen und einen weiteren Klohn braucht es halt einfach nicht. Wie gesagt gute Ansätze sind da, was aber insgesamt für diese Ansprüche leider viel zu wenig ist.
Schon wenn man sich die ersten Songs des zweiten Albums des Vierers aus Pittsburgh angehört hat, ist eines klar: Hier wird zwar nicht viel Virtuosität geboten, dafür aber eine ordentliche Ladung Stoner-lastiger, dreckiger Rock. Stellenweise hört man ein bisschen KYUSS heraus, dann wieder GODSMACK und gelegentlich wird gar ein wenig Alternative eingestreut, aber in jedem Fall wird durchgehend schwer gegroovt. Mal geht es dabei treibend nach vorne, wie in "Full Cotton Jacket", andere Songs kommen dagegen böse schleppend daher, wie z. B. "Gagger". Was auch schnell klar wird: Die Jungs verstehen ihr Handwerk. Gitarrist Jason Sichi schüttelt ein Kopfnicker-Riff nach dem anderen aus dem Ärmel, Chris Ruane lässt die Drums wuchtig kesseln und Sänger Chris Booth überzeugt mit Volumen und Dreck in der Stimme, die irgendwo zwischen John Garcia und Chris Cornell liegt. Nur vom Bass hört man nicht allzu viel, so dass der Sound stellenweise etwas zu dünn rüberkommt. Wirklich neu und originell ist das zwar alles nicht, aber man hört, dass die Jungs Spaß an ihrer Musik haben, und das überträgt sich durchaus auch auf den Zuhörer.
Endlich mal wieder was deutschsprachiges im CD-Fach und gar nicht mal so übel, klingt wie ne coole Mischung aus ÄRZTE (nicht ganz so lustig-ironische Texte) meets HOSEN (aber etwas mehr packenden New Rock statt nur Punk). Die Jungs nennen sich KRONZEUGEN und stehen auf diesen 13 Tracks für recht abwechslungsreiche Rockmucke ohne großen Schnickschnack, geradeaus frech drauflosspielend, mit frischer Dynamik, man verzichtet auf modisch tiefergestimmte Riffs so hört man bei diesem Vierer deutlich mit jeder Note ihren Spaß heraus. Obwohl zunächst das wirklich grausig schlechte, in übelster neuer deutscher Härte Manier gehaltene Cover und dann dieser Titel "Schlachtfeld" dieser jungen Band aus der Schweiz zunächst nicht viel Gutes befürchten ließen, kann man sich die CD durchaus gut in einem Durchlauf anhören, "Gemetzel Rock" gibt´s hier also Gott sei Dank nicht. Die Produktion rumpelt zwar manchmal ein wenig unsauber, paßt aber so ganz gut zum erdigen Sound der Formation, und keine Angst es gibt hier keine Texte in "Schwietzer Dütsch" der durchaus solide Frontmann Felix Baumann singt in akzentfreiem Hochdeutsch mit einigen recht starken Texten. Stilistisch bringen die Jungs durchaus authentischen Rock mit allerlei Versatzstücken wie Punk oder auch mal Zitaten aus den glorreichen 70ern gewürzt wie dass äußerst gelungene "Nachtmittags um Vier" mit spitzenmäßigen typischen psychedelischen Heulgitarren. Die Tracks sind meistens schnell, kurz, prägnant mit schönen Refrains gehalten, ziemlich sauber gespielt - diese typische etwas leicht versiffte Poloattitüde a la ONKELZ oder Düsseldorfer Zeigefingertext Punkrock sind ihnen zum Glück völlig fremd. Die Kronzeugen sind eigentlich die direkte Nachfolgeband der mittlerweile längst aufgelösten ZEUGEN UTOPIAS (wenn auch jetzt mit einem anderen Sänger) und waren daher schon länger in Sachen Deutschrock unterwegs, diese nützlichen Erfahrungen hört man ihnen deutlich, wer auf solche hier absolut glaubwürdig und ehrlich vorgetragene Musik abfährt wird hier absolut fündig werden. Bei der ebenfalls schönen Ballade "Perfekte Lüge" zeigen die KRONZEUGEN weiterhin, dass man auch mal mit etwas leiseren Zwischentönen umgehen kann, das hat schon irgendwie was von den leider nicht mehr existenten SELIG. Wie gesagt der Rest geht ansonsten recht gut ab, von ein mäßigen paar Füllern mal abgesehen (u.a. "Kriegerclub"), sind die Songs stets eingängig gehalten mit klaren Riffs und einem meist auffällig druckvollen Bass. Als Höhepunkte haben mich besonders "Folge Jedem" oder "Kleines Gedicht" sowie dass etwas aus dem typischen Schema herausfallende "Marihuana" mit diesen klasse Stakkatogitarren genannt. Der etwas zu verworrene Hiddentrack wäre dann eher wieder verzichtbar gewesen. Egal insgesamt ne recht solide Angelegenheit, die zeigt, dass es im Eidgenossenland doch mehr gibt als "nur" hochklassigen Hardrock!
Der Zeitpunkt, als die Nadel auf Vinyl namens "Seven Churches" gesetzt wurde, prägt. Und beeindruckte. Warum das hier Erwähnung findet: Hört euch mal "A Knife" an. Das ist mehr Possessed als die Band selber nach ihrem ersten Album. Und auch ansonsten frönt die deutsche Band den Heroen von einst (und heute) wie ein Panda-Bär seinem Eukalyptus. Celtic Frost (Uuuhh!), Bathory, Venom oder Sodom alles in alt, so oder ähnlich klingt OLD. Das klingt jetzt nicht besonders originell, weil abgekupfert, hat aber jede Menge Charme und macht noch mehr Spaß. Sogar nüchtern. Der Sound ist rau, die Gitarren brunzel-brutzen, die Songs grooven und gehen feist ins Öhrchen, Möhrchen. Und auch die Songtitel pflegen passenderweise das Klischee: "Blood Skull", "Scream for Hell" oder "Under the Sign of Death" mögen als Beispiele genügen. Auf den paar Bildern (eine Homepoage haben die Jungs noch nicht, gab’s ja damals auch noch nicht) sehen die "alten" Männer eigentlich nicht ungepflegt genug aus, aber diesem Album ist sehr viel Enthusiasmus anzumerken, von wegen "Spikes and Leather" … Wenn sich Black Metal (mit Thrash-Einflüssen) old-school anhören soll, dann muss es so sein. Mit diesem Album scheißen die Jungs durch jede Evil-Underground-Sound-Kapelle die Garage zu - oder saufen sie unter’n Tisch. Oder so. Uuuh - und jetzt den Nagel rein!
"Kannst´ ma´ runter in´ Keller gucken, ich glaub, die Russen sind da?!?!?!" Dieses weltberühmte Filmzitat fiel mir spontan beim ersten Hören von "Реквием опавших листьев" ein, denn das Quartett aus dem Land der Oktoberrevolution praktiziert äußerst ausladenden, bombastischen, aber dabei sehr melodischen Doom Death Metal, der erhaben und sprichwörtlich im Keller vor sich hin walzt. Vier Songs bei einer Gesamtspielzeit von 45 Minuten sprechen Bände, wobei es zwar kaum kurzweilig zur Sache geht, echte Fans des laaaaangsamen und tiefer gestimmten Genres jedoch voll auf ihre Kosten kommen. Besonders prägnant sind die fetten Keyboard - Teppiche, die sehr viel Atmosphäre schaffen und fast schon Soundtrack - Format offenbaren. Gesanglich wird fast durchgehend abgrundtief gegrunzgrowlt, wobei lediglich Keyboarderin Bepa (alles auf Kyrillisch, ich glaube zumindest, sie ist die Keyboarderin… hier wäre - auch auf der Homepage - etwas mehr Internationalität seitens der Band nicht übel!!!) ab und an mit eingestreutem, weiblichem Hintergrundgesang für Abwechselung sorgt. Es empfiehlt sich dringend, die vier Songs am Stück zu hören, damit sich die ganze Wucht der Kompositionen voll entfalten kann und man sich besser an die durchweg melancholische und abgründige Stimmung gewöhnt. "Реквием опавших листьев" ist garantiert kein Album für Jedermann, verstörend, schleppend, aber Doom Deather sollten sich den Namen NON IMMEMOR MEI unbedingt notieren!
SPHERE OF SOULS sind der neue Spielplatz der beiden holländischen Musiker Andre Vuurboom (Vocals, Gitarren) und Joost van den Broek (Keyboards), die sich zuvor bei SUN CAGED ausgetobt hatten. Es dürfte daher klar sein, woher der Wind weht: progressiver, sehr melodischer Metal, der mitunter sogar sehr stark an die göttlichen PSYCHOTIC WALTZ oder DEAD SOUL TRIBE erinnert. Das Quintett besitzt dabei die Gabe, die ausladenden Arrangements in nachvollziehbare und sehr emotionale Songs umzusetzen, die nur selten in unnötige Frickelorgien ausarten. Unter den insgesamt 13 Stücken befinden sich zwar nicht nur Oberhämmer, aber Fans der oben genannten Bands und auch Freunde von DREAM THEATER oder SYMPHONY X könnten mit "From The Ashes …" einen echten kleinen Geheimtipp ergattern, der etwa mit dem Opener und Titelsong, "Sweet Sorrow", "Beneath The Surface", "Room 9" oder dem stellenweise aggressiven "Lies Inc." zahlreiche Perlen enthält, die zeigen, dass SPHERE OF SOULS aus waschechten Profis bestehen, die es locker mit den Großen des Genres aufnehmen können. Ein mehr als hörenswerter, sehr guter Einstand!
NEUROSIS, CONVERGE und CULT OF LUNA haben den Beweis erbracht, dass ultra-komplexe Musik, die sich normalen Normen entzieht, ihren Reiz hat und eine große Fanschar hervorbringen kann. BENEA REACH sind ein junger Haufen Norweger (sechs an der Zahl), die zweifellos von den genannten Bands beeinflusst sind und sich auf "Monument Bineothan" entschlossen haben, ebenso komplexe, eigenwillige Musik zu zelebrieren. Stellenweise arg an "Somewhere Along The Highway" erinnernd, hat das Album einige sehr coole Passagen zu bieten, wie das Kiffer-Keyboard bei "Emperor", den treibenden Beat von "Immaculate" oder das abgefahrene 12-Minuten-Epos "Venerate". Schon nach kurzer Zeit wird deutlich, dass hier gleichermaßen talentierte wie (im positiven Sinne) durchgeknallte Musiker am Werk waren, das Album strotzt nur so vor wilden Breaks und unberechenbaren Strukturen, driftet dabei aber nie in noisige Gefilde ab. Der psychopathische Gesang stimmt ebenso wie die Gitarrenarbeit oder die dezente Rhytmusfraktion. Besonders die stakkatohaften Riffs haben es mir angetan, ebenso die Parts, in denen Sänger Ilkka scheinbar kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht. "Monument Bineothan" ist eines dieser Alben, dass man am Besten unter Kopfhörer in einem dunklen Zimmer erfahren kann, dann wird man auch nach und nach die ganzen Ideen dahinter entdecken. Noch nicht ganz so genial wie CULT OF LUNA, aber zweifellos auf dem richtigen Weg.