Review:

Bound To Fall

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Scarlet Records hatten beim letzten LORDS OF DECADENCE-Album immerhin noch die Idee, das Album nachträglich zu lizensieren, warum "Bound To Fall" nicht gleich bei den Italiern erscheint, ist da unverständlich. Die hervorragende Scheibe bietet alles, was sich ein Freund melodischen Death Metals wünschen kann und hat elf erstklassige Songs, die sich locker mit etablierten Bands messen können. Na ja, manchmal kommen Labels zu unverständlichen Entscheidungen. So muss man sich die Scheibe erstmal über die Homepage der Band bestellen, für 12€ kann man da nicht meckern. Die Band hat nochmal eine Schippe draufgelegt und "Bound To Fall" noch abwechslungsreicher, vielschichtiger und gleichzeitiger massenkompatibler gemacht. So ist der Anteil des klaren Gesangs stark ausgebaut worden, was in einigen sehr coolen Songs resultiert, wie dem sehr an SOILWORK erinnernde "The Hero’s Day". Die aggressiven Gesangsanteile wurden glücklicherweise nicht zu sehr in den Hintergrund gedrängt und verleihen dem Sound die nötige Härte, um nicht als blutarmer IN FLAMES-Klon durchzugehen. Dazu tragen natürlich auch die tollen Gitarren ihren Teil bei, die sowohl anständig braten können ("This Feeling"), als auch unendlich melodisch zu klingen ("Open Wounds"). Die dezent eingestreuten Hardcore- und sogar HipHop-Anteile lassen die Platte nur noch komplexer wirken, ohne aufgesetzt zu klingen. Eine klasse Leistung der vier Kerle, die sich mit dieser Platte locker einen Platz im CD-Regel eines jeden Schwedenjüngers sichern können sollten. Wenn es nicht total mit dem Teufel zugeht und alle Label dieser Welt auf ihren Ohren sitzen, wird sich auch jemand die Lizenz für die Scheibe schnappen und "Bound To Fall" in jeden Plattenladen bringen. Verdient haben das LORDS OF DECADENCE mit dieser tollen Scheibe auf jeden Fall!

Bound To Fall


Cover - Bound To Fall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:8 ()
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Stigmata High-Five

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Vertriebsprobleme wie bei ihrem Debüt "Backstabbers Etiquette" dürften FUCK THE FACTS mittlerweile nicht mehr haben, hat sich doch mit Relapse Records ein solider Partner der Band angenommen. Die residieren mittlerweile in Ottawa und haben einige Line-Up-Wechsel hinter sich, der markanteste dürfte der am Mikro sein: da ruiniert sich mittlerweile eine Frau die Stimmbändern, klingt dabei aber so bösartig und angepisst, dass man als unbedarfter Hörer keinen Unterschied zu ihrem Vorgänger bemerkt. Bis man sich die Promo-Fotos anschaut… Musikalisch sind FUCK THE FACTS keine Kompromisse eingangen und haben sich auch von den vielen Wechsel in der Mannschaft nicht von ihrer Linie abbringen lassen. Ein wütender Bastard aus Grindcore und Metal fegt durch die Boxen und Gehörgänge, selten wird das Inferno durch unvermittelte ruhige Parts entschärft ("The Wrecking"). SOILENT GREEN schimmern ebenso durch wie alte englische Helden, was eine ziemlich heftige Mischung ergibt und dadurch für Relapse-Jünger genau das Richtige ist.

Stigmata High-Five


Cover - Stigmata High-Five Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 33:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

In The Disaster

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"In The Disaster" nennt sich das Debüt von A LOVE ENDS SUICIDE und reiht sich damit in die unzähligen Metalcore-Veröffentlichungen der letzten Monde ein. Ein Desaster ist es zwar nun nicht gerade was das Quintett (darunter die Brüderpaare Cairoli und Abdo) aus West Covina in Kalifornien da abliefert - ein Meilenstein des Genres aber sicher auch nicht. Einzuordnen sind die Jungs im Umfeld von As I Lay Dying, den deren Tim Lambesis Unterstützung brachte den Deal mit Metal Blade Records. Die Jungs versuchen einen Tick progressive zu klingen und verzichten dabei gänzlich auf Keyboards und anderen Spielereien. Trotzdem haben die elf Kompositionen keine zu hohe Halbwertszeit und klingen mit der Zeit einfach zu ähnlich. Und dafür dass sie laut Labelinfo "blutjung" sind, geht Ihnen schon etwas der Mut zu Experimenten ab. Musikalisch im grünen Bereich, muss man am Songwriting also noch feilen. Ansonsten können der emotionale und teilweise brutale Gesang und die Gitarrenarbeit überzeugen. Für ein Debüt ist das trotz guter Ansätze aber einfach zuwenig Eigenes um in der sich abflachenden Metalcore-Welle was zu reißen. A LOVE ENDS SUICIDE werden aber auch mit ihrem Standard-Core auf "In The Disaster" Freunde im Umfeld von As I Lay Dying finden. Einen guten Überblick bilden die beiden Tracks "Of Day Dream And Fantasy” und "Lets Spark To Fire".

In The Disaster


Cover - In The Disaster Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Call

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HEED wurden 2004 von den beiden Ex - LOST HORIZON - Mitgliedern Daniel Heiman (Vocals) und Fredrik Olsson (Gitarre) gegründet, und schon liegt das Debüt der um Mats Karlsson (Drums) und Jörgen Olsson (Bass) erweiterten Band vor. Die Band konzentriert sich auf das, was sie scheinbar am Besten kann, nämlich recht harten (für Genre - Verhältnisse), melodischen Hardrock / Heavy Metal zu spielen, der sofort im Ohr hängen bleibt. Stilistisch erinnern HEED nicht selten an MASTERPLAN, JORN (besonders durch den famosen Gesang von Daniel Heiman) oder auch PRIMAL FEAR, obwohl sie nicht ganz so bratend und krachend zu Werke gehen. Ihre ganz besondere Stärke, die sie von den zig anderen Kapellen abhebt, ist das ausgereifte Songwriting, das kaum Schwächen erkennen lässt; nur hin und wieder schleichen sich (etwa bei "Enemy", "The Other Side" oder der abschließenden Ballade "Nothing") ein paar kitschige Passagen ein, die sich über die gesamte Spielzeit jedoch erfreulich in Grenzen halten. Mit Stücken wie dem erstklassigen Opener "I Am Alive", "Last Drop Of Blood", "Salvation" oder "Moments" hat man einige modern (auch Keyboards und Samples werden verwendet) umgesetzte Hymnen am Start, die jedem Melodic Metaller garantiert gefallen werden. "The Call" ist ein Album mit nur wenigen Schwachpunkten und unterm Strich ein sehr gutes Debüt!

The Call


Cover - The Call Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 61:20 ()
Label:
Vertrieb:
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: The Path Of Self-Sacrificing Destruction

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Ein einsamer Zyniker macht allein Musik: Er ist böse, die Welt schlecht, das muss der Kollege namens Lindwurm doch vertonen. Düster-Metal ist es, was der Mann aus Franken macht, Paradise Lost prä-poppig. Type O. oder vielleicht sogar My Dying Bride sind als Einflüsse auszumachen, aber alle gleichzeitig. Der Lindwurm schlängelt sich grunzend oder pathetisch-clean durch seine Vocals, macht dazu akustische Musik oder eben brachialeren Düster-Rock. Gelungen: Die Stimmung bleibt dabei (fast) immer schlecht, zumindest aber traurig. Dennoch hat Lindwurm ein Album geschaffen, das trotz aller Depressivität nicht in den schwülstigen Gothic-Bereich abdriftet. Insgesamt wirkt das Einmann-Projekt im Gegensatz zu vielen anderen Versuchen in dieser Konstellation recht ausgereift, vor allem was den Sound betrifft. Schade: Die Songs aber wirken bei weitem noch nicht so geschlossen, manche Übergänge wirken zu gewollt. Fazit: Eine recht interessante EP für Trauerklöße und Berufspessimisten mit großen Potential und einigem Platz nach oben. Falls der unglückliche Musikmacher sich nicht zu früh anderen Dingen zuwendet - oder sich umlegt, is’ ja gerade in.
Informationen gibt es auch her: www.wintersolitude.de .

: The Path Of Self-Sacrificing Destruction


Cover - : The Path Of Self-Sacrificing Destruction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 18:8 ()
Label:
Vertrieb:
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My Riot

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Der auf Cuba geborene Roger Miret hat sich als Frontmann von AGNOSTIC FRONT schon maßgeblich an der Geschichte von Hardcore und Punkrock beteiligt. Die ersten beiden Alben mit den DISASTERS haben gezeigt, dass er sich mit dieser Band auf seine Wurzeln besonnen hat, und zwar in Form von authentischem 77er Punkrock. Genau da setzt auch die dritte Scheibe an und ballert einem eine ordentliche Ladung dreckigen, melodisch-rock´n rolligen Street-Punk vor den Latz, angereichert mit jeder Menge hymnischer Mitgröl-Refrains und Ohrwurm-Melodien. Dabei fühlt man sich immer wieder an diverse alte Bekannte erinnert, wie SHAM 69, THE CLASH und natürlich die RAMONES, denen Roger Miret auch einen gleichnamigen Song gewidmet hat. Musikalisch wird nicht groß experimentiert, lediglich in "Janie And Johnny" werden etwas Reggae-Feeling und im Hintergrund eine Orgel eingebracht, und mit "Fxxx You" gibt es einen lupenreinen Hardcore-Song zu hören. Als Bonus-Track ist dann noch ein Reggae-Remix von "Runaway" enthalten, der einen zwar nicht umhaut, aber nett zu hören ist. Das einzige, das gelegentlich etwas nervt, ist Roger Mirets Gesang, der stellenweise ein bisschen jaulig und oft auch ein wenig zu sehr nach Hardcore-Geshoute klingt, was etwas unpassend und aufgesetzt rüberkommt. Alles in allem aber ein tolles Album, das von Anfang bis Ende Spaß macht und den MTViva verseuchten Skate-Punk-Kids mal wieder zeigt, was echter Punkrock ist.

My Riot


Cover - My Riot Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 33:24 ()
Label:
Vertrieb:
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Impossible Somethings

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Es ist fast schon inflationär zu nennen was einem da an Bands mit Frauen am Mikro in den letzten Monaten ins Haus flattert. Aber auch hier wird sich in absehbarer Zeit die Spreu vom Weizen trennen. Okay, für den Spruch müssten eigentlich 5,- Euro ins Phrasenschwein - nichts desto trotz wird der Geldbeutel der Fans das schon richten. FACELIFT aus Österreich können sich dagegen Hoffnungen machen weiter im Geschäft zu bleiben. Das Quartett bietet auf ihrem dritten Album zehn Songs welche zwischen Punk-Attitüde und Mainstream-Pop wandeln und dabei auch etwas von dem warmen Feeling der vergangenen Siebzigern transportieren. Dabei wird auf "Impossible Somethings" bewusst auf einschmeichelnde Keyboardtöne und Zuckersüßmelodien verzichtet - die Zerbrechlichkeit mancher Augenblicke wird von Sängerin Andrea Orso’s Gesang und dezent eingesetzten Geigen erzeugt - tiefmelancholische Songs wie "It’s A New Life. A New Beginning" stehen FACELIFT dabei ausgezeichnet. Daneben kann man als Schmankerl mal in das flott rockende "My Playground Pet Hate" (samt deftigen Geigensolo), dem eingängig heftigen Hit "Taxi (Wake Up On A Shiny Day)" und den von Gitarrengeschrammel getragene Popsong "In My Dreams" nennen. Hinten raus lässt das Songwriting zwar etwas nach, aber nach den beiden Scheiben "She" von 1998 und dem 2003er Werk "Pictures" sollte "Impossible Somethings" (in Österreich schon ein Jahr auf dem Markt) den Weg der Band weiter ebnen. Manche mögen FACELIFT in die Schublade Gitarrenpop stecken - vielleicht schon ein wenig, aber mit Schmackes und erfrischenden Ideen gemacht.

Impossible Somethings


Cover - Impossible Somethings Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:23 ()
Label:
Vertrieb:
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The Kingdom Of Unrealizable Hopes

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Es scheint da so eine NWORDDMB ("New Wave Of Russian Doom Death Metal Bands") - Bewegung zu geben, denn neben den Landsmännern NON IMMEMOR MEI zelebrieren auch LETHARGIA eine äußerst schleppende Mischung aus epischem, bombastischem Doom Metal und kellertief gestimmtem Death Metal mit fiesen Growl / Kreisch - Vocals. Das Ganze ist, wie bei den Kollegen, sehr atmosphärisch und düster geraten, doch in diesem Fall nicht ganz so überzeugend. LETHARGIA schreiben deutlich kürzere Songs und können daher keine so großen Tiefen aufbauen, obwohl man auch "The Kingdom Of Unrealizable Hopes" als Gesamtwerk am Stück genießen sollte. Über die gesamte Spielzeit hinweg baut sich trotz des schönen, melancholischen Sound - Teppichs doch eine gewisse Langeweile auf, die hier leider nicht durch Gastgesänge oder Ähnliches kaschiert werden kann. Eingefleischten Doom - Deathern dürfte das Album sicherlich zusagen, aber wer schon beim bloßen Gedanken an solche Genres eher die Nase rümpft, sollte einen großen Bogen um diese "NWORDDMB" machen!

The Kingdom Of Unrealizable Hopes


Cover - The Kingdom Of Unrealizable Hopes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:58 ()
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Croatoan

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Die Schnellsten sind sie nicht, die Herren von STARKWEATHER. Jedenfalls nicht bei Veröffentlichungen. "Croatoan" ist das neueste Album der Amis, die als eine der ersten Bands gelten, die Hardcore und Metal mischten. Wer jetzt aber einen leicht verdaulichen Mix erwartet oder tough guy-Kram Marke HATEBREED, hat sich schwer geirrt. "Croatoan" ist bösartiger, langsamer, komplexer. Der Gastauftritt von DILLINGER ESCAPE PLAN-Mitglied Liam kommt nicht von ungefähr, so viel sei gesagt. STARKWEATHER fallen von einer Sekunde zur anderen in ein emotionales Loch, depressive Klänge folgen so unvermittelt auf fröhlich (und clean gesungenen) Abschnitten, dass man als Hörer schnell überfordert wird. Nur wenige Bands schaffen es, von SUICIDAL TENDENCIES zu fast schon Black Metal-artiger Bösartigkeit zu wechseln, um dann in einen Moshpart zu münden. STARKWEATHER sind nix für trendige Corler. Durchgeknallte Existenzen werden andererseits ihren Spass mit der Mucke haben.

Croatoan


Cover - Croatoan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 54:9 ()
Label:
Vertrieb:
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Raw Dark Pure

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Bereits das letztjährige Album "The Decline Portrait" (das aber als EP gehandelt wurde) des Duos SONIC REIGN wusste zu begeistern, hatten die beiden Macher Ben und Sebastian den Dreh raus, wie man mit modernen SATYRICON (ab "Rebel Extravaganza") als Haupteinfluss einen eigenen Stil kreieren konnte, ohne als totales Plagiat dazustehen. Zwar sind Satyr und Frost auch heute noch allgegenwärtig und die Parallelen unüberhörbar, doch bewegen sich SONIC REIGN nun nicht mehr im Windschatten ihrer Vorbilder, sondern völlig auf Augenhöhe. Vergleicht man nämlich die aktuellen Alben "Now, Diabolical" und "Raw Dark Pure" miteinander, dann ziehen SATYRICON hier, trotz aller Qualitäten ihres neuen Werkes, sogar eindeutig den Kürzeren! Das unter dem hauseigenen Label Sovereignty Productions erscheinende "Raw Dark Pure" (von dem es auf "The Decline Portrait" bereits einen Vorgeschmack gab) ist nämlich neben DARK FORTRESS´ aktuellem Meisterwerk "Seance" das bislang beste Black Metal - Album aus deutschen Landen in diesem Jahr und auch über die letzten Jahre gesehen ein Highlight. SONIC REIGN vereinen nahezu perfekt hohen Anspruch und instrumentales Können mit "True Fuckin´ Black Metal" der alten Schule. Kein unnötiges Gefrickel, kein überflüssiges Avantgarde - Gehabe, aber auch kein stumpfes Gerüpele oder gar eine schlechte Produktion der Marke "guter Black Metal muss scheiße klingen". Unter den acht Songs befinden sich nur (!!!) Killer, die kaum einen Fan, egal, aus welchem stilistischen Schwarzwurzellager er stammt, kalt lassen dürften. Black Metal - Fans dieser Erde, hört Euch nur einmal Hymnen wie "Deceit Doctrine", "Reminiscence Of Imperial Wrath" ("…the Emperor returns with death on his lips…"), "The Martyr Urge" oder den alles überragenden Titelsong an und überzeugt Euch selbst, dass da eine ganz große Band heranwächst! Grandios!

Zu beziehen ist "Raw Dark Pure" für 12 Euro plus Porto über die Homepage der Band.

Raw Dark Pure


Cover - Raw Dark Pure Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:34 ()
Label:
Vertrieb:

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