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Mercy

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Vor ein paar Jahren, irgendwo in den USA: ein paar bekiffte Typen sitzen auf der Ladefläche ihres Pickup-Trucks und schauen in den Nachthimmel. "Alter, wie schnell die Sterne sich heute bewegen…". PLANES MISTAKEN FOR STARS fallen im Alveran-Stall auf wie eine Kuh auf einem Ponyhof. Statt Tough Guy Hardcore oder Metalcore zocken die vier Amis erdigen Stoner Rock, der Verwandschaft zu mighty KYUSS nicht leugnen kann. Allerdings gibt es bei PLANES MISTAKEN FOR STARS keine leicht verdaulichen Wüstnerock-Songs, sondern komplexen und oft sehr düsteren Rock. Ähnlich wie bei KYUSS kann man sich nie sicher sein, was sich die Band um Sänger/ Gitarrist Gared im nächsten Song einfallen läßt. Neben Genre-typischen rockigen Parts gibt es viele dunkle Passagen, in denen die leidende Stimme des guten Mannes voll zur Geltung kommt und durch eine fast schon doomige Instrumentalarbeit unterstützt wird. Also nix mit Platte rein, Fenster runter und schön im Sommer cruisen. "Mercy" muss man in anderer Umgebung in sich aufnehmen. Eher Lavalampe, dunkler Raum, Kopfhörer und ne Tüte.

Mercy


Cover - Mercy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:29 ()
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Awaken The Sleep EP

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UNHOLY veröffentlichen mit "Awaken The Sleep” zwar ihre erste Scheibe, sind aber beileibe keine Anfänger, in ihrer Bio stehen Namen wie THE PROMISE, ANOTHER VICTIM und BLOOD RUNS BLACK, dazu kommen die noch aktiven WHEN TIGERS FIGHT und PATH OF RESISTANCE. Die Jungs können also was und beweisen das mit den atmosphärisch dichten Songs der EP eindrucksvoll. Hier geht’s nicht um Coolness, um das Zitieren möglichst vieler Metalbands, um den fiesesten Moshpart oder die den größten Prollfaktor. UNHOLY bringen ihre Wut auf die Welt zum Ausdruck, da passt es, dass Karl Buechner von EARTH CRISIS zu Gast im Studio war. UNHOLY-Sänger Danny ist mit einem gleichermaßen ausdrucksstarken Organ gesegnet und schreit die (durchweg negativen) Lyrics mit Feuer im Herzen hinaus. Die Saitenfraktion hat einige sehr coole Melodien und setzt oft auf rockige Riffs ("Scales From A Leper"), während Drummer Joe und Basser Rick für den nötigen Druck sorgen. In den Songs wird komplett auf Moshparts verzichtet, sind aber trotzdem mega-heftig und brutal. Die acht Songs sind qualitativ auf einem Level und machen Lust auf ein komplettes Album. Wer bei den genannten Bands aufhorcht, sollte sich die EP zulegen und sich auf die dunkle Seite des Hardcore ziehen lassen. Ihr werdet es nicht bereuen.

Awaken The Sleep EP


Cover - Awaken The Sleep EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 19:16 ()
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in-existence

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In Deutschland hält sich ja hartnäckig das Vorurteil, dass alle Schweizer lieb und ein bisschen langsam seien. Dass dem nicht so ist, haben eigentlich schon CELTIC FROST bewiesen, und allerspätestens CATARACT dürften das auch dem Letzten klar gemacht haben. Wer das immer noch nicht geschnallt hat, sollte sich das neue Album der Zürcher Death Metaller CENSORED anhören, denn das zieht einem mit voller Wucht eins über den Schädel, dass einem Hören und Sehen vergeht. Die Musik des Trios setzt sich zusammen aus einem Großteil Ami-Death, versetzt mit Thrash-Metal-Parts und Grindcore-Attacken. Marcel Zilics Gitarren brettern und sägen, was das Zeug hält, Nik Naumann bolzt mit den Drums alles nieder, und darüber grunzt und brüllt sich Sänger/Bassist Manuel Früh so dermaßen böse die Seele aus dem Leib, dass einem Angst und Bange wird. Der Sound ist brutal, fett und gemein, aber doch so transparent, dass man alle Instrumente heraushört. Lediglich der Snare-Sound ist für mein Empfinden stellenweise etwas penetrant, aber das ist vermutlich Geschmackssache. Dazu kommt, dass die Jungs wirklich spielen können. In jedem Tempo wird präzise Arbeit geleistet, und besonders, was Nik Naumann an den Drums abliefert, hat Hochachtung verdient. Wenn man einen Blick ins Booklet wirft, wird man außerdem dadurch überrascht, dass in den Texten nicht sinnlos rumgemetzelt wird, sondern dass diese durch die Bank zwar düster, aber durchaus tiefgründig, teils auch politisch und gesellschaftskritisch und manchmal sogar poetisch sind. Eine weiterer Pluspunkt ist das tolle Cover-Artwork, das die morbide Stimmung der Musik sehr gut wieder spiegelt. Insgesamt ist "in-existence" also eine rundum mehr als gelungene Scheibe geworden, die CENSORED mit Sicherheit weitere Türen öffnen wird. Für uns Deutsche bleibt nur zu hoffen, dass die Jungs bald mal wieder im großen Kanton im Norden unterwegs sind, um uns auch live das Gehirn wegzublasen.

in-existence


Cover - in-existence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:41 ()
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Here Comes The Dirt

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Zum ersten Mal habe ich diese Formation aus dem Raum Osterode Am Harz im ehrwürdigen Kellerclub zu Clausthal - Zellerfeld erlebt, wo sie an dem Abend als allererster Supportact auf die Bretter musste. Selten war ich von einer Lokalband so angetan, und als THE LAST DIRT ein knappes halbes Jahr später auf dem "Rock Harz" für Furore sorgten, war klar, dass hier eine beachtliche Band heranwächst, die sicher für den einen oder anderen Reißer gut ist. Ein Eindruck, der sich mit dem ersten Demo, "Here Comes The Dirt", bestätigt, denn der live sehr cool gespielte, traditionelle Death Metal weiß auch auf Konserve zu überzeugen. Einen Originalitätspreis wird die Band mit ihrem groovigen, nah an SIX FEET UNDER angelehnten Sound zwar nicht ergattern, aber die fünf Stücke (plus eine Coverversion und ein witziges Intro) haben schlichtweg Eier! Von der gewohnten Tapsigkeit, abgesehen vom obligatorischen Demo - Sound, einer Newcomer - Kapelle ist hier angenehm wenig zu hören, die Musik wirkt für ihre Verhältnisse sehr reif und professionell. Echt gelungen sind auch die Growls von Sänger Krattsche, der in verschiedenen Tonlagen grunzt und kreischt. Bei den durchweg starken Songs ragt besonders das auch live sehr geile "We Get You At Night" heraus, ein melodischer Stampfer mit viel Dynamik und coolen Breaks. Rätselhaft bleibt nur, warum man sich unbedingt auf den Song "Loco" der Nichtskönner COAL CHAMBER stürzen musste, meilenweit am guten Geschmack vorbei. Na ja, immerhin klingt´s jetzt besser als im Original... insgesamt ist "Here Comes The Dirt" ein Demo, das sicher keinen Todesmetaller kalt lässt!

Here Comes The Dirt


Cover - Here Comes The Dirt Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 22:59 ()
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Christ Illusion

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"Religion is hate, religion is fear, religion is war, religion is rape, religion´s obscene, religion´s a whore” - der vorab veröffentlichte und erstklassige Song "Cult" der wieder erstarkten Legende SLAYER bringt nicht nur die Kernaussage des allgemeinen, globalen Miteinanders auf den Punkt, sondern steht durch die spätere Textzeile "I´ve made my choice, six six six" auch kurz und knapp für die alle Konventionen ablehnende Bandphilosophie. Natürlich kann man, ähnlich wie bei Maiden, kein Album der Mega - Thrasher mit objektiven Maßstäben messen, doch man kann abschätzen, ob sich die Band für den Einzelnen in eine positive Richtung bewegt hat oder nicht. In meinem Fall ganz klar: ja!!! Um es kurz zu machen: "Christ Illusion" ist ohne Übertreibung das beste SLAYER - Album seit "Seasons In The Abyss", weil sich Tom Araya, Kerry King, Jeff Hannemann und Rückkehrer Dave Lombardo, dessen Maulsperren - Power - Drumming wie in alten Tagen bollert, endlich wieder auf das besinnen, was diese Band von jeher zur Ausnahme machte: die beste Rhythmusarbeit der Welt, unglaubliche Gitarrenduelle und Soli und die unbändige Aggressivität, der man sich in Kombination mit den überragenden technischen Fähigkeiten einfach nicht entziehen kann. Songs wie die geniale Hymne "Flesh Storm", der Monstergroover "Skeleton Christ", das wahnsinnig nach vorne peitschende "Eyes Of The Insane", das schleppende "Catatonic" oder die Abrissbirne "Supremist" versprühen einfach gnadenlose Energie und nicht zuletzt den Hass, den viele "Schüler" von SLAYER zwar predigen, aber niemals umsetzen können. Massig Kritik wird es sicher für das sehr gelungene, verstörende Cover - Artwork geben, das einen verkrüppelten, sterbenden Jesus inmitten von Bomben und Kadavern zeigt, was demnächst sicher den einen oder anderen Religionsunterricht unterhaltsam bereichern dürfte, aber genau diese perfekt umgesetzte Mischung aus zynischer Respektlosigkeit und kaltem, nihilistisch geprägtem Realismus macht SLAYER so wertvoll - und "Christ Illusion" zu einem Album, über das sich hoffentlich viele Menschen echauffieren werden - ganz im Sinne der Sache. Kurzum: ein absolutes Meisterwerk!!!

Christ Illusion


Cover - Christ Illusion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:31 ()
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17 Years Of...Chaos

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Der Titel des fünften Albums der Kalifornier ist Programm. Denn vor 17 Jahren hat sich die Band gegründet, eine Zeit, in der der echte Punkrock schon einige Jahre tot war und die letzten Überbleibsel im Kommerzsumpf zu versinken drohten. Man schrieb sich auf die Fahne, den wahren Punkrock aufrecht zu erhalten und hat das bis heute durchgezogen, was alleine schon einige Songtitel der neuen Scheibe zeigen, wie "Riot 77", "Kill The Nazis" oder "Unite To Fight". Die Musik des Fünfers ist ebenfalls sehr ursprünglich: Über die Länge von 25 Songs (plus 3 Bonus-Tracks!) bekommt man rauen Streetpunk der vornehmlich schnellen und brachialen Sorte um die Ohren gehauen. Der Sound überzeugt dabei durch die Bank, denn alles klingt absolut authentisch, ungeschönt und außerdem herrlich asig. Mir persönlich gefallen allerdings die für TOTAL CHAOS-Verhältnisse fast schon ruhigen und melodischen Songs am besten, wie "Complete Control" und "Baby I Hate You", die immerhin einen - wenn auch geringen - Rock ´n Roll-Faktor aufweisen. Der Rest ist auf Dauer dann doch etwas anstrengend. Wer mehr Wert auf Tempo als auf Harmonien legt (das soll jetzt keinesfalls abwertend gemeint sein), wird aber durchaus Gefallen an dem gesamten Album finden. In jedem Fall ist es gut und wichtig, dass es heutzutage noch solche Bands und solche Releases gibt, die der Kommerz-Punk-Welle noch etwas entgegenzusetzen haben.

17 Years Of...Chaos


Cover - 17 Years Of...Chaos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 70:40 ()
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Früher war auch nicht alles gut

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JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE ist ein im positiven Sinne beklopptes Projekt. In ihren Anfangstagen haben sie ihre Scheiben noch für lau verschickt und gratis ins Netz gestellt. Die Zeiten sind mittlerweile vorbei, die Band hat sich unter Label-Fittiche begeben. Immerin ermöglichen Bastardized Records diese Compilation mit dem schönen Titel "Früher war auch nicht alles gut" (stimmt ja auch, früher war alles besser!), auf der 32 rare JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE-songs zu finden sind, inklusive der vier bisher unveröffentlichten Songs vom Demo. Alle Songs wurden in ihrem ursprünglichen Soundgewand belassen, was aber in keinem Fall negativ zu sehen ist. Jeder Track ist für Freunde des gepflegten Fun-Grinds sicher eine kleine Offenbarung, zu denen man gut das DIY-Bastel-Cover fertigmachen kann. Nur Schere, Kleber hinzu und fertig ist das Cover! Schön. Eine liebevoll aufgemachte Compilation voller interessanter Tracks wird so noch spezieller gemacht.

Früher war auch nicht alles gut


Cover - Früher war auch nicht alles gut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 64:20 ()
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This Is What We Live For

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Im Vereinigten Königreich sollen LOST FOUND BROKEN eine ganz große Nummer sein, mit allem was dazugehört, ausverkaufte Konzerte, kreischende Mädchen und so. Vielleicht liegt es daran, dass ich kein Brite bin, aber so recht will sich mir nicht erschließen, was an "This Is What We Live For" so doll ist. Die gesamte Scheibe plätschert so vor sich hin und gibt nur tausendmal gehörte Ideen wieder. Und auch wenn die ganz ansprechend verpackt sind, ist kein Song so herausragend, dass er als Genre-Hit durchgeht. "This Is How They Made The Godfather" rockt zwar ganz ordentlich und hat einen netten Hardcore-Touch, während "Open Mouth Of A Grave" sicher die Herzen von Emomädchen zum Schmelzen bringen dürfte, das hebt LOST FOUND BROKEN aber nicht aus der Masse ähnlich klingender Bands hervor. Ich halt es mit einer Textzeile aus "Who Said Silence Was Golden": "This is a disappointment." Eine gesichts- wie zahnlose Enttäuschung, um genau zu sein.

This Is What We Live For


Cover - This Is What We Live For Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:57 ()
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Disciples Of Brutality

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Kollege Memme war von der ersten EP der Hildesheimer CODE OF HONOUR schwer angetan, auch wenn sie mit nur drei Songs etwas kurz war. Scheinbar mögen die Jungs keine Veränderung, denn auch die neue EP "Disciples Of Brutality" enthält nur drei Songs. Die haben es aber in sich und kommen mit der unbarmherzigen und unaufhaltsamen Wucht eines Panzers über den Hörer gerollt. Ja, genau wie BOLT THROWER. An die erinnern CODE OF HONOUR natürlich stark, auch wenn sie eine anständige Dosis Hardcore in ihren Sound mischen, was besonders beim Gesang deutlich wird. Die drei sehr gut produzierten Songs sind schlicht guter Death Metal, der Fans der Engländer gefallen wird. Bei drei Songs kann man ja als Band auch nicht viel falsch machen. Bin mal gespannt, wie sich CODE OF HONOUR über ne volle Albumlänge schlagen. Ausgehend von der EP, würde ich sagen: gut. Also haut rein Jungs!

Disciples Of Brutality


Cover - Disciples Of Brutality Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 13:50 ()
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Kukeri

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Black Metal meets Folk. Yeah, das klingt doch mal richtig neu. Aber was solls, Schwarzmetall ist ja schon lange nicht mehr das Genre für Innovationen. Hinter SVARROGH verbirgt sich Dimo Dimov von HATRED DIVINE, der bei den elf Songs alle Instrumente höchstselbst eingespielt bzw. programmiert (den Prügelknecht) hat. Das führt zu einigen sehr atmosphärischen Passagen, gerade wenn der etwas monotone und drucklose Drumcomputer eine Ruhepause hat, wie beim sphärischen "The Solitude Of Stara Planina", das durch den foligen Gesang und der authentisch-bulgarischen Instrumentierung sehr ungewohnt und gleichzeitig spanned klingt. Black Metal-Geprügel gemischt mit ebenjenen bulgarischen Instrumenten macht die andere Seite von SVARROGH aus, klappt aber nicht immer, wie das doch recht zusammengestückelte "Rhodopean Winter" beweist. Die besten Momente hat Dimo eindeutig in den ruhigen Songs, beim Black Metal verhindern einige Defizite an den Instrumenten und beim Songwriting einen guten Eindruck. Fans einer der beteiligten Genres können ja mal probehören, um Toleranz wird aber gebeten.

Kukeri


Cover - Kukeri Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 69:13 ()
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