Review:

Enemigo

()

Unsere polnischen Nachbarn scheinen eine stetig wachsende Metal - Szene auf die Beine zu stellen, das sieht man gerne. Oder anders: wenn die Polen mit Metal beschäftigt sind, müssen wir uns deutlich weniger Sorgen um unsere Autos machen… kleiner Scherz! Im Ernst sind es Bands wie KILLJOY, die Polen neben den allseits bekannten Vorreitern VADER einen Platz auf der metallischen Landkarte sichern. Ganz offensichtlich von jüngeren METALLICA (zu Zeiten des "Schwarzen Albums" und später) beeinflusst, aber auch europäischen Kollegen der Marke BRAINSTORM oder LEFAY nicht abgeneigt, zeigt das Quartett auf seinem Debüt eine erstaunlich reife Leistung. KILLJOY spielen Power Metal, der den Begriff "Power" nicht zur Floskel verkommen lässt, was die Band ohne Umwege direkt in die Arme der Fans der oben genannten Truppen treiben sollte. Nix tralala, sondern wummernde Riffs, hymnische, kraftvolle Vocals und zu guter Letzt Songs, die nach ein paar Durchläufen im Ohr hängen bleiben. Leider schaffen es KILLJOY trotz ein paar Gastmusikern (Drums, Gesang bei "Enemigo" und "Bedlam Party") noch nicht, ihr höchstes Niveau über das ganze Album hinweg zu halten. Würden alle Songs so überzeugen wie der sehr geile, nach vorne peitschende Opener "Jester" (mit balladeskem Mittelteil!), die treibende Hymne "Question", der Stampfer "Sinner" oder das überragende "Bedlam Party" (Hammer!!!), dann hätte ich hier sofort den "Tipp" aus der Hüfte gezogen. Der Rest des Materials fällt allerdings nicht groß ab, so dass sich die angesprochene Zielgruppe "Enemigo" ohne Probleme ins Regal stellen kann. Sehr stark!

Enemigo


Cover - Enemigo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Cursed Not Alone

()

Eine posthume Ehrung erfahren die im Februar von uns gegangenen SUNRISE mit diesem schmucken Digi. Die beiden alten Alben "Generations Of Sleepwalkers" und "Child Of Eternity" wurden, um einige Videos ergänzt und mit neuem Artwork versehen, zusammen auf einen Silberling gepackt, so dass sich im Endeffekt fast eine Stunde feiner Metalcore auf der Scheibe befindet. SUNRISE waren ihrer Zeit mit den Scheiben weit voraus, nur wenige Bands haben damals schwedischen Death Metal (einfach mal auf die Gitarren achten) und Hardcore-Attitüde vermischt - und dabei noch so geile Songs wie das mitreißende "Stolen Lives" geschrieben. Über den Gesang kann man sich nach wie vor streiten, mir geht das wütende Gebelle zeitweise gepflegt auf die Nerven, auch wenn viel Wut und Aggression in der Stimme liegt. SUNRISE waren eine der wichtigsten Metalcorevorreiter und wer als Corler die beiden Scheiben noch nicht sein Eigen nennt, sollte bei diesem Angebot zuschlagen, Klassiker sollte man schließlich im Schrank stehen haben!

Cursed Not Alone


Cover - Cursed Not Alone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 52:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Miles Beyond

()

MILES BEYOND stammen aus demselben Örtchen wie der "unamerikanische" Autor und Filmemacher Michael Moore, nämlich aus Flint, Michigan, USA. Eine kleine, aber feine Anzahl von Fans hat bereits Bekanntschaft mit diesem Haufen gemacht, nämlich die Besucher die diesjährigen "Headbangers Open Air", auf dem die Jungs nicht nur einen famosen Gig abrissen, sondern auch ihr bislang einziges, selbst betiteltes Album in Eigenregie unters Volk brachten. Und wie es sich gehört, war der Stand reich umlagert von Leuten, die soeben glaubten, Bruce Dickinson selbst habe sich bei Veranstalter Thomas in die Bude gemogelt, um mit den US Metallern eine Show abzureißen. Kein Scheiß, Leute! MILES BEYOND - Sänger und Gitarrist Tim Moody klingt nach "Bruce Bruce" wie kein Zweiter! Viele bemühen sich zwar, den Maiden - Fronter zu kopieren, aber hier ist ein Mann am Werk, dem das ohne große Mühen gelingt, weil seine Stimme (natürlicherweise) wirklich fast genau so klingt - gleichermaßen Segen wie Fluch! Aber das Quartett darauf zu beschränken wäre unfair, da die stilistische Mischung aus - Überraschung - Maiden und epischem US Metal der alten Schule fraglos seine Reize hat. Einzig die etwas kraftlose, matte Produktion wird dem Sound der Jungs nicht ganz gerecht, aber für ein selbst eingetütetes Werk ist man sprichwörtlich immer noch gut bei der Musik dabei. An vorderster Front stehen jedoch erstklassige Stücke wie der treibende Opener "Out Of Control", die etwas sperrige Hymne "Miles Beyond", der melodische Rocker "Take Me Back Home", der Stampfer "Hail To The King" oder die beiden grandiosen Kracher "Vlad The Impaler" (absoluter Ohrwurm, aber keine MANILLA ROAD - Coverversion!) und "Crazy Horse". Traditionsbanger können hier eine echte Underground - Perle aus Übersee abgreifen, die man am Besten entweder über die Homepage der Jungs oder über Hellion Records (http://www.hellionrecords.de/) beziehen kann!

Miles Beyond


Cover - Miles Beyond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 69:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Demonica

()

Eine Reise in die Vergangenheit: BEHEMOTH lassen ihre Anfangs- und Demo-Zeiten wieder aufleben. Enthalten sind "The Return Of The Northern Moon" (1992), "From The Pagan Wastelands” (1993), "And The Forests Dream Eternally” (EP 1994), "Sventevith (Storming Near The Baltic)" (1994) sowie ,Spellcraft And Heathendom’ von 96er-Album "Grom” sind allesamt neu-gemastert und zum Teil auch neu eingespielt ("Alternative Version") oder angeblich auch gänzlich unveröffentlicht - wobei diese sieben Songs im Original eben bereits veröffentlicht sind. Also eigentlich sind die unveröffentlichten somit auch "Alternative Versions". Das ist aber auch letztlich wurscht. Denn dieses Doppel-Album führt einem explizit vor Augen/Ohren wie sich Nergals BEHEMOTH doch entwickelt haben. Die beiden Scheiben klingen im Grunde wie Hellhammer mit schlechtem Sound (also noch schlechter) - aber nicht wie die heutige Polen-De-Luxe-Kapelle, stumpfer Retro-Black- statt elitärem Death-Metal. Wer sich also an heutigen Standards orientiert, der wird die Musik doch zumindest merkwürdig finden. Aber echte Fans der Band, sofern mit dem Fluch des zu späten Taschengelds belegt, werden froh sein, die ersten Gehversuche der Danziger nachzuvollziehen. Und wer lesen kann und will, der ist mit diesem Werk tatsächlich auch super bedient. Denn neben gute 96 Minuten Musik gibt es hier ein fettes Booklet und edle Aufmachung. Im Heftchen finden sich neben Original-Texten (mit charmanten Fehlern) vor allen Dingen lange Erfahrungsberichte von ehemaligen und derzeitigen Band-Mitgliedern. Macht viel Spaß zu lesen und ermöglicht sozusagen einen Blick durchs Schlüsselloch. Die schicke schwarze Aufmachung mit Hard-Cover und Pappschuber lässt die Veröffentlichung zudem tatsächlich wie ein teures Buch wirken - sozusagen die Bibel für Behemothen. Prädikat: Wertvoll.

Demonica


Cover - Demonica Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 96:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Attack

()

Drei Songs und ein Video servieren uns die Jungs mit dem Posaunenmädel Kerstin. NOT EXPECTED kommen aus der toleranten Stadt Köln und haben mit ihrer Mischung aus Ska, Punk und Reggae ähnliche kosmopolit-liberale Wurzel wie ihre Heimatstadt. Keine Ahnung warum, aber die Scheibe macht auf erfreuliche Weise hibbelig, fast gutgelaunt - trotz des persönlich ungeliebten Blasinstrumentes. Am besten aber geht’s zur Sache, wenn’s nicht gar zu weit weg vom Punk geht, aber das ist und bleibt Geschmackssache. Tanzen, mitmachen, mitsingen, das geht auf jeden Fall. Unter www.myspace.com/notexpected können sich Interessenten näher mit der Scheibe beschäftigen - wie auch mit dem netten Proberaum-Video der Weiss-Hemden. Solange, wie die Rheinländer brauchen, um ihre nächste Scheibe (VÖ Mitte 2007) fertig haben, in der Mache ist sie schon. Nicht ganz so geil wie Gottkaiser, aber auch irgendwie okay - trotz der Bläsereinsätze.

Attack


Cover - Attack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3 plus Video
Länge: 8:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Chronicles Of Lost Purity

()

I SUFFER INC. sind Italiens neuester Beitrag zur wachsenden Metalcore-Szene. Abgeschreckt hat mich in der Bio der Band, dass Sänger Val (korrekt edger-mäßig natürlich xValx geschriebn) von einer Emocore-Band kommt, was ja nicht unbedingt zu einer metallischeren, brutalen Ausrichtung passt. Viel zu schnell zeigt sich, dass meine Zweifel berechtigt waren: immer wieder müssen I SUFFER INC. einen Gang zurückschalten und den klaren Gesang Vals einbauen, so im eigentlich sehr coolen "Vanity". Geht es mal richtig zur Sache (und malträtiert Val seine Stimmbänder anständig) kommen oft treibende Metalcore-Songs raus ("Justify The Cross"), die die Band auf dem richtigen Weg zeigen und besonders bei der Gitarrenarbeit punkten können. Aber dann kommt die nächste Emo-Attacke… wenn I SUFFER INC. das über Bord werfen und noch ein wenig am Songwriting feilen, könnte ihr nächstes Album ein Schmankerl für alle ATREUY-Fans werden.

Chronicles Of Lost Purity


Cover - Chronicles Of Lost Purity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:47 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Weltendämmerung

()

"Weltendämmerung" erzählt musikalisch die Legende um das Volk der Elasaj, deren Grausamkeit die Götter erzürnt - ergo: sie vertreiben das Volk. Die Hannoveraner Band WINTERDOME hat sich dieser Geschichte in Hörspiel-ähnlicher Form angenommen; Lesungen wechseln sich ab mit den Songs der Kapelle. Die Lesungen sind soweit okay, versprühen tatsächlich Hörbuch-Atmo, die Musik deckt die ganze Bandbreite zwischen ältere Gothic-Metal-Sachen wie Crematory bis hin zu doomigen Anwandlungen der Schublade My Dying Bride ab. Musikalisch ist das weitestgehend in Ordnung, die Gothic-Klamotten sind weder besonders originell, noch wirklich langweilig, die doomigen Geschichten könnten böser sein. Schließlich driften die Niedersachsen gelegentlich mal zum Mittelalter-Markt ab, auch hier ist die Musik weder sonderlich aufregend, aber auch lange nicht schwach. Außerdem besticht das dicke Booklet durch jede Menge Aufwand und Herzblut - wie überhaupt die gesamte Veröffentlichung sowohl an Gothic-Metal-Fans gerichtet sein dürfte, wie auch an Fans von Rollenspielen oder Herr der Ringe - eben an Fantasy- und Mytholgie-Fans. Bei aller Inbrunst, bei allem Wohlwollen: Wer sch nicht komplett in das Gesamtwerk hineinsteigert, den dürfte das Gequatsche zwischen den Songs alsbald nerven. Aber für solche Leute ist das Album wohl auch nicht gedacht. Und: Die 2-CD Edition mit der Musik/Hörbuch-CD enthält zudem eine "Music Only”-Bonus-CD - für die Gelaber-Ignoranten. Fazit: Abwechslungsreich und phasenweise auch interessant.

Weltendämmerung


Cover - Weltendämmerung Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 65:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No Heroes

()

Bostons Ikone CONVERGE meldet sich zwei Jahre nach "You Fail Me" (und einigen Ausflügen in andere Genres, wie den DOOMRIDERS) mit einem neuen Album zurück. Mit einem höhenlastigeren Sound als noch beim letzten Longplayer ausgestattet, hat sich die Band an eine Weiterführung ihres erfolgreichen Sounds gemacht. "Hellbound" oder "No Sacrifice" sind kranker CONVERGE-Kram, voller abgedrehter Riffs, komplex-wirrer Songstrukturen und mit dem unvergleichlichen wahnsinnigen Gesang von Jacob Bannon nichts für zarte Ohren. Das der Mann auch anders kann, beweist das ruhige Epos "Grim Heart/ Black Rose": cleaner Gesang voller Leid und Melancholie in einer Intensität, die vollkommen überraschend ist. Ob das die neue Richtung von CONVERGE ist, bleibt ertmal unklar, dafür sind die noisigen brutalen Songs viel zu erdrückend. "No Heroes" wird für alle CONVERGE-Jünger eine neue Offenbarung sein und hält gekonnt die Balance zwischen Weiterentwicklung und Besinnung auf die eigenen Wurzeln. Eine fette Platte, die CONVERGE würdig ist.

No Heroes


Cover - No Heroes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 41:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sturmgewalt

()

Max Marquardt spielte Bass - bei Sycronomica, von denen er sich inzwischen wegen unterschiedlicher musikalischer Ansichten getrennt hat. Und obwohl der Bass bei HELFAHRT bisweilen ziemlich im Vordergrund steht, bedient der Multi-Musiker hier Flöte und Maultrommel - und sorgt so vor allem für die folkloristische Umgebung dieser Black-Metal-Scheibe mit paganem Antlitz. In erster Linie aber singt der Bajuware (auf Deutsch), meist gut verständlich, aber lange nicht clean - rau wäre wohl ein passendes Wort. Ansonsten klingen die Instrumente weder klirrend kalt, noch bombastisch warm, zum Glück verzichten HELFAHRT auf Keyboard-Schleim - zugunsten teils wirklich eindrucksvoller Melodien. Die heidnischen HELFAHRT-Weisen kommen tatsächlich meistens mit gebremstem Schaum, gleich zwei akustische Stücke sorgen für beinahe ruhige Lagerfeuer-Atmosphäre - aber gelegentlich verfällt der flotte Fünfer in absolute Raserei, drückt auf die Tube - was platt Speed Pagan getauft werden könnte, bedeutet großen Druck - und doch bleibt das große Gefühl nicht versteckt. Das klingt abwechslungsreich, ist es auch - inklusive echter Ohrwurm-Passagen. Nicht zu vergessen: René von Equlilibrium hat beim Aufnehmen mitgearbeitet, Gaby Koss (Haggard und Equilibrium) gastiert mit ihrer schönen Stimme im Intro-ähnlichen "Ein Sturm zieht herbei". Bei allen Vorteilen: Insgesamt bleibt vieles irgendwie bieder, vorhersehbar, die Kontinuität fehlt, manch Break wirkt konstruiert, die Schwankungen zwischen "toll" und "beliebig" sind ein wenig zu groß. Und so ist die Scheibe natürlich noch keine absolute "Sturmgewalt". Aber insgesamt bleibt das Album ein sehr anständiges Label-Debüt - von einer Band, die für die Zukunft tatsächlich noch einiges Ambitioniertes für den deutschen Pagan-Bereich bereithalten könnte.

Sturmgewalt


Cover - Sturmgewalt Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Relevance Of Motion

()

Die vier Jungs von TOURIST aus dem kanadischen Vancouver sind schon eine ganze Weile in der Musikwelt aktiv und jeder von ihnen hat schon diverse andere Formationen hinter sich. Man sollte also davon ausgehen können, dass es sich hier um ein paar gestandene Rocker handelt, denn so sehen sie auf ihren Fotos auch aus. Der Opener ihres Debüts startet dann auch mit düsteren Tribalrhythmen, klingt dabei allerdings wie eine flache Kopie von TOOL. Ohne natürlich auch nur im Entferntesten deren Qualitäten zu erreichen. Mit den nachfolgenden Stücken entwickelt sich der Sound aber immer weiter in Richtung melodischem Alternative Rock mit gelegentlichen und äußerst dezenten Nu Metal-Einsprengseln. Kann ja auch mal nett sein, aber TOURIST kicken leider überhaupt nicht. Sogar Gitarrenriffs, die wahrscheinlich total ballern sollen, klingen irgendwie brav. Der Großteil der Songs besteht aber sowieso aus viel zu schönen Melodien. Sänger Blaine Braun jammert, was das Zeug hält und die Gitarren fiedeln lieblich im Hintergrund. Das Ganze steigert sich dann bis zum Schlusstrack, der nur mit Akustik-Gitarre und Gesang instrumentiert ist. Was sich Blaine hier zusammenfiepst, geht auf keine Kuhhaut und kann nur ein Ziel haben: James Blunts Geheule zu toppen. Aber der trifft wenigstens so einigermaßen die Töne. Dieses Album ist so platt und nichts sagend, dass es weh tut.

The Relevance Of Motion


Cover - The Relevance Of Motion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:10 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD