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Blades Shall Speak

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Ein ziemlich intensives Brett haben ALIENACJA mit ihrer ersten Veröffentlichung vorzuweisen. Die acht Songs auf "Blades Shall Speak" (das im schicken Digi mit sehr schönem Cover veröffentlicht wird) sind ein gnadenloses, technisch anspruchsvolles Death/ Grind-Geballer, das unbedarften Hörern die Lauscher bluten werden. Die Polen blasten was das Zeug hält, lassen die Songs in irrwitzigem Tempo vorbeirauschen und haben in ihrer Gitarrenarbeit Genie und Wahnsinn den gleichen Stellenwert gelesen. Langsame melodischere Parts kommen ziemlich unvermittelt ("Organizm") und sind durch den irren Gesang und die im Hintergrund lauernden Drums nicht wirklich zum Verschnaufen gedacht. Es ist zwar nicht sonderlich innovativ, was ALIENACJA hier vom Stapel lassen, aber Underground-Freaks mit einem Faible für Ami-Geballer können ihre Euros guten Gewissens investieren, die acht Songs sind gehobene Genre-Kost und gut produziert.

Blades Shall Speak


Cover - Blades Shall Speak Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:53 ()
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Asphalt And Concrete EP

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LAW FOUND GUILT sind die erste österreichische Emo-Band, die in meinem Player landet. Wieder eine Lücke geschlossen. Ob sich die EP der Band aber lange in meinem Ohr festsetzt, ist fraglich. Zu austauschbar, zu poppig ist ihr Emocore. Alles ordentlich gespielt, mit gutem Gesang und einigen guten Ideen bei den Gitarren, aber auch irgendwie belanglos. Das wäre nicht so wild, wenn LAW FOUND GUILT einen oder zwei richtig geile Songs geschrieben hätten, so richtige Hits oder "Tanzflächefeger" wie El Cheffe immer sagt. Aber nix, "Till The Water Comes" hat zwar einen netten Chorus und "Balance" einen schönen Groove, sind aber beides trotzdem keine Krachersongs. "Aspahlt And Concrete" reiht sich so in die Schar der großen, belanglosen, langweiligen Veröffentlichungen ein, die das Genre in der letzten Zeit ertragen muss. Mit einem Wort: überflüssig.

Asphalt And Concrete EP


Cover - Asphalt And Concrete EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:28 ()
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Inside The Machine

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Nach der 98er Scheibe "The Only Pure Hate" haben sich A CANOROUS QUINTET getrennt, um anderen Projekten nachzugehen, u.a. GUIDANCE OF SIN und AMON AMARTH. Nach ein paar Jahren Pause, in denen eigentlich nur Drummer Fredrik mit AMON AMARTH richtig erfolgreich war (und ist), haben sich die fünf Schweden mal wieder getroffen und Bock gehabt, wieder zusammen zu zocken. Herausgekommen ist eine moderne Death Metal-Scheibe, bei der zwar oft die Vergangenheit durchscheint, die insgesamt mit Klassikern des Schwedentods wie "The Only Pure Hate" nicht mehr viel gemein hat. Da ist es nur konsequent, dass die Chose unter neuem Namen veröffentlicht wird. THIS ENDING orientieren sich stark an neueren SOILWORK oder IN FLAMES, wenn auch die Gitarren oft genug die Brücke zu alten ACQ-Zeiten schlagen. So ist "Inside The Machine" (das mit einer zum Titel passenden, klinischen Produktion aufwartet), ein gelungener Brückenschlag über beinahe eine Dekade. Über die Fähigkeiten der Mucker muss hier nicht viel gesagt werden, da sind echte Könner am Werk. Sänger Mårten hat eine etwas kraftvollere Stimme und Drummer Fredrik hat während seiner Wikinger-Zeit oft genug bewiesen, dass er seinen Job mehr als gut macht. Die Gitarren strotzen vor eingängigen Melodien, haben manchmal diesen leidenden Unterton, der ACQ so genial machte, und verstehen sich ebensogut auf gnadenlos moderne Riffs, besonders "Into Pain" strotzt davon. Bis auf das lahme "Lidless Eyes" (klingt genauso langweilig wie ARCH ENEMY) gibt es auch beim Songwriting nichts zu meckern, jeder Schwedenfreund sollte daher die Scheibe zumindest antesten. Welcome back, boys!

Inside The Machine


Cover - Inside The Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:24 ()
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Dacia And The WMD

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Was für die "Propaganda" Maxi galt, behält natürlich auch beim ersten regulären Album von DACIA AND THE WEAPONS OF MASS DESTRUCTION seine Gültigkeit: Der Song "Who’s To Say" macht gute Laune. Noch einen Happen zackiger und fetziger folgt "Rockabilly Bitch" auf dem Fuße. Ein schöner Einstieg mit rockigen Songs. Zu den flotten Sounds passt die freche Stimme Dacias wie die Faust aufs Auge. Nicht selten klingt sie, als sei sie lasziv um den Mikrophonständer gewickelt. Die Songs der "Communist"-Klasse überzeugen mich voll, genauso wie die beiden Balladen "Sorry" und "Loosing You". Bei "Loosing You" ist gar Meister Lemmy persönlich zu hören - ein schöner Kontrast der erstaunlich gut zu der nachdenklichen Melodie passt. Die modern rockige Musik klingt wirklich frisch, leider gibt es bei allen kleinen Abwechslungen auch Längen wie das sanft dahinplätschernde Elektronika-Pop Nümmerchen "Stop And Stare" oder den kaum Spuren hinterlassenden Softcrossover-Happen "Change The World" mit kraftlosen zweiten Vocals im Chorus. Das Debut der Schwabenband und der singenden Wahl-Schwäbin ist wahrscheinlich nicht griffig genug um hängen zu bleiben und sie könnte das TAPE Schicksal ereilen: Die Reduktion auf den einen oder anderen Song der es durch ein glückliches Schicksal zu etwas Airplay gelangt. Die "Limited Edition" kann mit zwei weiteren Songs ("First Time" und "The Universe") aufwarten.

Dacia And The WMD


Cover - Dacia And The WMD Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 52:3 ()
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The Rise, The Fall And Everything In Between

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THE DISTANCE sind eine der fleißigsten Bands, was Veröffentlichungen angeht, auf so viele EPs und Splits (u.a. mit WITH HONOR) wie THE DISTANCE in vier Jahren veröffentlicht haben, kommen andere Combos in zwanzig Jahren nicht. Nach sehr old schooliger Anfangsphase ist die Musik des Quartetts immer melodischer geworden und klingt COMEBACK KID und WITH HONOR sehr ähnlich, wobei THE DISTANCE etwas poppiger sind. Die Songs sind allesamt flott gespielt, mit leicht punkigem Touch, und bleiben dank der melodiösen Gitarren sehr schnell im Ohr hängen, auch wenn Gitarrist Chino gerne mal etwas heftiger zur Sache geht. Sänger Jason könnte manchen deutschen Fan an eine Hardcore-Variante von Farin Urlaub erinnern, jedenfalls in den cleanen Parts. Auf die verläßt er sich aber nicht allein, oft genug wird er aggressiver und rückt in die Nähe von COMENACK KID. Um ein ähnlicher Hit wie "Wake The Dead" zu werden, fehlen THE DISTANCE auf diesem Album die wirklichen Knaller-Songs. Das ist zwar alles ganz nett und streckenweise erstklassig, aber kein Song brennt sich wirklich in die Hirnwindungen ein und bleibt dort wochenlang, wie es etwas "False Iolds Fall" tat. Für einen Platz im oberen Drittel der melodischen HC-Liga reicht es für THE DISTANCE allemal, mit Tendenz nach oben.

The Rise, The Fall And Everything In Between


Cover - The Rise, The Fall And Everything In Between Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:0 ()
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Eleven

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Dass REDEEM aus der Schweiz sich an Audioslave und vor allem Creed orientieren ist auf ihrem Debüt "Eleven" allgegenwärtig. Musikalisch bewegen sich die Kompositionen eben genau in jenem Breitengraden, welche die nordamerikanischen Genregrößen zu wahren Hitfabriken gemacht haben. Melodie geht im Zweifelsfall vor Härte und Sänger/Gitarrist Stefano "Saint" Paolucci tut dann mit seinem irgendwo zwischen Chris Cornell und Scott Stapp erinnernden Gesang ein übriges und REDEEM durch und durch amerikanisch klingen zu lassen. Das dabei als mal Foo Fighters Energieschübe, ruhigere Passagen im Stile der 3 Doors Down oder rhythmische Parts der Marke Nickelback auftauchen benennt die Zielgruppe nun eindeutig. Dementsprechend schnell ins Ohr gehen die Songs auf "Eleven" - das groovende und mit tollen Riffs versehene "Look Around", (das tatsächlich von einem Audioslave Album stammen könnte), "Two Points Of View" (samt HIM-mäßige Piano-Einschübe), und natürlich die beiden Creed-Clones "Alive" (die als Single ausgekoppelte Ballade, hat echtes Hitpotential) und der herbstliche und sehr dezent instrumentalisierte Schmachtfetzen "Bullet" seien mal als Anspieltipp genannt. Und obwohl die Schweizer Band zu keiner Zeit neues bietet, ihre Melange amerikanischer Alternative-Größen mit einem leicht melancholische Touch macht Spaß, kommt gut produziert und damit richtig fett rüber und sollte so zumindest für einen Achtungserfolg reichen. In Bush-Country würden die Tracks wahrscheinlich bereits im Radio und auf MTV laufen. Das ist was zwar an sich nicht immer ein Qualitätsmerkmal, aber im Fall REDEEM spricht dies für radiotaugliche, äußert eingängige und gut gemachte Ware, welche Freunde von Creed & Co. ein vorweihnachtliches Geschenk beschert.

Eleven


Cover - Eleven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:8 ()
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Circles

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A CHINESE FIREDRILL ist wohl der totale Egotrip des musikalischen Multitalentes Joey Vera. Der Armored Saint und Fates Warning Bassist hat für seinen Soloausflug namens "Circles" bis auf die von Greg Studgio beigesteuerten Drums alle Instrumente eingespielt (also neben seinem Stammwerkzeug Bass auch noch Gitarre, Piano und Keyboard), sich selbst ans Mikro gewagt, das Album aufgenommen und produziert und natürlich alle Songs selbst geschrieben. Herausgekommen ist dabei allerdings nicht die zu erwartende Metal-Scheibe, sondern ein progressives Rockalbum. Joey Vera scheint trotz Armored Saint, Fates Warning, Anthrax, OSI, Tribe After Tribe, Seven Witches, Engine und Chroma Key (nur um die wichtigsten seiner Aktivitäten zu nennen) noch nicht ausgelastet zu sein, und Einflüsse wie Pink Floyd, Peter Gabriel, King’s X, Rush, Tool und andere progressive Acts unter dem Namen A CHINESE FIREDRILL nun zusätzlich musikalisch zu verarbeiten. Auf "Circles" geht es demzufolge trotz härteren Gitarrenriffs meist bedächtiger und akzentuierter zu - die Grundstimmung der sieben Songs darf man durchaus als verträumt melancholisch bezeichnen. Vergleiche zum bisherigen Schaffen des Joey Vera finden sich höchstens bei den epischen neuen Tracks von Fates Warning, sowie bei OSI und Chroma Key wieder. Ob nun der famose Titeltrack "Circles" selbst, das intensive "Insane" mit seiner Porcupine Tree Schlagseite oder das verschachtelte und ungewöhnliche "Never Say Never", auf "Circles" wissen alle sieben Tracks nach wenigen Durchläufen zu überzeugen. Der etwas eindimensionale Gesang geht dabei ohne weiteres als Stilmittel durch. A CHINESE FIREDRILL ist ein unerwartetes Album geworden, welches aber positiv überrascht und von Fans des Joey Vera ebenso angetestet werden sollte wie von der Prog-Fraktion ganz allgemein - schöne Sache das.

Circles


Cover - Circles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:57 ()
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Book of Love

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RUSS BALLARD ist nun nach 12 Jahren mit einem neuen Album "Book Of Love" (endlich) wieder auf der musikalischen Bildfläche aufgetaucht. In den 80er Jahren hatte dieses Rockurgestein als Solokünstler zwei absolute Granatenwerke in der Melodic Rock Kategorie am Start (auch wenn der große kommerzielle Erfolg außer vielleicht "Voices" nicht so vorhanden war) aber "Russ Ballard" und "The Fire Still Burns" bieten klasse und zeitlos gute Rocksongs in hülle und Fülle. Richtig Kohle hat Ballard aber mit seinen zahllosen Erfolgen als Songwriter verdient, damit lassen sich ganze Seiten füllen - hier gehört der mittlerweile 61-jährige (!!) Engländer zu den ganz Großen im Geschäft, er selbst blieb dabei stets lieber im Hintergrund. Zahllose seiner vielen Hits (20 mal in den Top Ten über 200 Chartnotierungen!) quer durch alle Genre sind selbst heute noch absolute Kracher, nur, dass er sie wirklich geschrieben hat, wissen leider die wenigsten. So stammen u.a. Alltime Faves wie "Since You´ve Been Gone" (RAINBOW), "God Gave Rock´n´Roll To You" (u.a. ARGENT bzw. KISS) aber auch (Pop-Rock) Hymnen wie "I know there’s something going wrong" (ex-ABBA Anna-Fried) ausnahmlos aus seiner Feder.

Als Solokünstler tauchte er dann ab Ende der Achtziger etwas unter, nur zwischendurch erschien 1994 mit "The Seer" ein Album, dass leider völlig an mir vorüber ging. Alte Fans dürfen sich jedenfalls freuen, denn Ballard zeigt hier mit leichten Einschränkungen auf diesem neunten Soloalbum, dass er immer noch zeitlos gute Rockmusik schreiben kann. "Book Of Love" ist dabei ein sehr persönliches Werk geworden, die 16 Tracks gehen manchmal ineinander über (ohne dass musikalisch von einem Konzeptalbum gesprochen werden kann) textlich verarbeitet er seine nicht nur positiven Erfahrungen der letzten Jahre mit gelungen manchmal melancholischen aber dann auch wieder schnelleren Melodien, die einfach ins Ohr gehen. Somit liefert er glücklicherweise insgesamt nicht nur verklärt, intensive Langsamkost für gehobene Altersklassen ab, sondern die Mischung zwischen langsam und schnell paßt, es viele gelungene, schön straighte Melodic Rock Songs zu hören. So manche eher einfallslose Combo von heute bekommt hier aufzeigt, wie man eine volumige Produktion mit stimmigem Songwriting auf die Beine stellt und fantastische Melodien der besonderen Güteklasse schreibt. Nach den drei starken Eröffnungstracks "It´s my Life (Stand in my Shoes)”, das schmissige "Crazy World”, "in the Dark” kommen zwar mit der zu aufgesetzten Ballade "Love Works In Strange Ways" sowie das langweilige "When you sleep" zwei schwächere Tracks aber dann folgen noch 11 absolut unterhaltsame Nummern im schönen Wechselspiel zwischen stimmungsvoll, atmosphärisch und schön gerade aus rockend. Selbst an den etwas ungewöhnlichen Sprechgesangeinsatz bei dem leicht folkigen "Just Like Me" kann man sich gewöhnen und absolute Knaller wie "Is There Anybody Out There", "This is not a love song" und "I´m Just Not Made For This World" zeugen von dem immer noch großen Können des Maestros. Russ Ballard drückt dabei mit seinem immer noch typischen und frischen Stimmklang seiner Musik einen prägnanten Stempel auf, der einfach Spaß macht. "Book Of Love" ist zwar kein Überalbum aber doch mehr als erwartet und bietet insgesamt ein gutes sowie unterhaltsames Niveau. Im Januar/Februar wird Ballard dann auch mit dem neuen Material aber natürlich auch mit den alten Gassenhauern auf Europatour gehen, sollte man sich anschauen.

Book of Love


Cover - Book of Love Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 64:18 ()
Label:
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Open Minds

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Manche Labels haben anscheinend noch nicht so viel von Rohstoffverschwendung oder die Nutzung moderner Techniken gehört, denn gleich vier satte Seiten Papier haben uns Majestic zur aktuellen Scheibe "Open Minds" von EDEN dazu gelegt. Neben diesen vornehmlich aus natürlich nur positiven Referenzreviews bestehenden Info’s ist ansonsten leider nur ein liebloser handschriftlich mit "Promotion only!" gemarkter CD-Rohling dabei - zumindest klangtechnisch hat diese "einfache" Kopie (im Gegensatz zu vielen anderen schon erhaltenen Promo CD´s) keinerlei negative Auswirkungen - der Sound dieser britischen Produktion kommt sauber und druckvoll aus dem Player.

EDEN als Band bestehen vornehmlich aus Sänger Nick Workman (KICK) und Vince O´ Regan (u.a. PULSE, BOB CATLEY) der eine wirklich gelungene Gitarrenperformance (viel erdiger als bei seinen anderen Bands) und sich auch für die Produktion verantwortlich zeigt. "Open Minds" ist ansonsten sicher kein klassischer "nur" dahindampfender Hardrock mit schlichtem Groovefaktor geworden, sondern die beiden Protagonisten gehen viel eher etwas verschlungenere Wege, was Melodien oder catchige "schlag mich tod" Refrains angeht, man versucht sich mit betont heavy gehaltenen Riffs sowie experimentell gestaltetem Songwriting (man könnte auch sagen mit einer leichten Progschlagseite) schon von "normalen" Hardrockcombos wie etwas die Kollegen von THUNDER deutlich abzuheben. Die Vocals von Workman bieten eine solide Bandbreite mit kraftvollen Ansätzen, sein Timbre bewegt sich irgendwo zwischen wie James LaBrie (DREAM THEATER) und Andy Deris (HELLOWEEN), einzig die etwas unstimmigen sowie schrägen Backings ("Chase the Sun") lassen einem manchmal die Fußnägel hoch rollen. Musikalisch sowie technisch haben EDEN einiges zu bieten, hier gibt es sicher kein 0815 Songwriting von der Stange, allein die Refrains funktionieren leider nicht immer so prägnant, um den Songs auch einen gewissen Wiedererkennungsfaktor zu geben. Es paßt oft alles beim Songaufbau, Zwischenteilen, Solis aber dann wartet man auf eine griffige Hookline und die kommt entweder nicht oder eine abgedroschen wirkende Zeile wie bei "Love/Hate" manchmal verliert man sich im Nichts oder läuft einfach ins Leere. Die immer mal wieder an LED ZEPPELIN erinnernden Läufe sowie Breaks passen ansonsten gut zum nicht überladenen Gesamtklang der CD. Neben dem soliden Opener "Close Your Eyes" gefallen mir die gelungene und einzige richtige Ballade "Back for more" sowie "Erase And Rewind" noch am besten. Trotz einiger Durchläufe bleibt inhaltlich von "Open Minds" (das Cover ist aber wirklich äußerst gelungen) nur recht wenig hängen, daher muß man diese eher durchschnittliche CD nicht zwingend als absolut "habenswert" einstufen. Wer aber mal etwas ganz leicht metallisch geprägten (Prog) Hardrock ausprobieren möchte, könnte hier eventuell durchaus Gefallen daran finden.

Open Minds


Cover - Open Minds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:21 ()
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Poolstar

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Hey, das ist wirklich net schlecht, was dieser peppige Dreier aus Berlin da so macht, die können echt was. Mit einer stilistischen Bandbreite, die nur wenige junge Bands derzeit an den Tag legen, zeigen die Jungs, dass sie zu Recht zu den derzeit angesagtesten neuen Act (nicht nur aus der Hauptstadt) gehören. Selbst bezeichnen Töff (Gesang), Felix (Gitarre, Bass) und Hauser (Schlagzeug) ihre Mucke auf dem bereits zweiten Werk als Emo/Grunge/Punk/Alternative/Indie Rock und dies trifft tatsächlich so zu. 2003 gegründet, haben die Drei bereits ein Album "Losing Gravity" (2004) veröffentlicht und bis heute über 300 Konzerte in Europa mit anderen deutschen Kalibern wie DIE HAPPY, EMIL BULLS oder auch ELEMENT OF CRIME auf dem Buckel. Und diese Erfahrung hört man POOLSTAR auf diesem gleichnamigen Zweitwerk deutlich an. Man spielt einfach viel, viel abwechslungsreicher als z.B. die Spaßpunker DONUTS oder auch frecher und zwingender als die ganzen neuen Deutschrock Kapellen wie etwa REVOLVERHELD. Nein, POOLSTAR sind schlichtweg besser, gehen dabei deutlich mehr in die BEATSTEAKS Richtung (mit denen man auch schon getourt ist) und präsentieren einen größtenteils recht stimmigen Mix zwischen langsameren sowie gnadenlosen Abgehtracks wie u.a. der harte Opener "Cause I Say So", das Punkrock-lastige "Silverspoon" (gibt es auch auf iTunes oder Musicload) oder "Mexican Girl" (kein SMOKIE Cover!). Diese Titel sind ohne Zweilef ausnahmslos amtliche Livekiller vor dem Herrn. Aber auch die etwas weniger tempolastigen Stücke überzeugen, wenn auch vielleicht insgesamt einen kleinen Tick weniger als die Rocker. Trotzdem "Come With Me" oder das hitverdächtige "Alone Again" sowie die gelungene Düsterballade "Gone Forever" zeugen von songwriterischer Klasse und feinem Gespür für Stimmungen. Man beherrscht ebenfalls die etwas leiseren, emotionaleren Gefilde und so verströmen die Songs einen gewissen spröd-kumpelhaften Charme aber noch mit genügend Herz, dies läßt die Band ganz besonders sympathisch rüberkommen. Als weiterer Kracher ist mit "Get Outta Our Way" dann noch die offizielle American Footballhymne von Berlin Thunder auf der CD vertreten, das Ding kann man sich sehr gut live im Stadion vorstellen und wird die Fans sicher gut abgehen lassen. Der Name POOLSTAR soll eine Art Hommage an ROLLING STONES Mitbegründer BRIAN JONES sein, die Scheibe hat man ansonsten in kompletter Eigenregie im bandeigenen Kreuzberger LOOPRATS-Studio aufgenommen. Das Album wurde ebenfalls auf dem bandeigenen Label GOMRecords veröffentlicht. Der wavige Remix des Berliner Electro-DJs KOOK im Bonusbereich der CD ist übrigens sehr gut geworden. Ansonsten gibt es noch ein Video "Something In Your Eyes", dies war die erste POOLSTAR-Single aus 2004, die Outtakes aus dem Übungsraum hätte man sich allerdings schenken können, die sind weder lustig noch gut. Die CD ist größtenteils kompromisslos gut gemacht, die Songs knallen gut rein, da wird man einfach mitgerissen. "Poolstar" ist für alle Fans von Emo, Punk oder auch schnelleren Indie-Rock eine ganz sichere Bank - sollte man unbedingt mal reinhören, das könnte etwas Großes werden.

Poolstar


Cover - Poolstar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 50:28 ()
Label:
Vertrieb:

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