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Gate

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Zwischen Hofbräuhaus, Wiesn, großbusigen Zenzis, Autos, die Freude am Fahren bereiten und erzkatholischen Maßkrügen tummeln sich also tatsächlich noch ein paar Schwarzkittel… wenn das der Ratzinger sehen würde, nee, nee! SYCRONOMICA existieren bereits seit zehn Jahren, haben es bislang aber erst auf einen Longplayer ("Paths" von 2004) bringen können. Die Münchner stehen weniger in der Tradition des so genannten "True Black Metal", sondern sind eher Verfechter der melodischeren Variante, frei nach (frühen) CRADLE OF FILTH, LIMBONIC ART oder DIMMU BORGIR, die man ruhig als stilistische Wegweiser anführen kann. Dazu gehören gemeinhin auch Keyboards. "Keyboards sind kein Black Metal!", schallt es da wieder aus dem Kreis der dunkel Erleuchteten, jedoch finden sich neben dem mitunter wirklich überladenen Bombast auch genug Aggressionsschübe und fiese Riffpower, die durch sehr melodische Gitarrenparts angereichert werden. Besonders auffällig sind die teilweise deutschen Texte, die SYCRONOMICA sogar ein klein wenig in die Ecke von EQUILIBRIUM und Co. rücken. Beim Songwriting hingegen muss das Sextett noch ein paar Überstunden einlegen, denn keiner der Songs besitzt das durchschlagende Potential, mit dem sich die oben genannten Größen schmücken können. "Gate" geht somit als gerade so überdurchschnittliches Werk mit einigen echt guten Ansätzen ("Für Die Ewigkeit" oder "Unleashed From Ancient Chains") durch, aber die Champions League können die Jungs damit noch nicht knacken.

Gate


Cover - Gate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:22 ()
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Attack On The Crucified

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Wirklich viel kann man zu den Schweden DOM DRACUL und ihrem Werk "Attack On The Crucified nicht schreiben. Die Band bedient sich hemmungslos bei jüngeren DARKTHRONE und älteren BATHORY und braut daraus einen "eigenen", rohen, herrlich abgefuckten Bastard. Es gibt nicht ein Riff, das man nicht bereits von den Originalen kennt, und auch die punkige Attitüde, inklusive "Gesang", kommt einem mehr als nur bekannt vor. Auffällig ist die für diese Art von Mucke doch recht kräftige Produktion, die fetter daherkommt als etwa diejenige von "The Cult Is Alive", jedoch erreicht man nicht dessen Authentizität, denn dort hat man es mit den Pionieren dieses Sounds zu tun. Wer also jenes Album oder auch das geniale "Hate Them" liebt, könnte mit DOM DRACUL eine sehr gelungene Entdeckung machen. Objektiv macht das Album echt Laune, jedoch kommt man kaum darüber hinweg, dass man es nur mit einem sehr guten Plagiat zu tun hat.

Attack On The Crucified


Cover - Attack On The Crucified Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:10 ()
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Land in Sicht

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Hat eigentlich irgendjemand behauptet, die Onkelz und die Hosen seien grundverschieden? Dann hört euch MASSENDEFEKT an. Die Kolllegen kommen wie die Hosen fast aus Düsseldorf, nämlich aus Meerbusch, klingen nicht selten nach eben jenen Alt-"Punks" - oder eben nach Frankfurts aufgelöster Konsens-Kapelle. Vor allem "Gewonnen" klingt (auch gerade stimmlich) und auch vom Duktus extrem nach den Onkelz, generell aber denkt der geneigte Hörer eher an die D’dorfer Stehficker oder eben auch die Ärzte mit einem Schuss amerikanischen Bubblegum-Punk. Das ist alles furchtbar belanglos, auch, wenn die Texte nicht platter sind als bei Genre-Kollegen und gelegentlich sogar ein gerüttelt Maß an Melancholie transportieren. Und es ist auch ziemlich poliert, was Ex-Hosen-Drummer Wölli da auf seinem jungen Label veröffentlicht. Dafür aber sind die Melodien sehr eingängig und machen oft jede Menge Spaß. Besonderheiten dieser Scheibe: Der unsägliche Mickie Krause mimt den Bademeister (nicht Paule) in "Nur ein Sommerlied", es gibt ein nettes Video zu "Ein neues Kapitel" von "Träum weiter" und die Scheibe steckt im Digi-Pack. Mit "Heavy Metal Superstar" lässt sich MASSENDEFEKT nicht allzu witzig - aber immerhin auch nicht peinlich - über Metal-Klischees aus. Und: Der Schlusstitel "5 Amores" mit NDW-Herva-Feeling geht gar nicht. Den Mutter-Witz der Ärzte jedenfalls gibt’s hier nicht. Fazit: Kein tolles, aber beileibe auch kein schlechtes Album, vor allem Fans von genannten Bands und Alt-Punk wie den Bates sollten reinhören- oder: besser "Land in Sicht", als in der Hose.

Land in Sicht


Cover - Land in Sicht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13 plus Video
Länge: 46:12 ()
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The Morrigan´s Call

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Manche Dinge ändern sich eben. So haben CRUACHAN jetzt endlich ne richtige Plattenfirma, Keiths Bruder John ist nicht mehr dabei, die Black-Metal-Anteile von ganz früher sind noch weiter zurückgegangen, dafür dominiert die Stimme von Karen Gilligan weitaus mehr. Und doch sind sich die Iren weitestgehend treu geblieben, machen immer noch Musik für Fans von Skyclad und noch folkigeren Sachen. Ein Lied wie "The Great Hunger" präsentiert die Band in all ihren reichhaltigen Facetten. Da singt Karen elfengleich, der Song hat seine schönen Momente, schwebt in gemächlichen Tempo über den imaginären grünen Bergen, weit darüber thront folkiges Gegeige, rockiges Riffing bis nach allmählicher Steigerung ein Sturm an der irischen Küste losbricht, Keith wütend schreit und plötzlich doch wieder das unheimliche Feeling der Anfangszeit aufkommt. Letztlich aber sind diese Momente zu rar gesät. Nicht falsch verstehen, CRUACHAN ist natürlich immer noch eine gute Band, zumal sie auf dieser Scheibe endlich mal wieder einen guten Sound hinbekommen hat. Aber irgendwie wirkt die Band zu fröhlich ("Shelob" ist so ein Beispiel, hat so dicke, böse Eier, doch das folkige Geschwurbel ist viel zu schunkelig geraten - oder das unerträgliche, weil "An der Nordseeküste"-gleiche "The Very Wild Rover") und dabei fast ein wenig platt. Eigentlich müsste die Band nur wieder brutaler werden, die Gilligan weniger singen, alles wäre prima. Und dennoch: Für Fans von Skyclad und ähnlich gelagerten Folk-Metal-Bands ist CRUACHAN nach wie vor ein Muss. Manche Dinge ändern sich eben nie.

The Morrigan´s Call


Cover - The Morrigan´s Call Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:52 ()
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The Difference Between Us

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Die dritte EP von SCAB aus dem Jahr 2003 hat sich äußerst gut verkauft. Mittlerweile hat der Vierer außerdem über 150 Konzerten gespielt, u.a. im Vorprogramm von NO USE FOR A NAME. Gute Voraussetzunge also für das Debüt-Album. Dieses löst die Vorschusslorbeeren aber nicht wirklich ein. Dass SCAB aus Bayern kommen, hört man nur am deutschen Akzent von Sänger/Gitarrist Roman. Ansonsten wird einem hier Alternative Poppunk der US-amerikanischen Sorte à la GREEN DAY oder BLINK 182 vorgesetzt. Zugegeben, die Jungs verstehen ihr musikalisches Handwerk und können gute Songs schreiben, und die Produktion kickt auch ordentlich. Aber ihr Gute-Laune-Sound ist nicht nur komplett unoriginell und uninspiriert, sondern wird auf Dauer auch langweilig bis penetrant. Man kann so was ja mal machen, aber bitte nicht ein ganzes Album lang. Von einer Band mit drei EPs und einer derartigen Live-Erfahrung im Rücken hätte ich mehr Abwechslung und Eigenständigkeit erwartet.

The Difference Between Us


Cover - The Difference Between Us Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:7 ()
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Desperate Man’s Diary

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GLASS CASKET haben bereits mit ihrem Debüt gezeigt, dass sie sich auf komplexen Metal verstehen und sich von Größen wie OPETH oder DEATH inspiriert gezeigt. Auf dem neuen Longplayer "Desperate Man’s Diary" (ob das autobiographisch gemeint ist?) schalten die Jungs um zwei BETWEEN THE BURIED AND ME-Mucker einen Gang zurück, was technische Parts und Abgedrehtheit angeht, auch wenn der erste Track, "Too Scarred To Live" noch anderes vermuten läßt. Mit zunehmender Spieldauer werden GLASS CASKET aber immer massenkompatibler, im Sinne von nachvollziehbar. "Post Traumatic Death" oder (das stark an die "Human" von DEATH erinnert) oder das brutale "I Slept" sind bester Stoff für die Ohren des durchschnittlichen Totmetallers. Dazu trägt auch bei, dass Sänger Adam fat nur noch growlt und grunzt, nur selten komemn cleane Parts zum Einsatz. "Desperate Man’s Diary" ist eine feine brutale Death Metal-Platte geworden, die ich so von GLASS CASKET nicht erwartet hätte. Damit dürften sie mehr Leute in ihren Bann ziehen als mit dem hochanspruchsvollen Vorgänger. Jetzt noch eine vernünftige Tour, dann geht da einiges.

Desperate Man’s Diary


Cover - Desperate Man’s Diary Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 33:24 ()
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Laws Ov Form

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Die Lovecraftianer sind wieder da, mit ihrer zweiten Veröffentlichung für das rührige Label Ruptured Silence. Und auch hier regiert wieder der anspruchsvolle, technische Death Metal mit viel amerikanischer Prägung und eher wenig Tempo, dafür aber mit vielen Breaks und leider beinahe rumpeligen, zumindest aber sehr old-schooligen Sound. Der aber ändert nix an der sehr anspruchsvollen Ausrichtung der Philosophen aus Chemnitz, die sich scheinbar das hehre Ziel gesetzt haben, musikalische Hochkaräter wie Death, Opeth und Morbid Angel miteinander zu verbinden. Und dazu gibt’s ’kehligen Gurgel-Grunz von Mike Seifert. Alles in allem klappt das Unternehmen PHILOSOPHER gelegentlich super, gelegentlich wirken die Songs aber auch ein wenig überfrachtet. Und letztlich langt der Sound nicht an den hohen Anspruch der Band heran. Dafür ist die angekündigte Aufmachung (Cover-Artwork von Jowita Kaminska) wie auch bei vorherigen Veröffentlichungen wieder sehr professionell und liebevoll und es gibt auch noch ein Bonus-Video (das ich allerdings nicht zum Laufen bekommen habe) dazu.

Laws Ov Form


Cover - Laws Ov Form Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 15:55 ()
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Spiritual Warfare

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Still war’s um BEWITCHED in den letzten Jahren , die 2004er EP "Atrocities In A Minor" ging irgendwie unter. Jetzt aber melden sich die Mannen um NAGLFAR-Gitarrist Vargher mit einem neuen Langeisen zurück, das mit "Fucked By Fire" einen Knallersong als Opener hat. 80er Speed Metal trifft auf räudigen Black Metal, herrlich old schoolig und dank des hohen Tempos eine echte Live-Granate. Wer jetzt aber gedacht hat, dass BEWITCHED diese Line stur durchziehen, wird schon mit dem düsteren zweiten Song eines Besseren belehrt. Zwar ist "Gracefallen" super-eingängi, aber nicht annähernd so schnell und roh wie noch der Opener. Die fast schon doomigen "Let Darkness Come" und das mit einem schleppenden Anfangspart versehene (und an alte TIAMAT erinnernde) "Heisinme" im Anschluß machen deutlich, dass sich BEWITCHED vom reinen Black/ Thrash verabschiedet haben und die Heavy Metal-Anteile über Bord geschmissen haben, um Platz für doomige Sachen zu machen. Also nicht mehr so schön melodisch und räudig wie noch bei "At The Gates Of Hell", aber ads hat sich ja schon beim letzten Album angedeutet. "Spiritual Warfare" braucht mehrere Durchläufe, bis es richtig zündet, bleibt dafür aber dank der vielschichtigen Songs lange interessant. Muss man als alter BEWITCHED-Fan halt wissen, ob man auf sowas Bock hat oder liebe die Kutte anzieht, einen Kasten Bier holt und zu ner Runde alter Alben post. Spass macht beides.

Spiritual Warfare


Cover - Spiritual Warfare Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:4 ()
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On/Off

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Verschobene Rhythmen, abgewechselt mit stampfendem Vier-Viertel, treibende, schrebbelig Gitarren, leicht psychedelische Harmonien vom Keyboard im Hintergrund und darüber aufgedrehter Robert Smith-mäßiger Gesang. Ja, der Opener des Debüt-Albums von LOW GRAVITY CIRCUS aus Trier klingt verdammt nach BLOC PARTY. Der Rest der Albums allerdings auch. Nach und nach werden aber auch immer mehr grade rockende Beats und Riffs eingebaut. Passagenweise, wie z. B. im Chorus von "Frequency Stadium Cairo", wird dann die Hektik mal etwas rausgenommen und cool gerockt, was dann ein wenig nach den QUEENS OF THE STONE AGE klingt. Die vier Jungs können ordentlich spielen und gehen mit jeder Menge Energie zu Werke. Auch die Produktion ist äußerst gelungen: Der Sound hat den nötigen Wumms und ballert an den richtigen Stellen, bleibt aber insgesamt transparent. Warum LOW GRAVITY CIRCUS jedoch sowohl von den QUEENS als auch von BLOC PARTY (ohne diese beiden Bands in einen Topf werfen zu wollen!) meilenweit entfernt sind, ist die Tatsache, dass sie keine echten Ruhepausen lassen oder zumindest mal länger bei einem graden Beat bleiben. Platz für einzelne Instrumente gibt es ebenfalls so gut wie gar nicht. Alles ist durchgehend sehr voll und ständig werden die Feelings gewechselt, was auf Dauer ziemlich anstrengend und irgendwann auch langweilig ist. "On/Off" ist sicherlich keine schlechte Scheibe, besonders nicht für ein Erstlingswerk, aber es fehlt sowohl noch eine gehörige Portion Eigenständigkeit als auch der Mut, mal einen Gang zurückzufahren.

On/Off


Cover - On/Off Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 34:36 ()
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Ääniä Yössä

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In Bezug auf diese finnische Underground - Band gibt es nur zwei Meinungen: totaler Kult oder totaler Schrott! Und beide Parteien haben irgendwie Recht, denn HORNA polarisieren selbst im Lager der gestandenen Black Metal - Fans wie kaum eine andere bekannte Truppe des Genres. HORNA verkörpern den Geist des viel zitierten (und oft ins Lächerliche abdriftenden) "True Black Metal" nahezu perfekt und legen auf große Musikalität keinerlei Wert. Das kann man sich in etwa so vorstellen: ein bis maximal zwei verschiedene Riffs pro Song müssen reichen, egal ob er zehn oder sogar 25 Minuten (der Titelsong - ein unglaubliches Stück!!!) lang ist. Dazu ein übelst fieses Kreischgekotze und eine Produktion, die in Sachen Power, Volumen und Bombast in etwa mit DARKTHRONE´s "Transylvanian Hunger" gleichzieht. Das norwegische Duo ist sowieso ein guter Vergleich, obwohl Nocturno Culto und Fenriz auch heute noch die deutlich besseren Songs schreiben als HORNA. Trotzdem schafft es das Quintett seltsamerweise, seine Rumpelorgie durch viele melodische Eckpfeiler, gemischt mit der fast schon penetranten Monotonie, soweit aufzuwerten, dass ein nachvollziehbarer Fluss entsteht. Obwohl hier musikalisch absolut unterstes Niveau gefahren wird, macht "Ääniä Yössä" auf eine gewisse Art sogar Spaß, wenn man sein (vorhandenes) Anspruchsdenken für eine gute Stunde abschalten kann. Ultrafiese, ultraabgefuckte und ultraundergroundige Black Metaller dürfen sich an dieser Stelle also gerne den "Tipp" denken, aber "normale" Musikfans hören besser ganz weit weg…

Ääniä Yössä


Cover - Ääniä Yössä Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 43:41 ()
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