Review:

Fooled Eyes

()

Es gibt nicht wenige Kritiker, die halten die brasilianische Progmetalband THESSERA für die nächste kommende große Nummer des Genres. Und tatsächlich dieses insgesamt schon recht beeindruckende Debüt "Fooled Eyes" kann bis auf ein paar kleinere Schwachstellen tatsächlich vollauf überzeugen. Insbesondere die Überväter der Szene DREAM THEATER sind an vielen Ecken mit Querverweisen heraushören aber auch QUEENSNSRYCHE insbesondere was den Gesang des talentierten Marcelo Quina angeht und auch noch PAIN OF SALVATION in Bezug auf so manche verschroben, spröde Parts oder die aktuelle Scheibe von MINDFLOW (ähnlich vielschichtig) - diese Namen sind aber allesamt als rein orientierende Referenz zu betrachten. Denn dieser Sechser verbindet mit einer fast schon lässigen Arroganz technisch hochwertigen Progmetal mit symphonisch-klassischen Klängen (die Keyboards setzen hier Ausrufezeichen), kennt aber auch keine Berührungsängste mit leicht jazzig bzw. fusionartigen Arrangements und selbst die südamerikanische Heimat findet in manch ganz speziellen Rhythmen sowie Klangmustern ihre Berücksichtigung. Manchmal übertreibt man es schon etwas mit dem Frickel bzw. Hochgeschwindigkeitsfaktor nach dem gelungen Opener ist "The Gallery" doch eindeutig zu lang geraten, hier haben sich die Jungs doch etwas in uferlosen Passagen verfangen. Mit zunehmender Albumdauer steigern sich THESSERA dann aber dermaßen in Punkto Songwriting und verdienen sich absolut höchste Weihen. Mein Favorit ist der dynamische Kracher "Candelfire" mit Killerhooks sowie treibend, energetischen Gitarren. Mit der ebnfalls klasse gemachten akustischen Ballade "The Leading Roles" zeigt die Band, dass man auch gefühlvoll mit Tiefe einen Song ausfüllen kann, trotz hohem Anspruchsdenken ja nie zu einfach oder gar beliebig zu klingen. Während der knapp 65-Minuten äußerst abwechslungsreicher Musik auf "Fooled Eyes" wird, beinahe schon standardmäßig für Bands solcher komplexen Songstrukturen, natürlich eine Konzeptstory erzählt. Als da wäre Andrew als Hauptperson, der zu Ehren seiner neue Freundin eine Party gibt. Auf eben dieser fällt er in Ohnmacht und sein komplettes Leben zieht an ihm vorbei. Als er erwacht ist sie mit dem größten Feind (dem eignen Bruder) auf und davon. Und so weiter. Das Coverartwork sowie Booklet sind ebenfalls profimäßig darauf abgestimmt, eine der Erzählstimmen erinnert mich lustigerweise etwas an Butt-Head und die Geschichte ist jetzt zwar nicht so super originell aber man darf auch nicht zu kleinlich sein. Die Umsetzung kommt nämlich sehr gelungen rüber, diese Jungs haben es bereits voll drauf, sind Könner an ihren Instrumenten. Der Schlagzeugsound ist mir stellenweise etwas zu flach geraten, da müsste mehr Power rein und wie gesagt die ein oder andere Überlänge hat sich ebenfalls eingeschlichen. Trotzdem bleibe ich abschließend dabei, dass ist ein Ausnahme Newcomer und her entsteht etwas Großes! THESSERA gibt es erst seit 2003, mit großen Schritten geht es jetzt schnell voran in die vordersten Bereiche der Progmetalliga und noch sind bei weitem nicht alle Potentiale ausgereizt.

Fooled Eyes


Cover - Fooled Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 64:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Same EP

()

Vom ersten optischen Eindruck darf man sie niemals nie täuschen lassen! Schön ist es, wenn diese Binsenweisheit auch mal mit Fotos unterlegt wird: wer sich das Foto der drei DRUGS OF FAITH-Typen anguckt (naja, zwei Typen und eine Dame), wird die Band nicht mit noisigem Grindcore assoziieren, sondern eher mit Weltverbesserer-Geweine oder so. Aber weit gefehlt! Die EP der Amis ist eine Viertelstunde gnadenloses Gehacke, das durch die Hinzunahme von richtigen Ohrwurmriffs und ganz dezenten Hardcore-Einflüssen nie in hemmungsloses Geballer verkommt, sondern an Struktur gewinnt. Klar gibt es auch böse Blast-Attacken ("Eyes Closed"), aber die sind im Gegensatz zu den Power Violence-artigen Smashern in der Unterzahl, was die EP zu einer gelungen Sache werden läßt, die auch abseits der Die-Hard-Krachfraktion Freunde finden könnte.

Same EP


Cover - Same EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 15:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Split

()

ACHILLES aus New York und die Saarbrücker SEVEN BOWLS OF WRATH machen auf dieser Split gemeinsame Sache, um den Hörer heftigen Noisecore nahezubringen. Die beiden Bands passen stilistisch zusammen wie Pommes und Ketchup, da hat das Label ein gutes Händchen bewiesen. Den Anfangen machen ACHILLES, die in acht Songs (von denen einige von ihrer Debüt-Scheibe "The Dark Horse" stammen) eine solide Leistung abliefern und mit düsterem und dennoch groovigem Noisecore überzeugen können. Besonders beim Gesang kommen dabei Hardcore-Einflüsse zum Vorschein, die sich aber nahtlos in das Gesamtbild einfügen. SEVEN BOWLS OF WRATH sind deutlich schleppender und noch dunkler, was zu einem großen Teil an den Growls liegt. Die Gitarrenarbeit ist vertrackter und nicht so leicht nachvollziehbar wie im Falle von ACHILLES, so dass die fünf Songs der Saarbrücker mehr Aufmerksamkeit vom Hörer fordern, der dafür mit einem intensiven Hörerlebnis belohnt wird. Auch wenn beide Bands noch nicht reif für den Genre-Olymp sind, haben sie mit dieser Split-CD eine gute Scheibe abgeliefert, die es wert ist, von Fans dunkler Klänge erworben zu werden.

Split


Cover - Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 39:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Emissaries

()

Es ist mir nicht verständlich, warum hierzulande zig Mitläuferbands, die sich ganz offensichtlich an großen Vorbildern orientieren, diverse Erfolge einheimsen, während wirklich originelle Bands wie MELECHESH (die allen anderen Aussagen zum Trotz keine israelische Band sind!) eher ein untergrundiges Dasein fristen. An der Qualität des Quartetts kann es jedenfalls nicht liegen, denn "Emissaries" steckt voller mitreißender Black Metal-Hymnen, die mit allerlei nahöstlichen Melodien kokettieren. Neben mediterraner Percussion und Buzukis, die gelegentlich zum Einsatz kommen (beim rein akustischen Instrumental "The Scribes Of Kur"), wartet man mit fetten Chören auf, was MELECHESH bewogen hat, insgesamt vier Gastmusiker ins Studio zu holen, unter Anderem Ex-Mitglied Proscriptor (zuvor bei ABSU), der 2005 durch Xul am Drumkit ersetzt wurde. Absolut einmalig ist Ashmedi´s Gitarrenspiel, das man sofort heraushört, und das nicht tief gestimmt vor sich hin grummelt, sondern stark an die Götter MERCYFUL FATE angelehnt ist, was ?Emissaries? sogar für traditionell orientierte Metaller interessant macht. Wer einmal direkt ins Blut gehende Kunstwerke wie "Rebirth Of The Nemesis" (orientalisch anmutender Headbanger, saugeil!), das zweiteilige Epos "Deluge Of Dimensional Dreams", das sogar an alte MAIDEN erinnernde "Double Helixed Sceptre" oder das aggressive Gitarren-Säge-Massaker "Leper Jerusalem" gehört hat, wird MELECHESH sofort in sein schwarzes Herz schließen und darf sich über eine der originellsten Dunkelstahl-Scheiben der letzten Zeit freuen! Das I-Tüpfelchen setzen die Jungs ihrem Meisterwerk aber mit der genialen Coverversion von THE TEA PARTYs "Gyroscope" auf, die neben der abschließenden Jam-Session endgültig beweist, dass MELECHESH eine Ausnahmeerscheinung im harten Musikzirkus sind. Hoffentlich beschert der Gig auf dem diesjährigen Party.San der Band einen kleinen Schub nach vorne!

Emissaries


Cover - Emissaries Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Til Avsky For Livet

()

Ljå aus Norwegen haben sich 2002 gefunden, nachdem die Mitglieder mit anderen Bands (unter Anderem NEETZACH, MALICE) unterwegs waren und spielen laut eigener Aussage Black Metal im Fahrwasser von GORGOROTH, ULVER oder MARDUK. Dabei fällt zuerst einmal auf, dass Ljå heutzutage doch hörbar undergroundiger zu Werke gehen als ihre Vorbilder und sich nicht nur produktionstechnisch deutlich am norwegischen Schwarzmetall der frühen 90er orientieren. Man hört hier "A Blaze In The Northern Sky" oder "Pure Holocaust" als Urväter unverkennbar heraus, was sich neben dem rumpelig-schrillen Sound (der aber sehr gut zum Stil von Ljå passt und besonders die Gitarren herrlich fies sägen lässt) auch bei den Kompositionen bemerkbar macht, die sehr gekonnt und bisweilen melodisch zwischen wüster Raserei, stampfendem Midtempo und sogar vereinzelten akustischen Einlagen ("Gjort Til Djevel") pendeln. Man merkt "Til Avsky For Livet" deutlich an, dass hier keine unbeholfenen Newcomer am Werk sind, die mal eben möglichst hässlich geschminkt, schnell und schlecht eine "ultraböse" Platte zusammenkloppen, sondern erfahrene Musiker, die sich bereits seit Anfang der 90er ihre Sporen verdienen und diese Musik schlichtweg gepeilt haben. Allgemein kann man "Til Avsky For Livet" wohl nicht empfehlen, aber Dunkelmännern der alten Schule könnte das Album, wie mir auch, wahrlich zusagen. Richtig schön grantig!

Til Avsky For Livet


Cover - Til Avsky For Livet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bat Out Of Shell

()

Das durchgeknallte Trio aus dem kanadischen Vancouver existiert bereits seit 12 Jahren. Entstanden ist die Band angeblich nach einem nuklearen Unfall aus zwei Eiern und einem Hund. Dabei wurde auch ihre Superkraft geschaffen: Die "Super Pop-Punk Power". Wenn die Musik der Kanadier auch nur halb so originell wie diese Geschichte wäre, könnte das mittlerweile zwölfte Album (das übrigens - tada! - zwölf Songs enthält) durchaus Spaß machen. Leider ist es aber so, dass ihre Musik zwar deutlich RAMONES-beeinflusst ist und stellenweise auch die BEACH BOYS anklingen, man aber ausschließlich glatten Gute-Laune-Poppunk vorgesetzt bekommt, der dazu noch komplett drucklos aus den Boxen seiert. Auf einen Hit wartet man vergebens, denn alles klingt nach demselben nichtssagenden Einheitsbrei. Die Jungs sollten wenigstens einen Teil des Ideen-Reichtums, den sie in ihre Band-Bio stecken, für ordentliche Songs verwenden.

Bat Out Of Shell


Cover - Bat Out Of Shell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 36:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dying is Your Latest Fashion

()

Mit ihrer Debüt-EP haben ESCAPE THE FATE bereits klar gemacht, dass es ihnen nicht um musikalische Individualität in irgendeiner Weise geht, sondern darum, dem Sound ihrer Vorbilder und Einflüsse so nah wie möglich zu kommen. Wenn dabei noch ein, zwei gute Songs herauskommen, um so besser. An wem sich die Combo aus Las Vegas orientiert, wird nach zwei Sekunden deutlich: Namen wie ATREYU, UNDEROATH oder TAKING BACK SUNDAY sagen alles. Für die Zielgruppe der Emos ist "Dying Is Your Latest Fasion" (ein erstaunlich selbstironischer Titel) ohne Abstriche konsumierbar, Songs wie das popppige "The Web We Weave" oder der potentielle Clubhit "Reverse This Curse" sind erste Sahne. Also kann man ESCAPE THE FATE eigentlich nichts vorwerfen, außer ein weiteres Plagiat in einem überfüllten Segment des Marktes zu sein, der nichts Neues zu bieten hat. Wie weit das unterstützenswert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Dying is Your Latest Fashion


Cover - Dying is Your Latest Fashion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Necromanzee Cogent

()

Die bereits rezensierte FURZE-Veröffentlichung war stumpfer, rumpeliger und nicht mal spannender Old-School-Black-Metal. Demgegenüber hat der Zweitling von 2003 "Necromanzee Cogent" mehr zu bieten, also in diesem Fall ist weniger mehr. Denn die Scheibe ist langsam, doomig, minimalistisch und entfaltet dadurch einen gewissen Reiz. Und durch abgedrehten, beinahe drogistisch-geschwängerten Gesang, der eher an einen dubaianschen Moschee-Sänger erinnert als an Schwarzmetall. Dazu gesellen sich zugegebenermaßen ungewöhnliche Soundeffekte. Ambient und Co. KG bringen FURZE in die Nähe von Bands wie Abruptum - die fiese Stimmung der Militaristen aber schaffen diese Norweger nicht, der Sound macht die Diabolik irgendwie unernst und gibt die Band mit dem komischen Namen und dem großen Maul der Lächerlichkeit preis. Der Reaper änderte an den Songs nicht, auch sonst ist außer einem Pappschuber und einem leicht geänderten Schriftzug nix Neues zu entdecken. Letztlich ist das Album überflüssig, trotz aller Versuche der Trondheimer, anders zu sein - da kann auch die Werbung von 1349ern oder Fenriz nichts dran ändern.

Necromanzee Cogent


Cover - Necromanzee Cogent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 72:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Late Nights At Desert´s Rimrock

()

Auf ein gutes Dutzend Werke kann der gebürtige Italiener und Klassikfan Alex Masi bereits zurückblicken, und niemand dürfte ernsthaft bestreiten, dass sein Name stets in Zusammenhang mit überragender Gitarrenarbeit fällt. Mit dem ehemaligen Malmsteen/ARK - Drummer John Macaluso hat er nun "Late Nights At Desert´s Rimrock" aufgenommen, auf dem man die beiden Ausnahmetalente in ihrer ganzen Pracht bewundern kann. Fans von instrumentaler Gitarrenmusik (gibt es da echt so viele?!) fühlen sich hier absolut angesprochen, aber mal ehrlich: einerseits kann man keinem Künstler seine Arbeit und seine zweifellos vorhandene, hohe Kunst absprechen, aber andererseits muss man auch nicht eine knappe Stunde lang hören, welch unglaubliche Tonfolgen der Maestro aus seinem Griffbrett herausholt. Auch dieses Album leidet, wie fast alle seiner Artgenossen, darunter, dass der "Aha-Effekt" irgendwann in pures "Jaja, wir haben ja gemerkt, dass Du das kannst!"-Abwinken übergeht. Normale Rockfans dürften hier also wieder mal eher genervt als zum Genuss angeregt sein. Wenn Alex Masi seine tolle Arbeit in allgemeinverträgliche Stücke eingebaut und sich (wie etwa Herr Malmsteen - selbst da scheiden sich schon die Geister) einen richtig guten Sänger geholt hätte, könnte man solch ein Album vielen anspruchsvollen Hard Rockern ans Herz legen, aber so bleibt wohl auch "Late Nights At Desert´s Rimrock" wohl nur einer kleinen, aber feinen Fanschar vorbehalten, die keine Angst vor komplexen Instrumental-Sessions hat. Perlen vor die Säue quasi?

Late Nights At Desert´s Rimrock


Cover - Late Nights At Desert´s Rimrock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Anser´s Tree

()

Der Name THE TANGENT wird Progfreaks ganz sicher ein Begriff sein, ihn diesem quasi Prog Allstar Projekt ist der Protagonist dieser aktuellen CD "Anser´s Tree" Guy MANNING ebenfalls rührig beteiligt. In der Hauptsache ist der gute Mann aber mit seinen Soloarbeiten beschäftigt und hat seit 1999 kontinuierlich nicht weniger als acht Scheiben herausgebracht. Bei "Anser´s Tree" wird fiktiv in einem chronologischen Ablauf innerhalb eines Konzeptalbums der Stammbaum einer Familie von Dr. Jonathan Anser vertont. Dabei hat sich Multiinstrumentalist die Ahnenreihe der Anser´s ausgedacht, die ausgehend von bestimmten Jahresabschnitten weit in der Vergangenheit bis hinein in die Zukunft mit einem gewissen Dr. Jonathan Anser als erzählendes Bindeglied, der rein von der Zeitschiene noch gar nicht geboren ist, deren Geschichte vertont. Dieser geheimnisvolle Doc versucht die Geheimnisse seiner eigenen Vergangenheit zu entdecken um so irgendwelche Einsichten oder Erkenntnisse über die Funktionsweise des Universums herauszubekommen. Bevor es jetzt noch stärker metamorphotisch wird, kommen wir lieber zur Musik. Hier dominieren im Gegensatz zu THE TANGENT ganz klar sehr softe Folkmelodien und eine entsprechende Instrumentierung, der Rock muß meistens hinten an stehen. Guy Manning sieht sich selbst gerne als eine Art Liedermacher/Songwriter oder auch moderner Barde und erzählt mit äußerst lyrischen Texten die Begebenheiten seine verschiedenen Personen. Das Ganze erinnert mich doch recht stark an die ganz alten JETHRO TULL, BARCLAY JAMES HARVEST oder die Anfänge von PINK FLOYD aus allen Ecken strömen luftige Flötenklänge, vornehmlich akustisch geprägte leichte Gitarrenarrangements, zarte Violinen in hellen Klangfarben alles sehr romantisch manchmal nur haarscharf am Kitsch vorbei. Manche werden dies begeisternd romantisch nennen, mir ist dies oftmals zu ausufernd, lange ausgedehnt zu sehr nach Folklore klingend auch wenn er dies relativ gradlinig macht aber trotzdem mit vielen Details und fast schon barocken Schnörkeln daher kommt. Ganz klar dieser Mann hat hier ein hohes kompositorisches Können mit einem unheimlich breiten musikalischen Background an den Tag gelegt, egal ob Saxophon oder auch mal leicht jazzig, blusige Soundsprenkel mit Spacigen Keys ja manchmal hat dies sogar was von orchestraler (Kirchen) Musik es wird viel geboten. Einzig als Sänger überzeugt mich Manning eher nicht so wie er dies als Instrumentalist tut, er lispelt nämlich deutlich und sein Timbre klingt nach einen deutlich reduzierten IAN ANDERSON, da hätte er sich mal lieber einen guten Vocalisten gesucht. Die Produktion könnte ebenfalls etwas mehr Sattheit vertragen aber sei´s drum, für alle Freunde der leichten Progmuse mit extrem vielschichtigen Stimmungsbildern, weitläufigen und verträumten Harmonien dürfte "Anser´s Tree" durchaus eine passende Geschichte sein. Mir ist diese fast schon übertriebene Anmut sowie immer nur positiv geartete Mucke ohne den gewissen (bösen) Widerpart einfach etwas zu seicht und zu kantenfrei ausgeprägt. Aber trotz dieser Vorbehalte kann man sich auch als Rockfan wunderbar für eine Stunde in diese sieben virtuos vorgetragene Kapitel als (guter) Zuhörer hineinfallen lassen. Hat schon was, auch wenn man etwas etwas Geduld mitbrigen mußt.

Anser´s Tree


Cover - Anser´s Tree Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 63:32 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD