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Sind die Lichter angezündet?

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Meinen die Berliner es wirklich ernst in der Deutung von "lustig" ?? Dies fragt man sich ganz unwillkürlich beim Anhören dieser Weihnachts-CD der Brüderschaft POTENTIA ANUMI (2002 gegründet der lateinische Name bedeutet soviel wie "Kraft der Seele"). Denn so richtig komisch im gelungnen Stil der ROTEN ROSEN oder Onkel Tom werden die hier verwurstelten Klassiker auf "Sind die Lichter angezündet?" eigentlich (fast) nie. Das Anfangsgedicht kommt zunächst noch ganz gut aber schon die Schunkel Version von "Morgen Kinder .." ist na ja, klingt nach zuviel Meht. Wie diese zum Teil ehemaligen Mitstreiter der ex-INCHTABOKATABLES in einem mal auf Billig-Mönche, dann wieder schrägen Mittelalterfolk oder nur bieder akustisch gezimmerten Sound mal mit Streichern, Kirchenorgeln oder Kinderstimmen angereichert einige bekannte Weihnachtsgassenhauer durch ihren ganz eigenen Kakao ziehen ist meistens leider nur musikalischer Schund. Insbesondere die manchmal auf ziemlich derb dann wieder nur leicht abgeänderten Texte sorgen für einen eher mitleidig zu belächelnden Gesamteindruck. Ja o.k. bei der etwas infantilen Version von "Es ist ein Ros bzw. Duft entsprungen" ist mir schon ein kleines Lächeln rausgerutscht aber insgesamt ist dies alles viel wenig, um für so ein Machwerk Geld auszugeben. Musikalisch herrscht sowieso eher gepflegte Ideenlosigkeit oder auch nur minimalistidcher Durchzug einzig der Kamsutra-Sitar Mix (allerdings mit viel zu langem Vorspiel) von "Kling, Glöckchen .. " weiß etwas zu überzeugen. Ansonsten gab und gibt es in diesem Bereich schon viele viele bessere Sachen - POTENTIA ANIMI haben sich zwar nicht ganz so stark blamiert wie zuletzt TWISTED SISTER aber (wohl nicht nur) für Rockheads ist dieser abstruse Mischung absolut verzichtbar. Ehrlich gesagt, da war die zuletzt reviewte Kinderleider CD "Randale unterm Weihnachtsbaum" noch einen ganzen Tick überzeugender und vor allem tatsächlich unterhaltsamer. Diese Lichter könnt ihr getrost aus lassen!


Tracks:

1. Des Jahres letzte Stund

2. Morgen Kinder wird´s was geben

3. Es ist ein Ros entsprungen

4. Stille Nacht

5. Tausend Sterne sind ein Dom

6. Kling, Glöckchen, kling!

7. Oh Tannenbaum

8. Schnabausens arme Kinder


Sind die Lichter angezündet?


Cover - Sind die Lichter angezündet? Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 26:21 ()
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Chewed To Bits By Flying Rodents

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Mal wieder recht ungewöhnliche Sounds bei MI - BLOTCH ("Fleck") nennt sich eine Formation aus Köln und Bonn. Selber umschreiben sie ihren Stil als Dancefloor Rock, ich tendiere zu Indie meets Elektro aber auch dies trifft es natürlich auch nicht ganz. Denn der Track "Kei" entwickelt sich aus einem behäbigen atmosphärischen Gitarrengeklimper tatsächlich zu einem fetten Metalfinale. Eigentlich in klassischer Rockband-Besetzung mit Schlagzeug, Bass und zwei Gitarren sind die vier Jungs unterwegs, es geht viel um Rhythmus und Bewegung. Man verwendet lt. eigenen Angaben keine Samples oder Loops, bereits beim ersten Track mit treibenden Beats sowie dieser endlos monotonen Gitarrenschleife (") beginnend und der danach sich in fast extatische Konglomerate hochsteigernde Fusionsound wird deutlich, diese Musik hat schon etwas, bloß was "! Nach einem Demo im Jahre 2003 sowie einem weiteren Live-Demo von 2005 gibt es jetzt den ersten Longplayer mit dem Titel "Chewed To Bits By Flying Rodents" ("Rodents" = Nagetiere). Hatte ich schon erwähnt dass BLOTCH rein instrumental agieren - egal positiv sind auf jeden Fall die vielen traditionellen Einflüsse aus Jazz, Rock, Punk und ja auch Metal. Weiterhin wird auch viel mit Klängen, Geräuschen und sonstiger Lautmalerei experimentiert sowie gewisse fernöstliche Soundmuster miteingebaut. BLOTCH schrecken eigentlich vor nichts zurück, pflegen eine gewisse skuril-schnöde Attitüde aber kommen trotzdem nicht total abgehoben oder gar künstlich daher. Der Spaßfaktor wird deutlich hörbar trotzdem hochgehalten, es klingt bei allerrlei seltsamen Details nie zu angestrengt oder konstruiert. Auch das an alte gemalte Filmplakate erinnernde Coverdesign sowie die leicht sonderbaren (Kunst) Titel deuten darauf hin und zeugen von ungewöhnlichen Musikauffassungen. Muß aber sagen, trotz aller Ideen konnte sich diese CD auf Dauer keine heavy Rotation in meinem Player erkämpfen da helfen die immer wieder stark durchdringenden Rockroots nicht viel. Wenn die Band live spielt und die Stücke immer wieder neu entstehen läßt, ist die sicher mal ganz amüsant aber Dauer taugt diese Mucke doch eher für den Hintergrund. Der zunächst freakige Charakter geht nach mehreren Durchläufen schnell verloren, bietet aber bei den ruhigeren Parts tatsächlich ein gewisses Chill-Out Feeling ("Swing low"). Für 5 € ist "Chewed To Bits By Flying Rodents" auf der Band HP zu haben inklusive lohnenswerten Digipack.

Chewed To Bits By Flying Rodents


Cover - Chewed To Bits By Flying Rodents Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:45 ()
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Void

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Wenn sich ehemalige und aktive Mitglieder von UPHILL BATTLE, PHOBIA, IMPALED, EXHUMED und ANUBIS RISING zusammentun und noch einen Jazz-Bassisten ins Boot holen, kann das Ergebnis nur eine heftige Platte sein. "Void" ist vergleichbar mit CULT OF LUNA, MASTODON und BURNT BY THE SUN, mit einem Schuß NEUROSIS. Streckenweise ("Fault Lines") wie ein Soundtrack, dann wieder apokalyptisch, bedrohlich, düster, gibt es für den Hörer eine emotionale Achterbahnfahrt, die für die meisten Menschen zu schwer verdaulich sein dürfte. Wer sich aber an der Musik der genannten Bands erfreuen kann (oder alternativ einen Streit mit Freundin oder Mitbewohnerin beenden will), legt "Void" auf und läßt sich auf eine knapp 50-minütige Soundwand ein, die in dieser Qualität nur von gestandenen Mucker gemacht werden kann. Natürlich eine ideale Scheibe für den Winter oder um ungebetenen Besuch loszuwerden.

Void


Cover - Void Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:18 ()
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Buried In Between

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Drei-Wort-Bandnamen sind normalerweise ein guter Indikator dafür, dass es sich um eine Metalcore- oder Emoband handelt. IN TWILIGHT’S EMBRACE hätte ich aber doch eher einer Gothic-Trällerband zugetraut, als einer lupenreinen Metalcorecombo. Ein Haufen junger Polen hat beim rührigen Life Line-Label jetzt sein Debütalbum veröffentlicht, dass vom Label großspurig mit DARKEST HOUR und UNEARTH in Reihe gestellt wird. So ganz kann man nach dem Genuss von "Buried In Between" dem aber nicht zustimmen, auch wenn die Scheibe einigermaßen gut ist. Mehr aber eben auch nicht. Die Polen gehen ziemlich metallig zu Werke und verzichten weitgehend auf Moshparts, wie sie mittlerweile in Mode gekommen sind. Stattdessen wird ordentlich Gas gegeben, verpackt in einen Sound, wie man ihn von den deutschen Genre-Vertretern kennt. Insgesamt eine solide Scheibe, die ohne große Höhen und Tiefen a Hörer vorbeizieht, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wer zuviel Geld hat, kann sich die Scheibe ja mal antun, alle anderen können drauf verzichten. Sollte Metalcore irgendwann mal nicht mehr boomen, werden IN TWILIGHT’S EMBRACE zu den ersten Bands gehören, die weg vom Fenster sein werden. Das Schicksal des Mittelmaßes…

Buried In Between


Cover - Buried In Between Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 32:23 ()
Label:
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Clean Sweep EP

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LOSINGALL haben sich für ihre neue EP "Clean Sweep" viel Zeit gelassen und sogar ein Jahr Live-Pause gemacht. Diese Fokussierung hat den sieben Songs hörbar gut getan und "Clean Sweep" zu einem brutalen Hassbrocken werden lassen, der irgendwo zwischen NEUROSIS, CROWBAR und altem HC steht. Die Schwaben gehen sehr langsam zu Werke und konzentieren sich lieber auf den Aufbau einer fast schon nihilistischen Atmosphäre, anstatt griffige Kurznummern zu schreiben. Zwar gibt es auch groovige Parts, aber selbst bei denen bleiben LOSINGALL allerhöchstens im Mid Tempo. Zuviel Geschwindigkeit würde nicht zur Musik passen und die Atmosphäre beschädigen. Der Brüllgesang passt wie Arsch auf Eimer und verleiht der komplexen Musik die endgültige dunkle Note. Wer auf berohliche, anspruchsvolle Musik abfährt und was für die dunkle Jahreszeit sucht, ist hier richtig.

Clean Sweep EP


Cover - Clean Sweep EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 30:13 ()
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Precious Times

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Im Pott sind die Jungspunde von RITUAL beheimatet, die ich bisher nur live erlebt haben. "Precious Time" ist ihr erstes Album, nachdem sie vor knapp einem Jahr mit der "One Foot In The Grave"-7" einen ersten Achtungserfolg einfahren konnten. Auf dem Silberling geht das Quartett sehr direkt vor und kommt ohne langes Intro mit "All My Heart Is Beating For" gleich zur Sache. Da wird gradliniger Hardcore gezockt, der dank des hohen Melodieanteils hat schnell im Ohr hängenbleibt. Sänger Julian hat ordentlich Effekt auf seine Stimme gelegt (erinnerte mich spontan an "Ass Cobra"), was seinen aggressiven Gesang noch mehr in den Vordergrund rückt. Die ziemlich gute Gitarrenarbeit und die fitte Rhythmusfraktion sind aber nie soweit im Hintergrund, dass sie komplett untergehen. Wäre auch eine Schande, wenn deren gute Arbeit nicht gewürdigt würde. "Precious Time" ist mehr als gut und bietet dem geneigten Fan eine halbe Stunden ordentlich aggressiven Hardcores, der seine eigene Note hat und irgendwo in der Schnittmege von THE HOPE CONSPIRACY, Old School-Geballer und ein wenig COMEBACK KID ist, sich einer genaueren Einordnung durch seine Eigenständigkeit aber entzieht. Definitiv eine der besten HC-Platten des Jahres und nach dem EMPTY VISIONS-Knaller schon das zweite hochklassige Release aus dem Hause Fields Of Hope! (lh)

Precious Times


Cover - Precious Times Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 21:39 ()
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In My Blood (En Mi Sangre)

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Im Vorprogramm einiger größerer Bands haben es BREED77 stets geschafft, ihre Hörerschaft zu erweitern. Das sympathische Auftreten der Jungs aus Gibraltar und ihr moderner Flamenco-geschwängerter Metal vereinen die Gemüter auf eine erstaunlich effektive Art. Als Schatten über ihnen schwebt seit jeher eine musikalische Nähe zu den übermächtigen SYSTEM OF DOWN. Insbesondere Gesang des BREED77 Fronters Isola erinnert stellenweise an den nasal quäkenden Serj Tankian. Der Unterschied manifestiert sich aber im Gesamtbild, denn BREED77 fordern den Hörer weit wenigen als die Amerikaner. Der schöne Opener steckt das Revier von BREED 77 ab: Flamencogitarren, spanischer Text und neben fetten Drums dezent eingestreute Claps. Bei allen Ideen: Die Melodie steht beim interessanten Opener "Petroleum (You Will Be King)" im Vordergrund. BREED77 können aber auch deutlich düsterer, bei "Empty Words" schimmert gar eine gute Portion Nachdenklichkeit durch. Wirklich wütend tönen die Gitarren bei Ihnen nie und auch wenn einige der spanisch bis orientalisch tönenden Parts durchaus einen Hang dazu hätten: Kitsch ist ihnen fremd. Das mit wunderschönem Gesang versehene "Look At Me Now" gewinnt nicht nur durch die beinahe zelebrierte Unfähigkeit des Sängers den höchsten Ton zu treffen. Es ist oft mehr Rock als Metal was die Wahl-Londoner an den Hörer bringen. Etwas zurück bleibt trotz tiefer Streicherbegleitung das einfache "So You Know". Das krasse Gegenteil ist der abschließende Kinderchor bei "Tears", der als Gänsehautgarant ein tolles Album beendet.

In My Blood (En Mi Sangre)


Cover - In My Blood (En Mi Sangre) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:40 ()
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Nebula

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Im Gegensatz zu ihren entfernten Kollegen MELECHESH (mit denen man sogar schon getourt hat) stammen WINTERHORDE tatsächlich aus Israel und existieren bereits seit 1999, wenn auch anfangs erst unter dem Namen AUTUMN PLACE. Beeinflusst von skandinavischem Black Metal, macht sich das Sextett nun mit seinem Debüt "Nebula" auf, seinen Stilmix aus DIMMU BORGIR und CHILDREN OF BODOM aus dem "Gelobten Land" hinaus in die große, weite Welt zu tragen. Mit nordischer Schwarzwurzel hat man außer den starken Parallelen zu Familie Dimmu allerdings nicht viel am Hut, denn dazu klingen WINTERHORDE viel zu süßlich und haben mit Morgenrot einen Keyboarder in ihren Reihen, dem der eine oder andere Stromausfall mal ganz gut täte. Neben dem sehr von Alexi Laiho inspirierten Gitarrenspiel setzt man vornehmlich auf Bombast, der neben der arg pathetisch tönenden Klimperorgel selbst vor (stellenweise weiblichen) Hintergrundchören nicht Halt macht. Ein ordentliches Brett schiebt zumindest Schlagwerker Hesperus vor sich her, doch sein wirklich fettes Spiel klingt sehr steril und erinnert oftmals an einen auf elf (immer einen schneller!!!) gestellten Drumcomputer. Mit dem starken Opener "The Fall Of Angelic Dominion", dem fiesen "Hate Parade" oder der Hymne "An Ode To Man" hat man durchaus einige viel versprechende, gute Songs im Ärmel, die jedoch erstens ihre oben genannten Einflüsse allzu offensichtlich preisgeben und zweitens irgendwie künstlich konstruiert klingen. "Nebula" ist zweifelsohne ein hörenswertes Debüt für die angepeilte Zielgruppe, aber richtig böse und authentisch klingen WINTERHORDE noch nicht. Alles wirkt zu sehr berechnet, kalkuliert, wie diese zusammengecasteten Popbands, und darum sollten sich echte Schwarzheimer besser an stilistisch versierteren Kollegen orientieren.

Nebula


Cover - Nebula Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:22 ()
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Babysteps

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Es hat zwar aufgrund der vielfältigen Tätigkeitsgebiete etwas länger gedauert als geplant aber jetzt ist es endlich fertig "Babysteps", dass neue Baby von Henning Pauly. Schon bei den ersten Vocals kommt mir der Werbespruch unseres (Fußball) Kaisers Franz in den Sinn "ja is denn scho wider Weihnachten" "! Diese prägnante Stimme war mir von den genialen Weihnachtsalben des TRANS-SIBERIAN-ORCHESTRA?s (Nebenprojekt von SAVATAGE) noch recht gut in Erinnerung und tatsächlich dieser Jodi ASHWORD ist auch auf "Babysteps" dabei, singt hier sogar den Hauptcharakter. Er kommt hier wesentlich kraftvoller sowie aggressiver als beim TSO rüber, stellenweise wirkt er vielleicht dem oder anderen etwas zu hölzern aber das gibt sich, bestes Beispiel ist hierfür die wunderbare Akustikballade "The Door". Der Macher hinter diesem Konzeptalbum ist erneut der in LA lebende HENNING PAULY, der zuletzt mit seinen vielen Projekten CHAIN, FRAMESHIFT oder 13 DAYS zahlreiche musikalische Volltreffer in den unterschiedlichsten Genres landete. Eigentlich in der Werbebranche tätig, wo er u.a. prägnante Jingles oder Soundtracks komponiert, findet der Multiinstrumentalist immer wieder Zeit um sich in seinem kleinen Homestudio seinen vielfältigen musikalischen Vorlieben zu widmen und einfach tolle Songs zu schreiben. Nichts scheint ihm dabei fremd zu sein, natürliche musikalische Barrieren existieren bei ihm nicht er kombiniert und mischt zusammen egal ob Jazz, Filmmusik, Ambient, Progressive oder auch Symphonic Rock/Metal. Bei ihm klingt einfach alles stimmig, stets melodisch mit genügend Pep sowie Härte und mit seinem Hang zu üppigen Bombast hat er jetzt auch "Babysteps" zu einem Spitzenalbum gemacht. Das Material hätte vielleicht genauso gut unter dem "Frameshift" Label laufen können (die Takes von LaBrie stammen sogar noch von diesen Sessions) oder ist besser beschrieben ein Mix daraus und Chain.exe. Erneut hat Pauly sich dazu illustre Gäste ins Boot geholt, die seine Musik einfach hervorragend interpretieren. Ähnlich wie Arjen Lucassen (AYREON) versteht er als Komponist bzw. Mitmusiker hervorragend seine Kollegen quasi ihre Parts und Arrangements auf den Leib zu schneidern. Henning ist SAVATAGE Fan und dieses Album kann man stellenweise schon als eine Art Homage an die Epic Power Metaller von Florida verstehen. Insbesondere wenn Ashworth mit einem typischen Stakkatogewittergesang auf "I dont? believe You" wird jedem Fan von Jon OLIVA & co. dass Herz aufgehen. Absolutes Albumhighlight ist aber das neunminütige "A Place in Time" mit diesen tollem Kanonwechselgesang in bester "Chance" oder auch STAR ONE Manier, bei diesem Bombastepos bekommt man Gänsehaut pur. Die Geschichte hinter dem Ganzen dreht sich um einen ehemaligen Spitzensportler ("Nick"), der durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist. Es besteht eine vage Aussicht auf Heilung, aber die Fortschritte sind mühsam und gering, nicht zuletzt deshalb, weil der Patient mit viel Selbstmitleid und Verbitterung quasi sich selbst im Weg steht. Eine Zufallsbekanntschaft ("Matt") in der Cafeteria des Sanatoriums bringt ihn schließlich doch noch auf den richtigen Weg . Ashworth gibt dabei den "Nick", Matt Cash ist "Matt", James LaBrie stellt "Dr. Raspel" und Michael SADLER singt "Dr. Sizzla". Henning Pauly hat die komplette instrumentale Einspielung inkl. Drums selbst übernommen, lediglich die SAGA Musiker Jim Gilmour (Keys) und Ian Crichton (Guitar) haben ein paar Solo?s beigesteuert. Diese Krankenhaus-Story basiert lt. dem detailreichem Booklet auf einer wahren Begebenheit. Ansonsten ist außerdem noch Marcus Gemeinder als Pianist dabei, mit wunderbar perlig aber trotzdem klassisch geprägten Stil bringt er sich wunderbar mit ein. Insbesondere die spitzenmäßigen Zwischenstücke "Cafe1 bis 5" mit immer mal wiederkehrende Variationen von Melodien/Themen halten "Babysteps" wunderbar zusammen und stellen die logische Verbindung zwischen den Haupttracks dar. Insgesamt werden bei dieser CD alle Fans von Rock/Metal Opern bestens bedient, viel besser kann man es eigentlich nicht machen. Sehr Abwechslungsreich, mit genügend Härtegraden, nicht zu seicht trotz vieler getragener Parts einfach eine stimmige Mischung. "Babysteps" bietet gleichermaßen für Progies als auch etwas unbedarftere Musikfreaks einen hohen Spaßfaktor, da es nie zu frickelig und abgehoben zu geht - diese Scheibe läuft einem auch nach mehrmaligem Anhören sehr gut ins Ohr. Trotzdem finden sich noch neue Details ein typischer Fall also von einem qualitätsmäßig stetig wachsenden Album - was will man eigentlichmehr?! Ganz sicher mit eine der besten Rockopern des Jahres 2006.

Babysteps


Cover - Babysteps Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 75:37 ()
Label:
Vertrieb:
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New Life

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GOLGOTHA kommen aus Spanien, bringen es jetzt auf sechs Veröffentlichungen, die letzte aber liegt acht Jahre zurück - der Album-Titel ist also Programm. Die Band um Johnny Rottens Namensvetter Dave (der sich übrigens sehr arg um sehr tief liegende Growls bemüht) macht Doom Death mit gehöriger Gothic-Schlagseite. Doom: weil langsam, höchstens Mid-Tempo, Death wegen des gurgeligen Gegrunzes und Gothic wegen des Keyboards und oftmals recht klebriger Melodien. Das Album bewegt sich durchaus solide in den Genregrenzen, bisweilen steckt die grausam-schöne Melancholie so richtig an. Allerdings ist das neue Leben kein besonders anspruchsvolles, denn vieles lebt hier von der Wiederholung, vieles vom Klischee, die Strukturen sind einfach, die Trotzdem - oder gerade deswegen - hat die Scheibe echte Hits auf Lager wie "I Am Lost" oder den Klassiker vom Debüt in neuem Gewand "Lake Of Memories". Wie gesagt, Melancholie-Profis sollten mal reinhören, man muss sich ja nicht allzu tiefgehend mit GOLGOTHA beschäftigen. Rein oberflächlich betrachtet findet sich hier eine hohe Ohrwurmdichte, und härter als die ganzen Goten-Zoten sind die Iberer allemal. Und für echt anspruchsvollen Doom-Death gibt es ja schließlich andere Bands wie Swallow The Sun zum Beispiel. Ach: Auf der CD befindet sich auch noch ein professioneller Video-Clip von "Trapped In Two Worlds".

New Life


Cover - New Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:38 ()
Label:
Vertrieb:

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