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Beyond Hell

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Kannste ma sehen, die Außerirdischen aus der Plastik-Hölle sind wieder da! Sie haben sich Devin Townsend ins Raumschiff geholt und ließen die Scheibe verdedeln. Und das hat geklappt, GWAR klingen dicker und bedrohlicher als je zuvor. Fette Riffs, dickes Schlagzeug, kranker Gesang (der manchmal sogar an LARD erinnert) - und immerhin durchschnittliche, eben nicht mehr unterirdische Songs. GWAR zelebrieren fern der Hölle eine Mischung aus Thrash, Metal, Rock und Punk - da geht mehr als auf allen anderen GWAR-Scheiben. Die meist im mittleren Tempo angesiedelten Titel rocken und reissen mit, vorzugsweise nach Genuss mehrerer Hülsen. Was übrigens auch fürs durchschnittliche "School´s Out", einer Coverversion Alice Coopers gilt - da trinkt man doch gleich ganz viele Pilsetten. Aber: Wenn die unsäglichen LORDI für ihre muskalischen Ergüsse gefiert werden, dann sind GWAR echte Götter - von ihrer Show und Aussage mal ganz abgesehen. Einen Haken hat die Sache dennoch: Wenn die Musik live jetzt auch noch besser funktioniert als früher, hoffentlich lenkt die Mucke dann nicht vom Spektakel auf der Bühne ab. Schließlich interessiert bei GWAR-Gigs doch niemanden die Musik, oder?

Beyond Hell


Cover - Beyond Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:52 ()
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Another Phrase (EP)

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CYRUS legen mit der "Another Phrase" ihre zweite EP vor, auf der sie einen wilden Mix aus modernem Metal, Screamo und Alternative Rock auf den Hörer schmeißen. Geht der Opener und Titeltrack noch ziemlich Metalcore-lastig zu Werke (und ist mit Abstand der härteste Track der EP), wird es beim nachfolgenden "My Way" getragener, rockiger, alternativer. Das liegt besonders am neuen Sänger Chubby, der auch jenseits von Shouts und Aggro-Gesang überzeugen kann und dem Track mit seinem klaren, gefühlvollen Gesang seinen Stempel aufrdückt. "Pain Walks In" geht dann noch stärker in die Rock-Ecke und erinnert an ruhige Stücke von 3 DOORS DOWN, was auch für das die EP abschließende "Song Of A Desperate Man" gilt. Mit dieser EP zeigen CYRCUS, dass sie für höhere Weihen bereit sind und so manchem Label gut zu Gesicht stehen würden. Die vier Songs können mit ihrer eigenständigen Mischung überzeugen und sind zudem noch saufett produziert, da kann das Warten bis zum Label-Debüt der Band mit dieser EP locker überbrückt werden.

Another Phrase (EP)


Cover - Another Phrase (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:18 ()
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We Must Obey

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Drei Jahre haben sich Scott Hill und seine Mannen für den Nachfolger von "Start The Machine" Zeit gelassen. Das ist seit "California Crossing"-Zeiten schon fast der normale Rhythmus von FU MANCHU und wieder einmal Garant für ausgefeilte Rocksongs, die sich direkt ins Hirn bohren. "We Must Obey" als Opener führt das in Perfektion vor, den Song bekommt man nicht mehr aus dem Kopf, nachdem man ihn einmal aufgesogen hat. Dazu kommt die unnachahmliche Coolness, das Versprechen von Hitze, alten fetten Cabrios und kaltem Bier.
"Knew It All Along" schlägt in die gleiche Kerbe und macht diese noch tiefer, bevor "Let Me Out" einen halben Gang zurückschaltet, aber trotzdem noch den gleichen Groove und Ohrwurmfaktor hat. FU MANCHU wissen einfach, wie sie druckvolle, dreckige und groovende Rocknummern zu schreiben haben und werden mit "We Must Obey" keinen Fan enttäuschen. Das ist allerfeinster Wüstenrock, mit dem sich die Combo als die zur Zeit beste KYUSS-Nachfolgeband präsentiert. Obey ´em!

We Must Obey


Cover - We Must Obey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:25 ()
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In These Veins

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Das ist mal echte Coolness: Johan Liiva ist der alte Sänger vom Arch Enemy und kackt darauf. Er nimmt lieber eine geile Scheibe nach der anderen mit HEARSE auf. "In These Veins" ist jetzt schon das vierte. Ganz locker kombinieren die Schweden Death Metal, Rock´n´Roll, Punk und Crust zu einer extrem entspannten Scheibe. HEARSE sind heftig, sie grooven monstermäßig, haben dabei immer eine Kippe im einen Mundwinkel und ein cooles Grinsen im anderen. Dazu hat ihnen Meister Swanö auch noch einen grundehrlichen Sound verpasst. HEARSE covern einen Sator-Song und ihren sich dabei an wie "Lemmy on Death", das verwursten die drei Männer ein Ace-Frehley-Solo, Jugga von Mob 47 singt auf "Intoxication" gästemäßig mit. Und das alles passiert so locker, dass es beinahe unglaublich erscheint. HEARSE schütteln das locker aus dem Ärmel, wofür andere jahrelang vor dem Spiegel im Sutio posen und es nie hinkriegen werden. Leichenwagen auf der Route 666 zu fahren, ist ja schon voll cool, aber: Diese HEARSE sind noch viel besser. Death´n´Roll at it´s allerbest.

In These Veins


Cover - In These Veins Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:32 ()
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Twisted

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Diese CD von TEA FOR TWO mit den drei unscheinbaren Strichmännchen vorne auf dem Cover von "Twisted" beginnt mit einem recht soliden und viel spanischer Folklore versprühenden Song Namens "Spanish Nights" - hier sind bereits diese typischen, leicht perligen Flöteneinsätze (die auf der gesamten Spielzeit immer mal wieder eingestreut werden), gekonnte akustische Gitarrenparts sowie stilechtes Flamencogeklapper zu hören. Einzig der etwas hölzerne Gesang (mit etwas gestelztem English sowie den etwas platten Hey, hey Passagen na ja ..) von Stephan Weber vermag mich nicht ganz so zu überzeugen. Dies ist bei einigen anderen Tracks stellenweise auch so der Fall und vielleicht der einzige, wenn auch nicht unbedingt so nachhaltig störende Kritikpunkt, eines ansonsten sehr originellen und vor allem aufgrund seiner lohnenswerten Vielfältigkeit sehr zu lobenden Albums. Im weiteren Verlauf der 45 Minuten steigern sich die gesanglichen Darbietungen aber deutlich, vor allem in den höheren Regionen scheint er sich wesentlich freier und etwas gelöster zu bewegen. Diese Band gibt es schon seit über 20 Jahren (aber nur vier Alben) mit wechselnden Besetzungen und auch unterschiedlicher musikalischer Ausrichtungen, das letzte Werk "1012 liegt schon sechs Jahre zurück, man begann als Jazz-Blues-Folk Duo und auch im Neoprog versuchte man sich, davon ist auf dem aktuellen Output nur noch wenig zu vernehmen. Macht aber rein garnix aus, wenn sich das Ergebnis so klasse anhört wie die 10 Tracks von "Twisted". Egal ob rein Instrumental wie bei dem nach bombastischer Filmmusik a la Hans Zimmer klingenden "Soundscape", der obergeilen Pianoballade "Last Drink" (erinnert an SUPERTRAMP zu besseren Zeiten in Originalbesetzung) oder auch mal leicht bluesig geprägt wie bei "Hold on" dieses Trio weiß genau, was es will und setzt dies konsequent um. Alles wirkt sorgsam arrangiert, mit viel Bedacht und dann packen Tea For Two immer wieder die Folkfuchtel auf aber ohne zu nerven, die Flötensounds lockern dabei wunderbar auf, bestes Beispiel dafür ist dass schnelle "Scar Folk" eine Art Speed-Ska Nummer, klingt wie JETHRO TULL auf Acid. Auf "My Own Way", einer der für mich stärksten Songs des Album, mischen die Jungs dann so ein Art Neo-Folk-Rock im akustischen Gewande sowie dezent angedeutetem Bombast zusammen und einem megastarken Gesang, der starke Vergleiche zu IQ aufkommen läßt - ein wirkich sehr guter Song. Als krönender Abschluß kommt dann noch die Ballade "Come What May" zum Einsatz, zunächst langsam mit gefühlvollen Cellospiel veredelt, steigert sich der Song dann hinauf in einen heftigeren Mittelteil mit fetten Gitarrenriffs, wummernden Bass sowie spacigen Keyboards, um dann wieder reduziert akustisch ruhig auszuklingen. TEA FOR TWO sind daher schlichtweg weiterzuempfehlen.

Twisted


Cover - Twisted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:36 ()
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Circus Of Fools

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Mit ihrem letztem Album "Elegies" konnte die finnische Band MACHINE MEN kräftig Punkten und bei den parallel zur Veröffentlichung laufenden Auftritten auch Live überzeugen. Zwei Jahre später steht mit "Circus Of Fools" Album Nummer drei in den Händlerregalen. Was dabei zuerst auffällt - die doch recht frappierenden Maiden-Anleihen der bisherigen Outputs sind geringer ausgefallen und kommen am offensichtlichsten immer noch durch die superbe Gesangsleistung des Mannes am Mikro durch (Anthony, ich sage nur "The Bruce"). Dafür scheint man bei den hymnischen Songs wie bei dem das Album abschließenden überlangen Highlight "The Cardinal Point" den Solowerken des Mr. Dickinson einiges an Beachtung geschenkt zu haben. Die fünf Mitte-Zwanziger treten auch etwas öfters aufs Gaspedal und lassen den Riffs ihren lauf (die eingängige Finnland-Single ?No Talk Without The Giant? und das kurze, heftige ?Tyrannize? seien da mal angeführt). Mit dem bedächtig startenden und sich recht schnell im Ohr festsetzendem Stampfer "Ghost Of The Season" und dem epischen, atmosphärischen "The Shadow Gallery" gibt es dann zwei starke Tracks für die Eisernen Jungrauen Fraktion mit Mittelteil der Scheibe. Neben bereits genannten Vorbild kommen da einen noch andere nordische Bands wie zum Beispiel Firewind, Thunderstone, Dream Evil und Konsorten in den Sinn - wobei MACHINE MEN zusehends einen eigenständigen Stil kultivieren und auch kräftig am Songwriting gefeilt haben. Dazu noch eine dampfhammermäßige Produktion von Mika Jussila (Children Of Bodom, Edguy), das passt. Sehr solide Vorstellung, zwar nicht ganz so stark wie der Vorgänger; aber "Circus Of Fools" sollte für jeden Melodic-Metal-Fan mit NWOBHM-Schlagseite ein genaueres Hinhören Wert sein.

Circus Of Fools


Cover - Circus Of Fools Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:49 ()
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Seediq Bale

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Jau! Nachdem die Japaner seit ein paar Jahren ins schwarzmetallische Geschehen eingreifen, melden sich nun auch die Chinesen zu Wort. CHTHONIC, die sich nach dem griechischen (!) Gott der Unterwelt benannt haben, stammen aus Taiwan und spielen symphonischen Black Metal, der (wie fast immer) sehr stark an die großen Vorbilder dieses Genres, DIMMU BORGIR, angelehnt ist. Mit "Seediq Bale" nimmt sich das fies und sehr geschmackvoll angepinselte Sextett des Jahrtausende alten Volkes Seediq und seiner Kultur an, das zu den Ureinwohnern Taiwans zählt (Näheres dazu in der Band-Biographie). Und eigentlich ist das Album auch nicht wirklich neu, sondern erschien bereits 2005 in einer taiwanesischen Version und mit anderem Artwork. Nun ist die englische Version hierzulande erhältlich und präsentiert die Band aus dem Reich Der Mitte auf erstaunlich hohem Niveau. Die Produktion von "Seediq Bale" erfüllt locker internationale Standards, die Stücke sind enorm vielschichtig, was dem Album eine hohe Halbwertzeit beschert, und einen gewissen Wiedererkennungswert kann man CHTHONIC, trotz der offensichtlichen Einflussgeber, auch nicht absprechen. Meist rasend schnell und bombastisch geht es zu, wobei das Keyboard zwar manchmal "piepsig" daherkommt, aber angenehm selten dominiert und auf den Wecker geht. Und auch der Wechselgesang aus Dani-Filth-artigem Kreischen und tiefen Growls weiß zu gefallen. Lediglich ein paar kleine Kritikpunkte müssen die Volksrepublikaner einstecken: mit der omnipräsenten Doublebase übertreibt es die Band (wie leider auch viele ihrer Artgenossen) doch etwas, und beim weiblichen Operngesang von Doris (!) wäre weniger auch mehr gewesen; die Dame heult für meinen Geschmack doch etwas zu sehr und oft herum. Abgesehen von diesen kleinen Schönheitsfehlern, ist "Seediq Bale" ein erstklassiges Album mit Langzeitwirkung geworden, das das düster-metallische China unerwartet stark repräsentiert und obendrein noch vier Videos enthält. Wenn CHTHONIC ihre wenigen Macken noch ausbessern, dann ist das nächste Mal sicher schon der "Tipp" fällig. Ach ja, im Sommer wird es heißen: Sechs Chinesen ohne Kontrabass spielen in Wacken und verbraten Euch was!

Seediq Bale


Cover - Seediq Bale Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9 + 4 Videos
Länge: 61:19 ()
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Mythmaker

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Die altgedienten Szeneveteranen und Industrial/EBM-Vorreiter SKINNY PUPPY haben sich schon auf "The Greater Wrong Of The Right" zu clubbigen Sounds hingezogen gefühlt und lieferten Breakbeat-durchtränkte, gar poppige Sounds ab. Was einerseits modern klang, entzog ihrer Musik zu weiten Teilen die Experimentierfreude. Wer sich daran störte, könnte mit dem gelungeneren "Mythmaker" durchaus wieder glücklich werden. Knapp drei Jahre nach ihrem letzten Album sind SKINNY PUPPY mit einem tollen Album zurück. Tanzbarkeit überlässt man 2007 weitestgehend ganz entspannt den Jüngeren. "Mythmaker" besinnt sich endlich wieder auf die Stärken des kanadischen Dreiers um Ogre, cEvin Key und Mark Walk: Die Überlegene Erfahrung beim Einsatz der Elektronik, ein bis ins Detail durchdachtes Soundgerüst und nicht zuletzt den Willen mit den Sounds zu spielen. "Magnifishit" beginnt mit epischer Dramatik und einer kleinen Melodie, die einfachen Beats kokettieren mit einem militärisch anmutenden Marsch. Und auch wenn sie kein dominierendes Element auf "Mythmaker" darstellt, genießen es SKINNY PUPPY sichtlich, sich im Spannungsfeld aus kraftvoller Breite und sehr sparsam instrumentierten Parts zu bewegen ("Haze"). Die Ballade "Jaher" überraschend im Gegensatz dazu mit einem erstaunlich prägnanten und wenig effektbehafteten Gesang Ogres, der zusammen mit einer Akustikgitarre einen träumerischen Sound erzeugt. Als Hommage an das Vorgängeralbum gerät das fetzige und Single-taugliche "Politikil", das seine Electro-Rock-Härte aus einer Gitarre zieht (die hängt um den Hals von nicht-Gründungsmitglied M. Walk). "Politikil" markiert dennoch für mich die schwächere Seite des Albums, da es abgesehen von einem cool-spacigen Zwischenpart zu langweilig ist - da überrascht es nicht, dass "Politikil" zum Soundtrack eines Computerspiels gehört, denn so klingt es auch. Die Breakbeats integrieren sich harmonischer ins Klangbild als auf dem Vorgänger, prägen aber den Sound bei Songs wie "Ambiantz" - aus dem eine grandios platzierte Kirchenorgel die Quintessenz herausholt. Richtig ätzend werden SKINNY PUPPY aber beim abschließenden Übersong "Ugli". Es ist nicht die brutale Härte die etwa MINISTRY dafür auffahren müssen. Es sind krachige Samples die sich bisweilen ins schmerzhafte Zusammentürmen ohne an sich aggressiv zu sein, ein rasiermesserscharfes Gitarrenriff und eine monotone Wiederholung der "Jesus wants to be ugly"-Textzeile die dem Hörer einiges abfordern - denn neben der musikalischen Peitsche an die man sich gewöhnen könnte, gibt es immer wieder das richtige Maß Zuckerbrot - hier in Form eines durchaus eingängigen Chorus. Bissige Texte mit zeitgenössischen Themen treffen bei SKINNY PUPPY endlich auch wieder auf intelligent gemachte Elektronik. Es gibt nicht viele Bands, die das nach einem Vierteljahrhundert Szeneaktivität von sich sagen können.

Mythmaker


Cover - Mythmaker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:0 ()
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Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning

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Bei MYRKGRAV handelt es sich nicht wirklich um eine Band, sondern um das Ein-Mann-Projekt des Norwegers Lars Jensen. Lediglich ein paar Gastmusiker (hauptsächlich für cleane und weibliche Vocals) hat sich das Allroundtalent gegönnt, ansonsten entstand "Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning" weitestgehend in Eigenregie. Dass das 2004 erschienene Demo "Fra Fjellheimen Kaller..." mittlerweile vergriffen ist, scheint verständlich, wenn man sich das neue Werk zu Gemüte führt. Abgesehen von einer recht dünnen, blechernen Produktion wartet dieses Debüt mit einer ganzen Palette durchweg sehr gelungener Viking/Pagan Metal-Hymnen auf, die neben epischen, melodischen Momenten auch genug Platz für schwarzmetallische Raserei bieten. Dabei begeht MYRKGRAV nicht den Fehler, seine Stücke mit unnötigem Keyboard-Pomp zuzukleistern oder billige Schunkelpassagen mit "Sauflied-Faktor" einzubauen. Mit der allzu "fröhlichen" Variante dieses Genres hat Herr Jensen nicht sonderlich viel am Hut, sondern die Musik tendiert eher in Richtung MOONSORROW, VINTERSORG oder der FALCONER-Vorgänger MITHOTYN (an deren "King Of The Distant Forest" mich "Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning" auch in Sachen Sound ein wenig erinnert), wobei natürlich einige lockere Folk-Passagen nicht zu kurz kommen. Wer sich also für diese Bands begeistern kann, sollte sich erstklassige Songs wie den Ohrwurm "Fela Etter´n Far", "Oppbrennerbønn", "Tjernet" (klasse!) oder das tolle, sehr melodische "De To Spellemenn" nicht entgehen lassen, denn das Album steckt voller solcher Perlen!

Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning


Cover - Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:24 ()
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Membranophonic Experience

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Hauptberuflich sowohl Schlagzeuglehrer als auch in einer regionalen Coverband mit dem pfiffigen Namen "Assholes" unterwegs, lebt der Andernacher Hans Jörg Schmitz hier auf seinem ersten Soloalbum "Membranophonic Experience" unter dem sehr coolen Künstlernamen KING OF AGOGIK wohl seine ganze Passion des "Felle dreschens" aus. Man könnte jetzt meinen, dass dieses toll aufgemachte Digipack nur was für (Fusion) oder Experimentalen Prog-Rock Freaks sein könnte aber weit gefehlt, denn diese 75 Minuten reine Instrumentalmusik sind zwar tatsächlich dermaßen abgefahren aber trotzdem absolut unterhaltsam zugleich. Keine Sekunde ist davon langweilig, ständig passiert irgendetwas, der Hörer gerät hier fast nie, trotz der coolen Anmerkung "A Drummers little Egotrip" nie in die Gefahr, dass sich ein mehr oder weniger virtuoses Schlagzeugsolo nach dem anderen aneinander reiht - ganz im Gegenteil. Der Junge hat sich neben ein paar äußerst fähigen Gastmusikern natürlich selbst ganz gehörig mit eingebracht und sprudelt nur so von Ideen aber vor allem Sounds, Samples, Geräuschen oder was auch immer in diesem Sektor mit modernster Technik alles möglich ist. Wer einmal ein RUSH-Konzert gesehen und dabei den genialen Neil Peart an seinem Rundum-Drumkitt, wild herumwirbeln sah, weiß was ich meine, so in etwa muß man sich wohl Schmitz ebenfalls vorstellen. Nach diesem Vergleich, da bin ich mir sicher, fallen sowieso ca. 98% aller bisher gekannten und kommenden Schlagzeugsolos komplett unter den Tisch, was besseres gibt es derzeit, außer vielleicht noch Mike TERANNA, wohl kaum in Sachen Drumming. Meister Schmitz darf sich also ohne Zweifel zu den 2% der lohnenswerten Schlagzeugsolofetischisten zählen, er hat sich außerdem noch stellenweise zu seinen eigenen Saitenkünsten noch fremde Gitarre sowie gleich zwei Bassisten dazugeholt. Aber alleine seine exzellente Technik sowie der ausgeprägter Hang zu extrovertierten Ideen fließen äußerst gekonnt in seine "Kompositionen" bzw. vielmehr üppigen Klangmalereien oder auch manchmal nur aus Geräuschansammlungen bestehenden Tracks mit ein. Insgesamt mit ganz leichten Abstrichen lassen sich die Songs wirklich gut anhören alleine schon das fast 15-minütige "Mc Wok (Voyage To Innocence)" mit diesen tollen asiatischen Klängen lohnen ein ausgiebiges Probehören. Er besitzt darüber hinaus eine wunderbare Selbstironie, die sich nicht nur in Worten "kingley composed and arranged" sondern auch bei seinen teilweise abstrusen Songtiteln ("Go where the pepper grow", "Me and the birch"), wenn er dann noch so stark betont "no sequences, no programming" diese Behauptungnehm´ nehm´ ich ihm natürlich nicht so ganz ab. Denn da sampelt es zwischen den meistens mit voluminös-sphärischen Keys umrahmten Tracks an allen Ecken und Enden, hier mal ein Sprachfetzen (die berühmte Rede von Martin Luther King - ist allerdings schon etwas abgedroschen) eingebaut oder da ein bekanntes Zitat verwendet (z.B. Die Stimme von Orson Welles). Musikalisch lassen sich bei näherem Hinhören ebenfalls bekannte Sachen von den BEATLES, ALAN PARSONS oder gar GENESIS als Soundanleihen finden - ja dies macht er alles sehr clever und mixt es frech, fröhlich frei zu dem ganz eigenen Klangkosmos des KING OF AGOGIK zusammen. Natürlich ist alles live eingespielt, vor allem die vielen Samples aber dies sollte man wohl mit einem leichten Augenzwinkern zur Kenntnis nehmen. "Agogik" steht ansonsten wohl u.a. für "Lesson of the individual arranging of the speed in a composition" dass allein sagt schon viel aus und damit gehört Hans Jörg Schmitz zu den ganz hoffnungsvollen Drummern der Szene. Insbesondere was seine erfrischende Originalität sowie sein relativ zurückhaltendes Spiel in Punkto ausufernde Solos betrifft (gibt´s natürlich auch, steht aber nicht so im Vordergrund) rechtfertigt er diese leicht gewagte Feststellung mit "Membranophonic Experience" aus meiner Sicht mehr als souverän.

Membranophonic Experience


Cover - Membranophonic Experience Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 73:14 ()
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