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Grey Universe

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Doom Metal bei Sonnenschein hören ist immer ein wenig merkwürdig. Als Doom-Band aus einem Sonnenverwöhnten Land wie Spanien zu kommen, ist noch viel merkwürdiger, andererseits kann ja niemand was für seine Herkunft. AUTMNAL suchen sicher immer den Schatten in ihrer spanischen Heimat, anders kann man so düstere, depressive Musik wie auf "Grey Universe" gar nicht machen. Ganz im Stile von MY DYING BRIDE, alten KATATONIA und PARADISE LOST wird hier in sechs Stücken auf hohem Niveau gelitten, dass es eine Wonne ist und dem Hörer selbst an Frühlingstagen ein Frösteln überkommt. Großes Kopfkino, dass nur wenige Bands schaffen (erinnert sich noch jemand an PARADIGMA?)! Hier paßt einfach alles, besonders der leidende Gesang (immer wieder unterbrochen durch Growl-Parts), die zähen Gitarren und die effektiv eingesetzten Streicher, die dermaßen traurig klingen, dass man sich für jedes Lächeln schämt. AUTUMNAL ist mit dieser Scheibe eine kleine Perle des Doom-Genres gelungen, die hoffentlich die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. Lass die Sonne in dein Herz? Von wegen - vertreib sie mit "Grey Universe"!

Grey Universe


Cover - Grey Universe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 47:23 ()
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The Hinderers

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DAATH haben mit Drummer Kevin Talley (u.a. ex-MISERY INDEX, ex-DYING FETUS) einen äußerst kompeteten Mann in ihren Reihen, der es in den dreizehn Songs von "The Hinderers" durchgehend verstanden hat, sich in Szene zu setzen und einen anständigen Drumsound zu bekommen. Mr. Talley treibt den aus Atlanta kommenden Haufen dann auch immer wieder an und gibt den Songs einen brutalen Grundtenor, auch wenn es ihm in einigen Songs nicht gelingt, gegen die Ideenflut anzukommen (bei "Under A Somber Sign" passt sein Double Bass-Spiel so gar nicht). DAATH haben eine starke Death Metal-Schlagseite, bedienen sich aber ungeniert in anderen Genres und scheuen selbst vor Synthie-Klängen ("Dead On The Dance Floor") nicht zurück. Meist sind die Amis aber in schnellen, grooiven Fahrwasser unterwegs und lassen ihre Mischung aus Death und Black für sich sprechen. Dabei deckt die Band ein breites Spektrum ab und klingt mal nach brutalem Ami-Tod ("Ovum"), nach Death’n’Roll ("Subterfuge") und mal nach bombastischem Black Metal ("Festival Mass Conform") - eine reichlich bunte Mischung innerhalb der selbstgesteckten Grenzen. Neben Mr. Talley kann Sänger Sean mit seiner an AMON AMARTH erinnernden Stimme und die Gitarrenfraktion überzeugen (die meistens ordentlich bratend agiert), an der Produktion von James Murphy gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. DAATH ist mit "The Hinderers" ein guter Einstand bei Roadrunner gelungen, den sich Freunde gepflegten Geballers mal anhören sollten, auch wenn sie bei zwei oder drei Songs sicher die Skip-Taste nutzen werden.

The Hinderers


Cover - The Hinderers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:41 ()
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Voices Of Omens

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Extrem-Metal heißt Extrem-Metal, weil der Metal, der zu hören ist, extrem ist oder zumindest sein sollte. Wenn man diesen Begriff immer wieder in Zusammenhang mit "gewöhnlichem" Death Metal (tiefer gestimmte Gitarren und Growls alleine machen noch keine extreme Musik!) hört, verliert er irgendwann seine Bedeutung. Wenn man dann aber ein Album wie das Drittwerk (der erste, 1999 eingespielte Longplayer wird nicht mitgezählt, da er nie offiziell aufgelegt wurde) der Noise-Doomer RWAKE aus Arkansas hört, dann wird einem wieder bewusst, was extreme Musik bedeutet. Dieser irre Haufen spielt vertrackten, schwer verdaulichen Doom Metal mit stark verzerrtem Kotzgeschrei, das absolut krank (im wahrsten Sinne des Wortes) klingt und dem Hörer Einiges abverlangt. Aber auch akustische Passagen ("Leviticus"), jazzige Abschnitte ("Inverted Overtures") oder psychedelische, ruhige Intermezzi ("Bridge") sind der Band nicht fremd, wobei das musikalische Grundgerüst durchaus traditionell klingt; lediglich der Gitarrensound ist sehr modern gehalten, aber mitnichten sonderlich tief gestimmt. Und wenn man RWAKE auf ihre Bestandteile reduziert, klingen sie am Ende nicht viel anders als eine extreme Version der alten BLACK SABBATH, was besonders beim abschließenden "The Lure Of Light" deutlich wird. Wo allerdings die laut Band vorhandenen, weiblichen "Gesänge" versteckt sein sollen, kann man allerhöchstens grob erahnen… "Voices Of Omens" ist ein gleichermaßen beeindruckendes, wie auch originelles und wirklich gelungenes Statement einer sehr interessanten Band, aber auch nur einem kleinen Kreis an Fans zu empfehlen, der eben extremen (Doom-) Metal mag. Die Kunden-Basis des "Relapse"-Labels darf sich grundsätzlich schon mal angesprochen fühlen!

Voices Of Omens


Cover - Voices Of Omens Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 59:8 ()
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Bound For The Bar

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Für diese Compilation hat sich Deutschlands feinstes Punkrock-Label People Like You mit der wohl coolsten und auf jeden Fall bekanntesten amerikanischen Rock ´n Roll-Klamotten-Marke Lucky 13 zusammen getan. Mit sinnigerweise 13 Tracks wird ein schöner Querschnitt aus dem vielfältigen und mit Highlights gespickten Label-Katalog präsentiert. Für den Einstieg hätte ich mir von den BONES zwar statt des RAMONES-Covers "I Wanna Be Sedated" einen eigenen Song gewünscht, aber der Großteil des folgenden Materials macht diesen kleinen Makel locker wieder weg. So gibt es neben untypisch ruhigen, aber genialen Songs der GENERATORS und der U.S. BOMBS u. a. Old School Punkrock von BORN TO LOSE und 2ND DISTRICT zu hören, Streetpunk von den DISASTERS, dreckigen Country von CHARLEY HORSE und Psychobilly von DEMENTED ARE GO und dem METEORS-Frontmann P. Paul Fenech. Einziger Minuspunkt ist, dass alle Songs bereits auf Alben oder EPs erschienen sind. Ein paar exklusive, bisher unveröffentlichte Tracks wären durchaus nett gewesen und hätten einen zusätzlicher Kaufanreiz geboten. Aber da die Scheibe zum kleinen Preis verkauft wird, lohnt sich die Anschaffung allemal, denn hier gibt es noch durchaus das ein oder andere Juwel zu entdecken.

Bound For The Bar


Cover - Bound For The Bar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:26 ()
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As Our Army Grows

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Die Engländer INTENSE legen mit "As Our Army Grows" bereits ihr zweites Album vor, nachdem der Vorgänger "Second Sight" hierzulande kaum Beachtung fand. Auch ein paar Gigs in Deutschland, unter Anderem als Opener auf dem 2004er "Metal Bash", brachten der Band kaum Aufmerksamkeit. Mittlerweile konnte man aber einen verdienten Deal mit Napalm Records einfahren, so dass es jetzt an den Fans ist, dass "As Our Army Grows" nicht auf halber Strecke verhungert wie sein Vorgänger. Musikalisch rangiert das Quintett irgendwo zwischen ICED EARTH (zu Barlow-Zeiten), JAG PANZER, NEVERMORE, BRAINSTORM oder FORTE, spielt also kräftigen, mitunter progressiven und hymnischen Power Metal, der mit schwülstigen Bombastsounds und Tralala-Mitschunkelparts nicht das Geringste am Hut hat. Auch in Sachen Songwriting haben INTENSE dicke Hosen an präsentieren mit dem Opener "Anger Of The Ancients", dem vertrackten "Our Last Hope", der starken Halbballade "Insanity´s Call", dem Stampfer "Temptress", dem schleppenden "Strange New World" (zweiter Teil der Trilogie "Chronicles Of The Flesh") oder dem erstklassigen "You Die Today" einen Haufen sehr guter Songs, die kaum hinter den oben genannten Referenzen zurückstehen. Lediglich ein paar Stücke ("Mirror Shroud" oder "Trojan Transmission") kommen nicht ganz so treffsicher daher wie der Rest, und Sean Hetherington´s Gesang klingt zwar voluminös und kraftvoll, aber über manche Strecken auch ein wenig ausdruckslos. Das kostet "As Our Army Grows" zwar ganz knapp den "Tipp", sollte aber Fans dieser Richtung nicht davon abhalten, INTENSE eine faire Chance zu geben. Sie gehören definitiv zu den hörenswertesten Entdeckungen im Power Metal in den letzten paar Jahren!

As Our Army Grows


Cover - As Our Army Grows Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:5 ()
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Graven Images

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DIE YOUNG aus dem schönen Texas (deswegen auch das TX hinter dem Bandnamen) geben auf ihrem neuen Longplayer "Graven Images" ziemlich Gas, was schon beim Blick auf die Tracklist deutlich wird: fünfzehn Songs in nicht mal einer halben Stunde lassen kaum Zeit für langatmige Stücke (das akustische Intermezzo "In Limbo" mal außen vor gelassen). Das Quartett fegt einem old schooligen Orkan gleich über den Hörer hinweg und zeigt sich bemüht, die kompromißlose Intensität von TERROR oder BLACKLISTED zu erreichen. Das gelingt nicht vollständig, da DIE YOUNG TX beim Songwriting noch Schwächen offenbaren und nur wenige Songs beim Hörer einen langfristigen Eindruck machen - der langsamste Track "Become The Change" gehört ironischerweise dazu. Live machen die Texaner sicher ordentlich Wind, aber auf Platte sind nach einigen Songs leichte Ermüdungserscheinungen zu sehen. Technisch ist dabei nichts zu meckern, die Produktion ist gelungen, der Sänger hat ein rauhes Organ, das nicht nervt und die Gitarrenarbeit ist klassisch-schneidend. Für eine Nachwuchsband geht "Graven Images" voll in Ordnung und wird DIE YOUNG TX dabei helfen, sich einen guten Ruf in der HC-Szene zu erspielen.

Graven Images


Cover - Graven Images Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 25:39 ()
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Stilltrapped

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Dass Finnen gerne mal depressiv und düster durch die Welt laufen, dürfte allgemein bekannt sein. Aber was APOCRYPHAL VOICE hier abziehen, hat weder mit dem einen, noch mit dem anderen etwas zu tun. Die 1999 von Juhani Jokisalo angeblich aus Gründen der Frustration über die derzeitige Metal-Szene gegründete Band lässt den Hörer tatsächlich deprimiert zurück, aber in anderem Sinne. Der kuriose Stilmix aus Doom -und Progressive Metal, Avantgarde-Sounds und psychedelischer Klangkulisse geht einem bereits nach wenigen Songs tierisch auf die Nüsse. Stellenweise möchte man auch gerne mal in Richtung PRIMORDIAL ausschlagen, was die treibenden Songs und den bemüht emotionalen, cleanen Gesang betrifft, aber das würde zuerst mal voraussetzen, dass man einen Sänger hat, der nicht so klingt, als leide er seit Wochen unter heftigem Darmverschluss. Ganz schlimm wird es aber, wenn ultranervige Intermezzi, irgendwo zwischen schrägem Psychedelic-Lärm und Pseudo-Horrorfilm-Soundtrack ("Dance Of The Phantoms") oder mitgeschnittene Erbrechungsorgien ("March Towards Hell"), aufgefahren werden. "Stilltrapped" wird dadurch nicht origineller, sondern nervt am Ende nur noch mehr! Ich hatte wirklich Mühe, mich durch mehr als einen Hördurchlauf zu kämpfen, aber auch mehrere Umdrehungen mit viel gutem Willen machen dieses Album nicht essentieller, sondern überzeugen noch stärker in der Meinung, es hier mit nordländischer Ausschussware zu tun zu haben.

Stilltrapped


Cover - Stilltrapped Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 58:34 ()
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Age Of Tyranny - The Tenth Crusade

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Wer seine Nachbarn oder Mitbewohner mal so richtig ärgern möchte, kann blind in die PRO-PAIN-Sammlung greifen und irgendeine Scheibe der Amis auflegen. Regler auf 11 und zusehen, wie der Putz von der Decke bröckelt und Normalsterbliche verzweifeln. Schön. "Age Of Tyranny" kam einigermaßen überraschend bei mir in den Briefkasten geflattert, bestand den ersten Krachtest aber mit Bravour - keine großen Überraschungen im Hause PRO-PAIN also, Gary Meskil, Tom Klimchuck, Eric Klinger und JC Dwyer machen da weiter, wo sie mit dem letzten Studiowerk aufgehört haben und feuern elf Granaten ihrer unwiderstehlichen Mischung aus Metal und Hardcore aus den Boxen. Also alles wie immer? Na, nicht ganz. Zum einen ist die textliche Ausrichung der Scheibe diesmal sehr politisch ausgefallen und eine gnadenlose, wütende Abrechnung mit der Regierung Bush, zum anderen haben sich PRO-PAIN wieder ein kleines Stückechen weiterentwickelt, was sich besonders im atmosphärischen "Beyond The Pale" widerspiegelt, dass von Matt (ICARUS WITCH) mit sehr feminin anmutenden Vocals veredelt wurde. Aber keine Angst, klassischen PRO-PAIN-Stoff gibt es daneben zuhauf, wie das stampfende "Three Minutes Hate", den brachialen Opener "The New Reality" oder das beinharte "Live Free (Or Die Trying)", die allesamt dem Fan das Herz aufgehen lassen. "Leveler" ist mal locker der brutalste Song der Band seit langem, während "Iraqnam" ein Doombrocken ist, der zum Text wie die Faust aufs Auge passt. Die Fans der (ex-) New Yorker können hier blind zugreifen und wer schon immer mal in den Sound von PRO-PAIN reinhören wollte, kann das bei diesem Hammeralbum beruhigt tun und sich danach in die Schar der Anhänger Gary Meskils und Co. einreihen. "Agy Of Tyranny" ist bester Stoff aus Amerika und wieder einmal der Beweis, wie arschgeil diese Band ist! Und jetzt entschuldigt mich, ich muss meine Mitbewohnerin vertreiben…

Age Of Tyranny - The Tenth Crusade


Cover - Age Of Tyranny - The Tenth Crusade Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:30 ()
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Stuck Here On Snakes Way

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Der Finnenhaufen OMNIUM GATHERUM befindet sich mit seinem dritten Album am berühmten Scheidepunkt der Karriere, an dem es heißt: "make it or break it". Tja, und so wirklich weiß ich nicht, ob "Stuck Here On Snakes Way" der große Wurf ist, mit OMNIUM GATHERUM ihre Karriere voran bringen. Die Songs sind solide gespielt, abwechslungsreich genug um den Hörer bei der Stange zu halten und angenehm druckvoll produziert, aber im Grunde genommen zündet die Scheibe einfach nicht, auch wenn sich Sänger Filpu weiterentwickelt hat und jetzt eine druckvolle Röhre vorzuweisen hat. "Into Sea" ist der Beweis, dass die Band zu brachialen und gleichzeitig melodischen Death Metal-Songs in der Lage ist und kann auf ganzer Linie überzeugen, vor allem der leichte DARK TRANQUILLITY-Touch fesselt. "Dysnomia" schlägt in die gleiche Kerbe und kann mit hinreißender Gitarrenarbeit punkten, auch wenn der Song an sich deutlich brutaler ist. Aber das war es dann auch schon, der Rest der Scheibe geht ins eine Ohr rein und zum anderen gleich wieder raus. OMNIUM GATHERUM verstehen es nicht, auf längere Zeit interessante Songs zu schreiben und den Hörer an sich zu binden. Positiv fällt nur auf, dass das Keyboard keine große Rolle mehr im finnischen Sound zu spielen scheint. Aber das reicht zusammen mit zwei wirklich guten Songs nicht aus, um "Stuck Here On Snakes Way" aus der Mittelmäßigkeit zu heben.

Stuck Here On Snakes Way


Cover - Stuck Here On Snakes Way Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:28 ()
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Discography

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Für alle diejenigen, die Anfang der 80er noch in die Windeln geschissen haben, gibt es alle jemals veröffentlichen MINOR THREAT-Songs auf einer CD, remastert und mit Fotos vom Line-Up und einigen Live-Shots. Die Band aus Washington, D.C., um Ian MacKaye war zweifellos eine der wichtigsten HC-Bands überhaupt, die das Lebensgefühl der aufkommen Straight Edge-Bewegung in Worte fasste (mit dem gleichnamigen Song und "Out Of Step") und eine Stimme gab. Die Wucht, mit der die 26 Songs aus den Boxen kommen, überzeugt auch fast zwanzig Jahre später noch und suchte damals seinesgleichen, angetrieben von sägender Gitarrenarbeit und dem einzigartigen Organs Ians. Wer sich auch nur ein wenig für die Wurzeln der Bewegung interessiert oder noch nicht alle MT-Songs sein Eigen nennt, muss bei dieser Scheibe einfach zuschlagen.

Discography


Cover - Discography Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 47:38 ()
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