Review:

Aeon Spoke

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Bei diesem selbstbetitelten Werk der US-Formation AEON SPOKE handelt es sich nicht, wie fälschlicherweise in vielen Kritiken erwähnt, um das Albumdebüt dieser ungewöhnlichen Kapelle. Die Jungs haben nämlich bereits Ende 2004 ihren Erstling "Above The Buried Cry" auf die Menschheit losgelassen. Dieses Klassealbum sorgte damals völlig zu recht für einen wahren Aufschrei in der Szene. Niemand hatte so ein atmosphärisch dichtes mit tiefer Melancholie versehenes sowie diese ausgeklügelten Melodiemonstern - manchmal haarscharf am Kitsch vorbei sowie hart an der morbiden Zerbrechlichkeitsgrenze angelegt - von solchen Musikern erwartet. Denn die beiden Hauptprotagonisten der Band, Sean Reinert (Drums) sowie Paul Masvidal (Vocals, Guitar), waren in ihrer musikalischen Vergangenheit doch gänzlich anderweitig unterwegs - viel eher mit so einer Art progressiv geprägten Jazz und Death Metal mit Bands wie DEATH (CD "Human") und CYNIC ("Focus" - ein Klassiker anspruchsvoller Mucke) nun ist aber AEON SPOKE ist eine gänzlich andere Baustelle. Aktuell mit einem größeren Label im Rücken haben AEON SPOKE vom ihrem Debüt praktischerweise gleich mal sieben Tracks übernommen sowie drei ganz neue Songs mit dazu gepackt. Ob die alten Tracks hierfür nochmal extra neu aufgenommen wurden ist mir leider nicht bekannt, könnte aber schon sein, da die Songlängen leicht abweichen. Soll uns aber nicht weiter stören, die unterschiedlichsten Ton-"Studios" sind für die Aufnahmen verwendet worden u.a. die eigenen Wohnräume sowie sanitäre Einrichtungen von Freunden. Für den Mix des Materials wurde jedenfalls neu der dreimaligen Grammy Award-Gewinner Produzent Warren Riker (u.a. DOWN, KORN) engagiert.

Der klasse Opener "Cavalry Of Woe" mit seinen relativ aufwühlenden Gitarren ist einer dieser zusätzlichen Lieder und fügt sich nahtlos in die bestehende Songdichte des anderen Materials ein. Mit einem gewissen Indietouch versehen zelebrieren Aeon Spoke ihre oftmals zarten zerbrechlichen Klanggebilde, die sich nur auf den ersten Blick einfach anhören, aber bei näherem Betrachten viele lohnenswerte Details entfalten. Die Musik kommt stellenweise recht getragen daher, ohne dabei zu anheimelnd oder gar penetrant selbstweinerlich zu sein wie dies so Viele der typischen Bands dieser Machart aus Schweden oder von der britischen Insel tun. Mir fallen als, wenn auch nur unzulängliche, Vergleiche ganz frühe PORCUPINE TREE Werke (doch selbst dort geht es immernoch deutlich progiger zu), eine etwas "härtere" Version von TRAVIS oder auch von der manchmal fast popigen Attitüde her betrachtet COLDPLAY ein. Einfache Rhythmen, groovig wummernde Bässe, flächige Keys ohne zu stark alles zuzukleistern, schön klingende Gitarren und eine zwar unspektakulär aber eindringliche Stimme prägen dieses wunderbar gefühlvolle Album. Neben dem flotten sowie mit catchy Hooks versehenen "No Answers", ist auch das dramatische mit schönen Gitarrenwänden versehene "Sand And Foam" eine schöne Nummer geworden. Auf der anderen, etwas relaxteren Seite gehen die langsameren Sachen wie die gelungene Artrock Hymne "Pablo In The Park" oder auch das spitzenmäßige "Nothing" dem Hörer unaufdringlich in die Gehörgänge. AEON SPOKE legen einfach viel Wert auf Gefühl und Atmosphäre. Die Songs bestechen dabei durch eine gewisse Weite, die den Hörer in viele sphärische Momente entführen. Sicher manchmal übertreiben es die Jungs dann doch ein klein wenig mit diesem pathetisch-schwülstigen Bombast, so schrammt "Grace" gerade noch am Kitschschnulzenprädikat vorbei. Wie es dann (viel) besser klingen kann, zeigt wiederum das chill-out mäßige "Yelloman". Die Band beherrscht ihr Handwerkszeug perfekt, schafft mit ihrem stets präsenten Gitarrensound, vielen symphonischen und wenigen progressiven Elementen ein in sich stimmiges Gesamtbild. Mit dem beinahe mystisch-aufwühlenden "Emmanuel" haben AEON SPOKE als einer der Höhepunkte der CD ein musikalisch perfektes Klangerlebnis aus packendem Rhythmus, viel Gefühl sowie ergreifender Melodie abgeliefert. Diese Amis besitzen einfach dieses gewisse Feeling für stimmungsvollen (Alternative) Art Rock mit unaufdringlichen aber großartigen Hooks. Wer also darüber hinaus einen gewissen Hang fürs Pathetische hat und großes Gefühlkino nicht scheut, wird hier sicher glücklich werden.

Aeon Spoke


Cover - Aeon Spoke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:4 ()
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Review:

Within Vs.Without Next Part

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Sie sind wieder da - DICE, die einzigen mir bekannten Cosmic Proger aus den Neuen Bundesländern. Pünktlich flatterte mir wieder dass alljährliche Album auf den heimischen CD "Teller", ein erneut recht gut gelungenes Album. Die Musik orientiert sich dabei wie erwartet natürlich nicht nur von der Thematik her sondern auch stilistisch am soliden Vorgänger "Within vs. Without - Next Part 1". Folgerichtig konnte auch namentlich nur die Bezeichnung "Within vs. Without - Next Part" lauten. Trotz des, für die meisten Bands sicherlich kurzfristig nur schwer zu verkraftenden, Ausstiegs eines Bandmitglieds (hier machte sich der bisherige Gitarrist Peter Viertel vom Acker - er konnte glücklicherweise durch den Gast-Gitarristen Yugenji ersetzt werden), hinterlies dieser Wechsel keine (größeren) hörbaren Veränderungen oder gar eine grundsätzliche musikalische Neuausrichtung. Die Band agiert nach wie vor tief im progressiven Fahrwasser von solchen Kultformationen wie CAMEL, ELOY (was die atmosphärischen Keyboardteppiche) oder natürlich PINK FLOYD (hierfür steht insbesondere die wunderbar gestaltete elegische Gitarrenarbeit) sowie die insgesamt sehr betont atmosphärisch gehaltene Grundstimmung. Mit der fast schon DICE-Spezifischen Bezeichnung Cosmic Prog kommt die stilistische Grundeinordnung schon ziemlich genau hin, denn mit ihren weit ausladenden Tracks entführen DICE den Hörer locker und leicht in die unendlichen Weiten der Prog Rock Stratosphäre. Es geht dabei aber nicht zu typisch spacig zu, da hier auf zu nervtötende und flirrende Piepskeys verzichtet wurde, dies Band versteht es trotz aller (positiver) Bedächtigkeit ordentlich zu grooven und mit melancholisch verträumten Klangwelten den Zuhörer in eine andere Welt zu entführen. Hier herrscht kein blinder Aktionismus DICE wollen einfach "nur" gut und harmonisch klingen. An die Stimme von Bandleader Christian Nóvé mit seinem etwas eckigen Gesang hat man sich mittlerweile auch gewöhnt, wobei mir diesmal die Instrumentalpassagen noch ausgedehnter als sonst vorkommen. Insbesondere Songs wie zehnminütigen Schlußtracks sind feine Progperlen und machen "Without vs. Within - Next Part" erneut zu einem lohnenswerten Album für alle an die 70'er Jahre angelehnten Progies im Aallgemeinen sowie Fans von neueren Formationen wie RWPL oder BLIND EGO im Speziellen.

Within Vs.Without Next Part


Cover - Within Vs.Without Next Part Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 59:51 ()
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Timetropia

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Es steht wieder einmal ein neues Werk von KINGCROW zu Besprechung an - "Timetropia" nennt es sich diesmal und, wie könnte es auch anderst bei den glühenden QUEENSNRYCHE Verehren sein, erneut hat man sich ein passendes Konzeptwerk ausgedacht. Diesmal geht es um Dirk, der nach einem schweren Autounfall ins Koma fällt, nach 5 Jahren erst wieder erwacht und dann nicht mehr so recht zwischen Illusion und Realität zu unterscheiden vermag. Nun ja, ähnliche Geschichten gab es zwar schon mehrfach (u.a. beim letzen genialen AYREON-Album) aber diese sympathischen Italiener verpacken ihre Story mit wirklich überzeugender Musik und bewegen sich auf "Timetropia" deutlich weg vom etwas kühl-spröden 80er Jahre Progmetal hin zu deutlich "wärmen" fast schon eher Hardrock betonen Songs. Trotzdem, dass der im Text der Story vorkommende Autounfall auf dem Highway 2112 (eine Art Hommage an die Proggötter von RUSH) spielt sind KINGCROW stilistisch um Längen vom Sound der Kanadier entfern. Ist ja auch nicht schlimm, denn das Ergebnis auf diesem Album kann sich wirklich hören lassen, vor allem hat die Band einen absolut eigenen Charakter gefunden, klingt variantenreich ohne zu viele komplizierte Arrangements mit einzubauen und hat hier ganz klar dass bisher beste Werk ihres Bestehens abgeliefert. Dies haben wohl Lucretia Records ähnlich gesehen und den Jungs den längst verdienten Deal beschert. Ein schickes Digipack sorgt auch optisch für Zuspruch, die Produktion ist ebenfalls gut gemacht, vor allem der knackige Schlagzeugsound gefällt mir besonders. Sänger Mauro besitzt ein recht charismatisches Organ, überzeugt bei den gelungen Melodiebögen und auch die gelungenen und mehrfach eingestzten Chorarrangements passen. Es gibt insgesamt zwar recht viele instrumentelle Teile, trotzdem finden KINGCROW einen überzeugenden Mix aus progressiv-verschachtelten Tracks mit markanten Riffs wie bei "Turn Of Events In A Drawer'" um dann etwas überraschend etwas völlig anderes aus dem Hut zu zaubern, denn dass fast schon fröhliche "Merry-Go-Round (Chemical Ecstasy)" mit diesen Chören, Handclaps sowie Pianostakkatos klingt genretechnisch wie eine Kreuzung aus NWOBHM meets AOR. Und dann wieder solche klasse fett und treibend daherkommende Instrumentalkracher wie "Fading Out Part I" oder such "Fractured", die trotz vieler Rhythmen und Breaks stets griffig und eingängig bleiben. Dass etwas langsam versponnend beginnende "Home" mit seiner unerwartenden Wende ins sleazige ist auch so ein Beispiel der Komponierkunst der Italiener.

Auf "Timetropia" zeigen sich KINGCROW insgesamt als Band gereift, technisch stark ohne es am nötigen Gefühl für gute Melodien fehlen zu lassen, die Musik versprüht eine positive Atmosphäre - der Nachweis für höhere internationale Weihen ist bei dieser Qualität locker geschafft.

Timetropia


Cover - Timetropia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:19 ()
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The Dark Third

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Mein Review Nummer 600 für MI, da sollte schon etwas Besonderes besprochen werden und die Scheibe "The Dark Third" ist ganz zweifellos ein solch würdiges Hammeralbum. Für mich haben die sechs Briten von PURE REASON REVOLUTION ganz klar schon jetzt einen vorderen Platz in den Jahresbestenlisten 2007 sicher. Die Formation ist von ihrer musikalischen Bandbreite erfreulicherweise deutlich in anderen Fahrwassern wie derzeit angesagte "einfach" Kapellen im Stile der ARTIC MONKEY’S oder KAISERCHIEFS unterwegs, trotzdem sind gewisse Parallelem in Punkto eingängigeren Melodien nicht ganz von der Hand zu weisen. Andererseits agiert man wiederum nicht so in massiven Härtegraden wie z.B. die Landsmänner der Prog-Metalformation THRESHOLD. Trotzdem verstehen es PURE REASON REVOLUTION zwischen all ihren hymnischen Chorussen und Wechselgesängen ein ordentliches Pfund einzupflegen, deutliche Anleihen an LED ZEPPELIN lassen sich nicht verbergen. Das lange Intro "Aeropause" steht zwar mehr oder weniger als recht (gut gemachte) ganz offensichtliche Blaupause eines typischen PINK FLOYD Klangmusters, aber im Verlauf der weiteren 65 Minuten entledigt sich die Band völlig jegwelcher fremden Federn und entwickelt ein ungeheuer intensives Klangerlebnis. Schon der ungewöhnliche Bandname, dieser ist teilweise vom Philosoph Emanuel Kant beeinflusst ("Kritik der reinen Vernunft") zeugt von einer sehr differenziert denkenden Band und der Albumtitel steht letztlich für das eine Drittel des Lebens, welches der Mensch nur mit Schlafen verbringt. "The Dark Third" beschäftigt sich als eine Art Konzeptalbum mit sämtlichen Phänomenen rund um Schlaf und Traum. Die Musik mit ihren weitläufig, progressiven Gefilden trägt diese Texte mit zahlreichen Sprengseln aus Post/Art/Spacerock, elektronischen Samples und ganz viel psychedelischen Elementen. Und dann immer wieder diese transzendenten Melodien und Hooks - einfach zum reinlegen, irgendwelche Begrenzungen sind bei PRR nicht auszumachen.

"Unsere Maxime lautet, dass es für Songs keine Regeln gibt. Sie können jede beliebige Länge und jede Instrumentierung annehmen. Meine Gedanken und Gefühle äußern sich klar und intensiv, wenn ich sie frei und ungezwungen mit Musik verbinde", erklärt der Gitarrist Jon Courtney.

Die vermeintlich zarte Stimme von Sängerin Chloe Alper entführt den Hörer immer wieder in die ausufernden Klangwelten einer Band, auch die anderen männlichen Vocals sind eher relativ unspektakulär, aber die Zusammensetzung als Ganzes macht hier den eigentlichen Reiz aus. PRR geraten dabei traumhaft sicher nie in die Gefahr ins Belanglose abzudriften, insbesondere die Mischung aus Indierockgitarren und heftigeren Rockriffs ist einfach klasse gemacht. Auch Dank der galaktisch guten Produktion von Paul Northfield (Gentle Giant, Rush, Marilyn Manson, Suicidal Tendencies und Porcupine Tree) besticht "The Dark Third" durch eine sehr intensive und vor allem dynamische Ausstrahlung mit viel Laut/Leise-Wechselspielen. Aber auch kuriose Breaks mit Ambient Trip Hop Sounds wie bei "Voices In Winter/In The Realms Of The Divine" finden hier ihre Berücksichtigung. Als zentraler Track des Albums steht das knapp zwölfminütige Epic-Masterpiece "The Bright Ambassadors Of Morning" welches beginnend mit sphärisch wummernden Keys a la Jean Michel JARRE sich mit einem chill-out Zwischenteil hin zu einem unheimlich intensiv-atmosphärischen Monsterrocktrack mit fetten Riffs verwandelt. Die wunderbaren Gesangsharmonien mit den üppig bombastischen Chorarrangements erinnern dabei teilweise an das geniale Lucassen Projekt STAR ONE. Ein atmosphärisch absolut spitzenmäßiges Album ohne Schwächen, das nie langweilig wird.

"The Dark Third" ist jetzt über InsideOut Music in einer von den bereits vorliegende US- und UK-Ausgaben abweichenden Version - mit modifiziertem Artwork und Booklet sowie einer fünf Tracks umfassenden Bonus-CD (die mir hier leider nicht vorlag) erschienen. Zwei dieser Stücke sind bislang unveröffentlicht, einer ("In Aurelia" stammt von der EP "Cautionary Tales For The Brave", zwei weitere ("The Exact Colour" und "The Twyncyn/"Trembling Willows") von der UK-Version des Albums.

The Dark Third


Cover - The Dark Third Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 64:59 ()
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Deep Blue: Chaos From Darkism II

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Was den Durchgeknalltheits-Faktor angeht, ist man ja von japanischen Bands einiges gewohnt. Daher ist man vom dritten Release der 1992 in Osaka gegründeten BALZAC anfangs fast schon fast etwas enttäuscht. Zwar ist schon alleine die Vorstellung von vier abgedrehten Japanern, die MISFITS-mäßigem Horropunk frönen, ziemlich skurril, aber das Album selbst bietet dann doch keine besonders außergewöhnliche Kost. Das heißt nicht, dass es wirklich schlecht wäre. Die Songs machen durch die Bank Spaß, bieten durchaus einiges an Ohrwurmpotential und sind dazu noch herrlich trashig, verwaschen und mit viel Hall produziert. Aber sehr schnell klingt alles gleich, und es werden kaum echte Highlights geboten. Wirklich herausragend sind lediglich die Songs, in denen die Band mal vom üblichen Sound abweicht, wie bei "D.A.R.K", das mit einem Industrial-/Jungle-Beat brutal und fies nach vorne brettert, dem Metal-lastigen "Japanese Trash" oder dem titellosen dreizehnten Track, einer atmosphärischen Ballade, die sich gegen Ende in psychedelischen Lärm steigert. Trotzdem: Wer Horrorpunk mag, dem wird hier mit 20 Songs jede Menge mehr als solides Material geboten.

Deep Blue: Chaos From Darkism II


Cover - Deep Blue: Chaos From Darkism II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 77:21 ()
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Grey Universe

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Doom Metal bei Sonnenschein hören ist immer ein wenig merkwürdig. Als Doom-Band aus einem Sonnenverwöhnten Land wie Spanien zu kommen, ist noch viel merkwürdiger, andererseits kann ja niemand was für seine Herkunft. AUTMNAL suchen sicher immer den Schatten in ihrer spanischen Heimat, anders kann man so düstere, depressive Musik wie auf "Grey Universe" gar nicht machen. Ganz im Stile von MY DYING BRIDE, alten KATATONIA und PARADISE LOST wird hier in sechs Stücken auf hohem Niveau gelitten, dass es eine Wonne ist und dem Hörer selbst an Frühlingstagen ein Frösteln überkommt. Großes Kopfkino, dass nur wenige Bands schaffen (erinnert sich noch jemand an PARADIGMA?)! Hier paßt einfach alles, besonders der leidende Gesang (immer wieder unterbrochen durch Growl-Parts), die zähen Gitarren und die effektiv eingesetzten Streicher, die dermaßen traurig klingen, dass man sich für jedes Lächeln schämt. AUTUMNAL ist mit dieser Scheibe eine kleine Perle des Doom-Genres gelungen, die hoffentlich die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. Lass die Sonne in dein Herz? Von wegen - vertreib sie mit "Grey Universe"!

Grey Universe


Cover - Grey Universe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 47:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Hinderers

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DAATH haben mit Drummer Kevin Talley (u.a. ex-MISERY INDEX, ex-DYING FETUS) einen äußerst kompeteten Mann in ihren Reihen, der es in den dreizehn Songs von "The Hinderers" durchgehend verstanden hat, sich in Szene zu setzen und einen anständigen Drumsound zu bekommen. Mr. Talley treibt den aus Atlanta kommenden Haufen dann auch immer wieder an und gibt den Songs einen brutalen Grundtenor, auch wenn es ihm in einigen Songs nicht gelingt, gegen die Ideenflut anzukommen (bei "Under A Somber Sign" passt sein Double Bass-Spiel so gar nicht). DAATH haben eine starke Death Metal-Schlagseite, bedienen sich aber ungeniert in anderen Genres und scheuen selbst vor Synthie-Klängen ("Dead On The Dance Floor") nicht zurück. Meist sind die Amis aber in schnellen, grooiven Fahrwasser unterwegs und lassen ihre Mischung aus Death und Black für sich sprechen. Dabei deckt die Band ein breites Spektrum ab und klingt mal nach brutalem Ami-Tod ("Ovum"), nach Death’n’Roll ("Subterfuge") und mal nach bombastischem Black Metal ("Festival Mass Conform") - eine reichlich bunte Mischung innerhalb der selbstgesteckten Grenzen. Neben Mr. Talley kann Sänger Sean mit seiner an AMON AMARTH erinnernden Stimme und die Gitarrenfraktion überzeugen (die meistens ordentlich bratend agiert), an der Produktion von James Murphy gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. DAATH ist mit "The Hinderers" ein guter Einstand bei Roadrunner gelungen, den sich Freunde gepflegten Geballers mal anhören sollten, auch wenn sie bei zwei oder drei Songs sicher die Skip-Taste nutzen werden.

The Hinderers


Cover - The Hinderers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:41 ()
Label:
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Voices Of Omens

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Extrem-Metal heißt Extrem-Metal, weil der Metal, der zu hören ist, extrem ist oder zumindest sein sollte. Wenn man diesen Begriff immer wieder in Zusammenhang mit "gewöhnlichem" Death Metal (tiefer gestimmte Gitarren und Growls alleine machen noch keine extreme Musik!) hört, verliert er irgendwann seine Bedeutung. Wenn man dann aber ein Album wie das Drittwerk (der erste, 1999 eingespielte Longplayer wird nicht mitgezählt, da er nie offiziell aufgelegt wurde) der Noise-Doomer RWAKE aus Arkansas hört, dann wird einem wieder bewusst, was extreme Musik bedeutet. Dieser irre Haufen spielt vertrackten, schwer verdaulichen Doom Metal mit stark verzerrtem Kotzgeschrei, das absolut krank (im wahrsten Sinne des Wortes) klingt und dem Hörer Einiges abverlangt. Aber auch akustische Passagen ("Leviticus"), jazzige Abschnitte ("Inverted Overtures") oder psychedelische, ruhige Intermezzi ("Bridge") sind der Band nicht fremd, wobei das musikalische Grundgerüst durchaus traditionell klingt; lediglich der Gitarrensound ist sehr modern gehalten, aber mitnichten sonderlich tief gestimmt. Und wenn man RWAKE auf ihre Bestandteile reduziert, klingen sie am Ende nicht viel anders als eine extreme Version der alten BLACK SABBATH, was besonders beim abschließenden "The Lure Of Light" deutlich wird. Wo allerdings die laut Band vorhandenen, weiblichen "Gesänge" versteckt sein sollen, kann man allerhöchstens grob erahnen… "Voices Of Omens" ist ein gleichermaßen beeindruckendes, wie auch originelles und wirklich gelungenes Statement einer sehr interessanten Band, aber auch nur einem kleinen Kreis an Fans zu empfehlen, der eben extremen (Doom-) Metal mag. Die Kunden-Basis des "Relapse"-Labels darf sich grundsätzlich schon mal angesprochen fühlen!

Voices Of Omens


Cover - Voices Of Omens Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 59:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bound For The Bar

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Für diese Compilation hat sich Deutschlands feinstes Punkrock-Label People Like You mit der wohl coolsten und auf jeden Fall bekanntesten amerikanischen Rock ´n Roll-Klamotten-Marke Lucky 13 zusammen getan. Mit sinnigerweise 13 Tracks wird ein schöner Querschnitt aus dem vielfältigen und mit Highlights gespickten Label-Katalog präsentiert. Für den Einstieg hätte ich mir von den BONES zwar statt des RAMONES-Covers "I Wanna Be Sedated" einen eigenen Song gewünscht, aber der Großteil des folgenden Materials macht diesen kleinen Makel locker wieder weg. So gibt es neben untypisch ruhigen, aber genialen Songs der GENERATORS und der U.S. BOMBS u. a. Old School Punkrock von BORN TO LOSE und 2ND DISTRICT zu hören, Streetpunk von den DISASTERS, dreckigen Country von CHARLEY HORSE und Psychobilly von DEMENTED ARE GO und dem METEORS-Frontmann P. Paul Fenech. Einziger Minuspunkt ist, dass alle Songs bereits auf Alben oder EPs erschienen sind. Ein paar exklusive, bisher unveröffentlichte Tracks wären durchaus nett gewesen und hätten einen zusätzlicher Kaufanreiz geboten. Aber da die Scheibe zum kleinen Preis verkauft wird, lohnt sich die Anschaffung allemal, denn hier gibt es noch durchaus das ein oder andere Juwel zu entdecken.

Bound For The Bar


Cover - Bound For The Bar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

As Our Army Grows

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Die Engländer INTENSE legen mit "As Our Army Grows" bereits ihr zweites Album vor, nachdem der Vorgänger "Second Sight" hierzulande kaum Beachtung fand. Auch ein paar Gigs in Deutschland, unter Anderem als Opener auf dem 2004er "Metal Bash", brachten der Band kaum Aufmerksamkeit. Mittlerweile konnte man aber einen verdienten Deal mit Napalm Records einfahren, so dass es jetzt an den Fans ist, dass "As Our Army Grows" nicht auf halber Strecke verhungert wie sein Vorgänger. Musikalisch rangiert das Quintett irgendwo zwischen ICED EARTH (zu Barlow-Zeiten), JAG PANZER, NEVERMORE, BRAINSTORM oder FORTE, spielt also kräftigen, mitunter progressiven und hymnischen Power Metal, der mit schwülstigen Bombastsounds und Tralala-Mitschunkelparts nicht das Geringste am Hut hat. Auch in Sachen Songwriting haben INTENSE dicke Hosen an präsentieren mit dem Opener "Anger Of The Ancients", dem vertrackten "Our Last Hope", der starken Halbballade "Insanity´s Call", dem Stampfer "Temptress", dem schleppenden "Strange New World" (zweiter Teil der Trilogie "Chronicles Of The Flesh") oder dem erstklassigen "You Die Today" einen Haufen sehr guter Songs, die kaum hinter den oben genannten Referenzen zurückstehen. Lediglich ein paar Stücke ("Mirror Shroud" oder "Trojan Transmission") kommen nicht ganz so treffsicher daher wie der Rest, und Sean Hetherington´s Gesang klingt zwar voluminös und kraftvoll, aber über manche Strecken auch ein wenig ausdruckslos. Das kostet "As Our Army Grows" zwar ganz knapp den "Tipp", sollte aber Fans dieser Richtung nicht davon abhalten, INTENSE eine faire Chance zu geben. Sie gehören definitiv zu den hörenswertesten Entdeckungen im Power Metal in den letzten paar Jahren!

As Our Army Grows


Cover - As Our Army Grows Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:5 ()
Label:
Vertrieb:

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