Bei "Legend" handelt es sich laut Info um eine Tour-EP der symphonischen Black Metaller ABIGAIL WILLIAMS aus Arizona, der sich jedoch im Laufe des Jahres noch ein vollständiger Longplayer anschließen soll. Bei den Einflüssen ist von Göteborg-Stil, epischem Black Metal und sogar Hardcore (!) die Rede, wobei man Letzteres allerdings mit der Lupe hören muss, wenn überhaupt. Ansonsten sind aber DIMMU BORGIR, CRADLE OF FILTH oder meinetwegen auch deren minderbemittelte Kopie GRAVEWORM ein guter stilistischer Wegweiser, denn es mangelt ABIGAIL WILLIAMS weder an dunkler Raserei, noch an opulentem Bombast. Gleich der Opener "From A Buried Heart" geht als geiler Ohrwurm durch, inklusive scharfer Riffs und Hammerrefrain. Doch dieses Niveau halten die anderen Stücke nicht ganz, was vor Allem daran liegt, dass (wie leider viel zu oft in diesem Genre) wieder auf Deibel komm raus versucht wird, noch schneller, noch aggressiver, dabei aber noch bombastischer und noch hymnischer zu werden, was wieder mal nach hinten losgeht. Maschinengewehr-Drums, Keyboard auf Automatik im "Sport"-Modus, dazu vereinzelt hochfrequente, verfrickelte Gitarreneskapaden (hat man hier etwa den Songtitel "Watchtower" allzu wörtlich genommen?!) und stetiger Volldampf-Kreischgesang - alles zwar saufett produziert und mit richtig Feuer im Hintern, aber durch diesen Sound-Overkill auch sehr statisch und austauschbar. "Legend" könnte der Zielgruppe durchaus Spaß machen, doch wünsche ich mir, dass die Band ihre Fähigkeiten auf dem kommenden Album mehr in Richtung treffsicherer Songs bewegt und die Stärken des Openers über eine ganze Platte transportiert.
Das letzte (und das neben der NDW-Eintagsfliege DÖF) auch einzige mir so bekannte erfolgreiche deutsch-österreichische Projekt war dass legendäre WM-Spiel von 1982, als manch sich in einem sensationellen Spiel auf ein 0.0 einigte und so die Algerier rauskegelte. Jetzt haben sich erneut 5 Deutsche und Österreicher zusammengetan und die Formation FUOCO gegründet. Und glaubt mir die Jungs sind wirklich abgefahren auf "A Traveluge" wird ein ungemein intensives Stück Musik geboten, dass mit den stilistischen Oberbegriffen Indie, Psychedelic, Alternative-Noise, Space, Prog Rock nur recht unzureichend beschrieben ist. Auch klar - für die meisten unserer MI-Leser dürfte dieser Kulturschock schon etwas gewöhnungsbedürftig sein aber die zunächst nur formal recht zahm, verspielten und typisch hypnotisch verworrenen (Sound) Tracks entwickeln mit zunehmender Albumlänge immer wieder recht heftige Zwischentöne, die selbst für ansonsten eher als Normalo Rockfans einzustufende Kundschaft interessant und fesselnd sein könnten. Da wird auch eine mit diesen schräg anmutenden Riffs daherkommende Nummer wie "Space" gegen Ende zu einem virtuos aufbrausenden werk, um denn fast schon chill-out mäßig mit floydigen Geklimper auszuklingen. Die 70er als musikalische Grundbasis sind hier natürlich Pate mit solchen Hammerbands wie The DOORS, HAWKIND oder KING CRIMSON und dann immer wieder durchzogen mit diesen wilden psychedelischen Versatzstücken ("Spoonrider"). Als aktuelleren Bezug fallen mit auch noch THE MARS VOLTA oder THE AMBER LIGHT ein, die eine ähnliche Vielfältigkeit an den Tag legen. Ich hatte zunächst schon etwas damit zu kämpfen, dass vieles trotz mehrfachen Hörens gerade am Anfang etwas sehr wirr klang, da wußte man nicht so recht wo diese Reise überhaupt hin sollte. Aber is ja auch klar wer Bläser wie selbstverständlich mit Flöten und akzentuiertem Bassspiel sowie auch bei Bedarf mit spanischem Flamencogeklapper vermengt und die Gitarren dazu wahlweise mit SANTANA Vibes vermischt, der muß einfach einen an de Klatsche haben oder ist schlicht genial. Ich tendiere aufgrund der Klasse der Arrangements sowie der packenden Umsetzung eindeutig zu letzterem. Denn dieses vermeintliche Chaos, ja manchmal fast lautmalerische Soundtrackgebrabbel funktioniert tatsächlich aber wirklich nur als kompakte Einheit. Die vielen Nebenschauplätze, mit ständig wechselnden Tempi, Breaks und dann wieder gefühlvollen Parts und flugs wird mal wieder angezogen ("You can’t comfort the City") dass haut einfach gut rein. Dass Ganze wirkt weiterhin oftmals etwas improvisiert kommt aber ohne diesen bei anderen Bands dieses Genres überstrapazierten Dudel-und Nervfaktor aus. Es ist zwar manchmal etwas schräg aber dann doch nicht zu freaky, die Songs sind nicht zu abgehoben aber natürlich weit jenseits von allem derzeit angesagten oder gar sich in irgendwelche Konventionen bewegend und dass ist wunderbar so. Die Jungs leben ansonsten natürlich nicht auf einem Fleck, daher wird nur unmittelbar vor den Gigs intensiv geprobt, vielleicht klingt auch deshalb die Platte so frisch. Die Songs schreibt hauptsächlich Frontmann Flo Baum, der kann sowohl den verständigen Indiepsaceflüsterer als auch den exzentrischen Divensänger geben, der Mann hat Format. Letztlich bleibt die Frage, wie man solche abgedreht aber sehr emotionelle Musik ohne Drogen komponieren oder erschaffen dann doch wieder nebensächlich - hört’s euch einfach mal an, ist sicher nicht gleich der Bringer aber "A Travelogue" sollte man sich einfach mal gönnen, eintauchen lohnt sich, denn nie waren Hippies cooler.
TESTAMENT sind eine wegweisende Band, die viele junge Männer auf den Pfad des harten Metals gebracht haben. Schon ihr erstes Tape, seinerzeit noch unter dem Namen LEGACY erschienen, konnte so einiges. Nur, heute scheinen sich die Herrschaften auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Schon live überzeugen sie in erster Linie durch kurze Auftritte und ziemliches Rockstar-Gehabe. Und außerdem wandeln die Kalifornier immer mehr auf den Spuren von Bands wie Maiden oder vor allem Manowar: Die Fans melken, wo es geht. Und, wie immer Falle der selbst ernannten Kings of Metal: Am besten bloß keine neuen Songs veröffentlichen. Die letzte Studioproduktion hieß, wenn ich nicht irre, "The Gathering" und ist nunmehr acht Jahre alt. Dann folgten mit der vorliegenden sechs Live- oder Best-Of-Veröffentlichungen - so sichert sich die Band die Rente oder das Label die dicke Marie. Nun gut. Das ändert ja nix an den Qualität der (vor allem älteren, genialen) Songs, deren Reihenfolge unten zu finden ist und zu denen eigentlich nichts weiter gesagt werden muss. Außer, dass die Live-Titel bereits auf anderen (Spitfire-)Alben verwurstet wurde und Into The Pit nicht mal live ist, sondern nur neu eingespielt - aber nicht ganz neu, sondern nur so neu wie auf der "First Strike Is Deadly". Das hier riecht gehörig nach Fan-Abzocke, nach Geldschneiderei. Und wetten, dass die Band behauptet, davon nix zu wissen oder nix dagegen machen zu können?
Nach dem Re-Release ihres Debüts im letzten Jahr legt die finnische Zerstörertruppe mit "We Deserve Much Worse" (merkwürdiger Titel) neues Material nach. Faul waren sie nicht, die Herren DEATHBOUND, und haben gleich 18 neue Tracks in die knappe halbe Stunde gepackt. In der wird wie gewohnt höllisch brutal geballert und in bester Grind-Manier geblastet, dass Unbedarften nach drei Tracks die Ohren bluten. Ihre besten Momente hat die rauh produzierte Platte, wenn DEATHBOUND mal einen Gang zurückschalten und richtig fette Groovemonster vom Stapel lassen, wie zermalmende "Betrayal Wears Your Face" eindrucksvoll beweist. Bei den reinen Grindstücken schleicht sich nach und nach Langeweile ein (das Problem vieler Grind-Scheiben), weniger wäre hier mehr gewesen. Wer sich daran nicht stört bekommt mit "We Deserve Much Worse" eine solide Grind-Scheibe, die im direkten Vergleich mit den Landsleuten von ROTTEN SOUND zwar verliert, aber solide genug ist, um Grinderherzen zu erfreuen.
Fünf Japaner machen gemeinsam Musik. Das hat bisher meist zu sehr exotischen Ergebnissen geführt oder zu gnadenlosem Krach Marke BATHTUB SHITTER. Zudem sehen die Asiaten auch so putzig aus und wissen mit bestem Schulbuchenglisch zu glänzen. Man sieht, Vorurteile gibt es viele - und da die schlecht sind, wird LOST EDEN ab sofort als neuer Maßstab in Sachen japanischer Gitarrenmusik genommen, denn was die fünf auf "Cycle Repeats" abliefern, klingt so gar nicht nach Klischee. Neunmal (plus Intro) gibt es Melodic Death Metal, der in einem Blindtest glatt als Göteborger Original durchgehen könnte und die bekannte Mischung aus Melodie und Brutalität zum Besten gibt. Sänger Norio hat eine sehr nordeuropäisch anmutende Röhre und bei den Texten ein deutlich höheres Niveau als erwartet (oder befürchtet) und scheut selbst vor Ausflügen zum Metalcore nicht zurück ("Forsaken Last") und klingt bei den vereinzelten cleanen Passagen schon fast wie Mr. Stanne. Seine Kollegen machen ihren Job ebenfalls richtig gut, allen voran die Sechssaiter, auch wenn ihnen das eine, legendäre Riff noch nicht gelungen ist. Einziges Manko an "Cycle Repeats" ist das Abfallen der Spannungskurve, denn im Verlgeich zu den ersten drei Krachern klingen die weiter hinten angesiedelten Songs etwas zu bieder und setzen zu oft auf Altbekanntes, so dass die Scheibe insgesamt noch gut ist, aber mehr drin gewesen wäre. Göteborg-Fans sollten aber trotzdem mal reinhören, ebenso Leute die ihre Meinung über japanischen Metal revidieren möchten.
Wenn sich eine Band TOELZ nennt, denkt die breite Masse erst mal an den "Bullen von ..." und Bayern. Weit gefehlt. Das Quartett kommt aus Ludwigsburg und hat sich, eigentlich ganz unbayrisch, modernen Alternativrock á la Staind, 3 Doors Down u.ä. verschrieben. Nicht ganz unbayrisch, und auch passend zu dem Vergleich mit Staind, ist die textliche Seite von "Fragments". Sänger Martin Schabel (früher bei Snubnose) intoniert emotionales über Glaube, die Liebe, Hoffnung und die Suche nach dem Sinn. TOELZ macht kein Geheimnis um ihre christliche Grundeinstellung - warum auch. Neben den Alternative Standards, wie schrammelnde Gitarren, Kompositionen welche mit laut/leise Dynamik arbeiten und mehr oder minder starken Sprechgesangpassagen, setzt TOELZ auch auf dezente elektronische Spielereien, Loops und Samples. Melancholische Atmosphäre verbreitende Balladen ("Memories"), getragenen Midtemposongs ("Everywhere", "Time", "Sometimes") und auch mal Songs mit etwas mehr Pfeffer ("Not The Facts") halten sich die Waage. An sich schön radiotauglich das Ganze, gut produziert ist es auch und das sollte dann auch Live funktionieren. Aber zukünftig sollte man schon etwas daran arbeiten, ob man das nicht etwas erdiger, rauer und weniger glatt hinkriegt. Ansonsten geht "Fragments" für ein Debüt voll in Ordnung. Wer mal reinhören möchte - auf genannter Homepage gibt es dazu die Gelegenheit.
Die aus einer Schülerband hervorgegangenen Schweizer LEVIATHANE liefern auf ihrem Debüt "Mistery" sieben Songs (und ein Intro) mit weiblichen Vocals und melodischen Power Metal Anleihen ab. Durchaus bemüht und mit gefälligen Melodien ausgestattet kommen die Gothic Metal Kompositionen aber nicht so recht in die Pötte. Die ersten beiden Tracks, das speedige "Overwork" (von der unter dem Namen Dragonlord veröffentlichten ersten Demo) und das als recht typischer Gothic Metal Song mit deutlicher Keyboardunterstützung angelegte Miniepos "Mistery Of Dawn" wissen noch am Besten zu gefallen. Im weiteren Verlauf klingen die Songs dann zunehmend unausgegoren. Gute Ansätze und Ideen sind vorhanden, aber die Umsetzung lässt noch auf einen notwendigen Reifungsprozess schließen. Die gilt auch für die Vocals. So passend der Gothic-Kompatible Gesang die ruhigeren Parts meistert, so fehlt es doch etwas an Power, wenn es mal benötigt wird ("Dreamcatcher"). Da ändert auch der in "Hear My Call" eingesetzte Keif-Gesang nicht viel. Ob sich das ändert? Das die auf der Scheibe noch zu hörende Sängerin Melanie Schweizer mittlerweile aus "privaten Gründen" nicht mehr der Band angehört kann nämlich der Homepage entnommen werden. Eine Frontfrau, welche auch härtere Passagen mit Power meistert und eine bessere kompositorische Realisierung der Songideen würden LEVIATHANE einen großen Schritt nach vorne bringen. Auf dem engen Marktsegment muss man mehr bringen um nicht unterzugehen. Von Bands wie Epica, After Forever, den Senkrechtstartern von Krypteria oder gar Within Temptation ist man da noch Meilenweit weg. LEVIATHANE sollten nach "Mistery" und mit neuer Frontfrau ihre zweite Chance erhalten. Die gilt es dann aber auch zu nutzen.
Kollegin Tennessee hatte in der Review zur REBEL PRIDE Scheibe "Is It What It Is" von einem Album zum "zurück lehnen, genießen und entspannen" geschrieben. Dies trifft ohne Einschränkung auch auf das neue Werk des Quintetts aus Tampa/Florida zu. Auf "Backin’ It Up" liefern REBEL PRIDE erneut einen unverbrauchten Southern Rock Mix aus Boogie, Rock’n’Roll und einen Tick Blues. Bei den acht Tracks gibt es flotte Southern-Rocker ("Domino Boogie”, "On The Road" und "Texas Mud”, das gar ZZ-Top durchschimmern läßt), auch mal leichte, nicht ganz Southern-mäßige Radiokost ("Flatlands”), von Gitarren dominierten Mittemposongs ("Respect"), und gemütlich, romantische Balladen die zum Stehblues einladen ("Long Distance Love Affair", "Take It Slow"). Das abschließende, über 8-minütige "Shine-Ola" startet dann balladesk, und sich im Verlauf zu einem epischen Southern-Rocksong in Molly Hatchet-Manier zu steigern. Während musikalisch sich vieles im Fahrwasser von Bands wie den unverwüstlichen Lynyrd Skynyrd, 38 Special, Van Zant & Co. einordnen lässt, sind es bei REBEL PRIDE vor allem die drei sich duellierenden Gitarren und die herrlich altmodischen Südstaaten-Soli die einem das Herz erwärmen. Da kann man über den einen oder anderen Aha-Effekt ("das kenne ich doch irgendwoher") locker hinwegsehen. Das gilt auch für den Gesang von Pat Buffo, welcher doch stark an die "alten" Molly Hatchet erinnert - und das im positiven Sinne. Und so bleibt festzustellen - Fans genannter Southern Heroen sollten die REBEL PRIDE Eigenproduktion unbedingt mal anchecken - hier werden alle Klischees bedient. Aber eines noch, sorry, das mit dem Albumcover - das geht so gar nicht!
"Going Down" ist kein komplett neues Album der Bostoner Mosh-Crew, sondern hat neben vier neuen Tracks auch sechs alte zu bieten, die bisher nur auf der ersten EP der Combo zu haben waren. Konnte mich ON BROKEN WINGS auf Platte bisher nicht überzeugen, sah die Sache live zuletzt ganz anders aus, auch weil die Bostoner dabei auf die cleanen Parts weitgehend verzichtet haben. Genau die machen "Going Down" aber zu so einer zwiesplätigen Sache: eine ordentliche Mosh-Attacke wird immer wieder von ruhigen, mit cleanem Gesang unterlegten, Passagen unterbrochen ("Lovesick"), die manchmal schon Emo-Niveau erreichen. Irgendwie passt das so gar nicht zu den harten Kerlen aus der Heimat von SLAPSHOT und GANG GREEN. Wenn ON BROKEN WINGS sich dagegen auf die brutalen Parts konzentrieren, können sie größtenteils überzeugen, auch wenn mit einer noch druckvolleren Produktion mehr drin gewesen wären. Üerhaupt die Produktion: warum man den cleanen Gesang so sehr in den Vordergrund mischt, dass er alles übertönt, während der normale Gesang passend in den Gesamtsound eingearbeitet wurde, ist mir ein Rätsel. Stilistisch ist zwischen altem und neuem Material kein großer Unterschied auszumachen; die Handschrift der Band hat sich nicht geändert, so dass Fans hier keine großen Überraschungen zu befürchten haben. Ich hätte mir nur gewünscht, dass die alten Songs soundtechnisch überarbeitet worden wären und ON BROKEN WINGS bei den neuen Sachen nicht so stark auf cleane Parts setzen, und bleibe so zwiegespalten zurück.
Mit "Princess Alice And The Broken Arrow” veröffentlichen die Veteranen von MAGNUM das 13. Album ihrer über 30-jährigen Karriere. Was für andere eine Unglückszahl ist, könnte sich für MAGNUM dabei durchaus als Glücksfall entpuppen. Waren die beiden bisherigen Alben nach der Reunion ("Breath Of Life" und "Brand New Morning") schon nicht von schlechten Eltern, aber für Clarkin/Catley Verhältnisse eher unpathetisch, so greift das 2007er-Werk bewusst auf alte Tugenden zurück. Denn "Princess Alice And The Broken Arrow” bietet alles was die Fans an den Briten schon immer mochten. Symphonisch angehauchte Kompositionen und emotional vorgetragene Miniepen. Da hat sich wohl jemand bei der "On A Storyteller´s Night" Jubiläumstour Geschmack geholt. Und so dürfte bereits der stimmungsvolle Opener "When We Were Younger" mit seinem dezenten Spannungsaufbau, dem eingängigen Refrain und den genüsslichen Soli mit zu den besten MAGNUM Kompositionen der jüngeren Bandgeschichte gehören. Das folgende "Eyes Wide Open" oder auch das hymnisch schöne "Like Brothers We Stand" laden dann auf eine Zeitreise zurück ein - diese Songs atmen hörbar den Flair der Achtziger. Und das nicht nur wegen dem unverkennbaren Gesang des Bob Catley - die Songs versprühen die Atmosphäre und den Pathos alter Zeiten. In diese Kategorie kann man auch noch den etwas härteren Midtemposong "Out Of The Shadows" und den typischen MAGNUM-Rocker "Your Lies” stecken. Nicht ganz erschließt sich mir allerdings das ausgerechnet der zwar ins Ohr gehende, aber im Vergleich doch unscheinbare Song "Dragons Are Real” als Single gewählt wurde. Der Abschluss mit dem gekonnt zwischen sphärischen und flotten Parts wechselnden Ohrwurm "You’ll Never Sleep" ist dann eine eindeutige Aufforderung zum betätigen der Repeat-Taste, um die musikalische Zeitreise erneut zu durchleben. Dabei wird die Rückbesinnung nicht nur musikalisch vollzogen, sondern auch durch den wieder aufgetauchten "alten" MAGNUM-Schriftzug auf dem Cover dokumentiert. Apropos Cover. Das wunderbar altmodische Cover, dass von jenem Künstler gestaltet wurde (Rodney Matthews), welcher bereits für das Artwork des 1985er-Meisterwerk "On A Storyteller´s Night" verantwortlich zeichnete spricht ja auch für sich. Ein echt gutes Album, dazu der unvermeidliche Nostalgiebonus - das ergibt dann den Tipp für die Fans.
Die Erstauflage des Albums erscheint mit einer Bonus-DVD, auf der neben ein Making Of zur aktuellen Scheibe und Interviews mit den Bandmitgliedern noch ein Studiovideo zum Song "Dragons Are Real" und eine Slideshow mit Bildern enthalten sind.