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Push Me Off The Side Of The Earth

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THE OCTOBER klingen nicht nur dem Namen nach britisch/irisch, sondern auch der Sound der beiden Alben "Push Me Off The Side Of The Earth" und der aktuelle Longplayer "Bye Bye Beautiful" lässt diese Vermutung nach Brit-Pop mit leichten Rock-Anleihen zu. Aber weit gefehlt. THE OCTOBER sind echte Amis und stammen aus dem eher ländlich geprägten Kentucky. Allerdings gibt es doch eine frappierende Ähnlichkeit mit im UK gehypten Bands. Beide Alben rauschen, trotz schöner Momente, recht uninspiriert vorbei. Vor allem die Gitarren sind recht eindimensional eingesetzt, manche Kompositionen scheinen geradezu in an U2, Coldplay und anderen Größen angelehnter Schönheit zu sterben, und werden so recht schnell langweilig. Reinhören kann man mal in das mit etwas abwechslungsreicheren Gitarrearbeit versehene "The Last Week Of Summer", in das etwas flottere "Broken Record" sowie in "Push Me Off The Side Of The Earth", vom gleichnamigen Erstling, dem ich den Vorzug vor dem neuen Album "Bye Bye Beautiful" geben würde. Hier sind es vor allem die etwas rockigeren Tracks wie "Kings And Queens" und "Sending Echoes" die gefallen könnten. An sich gar nicht mal so übel, gute Ansätze sind da, aber irgendwie weder Fisch noch Fleisch das Ganze, und meist einen Tick zu emotionslos. Amis die sich für unterkühlte Briten halten; aber dafür doch noch arbeit vor sich haben.

Push Me Off The Side Of The Earth


Cover - Push Me Off The Side Of The Earth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:46 ()
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Lefthandmastubator

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ZODIAC ASS sind seit 2001 gemeinsam dabei, 80er Thrash mit neuen Einflüssen wie PRO-PAIN oder MACHINE HEAD zu kombinieren. Nach einigen Durchgängen von "Lefthandmastubator" (merkwürdiger Titel, so nebenbei) kann ich sagen, dass es dem Quartett ganz gut gelungen und sie auf ihrem Debütalbum einige starke Songs haben, wie das eingängige "Maniac Madness", das mit einem coolen Refrain glänzen kann. Es tat den Songs hörbar gut, dass sich ZODIAC ASS lange Zeit mit den Aufnahmen zum Album gelassen haben und so durch konstantes Überarbeiten langatmige Passagen größtenteils vermeiden konnten. Einziger Schwachpunkt war in meinen Ohren der Gesang von Wolfgang, der nicht kraftvoll genug ist, um die Aggressivität der Scheibe zu verstärken. Dafür glänzen die Kerle bei der Gitarrenarbeit und haben eine gute Produktion zustande gebracht, was insgesamt zu einem guten Album führt. Klar ist da noch Platz nach oben, aber für eine erste Scheibe geht das voll und ganz in Ordnung, solider Thrash Metal eben.

Lefthandmastubator


Cover - Lefthandmastubator Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 37:54 ()
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Cursed Madness

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So recht kamen die Norweger SULPHUR nie in Schwung oder positiv ausgedrückt: sie haben lange an "Cursed Madness" gearbeitet. Bereits 2001 sind sie beim kultigen Hole In The Sky-Festival aufgetreten, nur um sich bis 2005 erneut rar zu machen. Immerhin gab es dann ein Demo, einen weiteren Auftritt beim HITS und schlußendlich einen Deal mit Osmose, der in vorliegendem "Cursed Madness"-Langeisen resultiert. Auf dem zeigen sich SULPHUR sowohl von MORBID ANGEL (besonders in der Gitarrenarbeit) und landestypisch-kaltem Black Metal beeinflusst, was sie zu einer druckvollen Symbiose bringen. Tracks wie das treibende "Great Shadows Rising" und der heftig drückende Opener "The Summoning" sind in ihrer Brachialität mit ZYKLON vergleichbar, ohne ganz deren Genialität zu erreichen. Aber was nicht ist, kann noch werden - SULPHUR haben auf jeden Fall das Zeug dazu, das unterstreichen sie mit den neun guten Songs, die zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lassen. Man merkt schnell, dass hier gestandene Mucker am Werk waren (die u.a. schon mit TAAKE und ENSLAVED tourten), die technisch versiert sind und wissen, wie man eine intressante Black Metal-Scheibe schreibt, die den Hörer auch nach zehn Durchgängen hintereinander nicht langweilt. Respekt dafür, Respekt für diese gute Platte!

Cursed Madness


Cover - Cursed Madness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 37:29 ()
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Fitting The Pieces

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Das relativ geschönt gezeichnete Coverartwork mit dieser etwas seltsamen Lady dürfte sicher nicht jedermanns Sache sein. Aber ansonsten ist es schön, dass endlich wieder was Neues von STONE THE CROW per Silberling gibt. "Fitting The Pieces" ist seit dem Debüt 1999 jetzt schon das vierte Album der Jungs aus Schwäbisch Hall und ich denke mal vor allem aufgrund der vielen Veränderungen (neuer Gitarrist und neues/eigenes Label) gerade zum letzten Album - für meinen Geschmack das bisher schwächste Werk der Band - wird der Erfolg bzw. die Annahme durch die zahlreichen Fans dieser Platte schon maßgeblich den weiteren Weg der Band bestimmen. Die STONE THE CROW des Jahres 2007 haben sich nahezu völlig von allen elektronischen Beigaben losgelöst und sich wieder auf ein normales Songwriting u.a mit Jammen im Proberaum besonnen. Die letzte CD "Reduce To The Max" (2003) war noch komplett am PC entstanden und enthielt dann anscheinend doch etwas viel samplerischen Schnickschnack. Diese Verschlankung hat der Band hörbar gut getan, man klingt jetzt wieder wesentlich erdiger, so ähnlich wie in den Anfangstagen. Die geilen Hooks sprudeln nur so aus den Boxen, mit teilweise viel amerikanisch geprägten Pathos mit Vorbildern wie CREED, 3 DOORS DOWN oder auch THE STAIND - aber die Jungs machen dies absolut überzeugend. Man vernachlässigt dabei nicht eine stets druckvolle Gitarrenarbeit, hat viele schnellere Songs an Bord und bedingt durch eine moderne sowie energiestrotzende Produktion entstehen viele gelungene Momente auf knapp 60 Minuten Spielzeit. Für alle Mainstreamhasser wird "Fitting The Pieces" jetzt natürlich sicher gleich von vorneherein verteufelt werden, aber STC, einstmals als eine der größten deutschen Nachwuchshoffnungen gestartet, scheinen sich nun im Erwachsenenstadium zu befinden und haben ihren Stil gefunden in dem sich die Band deutlich hörbar wohlfühlt. Dieser Alternative Rock mit deutlicher US-Prägung, erweitert mit leichten Grunge-Versatzstücken (wie z.B.bei "Skin" - erinnert mich ein wenig an die erste SUB7EVEN CD) kann trotz aller bereits vielfach gehörten und eher wenig innovativen Zutaten überzeugen und kommt dank der soliden Songqualität einfach gut. Rockkracher wie "Edge" oder "Healing", ausgestattet mit diesem Quäntchen schmissigen Popflairs -und solche Tracks sind hier gleich mehrfach vorhanden - müssten eigentlich zu einem Fall für die Charts werden. Zielsicheres Songwriting kombiniert mit satten Rythmen, die für diese Art Mucke relativ urwüchsig gemacht sind könnten, falls es im deutschen Einheitsbreiradio der Zufall es will, durchaus Hits werden, denn im Vergleich zu derzeit angesagten Combos wie SNOW PATROL ("Chasing Cars") brauchen sich Sänger Marc Stone & Co. keinesfalls verstecken. Die charismatischen Vocals sind ein weiterer positiver Bestandteil der Scheibe, dieser Junge hats einfach drauf kann sowohl abrocken als auch gefühlvoll agieren und er drückt auch nicht so permanent auf die pathetische Tränendrüse wie so mancher Depriheuler aus den Staaten. Über den meisten Tracks liegt diese typische Melancholie mit leichtem 80er Flair, die so charakteristisch für dieses Genre ist und STONE THE CROW verstehen es mit viel Energie, die ehrlich und nicht aufgesetzt klingt, neuen bzw. frischen Wind in die Szene zu bringen. In etwas härteren Momenten kommen mit richtig fetten Gitarrenriffs ("Strong") sogar leichte Assoziazonen zu SEVENDUST auf, ja die Mischung paßt hier gut zusammen. Es bleibt stets abwechslungsreich mit viel Dynamik, insbesondere der druckvolle Bass sorgt für ein angenehmes Soundgefühl. Die gesamte Produktion kommt voll und knallig daher, so muss diese Art von Musik einfach klingen. Wenn man auch von Größen wie TOOL oder A PERFECT CIRCLE, was Intensität und Überraschungsmomente betrifft, noch etwas entfernt ist ("Drive" hat so was in deren Art), es wäre doch nicht schlecht, wenn wir in Deutschland auch so eine Band in diesem Bereich hätten. STONE THE CROW haben durchaus das Zeug dazu, die Ansätze sind vorhanden.

Fitting The Pieces


Cover - Fitting The Pieces Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:28 ()
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Alone

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Ganze acht Jahre haben Ausnahmesänger Rob Lowe (der mittlerweile auch bei CANDLEMASS den Job am Mikro übernommen hat - wie geil ist das eigentlich?!), Gitarrengott John Perez und ihre Mannschaft gebraucht, den Nachfolger des fantastischen Doom-Hammers "Adagio" fertig zu stellen! Unzählige Male wurden die Fans vertröstet und das Album wieder und wieder verschoben. Man konnte bereits Wetten abschließen, ob "Alone" überhaupt noch das Licht eines Presswerkes erblickt... aber am Ende zählt das Ergebnis, und hier haben SOLITUDE AETURNUS erwartungsgemäß wieder einen Bombenjob hingelegt, obwohl ich gestehen muss, dass mich "Alone" (nach geschätzten 437 Umrundungen wohlgemerkt) nicht so sehr zu fesseln vermag wie die drei überragenden Vorgänger, weil genau deren punktgenaue Mischung aus ursprünglichem Doom und Power den Seelenschmerz quasi mit der Dampframme einhämmerte. Den powermetallischen Anteil hat man auf dem neuen Album merklich zurückgefahren und besinnt sich wieder mehr auf die Wurzeln des Doom, was sicher im Sinne vieler Fans ist, mir persönlich aber nicht ganz so gut gefällt wie die etwas kraftvollere Ausrichtung der letzten Werke. Das ist zwar nur ein sehr subjektiver Eindruck, aber wenn man bei SOLITUDE AETURNUS keine Erbsen zählt, dann hat man ja gar keine Angriffsfläche für Kritik mehr. Da kann man drehen und wenden, wie man will; am Ende sind von Rob Lowe überragend gesungene und mit genialer Gitarrenarbeit gespickte Stücke wie der knapp zehnminütige Opener "Scent Of Death", "Waiting For The Light" (Hammerrefrain!), "Upon Within", das göttliche "Sightless" (hier kommt die powermetallische Schlagseite noch am Stärksten durch) und einfach der Rest des Albums schlicht und einfach Weltklasse! Das lange Warten auf "Alone" hat sich zweifellos gelohnt, denn die Texaner bleiben damit ein einsamer Monolith in der im wahrsten Sinne des Wortes tristen Doom-Landschaft!

Alone


Cover - Alone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 60:36 ()
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Almah

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Nicht wenige Metal-Fans bekommen immer dieses komische Kribbeln im Hühnerauge, wenn es heißt, dass ein Künstler kurzfristig aus seiner für Qualität stehenden Stammband ausbricht und ein Soloalbum in Angriff nimmt. Und nicht selten kommt es dann vor, dass genau jene Mitglieder der Stammband für einen Moment leugnen, diesen Herren/diese Dame zu kennen. Ich glaube aber nicht, dass der ANGRA-Stammtisch mit dem Solo-Debüt von Sänger Edu Falaschi große Probleme haben dürfte, denn "Almah" ist ein erstaunlich reifes und frisches Album geworden. Über die stimmlichen Qualitäten des Barden dürfte alles gesagt sein, denn ANGRA-Fans wissen zu schätzen, was sie an seinem kraftvollen, glasklaren Gesang haben. Was hier echt überrascht, ist die Ausgewogenheit des Songmaterials, das es mühelos schafft, zwischen Melodic Metal, progressiven, mitunter jazzigen Parts und balladesken Tönen hin- und herzuschalten. Dafür sorgen nicht zuletzt die Gäste auf "Almah", zu denen NIGHTWISH-Gitarrist Emppu Vuorinen, STRATOVARIUS-Bassist Lauri Porra und KAMELOT-Drummer Casey Grillo gehören. Eine hochkarätige Mannschaft hat sich der Brasilianer da geangelt, die Songs wie den kernigen Opener "King", das epische "Forgotten Land", das treibende "Golden Empire" oder mein persönliches Highlight "Children Of Lies" (geile Power-Hymne) auf sehr hohem Niveau veredelt. Seit Kurzem ist das ALMAH-Debüt auch in Deutschland über AFM Records erhältlich und wurde angeblich noch (in der "Limited Edition") um zwei Bonustracks aufgestockt. Für Melodic Metaller und natürlich ANGRA-Fans eine echte Bank!

Almah


Cover - Almah Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:11 ()
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Tod und Teufel

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So ganz weiß ich nicht, was ich nach dem Studium diverser Threads in Foren von SPLIT IMAGE halten soll, da der Vorwurf der Kokettierung mit der rechten Szene oft vorgebracht wurde. Wenn da was dran ist, ist die Band natürlich zu boykottieren und das Review hier wird gelöscht. Musikalisch gibt es auf der quasi-Reunion-Scheibe der Ostwestfalen (vor knapp 10 Jahren hat man sich aufgelöst) eine geballte Ladung Streetpunk, die natürlich an die ONKELZ und Konsorten gemahnt. So recht überzeugen kann die gut produzierte Scheibe aber nicht, dafür sind viele Songs zu bieder und berechenbar oder gleich abgrundtief peinlich wie die anscheinend ernst gemeinte Hymne auf Ostwestfalen ("Ostwestfalenlied"). Irgendwie wirkt die ganze Platte zu zahm, besonders wenn man sich volltätowierten Herren auf dem Cover anschaut - von denen hätte ich mehr Brachialität erwartet. So plätschern die elf Songs vor sich hin, ohne das auch nur einer positiv im Ohr hängenbleibt. Aber vielleicht bin ich auch nicht der Richtige für diese Musik, ich komme ja nicht aus Ostwestfalen.

Tod und Teufel


Cover - Tod und Teufel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:27 ()
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Thrash Metal

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Mit dem Bandnamen haben die Norweger um Drummer Faust (EMPEROR, ABORYM, SCUM) schon vorab für Erregungszustände gesorgt, besonders in diversen Black Metal-Foren wurde sich darüber echauffiert, dass Tsunami nach der Katastrophe in Asien nicht mehr genutzt werden darf. Ist ja eigentlich wumpe, bei den tausenden beknackteren Bandnamen, die es so gibt, also lassen wir das Thema ruhen und kommen zur Musik: da ist allein die Titelnennung schon Aussage genug. Die vier Nordlicht prügeln sich in fast schon klassicher Manier durch sieben Songs und ein mehr als zehnminütiges Instrumental am Ende, ohne dabei altbacken zu klingen. Die Songs gehen geradewegs ins Blut und laden zum Nackenmuskelnstärken ein und kommen ohne Umschweife auf den Punkt, wie schon der Opener "Evil Unleashed" und später das famose "Devoured By Flames" beweisen. Einziges Manko ist der eintönige Gesang, der nach der Hälfte der Platte zu Ohrenbluten führen kann, auch wenn dezent eingestreute Backing Shouts (oder besser Growls) für Abwechslung sorgen. Mit zunehmender Spielzeit fällt die beinahe durchgehend gleiche Geschwindigkeit auf, die die sieben Songs etwas gleichförmig wirken läßt, da wäre ein richtig schneller Knüppler eine willkommene Abwechslung gewesen. Trotz dieser Mankos ist "Thrash Metal" eine feine Thrash-Scheibe geworden, die sich Thrasher bedenkenlos kaufen können, für einen Adrenalinschub beim Autofahren ist sie allemal gut.

Thrash Metal


Cover - Thrash Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:57 ()
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Asshole

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"Asshole" ist das Debüt des Hamburger Trios KONGO SKULLS, das aus Offel (Gitarre, Vocals), Sven (Bass) und Jan (Drums, Vocals) besteht. Die Jungs spielen richtig simplen, dreckigen und hymnischen "Ass Rock", der allerdings mehr traditionellem Rock´n´Roll, denn der metallischeren Variante der Marke HELLACOPTERS oder TURBONEGRO zugetan ist. Sonderlich hart sind KONGO SKULLS nicht unbedingt, müssen sie aber auch gar nicht sein, denn die Wirkung ihrer Musik entfaltet sich hauptsächlich in Kombination mit den coolen Straßenköter-Texten, die sehr unterhaltsam sind und ohne große Probleme mitgegrölt werden können. Und genau diese sehr eingängige Mischung macht Songs wie "I´m A Man", "Next Train", "Elevatorman" oder "My Dog" zu echten Party-Krachern, die durch den rauen Gesang zusätzlich an Authentizität gewinnen. Eine große "Message" scheint die Band nicht zu haben, aber das tut auch nicht Not, solange man auf so hohem Niveau eine Platte einspielt, die einfach Spaß macht und gut das Haus rockt. Für "Ass(hole) Rock´n´Roller" ein echter Geheimtipp!

Asshole


Cover - Asshole Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:19 ()
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O3 A Trilogy - Part II

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Laßt euch bitte in Punkto DOMINICI und deren aktuellen Werk "O3 A Trilogy - Part 2" keine solche Plagiatsmärchen erzählen, wie es so manche Schreiberlinge aus mir eher nicht nachvollziehbaren Gründen gerne glauben machen wollen. Sicher der Hauptprotagonist dieser Scheibe Charlie Dominici (1987 bis 1989 Sänger von DREAM THEATER auf deren legendären Debüt "When Dream And Day Unite") nutzt hier in Punkto Promotion seine Vergangenheit durchaus geschickt aber kopiert hier keinesfalls auf Teufel komm raus die stilistischen Feinheiten oder überhaupt seine Ex-Band. Auch wenn er sich musikalisch nicht all zu weit weg von DT bewegt ist doch der musikalische Ansatz schon betont stärker melodramatischer, mit einem hohen epischen Faktor der manchmal fast ins Musical geht geprägt. Er liebt es dabei u.a. in bombastisch-symphonischen Pomp zu schwelgen und da fallend dann Vergleiche wie QUEEN oder SAVATAGE zu seeligen "Streets" Zeiten. Auch seine Stimme, die manchem vielleicht erst etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen mag, da sie viel eher einen typischen True Metal Charakter aufweist und sich allein schon deshalb meilenweit u.a. von einem gewissen James LaBrie oder sonstigen Kollegen des Genres unterscheidet .

Nachdem Charlie sich von seinen Jungs aus New York getrennt hatte zog sich völlig aus dem Musikbusiness zurück und ergriff einen bürgerlichen Beruf nach. Erst im Jahr 2004 trat er wieder ins öffentliche Rampenlicht zurück passend zum 15-jährigen Jubiläum des Dream Theater-Debüts im Rahmen eines Gigs als Special Guest. Danach startete er eine Solokarriere mit nahezu unbekannten und in 2005 selbst vertriebenen "O3 A Trilogy - Part 1". Der zweite Teil dieser Trilogie wurde jetzt über die Spezialisten von InsideOut veröffentlicht und dieses Album bietet wirklich einiges an melodischen Prog Metal mit manchmal zwar recht aufwühlenden Pathos aber ohne dabei so peinlich und klischeehaft wie die meisten Kapellen der Schwertschwingerbrüderszene zu klingen. Die Band schafft es wuchtige, urchwüchsige Riffs sowie virtuose Soli mit klasse Hooklines und vor allem genügend Atmosphäre zu verbinden - das alles im Gesamtkontext mit sinnvollen Breaks und natürlich auch manchmal ausufernden Geschwindigkeitsorgien auf den Gitarrenbrettern oder virtuose Keyboardkaskaden. Seine beteiligten Mitmusiker sind dabei absolut klasse drauf, auch wenn DOMINICI natürlich das Progmetal Rad nicht neu erfinden - dieses Album hat seine Berechtigung, da es trotz natürlich vieler bekannter Stilelemente einfach zu gute Songs, ungewöhnliche Facetten und komplexen Arrangements jederzeit packende und nachvollziehbare Unterhaltung bietet. Der Opener "The Monster" als rein instrumentales acht Minuten Opus könnte noch am ehesten Querverweise an seine Vergangenheit provozieren hier wird moderner Progmetal mit all seine Facetten fliegende Tastenteppiche mit Streicherarrangements und wild zirkulierenden Gitarren geboten. Bereits der nächste Track 2Nowhere to hide", in dem der namenslose Hauptcharakter dieser Geschichte vorgestellt wird (ein cholerischer, gewalttätig veranlagter Alkoholiker, der sich als "Schläfer" in die USA eingeschleust hat, an einer Art biologischer Waffe arbeitet, einen Cop erschießt und zum Schluß sogar das gehasste Land zu verstehen scheint) zeigt die offensichtlichen Eigenheiten von DOMINICI. Hier will man nicht überbetont mit jeder Note oder Sequenz unbedingt beweisen, wie technisch versiert oder toll man an seinen Instrumenten ist sondern man bleibt am Boden, trotz hohen Niveaus, die Vocals sind bodenständig und eindringlich an der Melodie verhaftet mit teilweise ebenfalls schönen Backings. Danach wird der Sound irgendwie rauer, nicht so hochglanzpoliert wie bereits erwähnte New Yorker. Für mich einer der Höhepunkte der CD dann ganz klar das dramatische und sich langsam immer mehr hochsteigernde "School of Pain" bis zum hymnischen Finale. Die Pianoballade "The real Life" kann zwar einen gewissen Musical oder auch MEAT LOAF Touch nicht verleugnen aber warum denn auch großes Epic-Kino. Als krönender Abschluß folgt dann noch "A new Hope" auf dem Dominici nochmal seine ganze stimmliche Bandbreite von rauem Power Metal bis hin zu gefühlvollen Parts besten rüberbringt. Die Band klingt frisch, authentisch und versteht es dabei absolut die weiten Spannungsbögen mit viel Details und Leben zu versehen ohne dass man in Gefahr gerät zu viel instrumentelle Gähnphasen einzubauen. Insgesamt ist "O3 A Trilogy - Part 2" eine grundsolide Sache geworden, super produziert und ohne jede Einschränkung für alle Melodic und Progressive Freunde zu empfehlen. Der dritte Teil soll schon in Planung sein, darauf kann man sich jetzt schon freuen.

O3 A Trilogy - Part II


Cover - O3 A Trilogy - Part II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 54:30 ()
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