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Blind Date With Violence

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Cyclone Empire haben ein glückliches Händchen für Lizenzen. Die Doom-Könige Solstice beweisen das genauso wie zuvor die Thrash-Maestros aus Finnland. Die THE SCOURGER-Scheibe stammt von 2005 - aber nur bis Lied neun. Schon bis dahin beweisen die aus Gandalf und Divine Decay hervorgegangenen Thrasher ihre absolute Klasse - womit sich die Band in keinster Weise hinter großen Namen und den derzeit so angesagten Legion Of The Damned verstecken muss: Volldampf-Thrash in der Bay-Area-Tradtion, hier ein bisschen Slayer, da ein bisschen gute, ältere Haunted oder der namhafte Vorgänger plus ein ganz klein ein bisschen harten Melodic-Death-Metal. Nach den etatmäßigen Album-Stücken ist aber noch lange nicht Schluss, es folgen ein paar Extras, die es in sich haben: Auf Slayers "Ghosts Of War" folgt das prima "Over The Wall"-Cover (Testament), zwei Tracks, die nicht vom Album stammen und drei Live-Stücke, die die Live-Energie der Skandinavier bestens transportieren. Ein Muss für Thrasher und tausendmal geiler als der nächste laue Aufguss alter Testament-Best-Of-Scheiben …

Blind Date With Violence


Cover - Blind Date With Violence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 71:8 ()
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V: Halmstad

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SHINING, die vielleicht skandalumwittertste Band der Metal-Welt, überzeugt endlich mal wieder durch etwas anderes als Eigen-Urin-Therapie, Medien-Geplärr, Gerüchte, Suizide, Körperschnitzereien, Gewaltorgien, Anal-Fisteleien, Kinderverführung (siehe vieles auch hier http://www.metalinside.de/galery.php?id=915). Was der olle Kvarforth und seine verbliebene Crew auf Album fünf bewerkstelligen, das ist ein makelloses Beispiel an vertonter Misanthropie ohne plumpe Klischee-Reiterei. Die Schweden sind inzwischen zwar weiter vom ursprünglichen Black Metal entfernt denn je - und dennoch haben sie das dunkelste und härteste Kapitel der Bandgeschichte geschrieben. Es handelt vom blanken Hass, bestenfalls von allertiefster Melancholie, von schierer Verzweifelung, vom Tod aber eben nicht vom Teufel. Musikalisch wirkt "Halmstad" bisweilen fast poppig, nur bleibt einem die gute Laune, das Vertrauen innerhalb von Sekunden im Halse stecken, die beinahe lieblichen Melodien wie im Schluss-Stück "Neka Morgondagen" verführen - bis Kvarforths Schreie und sein verzweifelter Klargesang wieder zurück von Gedeih ins Verderb lotsen. Rein musikalisch haben sich SHINING von den jazzig-progressiven Experimenten des Vorgängers weiter in eine scheinbar verträgliche Dark-Metal-Richtung verändert, wagen aber immer wieder Ausflüge in den Black Metal und all seine verwandten Spielarten. Letztlich aber gibt es für die Suizidal-Metal-Experten nur eine Schublade: Das ist die eigene. Und die ist beklemmend, Angst einflößend, beeindruckend. Kurz: Großartig.

V: Halmstad


Cover - V: Halmstad Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 42:36 ()
Label:
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Awaken

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Ein hoffnungsvoller Newcomer aus dem Gothic Bereich sind ACCID REIGN aus Hamburg. Dass hier vorliegende Debütalbum "Awaken" bietet sowohl rein äußerlich (das Coverartwork mit schönem Booklet ist sehr gelungen) als auch inhaltlich, was die Musik betrifft beinahe schon recht professionelles Niveau. Dies ist trotz der vielfältigen Möglichkeiten mit dem Computer auch heutzutage keine Selbstverständlichkeit, insbesondere wenn man die nicht gerade wenigen, relativ zahnlosen Labelproduktionen in letzten Zeit dazu vergleicht. Aufgrund des homogenen Zusammenspiels überrascht die Tatsache, dass sich die sechs hier beteiligten Musiker erst im Frühjahr 2005 zusammengetan haben, und macht die CD um so bemerkenswerter. ACCID REIGN bewegen sich ansosnten auf einem sehr breit ausgetretenen Genre aber ihr Gothic Rock/Metal kommt, trotz des bei den höheren Stellen mitunter etwas zu operettenhaft betonten Gesangs ihrer Vocalistin Tony alias Ann Kristin, dank eines sehr abwechslungsreichen Songwritings, sehr frisch und vor allem authentisch daher. Die Band legt verstärkt ein Augenmerk auf erdige Songstrukturen, die Produktion ist druckvoll-differenziert und kommt sehr füllig aus den Boxen. Stilistisch pflegt diese Band, was sehr bemerkenswert ist, mal nicht die betont synphonisch-bombastischen Klischees von NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION, EPICA & Co. trotz ähnlicher Stimmlage der Sängerin aber die junge Lady nervt nicht mit schwulstigem Soprangetöse in den höchsten Regionen sondern sie kommt meistens mehr auf den Punkt, agiert dabei relativ schnörkellos und singt größtenteils in "normaler" Stimmlage. Das Riffing der Gitarrenfraktion ist gelungen, kommt etwas ungeschliffen roh vom Sound her, die Solos sind dafür sehr melodiös mit "warmen" Klang , der Tastenmann hat sehr variantenreiche Klangbilder zu bieten drängt sich dabei nicht in den Vordergrund ist aber deutlich mehr als nur lose Beiwerkbeschallung. Die Drums klingen gut und haben ordentlich "Wums". Geschickt werden auch hier und da mal einige Breaks miteingebaut, so dass die getrageneren Parts geschickt mit schnelleren verwoben werden und auch gewisse leicht progressive Momente vorkommen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der gelungene Opener "Feeling", der diesen Mix exemplarisch verkörpert. Von den Titeln her gibt es keinerlei Aussetzer, egal ob "Awake" ein etwas schnellerer Track, wobei mein Favorit ganz klar "Accid Reign" ist ein super abgehende,r richtig groovender Song mit einem klasse 80er Jahre Flair. "In My Eyes" eine Ballade ist zwar hochdramatisch und Melancholie pur. ACCID REIGN übertrieben es positiverweise nie mit dem Pathos bei gefühlvollen Parts insbesondere bei dem mit spartanischer Pianobegleitung daherkommenden "Forgive Me" zeigt Sängerin Tony eine klasse Gesangsleistung ohne gekünstelt zu nerven. Bei "This Is Me" dem härtesten Song des Albums gibt es sogar mal Doublebass zusammen mit Rhythmuswänden satt, "Trust In You" (auch als Video auf der CD enthalten) bietet Gothic Metal mit richtig mitreißender Power sowie Gefühl gleichermaßen und natürlich wie bei allen Songs gelungene Melodielinien mit packenden Hooks. Einzig bei der an sich starken Schlussnummer "In The Dark" gefallen mir beim Gesang, die etwas zu hoch ausgefallene Soprangeschichte, in der klassischen Art der Anfangs erwähnten Genrebands, nicht so ganz. Hat die Band doch eigentlich nicht nötig, was man ja neun Songs lang vorher bewiesen hat, also macht bitte so weiter und verfeinert euren Stil und dann hat ACCID REIGN durchaus ein erfolgreiche musikalische Zukunft im hart umkämpften Gothic Bereich (noch) vor sich. Für einen Underdog ist "Awaken" selbst schon ein sehr gelungenes Teil geworden und über die HP der Band für 10 Steine zu beziehen.

Awaken


Cover - Awaken Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:37 ()
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Handguns Make The Most Love

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Auf seinem dritten Longplayer lässt es der Fünfer aus Recklinghausen mächtig krachen. Die Mischung aus eingängigem Punkrock, Garagenrock und Death Rock brät ordentlich dreckig aus den Boxen. Dabei präsentiert sich die Band auch sehr vielfältig. Nach dem brachialen Opener klingt in "Zero Sleep - Death Supreme" ein Metal-Riff an, geht "Pills And Thrills" in Richtung treibenden Emo und versucht man sich in "The Intentional Strangers" an einer poppigen Strophe in Verbindung mit einem BEATSTEAKS-artigen Chorus. Zwischendurch finden sich auch echte Kracher, wie der schwer und böse groovende Titeltrack oder der an die MISFITS erinnernde düster-rockige Ohrwurm "Black Widow". Stellenweise verlieren sich die Musiker aber doch zu sehr in Spielereien, wie z. B. im atmosphärischen, aber belanglosen "Flight Of The Nephilim" oder in "Hellbound", einer leicht psychedelischen, bluesigen Ballade, die schlicht und einfach langweilig ist. Schlecht ist das Album deswegen nicht. Denn die Jungs spielen herrlich rotzig nach vorne und Sänger Michael Laur de Manos grölt schön böse vor sich hin. Aber es gibt auf der Scheibe deutliche Längen, und etwas mehr Einheitlichkeit wie auch Eigenständigkeit hätten dem Gesamtsound gut getan. Vielleicht hätte man es einfach bei einer EP mit den stärksten Songs belassen sollen. Über die Länge eines ganzen Albums kann die Band trotz der genannten Highlights nicht komplett überzeugen.

Handguns Make The Most Love


Cover - Handguns Make The Most Love Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:30 ()
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Instinkt

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Der Name ist und bleibt Scheiße, die Band aber hat vor allen Dingen live jede Menge Drive - und auch die neue, zweite Scheibe rockt durchaus - soweit das im Bereich der Neuen Deutschen Härte möglich ist. Natürlich grüßen die üblichen Verdächtigen von Rammstein bis Onkelz, natürlich haben auch die Niedersachsen zu kämpfen mit den deutschen Texten. Doch es gelingt der Schabe und seinen Kollegen, größere Peinlichkeiten zu vermeiden. Vielmehr präsentiert die Band einen Haufen Ohrwürmer in überaus professionellem Sound-Gewand: Dicke Riffs, einfache aber wirksame Soundstrukturen und einprägsame Textlinien laden ein zum Mitmachen - wenngleich für Partymucke die Stimmung an sich zu düster ist. Fazit: Die Band erreicht inzwischen mindestens den Standard von Bands wie Megaherz. Ob’s gefällt, das muss jeder selbst entscheiden. Auf jeden Fall gehört "Instinkt" zu den besseren NDH-Veröffentlichungen der vergangenen Jahre, trotz des Namens.

Instinkt


Cover - Instinkt Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:43 ()
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The Dirty 30s

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Aus Cape Girardeau, St Louis in Missouri kommen THE DIRTY 30s. Aus USA, Alter! Und genau hören sich die vier Mann auch an. Country Rock, ein bisschen zu fröhlich, um wirklich reaktionär zu sein. Aber irgendwie passt die Band in eine Highway-Raststätte mit klebrigen Plastikbänken, frittiertem Essen und Kunden in Holzfäller-Hemden, die sich über ihre neu-erworbenen Gewehre zur individuellen Terror-Bekämpfung unterhalten. Um der Band nicht ganz Unrecht zu tun: Vielleicht sind sie auch die amtliche Unterhaltung im CD-Wechsel des fettleibigen, Mütze tragenden US-Truckers, der von Freiheit träumt und in seiner Fahrerzelle eingesperrt ist. Die akustischen Gitarren bestimmen zusammen mit der leicht heiser-quäkenden Stimme das Geschehen. Langweilig. Und nie individuell. In diesem Genre rult nur einer: Mr. Cash! Trotz des angenehm-klebrigen "Justine" werden es die dreckigen Dreißiger nicht aus der Raststätte schaffen.

The Dirty 30s


Cover - The Dirty 30s Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:40 ()
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Super Ready/ Fragmenté

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Schweizer mit frankophonem Hintergrund machen Industrial - im Gegensatz zu ihrem Namen schon eine ganze Weile, seit fast 25 Jahren. Und sie machen das nicht auf die rüd-brachiale Art und Weise wie Ministry, sondern auf wesentlich subtilere. Die Reise zum Mittelpunkt der Klangwelt beginnt bei progressiven Rock-Tönen, die zuweilen an Pink Floyd oder auf Freund Hevydevy erinnern. "Stay With Us" spielt unerwartet ruhig dann sogar mit fernöstlic-orientalische Folklore, hier erinnert das Ambiente beinahe an chinesische Drogenhöhlen - öftmals aber scheinen Teichler und Co. einfach nur die entspannte Erwachsenheit auszuleben - chillen, wenn’s geht, rocken, wenn’s sein muss. Mit "C’est Quoi C’est Ca" und "El Magnifico" und "About Time" sind denn der Eidgenossen sogar echte Hits gelungen, nicht nur hier verzichten die Götter gelegentlich auf jegliches Industrial-Fluidum - zugunsten rein rockiger und auch fast punkiger Attitüde. Dazu thront über der Musik der charismatische Gesang, der vor allem im beinahe liebenswerten Französisch eine überaus charismatische Wirkung entfaltet. All das zusammen potenziert sich zusammen zu einem hörenswerten Werk für offene Hörer - Hörer, die auch ohne aufgesetzte oder maschinelle Härte kalte Klang fabriziert - und dabei dennoch warme Gefühle auslöst. Interessant.

Super Ready/ Fragmenté


Cover - Super Ready/ Fragmenté Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:27 ()
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Black Stone Cherry

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Man sollte ja vorsichtig sein mit angekündigten Hitalben und Bands den Großes vorausgesagt wird - aber hier kann ich nicht anders. Von Lynyrd Skynyrd über Led Zeppelin bis Alice in Chains und den Guns’ trifft man bei BLACK STONE CHERRY viele gute alte Bekannte. Das Debüt des Quartetts ist Groovy und Cool zu einer süchtig machenden Mixtur vermengt, enthält Southern Rock mit kräftigen Siebziger-Vibes, Blues- und Stoneranleihen und ist modern und fett abgemischt (Kevin Shirley - u.a. Aerosmith) - so soll es sein. Die Band vom Lande (Edmonton, südliches Kentucky - da gibt es wohl nichts außer Rednecks und Natur) existiert seit 2001, hatte ausreichend Unterstützung von Freunden und Bekannten, familiäre Gene welche die Richtung wiesen und vor allem Zeit zum reifen. Das hört man. Das selbstbetitelte Debüt strotzt vor Hits und routinierten Kompositionen. Dazu kann Sänger und Gitarrist Chris Robertson eine gewisse Affinität seines Organs zu Chris Cornell nicht verleugnen (so füllt man gekonnt die Lücke die durch das "vorläufige" Ableben von Audioslave entstanden ist) und gibt den Songs dementsprechend noch einen Schuss Melancholie mit. Die Instrumentalfraktion (Schlagzeuger Jon Fred Young, Bassist John Lawhon und Gitarrist Ben Wells) macht auch alles richtig - die Mischung aus rhythmischer Härte und gefühlvollen Soli stimmt. Und so gibt es unter den 13 Tracks auch keine Ausfälle zu vermerken. Der gut abgehende, in den USA bereits als Single erfolgreiche Opener "Rain Wizard", das lässig heftige "Lonely Train" und der schnelle Southern-Rocker "Maybe Someday” sprechen da schon für sich. "When The Weight Comes Down" erinnert an flotte Nickelback, "Shooting Star” weckt Assoziationen zu Wüstenrock à la Kyuss, mit dem Midtempotrack "Hell And High Water" haben die Jungs einen potentiellen Hit mit Ohrwurmcharakter am Start und das Yardbirds-Cover "Shapes Of Things” kommt als heavy Blues und schlägt die Achtziger Gary Moore Version um Längen. Der lockere und mit Orgelklängen versehene Titel "Tired Of The Rain" setzt einen gelungenen Kontrapunkt zum harten Vorgänger und mit "Rollin’ On" gibt’s es dann noch einen lupenreinen Gassenhauer als Rausschmeißer. Repeat! BLACK STONE CHERRY machen verdammt gute Rockmusik, weitab vom Nu-Metal und mit anständig Abstand zum auf Mainstream getrimmten Nickelback-3 Doors Down-Rock (ohne was gegen diese Bands gesagt haben zu wollen). Wer es rockig rau und zugleich unheimliche melodiös mag, muss hier einfach auf Dauerrotation gehen. Für mich das Alternative Rock Highlight 2007 und eines der stärksten Debüts seit Audioslave.

Black Stone Cherry


Cover - Black Stone Cherry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 46:23 ()
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13 States Of Mind

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Die fünf Jungs aus Bern schauen auf dem Cover Ihres Debüts so düster drein, dass ich sie eigentlich für eine harte Rock-Band gehalten habe. Umso überraschter war ich dann, als sich der Opener als nett daher groovender Powerpop mit dezent rockendem Chorus herausstellte. Und noch überraschter war ich, als ich feststellte, dass mir dieser Sound sogar ziemlich gut gefällt. Muss wohl an den sommerlichen Temperaturen liegen, die mich für etwas dezentere Klänge empfänglich machen... Das gilt auch für den zweiten, vom Piano dominierten Song, in dem das Tempo erst etwas herausgenommen wird, um dann in einen treibenden Chorus überzugehen. Dabei erinnert er stark an COLDPLAY, geht aber aufgrund des wirklich schönen Refrains einfach gut ins Ohr. Etwa in der Art geht´s dann auch weiter, mal rockiger, wie in "Plastic Fantastic", mal ruhiger, getragen und stellenweise auch etwas schnulzig, wie in "The Game", und oft im Mid-Tempo, wie bei "This Calm Before The Storm", in dessen bombastischen Refrain man sich herrlich reinlegen kann. Dabei ziehen sich eine melancholische Atmosphäre und schöne Melodien wie ein roter Faden durch die Musik des Fünfers. Richtig rocken tun STILLTONE selten, aber ausnahmsweise macht mir das nichts. Denn die Musiker können spielen, Sänger Sascha trägt alles wunderbar mit seiner charismatischen Stimme und der Sound ist nie zu glatt, sondern bleibt trotz allen Wohlklangs angenehm rau. Darüber hinaus schreiben die Jungs einfach gute Songs. Es muss ja nicht immer Rock ´n Roll sein. Und wenn schon poppig, dann bitte so wie STILLTONE.

13 States Of Mind


Cover - 13 States Of Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:54 ()
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Second Hand Life

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Ein neues Werk von JOE LYNN TURNER bedeutet zumindestens in einer Hinsicht absolute Kontinuität: Gesanglich braucht man sich von einer "der" Stimmen des Hardrocks keinerlei Gedanken zu machen - die Qualität stimmt einfach. Dies ist auch auf diesem 10’ten Solostreich "Second Hand Life" wieder allgegenwärtig zu hören. Hier ist wahrlich ein Ausnahmesänger der auf unzähligen Alben bekannter Künstler und Projekte bereits mitgewirkt hat (u.a. MALMSTEEN, HTP, BRAZON ABBOT), und insbesondere aufgrund seiner großen musikalischen Vergangenheit bei DEEP PURPLE sowie RAINBOW braucht er sich sowie seinen zahlreichen Anhängern nichts mehr zu beweisen. Trotzdem nimmt er auch mit 56 noch Alben wie dieses auf, diesmal hatte der Meister wieder etwas mehr Lust auf der Melodic Rock Ebene was zu machen und so entstand zusammen mit seiner Begleitkapelle diese Scheibe. Um es mal ganz vorsichtig auszudrücken, auch auf die Gefahr hin eine Majestätsbeleidigung zu begehen - mich reißt die hier präsentierte Musik über 11 Tracks hinweg nicht allzu sehr vom Hocker. Das Songwriting ist größtenteils eher etwas bieder und altbacken ausgefallen, die Songs wollen, trotz gefälliger Hooks einfach nicht so recht zünden, es fehlt mir der recht Biss sowie die absoluten mitreißenden Rockgranaten. Manchmal ist die mir fast zu sehr auf AOR ("Love Is Life" - klingt nach reinrassigen SURVIVOR aus den 80ern) ausgerichtete Mischung einfach zu simpel, es kommen Momente gepflegter Langeweile hoch ("In Your Eyes") und dies ist man von TURNER einfach so nicht gewöhnt. Es gibt viel Mittelmaß auf "Second Hand Life", was auch ein Song wie "Stroke Of Midnight" ausdrückt, der stammt aus seiner Deep Purpel Phase nach dem "Slaves And Master" Album zusammen fabriziert mit Richie Blackmore, letztendlich erschien der Track etwas variiert damals bei Ian Gillan unter dem Titel "One Man's Meat" half aber trotzdem nichts, der Song ist allenfalls Mittelmaß. Wären mehr Kracher wie "Over The Top" oder das kraftvolle "Blood Red Sky" und mit Abstrichen der Europabonustrack "Two Lights" dabei, vielleicht wäre dieser etwas verwässert, saftlose Gesamteindruck nicht so entstanden, da helfen auch einige gelungene Gitarrensolo’s (z.B. "Love Is On Our Side") sowie die zahlreichen Co-Songwriter wie Jim Peterik (ex-SURVIVOR, Pride Of Lions) oder Martin Briley nicht viel. Ach ja und wenn dann selbst dass von JLT mitkomponierte "Sweet Obsession" (ja es stimmt tatsächlich, den Song hatten BONFIRE damals auf ihrem 1988er "Fire Works" Kracher drauf) nicht so dolle überzeugt und von den Ingolstädtern viel schneller und vor allem beim Refrain viel besser interpretiert wird, sagt dies viel aus. Unterm Strich ist "Second Hand Life" allenfalls gerade noch ein befriedigendes Album geworden. Für Fans ist es sicher ein Reinhören wert aber selbst das letzte nicht überragende Werk Turners "Fire Without Flame" zusammen mit dem japanischen Fingerflitzer Akira Kajiyama hat rückblickend da noch besser gepaßt. Nee, das kann er viel besser und mit der Klasse von alten RAINBOW Zeiten hat dass hier gebotene (leider) absolut nix zu tun.

Second Hand Life


Cover - Second Hand Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:34 ()
Label:
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