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Uneasy Listening Vol. 2

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Nach dem unsäglich lahmen ersten Teil seiner "Uneasy Listing"-Reihe haben die Finnen HIM nun den Zweitling am Start. Genauer ist es ihr ex-Label GUN, das aus einigen langsam verstaubenden Versionen bekannter Songs noch etwas Kapital schlagen will. Widmete sich der erste Teil der ruhigen Seite der Megaseller, werden heuer härtere Töne angeschlagen. Das ganze krankt ebenfalls an der Tatsache, dass nur echte Fans Gefallen über die volle Länge finden werden. Verglichen mit dem ersten Teil, finden sich hier jedoch ein paar Songs die besonderer Erwähnung bedürfen und aus dem Brei herausragen. Allen voran natürlich das TURBONEGRO Cover "Rendezvous With Anus", das durch die im Vergleich zum Original weichgebügelte Stimmung zwar der Rockflair missen lässt, der textliche Inhalt aber umso fieser klingt. "Soul On Fire" in einem "Erich Zahn’s Supernatural Rmx" überrascht als nervös-tickernde Electro-Wave Nummer. Aber hier ist dann auch fast schon das Ende der Originalität erreicht. Einen großen Rest der Spielzeit füllen unnötigerweise Liveaufnahmen, die bedingt durch die Natur der Sache rauer klingen oder die zwei explizit etwas auf Härte getrimmten "616 Version"en von "Buried Alive By Love" und "Endless Dark". Besser als der erste Teil, aber weit davon entfernt essentiell zu sein. Einzig das schön zusammenpassende Coverartwork der Reihe macht sich gut im Bilderrahmen.

Uneasy Listening Vol. 2


Cover - Uneasy Listening Vol. 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 62:28 ()
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Some Kind Of Heroin

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Der Gruselgartenzwerg MORTIIS hat seiner Schminke live zu Teilen abgeschworen. Und während er selber in irgendeiner Höhle an einem neuen Album arbeitet, hat sich die Düsterelectro-affine Mittelschicht über die Songs seines letzten Albums hergemacht. Den "Some Kind Of Heroin" ist ein reines Remix-Album, bei dem der langohrige Mann seine Finger nicht im Spiel hatte. Mit "Underdog" aus den Reglern von ZOMBIE GIRL beginnt es stark, tanzbar ohne zu simpel technoid zu wirken und mit einem schönen Fingerabdruck der Remixer. Und dann beginnt der große Haken von "Some Kind Of Heroin": Von der sechszehn Songs wurde viermal "The Grudge" verwurstet, von denen keine Version ans Original heranreicht. "Gibber" geht es trotz ebenfalls mit dreimaliger Bearbeitung zu häufiger Präsenz etwas besser, denn die alten Herren von PIG haben mit nervös ätzenden Gitarren dem Song einen coolen Stempel aufgedrückt. Wütend, sehr flott und metallisch ist die THE DOPESTARS Variante eines meiner Lieblingssong des letzten Albums: "Decadent&Desperate" - nur haben sie den Höhepunkt in den guten zwei Minuten Remix vergessen. Erstaunlich ist ebenfalls, mit welcher Selbstverständlichkeit FUNKER VOGT dem Track "Broken Skin" ihren Beat aufzwängen und einen echten FUNKER VOGT Song daraus machen. Der Sound von MORTIIS mag sich durchaus für coole Remixe eignen, warum man sich aber nur auf das lahme letzte Album beschränkt hat und dann gleich einige Songs mehrfach durch den Wolf gedreht wurden, bleibt mir doch schleierhaft. Ohne große Höhepunkte und ohne großen Reinfall - scheint bei MORTIIS zum Alltag zu werden.

Some Kind Of Heroin


Cover - Some Kind Of Heroin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 78:43 ()
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Go

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Endlich mal wieder ein Soloalbum von einem Gitarristen, der mehr Wert auf gelungene, wunderbar flüssige Melodien legt als auf selbstdarstellerische Griffbrettakrobatik - die Rede ist hier von DARYL STUERMER mit seinem schlicht als "Go" betitelten Album. Diese mehr oder weniger betont zur Schau gestellte musikalische Bescheidenheit hätte man von dem Mann beinahe irgendwie erwarten können, denn auch bei seiner jahrelange Zugehörigkeit als Studio bzw. Livemusiker bei den legendären GENESIS fiel er mehr durch zuverlässiges Spiel als durch exzessive Ausschweifungen an seinem Instrument auf. Nein, er gehört wahrlich nicht in die oftmals gerade bei Saitenakrobaten vielfach anzutreffende Kategorie "exzentrisch, egomanisch und selbstverliebt". Daher kommt "Go" auch so wohltuend frisch daher. Sicher, mit Begriffen wie "modern" oder gar trendsettermäßig ist STUERMER diesmal nicht zu verbinden und auch die oftmals bei Gitarristen gerne üblichen betont ausufernden Jazzanleihen sucht man hier vergeblich, ehrlich gesagt vermisse ich dies auch nicht. Manche Kritiker würden es sogar ein wenig altmodisch nennen, was uns hier vornehmlich mit der straighten E-Gitarre geboten wird, aber ich muss wirklich sagen: die Musik klingt überzeugend, da es nicht allzu konstruiert oder übertrieben anspruchsvoll klingt und dies funktioniert durchgehend bei allen zehn Stücken. Die Produktion ist ebenfalls erste Sahne, der Mann aus Milwaukee, Wisconsin hat ein feines Gespür für packende Arrangements, die Solos kommen mal lässig, mal feurig vorpreschend, dann wieder verhalten betont mit wunderbaren Laufkaskaden daher und egal was er auch macht, gewisse Einflüsse von seiner "Hauptband" bei Phil Collins und Co. (für die er schon seit 1977 und der "And Then There Were Three"-Tour den Bass und/oder die Gitarre bedient) kann und will er natürlich ebenfalls nicht ganz verhehlen. Dabei wird aber zu keiner Sekunde abgekupfert, sondern schon alles zu einem eigenen Stil vermengt. So geschehen auch bei einem der Highlights des Albums, "Masala Mantra" (mit einem gelungenen folkloristischen Touch), oder auch dem leicht melancholisch-balladesken "Heavy Heart". Bei manchen Tracks übernimmt die Gitarre förmlich den Gesangspart, sorgt für markante Hooks, da wünscht man sich fast einen Sänger dazu und muss feststellen: Schade, dass der Song (z.B. "Greenlight") so wohl nicht den großen Zuhörerkreis finden und zu unrecht etwas untergehen wird. Ebenfalls klasse gemacht ist "Dream in Blue", eine Art Neo Proglight Stück, das sich einfach wunderbar öffnet und Soloparts zum Reinlegen bietet. "Breaking Point" ist dann wieder ganz anders, unterschwellig mit einem leichten SANTANA Feeling ausgestattet, auch bedingt durch den gelungenen Keyboardeinsatz. An dieser Stelle müssen auch die fähigen Begleitmusiker John Calarco (dr), Eric Hervey (b) und der Petersburger Kostia (b) sowie Laeland Sklar erwähnt werden, die ihr Übriges zu einem gelungenen Gesamtbild beitragen. Wer sich einmal ein temperamentvolles aber nicht überambitioniertes Gitarristenalbum im eingängigen Rock/Pop Format (mal so für Zwischendurch) anhören möchte und sonst nichts mit solcher Art Alben anfangen kann, dem sei Daryl Stuermer hier wärmstens empfohlen. Reine Progpuristen sollten lieber die Finger davon lassen, denen wird es hier etwas zu gleichförmig und wenig abwechslungsreich zugehen. Live wird man "Go" wohl eher nicht so schnell zu hören bekommen, denn durch die große GENESIS Reuniontour ist der Maestro die nächsten Monate erst mal beschäftigt, schade eigentlich.

Go


Cover - Go Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:42 ()
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Cannibal

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Beinahe alle der Bands, die damals teilweise sehr innovativ damit anfingen Metal mit Elektronik zu mischen, knabbern heute daran, noch etwas Neues auf die Beine zu stellen. STATIC X machen da keine Ausnahme - was damals noch wirklich verwirrte, reißt heute keinen mehr vom Sofa. Nach einigen teils skandalträchtigen Line Up Wechseln sind STATIC X beinahe wieder bei ihrem Gründungsquartett angelangt, insbesondere die Rückkehr von Gitarrist und Samplespieler Fukuda hat hörbare Spuren seit dem letzten Album hinterlassen. Beim Opener und Titeltrack "Cannibal" verheizen sie die einzige Originalität dieses ansonsten jedoch durchaus gefällig hart groovenden jedoch Songs in den ersten wenigen verqueren Sekunden. Noch deutlicher hörbarer wird Fukudas Rückkehr bei "No Submission" - mehr Elektronik und wirkliche, wenn auch wenig beeindruckende, Gitarrensoli dominieren nun bei STATIC X deutlicher den Sound. Auf Albumlänge schmerzlich limitierend geworden ist die mechanisch monotone Stimme ihres Fronters Static - sie klang zwar schon immer so, für einen normalen Song der seinen Inhalt nicht aus sperrigen Sounds zieht, bringt sie aber wenig Erfrischendes in die Musik. Durch Fukudas Gitarren sind STATIC X etwas metallischer geworden, chaotische Momente finden sich nur wenige, "Reptile" führt dahingehend das Feld an. Aber ob "Chroma-Matic", "Electric Pulse" oder der erwähnte Titelsong: Mit mitreißendem Chorus und groovenden Gitarren, nicht selten tapfer im Takt gebrüllten Schlagwörtern: die Wand aus Gitarren und einigen leichtverdaulichen Samples hat schon was. Wenn es denn eine richtige Wand wäre, denn grade der furztrockene und zu dünne Drumsound bedarf unerhört gehöriger Nachjustage des Verstärkers um das volle Brett aus der Musik zu holen. Ziemlich unverständlich, denn Bassist Campos hingegen wurde der volle Raum zugestanden - wenn er in die Saiten greift beben die Whisk(e)yflaschen im Regal. Und man lasse sich nicht von der schwachen Maxi "Destroyer" täuschen, STATIC X können auch 2007 noch härter und weniger melodiös. Nur überraschen, das können sie nicht mehr.

Cannibal


Cover - Cannibal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 37:3 ()
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Pain Within

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Ziemlich traditionell gehen die Schwaben ONCE SOLEMN auf ihrer "Pain Within"-Scheibe vor, auch wenn sie von Retro-Death Marke ABSCESS noch weit entfernt wird. Alte Schwedensachen haben es der Band da schon eher angetan. Die acht Songs sind gerade heraus gespielte Death Metal-Nummern, die mit einigen Thrash-Riffs und etwas gewöhnungsbedürftigem Gesang versehen wurden. Dabei sind die vier Musiker um Abwechslung bemüht und verlegen sich nicht nur auf stumpfes Geprügel - stattdessen wurden viele Breaks und Tempowechsel eingebaut, die die Chose auflockern. "Four Walls Of Fear" ist dafür ein gelungenes Beispiel, das an alte Schwedentage erinnert, als CEMETARY noch aktiv waren und mit sehr geiler Gitarrenarbeit punkten kann. "Embittered Leaders" ist eine gradlinige thrashige Nummer geworden, die ordentlich brutal aus den Boxen kommt, aber etwas mehr Punch bei der Schlagzeugproduktion verträgen könnte. Aber auch so geht der Song gut ins Ohr, ist Live sicher eine Bank. ONCE SOLEMN haben sich viele Gedanken über ihre Songs gemacht, was sich nur positiv ausgewirkt hat und die Scheibe rundum gelungen wirken lässt. Wenn das doch nur mehr Bands machen würden…

Pain Within


Cover - Pain Within Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 25:5 ()
Label:
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Serpent Smiles And Killer Eyes

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"The Sickness Within" war für HATESPHERE der endgültige Durchbruch, daran gibt es nichts zu rütteln. "Ballet Of The Brute" mag eine höhere Hitdichte gehabt haben, aber das Steamhammer-Debüt sah die Perfektion des HATESPHERE-Sounds und stand dem Vorgänger in Sachen Qualität insgesamt in nichts nacht. "Serpent Smiles And Killer Eyes", von Meister Bredahl höchstselbst produziert, soll da natürlich anknüpfen und HATESPHERE endgültig an die Spitze des modernen Thrash Metals bringen. Der Opener "Lies And Deceit" ist geschickt gewählt, kann er doch einen leichten Metalcore-Touch mitbringen, ohne Thrash-Fans vor den Kopf zu stoßen. Schon während dieser ersten Minuten wird deutlich, dass die Dänen ihr mittlerweile typisches Stakkato-Riffing, die Röhre Mr. Bredahls und den konstanten Druck efefktiv einzusetzen wissen und Songs schreiben, die einfach nur knallen. "The Slain" zeigt das an zweiter Stelle eindrucksvoll und entpuppt sich als HATESPHERE-typischer Mid Tempo-Kracher, bei der Jacob experimentierfreudig ist, während seine Hintermannschaft einen fetten Grooveteppich aufbaut. Gnadenlos schnelle Abrissbirnen haben die Dänen auch im Angebot, sei es das totmetallische "Damned Below Judas" oder das thrashigere "Floating". Ugnewohnt geht "Drinking With The King Of The Dead" vor, Country-Einflüsse hat man bei HATESPHERE bisher eher vergeblich gesucht. Das dabei immer noch ordentlich Druck gemacht wird, versteht sich von selbst, der Song steht in der Tradition der langsamen Nummern, die HATESPHERE bislang auf jeder Platte hatten. "Forever War" ist dann wieder das genaue Gegenteil und eine 1A-Granate, die an THE HAUNTED gemahnt. HATESPHERE werden mit diesem Album niemanden enttäuschen, der die vorherigen Alben liebt und haben mal so eben neun erstklassige Nummern geschrieben, die "Serpent Smiles And Killer Eyes" zu einer der besten Metal-Platten des Jahres machen. Die Band hat ihren Stil endgültig perfektioniert und die Messlatte für die Zukunft sehr sehr hoch angelegt. Aber in dieser Form werden sie sich weiter übetreffen, ohne dabei ins Schwitzen zu kommen. Das werden sie und die Fans bei den Live-Shows, von denen es hoffentlich viele geben wird - wer nach diesem Album keine Lust auf eine Live-Attacke der Dänen hat, ist taub oder tot!

Serpent Smiles And Killer Eyes


Cover - Serpent Smiles And Killer Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:51 ()
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And The Noble Art Of Irony

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Der lockere Easylistening-Sound von KID DOWN passt auf jeden Fall bestens zum vorgezogenen Sommerausbruch, der gerade sämtliche Temperaturrekorde in unseren heimischen Landen bricht. Vier Jungs aus dem schwedischen Städtchen Åmål, (Bandgründung war 2001, die Debüt EP stammt aus 2004) haben sich zusammengetan und hauen dem Konsumenten mit ihrem Debütwerk "And The Noble Art Of Irony" auf den insgesamt zwälf Nummern in erster Linie leicht bekömmlichen "Spaß Pop Power Punk" mit griffigen Hooks in Großserie um die Ohren. Ich dachte eigentlich, die (goldenen) Zeiten solcher Bands wie SUM 41, BLINK-182 oder auch FALL OUT BOY seien längst vorbei, denn diese Art oberflächliche Kurzweilsongs haben wir doch alle schon reichlich gehört bzw. sämtliche Kamellen dieser Art wurden längst geschrieben. Daher ist dieses vorwiegend amerikanisch geprägte Genre inhaltlich vermeintlich längst ausgereizt. Und genau darin liegt auch, aus meiner Sicht, das große Problem von KID DOWN - die Band ist zwar auch nicht viel schlechter als die Originale, aber die Songs sind halt weder kreativ, noch besitzen sie irgendein längeres Haltbarkeitsdatum in den Gehörgängen. Denn spätestens nach dem zweiten Durchgang hat man die netten Melodien schon wieder vergessen. Sicher, musikalisch ganz gut gemacht, schöne mehrstimmige Backings und einschmeichelnde Hooks bis zum Abwinken, die Produktuion ist ebenfalls schmissig, aber dieses Album bietet ansonsten leider nix Neues. Keinerlei Abwechslung, die Songs werden viel mit Tempo durch die Boxen gerockt, aber was man da so hört ist zwar ganz nett, aber relativ austauschbar und vor allem schon zig mal (auch besser) präsentiert worden. Der Sänger bieten ebenfalls keinerlei Reibungspunkte, solide zwar, aber ohne jeglichen eigenen Esprit mit breiten Ami-English. Tiefgang oder gar Ecken und Kanten wird man hier (natürlich) vergeblich suchen. Alles wird hier dem obersten Ziel, einfach gehaltene (Mit)grölmelodien mit Nummersicher-Ohrwurmgarantie untergeordnet. Die Band agiert spielfreudig mit viel Energie, ist mir auch irgendwie sympathisch und "And The Noble Art Of Irony" macht stellenweise sogar richtig Spaß - von wirklich schlechter Musik kann man daher auch nicht sprechen, aber es hält halt nicht sehr lange an. Die Halbwertszeit beträgt zweimal Anhören im Auto und dann wars das mit typisch lockeren Party-Indie-Punk Junkfood und es ist auch wieder gut. Wer aber davon noch immer nicht genug kriegen kann und auf Bands wie WEEZER, FOO FIGHTERS (die oft genannten JIMMY EAT WORLD Verweise sind aber etwas sehr weit hergeholt, da sind KID DOWN qualitätsmäßig noch Welten von entfernt) abfährt, der wird an soliden Nummern wie "Split This Cake" oder "Nothing More, Just A Lie” sicherlich seine Freude finden. Mir ist dies alles auf Dauer schlicht zu einfalls- und vor allem inhaltslos, dies ist übrigends genauso auf dieses besonders gräuslich-schlechte Coverartwork zutreffend!

And The Noble Art Of Irony


Cover - And The Noble Art Of Irony Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:12 ()
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Of Lucifer And Lightning

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Aus dem schönen Florida kommen nach sieben Jahre Pause ANGELCORPSE wieder aus dem Knick. Und zwar extrem hässlich. Die Jungs aus Tampa klingen wie eine dreckige Variante von Krisiun, ähnlich schnell, fast so beflissentlich in der Gitarrenarbeit - aber eben vor allem bedingt durch den Sound wesentlich roher. Die Zutaten aber sind im Grunde die gleichen: Death Metal, manchmal am Rande zum Grind, Griffbrett-Raserei bis hin zur Wichserei an demselben, viele, viele Breaks und eine gar fies-böse Sangesfratze, die vom Deibel greischt, von Hexen, Gotteslästerung und Co., Blitz und Donner, Tod eingeschlossen. Das ist inhaltlich genauso unspektakulär wie musikalisch, macht aber auf der anderen nix bis fast nichts. Denn irgendwie haben die Jungs ordentlich Drive auf ihre Scheibe gekriegt, sind nicht ganz so clean wie eben die Perfektionisten aus Brasilien. Insgesamt sozusagen ein solides Scheibchen mit Platz (und Möglichkeiten) nach oben.

Of Lucifer And Lightning


Cover - Of Lucifer And Lightning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:30 ()
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Anuk - Der Weg des Kriegers - Der Soundtrack

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Diesen Schweizer Underground-Film kennt kaum eine Sau, den Macher Luke Gasser ebenfalls nicht, aber Doro und Marc Storace sind (musikalische) Begriffe. Und die beiden haben ihr schauspielerisches Talent in "Anuk - Der Weg des Kriegers" gezeigt - wenn’s auch kaum einer gesehen hat. Zu hören gibt’s jetzt dank Locomotive den Soundtrack - der mit allerlei sphärischen Intro-Gedöns einleitet (und immer wieder auch überleitet). Zwischendurch gibt es Rocksongs, mal mehr Metal, mal eben Rock, mal härter, mal weniger, mal besser, mal belangloser - die immer dann interessant werden, wenn der Krokus-Mann oder die Pesch-Frau richtig loslegen und so für großen Wiedererkennungswert sorgen. Die Stimmung/Bewertung der Scheibe schwankt zwischen überflüssig bis sehr nett - für Fans von Doro und Krokus dürfte Letzteres überwiegen.

Anuk - Der Weg des Kriegers - Der Soundtrack


Cover - Anuk - Der Weg des Kriegers - Der Soundtrack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:2 ()
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New Erections

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Die noisy Heuschrecken sind zwar nicht mehr ganz so extrem, der "normale" Hörer aber dürfte wohl nur mit einem gehörigen Heuschreck davon kommen. Die Amis aus San Diego machen jetzt Lieder, länger als eine Minute - obwohl "Lied" die Sache nur bedingt trifft. Vielmehr ist "New Erections" ein Konglomerat aus Lärmexperimenten gegen die Dillinger einen Plan haben. Abgehackte Rhythmen und hektisches Geschrei stehen an der Spitze dieser Kakophonie, die aber auch aus grindigen Attacken, Atem-Pausen mittleren Tempos, dunklen Doom-Phasen, punkigen Parts, Elektro-Spielereien und rückkoppelungsähnlichen Geräuschen besteht. Ich weiß nicht, wer sich so was anhört, aber es muss da draußen Vertreter der Spezies Käufer geben, denn die Band besteht schon seit 13 Jahren, kosmonautisch verkleidet, Visionen verbreitend. Und wahrscheinlich ist es gut für die stilistische Bandbreite der Musik-Welt, dass es auch solchen Kapellen gibt. Indes: Anstrengend, abseitig, verstörend und verrückt ist THE LOCUST allemal.

New Erections


Cover - New Erections Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 23:32 ()
Label:
Vertrieb:

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