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Anthems Of The Lost

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Oldschool Lettern prangen vom Schriftzug potentiell tätowierbaren "L.O.D.", der Tod steckt im Bandnamen und den Skulls - die Bilderbuchzutaten einer modernen Core-Band. Rheinischer Lokalkolorität, den man ihnen jedoch zu keiner Zeit anhört, kommt hingegen bei den Protagonisten durch: Aus den Bands CIRCLE OF GRIN, RECBOW und TWO DOLLAR HAIRCUT rekrutieren sich die drei Hauptmitglieder von LAST ONE DYING, live verstärkt man sich durch zwei weitere Musiker. Mit einer immer deutlich - bisweilen auch überdeutlich - zu hörenden und sicher auch gewollt gezeigten Liebe zu bestehenden Metalcore Acts, allen voran KILLSWITCH ENGAGE, krankt "Anthem Of The Lost" eigentlich ausschließlich daran, dass sich mir kein unverkennbares Trademark des Dreiers erschließen will. Sie haben sich durchweg der melodischen Seiten des Genres verschrieben, beim Titeltrack "Anthem Of The Lost" fetzt dabei der kraftvolle cleane Gesang während mir die Growls etwas zu wenig Power an den Tag legen. Dass Melodie und ordentlicher Groove Hand in Hand gehen können, beweisen sie bei "Choke It Down", Schlagzeug und Bass machen ordentlich Druck, bei den Gitarren blitzt ohnehin das ein ums andere Heavy Metal Riff durch - und der coole Gesang im Mittelteil zwingt fast dazu selbst im Wohnzimmer den Ellenbogen aus dem offenen Fenster zu halten. Die EP ist soundmäßig absolut konkurrenzfähig, die musikalischen Möglichkeiten der Band reichen locker um oben mitzuspielen - aber beschreiben, was LAST ONE DYING ausmacht und auch unterscheidet vom Rest, kann ich schwer - da geht bei einem eventuell kommenden Album ganz sicher noch mehr!

Anthems Of The Lost


Cover - Anthems Of The Lost Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 16:36 ()
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The Fiancée

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NORMA JEAN-Sänger Josh geht auch mit seiner Zweitband THE CHARIOT anstrengende Wege. "The Fiancée" ist knallharter Mathcore, die sich als perfekte Rausschmeißermusik in Clubs entpuppen wird. Ob seinen Mitstreitern die musikalische Ausrichtung zu fordernd war, ist nicht bekannt, Fakt ist nur, dass THE CHARIOT einen fast kompletten Line-Up-Wechsel zu verzeichnen haben, einzig Josh ist vom letzten übrig geblieben. Mit der neuen Truppe wurde das Werk live eingespielt und klingt dadurch sehr roh und bodenständig. Eine Wohltat im Vergleich zu den ganzen überproduzierten und glattgebügelten Scheiben, die sonst über einen hereinbrechen. Bei "The Fiancée" bricht indes die Musik voll über den Hörer hinein, wer auf DILLINGER ESCAPE PLAN steht ist hier richtig, alle anderen werden die neun kranken Tracks nicht lange aushalten. Die weibliche Unterstützung bei "Then Came To Kill" ändert daran nichts, massenkompatibler wird der Track dadurch kein bißchen. Wer auf die Idee mit den Songtiteln kam hat auf jeden Fall einen Orden verdient für die kleine Geschichte, die mit ihnen erzählt wird. THE CHARIOT haben mit diesem Album bewiesen, dass sie zu den abgefahrensten Bands im Mathcore-Bereich zählen (was durchaus als Kompliment zu sehen ist) und sich vom Line-Up-Wechsel unbeeindruckt gezeigt.

The Fiancée


Cover - The Fiancée Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 29:41 ()
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This Is Forevermore

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Im schicken Doppelpack wird das neue DEFDUMP-Album an den Mann gebracht und hat neben fünfzehn Songs auch viel Multimedia-Schnickschnack zu bieten. Auch musikalisch haben die vier Luxemburger ihre Songs ordentlich vollgestopft, die sich nicht einfach mit Postcore Marke NEUROSIS oder CULT OF LUNA beschreiben lassen, dazu finden sich zu viele Rockanleihen ("Lament Manifest"), Mathcore-Sprenkler und sogar Alternative-Töne (wie beim verstörend auf deutsch gesungenen "Mythen sollen Mythen bleiben"). Man sieht, DEFDUMP sind äußerst vielseitig veranlagt und packen in ihren Sound alles, was einigermaßen passend erscheint. Dabei vollbringen sie das Kunstück, die Songs nicht zu überfrachten (auch wenn sich manche Passage etwas streckt) und immer die Balance zwischen Postcore-Aggression und Ausflügen in andere Genres zu wahren. "This Is Forevermore" ist dadurch auch für gestandene Postcore-Jünger eine fordernde Platte, die viel Zeit braucht, um im Kopfkino zu zünden, sich dann aber gnadenlos festsetzt und sich als gelungenes Werk entpuppt.

This Is Forevermore


Cover - This Is Forevermore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 53:52 ()
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Fallout

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Welche Erwartungen formuliert man, wenn solch begnadete Soundtüftler wie FRONTLINE ASSEMBLY ein Remixalbum veröffentlichen. Wenn jeder noch so kleiner Sound ohnehin schon dort sitzt, wo er sitzen soll, kann eine Neubearbeitung kaum tiefere Ebenen eines Tracks offenbaren. Bislang gab es keinen Remix eines FRONTLINE ASSEMBLY Songs, der mir besser gefiel als das Original, und auch "Fallout" ändert daran nichts. Die Songs stammen allesamt vom letzten Album "Artificial Soldier" - mit drei Ausnahmen: "Armageddon", "Unconscious" und "Electric Dreams" sind bislang unveröffentlicht. Während ersterer mit deutschen Vocals und härteren Gitarrensounds eher wie eine KMFDM-Designstudio wirkt und kaum auf ein reguläres FLA Album gepasst hätte, eiert sich "Electric Dreams" unspektakulär und nur durch eine gefällige Melodie überhaupt auffallend über die Spielzeit. Die Soundcollage "Unconscious" beweist was nicht bewiesen werden muss: FLA wissen wie man mit elektronischen Sounds spielt. Der Opener "Unleashed" aus der Remix-Feder von Sebastian R. Komor, der bereits unzählige Songs dieser Welt verwandelt hat, die tanzbare COMBICHRIST Variante von "Beneath The Rubble" und die COVENANT-Bearbeitung von "The Storm" tragen klar die Handschriften ihrer Remixer. Die Intelligent Techno Ausflüge von "Lowlife" und "Humanity" sind allenfalls interessant, der Rest ist wie zu erwarten etwas technoider aber auch eintöniger ausgefallen als FLA-üblich, vorsichtige Breakbeat-Ausflüge (Buried Alive") inklusive. Wirklich spannend ist "Fallout" nicht und wie das fast immer gilt bei dieser Art Veröffentlichung: Nur für den Fan.

Fallout


Cover - Fallout Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 70:28 ()
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The Resurrection Of Everything Tough

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Die Bio von BEYOND THE SIXTH SEAL ist mal herrlich sinnfrei und bietet nur Geschwafel über irgendwelche Werwölfe. Tatsache ist, dass die Herren vor Ewigkeiten mal eine amtliche Melodic Death Metal-Scheibe rausgebracht haben, aber dann verschwanden, um jetzt bei Metal Blade wieder aufzutauchen. Das Artwork läßt keine Rückschlüsse auf die Musik zu, aber schon der Opener "Nothing To Prove" wird deutlicht: EDGE OF SANITY meets MOTÖRHEAD, was in die gleiche Richtung geht wie bei den ebenfalls aus Boston kommenden DOOMRIDERS. Schön schnell, rockig und dreckig gehen die Mannen um zwei Mitglieder von THE RED CHORD in den dreizehn Songs zu Werke. Da wird mal hemmungslos bei ebenjenen EDGE OF SANITY geklaut ("My Terryfing Ally") und mal ein fetter Groove-Rocker aufgefahren ("Revelry"), der sogar an alte PARADISE LOST erinnert. Auf Dauer ist das Grundprizip der Songs zwar vorhersehbar und nicht alle sind so stark wie das erste halbe Dutzend, aber für eine Party ist so eine Scheibe genau das Richtige. Wenn sich alle Anwesenden mit Growls anfreunden können. Aber irgendwas ist ja immer, oder? Die Mucker hatten erkennbar Spass während der Aufnahmen (und beim texten), was sich leicht auf den Hörer überträgt und "The Resurrection Of Everything Tough" zu einer gelungenen Party-Platte macht.

The Resurrection Of Everything Tough


Cover - The Resurrection Of Everything Tough Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:58 ()
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s/t (EP)

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Im schlichten weißen Digipack (mit verstörend-brutalem Covermotiv) haben ZEROLOSE ihre erste EP verpackt, die mit drei Songs bestückt ist. "Eat Shit" legt wuchtig los, mit fett wummerndem Bass und anständig aggressivem Sänger, der dem Song seinen Stempel aufdrückt und ihn in Richtung SOULFLY bringt. Sicher nicht die schlechteste Referenz, wie auch der Song nicht der schlechteste Opener ist. "Time To Change" ist in der Gitarrenarbeit schmeichelnder, insgesamt wird das Aggressionslevel runtergefahren und sogar beim Gesang auf cleane Parts gesetzt. Der wummernde Bass weckt weiterhin Parallelen zu KORN, auch wenn der Song insgesamt zu poppig für die Amis wäre, was aber nicht heißt, dass er schlecht gemacht ist - im Gegenteil, die vier Minuten sind mit feinstem New Metal gefüllt. Das abschließende "The Thing Inside" klingt so, als wäre es der älteste Song des Quartetts, hat er doch eine viel stärkere Death Metal-Richtung als die anderen beiden. Auch hier versteht es die Band, Druck aufzubauen und tritt das Gaspedal ordentlich durch. Im Vergleich zu den Vorgängern ist der Song allerdings schwächer, aber nicht schlecht. ZEROLOSE können mit der EP überzeugen und einen guten ersten Eindruck hinterlassen, der neugierig auf das nächste Output der Band macht.

s/t (EP)


Cover - s/t (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 10:10 ()
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Kings’n’Bosses

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MALKOVICH haben sich seit jeher einfacher Kategorisierung ihrer Musik entzogen, auch wenn die Hardcore-Anteile dominant waren. Beim neuen Album "Kings’n’Bosses" sind zu dem Core-Grundgerüst viel Rock’n’Roll, ein wenig Jazz und sogar Techno ("044") hinzugekommen, was mit der schon immer vorhandenen Affinität der Holländer zu chaotischen Songstrukturen und wild gesetzten Breaks ein sehr eigenwillige Platte ergibt. Songtitel haben sich die Typen auch gleich mal gespart und stattdessen jedem Song eine Nummer zugeordnet. Der Hidden Track beweist aber, dass MALKOVICH auch straighten Rotzrock spielen können und die TURBONEGRO-Verweise ("037") nicht von ungefähr kommen. Die Scheibe hat ihren ganz eigenen Charme und geht trotz aller Verwirrtheit direkt ins Blut - wer MALKOVICH einmal live gesehen hat, wird das bestätigen können! Auch in der heimischen Anlage, die am Besten die Terrasse beschallt während eines lauschigen Sommerabends mit Cocktails und Freunden, macht die Scheibe mächtig Druck und kann mit ihrem Groove punkten. MALKOVICH zu beschreiben, ist verdammt schwer, wer auf REFUSED, EVERYTIME I DIE und ähnliche Kaliber steht, sollte die Website der Band aufsuchen und sich von den dort dargebotenen Songs in den Bann ziehen lassen. Und dann heißt es nur noch: Party On!

Kings’n’Bosses


Cover - Kings’n’Bosses Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:21 ()
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The Back Of Beyond

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Nachwuchsbands gibt es in Finnland mehr als Seen, aber nur wenige wandern auf Pfaden, die weder von HIM noch von CHILDREN OF BODOM angelegt wurden. COLLARBONE gehören zu dieser kleinen Minderheit; die Gewinner eines landesweiten Nachwuchswettbewerbes haben sich modernem Rock verschrieben, in dem Keyboards gar keine Rolle spielen, stattdessen sind Alternative und Emo wichtige Orientierungspunkte im Sound. Leider plätschert die Scheibe vor sich hin und ist insgesamt sehr zahm ausgefallen. COLLARBONE trauen sich nur selten richtig zu rocken ("Clearance"), was ihnen gut zu Gesicht steht, sondern fahren die meiste Zeit nur glattgebügelten Radio-Rock auf, der bei der Teennie-Fraktion vielleicht gut ankommt, aber sonst niemanden vom Hocker reißt ("Up North"). Wer in seiner persönlichen Playlist NICKELBACK, GOOD CHARLOTTE und ähnlichen Kram hat, kann sich die gut produzierte Scheibe ruhig mal anhören, für den Großteil unserer Leser sind COLLARBONE definitiv zu belanglos und zahm.

The Back Of Beyond


Cover - The Back Of Beyond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:48 ()
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All Night Long

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Melbourne, Australien - kein Wunder, dass THE CASANOVAS geradezu unverschämt nach AC/DC, Rose Tattoo und anderen Rock’n’Rollern. Allerdings mutieren die Jungs dabei derart zur professionellen Cover-Band, dass es ärgerlich ist. "Shame On You" klingt schon fatal an Angus und seine Kumpels, "California" an DAD - und die Reihe ließe sich unendlich fortsetzen. Kiss, ZZ Top, alte Rock’n’Roll-Ikonen, hier wird alles nachgemacht, was nicht niet- und nagelfest ist. Sicherlich machen das viele andere auch, sicherlich ist das alles gut gemacht, macht viel Bock zu noch mehr Party und Bier - aber THE CASANOVAS haben einfach so gar kein eigenes Antlitz. Da passt es prima, dass sich das Presse-Info mit den Kontakten der Band zum gerade verstorbenen Pete Wells (R.I.P.) brüstet … An der aufkommenden Langeweile kann auch das enthaltene Video zu "California" nix ändern, trotz vieler Menschen, Tiere und Sensationen am Venice Boulevard. Sowas gibt’s: Hochgradig toll gemachte Scheibe ohne jegliches Herz, ohne Leidenschaft. Jedenfalls kommt’s nicht rüber, trotz überragender Einflüsse.

All Night Long


Cover - All Night Long Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:5 ()
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The Realm Of The Grief (EP)

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Drei Songs die es zusammen auf fast eine Viertelstunde Spielzeit bringen weisen den unbedarften Hörer in die richtige Richtung, den meisten dürften die aus Ecuador kommenden THE GRIEF bislang unbekannt sein. Der Vierer hat sich Doom Metal auf die Fahnen geschrieben, vermischt mit Black Metal, was besonders bei den kreischigen Vocals (Marke Dani Filth) deutlich wird. Dazu noch sehr atmosphärische Keyboards, die DIMMU BORGIR nicht besser hinbekommen und fertig die Scheibe. Allerdings gehen die Gitarren in dem Sound komplett unter, die meiste Zeit sind nur Drums, Keys und der immer gleich krächzende Shouter zu hören, was nach einigen Minuten gewaltig nervt. Entweder hat der Gitarrist sich im Studio nicht durchsetzen können oder war mit seiner Statistenrolle vollauf zufrieden (was ich mir bei der typischen Saiten-Diva nicht vorstellen kann), auf jeden Fall hat das Resultat mit Metal im klassischen Sinne nicht viel zu tun. Schade drum, denn fehlt "The Realm Of The Grief" eine ganz entscheidende Zutat, um den Hörer zu fesseln. Hoffentlich bekommt es die Band bis zum nächsten Mal besser hin und gibt auch dem Sänger etwas Nachhilfe in Sachen Abwechslung.

The Realm Of The Grief (EP)


Cover - The Realm Of The Grief (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 14:50 ()
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